[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine diskontinuierlich arbeitende Presse zum Zusammenballen
lockeren Gutes mit einem in einem Preßraum hin- und herbewegbaren Preßstempel, einer
das Gut in den Preßraum fördernden Zufördereinrichtung und einem Fühler zur Erfassung
des Gefülltzustandes.
[0002] Bei der Zusammenballung lockerer Materialien, wie z.B.. Altpapierschnitzeln oder
dergleichen füllt sich der Preßraum der Presse sehr rasch mit dem zu pressenden Gut,
wobei dieses im Preßraum sehr locker zu liegen kommt, so daß dann je Preßvorgang nur
ein geringes Volumen an Preßgut zustandekommt. Dies ist besonders dann der Fall, wenn
mit üblichen optischen Fühlern, wie z.B. Lichtschranken ein bestimmter Füllungsgrad
der Presse festgestellt und dann der Preßvorgang automatisch oder von Hand aus eingeleitet
wird.
[0003] Es ist eine diskontinuierlich arbeitende Presse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 bekannt (Britische Patentschrift Nr. 12 61 418), bei dem eine Lichtschranke die
Aufschüttung des zusammenzuballenden lockeren Guts bis in einen mit dem Preßraum verbundenen
Einlaßschacht erfaßt. Da die Lichtschranke somit nur betätigt wird, wenn der Preßraum
und der entsprechende Abschnitt des Einlaßschachtes locker mit dem zusammenzuballenden
Material gefüllt sind, muß bis zum Erreichen eines bestimmten Ballenvolumens die Presse
mehrmals hintereinander betätigt werden, was zu einem großen Aufwand an Zeit und auch
Energie führen muß.
[0004] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine
Presse der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art zu schaffen, mit welcher
beim Pressen ein höherer Wirkungsgrad erreichbar ist und damit kürzere Preßzeiten
und geringerer Energieverbrauch erzielbar sind.
[0005] Die durch die erfindungsgemäße Presse erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß das in den Preßraum durch die Zufördereinrichtung eingebrachte Preßgut
solange in den Preßraum eingefördert wird, bis eine vorgegebene Vorkomprimierung des
Gutes erreicht worden ist, wobei die obere Grenze des die Vorkomprimierung bewirkenden
Staudrucks in Abhängigkeit von der Belastbarkeit der Zufördereinrichtung durch eine
entsprechende Einstellung der Auslösung des Druckfühlers vorgewählt werden kann. Aufgrund
dieser Vorkomprimierung läßt sich die Anzahl der zur Erzielung eines bestimmten Ballenvolumens
erforderlichen Preßvorgänge um bis zu 60 % herabsetzen. Neben der erheblichen Zeitersparnis
wird dadurch auch eine beachtliche Erhöhung der Lebensdauer der Presse erreicht.
[0006] Vorzugsweise ist bei einer Presse mit in einer der Seitenwandungen befindlichen Füllöffnung
der Druckfühler in dem oberhalb der Füllöffnung befindlichen Bereich des Preßraums
bzw. der Seitenwandungen angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß der Druckfühler erst
dann reagiert, wenn sich der Staudruck bis oberhalb der Füllöffnung, d.h. über den
gesamten Preßraum, fortgepflanzt hat.
[0007] Es ist zweckmäßig, daß der Druckfühler als federnder Stab ausgebildet und durch den
Preßstempel aus dessen Bewegungsbahn elastisch herausschwenkbar ist. Bei dieser Anordnung
kann der Staudruck im Bereich des sich im Preßraum ausbildenden Schüttkegels erfaßt
werden.
[0008] Es ist jedoch auch möglich, daß als Druckfühler ein z.B. als Membran, bewegliche
Platte oder dergleichen ausgebildeter Teil einer der Seitenwandungen vorgesehen ist,
mittels welchem ein Schaltorgan betätigbar ist. Bei dieser Ausbildung des Druckfühlers
ragt kein Teil in die Bewegungsbahn des Preßstempels hinein, wodurch eine erhöhte
Betriebssicherheit der Presse gegeben ist.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsformen darstellenden Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigt:
Figur 1 eine zum Teil als Schnitt dargestellte Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
der Presse und
Figur 2 eine der Figur 1 vergleichbare Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
der Presse. 1
[0010] Ein durch einen Motor 16 antreibbares Reißwerk/zerkleinert einerseits das zu pressende
Papier in schmale Streifen oder Schnitzel und fördert andererseits das zerkleinerte
Papier in einen Preßraum 2, in dem ein Preßstempel 3 hin- und herbewegbar ist. Der
Preßraum 2 wird in seinem unteren Bereich von einem Preßkorb 4 gebildet, der auf Rollen
5 aus der Presse ausfahrbar ist. Oberhalb des Preßkorbs 4 wird der Preßraum 2 durch
Seitenwandungen 6 begrenzt. In einer der Seitenwandungen 6 ist eine Füllöffnung 7
vorgesehen, in welche ein vom Reißwerk 1 kommender Einlaßschacht 8 einmündet.
[0011] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 ist in dem oberhalb der Füllöffnung 7 befindlichen
Bereich des Preßraums 2 ein als federnder Stab ausgebildeter Druckfühler 9 vorgesehen,
der in die Bewegungsbahn des
Preß- stempels 3 ragt und aus derselben durch den sich abwärts bewegenden Preßstempel
elastisch herausschwenkbar ist. Der stabförmige Druckfühler betätigt bei eingeschwenkter
Lage einen nicht dargestellten Schalter, durch welchen bei überschreiten eines vorbestimmten
Staudrucks an dem stabförmigen Druckfühler 9 und bei entsprechender Verbiegung des
Druckfühlers 9 das Reißwerk 1 ausgeschaltet wird. Wenn die Presse mit einer automatischen
Steuervorrichtung versehen ist, kann durch den von dem Druckfühler 9 betätigten Schalter
nach Abschalten des Reißwerks 1 der nicht dargestellte Antrieb des Preßstempels 3
eingeschaltet und damit der eigentliche Preßvorgang eingeleitet werden.
[0012] Die vorstehend beschriebenen Bauelemente werden von Tragsäulen 14 getragen, die an
einer Grundplatte 15 angeordnet sind.
[0013] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 ist der Druckfühler als eine in der der Füllöffnung
7 gegenüberliegenden Seitenwandung 6 gelagerte Membran 10 ausgebildet, die mit einem
Bolzen 11 in Verbindung steht. Die Membran 10 wird dabei von einer sich an dem Maschinenrahmen
(Tragsäule 14) abstützenden Druckfeder 12 im Sinne eines Hineinbewegens in den Preßraum
2 belastet. An dem Maschinenrahmen ist ein Schalter 13 angeordnet, der bei durch den
Staudruck des in den Preßraum eingeförderten Preßgutes auf die Seitenwand zu gepreßten
Membran 10 durch den Bolzen 11 betätigt wird, damit das Reißwerk 1 abschaltet und
dann den hier nicht dargestellten Antrieb für den Preßstempel 3 einschaltet.
[0014] Bei Benutzung der Presse wird das zu pressende Papier durch das Reißwerk 1 in schmale
Streifen oder Schnitzel zerteilt und durch den Einlaßschacht 8 und die Füllöffnung
7 in den Preßraum 2 hineingefördert. Die Förderung hält an, bis im Preßraum 2 das
Preßgut durch das die Zuförderung bewirkende Reißwerk 1 so stark vorverdichtet ist,
daß zufolge des Staudrucks der beim Ausführungsbeispiel nach Figur 1 als federnder
Stab ausgebildete Druckfühler 9 elastisch verbogen und damit der nicht dargestellte,
das Reißwerk 1 ausschaltende und den Preßstempelantrieb einschaltende Schalter im
Sinne der angeführten Funktionen betätigt wird. Erst nun erfolgt die erste eigentliche
Pressung der Papierschnitzel durch den herabgehenden Preßstempel 3; der Preßstempel
verharrt in der unteren Preßstellung einige Zeit, um beim Hochgehen des Stempels ein
Wiederausdehnen des Materials zu verringern. Der Druckfühler 9 wird beim Herabgehen
des Preßstempels 3 durch denselben aus dessen Bewegungsbahn elastisch herausgeschwenkt
und verbleibt während des Preßvorgangs in dem Zwischenraum zwischen dem Preßstempel
bzw. den die Seitenflächen nach hinten fortsetzenden Abdeckplatten und den Seitenwandungen
6 des Preßraumes. Anschließend wird der Preßstempel 3 in seine Ausgangsstellung zurückbewegt,
wobei der Druckfühler 9 in seine Ausgangsstellung zurückgeschwenkt ist, wenn sich
der Preßstempel in seiner oberen Endstellung befindet. Nun kann das Reißwerk 1 wieder
eingeschaltet werden, um lockere Papierschnitzel oder -streifen auf den gepreßten
Ballen zu fördern, bis durch den sich aufbauenden Staudruck der Druckfühler 9 erneut
betätigt wird. Daraufhin wiederholt sich der vorstehend geschilderte Ablauf des Preßvorganges.
Das Füllen des Preßraums bzw. des nicht vom Ballen eingenommenen Raumes erfolgt so
oft, bis sich der Preßstempel 3 in seiner unteren Preßstellung nurmehr knapp unter
dem oberen Rand des Preßkorbes befindet. Nachdem dann der Preßstempel 3 in seine Ausgangslage
zurückbewegt wurde, wird der Preßkopf 4 auf seinen Rollen 5 aus der Presse herausgefahren,
der gepreßte Ballen dem Preßkorb entnommen und dann der Preßkorb wieder in die Presse
eingefahren.
[0015] Die Funktion des Ausführungsbeispiels nach Figur 2 entspricht grundsätzlich jener
gemäß Figur 1. Der Staudruck wird hier nicht über den als federnden Stab 9 ausgebildeten
Druckfühler, sondern über die Membran 10 erfaßt, welche über den Bolzen 11 unter Überwindung
der Rückstellkraft der Feder 12 den Schalter 13 betätigt, durch den das Reißwerk 1
ausschaltbar und der Stempelantrieb einschaltbar ist.
1. Diskontinuierlich arbeitende Presse zum Zusammenballen lockeren Gutes, mit einem
in einem Preßraum (2) hin-und herbewegbaren Preßstempel (3), einer das Gut in den
Preßraum fördernden Zufördereinrichtung (1,16) und einem Fühler (9;10) zur Erfassung
des Gefülltzustandes, dadurch gekennzeichnet, daß der Fühler (9; 10) im Preßraum (2)
bzw. in einer der den Preßraum begrenzenden Wandungen (6) angeordnet ist und als ein
auf erhöhten Staudruck des mittels der Zufördereinrichtung (1,16) in den Preßraum
(2) eingebrachten und vorverdichteten Gutes ansprechender Druckfühler (9,10) ausgebildet
ist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Presse mit in einer
der Seitenwandungen (6) befindlichen Füllöffnung (7) der Druckfühler (9;10) in dem
oberhalb der Füllöffnung (7) befindlichen Bereich des Preßraums (2) bzw. der Seitenwandungen
(6) angeordnet ist.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckfühler als
federnder Stab (9) ausgebildet ist und durch den Preßstempel (3) aus dessen Bewegungsbahn
elastisch herausschwenkbar ist (Figur 1).
4. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckfühler ein
z.B. als Membran (10), bewegliche Platte oder dergleichen ausgebildeter Teil einer
der Seitenwandungen (6) vorgesehen ist, mittels welchem ein Schaltorgan (13) betätigbar
ist (Figur 2).