[0001] Es ist bekannt, dass zur Massefärbung synthetischer Polyamide die Alkalisalze der
1:2 Metallkomplexe von Monoazofarbstoffen verwendet werden können (siehe z.B. GB-PS
1 021 737 und 1 264 191 und FR-PS 1 547 128).
[0002] Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie in der Regel, mit anorganischen Salzen
verunreinigt, polymerunlösliche Rückstände ergeben, die zu einer starken Belegung
der Sieb- oder Filteranlagen führen und einen grossen Reinigungsaufwand notwendig
machen.
[0003] Oft halten die als Alkalisalze isolierten Farbkörper hartnäckig Wasser zurück oder
nehmen beim Lagern nach scharfer Trocknung wieder Wasser auf, das während des Spinnprozesses
zu Polymerabbau oder zu Korrosion in der Spinnanlage führen kann.
[0004] Es wurde nun gefunden, dass diese Misstände vermieden werden, wenn man zum Färben
linearer Polyamide in der Masse Salze von 1:2-Chromkomplexen von Monoazofarbstoffen
mit Aminen enthaltend 1 - 18 C-Atome verwendet. Solche Farbsalze enthalten wesentlich
weniger anorganische Salze und Wasser und sind auch weniger hygroskopisch. Zudem lassen
sie sich nach der Synthese des Farbkörpers besonders einfach und vollständig isolieren.
[0005] Die zu verwendenden Farbstoffe entsprechen vorzugsweise der Formel

worin
A, A' gleiche oder verschiedene Reste von Azofarbstoffen, die nach Abspaltung von
2 Protonen unter Bildung von 2 Ringen an das Cr gebunden sind
X eine nicht an Cr gebundene -COO oder eine -S03-Gruppe
B ein Mono-, Di- oder Triamin mit 1 - 18 C-Atomen
m und t die Zahlen 1-3, r = m-1 und

bedeuten.
[0006] Bevorzugt sind Farbstoffe der Formel

worin
B, X, r, m, t und p die oben angegebene Bedeutung haben,
X1 und X2 H-Atome, Alkyl-, Alkoxy- oder Alkylsulfonylgruppen mit 1 - 6 C-Atomen, Alkanoylaminogruppen
mit 2 - 6 C-Atomen oder Gruppen der Formel SO2NRR' bedeuten, worin R ein H-Atom, eine Alkylgruppe mit 1 - 6 C-Atomen, eine Hydroxyalkylgruppe
mit 2 - 6 C-Atomen, eine Alkoxyalkylgruppe mit 3 - 8 C-Atomen oder einen gegebenenfalls
durch Halogenatome, Alkylgruppen mit 1 - 4 C-Atomen substituierten Phenylrest, R'
ein H-Atom, eine Alkylgruppe mit 1 - 6 C-Atomen oder eine Hydroxyalkylgruppe mit 2
- 6 C-Atomen,
Yl und Y2 H- oder Halogenatome oder Alkylgruppen mit 1 - 6 C-Atomen bedeuten oder worin
X1 und Y1 oder
X2 und Y2 zusammen einen ankondensierten Benzolring bilden,
Z und Z1 ein 0-Atom oder eine -COO-Gruppe bedeuten und die Reste

die Gruppen

bedeuten, worin
Q eine Methyl oder Carbamoylgruppe oder eine Alkoxycarbonylgruppe mit 2 - 6 C-Atomen,
W1 ein H- oder Halogenatom, eine Methyl- oder Sulfamoylgruppe
W2 ein H- oder Halogenatom und
W3 ein H-Atom, eine Alkanoylaminogruppe mit 2 - 6 C-Atomen ist.
[0007] Man verwendet insbesondere jene Farbstoffe der Formel (2), worin
X1 = X2, Y1 = Y2 und Z = Z1 und die Reste

den Rest der Formel

bedeuten, worin
Q, W1 und W2 die angegebene Bedeutung haben.
[0008] Die zu verwendenden Farbstoffe sind vorteilhaft von Sulfonsäuregruppen und freien,
d.h. nicht komplex gebundenen Carboxylgruppen frei.
[0009] Die Metallkomplexe der Formeln (1) und (2) enthalten als Kation B (H
+)
t, vorzugsweise ein solches der Formel

worin
R1 eine Alkyl- bzw. Alkylengruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkyl- oder
Cycloalkylengruppe mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine gegebenenfalls durch Halogenatome
oder Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen substituierte Phenyl- oder Phenylengruppe
R3 ein H-Atom, eine Alkyl- bzw. Alkylengruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine
Cycloalkylgruppe mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen,
R2,R4,R5, R6 und R7 H-Atome, Alkylgruppen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppen mit 5
bis 6 Kohlenstoffatomen
p und q O oder 1 bedeuten, wobei q = O ist, wenn R3 für ein H-Atom steht und t = p + q + 1 bedeutet.
[0010] Wegen des hohen Erweichungspunktes,der guten Thermostabilität und der hohen Farbstärke
ihrer Farbstoffsalze sind symmetrische Kationen B(H
+)
t folgender Formel besonders geeignet :

worin
R8 ein H-Atom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R9 dasselbe wie R8 oder aber eine Cyclopentyl-, Cyclohexyl-oder Phenylgruppe und
R10 ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeuten.
[0011] Als Beispiele von Monoaminen seien Methylamin, Trimethylamin, Aethylamin, Diäthylamin,
Triäthylamin, Propylamin, Isopropylamin, 2-Isopropoxy-n-propylamin, n-Butylamin, Isobutylamin,
Aethyl-n-butylamin, Tri-(n-butyl)-amin, Pentylamine, n-Hexylamin, Tri-(2-äthylhexyl)-amin,
Cyclohexylamin, N-Methylcyclohexylamin, Dicyclohexylamin, Benzylamin, Anilin, m-Chloranilin,
Mesitylamin, o-Anisidin, N-Aethylanilin, p-Toluidin, Octylamin, n-Decylamin, ω-Aminoundecansäure,
n-Dodecylamin oder Stearylamin genannt.
[0012] Bevorzugt sind Diamine wie N,N-Dibutyläthylendiamin, N-ß-Hydroxyäthyl-äthylendiamin,
p-Phenylendiamin und N-äthylpropylendiamin, insbesondere aber symmetrisch gebaute
Alkylendiamine mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Aethylen-, Propylen-,
Tetramethylen-, Pentamethylen-, Hexamethylendiamin, 1,12-Diaminododecan, 2,11-Diaminododecan,
3,12-Diaminotetradecan, 2,11-Diamino-2,11-dimethyldodecan, 4,13-Diamino-3,14-dimethyl-hexadecan,
4,13-Diaminohexadecan, 3,12-Diamino-2,13-dimethyl-tetradecan, 5,14-Diaminooctadecan,
4,13-Diamino-2,15-dimethyl- hexadecan.
[0013] Als Beispiel eines Triamins sei Diäthylen-triamin und als Beispiel eines heterocyclischen
Amins Piperazin genannt.
[0014] Als lineare Polyamide kommen für das vorliegende Verfahren die Polyamide in Betracht,
wie sie beispielsweise aus £-Caprolactam ("Perlon", Nylon 6), aus ω-Aminoundecansäure
("Rilsan"), aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure ("Nylon" 6,6) oder aus analogen
Ausgangsstoffen herstellbar sind. Ferner kommen auch Mischpolyamide in Betracht, beispielsweise
aus E-Caprolactam und Hexamethylendiamin und Adipinsäure.
[0015] Die Farbstoffe werden nach bekannten Verfahren in fester oder flüssiger Form oder
als Lösung mit dem Polyamid vermischt und die erhaltene Mischung gegebenenfalls zwischengetrocknet.
[0016] Bevorzugt werden die zu färbenden Polyamide in Form von Pulvern, Körnern oder Schnitzeln
mit dem trockenen Farbstoffpulver paniert, d.h. mechanisch derart vermischt, dass
die Oberfläche dieser Teilchen mit einer Schicht des Farbstoffes überzogen ist. Der
Farbstoff liegt vorteilhaft in fein verteilter Form vor.
[0017] Anstelle der reinen Farbstoffe kann man in vielen Fällen mit Vorteil Präparate verwenden,
die neben dem Farbstoff einen Trägerstoff enthalten, vorzugsweise ein Ca- oder Mg-Salz
einer höheren Fettsäure, beispielsweise der Stearin-oder Behensäure.
[0018] Die den Farbstoff bzw. das Farbstoffpräparat enthaltenden Polyamidteilchen werden
geschmolzen und nach bekannten Verfahren versponnen oder sonstwie, beispielsweise
zu Folien oder anderen Formteilen, beispielsweise Spritzgussartikeln, verformt.
[0019] Man kann den Farbstoff bzw. das Farbstoffpräparat auch in fester oder flüssiger Form
in das geschmolzene Polyamid einbringen und dieses anschliessend verspinnen bzw. verformen.
[0020] Man erhält gleichmässig gefärbte Gegenstände, die sich durch eine hohe Licht-, Nass-,
Reib- und Thermofixierechtheit auszeichnen.
[0021] Die Farbstoffe sind im gefärbten Material gleichmässig und fein verteilt. Obwohl
ihre Löslichkeiten in organischen Solventien wie chlorierten Kohlenwasserstoffen,
niederen Ketonen, Estern und Alkoholen nicht hoch sind, liegen sie im Polyamid oft
in gelöster Form vor.
[0022] Die gefärbten Gegenstände enthalten zweckmässig 0,01 bis 3 % Farbstoff.
[0023] Es ist überraschend, dass die erfindungsgemäss zu verwendenden Aminsalze als Salze
starker Säuren und schwacher Basen die hohen Temperaturen des Schmelzprozesses ohne
wesentliche Zersetzung Überstehen und die textilen Eigenschaften der Fasern nicht
merklich verschlechtern.
B e i s p i e l 1
[0024] Zu einer gut gerührten Suspension von 84,38 g (0.1 Mol) des l:2-Chromkomplex-Natriumsalzes
aus dem Azofarbstoff 2-Amino-5-äthylsulfonyl-phenol → l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
in 1300 ml Wasser von 90-95°C wird innert 15 Minuten eine Lösung von 5.8 g (0.05 Mol)
Hexamethylendiamin in 100 ml Wasser und 5.5 g Ameisensäure (0.12 Mol) getropft. Man
lässt das Gemisch unter Rühren 1 Stunde bei 90 - 95°C ausreagieren und filtriert anschliessend
unter schwachem Vakuum. Das Nutschgut wird nacheinander mit 600 ml einer 1%-igen Ameisensäurelösung
und 600 ml Wasser gewaschen. Das im Vakuum getrocknete (110-115°C) Produkt wiegt 87.8
g. Es weist einen Farbsalzgehalt von 97.1% auf, enthält nur 0.25% NaCl und 1% Wasser.
[0025] Durch Ausspinnen in Polycaprolactam erhält man ein rotes Fasermaterial, das sehr
gute Licht-, Nass-, Thermofixier- und Reibechtheiten aufweist.
Beispiel 2
[0026] Zu einer 70°C warmen Lösung von 16.87 g (0.02 Mol) des l:2-Chromkomplex-Natriumsalzes
aus dem Azofarbstoff 2-Amino-5-äthylsulfonyl-phenol → 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
in 250 ml Aethanol wird innert 30 Minuten eine Lösung von 1.16 g (0.01 Mol) Hexamethylendiamin
in 50 ml Aethanol und 1.1 g (0.024 Mol) Ameisensäure zugetropft. Das Reaktionsgemisch
lässt man auf Raumtemperatur abkühlen. Es wird weitere 3 Stunden gerührt und der kristallin
ausfallende Niederschlag abfiltriert, mit 50 ml Aethanol gewaschen und anschliessend
im Vakuumofen bei 110 - 115°C getrocknet. Man erhält 16.7 g Farbsalz.
Beispiel 3
[0027] 16.87 g (0.02 Mol) des 1:2-Chromkomplex-Natriumsalzes aus dem Azofarbstoff 2-Amino-5-äthylsulfonyl-phenol
→ 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon werden in 250 ml n-Butanol angeschlämmt und auf 90
- 95°C erwärmt, wobei der Farbstoff teilweise in Lösung geht. Anschliessend tropft
man innert 30 Minuten eine Lösung von 1.16 g (0.01 Mol) Hexamethylendiamin in 50 ml
Wasser und 1.1 g (0.024 Mol) Ameisensäure zu. Das Reaktionsgemisch lässt man auf Raumtemperatur
abkühlen und weitere 3 Stunden bei dieser Temperatur rühren, wobei das Farbsalz kristallin
ausfällt. Nach Filtration, Waschen des Nutschgutes mit 50 ml n-Butanol und Trocknung
im Vakuumofen bei 110 - 115°C erhält man 14.4 g Farbsalz.
Beispiel 4
[0028] Die Suspension von 13.19 g (0.02 Mol) des 1:2-Chromkomplex-Natriumsalzes aus dem
Azofarbstoff 2-Aminophenol → 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon in 250 ml Wasser wird auf
90 - 95°C erwärmt und 1 Stunde bei dieser Temperatur gut gerührt. Anschliessend tropft
man eine Lösung von 1.16 g (0.01 Mol) Hexamethylendiamin in 50 ml Wasser und 0.9 ml
(0.024 Mol) Ameisensäure innert 15 Minuten zu und lässt das Reaktionsgemisch unter
RUhren 1 Stunde bei 90 - 95°C ausreagieren. Dann wird filtriert und das Nutschgut
nacheinander mit 125 ml einer l%-igen Ameisensäurelösung und 125 ml Wasser gewaschen.
Nach Trocknung im Vakuumofen bei 110 - 115°C erhält man 12.9 g Farbsalz. Es enthält
0.039% NaCl und 4.3% H
20.
[0029] Durch Ausspinnen in Polycaprolactam erhält man ein scharlach-rotes Fasermaterial,
das sehr gute Licht-, Nass-, Thermofixier- und Reibechtheiten aufweist.
Beispiel 5
[0030] Zu einer 90 - 95°C warmen Lösung von 1.16 g (0.01 Mol) Hexamethylendiamin in 300
ml Wasser und 1.10 g (0.024 Mol) Ameisensäure werden innert 30 Minuten 16.87 g (0.02
Mol) des pulverförmigen l:2-Chromkomplex-Natriumsalzes aus dem Azofarbstoff 2-Amino-5-äthylsulfonyl-phenol
→ 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon zugestreut. Die resultierende Suspension wird noch
1 Stunde bei 90 - 95°C gerührt. Anschliessend filtriert man unter schwachem Vakuum,
wäscht das Nutschgut mit 150 ml einer 1%-igen Ameisensäurelösung und 150 ml Wasser
und trocknet unter Vakuum bei 110 - 115°C. Die Ausbeute an Farbsalz beträgt 17.2 g.
Es enthält 0.071% NaCl und 1.85% Wasser.
B e i s p i e l 6
[0031] Zu einer 90 - 95°C warmen Lösung von 1.16 g (0.01 Mol) Hexamethylendiamin in 50 ml
H
20 und 1.1 g (0.024 Mol) Ameisensäure wird innert 30 Minuten eine 90°C warme Suspension
von 16.87 g (0.02 Mol) des l:2-Chromkomplex-Natriumsalzes aus dem Azofarbstoff 2-Amino-5-äthylsulfonyl-phenol
→ l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon in 200 ml Wasser getropft. Man spült den Tropftrichter
mit ca. 20 ml Wasser aus und lässt das Reaktionsgemisch unter Rühren noch 1 Stunde
bei 90 - 95°C ausreagieren. Der ausfallende Farbstoff wird abfiltriert, nacheinander
mit 150 ml einer 1%-igen Ameisensäurelösung und 150 ml Wasser gewaschen und schliesslich
bei 110 - 115°C getrocknet. Man erhält 17.2 g Farbsalz. Es enthält nur 0.057% NaCl
und 1.4% H
20.
Beispiel 7
[0032] Zu einer 90 - 95°C warmen Lösung von 18.39 g (0.02 Mol) des 1:2-Chromkomplex-Natriumsalzes
aus dem Azofarbstoff 3-Hydroxy-4-amino-naphthalinsulfonsäure → 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
in 250 ml n-Butanol wird innert 40 Minuten eine Lösung von 3.48 g (0.03 Mol) Hexamethylendiamin
in 200 ml Wasser und 3.3 g (0.072 Mol) Ameisensäure getropft. Das Reaktionsgemisch
lässt man auf Raumtemperatur abkühlen, wobei die Hauptmenge des Farbsalzes kristallin
ausfällt. Das abgeschiedene Produkt wird abfiltriert, mit 300 ml Wasser gewaschen
und im Vakuumofen bei 110 - 115°C getrocknet. Das butanolische Filtrat wird noch zweimal
mit je 100 ml Wasser ausgeschüttelt und anschliessend in einem rotierenden Kolben
vollständig eingedampft. Man erhält auf diese Weise eine weitere kleinere Menge Produkt,
das ebenfalls unter Vakuum bei 110 - 115°C getrocknet wird. Die Gesamtausbeute an
Farbsalz beträgt 20.9 g. Es enthält < 0.1% Kochsalz.
[0033] Durch Ausspinnen in Polycaprolactam erhält man ein blaustichig rotes Fasermaterial,
das sehr gute Licht-, Nass-, Thermofixier- und Reibechtheiten aufweist.
Beispiel 8
[0034] 18.14 g (0.02 Mol) des l:2-Chrommischkomplex-Natriumsalzes aus den Azofarbstoffen
2-Aminophenol-4-sulfomethylamid → 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon und 2-Amino-4-methylaminosulfonyl-phenol
→ 1-Acetamido-7-naphthol werden in 250 ml Wasser angeschlämmt und 60 Minuten bei 90
- 95° gerührt, wobei der Farbstoff vollständig in Lösung geht. Jetzt tropft man innert
15 Minuten eine Lösung von 1.16 g (0.01 Mol) Hexamethylendiamin in 50 ml Wasser und
1.1 g (0.024 Mol) Ameisensäure zu und lässt das Reaktionsgemisch unter RUhren 1 Stunde
bei 90 - 95°C ausreagieren. Das kristallin ausfallende Farbsalz wird unter schwachem
Vakuum abfiltriert, nacheinander mit 125 ml einer l%-igen Ameisensäurelösung und 125
ml Wasser gewaschen und anschliessend unter Vakuum bei 110 - 115°C getrocknet. Man
erhält 12,9 g Farbsalz mit einem Kochsalzgehalt von 0.039% und einem Wassergehalt
von 4.3%.
[0035] Durch Ausspinnen in Polycaprolactam erhält man ein braunes Fasermaterial, das sehr
gute Licht-, Nass-, Thermofixier- und Reibechtheiten aufweist.
B e i s p i e l 9
[0036] Zu einer 90 - 95°C warmen Lösung von 14.56 g (0.02 Mol) des l:2-Chromkomplex-Natriumsalzes
aus dem Azofarbstoff 2-Amino-4-chlor-phenol → 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon in 250
ml n-Butanol wird innert 20 Minuten eine Lösung von 3,62 g (0.02 Mol) Dicyclohexylamin
in 50 ml H
20, 5 ml Aethanol und 1.1 g (0.024 Mol) Ameisensäure getropft. Man lässt das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur abkühlen, wobei etwas Aminsalz feinkristallin ausfällt. Nach Filtration
und Waschen des Nutschgutes mit wenig Lösungsmittel wird die Butanollösung dreimal
mit-je 100 ml H
20 ausgeschüttelt und anschliessend im rotierenden Kolben vollständig eingedampft.
Der Rückstand sowie das oben erwähnte Nutschgut werden im Vakuumofen bei 110 - 115°C
getrocknet. Man erhält insgesamt 17.3 g Farbsalz mit einem NaCl-Gehalt von 0.1% und
einem H
20-Gehalt von 1 - 2.3%.
[0037] Durch Ausspinnen in Polycaprolactam erhält man ein rotes Fasermaterial, das sehr
gute Licht-, Nass-, Thermofixier- und Reibechtheiten aufweist.
Beispiel 10
[0038] Zu einer 90 - 95°C warmen Lösung von 16.87 g (0.02 Mol) des l:2-Chromkomplex-Natriumsalzes
aus dem Azofarbstoff 2-Amino-5-äthylsulfonyl-phenol → l-Phenyl-3-methyl-5-Pyrazolon
in 500 ml n-Butanol wird innert 20 Minuten eine Mischung von 2.0 g (0.01 Mol) 1,12-Diaminododecan
in 100 ml Wasser und 1.1 g (0.024 Mol) Ameisensäure getropft. Man lässt das Reaktionsgemisch
1 Stunde bei 90 - 95°C ausreagieren und anschliessend auf Raumtemperatur abkühlen.
Die organische Phase wird abgetrennt, dreimal mit je 125 ml Wasser ausgeschüttelt
und schliesslich im rotierenden Kolben vollständig eingedampft (Badtemperatur = max.
90°C). Der im Vakuum bei 110 - 115°C getrocknete Rückstand wiegt 10.7 g und enthält
nur noch 0.044% NaCl und 0.69% H
20.
Beispiel 11
[0039] 2 g des gemäss Beispiel 4 hergestellten Farbsalzes und ungefähr 10 g Aceton werden
mit 98 g Polyhexamethylenadipamid in Schnitzelform gerührt, bis sich ein gleichmässiger
Belag aus dem roten Farbsalz auf der Oberfläche der Schnitzel gebildet hat. Die Schnitzel
werden getrocknet und dann geschmolzen und in einem herkömmlichen Apparat gesponnen,
wobei Fäden mit einem scharlach-roten Farbton erhalten werden, welche eine vorzUgliche
Echtheit gegenüber Wasser, Reiben, Trockenreinigen und Licht besitzen.
Beispiele 12 - 91
B e i s p i e 1 92
[0041] 99 g Polyamid aus E-Caprolactam (Polyamid-6) werden in Form von Schnitzeln mit 1
g des gemäss Beispiel 1 erhaltenen Farbsalzes trocken paniert. Die panierten Schnitzel
werden bei 290 - 295°C in einem Extruder versponnen. Der so erhaltene Faden weist
eine gleichmässige rote Färbung von hohen Licht-, Nass- und Thermofixierechtheiten
auf.
Beispiel 93
[0042] 60 g des gemäss Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffs und 60 g Mg-Behenat werden im Kneter
während 1/4 Stunde bei 120- 130°C bearbeitet. Nach Erreichen einer homogenen Mischung
wird das abgekühlte, spröde Produkt gemahlen. Man erhält ein 50% Farbsalz enthaltendes
Farbstoffpräparat.
[0043] Verfährt man wie oben beschrieben, verwendet aber anstelle von 60 g Mg-Behenat 60
g Mg-Stearat, so erhält man ebenfalls ein wertvolles Farbstoffpräparat.
Beispiel 94
[0044] 98 g Polyamid aus ε-Caprolactam (Polyamid-6) werden in Form von Schnitzeln mit 2
g des gemäss Beispiel 83 erhaltenen Farbstoffpräparates trocken paniert. Die panierten
Schnitzel werden bei 290° - 295°C in einem Extruder versponnen. Der so erhaltene Faden
weist eine gleichmässige rote Färbung von hohen Licht-, Nass- und Thermofixierechtheiten
auf.
1. Verfahren zum Färben linearer Polyamide in der Masse, dadurch gekennzeichnet, dass
man Salze aus 1:2-Chromkomplexen von Monoazofarbstoffen und Aminen enthaltend 1 -
18 C-Atome verwendet.
2. Verfahren gemäss Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffe der Formel

verwendet, worin
A, A' gleiche oder verschiedene Reste von Azofarbstoffen, die nach Abspaltung von
2 Protonen unter Bildung von 2 Ringen an das Cr gebunden sind
X eine nicht an Cr gebundene -COO oder eine -S03-Gruppe
B ein Mono-, Di- oder Triamin mit 1 - 18 C-Atomen m und t die Zahlen 1 - 3, r = m
- 1 und

bedeuten.
3. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffe der Formel

verwendet, worin
B, X, r, m, t und n die im Anspruch 2 angegebene Bedeutung haben, X1 und X2 H-Atome, Alkyl-, Alkoxy- oder Alkylsulfonylgruppen mit 1 - 6 C-Atomen, Alkanoylaminogruppen
mit 2 - 6 C-Atomen oder Gruppen der Formel SO2NRR' bedeuten, worin R ein H-Atom, eine Alkylgruppe mit 1 - 6 C-Atomen, eine Hydroxyalkylgruppe
mit 2 - 6 C-Atomen, eine Alkoxyalkylgruppe mit 3 - 8 C-Atomen oder einen gegebenenfalls
durch Halogenatome, Alkylgruppen mit 1 - 4 C-Atomen substituierten Phenylrest, R'
ein H-Atom, eine Alkylgruppe mit 1 - 6 C-Atomen oder eine Hydroxyalkylgruppe mit 2
- 6 C-Atomen,
Y1 und Y2 H- oder Halogenatome.oder Alkylgruppen mit 1 - 6 C-Atomen bedeuten oder worin
X1 und Y1 oder
X2 und Y2 zusammen einen ankondensierten Benzolring bilden,
Z und Z1 bedeuten ein 0-Atom oder eine -COO-Gruppe und die Reste

die Gruppen

bedeuten, worin
Q eine Methyl oder Carbamoylgruppe oder eine Alkoxycarbonylgruppe mit 2 - 6 C-Atomen,
W1 ein H- oder Halogenatom, eine Methyl- oder Sulfamoylgruppe
W2 ein H- oder Halogenatom und
W3 ein H-Atom, eine Alkanoylaminogruppe mit 2 - 6 C-Atomen ist.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man symmetrische Chromkomplexe
verwendet, worin X
1 = X
2, Y
1 = Y
2 und Z = Z
1 und die Reste

den Rest der Formel

worin Q, W
1 und W
2 die angegebene Bedeutung haben.
5. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass man Aminsalze
von Chromkomplexen verwendet, die keine Sulfonsäuregruppen und keine freien Carboxylgruppen
enthalten.
6. Verfahren gemäss den Ansprüchen 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffe
der angegebenen Formeln verwendet, worin das Kation die Formel

worin
R1 eine Alkyl- bzw. Alkylengruppe mit 1 - 18 C-Atomen, eine Cycloalkyl- oder Cycloalkylengruppe
mit 5 - 6 C-Atomen oder eine gegebenenfalls durch Halogenatome oder Alkylgruppen mit
1 - 6 C-Atomen substituierte Phenyl- oder Phenylengruppe
R3 ein H-Atom, eine Alkyl- bzw. Alkylengruppe mit 1 - 18 C-Atomen oder eine Cycloalkylgruppe
mit 5 - 6 C-Atomen R2, R4, R5, R6 und R7 Wasserstoffatome, Alkylgruppen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppen
mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen
p und q 0 oder 1 bedeuten, wobei q = 0 ist, wenn R3 für ein Wasserstoffatom steht und t = p + q + 1 bedeutet.
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Salze verwendet,
enthaltend ein Kation der Formel

worin
R8 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R9 dasselbe wie R8 oder aber eine Cyclopentyl-, Cyclohexyl- oder Phenylgruppe und
R10 ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeuten.
8. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man Salze aus Alkylendiaminen
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen verwendet.
9. Lineare Polyamide enthaltend in der Masse einen Farbstoff gemäss Anspruch 1.
10. Fasern aus linearen Polyamiden enthaltend in der Masse ein Farbsalz gemäss Anspruch
1.
11. Farbstoffe der Formel

worin
A, A' gleiche oder verschiedene Reste von Azofarbstoffen, die nach Abspaltung von
2 Protonen unter Bildung von 2 Ringen an das Cr gebunden sind
X eine nicht an Cr gebundene -COO oder eine -S03-Gruppe
X' eine Sulfamoyl-, Alkylsulfonyl oder eine gegebenenfalls substituierte Phenylsulfonylgruppe,
B ein Mono-, Di- oder Triamin mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
m und t die Zahlen 1 bis 3, r = m - 1,

s die Zahlen 2 oder 4, wenn m = 1 und s = O, wenn m = 2 oder 3 bedeuten.
12. Farbstoffe gemäss Anspruch 11 der Formel

worin B, m, t und n die im Anspruch 2 angegebene Bedeutung haben,
X1 und X2 für den Fall, dass m = 1 ist, Alkylsulfonylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
gegebenenfalls durch Halogenatome oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierte
Phenylsulfonylgruppen, oder Gruppen der Formel SO2NRR' bedeuten, worin R ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
eine Hydroxyalkylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxyalkylgruppe mit
3 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen gegebenenfalls durch Halogenatome, Alkylgruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest, R' ein Wasserstoffatom, eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Hydroxyalkylgruppe mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen bedeuten und für den Fall, dass m = 2 oder 3 ist, entweder X1 oder X1 und X2 SO3-Gruppen sind,
Y1 und Y2 Wasserstoff- oder Halogenatome, Alkyl-oder Alkoxygruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder Alkanoylaminogruppen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten oder worin
X1 und Y1 und/oder
X2 und Y2 zusammen einen ankondensierten Benzolring bilden, der eine S03-Gruppe trägt,
Z und Z1 ein Sauerstoffatom oder eine -COO-Gruppe bedeuten und die Reste

die Gruppen

bedeuten, worin
Q eine Methyl-oder Carbamoylgruppe oder eine Alkoxycarbonylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
W1 ein Wasserstoff- oder Halogenatom , eine Methyl-oder Sulfamoylgruppe
W2 ein Wasserstoff- oder Halogenatom und
W3 ein Wasserstoffatom, eine Alkanoylaminogruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
13. Farbstoffe gemäss Anspruch 12, worin
X1 = X2, Y1 = Y2 und Z = Z1 und die Reste

den Rest der Formel

darstellen, worin Q, W1 und W2 die in Anspruch 12 angegebene Bedeutung haben.
14. Aminsalze von Chromkomplexen gemäss Anspruch 11, die keine Sulfonsäuregruppen
und keine freien Carboxylgruppen enthalten.
15. Farbstoffe gemäss Anspruch 11, worin B ein Amin der Formel

darstellt, worin R
1 bis R
7, p und q die im Anspruch 6 angegebene Bedeutung haben.
16. Farbstoffe gemäss Anspruch 11, worin B ein Diamin darstellt.
17. Farbstoffe gemäss Anspruch 11, worin B ein symmetrisches Diamin der Formel

bedeutet, worin
R8 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R9 dasselbe wie R8 oder aber eine Cyclopentyl-, Cyclohexyl- oder Phenylgruppe und
R10 ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest bedeuten, darstellt.