[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Lösungen
bzw. wäßrigen feinteiligen Dispersionen von Polyenyltriarylphosphoniumsalzen der allgemeinen
Formel I

in der R für einen aliphatischen, cycloaliphatisch-aliphatischen oder aromatisch-aliphatischen
Polyenylrest mit 5 bis 20 C-Atomen steht, X das Anionäquivalent einer starken Säure
bezeichnet und Ar einen Arylrest, insbesondere den Phenylrest bedeutet.
[0002] Einige der Verbindungen I (z.B. I mit R.= ß-Jonylidenäthyl) eignen sich unmittelbar
als Schädlingsbekämpfungsmittel, z.B. zur Bekämpfung von Wasserschnecken, andere dienen
als Zwischenprodukte für organische Synthesen, insbesondere auf dem Carotinoidgebiet
(vgl. u.a. die DT-PS 1 203 264 und 1 046 046). Sowohl für die unmittelbare Verwendung
als auch für die Verwendung für weitere Synthesen, wie z.B. für die Herstellung von
synmetrischen Carotinoiden gemäß der DT-OS 2 505 869, empfehlen sich häufig wäßrige
Lösungen bzw wäßrige, feinteilige Dispersionen der Verbindungen I.
[0003] Nach Houben-Weyl, "Methoden der Organischen Chemie", Band XII/1, Seiten 90 ff, erhält
man. Phosphoniumsalze aus Triphenylphosphin, einer Säure und einem Alkohol gemäß der
Reaktionsgleichung

Als Lösungsmittel für diese Umsetzung sind niedere aliphatische Alkohole, niedere
Carbonsäuren, wie HCOOH oder CH
3COOH, Aceton, oder die üblichen wasserunlöslichen Lösungsmittel wie Benzol, Toluol,
Tetrahydrofuran, Acetonitril, Methylenchlorid, Chloroform, Diäthyläther, Dioxan und
Ester, wie Methyl- und Diäthylacetat bekannt, d.h. es fallen bei den üblichen Herstellungsmethoden
Lösungen von I in den genannten Lösungsmitteln an. Eine direkte Umsetzung von Triphenylphosphin
mit einer Säure und einem Polyenalkohol in Wasser zwecks Herstellung einer wäßrigen
Lösung von Polyenyltriphenylphosphoniumsalzen (I) erscheint aussichtslos, da einerseits
weder das Triphenylphosphin noch der Polyenalkohol in Wasser löslich sind, andererseits
mit einer großen Hydrolyseempfindlichkeit von I bei höheren Temperaturen zu rechnen
ist und man annehmen kann, daß das Vorhandensein größerer Mengen eines der bei der
gewünschten Reaktion sich'bildenden Produkte, das Reaktionsgleichgewicht ungünstig
beeinflußt.
[0004] Nach dem bekannten Verfahren erhält man die besten Ausbeuten an I bei Verwendung
von niederen Alkoholen, wie Äthanol, Isopropanol, Isobutanol, n-Propanol, n-Butanol
und insbesondere Methanol als Lösungsmittel. So werden als Ausgangslösungen für die
Herstellung wäßriger I-Lösungen bevorzugt Lösungen von I in den genannten niederen
Alkoholen, insbesondere methanolische I-Lösungen eingesetzt werden. Aber auch die
überführung von Lösungen von I in einem der anderen oben genannten Lösungsmittel in
wäßrige I-Lösungen ist von Interesse. Die Herstellung möglichst lösungsmittelfreier,
wäßriger I-Lösungen aus den entsprechenden Lösungen in organischen Lösungsmitteln
durch restloses destillatives Entfernen des Lösungsmittels und Aufnahme von I in Wasser
ist wegen hierbei unvermeidlichen örtlichen überhitzungen und der großen thermischen
Empfindlichkeit der Verbindungen I (s.l.c. S. 105) mit großen Ausbeuteverlusten verbunden
und daher technisch kaum realisierbar. Versetzt man die Lösungen von I in organischen
Lösungsmitteln zuerst mit Wasser und versucht das Lösungsmittel danach abzudestillieren,
so beginnen die Lösungen im allgemeinen so heftig zu schäumen, daß eine reguläre Destillation
nicht mehr möglich ist. Auch die Verwendung von Lösungsmitteln, in denen I weniger
gut löslich ist, anschließendes Auskristallisierenlassen von I aus dem Solvens und
Aufnahme von I in Wasser erscheint wegen des hohen Aufwandes an Zeit und Apparaten
sowie durch die bei Kristallisaticnsverfahren unvermeidlichen Ausbeuteverluste nicht
sehr attraktiv. Andererseits kann man die Umsetzung auch nicht ohne Lösungsmittel
ausführen, da sonst (insbesondere bei Verwendung von Schwefelsäure als Protonendonator)
Zersetzungen des Alkohols oder Oxidation des Phosphins zum entsprechenden Phosphinoxid
auftreten.
[0005] Es war daher die Aufgabe der Erfindung, auf möglichst einfache und wirtschaftliche
Weise wäßrige Lösungen bzw. feinteilige, wäßrige Dispersionen von I herzustellen.
[0006] Es wurde nun überraschenderweise ein sehr vorteilhaftes Verfahren zur Überführung
etwa 10- bis 70-gewichtsprozentiger Lösungen von Polyenyltriarylphosphoniumsalzen
der allgemeinen Formel I

in der R für einen aliphatischen, cycloaliphatisch-aliphatischen oder aromatisch-aliphatischen
Polyenylrest mit 5 bis 20 C-Atomen steht, X das Anionäquivalent einer starken Säure
bezeichnet und Ar einen Arylrest, insbesondere den Phenylrest bedeutet, in einem organischen
Lösungsmittel in 10- bis 70-gewichtsprozentige, weitgehend lösungsmittelfreie, wäßrige
Lösungen bzw. feinteilige Dispersionen, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man das Lösungsmittel sowie sonstige von der Synthese von I herstammenden, wasserdampfflüchtigen
Verbindungen aus der auf 30 bis 120°C gehaltenen Lösung mit Wasserdampf abtreibt,
wobei man einen Teil des Wasserdampfes zur Erzeugung der wäßrigen Lösungen kondensieren
läßt. Beim Abkühlen unter Rühren bilden sich aus diesen homogenen, viskosen I-Lösungen
feinteilige Dispersionen.
[0007] Es wurde weiterhin überraschend gefunden, daß dieses Verfahren besonders gut kontinuierlich
durchzuführen ist, indem man die organische Lösung von I von oben kontinuierlich in
eine Kolonne, vorzugsweise in eine Füllkörperkolonne leitet, sie im Gegenstrom mit
dem Wasserdampf in Kontakt bringt; hierbei einen Teil des Wasserdampfes kondensieren
läßt und' die gebildete, wäßrige Lösung von I kontinuierlich aus dem unteren Teil
der Kolonne abzieht. Die Dosierung der I-Lösung sowie des Wasserdampfes kann unschwer
so eingerichtet werden, daß man die gewünschte wäßrige I-Lösung in Form einer homogenen,
viskosen Lösung unmittelbar als Sumpfprodukt abziehen kann.
[0008] Das heiße Sumpfprodukt wird zweckmäßig kontinuierlich in einen Rührbehälter überführt.
Durch Kühlen und Rühren erhält man im allgemeinen aus dieser heißen, wäßrigen I-Lösung
eine Dispersion, die feinteiliges,kristallines Phosphoniumsalz, dispergiert in Wasser
bzw. in wäßriger Phosphoniumsalzlösung, enthält.
[0009] Es ist bekannt, daß die Schmelzpunkte bzw. die Zersetzungspunkte der Triarylphosphoniumsalze,
insbesondere der Triphenylphosphoniumhydrogensulfate über 100°C liegen (ß-Jonylidentriphenylphosphoniumhydrogensulfat
schmilzt beispielsweise bei 183-85°C unter Zersetzung, Axerophthyltriphenylphosphoniumhydrogensulfat
bei 188-190°C unter Zersetzung) und daß die Löslichkeit der Triarylphosphoniumsalze
in Wasser vor allem bei Raumtemperatur gering ist. Daher war zu erwarten, daß bei
einer kontinuierlichen Fahrweise in einer Kolonne mit abnehmender Konzentration des
organi-
. sehen Lösungsmittels im Abtriebsteil der Kolonne die Phcsphoniumsalze teilweise auskristallisieren
und die Kolonne verstopfen. überraschenderweise treten bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
solche Schwierigkeiten jedoch nicht auf.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich
durchgeführt werden. Überraschenderweise ist weder bei diskontinuierlicher noch bei
kontinuierlicher Verfahrensvariante eine störende Schaumbildung zu beobachten.
[0011] Zur Durchführung der diskontinuierlichen Variante hält man die Lösung von I in dem
organischen Lösungsmittel in einem Reaktionsgefäß auf einer Temperatur kurz unterhalb
der Siedetemperatur des Lösungsmittels, leitet hierein Wasserdampf ein und läßt das
hierdurch verdampfende Lösungsmittel, sonstige von der Synthese von I herstammende
wasserdampfflüchtige Verbindungen sowie einen Teil des Wasserdampfs aus dem Reaktionsgefäß
abdestillieren.
[0012] Zu den Betriebsbedingungen für die kontinuierliche erfindungsgemäße Variante läßt
sich allgemein gültig etwa folgendes sagen: Die Temperatur der Eingangslösung sollte
unterhalb der Siedetemperatur des Lösungsmittels liegen; die Sumpftemperatur soll
etwa 100°C betragen; der Zulauf ist so zu regulieren, daß das Lösungsmittel auf dem
Wege der Lösung durch die Kolonne an den Füllkörpern weitgehend verdampft. Für geringen
Zulauf genügt eine geringe Kolonnenhöhe, für größere Durchsätze muß die Kolonnenkapazität
entsprechend größer sein. Im einzelnen sind die geeigneten Betriebsbedingungen anhand
einiger Vorversuche unschwer zu ermitteln, so daß sich eingehende Ausführungen hierfür
erübrigen..Dies gilt auch für das Arbeiten bei niedrigerem oder höherem Druck als
Normaldruck.
[0013] Der gute Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens ist von der Art der Polyenreste
in den Phosphoniumsalzen I nach bisherigen Beobachtungen praktisch nicht abhängig.
Da die Wittigsche Ylid-Synthese vornehmlich zur Herstellung von Verbindungen der Carotinoidreihe,
vor allem des Vitamin A und dessen Derivaten sowie des ß-Carotins selbst dient, haben
solche Polyenylreste die größte Bedeutung, welche Bausteine'für diese Carotinoide
sind. Genannt seien vor allem solche Phosphoniumsalze, in denen R für den α - oder
ß-Jonyliden- äthylrest (IIa bzw. IIb),

deren Methylhomologen oder den Axerophtylrest (III)

und dessen Methylhomologen. Allgemein kommen als Polyenylreste solche mit 5 bis
20 C-Atomen und mindestens 2 konjugierten Doppelbindungen in Betracht, wobei eine
der konjugierten Doppelbindungen auch eine Kohlenstoff-Sauerstoffbindung sein kann,
wie z.B. in dem Rest 0=C-C=C-C-. Diese Reste können auch weitere -C=C-Gruppierungen
enthalten und u.a. Hydroxyl-, Methoxy- oder Acetoxygruppen als Substituenten tragen.
Der cycloaliphatische Rest kann auch durch einen aromatischen Rest, wie Phenyl oder
alkyliertes, insbesondere methyliertes Phenyl, ersetzt werden.
[0014] Auch die Art des Anions im Polyenyltriarylphosphoniumsalz ist für den Erfolg des
erfindungsgemäßen Verfahrens ohne Belang. Im allgemeinen werden die Phosphoniumsalze
starker Säuren wie H
2S0
4, HCl, HBr, HCOOH und H
3P0
4 verwendet, so daß X in I für HSO
4⊖, Cl
-, Br
-, HCOO⊖ oder H
2PO
4⊖, vorzugsweise für HSO
4⊖ steht.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Prinzip geeignet für die überführung von I-Lösungen
in allen organischen Lösungsmitteln, die beim Einblasen von Wasserdampf einen Beladungsanteil
des Wasserdampfes mit organischem Lösungsmittel von 10 % und mehr betragen und die
einen Siedepunkt von etwa 50 bis 150°C haben. Besondere Bedeutung hat das Verfahren
für diejenigen Lösungsmittel, in denen die Herstellung der Polyenyltriarylphosphoniumsalze
mit besonders guten Ausbeuten gelingt und in denen die Phosphoniumsalze gut löslich
sind. Genannt seien niedere Alkohole,' wie Methanol, Äthanol, n-Propanol, iso-Propanol,
n-Butanol und iso-Butanol; niedere Carbonsäuren, wie HCOOH und Essigsäure sowie Aceton
und Methylenchlorid. Mit besonderem Vorteil verwendet man das erfindungsgemäße Verfahren
für die Überprüfung methanolischer Lösungen von Polyenyltriarylphosphoniumsalzen.
[0016] Die Herstellung der Lösungen von I in-organischen Lösungsmitteln erfolgt nach üblichen
Methoden aus dem Triarylphosphin, insbesondere Triphenylphosphin, einer starken Säure,
wie HC1, HBr, HCOOH, H
3PO
4 oder insbesondere Schwefelsäure und einer Verbindung R-X, wobei X vorzugsweise eine
freie Hydroxylgruppe oder eine mit einer niederen Carbonsäure, wie Essigsäure veresterte
Hydroxylgruppe ist. Auch andere Methoden zur Herstellung von Triarylphosphoniumsalzen
können selbstverständlich benutzt werden.
[0017] Geringe Mengen Triphenylphosphin oder der Ausgangsverbindung R-X, sowie von Nebenprodukten,
die sich bei dieser Quaternierungsreaktion bilden, sind teilweise mit Wasserdampf
flüchtig, so daß das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil der Herstellung von reinen
wäßrigen I-Lösungen bzw. reinen feinteiligen wäßrigen Dispersionen bietet. Da die
Herstellung von Lösungen von I in organischen Lösungsmitteln nicht Gegenstand der
Erfindung ist, erübrigen sich nähere Angaben hierüber.
[0018] Menge und Temperatur des erforderlichen Wasserdampfs richten sich nach den Gegebenheiten
des Einzelfalls. Handelt es sich z.B. um reine methanolische I-Lösungen, so sind zur
Entfernung von 1 kg Methanol etwa 1 - 3 kg Wasserdampf von 100°C erforderlich. Dieser
Wert ermäßigt sich mit steigender Temperatur und wird größer bei fallender Temperatur
und bei vermindertem Druck, so daß man bei Anwendung höherer Dampftemperaturen konzentrierte
wäßrige I-Lösungen erhält. Enthalten die methanolischen I-Lösungen noch Verunreinigungen
(in der Regel sind es etwa 1 bis 10 Molprozent von I), so ist zu deren Austreibung
zusätzlich Wasserdampf erforderlich. Aufgrund dieser Angaben ist es dem Fachmann möglich,
die optimalen Verfahrensbedingungen, darunter die Einstellung des Rücklaufverhältnisses,
mittels einiger Vorversuche zu ermitteln. Durch Durch geeignete Auslegung der Kolonne
gelingt es z.B. ein 80 - 90prozentiges Methanol über den Kopf der Kolonne abzudestillieren.
[0019] Bei der Überprüfung von Lösungen von Polyenyltriarylphosphoniumhydrogensulfat in
einem Lösungsmittel, in dem das Phosphoniumsalz nur schlecht löslich ist, wie in iso-Propanol
oder Aceton, empfiehlt es- sich, wenn die Lösung von I kontinuierlich ins Reaktionsgefäß
gefördert werden soll, der Lösung vor der Dampfbehandlung etwas Wasser zuzusetzen,
um auskristallisiertes Phosphoniumsalz in Lösung zu bringen. Generell läßt sich sagen,
daß das Vorhandensein von gewissen Mengen (bis etwa 50 Gewichtsprozent) Wasser in
der organischen I-Lösung vor und während der Dampfbehandlung sich nicht nachteilig,
in einigen Fällen sogar vorteilhaft auswirkt.
[0020] Macht man von der kontinuierlichen Fahrweise Gebrauch, so verwendet man als Kolonnen
zweckmäßigerweise Füllkörperkolonnen mit einer geeigneten Anzahl theoretischer Böden,
um das Lösungsmittel quantitativ abzutrennen. Apparative oder materialmäßige Besonderheiten
sind hierbei nur insofern zu beachten als die sauren wäßrigen Phosphoniumsalzlösungen
auf das Material der Reaktionsgefäße korrodierend wirken.
[0021] In allen Fällen ist es möglich, das Lösungsmittel gänzlich zu entfernen, jedoch reicht
es im allgemeinen aus, wenn man auf einen Restlösungsmittelgehalt von 1 bis 2 Gewichtsprozent
hinzuarbeiten. Die anfallenden Lösungsmittel-Wassergemische können auf übliche Weise
destillativ in ihre Komponenten Verlegt und das Lösungsmittel wieder eingesetzt werden.
[0022] Die als Verfahrensprodukte anfallenden wäßrigen I-Lösungen bzw. feinteiligen Dispersionen
von I in Wasser, können für weitere Umsetzungen, z.B. für die Herstellung von symmetrischen
Carotinoiden, wie dem ß-Carotin oder zur Herstellung von Vitamin A verwendet oder
nach den üblichen Methoden, z.R. als Schädlingsbekämpfungsmittel, eingesetzt werden.
Beispiel 1
a) Herstellung einer methanolischen Lösung von β-Jonyliden-äthyltriphenylphosphonium-hydrogensulfat
[0023] Zu einer Mischung aus 700 ml Methanol und 258 g Triphenylpbosphin wurden unter Rühren
und Kühlen auf 25 - 30°C-nacheinander 99 g Schwefelsäure und 220 g Vinyl-ß-jonol (Reinheitsgrad
93 %) zugetropft. Nach 12 Stunden wurde 3 x mit je 250 ml Heptan extrahiert. Man erhält
1150 g einer etwa 43%igen methanolischen Lösung von β-Jonyliden-äthyl-triphenylphosphonium-hydrogensulfat.
b) Überführung der methanolischen in eine wäßrige Lösung von β-Jonyliden-äthyl-triphenylphosphonium-hydrogensulfat
[0024] Die gemäß 1a erhaltene methanolische Phosphoniumsalzlösung wurde in 90 Minuten von
oben auf eine Füllkörperkolonne aus 'Glas von 50 cm Länge und 3 cm Durchmesser gegeben.
Die Kolonne war mit Raschigringen aus Glas gefüllt und isoliert. Am unteren Kolonnenende
wurde in den 90 Minuten 3 900 g Wasserdampf eingeblasen. Die wäßrige Phosphoniumsalzlösung
bzw. -suspension wurde über einen Siphon aus dem Sumpf der Kolonne ablaufen lassen
und in einem Rührkolben gesammelt. Man erhielt ca. 1 400 g einer gut rührbaren, wäßrigen
Suspension, die 497 g β-Jonyliden-äthyl-triphenylphosphonium-hyrogensulfat enthielt.
Dies entspricht einer Ausbeuse von 95 % der Theorie.
Beispiel 2
a) Herstellung einer methanolischen Lösung von Axerophthyl--triphenylphosphoniumhydrogensulfat
[0025] Zu einer Mischung von 400 ml Methanol und 131 g Triphenylphosphin wurden in 30 Minuten
unter Rühren und Kühlen auf 10°C nacheinander 49 g Schwefelsäure und 154 g Vitamin-A--acetat
zugegeben. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch noch 12 Stunden bei 25°C nachgerührt.
Man erhielt 665 g einer etwa 38%igen methanolischen Lösung von Axerophthyltriphenylphosphoniumhydrogensulfat.
b) Überführung der methanolischen in eine wäßrige Phosphoniumsalzlösung
[0026] Die gemäß 2a erhaltene methanolische Lösung wurde in 60 Minuten von oben auf die
in Beispiel 1 beschriebene Füllkörperkolonne gegeben. Am unteren Ende der Kolonne
wurden in den 60 Minuten 2 200 g Wasserdampf eingeblasen. Man erhielt etwa 1 000 g
Sumpfablauf.
c) Weiterverarbeitung der wäßrigen Phosphoniumsalzlösung
[0027] Die erhaltene wäßrige Lösung von Axerophthyltriphenylphosphoniumhydrogensulfat wurde
gemäß Beispiel 6 der DOS 25 05 869 zu ß-Carotin umgesetzt. Nach Isomerisieren des
erhaltenen Produkts in Heptan erhielt man alltrans-ß-Carotin in 70%iger Ausbeute,
bezogen auf eingesetztes Vitamin-A-acetat.
Beispiel 3
[0028] a) 700 ml Eisessig wurden unter Rühren mit 262 g Triphenylphosphin und 90 g Schwefelsäure
versetzt. Anschließend wurden zu dem Reaktionsgemisch innerhalb von 2 Stunden unter
Rühren und Kühlen 220 g Vinyl-ß-jonol (Reinheitsgrad 93%ig) zugetropft. Hierbei wurde
darauf geachtet, daß die Temperatur 35°C nicht überstieg. Schließlich wurde das Reaktionsgemisch
noch 12 Stunden unter Rühren ausreagieren lassen.
[0029] b) Die gemäß 3a erhaltene Lösung von β-Jonyliden-äthyl-triphenylphosphoniumhydrogensulfat
in Essigsäure wurde in einen mit Destillationsbrücke und Vorlage versehenen Kolben
überführt und in diesen in ca. 2 Stunden bei 30 - 40 mbar 1,67 kg Wasserdampf eingeblasen,
wobei die Temperatur auf 40 - 45°C stieg. Man erhielt 1,9 kg Destillat, das im wesentlichen
Essigsäure und Wasser enthält und 1,1 kg Sumpf, der 501 g β-Jonylidenäthyltriphenylphosphoniumhydrogensulfat
als wäßrige Lösung bzw. Suspension enthält. Das entspricht einer Ausbeute von 96 %,
bezogen auf eingesetztes Vinyl-ß-jonol.
Beispiel 4
[0030] a) 700 ml Methanol wurden mit 258 g Triphenylphosphin und 100 g kristalliner Phosphorsäure
(gelöst in möglichst wenig Wasser) versetzt. Zu dieser Mischung wurden in 2 Stunden
unter Rühren 220 g Vinyl-ß-jonol (Reinheitsgrad 93 %, entsprechend 0,93 Mol) zugetropft.
Anschließend wurde noch eine Stunde unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurde noch 3 x mit je 250 ml Heptan extrahiert. Man erhielt 1 150 g einer etwa 34
%igen methanolischen Lösung von ß-Jonyliden-äthyl--triphenyl-phosphoniumphosphat.
[0031] b) Die gemäß 4a erhaltene methanolische Lösung wurde analog Beispiel 1 in der dort
beschriebenen Kolonne mit Wasserdampf behandelt. Man erhielt 1 400 g einer 26 %igen
Suspension von β-Jorlyliden-äthyl-triphenylphosphonium- phosphat in Wasser. Das entspricht
einer Ausbeute von 70 %, bezogen auf eingesetztes Vinyl-ß-jonol.
Beispiel 5
[0032] a) 854 g Ameisensäure wurden unter Rühren mit 262 g Triphenylphosphin versetzt. Zu
dieser Mischung wurden innerhalb von 2 Stunden 220,g Vinyl-ß-jonol (Reinheitsgrad
33 %) zugetropft. Hierbei wurde dafür gesorgt, daß die Temperatur des Reaktionsgemisches
35°C nicht überstieg. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch noch 12 Stunden unter
Rühren ausreagieren lassen. Man erhielt 1 340 g einer etwa 27 gewichtsprozentigen
Lösung von ß-Jonylidenäthyl-triphenylphosphoniumformiat.
[0033] b) In die gemäß 5a erhaltene Lösung wurde analog Beispiel . 3b in der dort beschriebenen
Apparatur in 6 Stunden bei 40 mbar 1,7 kg Wasserdampf eingeblasen. Man erhielt etwa
1,5 kg Destillat, das Ameisensäure und Wasser enthält, sowie 1,5 kg Sumpf, der 0,65
Mol ß-Jonylidenäthyl-triphenylphosphoniumformiat gelöst bzw. suspendiert in Wasser
enthält. Dies entspricht einer Ausbeute von etwa 70 % der Theorie, bezogen auf eingesetztes
Vinyl-ß--jonol.
[0034] c) Behandelt man die gemäß 5a erhaltene Ameisensäurelösung analog Beispiel 1b kontinuierlich
mit Wasserdampf, so erhält man nahezu gleiche Ausbeuten an wäßrigem β-Jonylidenäthyl-triphenylphosphoniumformiat
wie gemäß 5b.
Beispiel 6
[0035] a) 550 g Äthanol wurden mit 258,5 g Triphenylphosphin versetzt und zu dieser Mischung
zunächst innerhalb von 15 Minuten 99,5 g konzentrierte Schwefelsäure und dann in 60
Minuten 220 g Vinyl-ß-Jonol (Reinheitsgrad 95 %) zugetropft. Anschließend wurde das
Reaktionsgemisch 20 Stunden bei Raumtemperatur nachreagieren lassen. Man erhielt 1
128 g einer etwa 40-gewichtsprozentigen äthanolischen Lösung von ß-Jonyliden-äthyl-triphenylphosphoniumhydrogensulfat..
[0036] b) Die gemäß 6a erhaltene Lösung wurde analog Beispiel 1 in der dort beschriebenen
Kolonne mit Wasserdampf behandelt. Man erhielt 1 400 g einer wäßrigen Suspension,
die 454 g β-Jonylidenäthyl-triphenylphosphoniumhydrogensulfat enthielt. Dies entspricht
einer Ausbeute von 85 %, bezogen auf eingesetztes Vinyl-ß-Jonol.
Beispiel 7
[0037] a) 700 ml Isopropanol wurden mit 258,8 g Triphenylphosphin versetzt und zu dieser
Mischung zunächst in 15 Minuten 99,5 g konzentrierte Schwefelsäure und dann in 60
Minuten 220 g Vinyl-ß-jonol (Reinheitsgrad 93 %) zugetropft. Das gebildete β-Jonylidenäthyl-triphenylphosphoniumhydrogensulfat
kristallisierte teilweise aus und wurde durch Zugabe von 200 ml Wasser in Lösung gebracht.
[0038] Die gemäß 7a erhaltene Lösung wurde analog Beispiel 1 in der dort beschriebenen Kolonne
mit Wasserdampf behandelt. Man erhielt 1 450 g einer wäßrigen Suspension (bzw. Emulsion),
die 470 g β-Jonyliden-äthyl-triphenylphosphoniumhydrogensulfat enthielt. Dies entspricht
e - ner Ausbeute von 90%, bezogen auf eingesetztes Vinyl--ß-jonol.
Beispiel 8
[0039] a) 700 ml Isobutanol wurden mit 258,5 g Triphenylphosphin versetzt und zu dieser
Mischung wie in Beispiel 6 zunächst 99,5 g konzentrierte Schwefelsäure und dann 220
g Vinyl-ß-jonol (Reinheitsgrad 93 %) getropft. Anschließend wird das Reaktionsgemisch
mit 200 ml Wasser versetzt und für 2 Stunden auf 50°C erwärmt.
[0040] b) Die gemäß 8a erhaltene Lösung wurde analog Beispiel 1 in der dort beschriebenen
Kolonne mit Wasserdampf behandelt. Man erhält 1 500 g einer wäßrigen Suspension (bzw.
Emulsion), die 480 g β-Jonyliden-äthyl-triphenylphosphoniumhydrogensulfat enthält.
Dies entspricht einer Ausbeute von 92 %, bezogen auf eingesetztes Vinyl-ß-jonol.
Beispiel 9
[0041] a) 700 ml Aceton wurden mit 258,5 g Triphenylphosphin versetzt und zu dieser Mischung
wie in Beispiel 6 zunächst 99,5 g konzentrierte Schwefelsäure und dann 220 g Vinyl--ß-jonol
zugetropft. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch mit 100 ml Wasser versetzt, für
2 Stunden auf 30°C erwärmt und noch 20 Stunden nachreagieren lassen.
[0042] b) Die gemäß 9a erhaltene Lösung wurde analog Beispiel 1 in der dort beschriebenen
Kolonne mit Wasserdampf behandelt. Man erhält 1 450 g einer wäßrigen Suspension (bzw.
Emulsion), die 470 g ß-Jonylidenäthyl-triphenylphosphonium-hydrogensulfat enthält.
Das entspricht einer Ausbeute von 90 %, bezogen auf eingesetztes Vinyl-ß--jonol.
Beispiel 10
[0043] a) 700 ml Methanol wurden mit 50 ml Pyridin, 50 ml konzentrierter wäßriger HC1 und
6 ml einer 10 gewichtsprozentigen Lösung von butyliertem Hydroxyanisol in Benzol versetzt,
die Mischung 5 Minuten gerührt und danach gemäß DT-OS 25 37 072 mit 139 g Triphenylphosphin
und 120 g Vinyl-ß-jonol (Reinheitsgrad 93 %) versetzt. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch
4 x mit 250 ml Heptan extrahiert.
[0044] b) Die gemäß 10a erhaltene methanolische Lösung wurde analog Beispiel 1 in der dort
beschriebenen Apparatur mit Wasserdampf behandelt. Man erhält 1 450 g einer wäßrigen
Suspension, die 386 g β-Jonyliden-äthyl-triphenylphosphoniumchlorid enthält. Das entspricht
einer Ausbeute von 83 %, bezogen auf eingesetztes Vinyl-ß-jonol.
Beispiel 11
[0045] 800 ml Methylenchlorid wurden mit 262 g Triphenylphosphin versetzt. Zu dieser Lösung
wurden unter Rühren und Kühlen 99,5 g konzentrierte Schwefelsäure und danach 220 g
Vinyl--ß-jonol bei 10-15°C zugetropft. Man läßt 12 Stunden bei Raumtemperatur nachreagieren.
Diese Lösung wurde wie in Beispiel 1 kontinuierlich in 90 Minuten auf die dort beschrieoene
Kolonne aufgegeben.
[0046] Gleichzeitig wurden ca. 2 kg Wasserdampf eingeblasen. Man erhielt als Destillat 800
ml Methylenchlorid und ca. 1,3 kg Wasser.
[0047] Das Methylenchlorid kann nach Abtrennen des Wassers und Destillation wieder eingesetzt
werden.
[0048] Der Sumpf wurde in einen Rührkolben ablaufen lassen und unter fortwährendem Rühren
auf Raumtemperatur abgekühlt. Man erhielt 1 200 g einer gut rührbaren wäßrigen Kristallmaische,
die 497 g β-Jonylidentriphenylphosphoniumhydrogensulfat enthielt.
[0049] Dies entspricht einer Ausbeute von 93 % der Theorie.