[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue 2-Arylamino-3,5-dinitro-benzotrifluoride,
Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel.
[0002] Es sind bereits 2-Arylamino-3,5-dinitro-benzotrifluoride mit insektiziden, akariziden,
fungiziden und bakteriziden Eigenschaften bekannt geworden (vgl. Deutsche Offenlegungsschrift
2 509 416). Ihre Wirkung ist jedoch, vor allem bei niedrigen Aufwandkonzentrationen,
nicht voll befriedigend.
[0003] Es wurden die neuen 2-Arylamino-3,5-dinitro-benzotrifluoride der allgemeinen Formel
(I)

in welcher
X für 0, S, SO oder SO2 steht,
n für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht,
R1 für durch Halogen und/oder Halogenalkoxy substituiertes Alkyl oder für gegebenenfalls
durch Halogen, Halogenalkyl, Halogenalkoxy, Halogenalkylmercapto, Halogenalkylsulfonyl
subsituiertes Phenyl steht und
R2 für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe Faserstoff, Halogen, Cyan, Nitro,
gegebenenfalls durch Halogen und/oder Halogenalkoxy substituiertes Alkyl steht,
[0004] Wobei ortho-ständige Substituenten XR
1 und R
2 gemeinsam mit den beiden angrenzenden C-Atomen des Phenvikerns einen
ge-gebenenfalls halogensubstituierten Dioxanylring bilden können; steht X für S, SO
oder SO
2 kann R zusätzlich zu den oben angegebenen Resten für unsubstituiertes Alkyl stehen,
gefunden.
[0005] 
wurde gefunden, daß man die neuen 2-Arylamino-3,5-dinitro-benzotrifluoride der Formel
(I) erhält, wenn Man
a) ein Anilin der allgemeinen Formel (II)

in welcher X, R1, R2 und n die oben angegebene Bedeutung heben, mit 2-Chlor-3,5-dinitro-benzotrifluorid
der Formel (III)

in Gegenwart eines säurebindenden Mittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines
Verdünnungsmittels umsetzt, oder
b) 2-Amino-3,5-dinitro-benzotrifluorid der Formel (IV)

mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (V)

in welcher
X, R1 R2 und n die oben angegebene Bedeutung haben und Hal für Fluor, Chlor oder Brom steht,
in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines
Verdünnungsmittels umsetzt, oder
e) eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) die nach Methode a) oder b) hergestellt
wurde und in der Ri, R2 und n die oben angegebene Bedeutung haben und X für S steht, mit Hilfe von Dxidatlonsmitteln,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, in entsprechende Verbindungen
der Formel (I) uberführt, in welchen X für SO oder SO2 steht.
[0006] überraschenderweise zeigen die neuen 2-Arylamino-3,5-dinitro- benzotrifluoride der
Formel (I) eine höhere insektizide, akarizide, entwicklungshemmende, fungizide und
bakterizide Potenz als die aus der Deutschen Offenlegungsschrift 2 509 416 bekannten
chemisch naheliegenden Verbindungen gleicher Wirkungsrichtung.
[0007] Die erfindungsgemäβen Stoffe stellen somit eine Bereicherung der Technik dar.
[0008] Verwendet man 2-Chlor-3,5-dinitro-benzotrifluorid und 4-Tri- fluormethoxy-anilin
als Ausgangsstoffe, so läßt sich der Re- aktionsablauf durch das folgende Formelschema
wiedergeben:

[0009] Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Verbindungen II, III, IV und V sänd bekannt
oder lassen sich nach bekannten Verfah- ren herstellem
[0010] Vorzugsweise werden die neuen Wirkstoffe durch Umsetzung von 2-Chlor-3,5-dinitro-benzotrifluorid
(III) mit einem Anilin der Formel (II) hergestellt, in welcher X für 0, S oder SO
2, R
1 für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, Halogenalkyl mit l bis 4 C-Atomen oder gegebenenfalls
durch Chlor oder Trifluormethylsulfonyl substituiertes Phenyl, R
2 für Wasserstoff, Halogen oder Trifluormethyl und n für 1 oder 2 steht, oder in welcher
X-R
1 und R
2 einen durch Fluor substituierten, an den Phenylkern ankondensierten 1,3-Dioxan-Ring
darstellen. Als Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Aniline der Formel (II)
seien genannt:
2-Trifluormethoxy-anilin
3-Trifluormethoxy-anilin
4-Trifluormethoxy-anilin
2-Chlor-4-trifluormethoxy-anilin
3-Chlor-4-trifluormethoxy-anilin
2-Trifluormethylmereapto-anilin
3-Trifluormethylmercapto-anilin
4-Trifluormethylmercapto-anilin
2-Chlor-5-trifluormethylmercapto-anilin
3-Chlor-4-trifluormethylmercapto-anilin
3-Chlor-4-chlordifluormethylmercagto-anilin
4-Methylsulfonyl-anilin
4-Trifluormethylsulfonyl-anilin
2-Chlor-4-trifluormethylsulfonyl-anilin
2-Chlor-5-trifluormethylsulfonyl-anilin
2,6-Dichlor-4-trifluormethylsulfonyl-anilin
6-Amino-2,2,4,4-tetrafluor-1,3-benzodioxan
2-Amino-5-methylmercapto-benzotrifluorid
3-Aaino-4-methylmercapto-benzotrifluorid
2-Amino-5-methylsulfonyl-benzotrifluorid
3-Amino-4-ethylsulfonyl-benzotrifluorid
5-Amino-2(4-chlorphenory)-benzotrifluorid
4-(4-Trifluormethylsulfonyl-phenoxy)-anilin
2-Amino-5-(4-chlorphenylthio)-benzotrifluorid
3-Amino-4-(4-chlorphenylthio)-benzotrifluorid
2-Amino-diphenylsulfon
[0011] Besonders bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel (I), in welcher
X für 0, S oder SO
2, R für Methyl, Aethyl, Trifluormethyl oder gegebenen- falls durch Chlor oder Trifluormethylsulfonyl
substituiertes Phenyl, R für Wasserstoff, Chlor oder Trifluormethyl und n für 1 ateht,
oder in welcher X-R
1 und R
2 einen durch Fluor substituierten, an den Phenylkern ankondensierten 1,3-Dioxan-Ring
darstellen.
[0012] A13 Verdünnungsmittel für die Verfahrensvarianten a) und b) eignen sich inerte organische
Lösungsmittel. Bevorzugt werden Dimethylformamid oder Tetrahydrofuran verwendet. Zuweilen
ist es auch vorteilhaft, in wäßriger Suspension zu arbeiten.
[0013] 
Mittel eignen aich Basen wis Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, -carbonate oder
-hydride. Bevorzugt verwendet man Kaliumhydroxid, Natriunhydrid oder Natriumhydrogencarbonat.
[0014] Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert werden.

arbeitet man zwischen -10 und +150°, vorzugsweise bei 10 bis 10°, wenn ein organisches
Lösungsmittel benutzt wird, und bei 100°, wenn in waêriger Suspension gearbeitet wird.
Im letzteren Falle kann die Temperatur durch Verwendung eines Druckgefäßes noch gesteigert
werden.
[0015] Gewöhnlich werden die Reaktionspartner in äquimolaren Mengen eingesetzt, doch such
die Verwendung der einen oder anderen Komponente im Ueberschuß ist mög-

.
[0016] Zur Durchführung der Darstellungsmethode c) arbeitet man vorzugsweise in Eisessig
als Lösungsmittel und benutzt Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel. Zur Darstellung
der Sulfoxide setzt man mit aquimolaren Mengen vorzugsweise bei 10 - 30°, zur Darstellung
der Sulfone mit mindestens der doppelt molaren Menge Wasserstoffperoxid vorzugsweise
bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels um.
[0017] Die wirkstoffe eignen sich bei guter Pflanzenverträglichkeit und günstiger Warmblütertoxizität
zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere Insekten, Spinnentieren und
Nematoden, die in der Landwirtschaft, in Forsten, im Vorrats- und Materialschutz sowie
auf dem Hygienesektor vorkommen. Sie sind gegen normal sensible und resistente Arten
sowie gegen alle.oder einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten
Schealingen gehören:
Aus der Ordnung der Isopoda z. B. Oniscus asellus, Armadillidium vulgare, Porcellio
scaber.
Aus der Ordnung der Diplopoda z. B. Blaniulus guttulatus.
Aus der Ordnung der Chilopoda z. B. Geophilus carpophagus, Scutigera spec.
Aus der Ordnung der Symphyla z. B. Scutigerella immaculata.
Aus der Ordnung der Thysanura z. B. Lepisma saccharina..
Aus der Ordnung der Collembola z. B. Onychiurus armatus.
Aus der Ordnung der Orthoptera z. B. Blatta orientalis,
Periplaneta americana, Leucophaea maderae, Blattella germanica, Acheta domesticus,
Gryllotalpa spp., Locusta migratoria migratorioides, Melanoplus differentialis, Schistocerca
gregarla.
Aus der Ordnung der Dermaptera z. B. Forficula auricularia.'
Aus der Ordnung der Isoptera z. B. Reticulitermes spp..
Aus der Ordnung der Anoplura z. B. Phylloxera vastatrix, Pemphigus spp., Pediculus
humanus corporis, Haematopinus spp.,

thus spp.
Aus der Ordnung der Mallophaga z.B. Trichodectes spp., Damalinea sepp.
Aus der Ordnung der Thysanoptera z.B. Hercinothrips femoralis, Thrips tabaci.

[0018] Doralis pomi, Erio soma lanigerum, Hyalopterus arundinis, Macrosiphum avenae, Myzus
spp., Phorodon humuli, Rhopalosiphum padi, Empoasca spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix
cincticeps, Lecanium corni, Saissetia oleae, Laodelphax striatellus, Nilaparvata lugens,
Aonidiella aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus spp., Psylla spp..
[0019] Aus der Ordnung der Lepidoptera z. B. Pectinophora gossypiella, Bupalus piniarius,
Cheimatobia brumata, Lithocolletis blancardella, Hyponomeuta padella, Plutella maculipennis,
Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, Lymantria spp., Bucculatrix thurberiella,
Phyllocnistis citrella, Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia spp., Earias insulana, Heliothis
spp., Laphygma exigua, Mamestra brassicae, Panolis flammea, Prodenia litura, Spodoptera
spp., Trichoplusia ni, Carpocapsa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta nubilalis,
Ephestia kuehniella, Galleria mellonella, Cacoecia podana, Capua reticulana, Choristoneura
fumiferana, Clysis ambiguella, Homona magnanima, Tortrix viridana. Aus der Ordnung
der Coleoptera z. B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica, Bruchidius obtectus,
Acanthoscelides obtectus, Hylotrupea bajulus, Agelastica alni, Leptinotarsa decemlineata,
Phaedon cochleariae, Diabrotica spp., Psylliodes chryaocephala, Epilachna varivestis,
Atomaria spp., Oryzaephilus surinamensis, Anthonomus spp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus
sulcatus, Cosmopolites sordidus, Ceuthorrhynchus assimilia, Hypera postica, Dermestes
spp., Trogoderma app., Anthrenus app., Attagenua spp., Lyctus spp., Meligethes aeneua,
Ptinua app., Niptus hololeucua, Gibbium psylloides, Tribolium spp., Tenebrio molitor,
Agriotes app., Conoderua spp., Melolontha melolontha, Amphimallon solstitialis, Costelytra
zealandica.
[0020] Aus der Ordnung der Hymenoptera z. B. Diprion spp., Hoplocampa spp., Lasius spp.,
Monomorium pharaonia, Vespa spp.
[0021] Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aëdes spp., Anopheles spp., Culex spp., Drosophila
melanogaster, Musca spp., Fannia spp., Calliphora erythrocephala, Lucilia spp., Chrysomyia
spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca spp., Stomoxys spp., Oestrus spp.,
Hypoderma spp., Tabanus spp., Tannia spp.,
[0022] Bibio hortulanus, Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Ceratitis capitata,
Dacus oleae, Tipula paludosa.
[0023] Aus der Ordnung der Siphonantera z.B. Xenopsylla cheopis, Ceratophyllus spp..
[0024] Aus der Ordnung der Arachnida z.B. Scorpio maurus, Latrodectus mactans.
[0025] Aus der Ordnung der Acarina z.B. Acarus siro, Argas spp., Ornithodoros spp., Dermanyssus
gallinae, Eriophyes ribis, Phyllocoptruta oleivora, Boophilus spp., Rhipicephalus
spp., Anblyomma spp., Hyalomma spp., Ixodes spp., Psoroptes spp., Chorioptes spp.,
Sarcoptes spp., Tarsonemus spp., Bryobia praetiosa, Panonychus spp., Tetranychus spp..
[0026] Zu den pflanzenparasitären Nematoden gehören
Pratylenchus spp., Radopholus similis, Ditylenchus dipsaci, Tylenchulus semipenetrans,
Heterodera spp., Meloidogyne spp., Aphelenchoides spp., Longidorus spp., Xiphinema
spp., Trichodorus spp.
[0027] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke fungitoxische und bakteriotoxische
Wirkung auf. Sie schädigen Multurpflanzen in den zur Bekämpfung von Pilzen und Baktevien
notwendigen Konzentrationen nicht. Aus diesen Gründen wind sie für den Gebrauch als
Pflanzenschutzmittel zur Bekampfung von Pilzen und Bakterien geeignet. Fungitoxische
Kittel im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur Bekämpfung on Plasmodiophoromycetes,
Oomycetes, Chytridiomycetes, Bygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes, Deuteromycetes.
[0028] Did erfindungsgemäßen Wirkstoffe haben ein breites Wirkungsspektrum und können angewandt
werden gegen parasitäre Pilze, die oberirdische Pflanzenteile befallen oder die Pflanzen
von Boden her angreifen, sowie gegen samenübertragbare Krank- heresefreger.
[0029] Die erfindungsgemäßen Verbindungen wirken gegen Pilze und Bakterien, die verschiedene
Kulturpflanzen befallen, wie z.B. Pythium-Arten, Phytophthora-Arten, Fusarium-Arten,
Verticillium alboatrum, Phialophora cinerescens, Sclerotinia sclerotiorum, Botrytis-Arten,
Cochliobolus miyabeanus, Mycosphaerella musicola, Cercospora personata, Helminthosporium
gramineum, Alternaria-Arten, Colletotrichum-Arten,. Venturia inaequalis, Rhizoctonia-Arten,
Thielaviopsis basicola, Xanthomonas oryzae und Pseudomonas Lachrymans. Die erfindungsgemäßen
Verbindungen wirken sowohl gegen Getreidekrankheiten, wie z.B. Puccinia recondita,
Erysiphe graminis, Tilletia caries als auch gegen Reiskrankheiten, wie z.B. Pyriculania
oryzae, Pellicularia sasakii.
[0030] Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen,
Emulsionen, Spritzpulver, Suspensionen, Pulver, Stäubemittel, Schäume, Pasten, lösliche
Pulver, Granulate, Aerosole, Suspensions-Emulsionskonzentrate, Saatgutpuder, Wirkstoff-imprägnierte
Natur- und synthetische Stoffe, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in HUllmassen
für Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen, wie Räucherpatronen, -dosen,
-spiralen u.ä. sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
[0031] Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder
schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können
z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel kommen im wesentlichen in- frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder
Alkylnsphthaline, chlorierte-Aromaten oder chlorierte aliphatiache Kohlenwasserstoffe,
wie Chlorbenzole, Chloräthvlene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol
sowie deren Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon
oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid,
sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind
solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan,
Propan, Stickstoff und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle,
wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde
und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate;
als feste Trägerstoffe für Granulate: gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine
wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen
und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehle, Kokosnußschalen,
Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier-und/oder schaumerzeugende Mittel: nichtionogene
und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxy
- äthylen-Fettalkohol-Äther, z.B. Alkylaryl-polyglykol-äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate,
Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel: z.B. Lignin -Sulfitablaugen
und Methylcellulose.
[0032] Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche
und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie
Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat.
[0033] Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau
und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo-Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe
wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
[0034] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
[0035] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe erfolgt in Form ihrer handelsüblichen
Formulierungen und/oder den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen.
[0036] Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen
kann in weiten Bereichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen
kann von 0,0000001 bis zu 100 Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,01 und 10
Gew.-% liegen.
[0037] Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepaßter üblichen Weise.
[0038] Bei der Anwendung gegen Hygiene- und Vorratsschädlinge zeichnen sich die Wirkstoffe
durch eine hervorragende Residualwirkung auf Holz und Ton sowie durch eine gute Alkalistabilität
auf gekälkten Unterlagen aus.
[0039] Bei der Verwendung als Blattfungizide können die Wirkstoffkonzentrationen in den
Anwendungsformen in einem größeren Bereich variiert werden. Sie liegen im allgemeinen
zwischen 0,1 und 0,00001 Gewichtsprozenten, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,0001
%.
[0040] Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen von 0,001 bis 50
g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise 0,01 bis 10 g benötigt.
[0041] Zur Bodenbehandlung sind Wirkstoffmengen von 1 bis 1000 g je cbm Boden, vorzugsweise
von 10 bis 200 g, erforderlich.
Beispiel A
[0042] Tetranychus-Test (resistent)
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Dimethylformamid
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther
[0043] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration :
Mit der Wirkstoffzubereitung werden Bohnenpflanzen (Phaseolus vulgaris), die stark
von allen Entwicklungsstadien der gemeinen Spinnmilbe oder Bohnenspinnmilbe (Tetranychus
urticae) befallen sind, tropfnaß besprüht.
[0044] Nach den angegebenen Zeiten wird die Abtötung in % bestimmt. Dabei bedeutet 100 %,
daß alle Spinnmilben abgetötet wurden; 0 % bedeutet, daß keine Spinnmilben abgetötet
wurden.
[0045] Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen, Auswertungszeiten und Resultate gehen aus der
nachfolgenden Tabelle hervor:

Beispiel B
[0046] Phaedon-Larven-Test
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Dimethylformamid
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther
[0047] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
[0048] Mit der Wirkstoffzubereitung besprüht man Kohlblätter (Brassica oleracea) tropfnaß
und besetzt sie mit Meerrettichblattkäfer-Larven (Phaedon Cochleariae).
[0049] Nach den angegebenen Zeiten wird die Abtötung in % bestimmt. Dabei bedeutet 100 %,
daß alle Käfer-Larven abgetötet wurden; 0 % bedeutet, daß keine Käfer-Larven abgetötet
wurden.
[0050] Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationeri, Zeiten der Auswertung und Resultate gehen
aus der nechfolgenden Tabelle hervor:

Durch die im folgenden angegebenen Versuche wird die arthropodenentwicklungshemmende
Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen gezeigt, ohne eine Beschränkung hinsichtlich
der Wirkungsbreite dieser Verbindungen vornehmen zu wollen. Dabei werden während der
gesamten angegebenen Entwicklung der Testtiere die morphologischen Veränderungen,
wie zur Hälfte verpuppte Tiere, unvollständig geschlüpfte Larven oder Raupen, defekte
Flügel, pupale Kutikula bei Imagines etc., als Mißbildungen gewertet. Die Summe der
morphologischen Mißbildungen, zusammen mit den während des Häutungsgeschehens oder
der Metamorphose abgetöteten Tieren, wird in Prozent der Versuchstiere angegeben.
Beispiel C
[0051] Entwicklungshemmende Wirkung
Testtier: Laphygma exempta (Eier)
Futter: Mais (Zea mays)
Lösungsmittel: 10 Gew.-Teile Aceton
Emulgator: 1 Gew.-Teil Alkylarylpolyglykoläther
[0052] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 2 Gew.-Teile
Wirkstoff mit der angegebenen . Menge Lösungsmittel, Emulgator und soviel Wasser,
daß eine 1 %ige Mischung entsteht, die mit Wasser auf die gewünschte Konzentration
verdünnt wird.
[0053] Eigelege mit 30 Eiern auf Filterpapier werden mit 1 ml Wirkstofflösung der angegebenen
Konzentration in ppm (parts pro million) -angefeuchtet und in Kunststoffdosen bis
zum Schlupf der Junglarven beobachtet. Die Junglarven werden mit Maisblättern gefüttert,
die mit der angegebenen Konzentration der Wirkstofflösung am gleichen Tag wie die
Eier besprüht wurden.
[0054] Die Entwicklung der Versuchstiere wird bis zur Larve des 3. Stadiums beobachtet.
[0055] Zur Kontrolle werden Eigelege in gleicher Weise mit Lösungsmittel und Emulgator der
entsprechenden Konzentration behandelt und mit Maisblättern gefüttert. Die Ergebnisse
gehen aus nachfolgender Tabelle hervor.

Beispiel D
[0056] Entwicklungshemmende Wirkung
Testtier: Ceratitis capitata (Eier) 20 Stück
Futter: Kunstfutter (Möhrenpulver mit Hefepulver
Lösungsmittel: 20 Gew.-Teile Aceton
Emulgator: 5 Gew.-Teile Alkylarylpolyglykoläther
[0057] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 4 Gew.-Teile
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, Emulgator und soviel Wasser, daß
eine 1 %ige Mischung entsteht, die mit Wasser auf die gewünschte Konzentration verdünnt
wird.
[0058] Die Eier der Testtiere werden auf eine Schale mit Kunstfutter gebracht, in das die
gewählte Konzentration der Wirkstoffmischung eingearbeitet ist, sodaß die angegebene
Wirkstoffmenge in ppm (parts pro million) erreicht wird. Es wird die Entwicklung bis
zum Schlupf der Fliegen beobachtet.
[0059] Zur Kontrolle wird nur mit Lösungsmittel und Emulator der angegebenen Konzentration
vermischtes Kunstfutter angeboten. Die Ergebnisse gehen aus nachfolgender Tabelle
hervor.

Beispiel E
Agarplatten-Test
[0060] Verwendeter Nährboden:

[0061] Verhältnis von Lösungsmittelgemisch zum Nährboden:
2 Gewichtsteile Lösungsmittelgemisch
100 Gewichtsteile Agarnährboden
[0062] Zusammensetzung Lösungsmittelgemisch

[0063] Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration im Nährboden nötige Wirkstoffmenge
mit der angegebenen Menge des Lösungsmittelgemisches. Das Konzentrat wird im genannten
Mengenverhältnis mit dem flüssigen, auf 42°C abgekuhlten Nährboden gründlicher vermischt
und in Petrischalen mit einem Durchmesser von 9 cm gegossen. Ferner werden Kontrollplatten
ohne Präparatbeimischung aufgestellt.
[0064] Ist der Nährboden erkaltet und fest, werden die Platten mit den in der Tabelle angegebenen
Pilzarten und zwei Bakterien beimpft und bei etwa 21°C inkubiert.
[0065] Die Auswertung erfolgt je nach der Wachstumsgeschwindigkeit der Organismen nach 4
- 10 Tagen. Bei der Auswertung wird das radiale Wachstum auf den behandelten Nährböden
mit dem Wachstum auf dem Kontrollnährboden verglichen. Die Bonitierung des Erregerwachstums
geschieht mit folgenden Kennzahlen:

[0066] Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle
hervor:

Herstellungsbeispiele
[0067]

[0068] Eine Suspension von 27,0 g (0,1 Nol 2-Chlor-3,5-dinitro-benzotrifluorid und 17,7
g (0,1 Mol) 4-Trifluormethoxy-anilin in 200 ml Wasser wird zum Sieden erhitzt. In
Verlauf von 30 Min. trägt man 9,3 g (0,11 Mol) Natriumhydrogencarbonat ein und erhitzt
weitere 2 Stdn. unter Rückfluß. Man läßt über Nacht bei Raumtemperatur stehen, wobei
sich ein gelber, kristalliner Festkörper abschei- det. Nach Absaugen und Waschen mit
Petroläther erhält man 36,8 g 2-(4-Trifluormethoxy-anilino)-3,5-dinitro-benzotrifluorid
vom Fp. 104°.
[0069] Analog Beispiel 1 erhält man die folgenden Verbindungen:

[0070] Eine Lösung von 11,2 g (50 mMol) 4-Trifluormethylsulfonyl-anilin in 100 ml trockenem
Dimethylformamid wird bei Raumtemperatur portionsweise mit 5,6 g (100 mMol) pulvrisierten
Kaliumhydroxid versetzt. Anschließend wird bei 25° eine Lösung von 13,6 g (50 mMol)
2-Chlor-3,5-dinitrobeazotrifluorid in 80 ml trockenem Dimethylformamid zugetropft.
Man rührt über Nacht bei Raumtemperatur, filtriert, versetzt das Filtrat mit 100 ml
Eisessig und trägt auf Eis aus. Man saugt 11,5 g 2-(4-Trifluormethylsullonyl-anilino)-3,5-dinitro-benzotrifluorid
in Form von gelben Kristallen ab. Fp. 172°.
[0072] Zu einer Suspension von 5 g Natriumhydrid (mit 20 f Paraffin überzogen) in 100 ml
trockenem Dimtheylformamid gibt man bei 0 °C eine Lösung von 21,2 g (0,1 Mol) 2-Chlor-4-trifluormethoxy-anilin
in 200 ml Dimethylformamid. Man rührt 1 Std. bei 25°, kühlt auf 10° ab und tropft
eine Lösung von 27,1 g (0,1 Mol) 2-Chlor-3,5-dinitro-benzotrifluorid in 250 ml Dimethylformamid
zu. Nach Stehen über Nacht wird filtriert, mit 500 ml Eisessig versetzt und auf Eis
gegossen, wobei sich ein dunkles Oel abscheidet. Es wird abgetrennt und im Vakuma
von Lösungsmittelresten befreit. So erhielt man 35,4 g 2-(2-Chlor-4-trifluormethoxy-anilino)-3,5-dinitro-benzotrifluorid
als viskose Masse, 20 1, 574.

1,574.
[0074] 5,4 g (10 mMol) 2- [2-(4-Chlorphenylthio)-5-trifluormethyl] -3,5-dinitro-benzotrifluorid
(Herstellungsbeispiel, Nr. 17) in 100 ml Eisessig werden mit 3 ml 35 % igem Wasserstoffperozid
versetzt und 3 Min. unter Bücktlu¢ erhitzt. Nach Abkuhlen gibt man in 1 ltr. Eiswasser.
Die Kristalle von [2-(4-Chlorphenylsulfonyl)-5-trifluormethy] -3,5-dinitro-benzotrifluorid
werden abgessugt und mit Wasser und Petroläther gewaschen.
[0075] Ausbeute 5,6 g, Fp. 191°.
[0076] Auf ähnliche Weise erhält man aus der nach Beispiel 15 hergestellten Verbindung:
