(19)
(11) EP 0 000 364 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1979  Patentblatt  1979/02

(21) Anmeldenummer: 78100287.8

(22) Anmeldetag:  30.06.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2A44B 1/44, A41H 37/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB SE

(30) Priorität: 09.07.1977 DE 2731154

(71) Anmelder: William Prym-Werke KG
D-52224 Stolberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Nysten, Bernhard
    D-5100 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Nietverbindung für einen Knopf


    (57) Ein Knopf (1), dessen Unterseite eine halsähnliche Verlängerung (2) mit einem Durchbruch quer zur Längsachse der Verlängerung (2) aufweist, ist mittels eines Nietes mit mindestens einer Nietspitze so an einem Trägerstoff (5) befestigt, dass der Niet mit wenigstens einer Spitze den Durchbruch in der halsähnlichen Verlängerung (2) des Knopfes (1) durchgreift und in Richtung auf die Niet-Rückplatte umgebogen ist.
    Der so befestigte Knopf aus beliebigem Material erhält eine allseitige Beweglichkeit wie ein angenähter Knopf. Während des Befestigungsvorganges bleibt er frei vom aufgebrachten Nietdruck und ist deshalb ohne Rücksicht auf Druck-Stabilität gestaltbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Verbindung eines Knopfes mit einem Trägerstoff, die dem Knopf im vernieteten Zustand ebenso freie allseitige Beweglichkeit gestattet wie sie ein durch Nähen befestigter Knopf aufweist. InsbesondeEe bezieht sich die Erfindung auf eine Nietverbindung für Knöpfe, die an ihrer Unterseite eine halsähnliche Verlängerung mit einem Durchbruch quer zur Längsachse der Verlängerung tragen, wie z. B. ösenknöpfe.

    [0002] Es sind schon Knöpfe bekannt, die mittels eines Nietvorganges an einem Träferstoff befestigt werden. Es handelt sich dabei um Knöpfe mit einem starren, am Knopf angeformten Hals, dessen Inneres zur Aufnahme eines von unten durch den Trägerstoff gesteckten Nietes ausgebildet ist. Diese Nietverbingung ist unflexibel und deshalb nicht textilgerecht. Sie ist unschön und läßt sich wegen der starren Verbindung zwischen Knopf und Niet nur schwer knöpfen. Außerdem muß das Knopfteil dem Nietdruck standhalten.

    [0003] Um solche mittels Nieten an einem Trägerstoff befestigten Knöpfe in ihrem auf der Schauseite des Trägermaterials liegenden Teil beweglich zu halten, hat man die Knopfhälse in ihrem unteren Teil patrizenförmig gestaltet.

    [0004] Das dazugehörige Befestigungsteil weist eine matrizenförmige öffnung auf zur Aufnahme der Knopfhals-Patrize und trägt an seinem anderen Ende Krampen oder dergleichen, die durch den Trägerstoff gesteckt und in einer Gegenplatte vernietet werden. Bei dieser Art der Befestigung ist es möglich, zunächst das Matrizenteil und die Gegenplatte am Trägerstoff zu vernieten und anschliessend den eigentlichen Knopf mit seiner Patrize im Matrizenteil zu verankern. Nachteilig sind die vielen Einzelteile, die die Befestigung eines solchen Knopfes an einem Trägerstoff verteuern und verkomplizieren. Außerdem muß der Patrizenkopf zur Erreichung größt möglicher Beweglichkeit relativ groß und stark hinterschnitten ausgebildet sein. Der Knopfhals erhält damit ein breites und plumpes Aussehen.

    [0005] Eine weitere bekannte Ausführung eines vernietbaren Knopfes mit beweglichem Knopfhals besteht aus einem Knopf, dessen Hals als Hohlniet gestaltet ist, wobei das zu dem Knopf gehörende Gegenstück eine Öse bildet, in die der Knopfhals mit einer Aufweitung eingesetzt ist. Bei ausreichend langem Knopfhals wirkt sich die freie Beweglichkeit in Hals-Längsrichtung der Teile zueinander nachteilig aus.

    [0006] Mit diesen bekannten Mitteln ist es bisher nicht gelungen, eine textilgerechte flexible Nietverbindung mit ansprechendem Aussehen zu schaffen. Außerdem benötigt man für diese bekannten Nietbefestigungen viele komplizierte Einzelteile in Sonderformen und Sondergrößen, wodurch Investitions- und Lagerhaltungskosten erhöht werden.

    [0007] Y Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Nietverbindung für Knöpfe zu zeigen, die ebenso textilgerecht und flexibel ist wie eine Nähverbindung, und die aus wenigen Teilen eines normalen Kurzwaren-Sortiments einfach herzustellen ist. Die Verbindung soll eine Beweglichkeit des Knopfes nach allen Seiten erlauben.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verbindung eines an sich bekannten Knopfes, dessen Unterseite eine halsähnliche Verlängerung mit einem Durchbruch quer zur Längsachse der Verlängerung trägt, und eines mindestens eine Spitze aufweisenden Nietes. Das Zusammenwirken des oben beschriebenen Durchbruchs im Knopfhals mit dem Spitzniet ist sowohl während des Befestigungsvorgangs als auch im Gebrauch am Trägerstoff besonders vorteilhaft. In der Vorrichtung zum Herstellen der Nietverbindung, die nicht Gegenstand dieser Erfindung ist, läßt sich der Knopf in Schräglage von oben der Nietstelle zuführen, während der Spitzniet mit seiner Rückplatte in waagerechter Lage von unten an die Nietstelle geführt wird. Die Nietspitze kann nun den Durchbruch durchgreifen und in Richtung auf die Rückplatte umgebogen werden, ohne daß der dabei aufgebrachte Nietdruck von dem eigentlichen Knopfteil aufgenommen werden muß. Daher können neben Knöpfen aus Metall auch solche aus Kunststoff oder dergleichen auf diese Weise vernietet werden. Die Knopffläche kann beliebig ausgeführt werden, sie kann z. B. mit Stoff oder mit einer Metall-Kalotte überzogen sein. Die Knopf-Unterseite kann z. B. statt als Knopfhals mit radialem Durchbruch auch alsran sich bekannter ösenknopf ausgebildet sein.

    [0009] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines an sich bekannten Zweispitzniets, dessen beide Nietspitzen dann zweckmäßig gegenläufig den Durchbruch durchgreifen und herumgebogen werden.

    [0010] Die Vernietung mittels Spitzniet hat den weiteren Vorteil,daß beim Durchstoßen des Trägerstoffes die Materialfäden nicht nennenswert beschädigt werden, wodurch Positionsveränderungen nach Fehlvernietungen leicht durchgeführt werden können.

    [0011] Bei sehr feinen Geweben ist es trotz der Verwendung eines Spitznietes möglich, daß Gewebefäden beim Durchstoßen der Nietspitze reißen. Um diese beschädigten Fäden zu sichern, kann man auf die Stoff-Oberseite ein zusätzliches Plättchen aufbringen, dessen Außen-Durchmesser zweckmäßig der Rückplatte des Nietmittels entspricht und das geeignete öffnungen zum Durchtritt der Nietspitze oder -Spitzen aufweist. Dieses Plättchen würde also dann zwischen Trägerstoff-Oberseite und Knopfhals bzw. Knopföse liegen, so daß die Nietspitzen zunächst den Trägerstoff, dann das Plättchen und dann die Befestigungsöffnung des Knopfes durchstoßen würden, wonach sie dann in Richtung auf das Plättchen zurückgebogen würden.

    [0012] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Nietverbindung für einen ösenknopf dargestellt.

    [0013] Fig. 1 zeigt die einfache Verbindung eines Zweispitznietes mit einem ösenknopf. In Fig. 2 ist die Verbindung unter Verwendung eines Zweispitznietes sowie eines Plättchens zur Sicherung eventuell beschädigter Fäden dargestellt.

    [0014] Es handelt sich um einen normalen ösenknopf aus Metall Kunststoff oder dergleichen, wie er in einem üblichen Kurzwaren-Sortiment enthalten ist. Die Knopffläche kann beliebig gestaltet sein, da sie keinen Nietdruck aufnehmen muß.

    [0015] Der Zweispitzniet ist ebenfalls Teil eines normalen Kurzwaren-Sortimentes.

    [0016] Das in Fig. 2 gezeigte Plättchen 6 ist zweckmäßig in seinem Außendurchmesser dem der Rückplatte 3 des Nietteiles angepaßt. Das Plättchen 6 weist in seiner Ebene Durchbrüche auf, die in Anordnung und Durchmesser den sich von der Rückplatte 3 erstreckenden Nietspitzen 4 des Nietteiles entsprechen, so daß die Nietspitzen 4 ungehindert durch die Durchbrüche im Plättchen 6 treten können.

    [0017] Die in Fig. 2 beispielsweise dargestellte erfindungsgemäße Nietverbindung ist im folgenden näher beschrieben:

    Ein Nietteil liegt mit seiner Rückplatte 3 gegen die Unterseite des Trägerstoffes 5. Von der Rückplatte 3 aus erstrecken sich zwei Nietspitzen 4, die den Trägerstoff 5 durchstoßen. Auf der Oberseite des Trägerstoffes 5 liegt ein Plättchen 6, dessen Durchbrüche den Durchtritt der Nietspitzen 4 gestatten. Die Nietspitzen 4 durchgreifen weiter gegensinnig die öffnung der Öse 2 des Knopfteiles und sind danach in Richtung auf ihre Rückplatte 3 bzw. das Plättchen 6 zurückgebogen.



    [0018] Bei dieser Verbindung kann es zweckmäßig sein, den Biegeradius der Nietspitzen 4 dem Querschnitt des ösenschenkels anzupassen.

    [0019] Selbstverständlich können zur Herstellung der erfindungsgemäßen Nietverbindung auch andere Knopfformen als der in der Zeichnung dargestellte Ösenknopf verwendet werden. Um die geforderte Beweglichkeit des Knopfes durch die erfindungsgemäße Nietverbindung zu erreichen, muß der Knopf nur auf seiner Unterseite eine halsähnliche Verlängerung mit einem Durchbruch quer zur Längsachse aufweisen.

    [0020] Die erfindungsgemäße vorteilhafte Nietverbindung läßt sich bei normalem Trägermaterial auch ohne das Plättchen 6 herstellen, wie Fig. 1 zeigt.

    [0021] Anstelle eines Nietteiles mit zwei Spitzen 4 kann auch ein einfacher Spitzniet mit nur einer Spitze verwendet werden.


    Ansprüche

    1. Verbindung zum Befestigen eines Knopfes mittels Nieten, bei der eine Trägerstofflage zwischen einem Knopfteil und einem Nietteil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Knopfteil in an sich bekannter Weise an seiner Unterseite eine halsähnliche Verlängerung (2) mit einem Durchbruch quer zur Längsachse der Verlängerung (2) trägt und daß das Nietteil mit mindestens einer sich aus seiner Rückplatte (3) erstreckenden Nietspitze (4) den Trägerstoff (5) von dessen Unterseite her durchstößt und den Durchbruch in der halsähnlichen Verlängerung (2) durchgreift und dann in Richtung auf seine Rückplatte (3) zurückgebogen ist.
     
    2. Verbindung zum Befestigen eines Knopfes mittels Nieten nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines an sich bekannten Ösenknopfes als Knopfteil.
     
    3. Verbindung zum Befestigen eines Knopfes mittels Nieten nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nietteil als Zweispitzniet ausgebildet ist.
     
    4. Verbindung zum Befestigen eines Knopfes mittels Nieten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Plättchens (6) zwischen Trägerstoff-Oberseite und Knopf-Unterseite.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht