[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues, chemisch eigenartiges Verfahren zur
Herstellung von neuen Chromon-Derivaten sowie ihre Verwendung als Pflanzenschutzmittel.
[0002] Es ist bereits bekannt, daß aromatische Aldehyde in Gegenwart von Natronlauge mit
o-Hydroxyacetophenonen zu 2-Phenyl-chromanonen reagieren (Elderfield, "Heterocyclic
Compounds", Vol. 2, Seite 347), ferner ist noch bekannt, daß man auch aliphatische
Aldehyde mit o-Hydroxyacetophenonen zu den entsprechenden 2-Alkylehromanonen umsetzen
kann (vgl. DT-OS 2 535 338 LLe A 16 634]). In beiden Fällen reagieren o-Hydroxyacetophenon
und Aldehyd im Molverhältnis 1:1. Weiterhin ist noch bekannt, daß man aus o-Acylphenolen
und Carbonsaure-Derivaten ebenfalls im Verhältnis 1:1 Chromone herstellen kann (vgl.
P. Karrer, "Lehrbuch der Organischen Chemie". 13. Auflage, Seite 584, Georg Thieme
Verlag, Stuttgart (1959)).
[0003] Als Pflanzenschutzmittel mit fungizider Wirkung ist als Standard-Präparat mit weltweiter
Verbreitung Zink-äthylenbis-dithiocarbamidat bekannt (vql. R. Wegler, "Chemie der
Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel", Band 4, Seite 139, Springer-Verlag,
Berlin/Heidelberg/New York (1977)). Bei niedrigen Aufwandmengen ist die Wirkung jedoch
nicht immer befriedigend.
[0004] Wirkstoffe, die die Metamorphose von Arthropoden hemmen, sind erst seit jüngerer
Zeit im Pflanzenschutz von Interesse. Zu nennen ist hier z.B. das 2,2-Dimethyl-6-methoxy-
benzopyran (Chem. Eng. News 54, 19 - 20 (1976)).
[0005] Es wurde gefunden, daß man die neuen Chromon-Derivate der allgemeinen Formel

in welcher
R, R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes
Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aralkyl, Aryl, ferner für Halogen, Hydroxyl,
Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy, Alkoxycarbonyl, Cyan und/oder Dialkylamino stehen, und
weiterhin zwei Reste
R und R1 zusammen mit zwei Kohlenstoffatomen des Benzolringsystems einen carbocyclisehen oder
heterocyclischen 5- oder 6-Ring bilden können, und
R3 für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl
oder Aralkyl steht, in einfacher Weise erhält, wenn man o-Hydroxyacetophenone der
allgemeinen Formel

in welcher
R, R1 und R2 die oben angegebene Bedeutung haben, mit Glyoxylsäure-Derivaten der allgemeinen Formel

in welcher
Z für ein Kation steht, in Gegenwart von basischen Verbindungen umsetzt, und noch
gegebenenfalls die dabei erhaltenen Carbonsäuren (Verbindungen der Formel (I), wobei
R3 für Wasserstoff steht) in an sich bekannter Weise in die entsprechenden Ester überführt
(Verbindungen der Formel (I), wobei R für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl,
Cycloalkyl, Cycloalkenyl oder Aralkyl steht).
[0006] Die neuen Verbindungen der Formel (I) besitzen fungizide Eigenschaften; ferner hemmen
sie die Entwicklung von Arthropoden. Sie sind daher als Pflanzenschutzmittel von Interesse.
[0007] Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß die o-Hydroxyacetophenone
der Formel (II) mit den Glyoxylsäure-Derivaten der Formel (III) in einer einfachen
und überschaubaren Reaktion die Chromon-Derivate der Formel (I) ergeben und keine
Chromanon-Verbindungen entstehend Das Auffinden der neuen Reaktion stellt eine Bereicherung
der Technik dar. Von praktischem Interesse ist, daß die neuen Verbindungen als Pflanzenschutzmittel
verwendet werden können.
[0008] Setzt man o-Hydroxyacetophenon mit dem Natriumsalz der Glyoxylsäure in Gegenwart
von Pyrrolidin um und verestert die dabei erhaltene Dicarbonsäure anschließend mit
Methanol, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Reaktionsschema wiedergegeben
werden:

[0009] In der Formel (II) stehen R, R
1 und R
2 vorzugsweise für Wasserstoff und für gegebenenfalls substituiertes, geradkettiges
oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 8, bevorzugt bis zu 2 Kohlenstoffatomen, ferner
für geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit einer oder mehreren Doppelbindungen
und bis zu 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise bis zu 3 Kohlenstoffatomen und einer
Doppelbindung. Als Alkyl- bzw. Alkenyl-Reste seien beispielsweise genannt:
Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, Hexyl, Buten-(3)-yl
und 4-Methyl-penten-(3)-yl.
[0010] R, Rund R
2 stehen weiterhin für gegebenenfalls substituierte Cycloalkyl- und Cycloalkenyl-Reste
mit 3 bis 8, bevorzugt mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Cyclobutyl
und insbesondere Cyclopentyl und Cyclohexyl.
[0011] Als gegebenenfalls substituierte Arylreste seien solche mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen
genannt, wie Phenyl und Naphthyl, bevorzugt Phenyl.
[0012] Als gegebenenfalls substituierte Aralkylreste kommen beispielsweise solche mit 7
bis 18 Kohlenstoffatomen, deren aliphatischer Teil 1 bis 8, bevorzugt 1 bis 4, Kohlenstoffe
enthält und deren aromatischer Teil einen carbocyclischen Rest mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen
darstellt, in Frage. Beispielhaft seien die folgenden Aralkylreste genannt: Benzyl,
Phenyläthyl, Phenylpropyl, Phenylbutyl, Naphthylmethyl und Naphthyläthyl, bevorzugt
Benzyl.
[0013] Als bevorzugte Alkoxygruppen seien solche mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy,
Xthoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy und tert.-Butoxy,genannt.
[0014] Als bevorzugte Aryloxygruppen seien solche mit 6 oder 10 Kohlenstoffatomen, wie Phenoxy
und Naphthoxy, genannt.
[0015] Als bevorzugte Aralkoxygruppen seien solche mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Benzyloxy,
Phenyläthoxy, Phenylpropoxy, Phenylisopropoxy, Phenylbutoxy, Phenylisobutoxy und Phenyl-tert.-butoxy,
genannt.
[0016] Als bevorzugte Alkoxycarbonylgruppen seien solche mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen
im Alkylrest, wie Methoxycarbonyl, Äthoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl,
genannt.
[0017] Als bevorzugte Dialkylaminogruppan seien solche mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest, wie Dimethylamino, Diäthylamino, und Diisopropylamino, qenannt. Es ist
auch möglich, daß die beiden Alkylreste der Dialkylaminogruppe zu einem Ring geschlossen
sind, wie beispielsweise Pyrrolidinyl, Piperidinyl.
[0018] Als Halogene seien Fluor, Chlor, Brom und Jod, bevorzugt Chlor und Brom genannt.
[0019] Die Reste R und R
1 können insbesondere mit den beiden Kohlenstoffatomen des Benzolrings, an dem sie
sitzen, einen carbocyclischen oder heterocyclischen fünf- oder sechsgliedrigen Ring
bilden, wie z.B. einen Cyclopenten-, Cyclohexen-, Benzol-, Furan-, Dihydrofuran-,
Thiophen-, Dihydrothiophen-, Pyran-, Dihydropyran-, Pyridin-oder Dioxolen-Ring.
[0020] Als Substituenten der Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Aralkoxy-, Alkoxycarbonyl-
und Dialkylamino-Gruppen der Reste R bis R
2 kommen Substituenten in Frage, die unter den Reaktionsbedingungen nicht verändert
werden. Beispielsweise seien die Halogene, wie Fluor, Chlor, Brom und Jod und die
Cyangruppe genannt, ferner die Alkoxy- und Alkoxycarbonyl-Gruppe mit bis zu 4, und
- sofern es sich um Substituenten an Ringsystemen handelt - noch die Alkyl- und die
Alkoxycarbonylalkyl-Gruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen. Ferner sind als weitere
Zweitsubstituenten noch die Dialkylamino-Gruppe mit insgesamt bis zu 6, vorzugsweise
bis zu 2 Kohlenstoffatomen zu nennen, sodann die Carboxyl-Gruppe und der Phenyl-Rest.
[0021] Die o-Hydroxy-aryl-carbonylverbindungen, die für das erfindungsgemäße Verfahren Verwendung
finden können, sind bekannt (vgl. Beilstein, Handbuch der Organischen Chemie, H8,
Seite 85 ff.). Beispielsweise sieen genannt:
o-Hydroxyacetophenon 3-Chlor-2-hydroxyacetophenon 5-Chlor-2-hydroxyacetophenon 3,5-Dichlor-2-hydroxyacetophenon
3-Methyl-5-chlor-2-hydroxyacetophenon 2,4-Dihydroxyacetophenon 2,5-Dihydroxyacetophenon
2,6-Dihydroxyacetophenon 2,3-Dihydroxyacetophenon 2,4,6-Trihydroxyacetophenon 4-Pentyl-2,6-dihydroxyacetophenon
4-Heptyl-2,6-dihydroxyacetophenon 4-(1',1'-Dimethylpentyl)-2,6-dihydroxyacetophenon
3,4-Dimethoxy-6-methyl-2-hydroxyacetophenon 3,4,6-Trimethyl-2-hydroxyacetophenon 3-Methoxy-2-hydroxyacetophenon
4-Methoxy-2-hydroxyacetophenon 5-Methoxy-2-hydroxyacetophenon 6-Methoxy-2-hydroxyacetophenon
4-Benzyloxy-2-hydroxyacetophenon 5-Benzyloxy-2-hydroxyacetophenon 4-Phenoxy-2-hydroxyacetophenon
4-Cyclohexyl-2-hydroxyacetophenon 5-Phenyl-2-hydroxyacetophenon 3-β-Phenyläthyl-2-hydroxyacetophenon
5- -Phenylbutyl-2-hydroxyacetophenon 3,5-Dibrom-2-hydroxyacetophenon 4-Äthoxy-2-hydroxyacetophenon
5-Äthoxycarbonyl-äthoxy-2-hydroxyacetophenon 4-Methoxycarbonylmethoxy-2-hydroxyacetophenon
4-Carboxymethyl-2-hydroxyacetophenon 5-Nitro-2-hydroxyacetophenon 3-Cyan-2-hydroxyacetophenon
4-Trifluormethyl-2-hydroxyacetophenon 5-Trifluormethyl-2-hydroxyacetophenon 3-Trifluormethyl-2-hydroxyacetophenon
3-Methoxycarbonyl-2-hydroxyacetophenon 5-Carboxy-2-hydroxyacetophenon 5-Dimethylamino-2-hydroxyacetophenon
4-N-Piperidinyl-2-hydroxyacetophenon 3-rhenoxy-2-hydroxyacetophenon 4-p-Chlorphenoxy-2-hydroxyacetophenon
5-p-Tolyl-2-hydroxyacetophenon 1-Hydroxy-2-acetylnaphthalin 2-Hydroxy-1-acetylnaphthalin
[0022] Weiterhin werden als Ausgangsverbindungen noch die Glyoxylsäure-Derivate der Formel
(III) benötigt. In der Formel (III) steht Z bevorzugt für ein- oder zweiwertige Kationen
von Alkali- und Erdalkali-Metallen, sowie für das AmmoniumKation und die
Mono-, Di- und Trialkylamnonium-Kationen. In den drei letztgenannten Fällen enthalten
die Alkylreste vorzugsweise bis zu 2 Kohlenstoffatome.
[0023] Die Synthese wird in Gegenwart von basischen Verbindungen durchgeführt. Als solche
kommen bevorzugt sekundäre Amine in Frage, insbesondere cyclische Amine wie Pyrrolidin,
ferner Piperidin, N-Methyl-piperazin, Morpholin, aber auch offenkettige Amine wie
Dimethylamin und Diäthylamin. Die genannten Verbindungen sind allgemein bekannt.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit oder ohne Lösungsmittel durchgeführt werden.
Zur Durchführung des Verfahrens kommen alle Lösungsmittel in Betracht, die gegenüber
den Ausgangskomponenten und dem Endprodukt inert sind. Als Lösungsmittel seien beispielsweise
genannt:
Aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Petroläther, Benzol, Toluol
oder Xylol, aliphatische oder aromatische Halogenkohlenwasserstoffe, wie Tetrachlorkohlenstoff,
Chlorbenzol oder Dichlorbenzol, Äther, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan oder
Glykoldimethyläther, sodann Amide, wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid und N-Methylpyrrolidon,
ferner Ester wie Essigsäureäthylester, Nitrile, wie Acetonitril, Propionnitril, und
Alkohole, wie Methanol, Äthanol und Glykolmonomethyläther, und schließlich Wasser.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei einer Temperatur von -30 bis +150°C, bevorzugt
von 20 bis 80
oC, durchgeführt werden.
[0026] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im allgemeinen die o-Hydroxycarbonyl-Verbindungen
und das Salz der Glyoxylsäure in stöchiometrischen Mengen, also im Verhältnis 1:2,
eingesetzt. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es jedoch ohne
Bedeutung, wenn ein kleiner Überschuß einer Komponente, insbesondere des Glyoxylsäuresalzes,
eingesetzt wird (z.B. bis zum Molverhältnis 1:2,5). Die Menge des eingesetzten Amins
ist nicht kritisch. Im allgemeinen verwendet man 0,05 bis 1,5, bevorzugt 0,1 bis 1
Mol des Amins, bezogen auf 1 Mol der o-Hydroxycarbonyl-Verbindung. Falls die o-Hydroxyacetophenone
durch sauer reagierende Gruppen wie z.B. Carboxygruppen, substituiert sind, kann es
zweckmäßig sein, durch einen Uberschuß des Amins die sauren Gruppen zu neutralisieren.
[0027] Im allgemeinen wird das erfindungsgemäße Verfahren wie folgt ausgeführt:
Die Ausgangsverbindungen werden bei der gewählten Reaktionstemperatur, gegebenenfalls
in einem Lösungsmittel, gelöst und mit dem Amin versetzt. Durch die exotherme Reaktion
steigt die Reaktionstemperatur im allgemeinen an, so daß eine weitere Erwärmung nicht
notwendig ist. Man läßt dann das Reaktionsgemisch bis zur Beendigung der Reaktion
ohne weitere Erwärmung stehen, kann jedoch auch die Reaktionszeit durch äußeres Erwärmen
abkürzen. Nach Beendigung der Reaktion isoliert man die Chromon-Derivate, indem man
die entstandenen Salze in Wasser löst und diese Lösungen ansäuert, beispielsweise
mit Mineralsäuren wie Salz-, Schwefel- oder Phosphorsäure. Man erhält dann die Dicarbonsäure-Verbindungen
der Formel (I), wobei R3 für Wasserstoff steht.
[0028] Die Veresterung der erhaltenen Dicarbonsäuren kann beispielsweise in üblicher Weise
dadurch erfolgen, daß man die Dicarbonsäure in der 4- bis 100-, vorzugsweise 10- bis
50-fachen molaren Menge Alkohol der Formel R
3-OH verrührt, mit einer Säure wie konz. Schwefelsäure versetzt oder mit Chlorwasserstoff-Gas
sättigt und einige Stunden auf Temperaturen von 60 bis 120°C erwärmt. Man kann das
Gemisch der Dicarbonsäure mit dem Alkohol auch mit der mindestens doppelten molaren
Menge, bezogen auf die Dicarbonsäure, eines Dehydratisierungsmittels, wie anorganischen
Säurehalogeniden, z.B. Thionylchlorid oder Phosphoroxychlorid, versetzen. Schließlich
kann man auch Salze der Dicarbonsäuren mit mindestens der doppelten molaren Menge
eines Alkylhalogenids in einem Lösungsmittel wie Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid
zur Reaktion bringen.
[0029] Als neue Chromondicarbonsäuren und deren Ester seien beispielsweise genannt:
2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-chlor-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-7-chlor-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-8-chlor-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-6,8-dichlor-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-methyl-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-7-methyl-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-isobutyl-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-7-äthyl-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-sek.-butyl-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-benzyl-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-7-phenyl-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-5-methoxy-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-methoxy-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-7-methoxy-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-8-methoxy-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-chlor-8-methyl-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-pyrrolidinyl-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-dimethylamino-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-7,8-dimethoxy-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-6,7-dimethoxy-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-methoxycarbonyl-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-8-carboxy-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-7-cyan-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-6-cyan-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-5,6,7-trimethyl-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-5,6-benzo-chromon
2-Carboxy-3-carboxymethyl-5,6-trimethylen-chromon 2-Carboxy-3-carboxymethyl-5-methyl-6,8-dichlor-chromon
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6-chlor-chromon 2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-7-chlor-chromon
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6,8-dichlor-chromon 2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6-methyl-chromon
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-7-methyl-chromon 2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6-isobutyl-chromon
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6-cyclopentyl-chromon 2-Carbanethoxy-3-carbomethoxymethyl-7-phenyl-chromon
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-S-methoxy-chramon 2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6-methoxy-chromon
2-Carboenethoxy-3-carbomethoxymethyl-7-methoxy-chromon 2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-8-methoxy-chrason
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6-chlor-8-methyl-chromon 2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-7,8-dimethoxy-chromon
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6,7-dimethoxy-chromon 2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-8-carboxy-chromon
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-6-cyan-chromon 2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-5,6-benzo-chromon
2-Carbomethoxy-3-carbomethoxymethyl-5-methyl-6,8-dichlor-chromon 2-Carbo-äthoxy-3-carbo-äthoxy
methylchromon 2-Carbo-propoxy-3-carbo-propoxy methylchromon 2-Carbo-isopropoxy-3-carbo-isopropoxy
methylchromon 2-Carbo-butoxy-3-carbo-butoxy methylchromon 2-Carbo-sek.-butoxy-3-carbo-sek.
butoxy methylchromon 2-Carbo-iso-butoxy-3-carbo-iso-butoxy methylchromon 2-Carbo-tert.-butoxy-3-carbo-tert.-butoxy
methylchromon 2-Carbo-benzyloxy-3-carbo-benzyloxy methylchromon 2-Carbo-phenäthoxy-3-carbo-phenäthoxy
methylchromon 2-Carbo-cyclopentyloxy-3-carbo-cyclopentyloxy methylchromon 2-Carbo-cyclohexyloxy-3-carbo-cyclohexyloxy
methylchromon 2-Carbo-allyloxy-3-carbo-allyloxy methylchromon 2-Carbo-p-chlorbenzyloxy-3-carbo-p-Chlorbenzyloxy
methylchromon 2-Carbo-2'-methoxyäthoxy-3-carbo-2'-methoxyäthoxy methylchromon 2-Carbo-2'-bromäthoxy-3-carbo-2'-bromätboxy
methylchromon
[0030] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine gute fungitoxische Wirkung auf. Sie
schädigen Kulturpflanzen in den zur Bekämpfung von Pilzen notwendigen Konzentrationen
nicht. Aus diesen Gründen sind sie für den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung
von Pilzen geeignet. Fungitoxische Mittel im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur
Bekämpfung von Plasmodiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes, Zygomycetes, Ascomycetes,
Bsidiomycetes, Deuteromycetes.
[0031] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können angewandt werden gegen parasitäre Pilze und
Bakterien, die oberirdische Pflanzenteile befallen oder die Pflanzen vom Boden her
angreifen, sowie gegen samenübertragbare Krankheitserreger.
[0032] Die gute Pflanzenverträglichkeit erlaubt eine Anwendung gegen pilzliche Pflanzenkrankheiten
durch Behandlung der stehenden Kulturpflanze oder einzelner Teile von ihr oder des
Saatgutes oder auch des Kulturbodens. Die Wirk-. stoffe sind besonders Wirksam gegen
Getreidemehltau.
[0033] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die Üblichen Formulierungen übergeführt
werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese
werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln,
also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder
festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln,
also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln.
Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösuncsmittel
als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen
in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alkylnaphthaline, chlorierte Arossten
oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder
Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z.
B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester,
Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark
polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit
verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z. B.
Aerosol-Treibgase, wie Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan; als feste Trägerstoffe:
naturliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit,
Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse
Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als Emulgiermittel; nichtionogene und anionische
Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fottsäure-Ester,Polyoxy- äthylen-Fettalkohol-Äther,
z.B. Alkylaryl-polyglycol-Äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie
Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel: z. B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
[0034] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff,
vorzugsweise zwischen O,5 und 90 %.
[0035] Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten
Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver,
Pasten und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise,
z.B. durch Spritzen, Sprühen, Nebeln, Streuen, Stäuben, Gießen, Trockenbeizen, Schlämmbeizen
(Slurrybeizen), Feuchtbeizen und Naßbeizen.
[0036] Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen
kann in weiten Bereichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen
kann von 0,0000001 bis zu 100 Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,01 und 10
Gew.-% liegen.
[0037] Bei der Beizung kommen im allgemeinen je Kilogramm Saatgut Wirkstoffmengen von 10
mg bis 10 g, vorzugsweise 100 mg bis 3 q zur Anwendung. Bei der Bodenhandlung, die
ganzflächig, streifenförmig oder punktförmig durchgeführt werden kann, werden am Ort
der erwarteten Wirkung Wirkstoffkonzentrationen von 1 bis 1000 g Wirkstoff je m
3 Boden benötigt, vorzugsweise 10 bis 200 g pro m
3.
[0038] Wie schon erwähnt, hemmen die erfindungsgemäßen Verbindungen die Entwicklung von
Gliederfüßlern (Arthrophoden).
[0039] Durch den im folgenden angegebenen Versuche wird die arthropodenmethamorphosehemmende
Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen gezeigt, ohne eine Beschränkung hinsichtlich
der Wirkungsbreite dieser Verbindungen vornehmen zu wollen. Dabei werden während der
gesamten angegebenen Entwicklung der Testtiere die morphologischen Veränderungen,
wie zur Hälfte verpuppte Tiere, unvollständig geschlüpfte Larven oder Raupen, defekte
Flügel, puppale Kutikula bei Imagines sowie das Absterben bewertet. Die Summe der
morphologischen
Mißbildungen und der Abtötung während der Entwicklung werden bonitiert.
Beispiel A
[0040] Entwicklungshemmende Wirkung / Fraßtest Testtiere: Plutella maculipennis (Raupen
im 4. Entwicklungsstadium) 20 Stück Phaedon cochleariae (Larven im 4. Entwicklungsstadium)
20 Stück Futterpflanzen: Kohlpflanzen (Brasica oleracea) Lösungsmittel: 4 Gew.-Teile
Aceton Emulgator: 1 Gew.-Teil Alkylarylpolyglykoläther
[0041] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 2 Gewichtsteile
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, Emulgator und soviel Wasser, daß
eine 1 %ige Mischung entsteht, die mit Wasser auf die gewünschte Konzentration verdünnt
wird.
[0042] Die Testtiere werden mit Blättern der Futterpflanzen, die mit einem gleichmäßigen
Spritzbelag der Wirkstoffmischung der gewählten Konzentration versehen sind, so daß
eine Wirkstoffmenge in ppm ("parts
pro million") auf den Blättern erhalten wird, bis zur Entwicklung der Imago gefüttert.
[0043] Zur Kontrolle werden nur mit Lösungsmittel und Emulgator der angegebenen Konzentration
versehene Blätter verfüttert.
[0044] Die Versuchsauswertung ergab, daß insbesondere die folgenden erfindungsgemäßen Verbindungen
einem bekannten Vergleichspräparat (2,2-Dimethyl-6-methoxy-benzopyran) überlegen sind:
Verbindungen gemäß Herstellungsbeispielen 3, 5 und 10.
Beispiel B
[0045] Sproßbehandlunqs-Test / Getreidemehltau / protektiv (blattzerstörende Mykose)
[0046] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung nimmt man 0,25 Gewichtsteile
Wirkstoff in 25 Gewichtsteilen Dimethylformamid und 0,06 Gewichtsteilen Emulgator
(Alkyl-aryl-polyglkyoläther) auf und gibt 975 Gewichtsteile Wasser hinzu. Das Konzentrat
verdünnt man mit Waser auf die gewünschte Endkonzentration der Spritzbrühe.
[0047] Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit besprüht man die einblättrigen Gerstenjungpflanzen
der Sorte Amsel mit der Wirkstoffzubereitung taufeucht. Nach Antrocknen bestäubt man
die Gerstenpflanzen mit Sporen von Erysiphe graminis var. hordei.
[0048] Nach 6 Tagen Verweilzeit der Pflanzen bei einer Temperatur von 21 bis 22°C und einer
Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 % wertet man den Besatz der Pflanzen mit Mehltaupusteln
aus. Der Befallsgrad wird in Prozenten des Befalls der unbehandelten Kontrollpflanzen
ausgedrückt. Dabei bedeutet O % keinen Befall und 100 % den gleichen Befallsgrad wie
bei der unbehandelten Kontrolle. Der Wirkstoff ist umso wirksamer, je geringer der
Mehltaubefall ist.
[0049] Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen in der Spritzbrühe .und Befallsgrade gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor:

Beispiel 1
[0050]

75 g (0,55 m) o-Hydroxyacetophenon und 350 ml Wasser/Eis werden mit 60 ml Pyrrolidin
verrührt. In die klare Lösung gibt man 250 g Natriumglyoxylat (Hydrat, ca. 50 %ig:
1,1 Mol) und rührt ohne Kühlung nach. Nach einigen Stunden ist das Salz fast klar
gelöst; später scheidet sich ein Teil des Endproduktes als Di-Natrium-Salz ab. Nach
5 Tagen versetzt man mit ca. 600 ml Wasser, rührt nach, bis eine fast klare Lösung
entsteht und versetzt das Filtrat mit konz. Salzsäure, bis ein pH-Wert von 1 erreicht
ist. Der ausfallende Niederschlag wird nach 1 Tag abgesaugt und getrocknet. Ausbeute:
125 g 2-Carboxy-3-carboxymethyl-chromon vom Fp. 240 - 242°C, das sind 92 % der Theorie.
Beispiel 1 a
[0051] Man arbeitet wie in Beispiel 1 angegeben, erwärmt aber nach dem Zusammengeben der
Ausgangstoffe während 30 Minuten auf 95
0C. Die Aufarbeitung ergibt 112 g 2-Carboxy-3-carboxymethyl-chromon, das sind 82 %
der Theorie.
Beispiel 2
[0052]

63 g 4-Phenyl-2-hydroxyacetophenon, 700 ml Isopropanol und 110 g einer 50 %igen Glyoxylsäure-Lösung
in Wasser werden verrührt und bei einer Temperatur unterhalb von 0°C mit 63 g Pyrrolidin
versetzt. Nach 6 Tagen wird die entstandene Lösung mit 1 Liter Wasser verdünnt und
angesäuert. Ausbeute: 22 g 2-Carboxy-3-carboxymethyl-7-phenyl- chromon vom Fp. 219
- 221°C.
Beispiel 3
[0053] (Veresterungs-Reaktion)

Man verrührt 220 g 2-Carboxy-3-carboxymethyl-chromon (Herstellung gemäß Beispiel 1)
in 2 Liter Methanol, leitet Chlorwasserstoff-Gas bis zur Sättigung ein und erwärmt
gleichzeitig, bis die Rückflußtemperatur erreicht ist. Nach 8 Stunden läßt man abkühlen
und saugt ab. Man erhält 196 g 2-Methoxycarbonyl-3-methoxycarbonylmethyl-chromon vom
Fp 105°C.
Beispiel 3 a
(Veresterungs-Reaktion, vgl. Beispiel 3)
[0054] Man verrührt 15 g 2-Carboxy-3-carboxymethyl-chromon in 60 ml Methanol und versetzt
in ca. 10 Minuten mit 15 ml Thionylchlorid, wobei man die Temperatur unter 35°C hält.
Anschließend heizt man während 2 Stunden auf 60°C, läßt abkühlen und saugt ab. Man
erhält 13,5 g des gleichen Produktes wie in Beispiel 3 angegeben.
Beispiel 4
(Veresterungs-Reaktion)
[0055]

Man löst 25 g 2-Carboxy-3-carboxymethyl-chromon in 30 ml Dimethylsulfoxid und versetzt
nacheinander mit 30 ml Triäthylamin und 30 g Benzylchlorid. Nach 24 Stunden gießt
man auf Eiswasser, schüttelt mit Chloroform aus und wäscht die Chloroform-Schicht
mit 100 ml 2n-Natronlauge und dann mit Wasser. Nach dem Trocknen und Einengen erhält
man einen Rückstand, der aus Äther umkristallisiert wird. Die Ausbeute beträgt 17
g 2-Benzyloxycarbonyl-3-benzyloxycarbonylmethyl-chromon vom
Fp. 82 - 84
oC.
[0056] In ähnlicher Weise wie in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben, lassen sich die folgenden
Verbindungen der allgemeinen Formel

herstellen.
