[0001] Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Phenoläthern durch
Umsetzung von Phenolen mit Dialkylcarbonaten in Gegenwart tertiärer Amine und/oder
Phosphine.
[0002] Es ist aus Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, - Band 6/3, Seiten 54 bis
71, bekannt, daß Phenole mit Alkylestern anorganischer Säuren bzw. Chlorkohlensäureestern
alkyliert werden können. Besondere Bedeutung haben dabei die Ester der Schwefelsäure
und der Halogenwasserstoffe erlangt. Die Umsetzung wird bevorzugt in Gegenwart von
wäßriger oder alkoholischer Alkalilauge, Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat durchgeführt.
Bei mehrwertigen Phenolen mit zwei metaständigen Hydroxygruppen, z.B. Resorcin, muß
in saurem Medium alkyliert werden, da sonst erhebliche Mengen an Kernalkylierungsprodukten
entstehen (loc. cit., Seite 59 und 60). Allen diesen Verfahren haften jedoch gewisse
Nach- . teile an. So wird bei der Alkylierung mit Estern starker anorganischer Säuren
(z.B. Dimethylsulfat, Methyljodid) für jede eingeführte Alkylgruppe ein Äquivalent
Säure freigesetzt; das durch Neutralisation wieder entfernt werden muß. Zudem sind
viele dieser Alkylierungsmittel, z.B. Dimethylsulfat, außerordentlich toxisch. Die
Verwendung von Alkalien ist besonders bei mehrwertigen Phenolen nachteilig, da deren
Alkalienempfindlichkeit zu erheblichen Verlusten führt. WB/Be
[0003] Auch die Umsetzung von Alkoholen selbst (loe. cit., Seiten 11 bis 18) ist technisch
unbefriedigend, denn die Verwendung starker Säuren, wie Schwefelsäure, bringt Schwierigkeiten
mit Bezug auf Korrosion der Anlageteile, schwierige Abtrennung des Katalysators und
gegebenenfalls die Hydrolyseempfindlichkeit anderer funktioneller Gruppen, mit sich.
[0004] Es wurde nun gefunden, daß man Aralkyl- und Alkyl-phenol- äther der Formel

worin die einzelnen Reste R gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxylgruppe oder den Rest -OR
2 bedeuten, oder beide Reste R1 zusammen mit zwei einander benachbarten Kohlenstoffatomen
des Benzolringes auch für einen aromatischen Rest stehen können, R
2 einen araliphatischen oder aliphatischen Rest bezeichnet, die einzelnen Reste R
3 gleich oder verschieden sein können und jeweils für einen aliphatischen, araliphatischen
oder aromatischen Rest, ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, die Cyangruppe, die
Nitrogruppe, den Rest

den Rest R
4-S-, den Rest R
4-O-, worin R
4 einen aliphatischen . oder aromatischen Rest bedeutet, stehen, vorteilhaft erhält,
wenn man Phenole der Formel

worin R
3 die vorgenannte-Bedeutung besitzt und R
5 die Bedeutung von R
1 besitzt oder, wenn R
1 den Rest -OR
2 bedeutet, auch jeweils eine Hydroxylgruppe bezeichnen kann, mit Diaralkylcarbonaten
oder Dialkylcarbonaten der Formel

worin die einzelnen Reste R
2 gleich oder verschieden sein können und die vorgenannte Bedeutung besitzen, in Gegenwart
eines tertiären Amins und/oder Phosphins bei einer Temperatur oberhalb 100°C umsetzt.
[0005] Die Umsetzung kann für den Fall der Verwendung von Phenol und Dimethylcarbonat durch
die folgenden Formeln wiedergegeben werden:

[0006] Im Vergleich zu den bekannten Verfahren liefert das Verfahren nach der Erfindung
auf einfacherem und wirtschaftlicherem Wege eine große Zahl von Phenoläthern in guter
Ausbeute und Reinheit. Umständliche Abtrennungs- und Neutralisationsoperationen sowie
Korrosionsprobleme werden vermieden.
[0007] Außer dem Endstoff werden lediglich ein Mol Alkohol sowie das nicht toxische Kohlendioxid
erhalten; das erfindungsgemäße Verfahren ist somit umweltfreundlicher als die bekannten
Verfahren. Der freiwerdende Alkohol kann in bekannter Weise ohne Phosgen wieder mit
CO und Sauerstoff zu Dialkylcarbonat bzw. Diaralkylcarbonat

verarbeitet werden (deutsche Offenlegungsschrift 2 334 736). Alle diese vorteilhaften
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im Hinblick auf den Stand der
Technik überraschend. Auch hätte man wirksame Katalysatoren für die Ver- ätherung
gerade nicht in tertiären Aminen und insbesondere Pyridinen, die üblicherweise als
Acylierungskatalysatoren verwendet werden, erwartet.
[0008] Die Dialkylcarbonate können in bekannter Weise, z.B. nach den in der deutschen Offenlegungsschrift
2 160 111 angegebenen Verfahren oder zweckmäßiger, insbesondere aus Gründen des Umweltschutzes,
durch Umsetzung eines Alkohols mit Kohlenmonoxid und Sauerstoff in Gegenwart von Kupferkatälysatoren
nach dem in der deutschen Offenlegungsschrift 2 334 736 beschriebenen Verfahren, hergestellt
werden. Die Ausgangsphenole können 3 oder 2 Hydroxylgruppen und bevorzugt eine umsetzbare
Hydroxylgruppe tragen. Bevorzugte Ausgangsstoffe II und III und dementsprechend bevorzugte
Endstoffe I sind solche, in deren Formeln die einzelnen Reste R
1 gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe
oder den Rest -OR
2 bedeuten, oder beide Reste R
1 zusammen mit zwei einander benachbarten Kohlenstoffatomen des Benzolringes auch für
einen anellierten Phenylenrest stehen können, die einzelnen Reste R
2 gleich'oder verschieden sein können und jeweils einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder insbesondere einen Alkylrest mit 1 bis 7, zweckmäßig 1 bis 4 Kohlenstoff2 atomen
bezeichnet, die einzelnen Reste R
3 gleich oder verschieden sein können und jeweils für einen Phenylrest, einen Aralkylrest
mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder insbesondere einen Alkylrest mit 1 bis 12, zweckmäßig
1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest mit 2 bis 12, zweckmäßig mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen und bevorzugt einer Doppelbindung, einen durch 2 Oxogruppen oder
bevorzugt eine Oxogruppe substituierten Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
zweckmäßig 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, ein Wasserstoffatom, ein Bromatom, ein Chloratom,
die Cyangruppe, die Nitrogruppe, den Rest

den Rest R
4-S-, den Rest

den Rest R
4-O-, worin R
4 einen Alkylrest mit 1 bis 12, zweckmäßig 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest
bedeutet, stehen, R
5 die Bedeutung von R
1 besitzt oder, wenn R
1 den Rest -OR
2 bedeutet, auch jeweils eine Hydroxylgruppe bezeichnen kann.-Die vorgenannten Reste
können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen, z.B. Alkylgruppen
oder Alkoxygruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, substituiert sein.
[0009] Die Ausgangsstoffe II werden mit den.Ausgangsstoffen III in stöchiometrischer Menge
oder im Überschuß oder Unterschuß umgesetzt, vorteilhaft im Falle der Umsetzung von
Monohydroxyverbindungen II von 1 bis 10 Mol, insbesondere von 1,2 bis 5 Mol Ausgangsstoff
III je Mol Ausgangsstoff II oder im Falle der Umsetzung von Dihydroxyverbindungen
II zu Monohydroxymonoätherverbindungen I von 0,1 bis 2, insbesondere von 0,2 bis 1
Mol Ausgangsstoff III je Mol Ausgangsstoff II oder im Falle der Umsetzung von Dihydroxyverbindungen
II zu Diäther I von 2 bis 10, insbesondere von.2 bis 5 Mol Ausgangsstoff III je Mol
Ausgangsstoff II oder im Falle der Umsetzung von Trihydroxyverbindungen II zu Dihydroxymono-
ätherverbindungen I von 0,1 bis 2, insbesondere von 0,2 bis 1 Mol Ausgangsstoff III
je Mol Ausgangsstoff II oder im Falle der Umsetzung von Trihydroxyverbindungen II
zu Monohydroxydiätherverbindungen I von 2,01 bis 4, insbesondere von 2,1 bis 3 Mol
Ausgangsstoff III je Mol Ausgangsstoff II oder im Falle der Umsetzung von Trihydroxyverbindungen
II zu Triäther I von 4,01 bis 15, insbesondere von 4,1 bis 10 Mol Ausgangsstoff III
je Mol Ausgangsstoff II.
[0010] Es kommen als Ausgangsstoffe II beispielsweise in Frage: Phenol; in 2-Stellung, 3-Stellung,
4-Stellung, 5-Stellung und/oder 6-Stellung einfach, zweifach, dreifach oder vierfach
mit gleichen oder verschiedenen Substituenten durch die Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-,
Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-, Benzyl-, Phenyl-, Cyan-,
Nitro-, Formyl-, Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-gruppe, durch Brom, Chlor, durch die
β-Formyläthyl-, y-Formylpropyl-, δ-Formylbutyl-, ß-Acetyläthyl-, V-Acetylpropyl-,
δ-Acetylbutyl-, ß-Propionyläthyl-, C-Propionylpropyl-, δ-Propionylbutyl-, Methylcarbonyloxy-,
Äthylcarbonyloxy-, Propylcarbonyloxy-, Isopropylcarbonyloxy-, Butylcarbonyloxy-, Isobutylcarbonyloxy-,
sek.-Butylcarbonyloxy-, tert.-Bütylcarbo- nyloxy-, Phenylcarbonyloxy-, Carbmethoxy-,
Carbäthoxy-, Carbpropoxy-, Carbisopropoxy-, Carbbutoxy-, Carbisobutoxy-, Carb-sek.-butoxy-,
Carb-tert.-butoxy-, Carbphenoxy-, Methylthio-, Äthylthio-, Propylthio-, Isopropylthio-,
Butylthio-, Isobutylthio-, sek.-Butylthio-, tert.-Butylthio-, Phenylthio-, Methoxy-,
Isopropoxy-, Butoxy-, Isobutoxy-, sek.-Butoxy-, tert.-Butoxy-, tert.-Butoxy-gruppe
substituiertes Phenol; Brenzcatechin, Hydrochinon, Resorcin und entsprechende, in
den übrigen Stellungen durch vorgenannte Gruppen einfach, zweifach, dreifach oder
vierfach substituierte Brenzcatechine, Hydrochinone und Resorcine; a- und B-Naphthol
und analog mit vorgenannten Substituenten substituierte Naphthole; Pyrogallol, Phloroglucin,
1,3,4-Trihydroxybenzol und analog substituierte Trihydroxybenzole.
[0011] Bevorzugte Ausgangsstoffe II sind: Phenol, o-, m-, p-Kresol, o-, m-, p-Äthylphenol,
2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,5-, 3,4-Xylenol, o-, m-, p-Isopropylphenol, 2,4-, 2,6-Dimethylphenol,
2,4,6-Trimethylphenol, 2-Methyl-5-isopropylphenol, 3-Methyl-6-isopropylphenol, o-,
m-, p-tert.-Butylphenol, p-tert.-Butylphenol, Octylphenol, Nonylphenol, Dodecylphenol,
2,6-, 2,4-Di-tert.-butylphenol, 3-Methyl-4,6-di- tert.-butylphenol, Salicylalkohol,
Salicylaldehyd, Salicylsäuremethylester, Vanillin, Gallussäuremethylester, Eugenol,
Isoeugenol, Chavibetol, ß-(4-Hydroxyphenyl)-äthylmethyl- keton, a-Naphthol, β-Naphthol,
2-, 3-, 4-Bromphenol, 2-, 4-Nitrophenol, 3-Brom-2,4-dinitrophenol, 4-Brom-2,6-dinitrophenol,
4-Acetylphenol, 2-, 4-Methylmercaptophenol, Brenzkatachin, 4-tert.-Butylbrenzkatechin,
Resorcin, 5-Methylresorcin, 4,6-Dimethylresorcin, Hydrochinon, tert.-Butylhydrochinon,
2-, 3-, 4-Methoxyphenol, 2,4-Di-tert.-butyl-6-methylphenol, 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol,
2,5-, 2,6-Di-tert.-butyl-hydrochinon.
[0012] Als Ausgangsstoffe III kommen in Betracht: Dimethylcarbonat, Diäthylcarbonat, Di-n-propylcarbonat,
Di-n-butylcarbonat, Diisobutylcarbonat, Dibenzylcarbonat, Methyläthylcarbonat, Methylpropylcarbonat,
Äthylpropylcarbonat; bevorzugt sind Dimethylcarbonat, Diäthylcarbonat, Di-n-propylcarbonat,
Methyläthylcarbonat, Dibenzylcarbonat.
[0013] Die Umsetzung wird bei einer Temperatur oberhalb 100°C, im allgemeinen zwischen 100°C
und 350°C, vorzugsweise von 120 bis 300°C, im Falle von Monohydroxyverbindungen II
vorteilhaft von 120 bis 200, insbesondere von 130 bis 180°C; im Falle der Herstellung
von Monoätherverbindungen I, ausgehend von Dihydroxyverbindungen II oder Trihydroxyverbindungen
II, vorteilhaft von 100 bis 170, insbesondere von 110 bis 150°C; im Falle der Herstellung
von Diäther I und Triäther I, ausgehend von Dihydroxyverbindungen II oder Trihydroxyverbindungen
II, vorteilhaft von
'120 bis 200, insbesondere von 140 bis 180
oC, drucklos oder unter Druck, vorzugsweise unter dem im Autoklaven bei vorgenannten
Temperaturen sich einstellenden Dampfdruck des Reaktionsgemisches, zweckmäßig von
1 bis 200 bar, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt. Zweckmäßig dient
das Reaktionsgemisch gleichzeitig als Lösungsmedium bzw. Suspensionsmedium. In solchen
Fällen ist es bisweilen vorteilhaft, einen Überschuß an Ausgangsstoff III und/oder
schon am Anfang eine Zusatzmenge von dem bei der Reaktion sich bildenden Alkohol zuzugeben.
Gegebenenfalls können, insbesondere bei Herstellung der.Monohydroxyverbindungen aus
den Dihydroxyverbindungen, unter den Reaktionsbedingungen inerte Lösungsmittel verwendet
werden. Als Lösungsmittel kommen z.B. in Frage: aromatische Kohlenwasserstoffe, .z.B.
Toluol, Äthylbenzol, o-, m-, p-Xylol,-Isopropylbenzol, Methylnaphthalin, Chlorbenzol,
o- und m-Dichlorbenzol, o-, m-, p-Chlortoluol, 1,2,4-Trichlorbenzol; Äther, z.B. Äthylpropyläther,
Methyl-tert.-butyläther, n-Butyläthyläther, Di-n-butyläther, Diisobutyläther, Diisoamyläther,
Diisopropyläther, Anisol, Phenetol, Cyclohexylmethyläther,.Diäthyläther, Äthylenglykoldimethyläther,
Tetrahydrofüran, Dioxan, ß,ß'-Dichlor- diäthyläther; aliphatische oder cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffe, z.B. Heptan, Nonan, Benzinfraktionen innerhalb eines Siedepunktintervalls
von 70 bis 190°C, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Dekalin, Petroläther, Hexan, Ligroin,
2,2,4-Trimethylpentan, 2,2,3-Trimethylpentan, 2,3,3-Trimethylpentan, Octan; und entsprechende
Gemische. Zweckmäßig verwendet man das Lösungsmittel in einer Menge von 100 bis 2
000 Gewichtsprozent, bezogen auf Ausgangsstoff III.
[0014] Man verwendet als Katalysator ein tertiäres Amin, vorteilhaft in einer Menge von
0,1 bis 10, insbesondere von 1 bis 5 Molprozent, bezogen auf Ausgangsstoff II. Auch
Gemische der genannten Katalysatoren kommen für die Reaktion in Be- tracht. Das Amin
kann auch in Gestalt von Diaminen, ent- sprechenden Salzen oder einem quaternären
Salz verwendet werden. Geeignete Katalysatoren sind Trimethylamin, Dimethylamino-neopentanol,
N,N'-Tetramethyldiamino-neopentan, Äthyldimethylamin, Lauryldimethylamin, Stearyldimethylamin,
Pyridin, a-, ß- und y-Picolin, Chinolin, Isochinolin, Chinazolin, Chinoxalin, Amyldimethylamin,
Propyldimethylamin, Butyldimethylamin, N-Methylimidazol, N-Methylpyrrol, 2,6-und 2,4-Lutidin,
Triäthylendiamin, p-Dimethylaminopyridin, N,N-Dimethylcyclohexylamin, Pyrimidin, Acridin;
Di-(methyl)-, Di-(äthyl)-, Di-(n-propyl)-, Di-(n-butyl)-, Di-(pentyl)-, Di-(n-hexyl)-,
Di-(n-heptyl)-, Di-(n-octyl)-, Di-(n-nonyl)-, Di-(n-decyl)-anilin und mit vorgenannten
Resten am Stickstoffatom einfach substituiertes Pyrazolidin, Imidazolidin, Morpholin,
Piperidin, Pyrrolidin; entsprechende Katalysatoren mit 2 oder 3 vorgenannten, aber
unterschiedlichen Resten, z.B. Dimethyläthylamin. Ebenfalls kommen auch tertiäre Aminogruppen
enthaltende Polymere, z.B. 4-Polyvinylpyridin und Polyvinylimidazol-(N), in Frage.
[0015] Besonders vorteilhaft sind Trimethylamin, Pyridin, y-Picolin, 4-Pyrrolidino-(1')-pyridin
und andere Pyridinderivate wie o-Methyl-, m-Methyl-, o-Äthyl-, m-Äthyl-, p-Äthyl-,
o-Propyl-, m-Propyl-, p-Propyl-pyridin, Dimethylamino-neopentanol, N,N'-Teträmethyldiamino-neopentan,
p-Methoxy-, p-Äthoxy-, p-Propoxy-pyridin, p-Dimethylaminopyridin, p-Di- äthylaminopyridin,
p-Dipropylaminopyridin, 4-Polyvinylpyridin.
[0016] Man verwendet ebenfalls als Katalysator ein tertiäres Phosphin, vorteilhaft in einer
Menge von 0,1 bis 10, insbesondere von 1 bis 5 Molprozent tertiärem Phosphin, bezogen
auf Ausgangsstoff II. Auch Gemische der genannten'Katalysatoren kommen für die Reaktion
in Betracht. Das Phosphin kann auch in Gestalt von Diphosphin verwendet werden. Geeignete
Kata- lysatoren sind solche der Formel

worin die einzelnen Reste R
6 gleich oder verschieden sein können und jeweils einen aliphatischen oder aromatischen
Rest, vorzugsweise einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einen durch mehrere
Cyangruppen oder bevorzugt eine Cyangruppe substituierten Alkylrest mit 2 bis 9 Kohlenstoffatomen,
einen Phenylrest oder einen durch eine oder 2 Alkylgruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und/oder eine oder 2 Alkoxygruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten
Phenylrest bedeuten, R
7 einen aliphatischen Rest, vorzugsweise einen Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bezeichnet. Die vorgenannten Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen
inerte Gruppen, z.B. durch Alkylgruppen oder Alkoxygruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Carboxygruppen-mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, substituiert sein. Beispielsweise kommen
folgende Phosphine IV und V als Katalysatoren in Frage: Trimethylphosphin, Triäthylphosphin,
Tripropylphosphin, Triisopropylphosphin, Tributylphosphin, Triisobutylphosphin, Tri-sek.-butylphosphin,
Triphenylphosphin; P,P-Dimethyl-P
-neopentylphosphin, P-Äthyl-P,P-dimethylphosphin, P-Lauryl-P,P-dimethylphosphin, P-Stearyl-P,P-dimethylphosphin,
P-Amyl-P,P-dimethylphosphin, P-Propyl-P,P-dimethylphosphin, P,P-Butyl-P-dimethylphosphin,
P,P-Dimethyl-P-phenylphosphin, Tri-(pentyl)
-phosphin, Tri-(n-hexyl)-phosphin,-Tri-(n-heptyl)-phosphin, Tri-(n-octyl)-phosphin,
Tri-(n-nonyl)-phosphin, Tri-(n-decyl)-phosphin, Tri-(2-Methoxy)-phenylphosphin, Tri-o-tolylphosphin,
Tri-m-tolylphosphin, Tri-p-tolylphosphin; Tri-o-xylylphosphine, Tri-m-xylylphosphine,
Tri-p-xylylphosphine, wobei Phosphor vorteilhaft in m-Stellung zu einer der beiden
Methylgruppen steht; P,P-Bis-(2-cyanoäthyl)-P-phenylphosphin, Tri-(2-cy- anoäthyl)-phosphin,
Tri-(carbäthoxymethyl)-phosphin, P-Carb- äthoxymethyl-P,P-diäthyl-phosphin, P,P-Diäthyl-P-(ß-carb-
äthoxyäthyl)-phosphin, P-Carbäthoxymethyl-P,P-diphenyl-phosphin; Bis-(diphenylphosphino)-alkane
mit einer Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, z.B. 1,2-Bis-(diphenylphos-
phino)-äthan; Bis-(äthylphenylphosphino)-alkane mit einer Alkylengruppe mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen, z.B. 1,2-Bis-(äthyl-phenyl-phosphino)-äthan, 1,4-Bis-(äthyl-phenyl-
phosphino)-butan; Bis-(dialkylphosphino)-alkane mit einer Alkylengruppe mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen und Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, z.B. 1,5-Bis-(diäthyl-
phosphino)-pentan; P-Propyl-P-hexyl-P-nonyl-phosonin, P-Äthyl-P-(2-äthoxyäthyl)-P-phenylphosphin,
P-Isopropyl-P,P-diphenyl-phosphin, P-Butyl-P,P-diphenylphosphin.
[0017] Die Umsetzung kann wie folgt durchgeführt werden: Ein Gemisch der Ausgangsstoffe
II, III, des Katalysators und gegebenenfalls des Lösungsmittels wird während 1 bis
20 Stunden bei der Reaktionstemperatur gehalten. Aus dem Gemisch wird dann der Endstoff
in üblicher Weise, z.B. durch fraktionierte Destillation, abgetrennt.
[0018] Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Aralkylaryl- und Alkylaryläther
sind wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von Farbstoffen, Pflanzenschutzmitteln
und Riechstoffen. Bezüglich der Verwendung wird auf vorgenannte Veröffentlichungen
und Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 13, Seiten 450 bis 453, und
Band 14, Seiten 760 bis 763, verwiesen.
[0019] Die in den folgenden Beispielen aufgeführten Teile bedeuten Gewichtsteile.
Beispiel 1
[0020] 19 Teile Phenol werden mit 54 Teilen Dimethylcarbonat und 1 Teil p-Dimethylaminopyridin
10 Stunden bei 180°C gehalten. Anschließend wird unumgesetztes Dimethylcarbonat abdestilliert
und das Anisol vom Rückstand durch Fraktionieren abgetrennt. Man erhält 21,4 Teile
(98 % der Theorie, bezogen auf umgesetzten Ausgangsstoff II) Anisol vom Kp 154°C.
Der Umsatz ist praktisch quantitativ.
Beispiel 2
[0021] 22 Teile Hydrochinon werden mit 18 Teilen Dimethylcarbonat und 1 Teil Pyrrolidinopyridin
in 54 Teilen Dioxan 15 Stunden bei 150°C gehalten. Die Aufarbeitung erfolgt analog
Beispiel 1. Man erhält 8,0 Teile (98 % der Theorie, bezogen auf umgesetzten Ausgangsstoff
II) Hydrochinon-monomethyläther vom Fp 57°C. Der Umsatz beträgt 33 Prozent.
Beispiel 3
[0022] 44,4 Teile 2,5-Di-tert.-butylhydrochinon werden mit 18 Teilen Dimethylcarbonat und
1 Teil p-Dimethylaminopyridin 20 Stunden bei 200°C gehalten. Die Aufarbeitung erfolgt
analog Beispiel 1. Man erhält 9,5 Teile (26 % der Theorie, bezogen auf umgesetzten
Ausgangsstoff II) 2,5-Di-tert.-bu- tylhydrochinon-dimethyläther vom Kp 71 bis 74
0C/0,5 mbar und 22,4 Teile (65 % der Theorie) 2,5-Di-tert.-butylhydro- chinon-monomethyläther
vom Kp 77 bis 79°C/0,5 mbar. Der Umsatz beträgt 73 Prozent.
Beispiel 4
[0023] 22 Teile Resorcin werden mit 18 Teilen Dimethylcarbonat und 0,5 Teilen p-Dimethylaminopyridin
10 Stunden bei 180°C gehalten. Die Aufarbeitung erfolgt analog Beispiel 1. Man erhält
2,3 Teile (20 % der Theorie, bezogen auf umgesetzten Ausgangsstoff II) Resorcin-dimethyläther
vom Kp 2l4°C und 9,1 Teile (80 % der Theorie) Monomethyläther vom Kp 245
0C. Der Umsatz beträgt 46 Prozent.
Beispiel 5
[0024] 33 Teile Eugenol werden mit 50 Teilen Dimethylcarbonat und 0,5 Teilen p-Dimethylaminopyridin
20 Stunden bei 200°C gehalten. Die Aufarbeitung erfolgt analog Beispiel 1. Man erhält
28 Teile (99 % der Theorie, bezogen auf umgesetzten Ausgangsstoff II) Eugenolmonomethyläther
vom Kp 69 bis 70°C (0,13 mbar). Der Umsatz beträgt 80 Prozent.
Beispiel 6
[0025] 36 Teile 4-tert.-Butylbrenzkatechin werden mit 40 Teilen Dimethylcarbonat und 1 Teil
p-Dimethylaminopyridin 10 Stunden bei 180°C gehalten. Die Aufarbeitung erfolgt analog
Beispiel 1. Man erhält 18,2 Teile (49 % der Theorie, bezogen auf umgesetzten Ausgangsstoff
II) 4-tert.-Butyl-2-hydroxyanisol und 17 Teile (46 % der Theorie) 5-tert.-Butyl-2-hy-
.droxyanisol vom Kp 68 bis 70°C (0,13 mbar). Der Umsatz beträgt 95 Prozent.
Beispiel 7
[0026] 33 Teile β-(4-Hydroxyphenyl)-äthylmethylketon werden mit 50 Teilen Dimethylcarbonat
und 0,5 Teilen 4-Polyvinylpyridin 10 Stunden bei 170°C gehalten. Die Aufarbeitung
erfolgt analog Beispiel 1. Man erhält 34,9 Teile (98 % der Theorie, bezogen auf umgesetzten
Ausgangsstoff II) β-(4-Methoxyphenyl)-äthylmethylketon vom Kp 94 bis 95°C (0,26 mbar).
Der Umsatz ist praktisch quantitativ.
Beispiele 8 bis 19
[0027] Sie werden analog Beispiel 1 durchgeführt (Tabelle).

Beispiel 20
[0028] Die Umsetzung wird analog Beispiel 1 mit 18,4 Teilen Gallussäuremethylester und 80
Teilen Dimethylcarbonat durchgeführt. Man erhält 16,5 Teile (76 % der Theorie) 3,4,5-Trimethoxybenzoesäuremethylester
vom Kp 60 bis 63°C/0,07 mbar. Der Umsatz beträgt 96 Prozent.
Beispiel 21
[0029] Die Umsetzung wird analog Beispiel 1 mit 25,2 Teilen Pyrogallol und 70 Teilen Dimethylcarbonat
durchgeführt. Man erhält 27,9 Teile (83 % der Theorie) 1,2,3-Trimethoxybenzol vom
Kp 70 bis 72
0C/0,6 mbar. Der Umsatz ist praktisch quantitativ.
Beispiel 22
[0030] Die Umsetzung wird analog Beispiel 1 mit 22,8 Teilen 5-Methylresorcin und 9 Teilen
Dimethylcarbonat durchgeführt. Man erhält 9 Teile (98 % der Theorie) 5-Methylresorcinmonomethyläther
vom Kp 63 bis 65
0C/0,4 mbar. Der Umsatz beträgt 36 Prozent.
Beispiel 23
[0031] 19 Teile Phenol werden mit 18 Teilen Dimethylcarbonat und einem Teil Tri-n-butylphosphin
in 40 Teilen Methanol 10 Stunden bei 180°C gehalten. Anschließend werden unumge-.
setztes Dimethylcarbonat und Lösungsmittel abdestilliert und das Anisol vom Rückstand
durch Fraktionieren abgetrennt. Man erhält 14,2 Teile (99 % der Theorie, bezogen auf
umgesetztes Phenol) Anisol vom Kp 154°C. Der Umsatz beträgt 65 Prozent.
"Beispiel 24
[0032] 33 Teile ß-(4-Hydroxyphenyl)-äthylmethylketon werden mit 54 Teilen Dimethylcarbonat
und einem Teil Triphenylphosphin 10 Stunden bei 170°C gehalten. Man erhält 23,9 Teile
(96 % der Theorie, bezogen auf umgesetzten Ausgangsstoff II) β-(4-Methoxyphenyl)-äthylmethylketon
vom Kp 94 bis 95°C (0,26 mbar). Der Umsatz beträgt 69,5 Prozent.
Beispiel 25
[0033] 33 Teile Eugenol werden mit 50 Teilen Dimethylcarbonat und 2 Teilen Tri-n-butylphosphin
15 Stunden bei 190°C gehalten. Die Aufarbeitung erfolgt analog Beispiel 24. Man erhält
31 Teile (88 % der Theorie, bezogen auf umgesetztes Eugenol) Eugenolmethyläther vom
Kp 69 bis 70°C (0,13 mbar). Der Umsatz ist praktisch quantitativ.
Beispiel 26
[0034] 22 Teile Hydrochinon werden mit 18 Teilen Dimethylcarbonat und einem Teil Triphenylphosphin
15 Stunden bei 190°C gehalten. Die Aufarbeitung erfolgt analog Beispiel 23. Man erhält
3 Teile (97 % der Theorie, bezogen auf umgesetztes Hydrochinon) Hydrochinonmonomethyläther
vom Fp 57°C. Der Umsatz beträgt 12 Prozent.