[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von bahn-, platten-oder mattenartigen
Mineralfaserkörpern mit wenigstens annähernd senkrecht zu den großen Oberflächen ausgerichteten
Fasern, bei dem mehrere Faserbahnen, -platten oder -matten mit im wesentlichen parallel
zu den großen Oberflächen verlaufenden Fasern übereinandergestapelt und von diesem
Stapel senkrecht zum Faserverlauf aus einzelnen Streifen bestehende Scheiben abgeschnitten
und so umgelegt werden, daß deren Schnittflächen zu den großen Oberflächen der Mineralfaserkörper
werden. Man bezeichnet diese Erzeugnisse auch als Lamellenmatten.
[0002] Ein solches Verfahren ist von besonderem Interesse, weil bahn-, platten-oder mattenartige
Mineralfaserkörper mit wenigstens annähernd senkrecht zu den großen Oberflächen ausgerichteten
Fasern eine sehr hohe Druckfestigkeit und Abreißfestigkeit aufweisen.
[0003] Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
.
[0004] Aus der US-PS 3 493 452 ist bereits, ein Verfahren bekannt, nach dem aus einer Bahn
in Längsrichtung Streifen geschnitten und in einer schraubenförmigen Winkelführung
gewendet werden. Eine solche schraubenförmige Winkelführung muß jedoch jeweils dem
Querschnitt und der Anzahl der gefertigten Streifen angepaßt sein. Sie kann also nicht
für beliebige Streifenquerschnitte verwendet werden.
[0005] Nach einem anderen bekannten verfahren wird eine Faserbahn senkrecht zu einem waagerecht
verlaufenden Transportband diesem zugeführt und es werden von dieser Faserbahn mit
Hilfe eines waagerecht oszillierenden Messers Streifen abgeschnitten, welche auf das
waagerecht verlaufende Transportband fallen, wobei sich aus mehreren nebeneinanderliegenden
Streifen eine neue Bahn mit im wesentlichen senkrecht zu den großen Oberflächen ausgerichteten
Fasern ergibt. Mit diesem Verfahren sind jedoch hohe Leistungen nicht erreichbar,
weil das oszillierende Messer jeweils nur einen Streifen von der Faserbahn abschneiden
kann. Auch besteht die Gefahr, daß die Streifen unterschiedlich hoch abgeschnitten
werden und sich somit ein ungleichmäßig dicker bahn-, platten- oder mattenartiger
Mineralfaserkörper ergibt.
[0006] Die DDR-PS 93408beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Mineralwolle-Lamellenmatten
und Mineralwolle-Lamellenbahnen, gemäß dem Mineralwolle-Platten zu Paketen zusammengefügt
und zu Mineralwolle-Lamellenplatten beliebiger Dicke geschnitten und gegebenenfalls
zu Mineralwolle-Lamellenbahnen weiterverarbeitet werden. Wie im einzelnen die Weiterverarbeitung
zu den Mineralwolle-Lamellenbahnen erfolgt, wie insbesondere das Drehen der einzelnen
Streifen vorgenommen wird, darüber sagt diese Druckschrift nichts aus, ebenso wenig
wie die ebenfalls zum Stande der Technik zu rechnenden US-PS 3 230 995 und US-PS 3
345 241.
[0007] Die rationelle Herstellung von ebene, zueinander vorzugsweise planparallele große
Oberflächen aufweisenden bahn-, platten- oder mattenartigen Faserformkörpern ist somit
bis jetzt noch nicht einwandfrei möglich.
[0008] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein Verfahren und eine zu seiner Durchführung
besonders zweckmäßige Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe die Herstellung solcher
bahn-, platten- oder mattenartiger Faserformkörper mittels sehr einfacher Verfahrensschritte
bzw. mittels einer leicht auch von ungeübten Kräften beherrschbaren Vorrichtung bewerkstelligt
werden kann.
[0009] Der durch die Erfindung erzielbare Vorteil besteht insbesondere darin, daß jeweils
in einem Arbeitsgang die gewünschten Faserformkörper mit wenigstens annähernd senkrecht
zu den großen Oberflächen ausgerichteten Fasern als ganze in einer die unmittelbare
Weiterbearbeitung ermöglichenden Orientierung anfallen. Ferner läßt sich das Verfahren
nach der Erfindung voll mechanisieren, wenn die Weiterbildung der Vorrichtung nach
der Erfindung der Antrieb des die schwenkbare Saugvorrichtung überdeckenden Förderbandes
über in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung der Saugvorrichtung betätigte, gegebenenfalls
sogar berührungslose E
hd-schalter gesteuert ist.
[0010] Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß es unwesentlich ist, ob die Schneidvorrichtung
oder die Ausgangsfaserbahnen oder -platten wie bei einem Sägewerk im Gatter von einem
Schlitten gefahren und durch die Schneidvorrichtung geführt werden. Spätestens nach
erfolgtem Schnitt befinden sich die senkrecht gestapelten Faserstreifen vor der Saugvorrichtung,
die alle Faserstreifen ansaugt und durch eine Schwenkbewegung vom Stapel abrückt,
wobei die Faserstreifen vom Hauptstapel abgezogen werden. Das die Saugvorrichtung
umschließende Transportband wird erst in dem Augenblick in Bewegung gesetzt, wenn
die Faserstreifen auf dem Transportband festgesaugt sind. Durch die Schwenkbewegung
der Saugvorrichtung und des Transportbandes rückt das die Saugvorrichtung umschließende
Transportband einer nachgeordneten Transportvorrichtung so nahe, daß ein guter Übergang
der einzelnen Streifen auf diese erfolgt. Die nachfolgende Transportvorrichtung kann
eine einfache Rutsche, aber auch ein weiteres Transportband sein.
[0011] Die Betätigung der schwenkbaren Saugvorrichtung kann hydraulisch und pneumatisch
durch einen Kolben, aber auch mechanisch, z. B. durch eine Nockenwelle, eine Spindel
o. dgl. gesteuert werden. Nach dem Ansaugen der Faserstreifen an das Transportband
mit Hilfe der Saugvorrichtung erfolgt der Schwenkvorgang, dann erst wird das Förderband
in Betrieb gesetzt, mit dem die einzelnen Streifen auf die nachgeordnete Fördervorrichtung
weitergeleitet werden.
[0012] Berührungslose Endschalter sind die an sich bekannten Fotozellen, aber auch Magnetschalter,
deren Impuls durch an dem Förderband angebrachte Metallplättchen gegeben wird.
[0013] Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Vorrichtung zum Herstellen von bahn-, platten-
oder mattenartigen Faserformkörpem mit wenigstens annähernd senkrecht zu den großen
Oberflächen ausgerichteten Fasern.
[0014] In Fig. 2 ist unter Verwendung im wesentlichen der gleichen Bezugszeichen eine abgeänderte
Ausführungsform einer solchen Vorrichtung dargestellt.
[0015] Am in Transportrichtung vorderen Ende eines Auflagetisches 1 befindet sich eine Schneidvorrichtung
2, ferner eine Saugvorrichtung 3, die um die Achse 4 schwenkbar und von einem wenigstens
teilweise luftdurchlässigen Förderband 5 abgedeckt ist. Auf dem Auflagetisch 1 werden
bis zur gewünschten Höhe Fasermatten oder -platten 6 gestapelt. Der Auflagetisch 1
ist beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel hin- und herbeweglich, so daß der Stapel
aus den Fasermatten oder -platten 6 schrittweise unter der Schneidvorrichtung 2 hindurchgeführt
werden kann. Gegebenenfalls kann die Schneidvorrichtung 2 beweglich und der Tisch
unbeweglich angeordnet sein, insbesondere dann, wenn durch die Schneidvorrichtung
2 der Schnitt von oben nach unten geführt wird. Mittels der Saugvorrichtung 3 wird
die aus den abgeschnittenen Faserstreifen bestehende Streifenscheibe 6a an dem Transportband
5 festgesaugt und dann durch Kippen der Saugvorrichtung 3 um die Achse 4 ein Zwischenraum
zwischen den Faserplatten 6 und der Scheibe 6a aus den Faserstreifen erzeugt. Die
Kipp- oder Schwenkbewegung kann durch jede bekannte Verstellvorrichtung durchgeführt
werden. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein hydraulischer
bzw. pneumatischer Zylinder 7 vorgesehen, der über Steuerungselemente die Verschwenkung
der Saugvorrichtung 3 und des Förderbandes 5 durchführt. Dabei muß selbstverständlich
die Schwenkachse 4 von der Grundfläche der untersten Faserplatte um den Abstand a
soviel tiefer gesetzt sein, daß durch die Schwenkbewegung auch der unterste Faserstreifen
der Scheibe 6a von dem Stapel aus den Fasermatten oder -platten angezogen wird. Die
Schwenkbewegung wird dann in die gestrichelt gezeichnete Stellung fortgesetzt, so
daß in dieser Endstellung eine einwandfreie Übergabe der Scheibe aus Faserstreifen
von dem Förderband 5 an die nachfolgende Fördervorrichtung, die bei der Ausführungsfonn
nach Fig. 1 ein weiteres Förderband 8 und bei der Ausführungsform nach Fig. 2 eine
Rutsche 8a ist, erfolgt. Anschließend können die aus den Faserstreifen bestehenden
Matten oder Platten ein- oder beidseitig kaschiert und erforderlichenfalls durch einen
senkrecht zu den Fasern erfolgenden Längsschnitt in zwei gleich oder aber auch unterschiedlich
dicke Matten oder Platten getrennt werden.
1. Verfahren zum Herstellen von bahn-, platten- oder mattenartigen Mineralfaserkörpern
mit wenigstens annähernd senkrecht zu den großen Oberflächen ausgerichteten Fasern,
bei dem mehrere Faserbahnen, -platten oder -matten mit im wesentlichen parallel zu
den großen Oberflächen verlaufenden Fasern übereinandergestapelt und von diesem Stapel
senkrecht zum Faserverlauf aus einzelnen Streifen bestehende Scheiben abgeschnitten
und so umgelegt werden, daß deren Schnittflächen zu den großen Oberflächen der Mineralfaserkörper
werden, dadurch gekennzeichnet , daß die Scheibe (6) aus den abgeschnittenen, übereinanderliegenden
Streifen jeweils stirnseitig flächig angesaugt, gemeinsam von der Trennebene abgekippt
und nach Brechen des Saugdruckes weiterbefördert wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Auflagetisch
für die Aufnahme eines Stapels aus mehreren Faserbahnen, -platten oder -matten und
mit einer im wesentlichen senkrecht zur Auflagefläche des Auflagetisches wirkenden
Schneidvorrichtung, gekennzeichnet durch eine dem Auflagetisch (1) nachgeordnete schwenkbare
Saugvorrichtung (3), die mit einem wenigstens teilweise luftdurchlässigen Förderband
(5) abgedeckt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Antrieb des Förderbandes
(5) über in Abhängigkeit von der Schwenkbewengung der Saugvorrichtung (3) betätigte
Endschalter gesteuert ist.