[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Wälzlagerkäfig mit Taschen zur Aufnahme der
Wälzkörper, in welchen diese durch angeformte Haltevorsprünge gehalten werden, wobei
die Haltevorsprünge durch Ausnehmungen oder dgl. elastisch ausgeführt sind.
[0002] Es sind bereits Wälzlagerkäfige gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt
(deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 910 797), die ohne großen Kraftaufwand auf die Kugeln
aufgeschnappt werden können. Diese bekannten Käfige springen aber bei ungünstigen
Belastungen leicht aus dem Lager heraus, so daß das Lager zerstört werden kann.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Wälzlagerkäfig der vorstehend beschriebenen
Art zu schaffen, bei dem die Wälzkörper leicht in die Käfigtaschen eingesetzt, aber
nur sehr schwer wieder demontiert werden können.
[0004] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß der Käfig nach dem Einsetzen der Wälzkörper in die Käfigtaschen auch bei ungünstigen
Belastungen nicht aus dem Lager herausspringen kann, so daß die Betriebssicherheit
gewährleistet ist.
[0005] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert.
[0006] Es zeigen:
Fig.. 1 einen Teil einer Abwicklung eines Schnappkäfigs aus Kunststoff gemäß der Erfindung
im Schnitt, bei dem die Haltevorsprünge für die Wälzkörper durch nachträglich verformte
Zapfen fixiert sind,
Fig. 2 einen Teil eines Käfigs für ein Radial-Zylinderrollenlager im Schnitt mit angeformten
Ansätzen, die nach dem Einsetzen der Zylinderrollen umgeformt werden und zur Sicherung
der Haltevorsprünge dienen,
Fig. 3 einen Teil einer Abwicklung eines Schnappkäfigs gemäß der Erfindung mit Schlitzen
an den Stegenden, die durch herausgeformte Vorsprünge geschlossen sind,
Fig. 4 eine Ansicht des Käfigs nach Figur 3 auf die Stirnseiten der Stegenden und
Fig. 5 einen Teil einer Abwicklung eines glasfaserverstärkten Schnappkäfigs aus Kunststoff,
bei dem die Haltevorsprünge zweier benachbarter Käfigtaschen durch ultraschallverformte
Vorsprünge abgestützt werden.
[0007] Gleiche Teile sind in der Zeichnung mit gleichen Bezugszahlen versehen.
[0008] Der in der Fig. 1 dargestellte Schnappkäfig 1 ist aus Kunststoff gefertigt und besitzt
hohlkugelig ausgebildete Taschen 2 zur Aufnahme der Kugeln 3, die an den offenen Enden
mit Haltevorsprüngen 4 versehen sind. Die Haltevorsprünge 4 sind elastisch ausgeführt,
so daß der Käfig 1 ohne Schwierigkeiten auf die Kugeln 3 aufgeschnappt werden kann.
Damit der Käfig 1 auch bei ungünstigen Belastungen nicht aus dem Lager springt, sind
jeweils zwischen den Haltevorsprüngen 4 zweier benachbarter Käfigtaschen 2 angeformte
Zapfen 5 vorgesehen, die nach dem Aufschnappen des Käfigs 1 auf die Kugeln 3 mit einem
angestauchten Kopfteil 6 versehen werden, der sich mit dem Rand 7 außen an die Haltevorsprünge
4 anlegt. Hierdurch werden die Haltevorsprünge 4 in ihrer Lage fixiert und ein Herausfallen
des Käfigs 1 aus dem Lager sicher vermieden. Es ist zweckmäßig, das Kopfteil 6 nicht
bis zur Anlage an die Haltevorsprünge 4 zu verformen, damit die Kugeln 3 beim Anstauchen
des Kopfteils 6 nicht in den Käfigtaschen 2 festgeklemmt werden können.
[0009] Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Käfig 8 für ein Radial-Zylinderrollenlager sind
neben jedem Haltevorsprung 9 angeformte, radial nach außen ragende Ansätze 10 vorgesehen,
die nach dem Einsetzen der Zylinderrollen 11 in die Käfigtaschen durch Ultraschall
verformt werden, so daß sie mit ihren freien Enden bis nahe an die Haltevorsprünge
9 heranreichen bzw. außen an den Haltevorsprüngen 9 anliegen und diese unterstützen.
[0010] Beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 3 und 4 ist der Schnappkäfig 12, ausgehend
von den Stirnflächen an den Stegenden, mit axial verlaufenden Schlitzen 13 versehen,
die die Haltevorsprünge 14 voneinander trennen. Nach dem Aufschnappen des Käfigs 12
auf die Kugeln 3 werden aus den Stegenden Vorsprünge 15 herausgeformt und so gebogen,
daß zwischen ihren freien Enden ein Spiel verbleibt bzw. sie mit ihren freien Enden
aneinanderstoßen und die Haltevorsprünge 14 abstützen. Damit der Käfig 12 elastischer
wird, ist es ferner vorteilhaft, ausgehend vom Käfigrücken Ausnehmungen 16 vorzusehen,
die ebenfalls nach dem Einbau des Käfigs 12 durch geeignete Maßnahmen wieder verschlossen
werden können.
[0011] Der Käfig 17 nach der Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, die besonders für Schnappkäfige
aus glasfaserverstärktem Kunststoff geeignet ist. Die Käfigstege sind bei dieser Ausführung
mit besonders tiefen Einschnitten 18 versehen, so daß die Haltevorsprünge 19 des aus
einem verhältnismäßig harten Kunststoffmaterial hergestellten Käfigs beim Aufschnappen
auf die Kugeln 3 elastisch ausfedern können. An den Stegenden sind jeweils zwei Vorsprünge
20 angeordnet, die, nach dem Einbau des Käfigs 17, durch Ultraschall so weit in die
entsprechenden Einschnitte 18 verformt werden, bis sich zwischen ihren Enden nur noch
ein geringes Spiel befindet bzw. bis ihre Enden 21 aneinanderliegen. Auf diese Weise
werden die Haltevorsprünge 19 an einer
Be-wegung in Umfangsrichtung gehindert und der Käfig sicher im Lager gehalten.
[0012] Diese beschriebenen Ausführungsformen stellen nur Beispiele eines erfindungsgemäßen
Wälzlagerkäfigs dar. Anderungen in der Konstruktion der einzelnen Bauteile sind im
Rahmen der Erfindung ohne weiteres möglich. So können beispielsweise die in der Fig.
5 dargestellten Einschnitte 18 bei einem elastischeren Käfigwerkstoff auch weniger
tief ausgeführt werden. Ferner kann das Spiel zwischen den umgeformten Käfigteilen
und den Haltevorsprüngen so groß ausgeführt werden, daß ein Herausschnappen des Käfigs
gerade noch verhindert wird.
1. Wälzlagerkäfig mit Taschen zur Aufnahme der Wälzkörper, in welchen diese durch
angeformte Haltevorsprünge gehalten werden, wobei die Haltevorsprünge durch Ausnehmungen
oder dgl. elastisch ausgeführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Haltevorsprüngen
(4, 9, 14, 19) zweier benachbarter Käfigtaschen an- bzw. umgeformte Käfigteile (6,
10, 15, 21) vorgesehen sind, die die Haltevorsprünge (4, 9, 14, 19) des Käfigs (1,
8, 12, 17) nach dem Einsetzen der Wälzkörper (3, 11) unterstützen.
2. Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei benachbarten
Käfigtaschen (2) jeweils ein Zapfen (5) mit einem angestauchten Kopfteil (6) angeordnet
ist, der nach dem Einsetzen der Wälzkörper (3) mit dem Rand (7) bis nahe an die Haltevorsprünge
(4) heranreicht bzw. außen an den Haltevorsprüngen (4) anliegt.
3. Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Schlitze (13)
Vorsprünge (15) ragen, die nach dem Einsetzen der Wälzkörper (3) durch ein Spiel voneinander
getrennt sind bzw. mit ihren freien Enden aneinanderstoßen.
4. Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die zwischen den
Haltevorsprüngen (19) vorgesehenen Einschnitte (18) jeweils gegenüberliegend angeordnete
Vorsprünge (20) ragen, die nach dem Einsetzen der Wälzkörper (3) durch ein Spiel voneinander
getrennt sind bzw. mit ihren Enden (21) aneinanderliegen.
5. Wälzlagerkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Käfigrücken zwischen den Käfigtaschen axial verlaufende Ausnehmungen (16) oder dgl.
aufweist.
6. Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben jedem Haltevorsprung
(9) ein Ansatz (10) vorgesehen ist, der nach dem Einsetzen der Wälzkörper (11) mit
seinem freien Ende bis nahe an den Haltevorsprung (9) heranreicht bzw. außen an dem
Haltevorsprung (9) anliegt.