[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Derivate der 2-(2,2-Dihalogenvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancarbonsaure,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Zwischenprodukte zur Herstellung
von Insektiziden wie beispielsweise 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropan-
carbonsäure-3-phenoxybenzylester sowie neue Zwischenprodukte zu ihrer Herstellung.
[0002] Die Herstellung von 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethyleyelo- propancarbonsäure durch
Umsetzung von 1,1-Dichlor-4-methyl-1,3-pentadien mit Diazoessigester und nachfolgender
Hydrolyse ist bereits bekannt (Farkas et al, Collect. Czechosl. Chem. Commun. 24,
2230 (1959)). Dieses Verfahren weist jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. So ist
die Handhabung großer Mengen Diazoessigester, der sich explosionsartig zersetzen kann,
in der Technik mit großen Risiken behaftet. Auch aus physiologischer Sicht ist die
Verwendung von Diazoverbindungen problematisch.
[0003] Es ist ferner vorgeschlagen worden, anstelle der CarbonsHure 1-Cyano-2-(2,2-dichlorvinyl)-3,3-di)nethyl-cyclopropan
als Zwischenstufe zur Herstellung der insektizid wirksamen Carbonsäureester zu verwenden.
Dieses Nitril läßt sich durch Wasserabspaltung aus dem entsprechenden Aldoxim (vergl.
Deutsche Offenlegungsschrift 2 621 832) oder durch basenkatalysierten Ringschluß aus
3-Brom-1-cyano-2,2-dimethyl-5,5,5-trichlor- pentan (vgl. Deutsche Offenlegungsschrift
2 621 831) herstellen. Diese Verfahren leiden jedoch unter dem Mangel, daß 1-Cyano-2-(2,2-dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropan
selbst unter drastischen Bedingungen nur in geringen Ausbeuten zur entsprechenden
Carbonsäure verseift werden kann.
[0004] Es werden nun die neuen Derivate der 2(2,2-Dihalogenvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancarbonsäure
der allgemeinen Formel I

in welcher
Hal unabhängig voneinander für Halogen steht und
Y für ein C-Atom steht, das sowohl einfach als auch doppelt an Sauerstoff oder Schwefel
und/oder Stickstoff gebunden ist,wobei mindestens eine Bindung durch Stickstoff besetzt
ist,
gefunden.
[0005] Es wurde ferner gefunden, daß die neuen Derivate der 2(2,2-Dihalogenvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancarbonsäure
der allgemeinen Formel I hergestellt werden können, indem man eine Verbindung der
allgemeinen Formel II

in welcher
Hal und Y die oben angegebene Bedeutung haben
in Gegenwart eines Verdünnungsmittels mit einer Base behandelt.
[0006] Die Cyclopropancarbonsäurederivate der allgemeinen Formel I dienen als Zwischenprodukte
zur Herstellung der ihnen zugrunde liegenden bekannten Cyclopropancarbonsäuren, die
ihrerseits Zwischenprodukte zur Herstellung bekannter Insektizide sind. Die Cyclopropancarbonsäuren
werden erhalten, indem man die Verbindungen der allgemeinen Formel I sauer oder alkalisch
unter geeigneten Bedingungen hydrolysiert (Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie,
Band VIII, S. 432 (1952) und Methodicum Chimicum, Band 5, S. 572 (1975)).
[0007] Die Verwendung der Cyclopropancarbonsäurederivate der allgemeinen Formel I stellt
eine entscheidende Verbesserung des Verfahrens zur Herstellung von Cyclopropancarbonsäuren,
ausgehend vom entsprechenden Cyclopropancarbonsäurenitril, dar. Es wird dabei die
Stufe des nur schwer und in geringer Ausbeute zur Cyclopropancarbonsäure oder zu deren
Derivaten zu verseifenden Cyclopropancarbonsäurenitrils umgangen.
[0008] Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß die Umwandlung der Cyangruppe
in funktionelle Carbonsäurederivate auf der Stufe des 4-Cyano-3,3-dimethyl-1-butens,
des Ausgangsprodukts zur Herstellung der Verbindungen der Formel I, sehr viel leichter
und besser möglich ist als auf der Stufe des 1-Cyano-2-(2,2-dichlorvinyl)-3,3-dimethyl-
cyclopropans. Die Verwendung der erfindungsgemäßen neuen Stoffe führt zu einem Verfahren,
das den entscheidenden Vorteil aufweist, daß die Synthese der insektizid wirksamen
2-(2,2-Dihalogenvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancaf- bonsäureester wie beispielsweise
2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancarbonsäure-3-phenoxy-benzylester einfacher
und in besseren Ausbeuten möglich ist als aus den entsprechenden Nitrilen.
[0009] Verwendet man 4,6,6,6-Tetrachlor-3,3-dimethyl-n-hexansäure- amid als Ausgangsstoff,
kann der Reaktionsablauf durch folgendes Formelschema wiedergegeben werden:
[0010]

Die Ausgangsstoffe zur Herstellung der Cyclopropancarbonsäurederivate der Formel I
sind neu, sie sind durch die Formel II allgemein definiert. In der Formel II steht
Hal bevorzugt für Chlor oder Brom und Y bevorzugt für einen der folgenden Reste a-e:

wobei
R1 für Wasserstoff, Alkyl oder Aryl steht und
R2 für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Hydroxyl, Alkoxy, Amino, Alkylamino, Dialkylamino,
Acyl, Alkoxycarbonyl oder Aminocarbonyl steht, oder beide Reste R1 und R2 gemeinsam mit dem angrenzenden Stickstoffatom einen Heterocyclus bilden können, ferner
für

wobei
3 4 R3, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Aryl oder Acyl stehen, oder gemeinsam
mit den angrenzenden Atomen einen Heterocyclus bilden können, ferner für

wobei
R5, R6 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Aryl, Hydroxy, Alkoxy oder Amino stehen,
oder gemeinsam mit dem angrenzenden N-Atom einen Heterocyclus bilden können, ferner
für

wobei
R7 für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Hydroxyl, Alkoxy steht
und
R8, R9 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Arylamino, Dialkylamino oder
Hydroxyl stehen oder gemeinsam zwei der Reste R7, R8 und R9 mit den angrenzenden Atomen einen Heterocyclus bilden können, ferner für

wobei
R10 für Alkyl steht und
R11 für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Hydroxyl, Alkoxy oder Amino steht oder R10 und R11 gemeinsam mit den angrenzenden Atomen einen Heterocyclus bilden können.
[0011] Besonders bevorzugt sind Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II in den Y
für den Rest der Formel a steht, wobei R
1 für Wasserstoff, Alkylreste mit 1-4 C-Atomen oder Aryl wie Phenyl oder Tolyl und
R
2 für Wasserstoff, Alkylreste mit 1-4 C-Atomen, Arylreste wie Phenyl oder Tolyl, Hydroxyl,
Alkoxyreste mit 1-4 C-Atomen, Amino, Alkylamino mit 1-4 C-Atomen, Dialkylamino mit
2-8 C-Atomen, Acylreste mit 1-7 C-Atomen, Alkoxycarbonyl mit 2-5 C-Atanen, oder Aminocarbonyl
steht und R
1 und R
2 auch gemeinsam für Teile eines Ringes wie Tetramethylen, Pentamethylen oder -CH2-CH2-0-CH2-CH2-
stehen, ferner für den Rest der Formel b steht, wobei R für Alkylreste mit 1-4 C-Atomen,
Aryl wie Phenyl, oder Acyl mit 1-7 C-Atomen steht und
R4 für Wasserstoff, Alkylreste mit 1-4 C-Atomen, Aryl wie Phenyl oder Acylresten mit
1-7 C-Atomen steht und R
3 und R
4 gemeinsam für einen Alkylenrest mit 2-5 C-Atomen wie Äthylen oder Trimethylen stehen,
ferner für den Rest der Formel c steht, wobei R
5 für Wasserstoff, Alkylreste mit 1-4 C-Atomen steht und R
6 für Wasserstoff, Alkylrest mit 1-4 C-Atomen, Aryl wie Phenyl, Hydroxyl, Alkoxyreste
mit 1-4 C-Atomen oder Amino steht und R
5 und
R6 auch für Teile eines Ringes wie Tetramethylen, Pen-
tamethylen oder -CH2-CH2-0-CH2-CH2- stehen, ferner für den Rest der Formel d steht, wobei R
7 für Wasserstoff, Alkylreste mit 1-4 C-Atomen, Aryl wie Phenyl, Alkylamino mit 1-4
C-Atomen, Dialkylamino mit 2-8 C-Atomen, Hydroxyl, Alkoxyreste mit 1-4 C-Atomen steht
und R
8 für Wasserstoff und Alkylreste mit 1-4 C-Atomen steht und R
9 für Wasserstoff, Alkylreste mit 1-4 C-Atomen, Aryl wie Phenyl, Amino, Alkylamino
mit 1-4 C-Atomen, Dialkylamino mit 2-8 C-Atomen oder Hydroxyl steht und R
7 und R
8 gemeinsam für einen Alkylenrest mit 2-5 C-Atomen wie Äthylen oder Trimethylen stehen
und
R8 und
R9 auch für Teile eines Ringes wie Tetramethylen, Pentamethylen oder -CH
2-CH
2-O-CH
2-CH
2 stehen, ferner für den Rest der Formel e steht, wobei R
10 für Alkylreste mit 1-4 C-Atomen steht, R
1 für Wasserstoff, Alkylreste mit 1-4 C-Atomen, Aryl wie Phenyl, Hydroxyl, Alkoxyresten
mit 1-4 C-Atomen oder Amino steht.
[0012] Nach einer besonderen Ausführungsform dieser Erfindung lassen sich die einzelnen
Reaktionsstufen in einem Verfahren so zusammenfassen, daß auf die Reinigung und Isolierung
der reinen Zwischenprodukte verzichtet werden kann. So wird beispielsweise das 3,3-Dimethyl-4-pentensäure-
amid, hergestellt durch partielle Hydrolyse aus dem 4-Cyano-3,3-dimethyl-1-buten,
in Tetrachlorkohlenstoff aufgenommen und nach Zusatz von Dibenzoylperoxid durch Erhitzen
in das Addukt 3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexan- amid verwandelt. Nach Entfernung
des Lösungsmittels nimmt man in Äthanol auf und cyclisiert in Gegenwart von Natriumäthylat
zum 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclo- propancarbonsäureamid, das isoliert und
gereinigt wird.
[0013] Als Beispiele für Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II, die besonders vorteilhaft
zur Herstellung der Cyclopropancarbonsäurederivate verwendet werden können,seien genannt:
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäureamid
4-Brom-3,3-dimethyl-6,6,6-trichlorhexansäureamid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrabromhexansäureamid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-N-tert.-butylamid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrabromhexansäure-N-tert.-butylamid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-anilid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-piperidid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-morpholid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäurehydroxamsäure
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-hydrazid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-imid-äthylester
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-methylimid-methylester
2-(2',2'-Dimethyl-3',5',5',5'-tetrachlorpentyl)-oxazolin
2-(2',2'-Dimethyl-3',5',5',5'-tetrabrompentyl)-oxazolin
2-(2',2'-Dimethyl-3',5',5',5'-tetrachlorpentyl-5,6-di hydro-4H-1,3-oxazin
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexanhydroximsäure-O-methyl- äthylester
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexanthiocarbonsäureamid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexanthiocarbonsäure-N-tert.-butylamid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexanthiocarbonsäure-N-äthylamid
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-amidin
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-N-methyl-N'- phenylamidin
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-amidoxim
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexansäure-amidrazon
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexanthiocarbonsäure-N-methyl- hydrazonid-S-methylester
3,3-Dimethyl-4,6,6,6-tetrachlorhexan-S-methyl-thiohydroxam- säure
[0014] Wie bereits erwähnt sind die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II neu.
Sie können jedoch erhalten werden, indem man Verbindungen der Formel III

in welcher
Y die oben angegebene Bedeutung hat
gegebenenfalls in Anwesenheit eines Verdünnungsmittels mit Tetrahalogenmethan in Gegenwart
eines Katalysators umsetzt.
[0015] Dabei kann der Reaktionsablauf durch folgende Formelschema wiedergegeben werden

[0016] Besonders bevorzugte Tetrahalogenmethane sind Tetrachlorkohlenstoff, Bromtrichlormethan
oder Tetrabrommethan.
[0017] Bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel III sind diejenigen, die zu den bevorzugten
Verbindungen der Formel II führen.
[0018] Die Addition der Tetrahalogenmethane an die Verbindungen der Formel III wird im Temperaturbereich
von 50 - 120°C, vorzugsweise 70 - 100°C unter Verwendung von Katalysatoren wie Dibenzoylperoxid,
Azobisisobuttersäurenitril, Kupfer-oder Eisensalzen durchgeführt.
[0019] Als Verdünnungsmittel eignen sich alle inerten organischen Lösungsmittel wie Kohlenwasserstoffe,
Äther, Nitrile, Ester, Ketone. Bevorzugt werden jedoch die auch als Ausgangstoffe
verwendbaren Tetrahalogenmethane verwendet.
[0020] Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel III sind zum Teil neu. Sie können
erhalten werden, indem man
a) die Nitrilgruppe von 4-Cyano-3,3-dimethyl-1-buten in an sich bekannter Weise in
den Rest Y der Verbindungen der allgemeinen Formel III überführt (vgl. Houben Weyl,
Methoden der Organischen Chemie Band VIII und Methodicum Chimicum,Band 6,1974,Thieme
Verlag Stuttgart) oder
b) den Carboxylrest der 3,3-Dimethyl-4-pentensäure in an sich bekannter Weise in den
Rest Y der Verbindungen der allgemeinen Formel III überführt (vgl. Houben Weyl, Methoden
der Organischen Chemie Band VIII und Methodicum Chimicum,Band 6,1974,Thieme Verlag Stuttgart).
[0021] Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen 2(2,2-Dihalogenvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancarbonsäurederivate
wird durch Einwirkung von wenigstens zwei Mol Base auf die Verbindungen der Formel
II durchgeführtund ergibt unter Cyclisierung und ß-Eliminierung die erfindungsgemäßen
Verbindungen. Dabei können Cyclisierung und ß-Eliminierung sowohl nacheinander als
auch gleichzeitig erfolgen.
[0022] Als Basen kommen tertiäre Amine, beispielweise Pyridin, Triäthylamin, Dimethylanilin,
Benzyldimethylamin, N-Methylpiperidin, 1,8-Diazabicyclo(5,4,0)-undecen, Alkalimetallalkolate,
beispielsweise Natriummethylat, Natriumäthylat, Kalium-t-butylat und ebenso Alkalihydroxide
wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid sowie Alkali- und Erdalkalicarbonate.
[0023] Als verdünnungsmittel eignen sich Alkohole wie Methanol, Äthanol oder t-Butanol,
Äther wie Dioxan oder Di- äthyläther, und polare Lösungsmittel wie Acetonitril, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid oder Hexamethylphosphorsäuretriamid.
[0024] Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen
arbeitet man zwischen Raumtemperatur und 120°C,bevorzugt zwischen 40° und 80°C.
[0025] Verbindungen der allgemeinen Formel III

in welcher
Y für den Oxazolinrest der allgemeinen Formel IV steht

in welcher
R
12-R
15 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl stehen oder gemeinsam
mit den angrenzenden C-Atomen einen carbocylischen Ring bilden können
sind neu.
[0026] Man erhält sie, indem man 4-Cyano-3,3-dimethyl-1-buten der Formel V

mit 2-Amino-alkanolen der allgemeinen Formel VI

in welcher R
12-R
15 die oben angegebene Bedeutung haben, bei Temperaturen von 150 - 200°C gegebenenfalls
in Gegenwart eines Katalysators sowie eines Verdünnungsmittels umsetzt.
[0027] Bevorzugt sind solche der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel III in denen
die Reste R
12 - R
15 des Oxazolinrestes der allgemeinen Formel IV unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Aralkyl mit 7-9 C-Atomen oder Phenyl, das ggf. durch Halogen,
Alkoxy oder Phenoxy substituiert ist stehen , wobei R
12 und R
13 oder/sowie R
14 und R
15 eine Alkylenkette mit 4-6 C-Atomen bilden können und
R12 mit
R14 oder
R15 eine Alkylenkette mit 3-4 C-Atomen bilden kann.
[0028] Als Beispiele seien im einzelnen genannt:
2-(2,2-Dimethyl-3-buten-1-yl)-2-oxazolin,
2-(2,2-Dimethyl-3-buten-1-yl)-4,4-dimethyl-2-oxazolin
2-(2,2-Dimethyl-3-buten-1-yl)-5,5-dimethyl-2-oxazolin
2-(2,2- " " " )-4,4,5,5-tetramethyl-2-oxazolin
2-(2,2- " " ") -5-benzyl-2-oxazolin
2-(2,2- " " " )-4,4-tetramethylen-2-oxazolin
2-(2,2- " " " )-4,5-tetramethylen-2-oxazolin
2-(2,2- " " " )-4-phenyl-2-oxazolin
2-(2,2- " " " )-5-phenyl-2-oxazolin
2-(2,2- " " " )-5-(m-phenoxyphenyl)-2-oxazolin
[0029] Das Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindungen der Formel III wird analog dem
in Angew. Chem. Band 88,Seite 321 (1976) beschriebenen Verfahren durchgeführt. Als
Katalysatoren werden dabei bevorzugt verwendet:
[0030] Cadmiumacetat, Zinkacetat, Manganacetat, Zinkchlorid, Kupfer-(II)-chlorid, Cobaltacetat
oder Lithiumchlorid.
[0031] Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert. Dabei wird
unter .1 eines jeden Beispiels die. Bildung des Restes Y, d.h. der Carbonsäurederivatgruppe,
ausgehend von 4-Cyano-3,3-dimethyl-1-buten oder 3,3-Dimethyl-4-pentensäure,beschrieben.
[0032] Unter .2 eines jeden Beispiels wird die Addition des Tetrahalogenmethans an die Doppelbindung
des Ausgangsstoffes, der gemäß den unter .1 beschriebenen Verfahren erhalten wird,
beschrieben.
[0033] Unter .3 eines jeden Beispiels wird schließlich die Ringbildung und ß-Eliminierung
aus den gemäß .2 erhaltenen Produkten beschrieben.
Beispiel 1
[0034] Herstellung von 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopro- pancarbonsäureamid
1.1 10,9 g (0,1 mol) 4-Cyano-3,3-dimethyl-1-buten werden mit 100 ml 10 % Wasserstoffperoxidlösung,
100 ml Aceton und 15 ml 10 % Sodalösung 15 Stunden bei 40°C gerührt. Die Lösung wird
dann mit Wasser verdünnt und mit Tetrachlorkohlenstoff mehrfach ausgeschüttelt.
1.2 Die Lösung des Amids in Tetrachlorkohlenstoff wird nach Zugabe von 0,5 g Dibenzoylperaoxid
12 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Im Vakuum wird überschüssiger Tetrachlorkohlenstoff
abgezogen und der Rückstand in 100 ml Äthanol aufgenommen.
1.3 Man gibt 0,2 mol Natriumäthylat in Form einer Lösung dazu und erhitzt 2 Stunden unter
Rückfluß. Die Lösung wird mit Methylenchlorid verdünnt und mit Wasser mehrfach ausgeschüttelt.
Nach dem Trocknen und Abziehen des Lösungsmittels erhält man 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancarbon-
säureamid vom Fp. 78 - 81°C.
Beispiel 2
[0035] Herstellung von 2-(2'-(2,2-Dichlorvinyl)-3',3'-dimethylcyclopro- pyl)-oxazolin
2.1 10,9 g (0,1 mol) 4-Cyano-3,3-dimethyl-1-buten werden mit 6,7 g (0,11 mol) Aminoäthanol
unter Katalyse von Cadmiumacetat bis zum Ende der NH3-Entwicklung auf 150 - 160°C erhitzt. Nach den Erkalten wird das Reaktionsgemisch
in Tetrachlorkohlenstoff aufgenommen.
2.2 Diese Lösung des 2-(2,2'-Dimethyl-3'-butenyl-)-oxazolins in CCl4 wird unter Zusatz von 0,5 g Dibenzoylperoxid 15 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das
Lösungsmittel wird im Vakuum abgezogen und der Rückstand in 100 ml DMSO gelöst.
2.3 Nach Zusatz von 24 g (0,21 mol) Kalium-t-butylat erhitzt man 1 Stunde auf 70°C.
Die Lösung wird mit Methylenchlorid verdünnt und mit Wasser mehrfach ausgeschüttelt.
Nach Trocknen und Abziehen des Lösungsmittels im Vakuum erhält man 2-(2'-(2,2-Dichlorvinyl)-3',3'-dimethylcyclopropyl-)-oxazolin
vom KP1mm 86 - 88°C.
Beispiel 3
[0036] Herstellung von 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropan- carbonsäure-N-tert.
butylamid
3.1 10,9 g (0,1 mol) 4-Cyano-3,3-dimethyl-l-buten und 7,2 g (0,1 mol) tert.Butanol werden
bei 150C zu einem Gemisch aus 100 ml Eisessig und 10 g (0,1 mol) konz. Schwefelsäure getropft
und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird auf Eis gegossen, alkalisch
gestellt und mit CA2Cl2 extrahiert. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels bleibt 3,3-Dimethyl-4-pentenearbonsäure-N-tert.butylamid
vom Fp. 73 - 75°C zurück, das in 40 g Bromtrichlormethan gelöst wird.
3.2 Diese Lösung wird unter periodischer Zugabe von insgesamt 0,5 g Dibenzoylperoxid
15 Stunden bei 90°C erhitzt. Ueberschüssiges Bromtrichlormethan wird im Vakuum abdestilliert
und der Rückstand in 100 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid gelöst.
3.3 Man setzt 33 g (0,3 mol) Kalium-t-butylat dazu und erhitzt 6 Stunden auf 80°C.
Die Lösung wird mit Wasser verdünnt und mit Methylenchlorid mehrfach extrahiert. Nach
Trocknen und Abziehen des Lösungsmittels im Vakuum gewinnt man 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropancarbonsäure-N-tert.
butylamid vom Fp. 108 - 109°C.
Beispiel 4
[0037] Herstellung von 2-(2,2-Dimethylvinyl)-3,3-dimethylcyclopropan- thiocarbonsäure-N-t-butylamid
4.1 9,15 g (50 mmol) 3,3-Dimethyl-4-pentensäure-N-tert.butylamid vom Fp. 73 - 75°C
(s. Beispiel 3 a) werden mit 5 g Phosphorpentasulfid in 100 ml Pyridin 1 Stunde unter
Rückfluß erhitzt. Die Lösung wird filtriert und Pyridin im Vakuum abdestilliert. Der
Rückstand wird in Tetrachlorkohlenstoff aufgenommen.
4.2 Diese Lösung wird bei sukzessiver Zugabe von 0,5 g Dibenzoylperoxid 12 Stunden
unter Rückfluß erhitzt. Tetrachlorkohlenstoff wird im Vakuum abgezogen und der Rückstand
in 100 ml tert.Butanol gelöst.
4.3 Unter Zusatz von 17 g (0,15 mol) Kalium-t-butylat erhitzt man die Lösung 2 Stunden
unter Rückfluß. Nach dem Erkalten verdünnt man das Reaktionsgemisch mit Methylenchlorid
und schüttelt mit Wasser gut aus. Die organische Phase wird getrocknet und im Vakuum
abgezogen. Zurück bleibt 2-(2,2-Di- methylvinyl)-3,3-dimethyl-cyclopropan-thiocarbonsäure-N-t-butylamid.
Beispiel 5
[0038] Herstellung von 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethyl-cyclopropancarbonsäure-amidoxim
5.1 4 g (0,12 mol) Hydroxylamin in 100 ml n-Butanol werden mit 10,9 g (0,1 mol) 4-Cyano-3,3-dimethyl-1-buten
48 Stunden bei 40°C gerührt. Dann wird n-Butanol im Vakuum abdestilliert und der Rückstand
in Tetrachlorkohlenstoff gelöst.
5.2 Diese Lösung wird unter periodischen Zusatz von insgesamt 0,5 g Dibenzoylperoxid
12 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Dann wird das Lösungsmittel abgezogen und der Rückstand
in Äthanol aufgenommen.
5.3 Die äthanolische Lösung wird nach Zusatz von 0,3 mol Natriumäthylat 3 Stunden
unter Rückfluß erhitzt. Dann wird die Lösung im Vakuum eingeengt, mit Äther verdünnt
und mit Wasser gut ausgeschüttelt. Nach dem Trocknen und Abdampfen des Äthers erhält
man 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopro- pancarbonsäure-amidoxim.
Beispiel 6
[0039] Herstellung 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethyl-cyclopropan- carbonhydroxamsäure
6.1 12,8 g (0,1 mol) 3,3-Dimethyl-4-pentensäure (J.Org.Chem. 27, 3602 (1962)) werden
durch Kochen mit 50 ml Äthanol unter Zusatz einer Spur p-Toluolsulfonsäure in 8 Stunden
azeotrop verestert. Dann wird eine Lösung von 3,3 g Hydroxylamin in 20 ml Äthanol
sowie 0,01 mol Natriumäthylat zugegeben und 24 Stunden bei RT gerührt. Die Lösung
wird mit verd. Salzsäure neutralisiert und im Vakuum eingeengt. Mit Tetrachlorkohlenstoff
extrahiert man den Rückstand.
6.2 Diese Lösung wird bei suksessiver Zugabe von 0,5 g Benzoylperoxid 15 Stunden am
Rückfluß erhitzt. Dann wird das Lösungsmittel abgezogen und der Rückstand in Äthanol
gelöst.
6.3 Man gibt 0,3 mol Natriumäthylat zu dieser Lösung und erhitzt 4 Stunden unter Rückfluß.
Dann engt man im Vakuum ein, stellt mit verdünnter Salzsäure sauer und extrahiert
mit Äther. Die Ätherlösung wird nach Waschen mit Wasser getrocknet und einrotiert.
Zurück bleibt 2-(2,2-Dichlorvinyl)-3,3-dimethyl- cyclopropanhydroxamsäure.