[0001] Gegenstand der Erfindung sind Fluoreszenz-Farbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung
und ihre Verwendung zum Weißtönen organischer Materialien.
[0002] Die neuen Verbindungen entsprechen der Formel

worin
X und Y Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Hydroxy, Amino, Alkoxy, Aralkoxy,
Cycloalkoxy, Aryloxy, Alkylmercapto, Alkylamino, Dialkylamino, Morpholino, Piperidino,
Piperazino, Pyrrolidino, Acylamino oder Arylamino,
Q Wasserstoff, Pyrazol-1-yl, Oxazol-2-yl, Benzoxazol-2-yl, Naphthoxazol-2-yl, 1,2,4-Oxadiazol-5-yl,
1,3,4-Oxadiazol-2-yl, Isoxazol-3-yl, Isoxazol-5-yl, Thiazol-2-yl, Benzthiazol-2-yl,
1,3,4-Thiadiazol-2-yl, Imidazol-2-yl, Benzimidazol-2-yl, 1,2,3-Triazol-2-yl, 1,2,3-Triazol-4-yl,
1,2,4-Triazol-3-yl, 1,2,4-Triazol-5-yl, 1,3,5-Triazin-2-yl, 2H-Benzotriazol-2-yl,
2H-Naphthotriazol-2-yl, 1,2,3,4-Tetrazol-5-yl, 1,2,3,4-Tetrazol-1-yl, Benzo[b]-furan-2-yl,
Naphtho[2,1-b]-furan-2-yl, Benzo[b]-thiophen-2-yl, Naphtho[2,1-b]-thiophen-2-yl, Pyrimidin-2-yl,
Pyridin-2-yl, Chinazolin-4-yl oder Chinazolin-2-yl, und - für den Fall, daß n = 0
- auch Naphthyl, Stilben-4-yl, BenzoLB,7-furan-6-yl, Dibenzofuran-3-yl, Dibenzofuran-2-yl,
Chinoxalin-5-yl, Chinazolin-6-yl oder 2H-Benzotriazol-5-yl und
n O, 1 oder 2 bedeuten, wobei die Substituenten X, Y, Q und die übrigen cyclischen
Reste durch für Weißtöner übliche nicht-chromophore Substituenten weiter substituiert
sein könne.
Vorzugsweise ist n O oder 1.
[0003] Nicht-chromophore Substituenten sind beispielsweise Halogen, gegebenenfalls substituiertes
Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Alkenyl, Aryl, Aralkyl, gegebenenfalls substituiertex
Alkoxy, Alkoxycarbonyl, gegebenenfalls substituiertes Aminocarbonyl, Cyan, Alkylsulfonyl,
Alkoxysulfonyl, gegebenenfalls substituiertes Aminosulfonyl, Acyl, Acylamino, Hydroxy,
Aryloxy, Aralkyloxy, Alkenyloxy, Aryloxycarbonyl, Aralkyloxycarbonyl, Carboxy oder
Acyloxy.
[0004] Alkyl ist insbesondere C,-C
4-Alkyl, das durch Hydroxy, C
1-C
4-Alkoxy,Cyan, Carboxy, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Chlor oder Brom monosubstituiert sein kann oder Trifluormethyl.
[0005] Alkenyl ist insbesondere C
2-C
5-Alkenyl, das durch Hydroxy, C
1-C
4-Alkoxy, Cyan, Carboxy, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl, Chlor oder Brom monosubstituiert sein kann.
[0006] Halogen ist insbesondere Fluor, Chlor und Brom, vorzugsweise Chlor. Aryl ist insbesondere
gegebenenfalls durch C,-C
4-Alkyl, Trifluormethyl, Chlor, Brom, Carboxy, Cyan, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl oder C
1-C
4-Alkoxy substituiertes Phenyl.
[0007] Aralkyl ist insbesondere Phenyl-C
1-C
4-Alkyl, das im Phenylkern noch durch Chlor, Methyl oder Methoxy substituiert sein
kann.
[0008] Alkoxy ist insbesondere C
1-C
4-Alkoxy oder ein Rest der Formel

wobei
R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl und
m eine ganze Zahl von 1 bis 20 bedeutet.
[0009] Cycloalkyloxy ist insbesondere Cyclopentyloxy und Cyclohexyloxy.
[0010] Acyl ist insbesondere C
1-C
4-Alkylcarbonyl, C
1-C
4-Alkylsulfonyl, gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiertes Benzoyl
oder gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiertes Benzolsulfonyl.
[0011] Als Substituenten der Aminocarbonyl- und Aminosulfonylreste kommen insbesondere C
1-C
4-Alkyl, gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiertes Phenyl oder
Phenyl-C
1-C
4-alkyl in Frage.
[0012] Bevorzugte Verbindungen entsprechen der Formel

worin
X1 und Y1 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkylamino, Di-C1-C4-Alkylamino, Morpholino, Piperidino, gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor
substituiertes Phenylamino oder einen Rest der Formel

R1 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder Cyano,
R2 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Benzyl oder Phenyl, q eine ganze Zahl von 0 bis 7 und
Q1 Chlor, Brom, Cyano, Carboxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder einen Rest der Formel


R3 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkyl, Phenyl-C1-C3- alkyl, Cyclohexyl, Phenyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylsulfonyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder Carboxy oder zusammen mit R4 einen gegebenenfalls durch 1 bis 4 Methylgruppen substituierten ankondensierten 1-Cyclopenteno-,
1-Cyclohexeno- oder Benzoring,
R4 Wasserstoff, Chlor oder Methyl oder zusammen mit R3 einen gegebenenfalls durch 1 bis 4 Methylgruppen substituierten ankondensierten 1-Cyclopenteno-,
1-Cyclohexeno- oder Benzoring,
R5 C1-C4-Alkyl, Phenyl oder Styryl oder zusammen mit R6 einen gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy oder Chlor substituierten ankondensierten Benzoring oder ankondensiertes Naphtho,
R6 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Phenyl oder zusammen mit R5 einen gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy oder Chlor substituierten ankondensierten Benzoring oder ankondensiertes Naphtho,
R7 gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder Chlor substiuiertes Phenyl, Styryl, Biphenylyl oder Naphthyl,
R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder einen gegebenenfalls durch C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder Chlor substituierten Benzoxazol-2-yl-Rest,
Z 0, S oder NR9 und
R9 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Acetyl, Benzoyl, Benzyl oder Phenyl bedeuten.
[0013] Besonders wertvolle Verbindungen entsprechen der Formel
R10 C1-C4-Alkyl,
R11 Wasserstoff oder Cyan,
r eine ganze Zahl von O bis 2,
Q2 einen Rest der Formeln

R12 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkyl, Phenyl-C1-C3-alkyl, Cyclohexyl, Phenyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylsulfonyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder Carboxy bedeuten und
R5, R6 und R7 die vorstehend genannte Bedeutung haben.
[0014] Die erfindungsgemäßen Fluoreszenzfarbstoffe lassen sich auf verschiedenen Wegen herstellen.
Vorzugsweise kondensiert man
a) eine Phosphono-Verbindung der Formel

X und Y die vorstehend genannte Bedeutung haben und der Benzolring weitere nicht-chromophore
Substituenten aufweisen kann,
R13 und R14 C1-C4-Alkoxy, C5-C6-Cycloalkoxy, Phenoxy oder Pheny bedeuten,
mit einem Aldehyd der Formel

worin
Q und n die vorstehend genannte Bedeutung besitzen und der Benzolring weitere nicht-chromophore
Substituenten aufweisen kann, oder
b) eine Phosphono-Verbindung der Formel

worin
Q, R13, R14 und n die vorstehend genannte Bedeutung besitzen und der Benzolring durch nicht-chromophore
Substituenten substituiert sein kann,
mit einem Aldehyd der Formel

worin
X und Y die vorstehend genannte Bedeutung haben und der Benzolring durch nicht-chromophore
Substituenten substituiert sein kann,
in organischen Lösungsmitteln in Gegenwart basischer Kondensationsmittel.
[0015] Als Lösungsmittel wählt man vorteilhaft indifferente Lösungsmittel, beispielsweise
Kohlenwasserstoffe wie Toluol oder Xylol oder Alkohole wie Methanol, Äthanol, Isopropanol,
Butanol, Glykol, Glykoläther wie 2-Methoxyäthanol; Hexanol, Cyclohexanol, Cyclooctanol,
ferner Äther wie Diisopropyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran, weiterhin Formamide oder
N-Methylpyrrolidon. Besonders geeignet sind dipolare organische Lösungsmittel wie
Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid.
[0016] Als Kondensationsmittel kommen stark basische Verbindungen in Betracht wie Alkali-
oder Erdalkalimetallhydroxide, Alkali- oder Erdalkaliamide und Alkali- oder Erdalkalimetallalkoholate,
beispielsweise Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Kalium-tert.-butylat, Natriumamid
oder Natriummethylat, ferner die Alkaliverbindungen des Dimethylsulfoxids und Alkalihydride
sowie gegebenenfalls Alkalimetalldispersionen.
[0017] Man arbeitet bevorzugt im Temperaturbereich von 0 bis 100
oC.
[0018] Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden ebenfalls erhalten, wenn man
c) anstelle der Phosphonoverbindungen (IV) und (VI) die entsprechenden quartären Phosphonium-Salze,
beispielsweise die Triphenylphosphonium-Salze, einsetzt und diese nach Wittig über
die Stufe der Phosphorylene mit den Aldehyden (V) und (VII) kondensiert oder
d) die entsprechenden Aldehydanile in Dimethylformamid nach Siegrist in Gegenwart
von basischen Kondensationsmitteln mit den 6-Methylchinoxalinen umsetzt.
[0019] An den Reaktionsprodukten der vorstehenden Verfahren können noch weitere an sich
bekannte Umwandlungen vorgenommen werden wie Halogenierungen, funktionelle Abwandlungen
von Carboxylgruppen, Einführung von Chlormethylgruppen oder Austausch von Halogenatomen
gegen Cyanogruppen.
[0020] Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind aufgrund ihrer Absorption im ultravioletten
Bereich und ihrer Fluoreszenz geeignet zum Weißtönen der verschiedensten synthetischen,
halbsynthetischen und natürlichen organischen hochmolekularen Materialien, wie sie
im folgenden einzeln angegeben sind.
[0021] I. Synthetische organische hochmolekulare Materialien:
a) Polymerisationsprodukte auf Basis mindestens eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
enthaltender organischer Verbindungen, d.h. deren Homo- oder Copolymerisate sowie
deren Nachbehandlungsprodukte wie beispielsweise Vernetzungs-, Pfropfungs- oder Abbauprodukte,
Polymerisat-Verschnitte, usw., wofür beispielsweise genannt seien: Polymerisate auf
Basis von (i,ß-ungesättigten Carbonsäuren, insbesondere von Acrylverbindungen (wie z.B. Acrylestern,
Acrylsäuren, Acrylnitril, Acrylamiden und deren Derivaten oder deren Methacryl-Analoga),
von Olefin-Kohlenwasserstoffen (wie z.B. Aethylen, Propylen, Isobutylen, Styrole,
Diene wie besonders Butadien, Isopren, d.h. also auch Kautschuke und kautschukähnliche
Polymerisate, ferner sogenannte ABS-Polymerisate), Polymerisate auf Basis von Vinyl-und
Vinyliden-Verbindungen (wie z.B. Vinylestern, Vinylchlorid, Vinylsulfonsäure, Vinyläther,
Vinylalkohol, Vinylidenchlorid, Vinylcarbazol), von halogenierten Kohlenwasserstoffen
(Chloropren, nachhalogenierte Aethylene), von ungesättigten Aldehyden und Ketonen
(z.B. Acrolein usw.), von Allylverbindungen usw., Pfropfpolymerisationsprodukte (z.B.
durch Aufpfropfen von Vinylmonomeren), Vernetzungsprodukte (beispielsweise mittels
bi- oder mehrfunktionellen Vernetzern wie Divinylbenzol, mehrfunktionelle Allylverbindungen
oder Bisacrylverbindungen) oder durch partiellen Abbau (Hydrolyse, Depolymerisation)
oder Modifizierung reaktiver Gruppierungen (z.B. Veresterung, Verätherung, Halogenierung,
Selbstvernetzung) erhältlich sind.
b) Andere Polymerisationsprodukte wie z.B. durch Ringöffnung erhältlich, z.B. Polyamide
vom Polycaprolactam-Typ, ferner Formaldehyd-Polymerisate oder Polymere, die sowohl
über Polyaddition als auch Polykondensation erhältlich sind, wie Polyäther, Polythioäther,
Polyacetale, Thioplaste.
c) Polykondensationsprodukte oder Vorkondensate auf Basis von bi- oder polyfunktionellen
Verbindungen mit kondensationsfähigen Gruppen, deren Homo- und Mischkondensationsprodukte
sowie Produkte der Nachbehandlung, wofür beispielsweise genannt seien:
[0022] Polyester, gesättigte (z.B. Polyäthylenterephthalat) oder ungesättigte (z.B. Maleinsäure-Dialkohol-Polykondensate
sowie deren Vernetzungsprodukte mit anpolymerisierbaren Vinylmonomeren), unverzweigte
sowie verzweigte (auch auf Basis höherwertiger Alkohole, wie z.B. Alkydharze); Polyamide
(z.B. Hexamethylendiamin-adipat), Maleinatharze, Melaminharze, Phenolharze,
[0023] Anilinharze, Furanharze, Carbamidharze bzw. auch deren Vorkondensate und analog gebaute
Produkte, Polycarbonate, Silikonharze und andere.
[0024] d) Polyadditionsprodukte wie Polyurethane (vernetzt und unvernetzt), Epoxydharze.
[0025] II. Halbsynthetische organische Materialien wie z.B. Celluloseester bzw. Mischester
(Acetat, Propionat), Nitrocellulose, Celluloseäther, regenerierte Cellulose (Viskose,
Kupferammoniak-Cellulose) oder deren Nachbehandlungsprodukte, Casein-Kunststoffe.
[0026] III. Natürliche organische Materialien animalischen oder vegetabilischen Ursprungs,
beispielsweise auf Basis von Cellulose oder Proteinen, wie Wolle, Baumwolle, Seide,
Bast, Jute, Hanf, Felle und Haare, Leder, Holzmassen in feiner Verteilung, Naturharze
(wie Kolophonium, insbesondere Lackharze), ferner Kautschuk, Guttapercha, Balata,
sowie deren Nachbehandlungs- und Modifizierungsprodukte (z.B. durch Härtung, Vernetzung
oder Pfropfung), Abbauprodukte (z.B. durch Hydrolyse, Depolymerisation), durch Abwandlung
reaktionsfähiger Gruppen erhältliche Produkte (z.B. durch Acylierung, Halogenierung,
Vernetzung usw.).
[0027] Die in Betracht kommenden organischen Materialien können in den verschiedenartigsten
Verarbeitungszuständen (Rohstoffe, Halbfabrikate oder Fertigfabrikate) und Aggregatzuständen
vorliegen. Sie können einmal in Form der verschiedenartigsten geformten Gebilde vorliegen,
d.h. also z.B. vorwiegend dreidimensional ausgedehnte Körper wie Blöcke, Platten,
Profile, Rohre, Spritzgußformlinge oder verschiedenartigste Werkstücke, Schnitzel
oder Granulate, Schaumstoffe; vorwiegend zweidimensional ausgebildete Körper wie Filme,
Folien, Lacke, Bänder, Überzüge, Imprägnierungen und Beschichtungen oder vorwiegend
eindimensional ausgebildete Körper wie Fäden, Fasern, Flocken, Borsten, Drähte. Die
besagten Materialien können andererseits auch in ungeformten Zuständen in den verschiedenartigsten
homogenen und inhomogenen Verteilungsformen und Aggregatzuständen vorliegen, z.B.
als Pulver, Lösungen, Emulsionen, Dispersionen, Latices (Beispiele: Lacklösungen,
Polymerisat-Dispersionen, Sole, Gelee, Kitte, Pasten, Wachse, Kleb- und Spachtelmassen
usw.).
[0028] Fasermaterialien können beispielsweise als endlose Fäden, Stapelfasern, Flocken,
Strangware, textile Fäden, Garne, Zwirne, Faservliese, Filze, Watten, Beflockungs-Gebilde
oder als textile Gewebe oder textile Verbundstoffe, Gewirke sowie als Papier, Pappen
oder Papiermassen usw. vorliegen.
[0029] Den erfindungsgemäß anzuwendenden Verbindungen kommt auch Bedeutung für die Behandlung
von textilen organischen Materialien, insbesondere textilen Geweben, zu. Sofern Fasern,
welche als Stapelfasern oder endlose Fasern, in Form von Strangen, Geweben, Gewirken,
Vliesen, beflockten Substraten oder Verbundstoffen vorliegen können, erfindungsgemäß
weiß zu tönen sind, so geschieht dies mit Vorteil in wässerigem Medium, worin die
betreffenden Verbindungen in feinverteilter Form (Suspension, gegebenenfalls Lösung)
vorliegen. Gegebenenfalls können bei der Behandlung Dispergiermittel zugesetzt werden,
wie z.B. Seifen, Polyglykoläther von Fettalkoholen, Fettaminen oder Alkylphenolen,
Cellulosesulfitablauge oder Kondensationsprodukte von gegebenenfalls alkylierten Naphthalinsulfonsäuren
mit Formaldehyd. Als besonders zweckmäßig erweist es sich, in neutralem, schwach alkalischem
oder saurem Bade zu arbeiten. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Behandlung bei erhöhten
Temperaturen von etwa 50 bis 100°C, beispielsweise bei Siedetemperatur des Bades oder
in deren Nähe (etwa 90°C) erfolgt. Für die erfindungsgemäße Veredelung kommen auch
Lösungen in organischen Lösungsmitteln in Betracht, wie dies in der Färbereipraxis
in der sogenannten Lösungsmittelfärberei (Foulard-Thermofixierapplikation , Ausziehfärbeverfahren
in Trommelfärbemaschinen) beispielsweise für Polyamid- und Polyester-Substrate praktiziert
wird.
[0030] Die erfindunqsgemäß zu verwendenden neuen Weißtöner können ferner den Materialien
vor oder während deren Verformung zugesetzt bzw. einverleibt werden. So kann man sie
beispielsweise bei der Herstellung von Filmen, Folien, Bändern oder Formkörpern der
Pressmasse oder Spritzgußmasse beifügen oder vor dem Verspinnen in der Spinnmasse
lösen, dispergieren oder anderweitig für eine homogene Feinverteilung sorgen. Die
Weißtöner können auch den Ausgangssubstanzen, Reaktionsgemischen oder Zwischenprodukten
zur Herstellung voll- oder halbsynthetischer organischer Materialien zugesetzt werden,
also auch vor oder während der chemischen Umsetzung, beispielsweise bei einer Polykondensation
(also auch Vorkondensaten), bei einer Polymerisation (also auch Prepolymeren) oder
einer Polyaddition.
[0031] Die neuen Weißtöner können selbstverständlich auch überall dort eingesetzt werden,
wo organische Materialien der oben angedeuteten Art mit anorganischen Materialien
in irgendeiner Form kombiniert werden (typische Beispiele: Waschmittel, Weißpigmente
in organischen Substanzen).
[0032] Die neuen weißtönenden Substanzen zeichnen sich durch besonders gute Hitzebeständigkeit,
Lichtechtheit und Migrierbeständigkeit aus.
[0033] Die Menge der erfindungsgemäß zu verwendenden neuen Weißtöner, bezogen auf das weiß
zu tönende Material, kann in weiten Grenzen schwanken. Schon mit sehr geringen Mengen,
in gewissen Fällen z.B. solchen von 0,001 Gew.-%, kann ein deutlicher und haltbarer
Effekt erzielt werden. Es können aber auch Mengen bis zu etwa 0,5 Gew.-% und mehr
zur Anwendung gelangen. Für die meisten praktischen Belange sind vorzugsweise Mengen
zwischen 0,01 und 0,2 Gew.-% von Interesse.
[0034] Die neuen als Weißtöner dienenden Verbindungen können beispielsweise auch wie folgt
eingesetzt werden:
a) In Mischungen mit Farbstoffen oder Pigmenten oder_als Zusatz zu Färbebädern, Druck-,
Ätz- oder Reservepasten. Ferner auch zur Nachbehandlung von Färbungen, Drucken oder
Ätzdrucken.
b) In Mischungen mit sogenannten "Carriern", Antioxydantien, Lichtschutzmitteln, Hitzestabilisatoren,
chemischen Bleichmitteln oder als Zusatz zu Bleichbädern.
c) In Mischung mit Vernetzern, Appreturmitteln wie Stärke oder synthetisch zugänglichen
Appreturen. Die erfindungsgemäßen Erzeugnisse können vorteilhaft auch den zur Erzielung
einer knitterfesten Ausrüstung benützten Flotten zugesetzt werden.
d) In Kombination mit Waschmitteln. Die Waschmittel und Aufhellmittel können den zu
benützenden Waschbädern getrennt zugefügt werden. Es ist auch vorteilhaft, Waschmittel
zu verwenden, die die Weißtöner beigemischt enthalten. Als Waschmittel eignen sich
beispielsweise Seifen, Salze von Sulfonatwaschmitteln, wie z.B. von sulfonierten an
2-Kohlenstoffatom durch höhere Alkylreste substituierten Benzimidazolen, ferner Salze
von Monoearbonsäureestern der 4-Sulfophthalsäure mit höheren Fettalkoholen, weiterhin
Salze von Fett-Alkoholsulfonaten, Alkylarylsulfonsäuren oder Kondensationsprodukten
von höheren Fettsäuren mit aliphatischen Oxy- oder Aminosulfonsäuren. Ferner können
nicht-ionogene Waschmittel herangezogen werden, z.B. Polyglykoläther, die sich von
Äthylenoxid und höheren Fettalkoholen, Alkylphenolen oder Fettaminen ableiten.
e) In Kombination mit polymeren Trägermaterialien (Polymerisations-, Polykondensations-
oder Polyadditionsprodukten), in welche die Weißtöner gegebenenfalls neben anderen
Substanzen in gelöster oder dispergierter Form eingelagert sind, z.B. bei Beschichtungs-,
Imprägnier- oder Bindemitteln (Lösungen, Dispersionen, Emulsionen), Textilien, Vliese,
Papier, Leder.
f) Als Zusätze zu den verschiedensten industriellen Produkten, um dieselben marktfähiger
zu machen oder Nachteile in der Gebrauchsfähigkeit zu vermeiden, z.B. als Zusatz zu
Leimen, Klebemitteln, Zahnpasten, Anstrichstoffen usw..
g) In Kombination mit anderen, weißtönend wirkenden Substanzen (z.B. zwecks Nuancen-Veränderung).
h) In Spinnbadpräparationen, d.h. als Zusätze zu Spinnbädern wie sie zur Gleitfähigkeitsverbesserung
für die Weiterverarbeitung von Synthese-Fasern verwendet werden.
[0035] Die Verbindungen der eingangs angegebenen Formel lassen sich als Scintillatoren,
für verschiedene Zwecke photographischer Art, wie für die elektrophotographische Reproduktion
oder zur Supersensibilisierung verwenden.
[0036] Wird das Weißtönverfahren mit anderen Behandlungs- oder Veredelungsmethoden kombiniert,
so erfolgt die kombinierte Behandlung vorteilhaft mit Hilfe entsprechender beständiger
Präparate. Solche Präparate sind dadurch gekennzeichnet, daß sie weißtönende Verbindungen
der eingangs angegebenen allgemeinen Formel sowie Dispergiermittel, Waschmittel, Carrier,
Farbstoffe, Pigmente oder Appreturmittel enthalten.
[0037] Bei Behandlung von einer Reihe von Fasersubstraten, z.B. von Polyesterfasern, mit
den erfindungsgemäßen Weißtönern verfährt man zweckmäßig dergestalt, daß man diese
Fasern mit den wässerigen Dispersionen der Weißtöner bei Temperaturen unter 75°C,
z.B. bei Raumtemperatur, imprägniert und einer trockenen Wärmebehandlung bei Temperaturen
über 100°C unterwirft, wobei es sich im allgemeinen empfiehlt, das Fasermaterial vorher
noch bei mäßig erhöhter Temperatur, z.B. bei mindestens 60°C bis etwa 100°C, zu trocknen.
Die Wärmebehandlung in trockenem Zustande erfolgt dann vorteilhaft bei Temperaturen
zwischen 120 und 225°C, beispielsweise durch Erwärmen in einer Trockenkammer, durch
Bügeln im angegebenen Temperaturintervall oder auch durch Behandeln mit trockenem,
überhitztem Wasserdampf. Die Trocknung und trockene Wärmebehandlung können auch unmittelbar
nacheinander ausgeführt oder in einen einzigen Arbeitsgang zusammengelegt werden.
Beispiel 1
[0038] Zu einer Lösung von 22,3 g (0,1 Mol) 2-(4-Formylphenyl)-benzoxazol und 31,2 g (0,1
Mol) 2,3-Dimethoxy-6-dimethoxy- phosphonomethylchinoxalin in 300 ml Dimethylformamid
gibt man innerhalb von 20 Minuten portionsweise 12 g (0,22 Mol) Natriummethylat. Man
läßt 4 Stunden bei 50°C rühren, trägt das Reaktionsgemisch dann auf 1 1 Eiswasser
aus und stellt mit Essigsäure auf pH 4 bis 5. Nach dem Abkühlen wird der gelbliche
Niederschlag abgesaugt, mit Wasser und Methanol gewaschen und getrocknet. Man erhält
so 28,5 g (70 % der Theorie) an Rohprodukt der Formel

das durch mehrmaliges Umkristallisieren aus Xylol gereinigt wird. Die Substanz fluoresziert
in Dimethylformamid gelöst rotstichig blau und besitzt, eingearbeitet in Polyäthylenterephthalat,
einen starken aufhellenden Effekt mit guten Echtheiten.
[0039] Die verwendete Dimethoxyphosphonomethyl-Verbindung der Formel

wird auf folgende Weise hergestellt:
Zu einer Suspension von 106,5 g (0,5 Mol) 2,3-Dichlor-6-methylchinoxalin in 1 1 Methanol
tropft man bei 20 bis 30°C innerhalb einer Stunde eine Lösung von 1 Mol Natriummethylat
in 1 1 Methanol. Man rührt 5 Stunden bei 40°C und destilliert das Lösungsmittel im
Vakuum ab. Der Rückstand wird mit 1 1 Wasser versetzt und nach dem Abkühlen abfiltriert.
Man erhält 95,6 g (94 % der Theorie) farblose Kristalle vom Schmp. 81°C, aus Methanol
umkristallisiert 81 bis 82°C.
[0040] Zu einer Lösung von 40,8 g (0,2 Mol) 2,3-Dimethoxy-6-methyl- chinoxalin und 0,2 g
Dibenzoylperoxid in 300 ml wasserfreiem Tetrachlorkohlenstoff gibt man bei 60°C portionsweise
innerhalb von 20 Minuten eine Mischung aus 35,6 g (0,2 Mol) N-Bromsuccinimid und 0,2
g Azoisobutyronitril und rührt bei Rückflußtemperatur 4 Stunden. Danach wird das Succinimid
abfiltriert, der Filterkuchen mit heißem Tetrachlorkohlenstoff nachgewaschen und das
Filtrat bis fast zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird abfiltriert und mit Petrol-
äther (40 bis 80°C) gewaschen. Man erhält 41,4 g (73 % der Theorie) Brommethylverbindung
vom Schmp. 149°C.
[0041] 70,6 g (0,25 Mol) rohes 2,3-Dimethoxy-6-brommethylchinoxa- lin werden unter Rühren
mit 185 g Trimethylphosphit unter einer Stickstoffatmosphäre langsam auf 140°C erwärmt
und dann 4 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Anschließend wird der größte Teil
des überschüssigen Trimethylphosphits im Vakuum abdestilliert und der Rückstand mit
100 ml Cyclohexan versetzt. Man kühlt auf O°C und läßt das Produkt auskristallisieren.
Man erhält 66,5 g (86 % der Theorie) farblose Kristalle vom Schmp. 114°C, die aus
Methylcyclohexan umkristallisiert bei 114 bis 115°C schmelzen.
[0042] Analog wird die Phosphono-Verbindung der Formel

dargestellt.
[0043] Die Herstellung von 2-(4-Formylphenyl)-benzoxazol erfolgte in bekannter Weise durch
Bromierung von 2-Tolylbenzoxazol und nachfolgender Umsetzung mit Hexamethylentetramin
in Essigsäure.
Beispiel 2
[0044] Analog Beispiel 1 ergibt die Umsetzung von (3) mit 2-(4-Formylphenyl)-benzoxazol
31,3 g (63 % der Theorie) der Verbindung der Formel

als gelbe Kristalle. Sie lassen sich durch Umlösen aus Toluol unter Zusatz von Bleicherde
reinigen, Fluoreszenz in Dimethylformamid: rotstichig blau.
Beispiel 3
[0045] In gleicher Weise wie in Beispiel 1 erhält man aus 25,7 g (0,1 Mol) 5-Chlor-2-(4-formylphenyl)-benzoxazol
und 31,2 g (0,1 Mol) 2,3-Dimethoxy-6-dimethoxyphosphonomethylchinoxa- lin, 33,9 g
(76 % der Theorie) der Verbindung der Formel

[0046] Aus Chlorbenzol erhält man blaßgelbe Kristalle, deren Lösung in Dimethylformamid
eine intensive rotstichig blaue Fluoreszenz zeigt.
Beispiel 4
[0047] Zu einer Suspension von 38 g (0,2 Mol) 2,3-Dihydroxy-6- formylchinoxalin (hergestellt
aus 2,3-Dichlor-6-brommethyl- chinoxalin und 5 %iger Salpetersäure) und 63,5 g (0,2
Mol) 2-(4-Dimethoxyphosphonomethylphenyl)-benzoxazol in 500 ml Dimethylformamid gibt
man innerhalb von 30 Minuten portionsweise 24 g(0,44 Mol) Natriummethylat. Man läßt
5 Stunden bei 50°C rühren, trägt das Reaktionsgemisch auf 1,5 1 Eiswasser aus und
stellt mit konzentrierter Salzsäure auf pH 2 bis 3. Der gelbliche Niederschlag wird
abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 63 g (83 % der Theorie)
der Verbindung, die in einer der möglichen tautomeren Formen der Formel

entspricht.
[0048] Die Verbindung wird durch Umkristallisieren aus Dimethylformamid gereinigt.
[0049] Das Rohprodukt der Formel (6) wird mit der fünffachen Menge an Thionylchlorid und
katalytischen Mengen Dimethylformamid 4 Stunden unter Rückfluß gekocht, wonach das
überschüssige Thionylchlorid im Vakuum abdestilliert wird. Der Rückstand wird mit
Eiswasser gewaschen und abfiltriert. Man erhält 62,3 g (75 % der Theorie) der Verbindung
der Formel

41,8 g (0,1 Mol) Rohprodukt der Formel (7) werden mit 10,5 g (0,1 Mol) Triäthylamin
in 200 ml Dioxan suspendiert und bei Raumtemperatur tropfenweise mit 8,6 g (0,1 Mol)
Morpholin versetzt. Man rührt 2 Stunden bei 50°C, gibt anschließend auf 500 ml Wasser
und filtriert ab. Man erhält 38,5 g (82 % der Theorie) blaßgelbe Kristalle der Verbindung
der Formel

die durch Umlösen aus Chlorbenzol gereinigt wird.
[0050] Zu einer Lösung von 46,9 g (0,1 Mol) der Verbindung der Formel (8) in 200 ml Dimethylformamid
gibt man tropfenweise 18 g 30 %ige Natriummethylat-Lösung und rührt bei 30 bis 40°C
3 Stunden. Danach wird das Reaktionsgemisch auf 500 ml Wasser ausgetragen. Der Niederschlag
wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 40 g (86 % der Theorie)
hellgelbes Kristallpulver der Verbindung der Formel

das aus Xylol umkristallisiert wird. In Dimethylformamid fluoresziert die Verbindung
neutral blau.
Beispiel 5
[0051] In analoger Weise erhält man aus der Verbindung der Formel (7) durch Umsetzung mit
a) Anilin und b) Natriumäthylat die Verbindung der Formel

in Form gelber Kristalle, die aus Chlorbenzol umkristallisiert werden und in Dimethylformamid
eine stark blaue Fluoreszenz zeigen.
[0052] In der nachstehenden Tabelle I werden weitere besonders wertvolle, erfindungsgemäß
hergestellte Verbindungen, welche der Formel

entsprechen, aufgeführt.

Beispiel 6
[0053] 31,1 g (0,11 Mol) 2,3-Dimethoxy-6-brommethylchinoxalin, 56 g Triäthylphosphit und
100 ml Dimethylformamid werden 4 Stunden auf 120 bis 150°C erhitzt. Danach destilliert
man im Vakuum das überschüssige Triäthylphosphit und die Hauptmenge Dimethylformamid
ab. Der Rückstand und 26,3 g (0,1 Mol) 2-(4-Formylphenyl)-4-methyl-5-phenyl-2H-1,2,3-triazol
werden in 250 ml Dimethylformamid gelöst und tropfenweise mit 39,6 g 30 %iger Natriummethylatlösung
versetzt. Man rührt 3 Stunden bei 50°C, verdünnt mit 250 ml Methanol und stellt mit
Essigsäure auf pH 7. Nach Abkühlen auf O°C wird der hellgelbe Niederschlag abgesaugt,
mit Methanol gewaschen, getrocknet und aus Xylol umkristallisiert. Man erhält 28,5
g (63 % der Theorie) der Verbindung der Formel

die in Dimethylformamid gelöst blau fluoresziert.
Beispiel 7
[0054] 24,6 g (0,1 Mol) 2,3-Diäthoxy-6-formylchinoxalin und 37,1 g (0,1 Mol) 2-(4-Diäthoxyphosphonomethylphenyl)-4-phenyl-2H-1,2,3-triazol
werden in 250 ml Dimethylformamid gerührt und bei Raumtemperatur mit 36 g 30 %iger
Natriummethylat- lösung versetzt. Unter starker Violettfärbung erwärmt sich das Reaktionsgemisch
auf 30°C. Man rührt 5 Stunden bei ca. 50°C, verdünnt hierauf mit 200 ml Methanol und
stellt mit Essigsäure auf pH 7. Nach dem Abfiltrieren, Waschen mit Methanol und Trocknen
erhält man 39,4 g (85 % der Theorie) fahlgelbe Kristalle der Verbindung der Formel

die aus Xylol-Bleicherde umkristallisiert, in Dimethylformamid gelöst eine stark
blaue Fluoreszenz zeigt.
[0055] Der verwendete Aldehyd der Formel

wird wie folgt synthetisiert:
31,1 g (0,1 Mol) rohes 2,3-Diäthoxy-6-brommethylchinoxalin werden mit 15,5 g (0,11
Mol) Hexamethylentetramin in 100 ml Chloroform 4 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach
destilliert man 50 ml Chloroform ab, kühlt und fügt 50 ml Aceton hinzu. Nach Abfiltrieren
bekommt man 40,2 g Urotropinsalz, das in 100 ml 50 %iger Essigsäure 2 Stunden am Rückfluß
erhitzt wird. Mit ca. 10 bis 20 ml konzentrierter Salzsäure wird die Lösung auf pH
3 gestellt, nach kurzem Aufkochen auf 0°C abgekühlt und mit 500 ml Wasser versetzt.
Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Man erhält 16 g (73,3 % der Theorie) farblose Kristalle, die nach dem Umkristallisieren
aus Methylglykol bei 163°C schmilzen.
[0056] Analog wird auch der Aldehyd der Formel

mit dem Schmelzpunkt 186
0C in 65 %iger Ausbeute hergestellt.
Beispiel 8
[0057] Analog Beispiel 7 erhält man aus dem Aldehyd (28) und dem entsprechenden Phosphonat
die Verbindung der Formel

als gelbe Kristalle, die aus Xylol umkristallisiert werden und in Dimethylformamid
grünstichig blau fluoreszieren.
[0058] Analog Beispielen 6 und 7 entstehen bei der Verwendung der entsprechenden Aldehyde
die in der nachfolgenden Tabelle II aufgeführten Derivate der allgemeinen Formel

Beispiel 9
[0059] Analog Beispiel 7 erhält man aus 2,3-Dimethoxy-6-formyl- chinoxalin und 5,6-Dimethoxy-2-(4-diäthoxyphosponomethyl-
phenyl)-2H-benzotriazol die Verbindung der Formel

als schwach gelbe Kristalle, die in Dimethylformamid eine blaue Fluoreszenz zeigen.
Beispiel 10
[0060] In analoger Weise wird die Verbindung der Formel

in Form hellgelber Kristalle gewonnen, die in Dimethylformamid gelöst rötlich blau
fluoreszieren.
[0061] Analog erhält man die in der Tabelle III aufgeführten 2H-Benzotriazolderivate der
allgemeinen Formel
Beispiel 11
[0062] 31,2 g (0,11 Mol) 2,3-Dimethoxy-6-brommethylchinoxalin, 56 g Triäthylphosphit und
100 ml Dimethylformamid werden 4 Stunden bei 120 bis 150°C verrührt. Danach destilliert
man im Vakuum das überschüssige Triäthylphosphit und die Hauptmenge des Dimethylformamids
ab. Der Rückstand und 15 g (0,1 Mol) 4-Formylbenzoesäure werden in 200 ml Dimethylformamid
suspendiert. Dazu tropft man innerhalb von 20 Minuten 36 g 30 %ige Natriummethylatlösung
und rührt die Reaktionsmischung 3 Stunden bei 50°C. Danach wird abgekühlt, auf 500
ml Wasser ausgetragen und mit konzentrierter Salzsäure auf pH 2 bis 3 gestellt. Nach
dem Abfiltrieren, Waschen mit Wasser und Trocknen erhält man 28,5 g (85 % der Theorie)
hellgelbe Kristalle der Formel

die durch Umkristallisieren aus Dimethylformamid gereinigt werden.
[0063] 33,6 g (0,1 Mol) Rohprodukt der vorstehend beschriebenen Verbindung (51) werden mit
30 g Thionylchlorid und 2 g Dimethylformamid in 150 ml Xylol in das Säurechlorid überführt.
Dann werden portionsweise 15 g (0,11 Mol) Benzoesäurehydrazid eingetragen. Nach dem
Abklingen der Reaktion bringt man die Mischung langsam auf Rückflußtemperatur und
kocht 3 Stunden. Dann wird abgekühlt und mit Wasserdampf destilliert. Man erhält so
35,2 g (81 % der Theorie) der Verbindung der Formel

die in Dimethylformamid rotviolett fluoresziert.
Beispiel 12
[0064] Gemäß Beispiel 1 erhält man aus 5-Biphenylyl-2-(4-formyl- phenyl)-1,3,4-oxdiazol
und 2,3-Dibutoxy-6-diäthoxyphosphono- methylchinoxalin die Verbindung der Formel

in 80 %iger Ausbeute in Form hellgelber Kristalle, die aus Xylol umkristallisiert
werden und in Dimethylformamid rotstichig blau fluoreszieren.
[0065] Ebenso werden die in der folgenden Tabelle IV aufgeführten Oxdiazolderivate der allgemeinen
Formel

hergestellt.

Beispiel 13
[0066] Zu einer Lösung von 31,2 g (0,1 Mol) 2,3-Dimethoxy-6-dimethoxyphosphonomethylchinoxalin
und 18,2 g (0,1 Mol) 4-Formylbiphenyl in 200 ml Dimethylformamid tropft man innerhalb
von 20 Minuten 36 g 30 %ige Natriummethylat- lösung und läßt 5 Stunden bei 50°C rühren.
Dann verdünnt man mit 100 ml Methanol und stellt mit Essigsäure auf pH 4 bis 5. Nach
dem Abkühlen auf 0°C, Abfiltrieren und Trocknen erhält man 25,8 g (70 % der Theorie)
Rohprodukt der Formel

das durch Umkristallisieren aus Xylol mit Hilfe von Bleicherde gereinigt wird und
in Dimethylformamid gelöst rotstichig blau fluoresziert.
Beispiel 14
[0067] Analog Beispiel 11 erhält man aus 2,3-Diäthoxy-6-formyl- chinoxalin und 2-Methoxy-4-formylbenzoesäure
die Verbindung der Formel

als schwach gelbe Kristalle, die in Dimethylformamid eine rotstichig blaue Fluoreszenz
zeigen.
[0068] Ebenso lassen sich die in der Tabelle V aufgeführten Verbindungen der allgemeinen
Formel

herstellen.

1. Fluoreszenz-Farbstoffe der Formel

worin
X und Y Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Hydroxy, Amino, Alkoxy, Aralkoxy,
Cycloalkoxy, Aryloxy, Alkylmercapto, Alkylamino, Dialkylamino, Morpholino, Piperidino,
Piperazino, Pyrrolidino, Acylamino oder Arylamino,
Wasserstoff, Pyrazol-1-yl, Oxazol-2-yl, Benzoxazol-2-yl, Naphthoxazol-2-yl, 1,2,4-Oxadiazol-5-yl,
1,3,4-Oxadiazol-2-yl, Isoxazol-3-yl, Isoxazol-5-yl, Thiazol-2-yl, Benzthiazol-2-yl,
1,3,4-Thiadiazol-2-yl, Imidazol-2-yl, Benzimidazol-2-yl, 1,2,3-Triazol-2-yl, 1,2,3-Triazol-4-yl,
1,2,4-Triazol-3-yl, 1,2,4-Triazol-5-yl, 1,3,5-Triazin-2-yl, 2H-Benzotriazol-2-yl,
2H-Naphthotriazol-2-yl, 1,2,3,4-Tetrazol-5-yl, 1,2,3,4-Tetrazol-1-yl, Benzo[b]-furan-2-yl,
Naphtho[2,1-b]-furan-2-yl, Benzo[b]-thiophen-2-yl, Naphtho[2,1-b]-thiophen-2-yl, Pyrimidin-2-yl,
Pyridin-2-yl, Chinazolin-4-yl oder Chinazolin-2-yl, und - für den Fall, daß n = 0
- auch Naphthyl, Stilben-4-yl, Benzo[b]-furan-6-yl, Dibenzofuran-3-yl, Dibenzofuran-2-yl,
Chinoxalin-5-yl, Chinazolin-6-yl oder 2H-Benzotriazol-5-yl und
n o, 1 oder 2 bedeuten, wobei die Substituenten X, Y, Q und die übigen cyclischen
Reste durch für Weißtöner übliche nicht-chromophore Substituenten weiter substituiert
sein können.
2. Fluoreszenz-Farbstoffe nach Anspruch 1, worin n 0 oder 1 bedeutet.
3. Fluoreszenz-Farbstoffe nach Anspruch 1 der Formel worin

X1 und Y1 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkylamino, Di-C1-C4-Alkylamino, Morpholino, Piperidino, gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor
substituiertes Phenylamino oder einen Rest der Formel

R1 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder Cyano,
R2 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Benzyl oder Phenyl, q eine ganze Zahl von O bis 7 und
Q1 Chlor, Brom, Cyano, Carboxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder einen Rest der Formel


R3 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkyl, Phenyl-C1-C3- alkyl, Cyclohexyl, Phenyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylsulfonyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder Carboxy oder zusammen mit R4 einen gegebenenfalls durch 1 bis 4 Methylgruppen substituierten ankondensierten 1-Cyclopenteno-,
1-Cyclohexeno- oder Benzoring,
R4 Wasserstoff, Chlor oder Methyl oder zusammen mit R3 einen gegebenenfalls durch 1 bis 4 Methylgruppen substituierten ankondensierten 1-Cyclopenteno-,
1-Cyclohexeno- oder Benzoring,
R5 C1-C4-Alkyl, Phenyl oder Styryl oder zusammen mit R6 einen gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy oder Chlor substituierten ankondensierten Benzoring oder ankondensiertes Naphtho,
R6 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Phenyl oder zusammen mit R5 einen gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy oder Chlor substituierten ankondensierten Benzoring oder ankondensiertes Naphtho,
R7 gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder Chlor substiuiertes Phenyl, Styrol, Biphenylyl oder Naphthyl,
R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder einen gegebenenfalls durch C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder Chlor substituierten Benzoxazol-2-yl-Rest,
Z 0, S oder NR9 und
R9 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Acetyl, Benzoyl, Benzyl oder Phenyl bedeuten.
Fluoreszenz-Farbstoffe nach Anspruch 3 der Formel

worin
R10 C1-C4-Alkyl,
R11 Wasserstoff oder Cyan,
r eine ganze Zahl von O bis 2,
Q2 einen Rest der Formeln

R12 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkyl, Phenyl-C1-C3-alkyl, Cyclohexyl, Phenyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylsulfonyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Cyan oder Carboxy bedeuten und
R5, R6 und R7 die in Anspruch 3 genannte Bedeutung naben.
Verfahren zur Herstellung von Fluoreszenzfarbstoffen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man entweder eine Phosphono-Verbindung der Formel

worin
X und Y die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben, der Benzolring weitere nicht-chromophore
Substituenten aufweisen kann, und
R13 und R14 C1-C4-Alkoxy, C5-C6-Cycloalkoxy, Phenyl oder Phenoxy bedeuten,
mit einem Aldehyd der Formel

worin
Y und n die in Anspruch 1 genannte Bedeutung besitzen und der Benzolring weitere nicht-chromophore
Substituenten aufweisen kann, oder
eine Phosphono-Verbindung der Formel

worin
Q, R13, R14 und n die in Anspruch 1 genannte Bedeutung besitzen und der Benzolring durch nicht-chromophore
Substituenten substituiert sein kann,
mit einem Aldehyd der Formel

worin
X und Y die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben und der Benzolring durch nicht-chromophore
Substituenten substituiert sein kann,
in organischen Lösungsmitteln in Gegenwart basischer Kondensationsmittel, kondensiert.
6. Verfahren zum Weißtönen von synthetischen, halbaynthetischen und natürlichen organischen
hochmolekularen Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fluoreszenzfarbstoffe
gemäß Anspruch 1 einsetzt.
7. Mit den Fluoreszenzfarbstoffen gemäß Anspruch 1 weißgetönte synthetische, halbsynthetische
und natürliche organische hochmolekulare Materialien.