[0001] Die Erfindung betrifft neue Pseudodisaccharide, Verfahren zu ihrer Herstellung und
ihre Verwendung als Arzneimittel sowie als Zwischenprodukte für die Synthese vop Pseudotrisacchariden.
[0002] Die neuen Pseudodisaccharide lassen sich durch Formel (I) wiedergeben

in der
Y für einen Rest


steht und
X einen Rest.

oder für den Fall, daß Y für den Rest

steht, auch die Reste

bezeichnen kann, wobei X jeweils (1 →4)-glykosidisch mit Y verbunden ist.
[0003] Ein besonders wertvolles Pseudodisaccharid ist die Verbindung der Formel (II)

[0004] Die Pseudodisaccharide können frei oder in Form ihrer Additionssalze mit Säuren wie
beispielsweise Chlorwasserstoff-, Schwefel-Phosphor-, Salpeter-, Bromwasserstoff-,
Benzolsulfon-, Ameisen-Essig-, Propion-, Malein-, Ascorbin- oder Zitronensäure vorliegen.
[0005] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Darstellung von Verbindungen der
Formel (I)

in der
X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Verbindungen der Formel (III)

in der
Y' einen Rest

der in 4-Stellung glykosidisch mit X und in 6-Stellung glykosidisch mit dem Garosaminylrest
verknüpft ist und H in der

]H-C-NH2
X einen Rest

oder für den Fall, daß
Y' für den Rest

steht, auch die Reste

oder

bezeichnen kann, gegebenenfalls in Form N-geschützter Derivate, durch Behandlung mit
einem Oxidationsmittel, bei Temperaturen von etwa -20 bis etwa 100°C vorzugsweise
in Gegenwart eines unter den Reaktionsbedingungen inerten Verdünnungsmittels, spaltet,
gegebenenfalls vorhandene Schutzgruppen entfernt und die Verbindungen der Formel (I)
in freier Form oder bei der Anwesenheit von Säure in Form ihrer Säureadditionssalze
isoliert.
[0006] Die Ausgangsverbindungen der Formel (III) sind literaturbekannte Pseudotrisaccharide
wie die Antibiotika Verdamicin, Sisomicin, G 52, Mutamicin 1, Mutamicin 2, Mutamicin
4, Mutamicin 5 und Mutamicin 6 (siehe DT-OS 2 437 160).
[0007] In einigen Fällen empfiehlt es sich, bei der Darstellung der erfindungsgemäßen Pseudodisaccharide
von selektiv N-blockierten Derivaten von Verbindungen der Formel (III) auszugehen.
[0008] Die Art der Blockierung sollte so beschaffen sein, daß alle im Molekül vorhandenen
Amino- oder Methylaminogruppen, mit Ausnahme der im abzuspaltenden Garosaminylrest
vorhandenen Methylaminogruppe, blockiert sind.
[0009] Bei den solcherart geschützten Verbindungen handelt es sich demnach um 1,2', 3, 6'-Tetra-N-blockierte
bzw. im Falle von Mutamicin 5 um 1,2',3,5,6'-Penta-N-blockierte Derivate der Aminotrisaccharide
gemäß Formel (III).
[0010] Als Aminoschutzgruppen können alle unter den Oxidationsbedingungen des oben geschilderten
Verfahrens stabilen, im Bereich der Aminozucker- und der Peptidchemie üblichen Schutzgruppen
verwendet werden. Solche Schutzgruppen und die Verfahren zu ihrer Herstellung sind
bekannt (s. z.B. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. XV, 1, Georg Thieme
Verlag, Stuttgart, 1974).
[0011] Bevorzugt werden in die Oxidationsreaktion solche N-geschützten Derivate der Aminotrisaccharide
gemäß Formel (III) eingesetzt, die Acylschutzgruppen vom Typ

- wobei die
[0012] Bedeutung von A den Formeln (1) und (2) zu entnehmen ist -

[0014] Base um und arbeitet das Reaktionsprodukt in üblicher weise auf.
[0015] Zur Spaltung der Verbindungen gemäß Formel (III) bzw.. deren N-blockierten Derivaten
können übliche Oxidationsmittel verwendet werden.
[0016] Beispiele für Oxidationsmittel sind Schwermetallsalze, Peroxide, Halogene, Halogensauerstoffsäuren
und deren Salze, Stickstoffoxide sowie molekularer Sauerstoff. Bevorzugte Oxidationsmittel
sind Permanganate, Manganate, Mangandioxid, Chromtrioxid, Bichromate, Chromate, Alkylchromate,
Chromylchlorid, Selendioxid, Kobalt (III)-Salze, Cer (IV)-Salze, Kaliumhexacyanoferrat
(III), Kupferoxid, Bleioxid, Quecksilberoxid, Gemische von Wasserstoffperoxid mit
Eisen (II)-Salzen, Eisen (III)-Salze, Selendioxid, Osmiumtetroxid, Vanadate, Wolframsäure
und/oder Chromsäure, Bleitetraacetat, Chlor, Brom, Jod, Hypochlorite, Chlorate, Hypobromite,
Bromate, Perjodate, Distickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid und Luft. Bei Verwendung
von molekularem Sauerstoff werden vorzugsweise Edelmetalle wie Platin, Palladium,
Rhodium, Ruthenium oder Rhenium sowie Nickel als Katalysatoren verwendet.
[0017] Besonders bevorzugte Oxidationsmittel sind Mangandioxid, Natriumperjodat, Kaliumhexacyanoferrat
(III) und Kaliumpermanganat.
[0018] Die Spaltungsreaktion wird vorzugsweise in Gegenwart eines unter den Reaktionsbedingungen
inerten Verdünnungsmittels, bevorzugt eines solchen, in dem sich die Reaktlonsteilnenmer
lösen, durchgeführt. Geeignete Verdünnungsmittel der gene.nn- ten Art sind Methanol,
Ethanol, i-Propanol, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, Dioxan, Pyridin und Ethylenglykoldimethylether,
Aceton und Essigsäure sowie Wasser oder Gemische von Wasser mit den genannten organischen
Lösungsmitteln.
[0019] Die erfindungsgemäße Umsetzung wird je nach Art des verwendeten Oxidationsmittels
bei einem pH-Wert von 3 bis 12 durchgeführt. Die Einstellung des pH-Wertes kann durch
Zusatz einer entsprechenden Säure oder Base erreicht werden. Dabei sind solche Säuren
oder Basen zu verwenden, die die Ausgangsverbindungen oder die Endprodukte nicht zersetzen
und keine Aktivitätsverringerung der Oxidationsmittel hervorrufen. Vielmehr ist es
wünschenswert, daß sie die Aktivitä der Oxidationsmittel erhöhen. Als anorganische
Säuren können beispielsweise Salzsäure oder Schwefelsäure und als organische Säuren
beispielsweise Essigsäure oder Ameisensäure verwendet werden. Beispiele für entsprechende
Basen sind Ammoniumhydroxid, Alkalimetallhydroxide, Erdalkalimetallhydroxide, Alkalimetallcarbonate,
Erdalkalimetallcarbonate, Alkalimetallalkoholate und Alkali- und Erdalkalimetallsalze
von Carbonsäuren.
[0020] Die Einstellung des pH-Werts kann entweder vor Beginn der Reaktion oder während der
Reaktion vorgenommen werden..
[0021] Die erfindungsgemäße Umsetzung wird bei Temperaturen von etwa -20 bis etwa 100°C,
vorzugsweise von etwa 0 bis etwa 70°C. Die Reaktionsdauer beträgt eine halbe Stunde
bis 50 Stunden. Im allgemeinen wird die Umsetzung bei Normaldruck ausgeführt.
[0022] Die Abspaltung der nach der Reaktion im Molekül gegebenenfalls noch vorhandenen Schutzgruppen
gelingt in bekannter Weise durch alkalische oder saure Hydrolyse, selektive dydrogenolyse
oder Verdrängungsreaktionen. Setzt man zur Spaltung Verbindungen ein, die Acylschutzgruppen
vom Typ (1) oder (2) enthalten, so können diese vorzugsweise mit wäßrigen Laugen von
Alkali- oder Erdalkalihydroxiden gespalten werden.
[0023] Verwendet man z.B. 1,2',3,6'-Tetra-N-ethyloxycarbonylsicomicin und Natriumperjodat
als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsverlauf durch das folgende Schema wiedergegeben
werden:

Die erfindungsgemäß verwendbare Ausgangsverbindung V ist gemäß dem in der deutschen
Patentanmeldung P
[0024] (Le A 18 047) beschriebenen Verfahren durch Umsetzung von Sisomicin mit Pyrokohlensäurediethylester
in wäßrigem Alkohol zugänglich. Die oxidative Abspaltung von (V) kann im Prinzip mit
den vorstehend genannten Oxidationsmitteln durchgeführt werden; zu bevorzugen ist
im vorliegenden Falle jedoch die Verwendung von Natriumperjodat, das in Form einer
wäßrigen Lösung eingesetzt wird. Als Lösungsmittel für die Spaltungsreaktion eignet
sich im vorliegenden Falle insbesondere Methanol oder ein MethanolWasser-Gemisch.
Man arbeitet vorteilhafterweise mit einem Zusatz von 5-10 % konzentriertem Ammoniumhydroxid.
Die bevorzugte Reaktionstemperatur beträgt -5° bis +5
0C. Die Weiterverarbeitung erfolgt durch Eindampfen des Reaktionsgemisches in Vakuum,
Extrahieren des Rückstandes mit Ethanol und Entionisieren der Extrakte mit basischem
Ionenaustauscherharz (OH
θ Form).
[0025] Das so erhaltene Reaktionsprodukt kann direkt verwendet oder g wünschtenfalls durch
Chromatographie gereinigt oder dem "Barry-Abbau", d.h. der Umsetzung mit N,N-Dimethylhydrazin
in Essigsäure [vgl. P.S.O'Colla in Methods in Carbohydrate Chemistry 5, 382-392 (1965)]
zugeführt werden.
[0026] Die Tetra-N-ethyloxycarbonylverbindung der Formel (VI) wird nach der Aufarbeitung
als kristallines Produkt in hoher Ausbeute gewonnen. Die Abspaltung der Schutzgruppen
in wäßriger alkalischer Lösung liefert das bisher unbekannte Disaccharid der Formel
(VII)

[0027] Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind antimikrobielle Mittel mit einem breiten
Wirkungsspektrum und besonderer Wirksamkeit gegen gram-negative Bakterien. Diese Eigenschaften
ermöglichen ihre Verwendung als Arzneimittel bei der Bekämpfung von bakteriellen Erkrankungen
bei Mensch und Tier, Sie sind gut zur Prophylaxe und Chemotherapie von lokalen und
systemischen Infektionen in der Human-und Tiermedizin die durch gram-negative Bakterien,
z.B. E. coli, Proteus,. Klebsiella und Pseudomonas verursacht werden, geeignet.
[0028] Des weiteren handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Disacchariden um äußerst wertvolle
Zwischenprodukte für die Synthese von Pseudotrisacchariden, die als wertvolle Antibiotika
Verwendung finden können.
[0029] So eröffnet sich durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Zwischenprodukte ein
neuer, vorteilhafter Weg zur Herstellung der bekannten Antibiotika 66-40 B und 66-40
D, die bisher lediglich bei der fermentativen Darstellung von Sisomicin zu jeweils
etwa 2 % gebildet wurden (DT-OS 24 37 160).
[0030] Hierbei kann man das bei der oxidativen Spaltung von z.B. Tetra-N-acylsisomicinen
gebildete Tetra-N-acyldisaccharid das noch zwei freie Hydroxylgruppen besitzt im Zuge
einer Glykosidierungsreaktion nach den in der Kohlenhydratchemie bekannten Methoden
mit einem reaktiven Monosaccharidderivat wie z.B. einem entsprechend geschütztem Glykosylhalogenid
der 3-Desoxy-3-methylamino-L-arabinopyranose umsetzen, wobei die glykosidische Verknüpfung
erwartungsgemäß an der Hydroxylgruppe an C-6 eintritt. [S.Umezawa, Advan. Carbohydr.
Chem. 30, 111 (197417.
[0031] Die anschließende Entblockierung der Glykosidierungsprodukte nach bekannten Methoden
liefert das gewünschte Pseudotrisaccharid.
[0032] Im Falle der Verwendung von partiell blockierten Aminotrisacchariden für die Oxidationsreaktion
erhält man N-geschützte Pseudodisaccharide (siehe z.B. Formel VI), die sich nach den
bekannten Glykosidierungsreaktionen in semisynthetische Aminotrisaccharide überführen
lassen.
Beispiel 1: 4-0-(2,6-Diamino-2,3,4,6-tetradesoxy- α-D-glycero-hex-4-enopyranosyl)-2-desoxystreptamin
[0033] 2 g (4,47 mMol) Sisomicin in 20 ml Wasser werden bei 0°C langsam mit einer Lösung
von 2,88 g (13,4 mMol) NaJ0
4 in 40 ml Wasser unter Rühren versetzt.. Nach 2 Stunden wird im Hochvakuum zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wird mit Ethanol aufgerührt und nach 15 Minuten filtriert.
[0034] Das Filtrat wird zum Sirup eingeengt, in 40 ml Wasser aufgenommen, mit 2,4 ml = 1,9
g (32 mMol) N,N-Dimethylhydrazin versetzt, mit Essigsäure auf pH 6 eingestellt und
bei 40°C über Nacht gelagert. Die braungelbe Lösung wird verdünnt auf sauren Ionenaustauscher
(R) Amberlite IRC 50, H
±Form gegeben. Aus dem gründlich neutral gewaschenen Ionenaustauscher wird das Produkt
mit 2 N Ammoniak eluiert. Das Eluat wird am Hochvakuum zur Trockne eingedampft. Man
erhält einen amorphen, farblosen Feststoff.
Beispiel 2: 4-0-(2,6-Di-benzyloxycarbonylamino-2,3,4,6- tetradesoxy-α-D-glycero-hex-4-enopyranosyl)-1,3-di-N-benzyloxycarbonyl-2-desoxystreptamin
[0035] Das nach Beispiel 1 erhaltene Produkt wird in 7 ml Methanol, Wasser
5:2 mit
0,
85 ml Carbobenzoxychlorid und 0,3 g Na
2C0
: über Nacht gerührt. Das Gemisch wird mit Wasser verdünnt, bis alle Salze gelöst sind
und filtriert. Der Rückstand wird mit Wasser, Methanol und Petroläther gewaschen,
in möglichst wenig CHCl
3 aufgerührt und erneut filtriert. Der weiße Rückstand wird mit wenig CHCl
3 gewaschen und aus Pyridin mit Methanol umgefällt.
Schmp. = 244-246,5°C [α]28D= +61,5° (c=1,0 Pyridin)
Analyse für C44H48N4012: ber. C 64,06 H 5,87 N 6,79 gef. C 63,69 H 5,88 N 6,79
Beispiel 3: 4-0-(2,6-Di-ethyloxycarbonylamino-2,3,4,6- tetradesoxy-α-D-glycero-hex-4-enopyranosyl)-1,3-di-N-ethyloxycarbonyl-2-desoxystreptamin
[0036] Zu einer Lösung von 950mg (1,3 mMol) Tetra-N-ethyloxycarbonyl-sisomicin in 15 ml
Methanol und 1 ml konz. Ammoniumhydroxid werden unter Rühren bei 0°C langsam 0,83
g (3,9 mMol) NaJ0
4 in 10 ml Wasser getropft. Nach Entfernung der Kühlung wird eine Stunde bei Raumtemperatur
gerührt und anschließend am Hochvakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird
in 30 ml Methanol aufgerührt, mit 30 ml Ethanol versetzt, 15 Minuten gerührt und filtriert.
Der Rückstand wird mit Ethanol gewaschen. Das Filtrat wird mit stark basischen Ionenaustauscher
(Amberlite
® IRA 400) behandelt und zum Sirup eingeengt. Der Sirup wird mit 40 ml Methanol aufgenommen,
mit 0,89 ml =
0,7 g (11,6 mM) N,N-
Dimethylhydrazin versetzt, mit Essigsäure auf pH 6,5 eingestellt und bei 40°C über
Nacht gelagert. Die braungelbe Lösung wird mit Wasser verdünnt, mit Na
2C0
3 neutralisiert und im Hochvakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird mit CHC1
3 aufgerührt und mit Wasser ausgeschüttelt. Die wäßrige Phase wird abgetrennt. Die
organische Phase wird über MgS0
4 getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird in weniger Methanol aufgenommen, mit
Ether verdünnt und nach Zugabe von Petrolether in der Tiefkühlung gelagert. Es ergeben
sich 370 mg, in einer zweiten Abscheidung 150 mg Tetra-N-carboethoxy-sisomicin als
schwach gelbes Pulver. Ausbeute 530 mg (71 %). Zur Charakterisierung wird aus Methanol/Ether
mit Petrolether umgefällt. (Dünnschichtchromatographie: Toluol, Triethylamin, Methanol
10:3:1)
[α]23-D + 107° (C=1,0 CH30H) Fp 213,5 - 215,OoC
Analyse für C24H44N4015: ber. C 49,65 H 7,64 N 9,65 gef. C 49,68 H 7,03 N 9,60
Beispiel 4: 4-0-(2,6-Di-acetamido-2,3,4,6-tetradesoxy-α- D-glycero-hex-4-enopyranösyl)-1,3-di-N-acetyl-2-desoxystreptamin
[0037] 1,9
g 1,2',3,6'-Tetra-N-acetylsisomicin in 20 ml Wasser werden bei 60°C zu einer Lösung
von 3,g Kaliumhexacyanoferrat-(III) und 900 mg Kaliumhydroxid in 20 ml-Wasser getropft.
Anschließend tropft man eine Lösung von 9 g Kaliumhexacyanoferrat-(III) und 1 g Kaliumhydroxid
in 90 ml Wasser innerhalb 1,5 Stunden dazu. Nach beendeter Zugabe wird mit 250 ml
Aceton versetzt, vom ausgefallenen anorganischen Material abfiltriert und das Filtrat
im Vakuum vom Lösungsmittel befreit. Der so erhaltene Rückstand wird mit 10 ml einer
aus gleichen Teilen bestehenden Mischung aus Methylenchlorid und Methanol extrahiert-,
die Extrakte filtriert und in Vakuum eingedampft. Man erhält so 1,1 g der Titelverbindung,
die zur Reinigung aus Ethanol/ Ether kristallisiert wird.
[α]23D= +1700 (c=1,0 CH30H) Fp 238,5 - 242,0°C
Analyse für C20H32N408: ber. C 52,61 H 7,06 N 12,27 gef. C 51,92 H 7,19 N 11,87
Beispiel 5:
4-0-(2,6-Diamino-2,3,4,6-tetradesoxy-α-D-glycero-hex-4- enopyranosyl)-2-desoxystreptamin
aus 4-O-(2,6-Di-acetamido- 2,3,4,6-tetradesoxy-α-D-glycero-hex-4-enopyranoxyl)-1,3-di-N-acetyl-2-desoxystreptamin
[0038] 410 mg 4-O-(2,6-Di-acetamido-2,3,4,6-tetradesoxy-α-D-glycero- hex-4-enopyranosyl)-1,3-di-N-acetyl-2-desoxystreptamin
und 5 g Ba(OH)
2 x 8H
20 werden in 5 ml Wasser 6 Stunden bei einer ölbadtemperatur von 110 - 120°C unter
Rühren erhitzt. Dann wird mit Wasser verdünnt, durch Zugabe von festem Kohlendioxid
neutralisiert und durch eine Glasfritte filtriert. Der Rückstand wird mit Wasser gewaschen.
Das Filtrat wird auf
ca. 40 ml eingeengt, mit 2 NH
2S0
4 auf pH 6 eingestellt, filtriert und zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird in
wenig Methanol/Wasser aufgenommen, filtriert und getrocknet. Ausbeute 421 mg (97 %)
amorpher Feststoff als Sulfat.