(19)
(11) EP 0 000 328 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1979  Patentblatt  1979/02

(21) Anmeldenummer: 78100106.0

(22) Anmeldetag:  06.06.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2G01N 21/32, B41F 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB NL SE

(30) Priorität: 14.07.1977 DE 2731842

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Jeschke, Willi
    D-6900 Heidelberg (DE)
  • Löffler, Gerhard
    D-6714 Weisenheim/Sand (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo 
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Messverfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von Fehlern auf bedruckten Bogen und Bahnen


    (57) Bei einem Messverfahren zum Ermitteln von Fehlern auf bedruckten Bogen und Bahnen, insbesondere von Schieben und/oder Dublieren, werden die Messfelder (3-6) eines Messfeldblockes (2) mittels eines Remissionsmessgerätes (8) auf einem Messtisch (7) ausgemessen. Der Messfeldblock (2) ist parallel zur Bogenvorderkante auf den Bogen (1) und Bahnen aufgedruckt und besteht aus vier zusammengehörigen Messfeldern (3-6), von denen eines ein Vollton- (3) und die drei restlichen Linienrastermessfelder (4-6) sind, deren Linien untereinander unterschiedliche Rasterwinkel mit jeweils gleicher Winkeldifferenz aufweisen. Rasterweite und Rastertonwerte im Film sind in den drei Linienrastermessfeldern gleich. Aus den messtechnisch erfassten vier Remissionswerten wird durch deren Verknüpfung untereinander und durch deren rechnerische Auswertung der Rastertonwert im Druck unter Abzug des Einflusses von Schieben und/oder Dublieren, die Grösse von Schieben und/oder Dublieren sowie der Schiebe- und/oder Dublierwinkel ermittelt und dem Bedienungspersonal wahlweise wertmässig angezeigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln von Fehlern auf bedruckten Bogen und Bahnen, insbesondere von Schieben und/oder Dublieren mit Hilfe eines Remissionsmeßgerätes und von Meßfeldern sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Beim Offsetdruckprozeß sind neben anderen zwei Größen mitentscheidend für die Tonwertwiedergabe: zum einen die Volltonfarbdichte und zum anderen die Rastertonfarbdichte. Dabei ist die Rastertonfarbdichte der bedeutsamste Faktor für die Tonwertwiedergabe eines gerasterten Bildes. Die Größenänderung der Rasterpunkte beim An- und Auflagendruck infolge von Verfahrenseinflüssen, z. B. durch Veränderung der Zügigkeit der Druckfarbe, durch Veränderung des Bedruckstoffes, der Druckplattenkopie, des Gummituches, der Druckbeistellung, der Abwicklung sowie durch das Dublieren beim Mehrfarbenoffsetdruck macht eine Kontrolle durch Messung der Rastertondichte erforderlich, um somit die Möglichkeit zu schaffen, aufgrund der ermittelten Meßwerte optimierend in den Druckprozeß einzugreifen.

    [0003] Ein wesentlicher Bestandteil bekannter Kontrollsysteme sind die auf das Druckprodukt aufgedruckten Meß- bzw. Kontrollstreifen. Da der Platz auf dem Druckprodukt knapp bemessen bzw. teuer ist, müssen diese Meß- bzw. Kontrollstreifen einerseits auf einer möglichst kleinen Oberfläche eine größtmögliche Anzahl von meßbaren Informationen über Volltonfarbdichte, Rastertonwerte, Abwicklung, Farbannahme und ähnliches liefern. Andererseits müssen diese Meß- bzw. Kontrollfelder aber eine Mindestgröße aufweisen, da zum Messen der integralen Dichte eines Rastermeßfeldes mittels eines Densitometers und zum Erhalten eines repräsentativen Meßwertes ein bestimmter Meßfleckdurchmesser benötigt wird.

    [0004] Bei den bekannten Meßverfahren werden aus den Meß- bzw. Kontrollstreifen größtenteils nur die Rasterton- bzw. Volltonfarbdichtewerte ermittelt. Aussagen über die Zunahme im Druck infolge Schieben und/ oder Dublieren werden größtenteils nur aufgrund visueller Beurteilung entsprechender Linienrasterfelder gemacht. Rückschlüsse auf prozentuale Größe und Richtung des Schiebens und/oder Dublierens werden bei den bekannten Meßverfahren aus den Meßstreifen nicht gezogen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Meßverfahren zu entwickeln, mit dem nicht nur Veränderungen bezüglich der Tonwertwiedergabe, sondern auch Veränderungen im Druckbild infolge Schiebens und/oder Dublierens in Größe und Richtung ermittelt und zur direkten Verwendung für Maschinenkorrekturen benützt werden können.

    [0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch die meßtechnische Erfassung der Remissionswerte von vier Meßfeldern, wovon eines ein Volltonfeld ist und die drei übrigen Linienrastermeßfelder sind, deren Rasterlinien unterschiedliche Rasterwinkel,jedoch gleiche Rasterweite und gleiche Rastertonwerte im Film aufweisen, die rechnerische Ermittlung des Rastertonwertes im Druck unter Abzug des Einflusses von Schieben und Dublieren aus den gemessenen vier Remissionswerten bzw, aus den daraus ermittelbaren Rastertonwerten in den drei Linienrastermeßfeldern und durch die wahlweise Anzeige dieser Werte.

    [0007] Mit einem derartigen Verfahren nach der Erfindung lassen sich mit geringem technischen Aufwand sowohl die Rastertonwerte als auch Schiebe- und/oder Dublierfehler rasch bestimmen und durch entsprechenden Eingriff in den Druckprozess korrigieren, so daß dadurch ein größerer Makulaturanfall und zusätzliche Stillstandszeiten der Maschine vermieden sowie eine hohe Druckqualität über die gesamte Auflage hinweg erzielt werden.

    [0008] Eine beispielsweise Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß auf den zu prüfenden Bogen oder Bahnen vier Meßfelder in einem Meßfeldblock vereinigt aufgedruckt sind, von denen ein Meßfeld ein Volltonmeßfeld ist und die drei übrigen Linienrastermeßfelder sind, deren Rasterwinkel unterschiedlich-sind, daß ein Remissionsmeßgerät zum Ausmessen der Meßfelder vorgesehen ist und daß ferner ein Rechner zur Verknüpfung der ermittelten Remissionswerte und ein Anzeigegerät vorgesehen sind.

    [0009] Ein besonderer Vorteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß mittels eines einzigen Remissionsmeßgerätes einfach und genau sowohl Fehler in der Tonwertwiedergabe als auch Schiebe- und/oder Dublierfehler festgestellt werden.

    [0010] Eine beispielsweise Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.

    [0011] Es zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

    Fig. 2 eine Grundausführung eines Meßfeldblockes,

    Fig. 3 eine erweiterte Ausführungsform des Meßfeldblockes nach Fig. 2 und

    Fig. 4 eine vektorielle Darstellung der Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/oder Dublieren in den drei Linienrastermeßfeldern.



    [0012] Gemäß Figur 1 ist auf einem Bogen 1 ein Meßfeldblock 2 am Druckanfang aufgedruckt. Der Meßfeldblock 2 ist in vier einzelne Meßfelder unterteilt, von denen eines als Volltonmeßfeld 3 und die drei übrigen als Linienrastermeßfelder 4, 5 und 6 ausgebildet sind. Die Rasterlinien des Linienrastermeßfeldes 4 sind dabei parallel zur Bogenvorderkante des Bogens 1 ausgerichtet. Die Rasterlinien des Linienrastermeßfeldes 5 verlaufen in einem Winkel von 609 und die Rasterlinien des Linienrastermeßfeldes 6 verlaufen in einem Winkel von 1200 jeweils zu den Rasterlinien des Linienrastermeßfeldes 4.

    [0013] Demnach weisen die Rasterlinien der drei Linienrastermeßfelder 4, 5 und 6 untereinander gleiche Winkeldifferenzen von jeweils 1200 auf. Außerdem weisen sie die für eine densitometrische Messung zumindest erforderlichen Abmessungen auf.

    [0014] Die Linienrastermeßfelder 4, 5 und 6 haben gegenüber den weitaus häufiger gebräuchlichen Punktrasterfeldern den Vorteil, daß der zusätzliche prozentuale Anteil eines eventuellen Schiebens an der Rastertonwertzunahme im Druck meßtechnisch erfaßt und berechnet werden kann. Außerdem ermöglicht die Wahl von drei derartigen Linienrasterfeldern 4, 5 und 6 mit Rasterlinien mit jeweils gleicher Neigungswinkeldifferenz zueinander die Anwendung besonders einfacher Berechnungsformeln.

    [0015] Durch die Anordnung eines weiteren Linienrasterfeldes 14 zwischen den beiden Linienrastermeßfeldern 5 und 6 in einer erweiterten Ausführungsform des Meßfeldblockes 2,ist dem Drucker die Möglichkeit einer zusätzlichen visuellen Kontrolle des Druckproduktes hinsichtlich Schieben des Druckes gegeben. Dabei ist das Linienrasterfeld 14 in geringerer Breite als die übrigen Meßfelder 4 bis 6 ausgeführt, und dessen Rasterlinien sind ebenso wie die des Linienrastermeßfeldes 4 parallel zur Bogenvorderkante ausgerichtet. Zur visuellen Kontrolle werden dabei das Linienrasterfeld 14 in Verbindung mit seinen beiden benachbarten Linienrastermeßfeldern 5, 6 herangezogen, wobei die Beurteilung, ob ein Schieben des Druckes vorliegt, durch deren Gesamtbeobachtung und den hierbei gewonnenen Eindruck einer eventuellen Linienverbreiterung in einem oder mehreren der drei Linienra- ster-(meß)felder 5, 6 und 14 erfolgt.

    [0016] Der Meßfeldblock 2 ist für die Erfassung folgender Größen geeignet:

    1. Farbdichte im Vollton D

    2. Rastertonwert im Druck einschließlich Schieben und/oder Dublieren F [%]

    3. Rastertonwert im Druck ohne Schieben und/oder Dublieren FD [%]

    4. Rastertonwertzunahme im Druck ohne Schieben und/oder Dublieren ZD [%]

    5. Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/oder Dublieren Zs [%]

    6. Schiebe- und/oder Dublierrichtungswinkel d gemäß Figur 4.



    [0017] Zum Ausmessen der Meßfelder 3 bis 6 des Meßfeldblockes 2 mittels eines Remissionsmeßgerätes wird der Bogen 1 beim Ausführungsbeispiel auf einen Meßtisch 7 aufgelegt. Als Remissionsmeßgerät kann dabei ein frei bewegliches Densitometer 8 angewendet werden, das wahlweise an beliebige Orte des Bogens 1 gestellt werden kann. Beim Ausführungsbeispiel ist das Densitometer 8 verschiebbar über die gesamte Breite des Bogens 1 in einem Meßbalken 9 angeordnet. Der Meßbalken 9 ist wiederum auf zwei seitlichen Führungen 10 über die gesamte Länge des Meßtisches 7 über dem Bogen 1 verschiebbar, so daß an jedem gewünschten Ort des Bogens 1 mit dem Densitometer 8 gemessen werden kann.

    [0018] Natürlich kann der Meßbalken 9 auch mit einer größeren Anzahl von Densitometern 8 zur gleichzeitigen Messung der Meßfelder 3 bis 6 mehrerer Meßfeldblöcke 2 bestückt sein. Die Densitometer können stationär oder beweglich angeordnet sein.

    [0019] Auf der linken Seite des Meßtisches 7 ist beim Ausführungsbeispiel ein Rechner 11 zur Verknüpfung der gemessenen Remissionswerte mit einer Ein- und Ausgabetastatur 12 und einem Anzeigegerät 13 vorgesehen.

    [0020] Da zur Bildung eines Rastertonwertes bekanntlich eine Vollton- und eine Rastertonmessung erforderlich sind, werden in einem ersten Verfahrensschritt zumAuswerten des Meßfeldblockes 2 die Remissionswerte des Volltonmeßfeldes 3 sowie der drei Linienrastermeßfelder 4, 5 und 6 mittels des Densitometers 8 gemessen. Man erhält dadurch neben der Volltondichte drei Rastertonwerte.

    [0021] Je nach Wahl sind nun zwei unterschiedlich aufwendige rechnerische Auswertemöglichkeiten gegeben. Bei einer ersten Auswertemöglichkeit werden die Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/oder Dublieren Zs und der Richtungswinkel α nicht, sondern nur der Rastertonwert im Druck FD (Schieben und/oder Dublieren eliminiert) errechnet.

    [0022] Die exakte Methode für die Bestimmung des Rastertonwertes im Druck FD geht dabei folgendermaßen vor sich.

    [0023] Der Rastertonwert im Druck FD (Schieben und/oder Dublieren eliminiert) ist gleich der Summe der ermittelten Rastertonwerte F (mit Schieben und/oder Dublieren) jener beiden Felder mit den niedrigeren Werten abzüglich dem ermittelten Rastertonwert F (mit Schieben und/ oder Dublieren) des dritten Feldes, also jenem mit dem höchsten Wert.

    [0024] In einer zweiten Auswertemöglichkeit werden neben dem oben erwähn- ten Rastertonwert im Druck FD (Schieben und/oder Dublieren eliminiert) mittels des Rechners 11 zusätzlich die Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/oder Dublieren ZS errechnet und der Bedienungsperson über das Anzeigegerät 13 des Rechners 11 genannt.

    [0025] Ob Schieben und/oder Dublieren vorliegt, geht aus einem Vergleich der errechneten drei Rastertonwerte im Druck F hervor. Dabei können die Schiebe-bzw. Dublierrichtungen in den drei Bereichen α= 0°bis 600, 60° bis 120o und 120o bis 180° sowie die Sonderfälle a 0°, 30°, 60°, 90°, 120 und 150° angegeben werden.

    [0026] Bei einerNäherungsmethode ist die Rastertonwertzunahme durch Schieben und/oder Dublieren ZS angenähert gleich dem ermittelten Rastertonwert F jenes Feldes mit dem höchsten Wert abzüglich dem bereits ermittelten Rastertonwert FD (Schieben und Dublieren eliminiert) im Druck.

    [0027] Die Rastertonwertzunahme durch Schieben und/oder Dublieren ZS4' ZS5 und ZS6 ist in den einzelnen Linienrastermeßfeldern 4, 5 und 6 vom jeweiligen Schiebewinkel a abhängig; dieser ist in der oben angeführten Näherungsmethode jedoch unberücksichtigt geblieben. Demnach muß zur genauen Ermittlung der Rastertonwertzunahme durch Schieben und/oder Dublieren ZS auch der Schiebewinkel a erfaßt werden und in die Berechnung miteingehen.

    [0028] In Figur 4 ist die Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/ oder Dublieren ZS4, ZS5 und ZS6 in den drei Linienrastermeßfeldern 4, 5 und 6 vektoriell dargestellt. Man kann dabei deren Abhängigkeit vom Schiebewinkel a deutlich erkennen.

    [0029] Als Ausgangsbasis für die exakte Ermittlung der Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/oder Dublieren ZS gilt, daß sich der Rastertonwert eines Rastermeßfeldes aus der Summe des bekannten Rastertonwertes im Film FF' der Rastertonwertzunahme im Druck ohne Schieben und/oder Dublieren ZD und der Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/oder Dublieren Zs zusammensetzt, wobei sowohl die Rastertonwertzunahme im Druck ohne Schieben und/ oder Dublieren ZD als auch die Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/oder Dublieren ZS unbekannt sind und Zs außerdem von der Schieberichtung α abhängig ist. Somit sind zur Ermittlung der drei Unbekannten ZD, ZS und α drei Gleichungen erforderlich, die ihrerseits auch drei Rasterton-Meßwerte F (einschließlich Schieben und/ oder Dublieren) voraussetzen, die sinngemäß aus den drei Linienrastermeßfeldern 4, 5 und 6 ermittelt werden.

    [0030] Gemäß den trigonometrischen Beziehungen zwischen den Vektoren ZS, ZS4, ZS5 und ZS6 in Figur 4 gilt demnach für das Linienrastermeßfeld 4: 4



    [0031] Außerdem gilt wie vorstehend beschrieben:

    sowie

    , also auch

    ,bezogen auf das Linienrastermeßfeld 4 also



    [0032] Dementsprechend sinngemäß sind auch die Formeln für die übrigen beiden Linienrastermeßfelder 5 und 6 aufzustellen.

    [0033] Der Schiebewinkel α des in Figur 4 dargestellten Vektors ZS kann zwischen 00und 360° liegen, je nachdem, ob der Druck bezogen auf die Laufrichtung des Bedruckstoffes nach vorn oder hinten oder genau parallel dazu schiebt und/oder dubliert. Da das Densitometer 8 jedoch keine Aussage darüber machen kann, ob die Rastertonwertzunahme durch Schieben-und/oder Dublieren ZS nach vorn oder hinten, nach rechts oder links liegt, sondern nur richtungsunabhängige Absolutwerte anzeigen kann, ergeben sich analog zu den drei Linienrastermeßfeldern drei Rechenbereiche, für die unterschiedliche Gleichungen gültig sind. Dementsprechend kann eine Aussage nur für den Winkel der Wirkungslinie von Schieben und/oder Dublieren gemacht werden, wofür die Ausgangsgleichungen entsprechend umgeformt als Rechenprogramm in den Rechner 11 eingegeben werden.

    [0034] Wird z. B. im Linienrastermeßfeld 6 der höchste Rastertonwert F gemessen, so liegt der .Winkel der Wirkungslinie des Schiebens und/oder Dublierens zwischen α>0° bis α<60° fest. Durch trigonometrische Umformung der vorbeschriebenen Gleichungen ergibt sich der genaue Wert für



    [0035] Die mit Hilfe des Schiebewinkels α ermittelte exakte Zunahme durch Schieben und/oder Dublieren Zs errechnet sich dann aus



    [0036] Analog zu diesem ersten Bereich ergeben sich die Gleichungen für die Bereiche zwei und drei sinngemäß.

    [0037] Die vom Rechner 11 derart ermittelten Werte bezüglich der Rastertonwertzunahme im Druck durch Schieben und/oder Dublieren ZS, des Schiebewinkels α sowie der Rastertonwerte im Druck F (Schieben und/ oder Dublieren eliminiert) können auf Befehl über die Ein- und Ausgabetastatur 12 oder über ein Anzeigeprogramm des Rechners 11 im Anzeigegerät 13 sichtbar gemacht werden, so daß dadurch ein sofortiger Korrektureingriff in den Druckprozeß ermöglicht wird. Natürlich ist dieses Verfahren bei den verschiedenen Farben eines Mehrfarbendrukkes einzeln anzuwenden.

    TEILELISTE



    [0038] 

    1 Bogen

    2 Meßfeldblock

    3 Volltonmeßfeld

    4 Linienrastermeßfeld

    5

    6 "

    7 Meßtisch

    8 Densitometer

    9 Meßbalken

    10 Führungen

    11 Rechner

    12 Ausgabetastatür

    13 Anzeigegerät

    14 Linienrasterfeld




    Ansprüche

    1. Verfahren zum Ermitteln von Fehlern auf bedruckten Bogen und Bahnen, insbesondere von Schieben und/oder Dublieren, mit Hilfe eines Remissionsmeßgerätes und von Meßfeldern, gekennzeichnet t durch

    die meßtechnische Erfassung der Remissionswerte von vier Meßfeldern, wovon eines ein Volltonfeld ist und die drei übrigen Linienrastermeßfelder sind, deren Rasterlinien unterschiedliche Rasterwinkel, jedoch gleiche Rasterweite und gleiche Rastertonwerte im Film aufweisen,

    die rechnerische Ermittlung des Rastertonwertes im Druck unter Abzug des Einflusses von Schieben und Dublieren aus den gemessenen vier Remissionswerten bzw. aus den daraus ermittelbaren Rastertonwerten in den drei Linienrastermeßfeldern,

    und durch die wahlweise Anzeige dieser Werte.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die näherungsweise Ermittlung der prozentualen Größe des Schiebens und Dublierens als Differenz zwischen dem größten, in einem der drei Linienrastermeßfelder ermittelten Rastertonwert und dem ermittelten Rastertonwert im Druck.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die genaue Ermittlung der prozentualen Größe des Schiebens und Dublierens durch mathematische Verknüpfung der vier gemessenen Remissionswerte bzw. der daraus ermittelbaren Rastertonwerte in den drei Linienrastermeßfeldern bei gleichzeitiger Ermittlung des Schiebe- bzw. Dublierrichtungswinkels.
     
    4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß auf den zu prüfenden Bogen oder Bahnen vier Meßfelder (3, 4, 5, 6) in einen Meßfeldblock (2) vereinigt aufgedruckt sind, von denen ein Meßfeld ein Volltonfeld (3) ist und die drei übrigen Linienrastermeßfelder (4,5,6) sind, deren Rasterwinkel unterschiedlich sind, daß ein Remissionsmeßgerät (8) zum Ausmessen der Meßfelder (3, 4, 5, 6) vorgesehen ist und daß ferner ein Rechner (11) zur Verarbeitung der ermittelten Remissionswerte und ein Anzeigegerät (13) vorgesehen sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch -gekennzeichnet , daß der Meßfeldblock (2) zusätzlich mit einem weiteren Linienrasterfeld (14) ausgestattet ist, daß mit geringerer Breite als die Linienrasterfelder (4, 5 und 6) zwischen zweien von diesen angeordnet ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterwinkel der drei Linienrastermeßfelder (4,5,6) untereinander gleiche Winkeldifferenzen von jeweils 120o aufweisen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Linien eines der drei Rastermeßfelder (4, 5, 6) parallel zur Bogenvorderkante liegen.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anzeige der prozentualen Größe des Schiebens und/oder Dublierens unter Berücksichtigung vorwählbarer Toleranzen ein Anzeigegerät (13) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht