[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Pyridazinon(thiono)-phosphorsäureester, ein
Verf.-hren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Insektizide und Akarizide.
[0002] Es ist bereits bekannt, daß 0,0-Dialkyl-O-pyridazinyl-thionophosphorsäureester, z.B.
0,0-Diäthyl-0-(1-phenyl-1,6-di- hydro-pyridaz(6)on(3)yl)-thionophosphorsäureester,
sich durch insektizide und akarizide Wirksamkeit auszeichnen (vergleiche US-Patentschrift
2 759 937).
[0003] Es wurden nun die neuen Pyridazinon(thiono)-phosphorsäureester der Formel

synthetisiert, worin
R und R' für gleiches oder verschiedenes Alkyl und
X für Sauerstoff oder Schwefel stehen.
[0004] Diese neuen Verbindungen zeichnen sich durch starke insektizide und akarizide Eigenschaften
aus. Weiterhin wurde gefunden, daß die neuen Pyridazinon(thiono)-phosphorsäureester
der Formel (I) erhalten werden, wenn man (Thiono)Phosphorsäurediesterhalogenide der
Formel

in welcher R,R' und X die oben angegebene Bedeutung haben und Hal für Halogen, vorzugsweise
Chlor, steht, mit 1,6-Di- hydro-3-hydroxy-1-isopropyl-pyridazin(6)on der Formel

gegebenenfalls in Form der Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze oder gegebenenfalls
in Gegenwart eines Säureakzeptors und gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels
umsetzt.
[0005] Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Pyridazinon-(thiono)-phosphorsäureester
(I) eine bessere insektizide und akarizide Wirkung als die vorbekannten Verbirduigen
analoger Konstitution und gleicher Wirkungsrichtung. Die Produkte gemäß vorliegender
Erfindung stellen somit eine echte Bereicherung der Technik dar.
[0006] Verwendet man beispielsweise 0-Äthyl-0-sek.-butyl-phosphor- säurediesterchlorid und
1,6-Dihydro-3-hydroxy-1-isopropyl- pyridazin(6)on als Ausgangsmaterialien, so kann
der Reaktionsverlauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:

[0007] Die zu verwendenden Ausgangsstoffe sind durch die Formeln (II) und (III) allgemein
definiert. Vorzugsweise stehen darin jedoch
R und R' unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis
8, insbesondere 1 bis 4, Kohlenstoffatomen und
X für Schwefel.
[0008] Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden (Thiono)Phosphorsäure- diesterhalogenide (II)
sind bekannt und nach literaturbekannten Verfahren auch technisch gut herstellbar.
Als Beispiele dafür seien im einzelnen genannt:
0,0-Dimethyl-, 0,0-Diäthyl-, 0,0-Di-n-propyl-, 0,0-Di-isopropyl-, 0,0-Di-n-butyl-,
0,0-Di-iso-butyl-, 0,0-Di-sek.- butyl-, 0-Methyl-0-äthyl-, 0-Methyl-O-n-propyl-, 0-Methyl-0-iso-propyl-,
0-Methyl-0-n-butyl-, 0-Methyl-O-iso-butyl-, 0-Methyl-0-sek.-butyl-, 0-Äthyl-0-n-propyl-,
0-Äthyl-0-isopropyl-, 0-äthyl-0-n-butyl-, 0-Äthyl-0-iso-butyl-, 0-Äthyl-0-sek.-butyl-,0-n-Propyl-O-iso-propyl-,
0-n-Propyl-0-n-butyl-, 0-n-Propyl-O-iso-butyl-, 0-n-Propyl-0-sek.-butyl-, 0-iso-Propyl-0-n-butyl-,
0-iso-Propyl-O-iso-butyl-, 0-iso-Propyl-O-sek.-butylphosphorsäurediesterchlorid und
die entsprechenden Thionoanalogen.
[0009] Das weiterhin als Ausgangsstoff zu verwendende 1,6-Dihydro-3-hydroxy-1-iso-propyl-pyridazin(6)on
(III) kann ebenfalls nach literaturbekannten Verfahren hergestellt werden.
[0010] Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen wird bevorzugt unter
Mitverwendung geeigneter Lösungs- oder Verdünnungsmittel durchgeführt. Als solche
kommen praktisch alle inerten organischen Solventien infrage. Hierzu gehören insbesondere
aliphatische und aromatische, gegebenenfalls chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Benzol,
Toluol, Xylol, Benzin, Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol,
oder Äther, z.B. Diäthyl- und Dibutyläther, Dioxan, ferner Ketone, beispielsweise
Aceton, Methyläthyl-, Methyl-isopropyl-und Methyl-isobutylketon, außerdem Nitrile,
wie Aceto- und Propionitril.
[0011] Als Säureakzeptoren können alle üblichen Säurebindemittel Verwendung finden. Besonders
bewährt haben sich Alkalicarbonate und -alkoholate, wie Natrium- und Kaliumcarbonat,
-methylat bzw. -äthylat, ferner aliphatische, aromatische oder heterocyclische Amine,
beispielsweise Trimethylamin, Triäthylamin, Dimethylanilin, Dimethylbenzylamin und
Pyridin.
[0012] Die Reaktionstemperatur kann innerhalb eines größeren Bereiches variiert werden.
Im allgemeinen arbeitet man zwischen 0 und 100 C, vorzugsweise bei 2o bis 60°C.
[0013] Die Umsetzung läßt man im allgemeinen bei Normaldruck ablaufen.
[0014] Zur Durchführung des Verfahrens setzt man die Ausgangskomponenten vorzugsweise in
äquivalenten Verhältnissen ein. Ein Überschuß der einen oder anderen Komponente bringt
keine wesentlichen Vorteile. Die Reaktionskomponenten werden im allgemeinen in einem
der angegebenen Lösungsmittel zusammengegeben und meist bei erhöhter Temperatur zur
Vervollständigung der Reaktion ein oder mehrere Stunden gerührt.Danach gibt man ein
organisches Lösungsmittel, z.B. Toluol, zu und arbeitet die organische Phase wie üblich
durch Waschen, Trocknen und Abdestillieren des Lösungsmittels auf.
[0015] Die neuen Verbindungen fallen in Form von Ölen an, die sich meist nicht unzersetzt
destillieren lassen, jedoch durch sogenanntes "Andestillieren", d.h. durch längeres
Erhitzen unter vermindertem Druck auf mäßig erhöhte Temperaturen von den letzten flüchtigen
Anteilen befreit und auf diese Weise gereinigt werden. Zu ihrer Charakterisierung
dient der Brechungsindex.
[0016] Wie bereits mehrfach erwähnt, zeichnen sich die erfindungsgemäßen Pyridazinon(thiono)-phosphorsäureester
durch eine hervorragende insektizide und akarizide Wirksamkeit aus. Sie wirken nicht
nur gegen Pflanzen-, Hygiene- und Vorratsschädlinge, sondern auch auf dem veterinär-medizinischen
Sektor gegen tierische Parasiten (Ektoparasiten), wie parasitierende Fliegenlarven.
Die Verbindungen besitzen bei geringer Phytotoxizität sowohl eine gute Wirkung gegen
saugende als auch fressende Insekten und Milben.
[0017] Aus diesem Grunde können die erfindungsgemäßen Verbindungen mit Erfolg im Pflanzenschutz
sowie auf dem Hygiene-, Vorratsschutz- und Veterinärsektor als Schädlingsbekämpfungsmittel
eingesetzt werden.
[0018] Die Wirkstoffe eignen sich bei guter Pflanzenverträglichkeit und günstiger Warmblütertoxizität
zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere Insekten und Spinnentieren
die in der Landwirtschaft, in Forsten, im Vorräts- und Materialschutz sowie auf dem
Hygienesektor vorkommen. Sie sind gegen normal sensible und resistente Arten sowie
gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen
gehören:
Aus der Ordnung der Iaopoda z. B. Oniscus asellus, Armadillidium vulgare, Porcellio
scaber.
[0019] Aus der Ordnung der Diplopoda z. B. Blaniulus guttulatus.
[0020] Aus der Ordnung der Chilopoda z. B. Geophilus carpophagus, Scutigera spec.
[0021] Aus der Ordnung der Symphyla z. B. Scutigerella immaculata.
[0022] Aus der Ordnung der Thysanura z. B. Leplsma saocharina.
[0023] Aus der Ordnung der Collembola z. B.
Onychiurus armtus.
[0024] Aus der Ordnung der Orthoptera z. B. Blatta orientalis,
[0025] Periplaneta americana, Leucophaea maderae, Blattella germanica,
[0026] Acheta domeaticus, Gryllotalpa spp., Locuata migratoria
[0027] miaratorioides, Melanoplus differentialis, Schtatocerca gregarla.
[0028] Aus der Ordnung er Dermaptera z. B. Forficula auricularia.
[0029] Aus der Ordnung der Isoptera z. B. Reticulitermea spp..
[0030] Aus der Ordnung der Anoplura z. B. Phylloxera vastatrix, Pemphigus spp., Pediculus
humanus corporis, Haematopinus spp., Linognathus spp.
[0031] Aus der Ordnung der Mallophaga z.B. Trichodectes spp., Damalinea sPP.
[0032] Aus der Ordnung der Thysanoptera z.B. Hercinothrips femoralis, Thrips tabaci.
[0033] Aus der Ordnung der Heteroptera z.B. Eurygaster spp.,
[0034] Dysdercus intermedius, Piesma auadrata, Cimex lectularius, Rhodnius prolixus, Triatoma
spp.
[0035] Aus der Ordnung der Homoptera z.B. Aleurodes brassicae,
[0036] Bemisia tabaci, Trialeurodes vaporariorum, Aphis gossypii, Brevicoryne brassicae,
Cryptomyzus ribis, Doralis fabae, Doralis pomi, Eriosoma lanigerum, Hyalopterus arundinis,
Macrosiphum avenae, Myzus spp., Phorodon humuli, Rhopalosiphum padi, Empoasca spp.,
Euscells bilobatus, Nephotettix cincticeps, Lecanium corni, Saissetia oleae, Laodelphax
striatellus, Nilaparvata lugens, Aonidiella aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus
spp., Psylla spp..
[0037] Aus der Ordnung der Lepidoptera z. B. Pectinophora gosrypiella, Bupalus piniarius,
Cheimatobia brumata, Lithocolletis blancardella, Hyponomeuta padella, Plutella maculipennis,
Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, Lymantria spp., Bucculatrix thurberiella,
Phyllocnistis citrella, Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia spp., Earias inaulana, Heliothis
spp., Laphygma exigua, Mameatra brasaicae, Panolis flammea,
[0038] Prodsnia litura, Spodoptera spp., Trichoplusia ni,
[0039] Carpocapaa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta nubilalis, Ephestia kuehniella,
Galleria mellonella,
[0040] Cacoecia podana, Capua reticulana, Choristonewra fumiferana, Clysia ambiguella, Homona
magnanimn, Tortrix viridana.
[0041] Aus der Ordnung der Coleoptera z. B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica, Bruchidiua
obtectus, Acanthoscelides obtectus, Hylotrupes ba
julus, Agelastica alni, Leptinotarsa decemlineata, Phaedon cochleariae, Diabrotica
spp.,
[0042] Psylliodes chryaocephala, Epilachna varivestis, Atomaria spp., Oryzttphilus surinamensis,
Anthonomua spp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus sulcatus, Cosmopolites sordidus, Ceuthorrhynchus
assiailis, Hypera postica, Dermsates spp., Trogoderma spp., Anthrenus spp., Attaasnus
spp., Lyctus spp., Meligethes aeneus, Ptinua spp., Niptus hololeucus, Gibbiun psylloides,
Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp., Conoderua spp., Melolontha melolontha,
Aaphimallon solatitialis,
[0043] Costslytra zealandica.
[0044] Aus der Ordnung der Hymenoptera z. B. Diprion spp., Hoplocampa spp., Lasius spp.,
Monomorium pharaonis, Vespa spp.
[0045] Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aedes spp., Anopheles spp., Culex spp., Drosophila
melanogaster, Musca spp., Fannia spp., Calliphora erythrocephala, Lucilia spp., Chrysomyia
spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca spp., Stomoxys spp., Oestrus spp.,
Hypoderma spp., Tabanus sop., Tannia spp.,
[0046] Bibio hortulanus, Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Ceratitis capitata,
Dacus oleae, Tipula paludosa.
[0047] Aus der Ordnung der Siphonaptera z.B. Xenopsylla cheopis, Ceratophyllus spp..
[0048] Aus der Ordnung der Arachnida z.B. Scorpio maurus,
[0049] Latrodectus mactans.
[0050] Aus der Ordnung der Acarina z.B. Acarus siro, Argas spp., Ornithodoros spp., Dermanyssus
gallinae, Eriophyes ribis, Phyllocoptruta oleivora, Boophilus spp., Rhipicephalus
spp., Assblyomma spp., Hyalomma spp., Ixodes spp., Psoroptes spp., Chorioptes spp.,
Sarcoptes spp., Tarsonemus spp., Bryobia praetiosa, Panonychus spp., Tetranychus spp..
[0051] Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen,
Emulsionen, Spritzpulver, Suspensionen, Pulver, Stäubemittel, Schäume, Pasten, lösliche
Pulver, Granulate, Aerosole, Suspensions-Emulsionskonzentrate, Saatgutpuder, Wirkstoff-imprägnierte
Natur- und synthetische Stoffe, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen
für Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen, wie Räucherpatronen, -dosen,
-spiralen u.ä. sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
[0052] Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder
schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können
z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel kommen im wesentlichen infrage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alkylnaphthaline,
chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kuhlenwasseratoffe, wie Chlorbenzole,
Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan
oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren
Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon,
stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser;
mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B.
Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und
Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden,
Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische
Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste
Trägerstoffe für Granulate:
gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith,
Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie
Granulate aus organischem Material wie Sägemehle, Kokosnußschalen, Maiskolben und
Tabakstengel; als Emulgier-und/oder schaumerzeugende Mittel: nichtionogene und anionische
Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther,
z.B. Alkylaryl-polyglykol-äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie
Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel: z.B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
[0053] Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche
und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie
Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat.
[0054] Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau
und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo-Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe
wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
[0055] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
[0056] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe erfolgt in Form ihrer handelsüblichen
Formulierungen und/oder den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen.
[0057] Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen
kann in weiten Bereichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen
kann von 0,0000001 bis zu 100 Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,01 und 10
Gew.-% liegen.
[0058] Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepaßten üblichen Weise.
[0059] Bei der Anwendung gegen Hygiene- und Vorratsschädlinge zeichnen sich die Wirkstoffe
durch eine hervorragende Residualwirkung auf Holz und Ton sowie durch eine gute Alkalistabilität
auf gekälkten Unterlagen aus.
Beispiel A
Myzus-Test (Kontakt-Wirkung)
[0060] Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton Emulgator : 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther
[0061] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
[0062] Mit der Wirkstoffzubereitung werden Kohlpflanzen (Brassica oleracea), welche stark
von der Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) befallen sind, tropfnaß besprüht.
[0063] Nach den angegebenen Zeiten wird die Abtötung in % bestimmt. Dabei bedeutet 100 %,
daß alle Blattläuse abgetötet wurden; 0 % bedeutet, daß keine Blattläuse abgetötet
wurden.
[0064] Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen, Auswertungszeiten und Resultate gehen aus der
nachfolgenden Tabelle
A hervor:

Beispiel B
Tetranychus-Test (resistent)
[0065] Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Aceton Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther
[0066] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
[0067] Mit der Wirkstoffzubereitung werden Bohnenpflanzen (Phaseolus vulgaris), die stark
von allen Entwicklungsstadien der gemeinen Spinnmilbe oder Bohnenspinnmilbe (Tetranychus
urticae) befallen sind, tropfnaß besprüht.
[0068] Nach den angegebenen Zeiten wird die Abtötung in % bestimmt. Dabei bedeutet 100 %,
daß alle Spinnmilben abgetötet wurden; 0 % bedeutet, daß keine Spinnmilben abgetötet
wurden.
[0069] Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen, Auswertungszeiten und Resultate gehen aus der
nachfolgenden Tabelle
B hervor:
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1:
[0070]

Ein Gemisch aus 15,4 g (o,l Mol) 1-Isopropyl-1,6-dihydro-3-hydroxy-6-oxo-pyridazin,
2
0,7 g (o,15 Mol) Kaliumcarbonat, 3oo ml Acetonitril und 18,9 g (o,l Mol) 0,0-Diäthylthionophosphorsäurediesterchlorid
wird 5 Stunden bei 45°C gerührt. Dann gibt man 4oo ml Toluol zu und schüttelt das
Reaktionsgemisch 2 mal mit je 3oo ml Wasser. Die organische Phase wird über Natriumsulfat
getrocknet, dann destilliert man das Lösungsmittel im Vakuum ab. Der Rückstand wird
bei ca. 80°C andestilliert. Man erhält auf diese Weise 25,3 g (76 % der Theorie) 0,0-Diäthyl-0-[1-iso-propyl-1,6-dihydro-6-oxo-
pyridazin(3)yl]-thionophosphorsäureester in Form eines hellbraunen Öles mit dem Brechungsindex

: 1,5
078.
[0071] Analog Beispiel 1 können die folgenden Verbindungen der Formel

hergestellt werden:

[0072] Das als Ausgangsmaterial zu verwendende 1-Isopropyl-1,6-dihydro-3-hydroxy-6-oxo-pyridazin
kann zum Beispiel wie folgt hergestellt werden:

[0073] Zu einer Lösung von 73,8 g (
0,6 Mol) Isopropylhydrazinsulfat in 18o ml Wasser und lo ml konzentrierter Salzsäure
gibt man bei 6o°C 58,8 g (0,6 Mol) Maleinsäureanhydrid. Dann wird das Gemisch 3 Stunden
unter Rückfluß gekocht und anschließend auf 0°C abgekühlt. Nach einer halben Stunden
saugt man das ausgefallene Produkt ab. Man erhält so 59 g (64 % der Theorie) 1-Isopropyl-1,6-dihydro-3-hydroxy-6-oxo-pyridazia
in Form farbloser Kristalle mit dem Schmelzpunkt 148°C.