[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Isolierbauplatten
und geht aus von einem Verfahren, bei dem eine mit einem organischen Bindemittel auf
Kunststoffbasis vorgebundene Mineralfaserplatte mit einer wässrigen Aufschlämmung
aus einem anorganischen Bindemittel getränkt und anschließend warm getrocknet wird.
[0002] Unter Isolierplatte soll dabei allgemein eine wärme-und/oder schallisolierende Platte
verstanden werden, die gegebenenfalls auch als Brandschutzplatte verwendbar ist.
[0003] Bei einem solchen Verfahren, wie es beispielsweise aus der US-PS 3 551 276 bekannt
geworden ist, finden Suspensionen aus tonmineralischen Stoffen, wie Bentonit und/oder
Kaolin bzw. Ball-Clay in Kombination mit Borsäure zum Imprägnieren von mit Phenolharzen
bzw. Wasserglas oder mit kolloidalem Si0
2 vorgebundenen Glasfaserfilzen oder -platten mit Dichten von 0,08 bis 0,14 g/cm' Verwendung.
Außerdem können den anorganischen Bindemitteln noch inerte Füllstoffe in Form von
Prophyllit sowie Hydrophobierungsmittel vorwiegend auf Silikonbasis zugegeben werden.
Die derartig imprägnierten Glasfaserkörper werden getrocknet und bei Temperaturen
zwischen 218 und 288°C gehärtet.
[0004] Ein ähnliches Verfahren läßt sich auch aus der DT-AS 1 619 131 entnehmen.Die bekannten
Verfahren erstreben insbesondere die Erzeugung von Mineralfaserprodukten mit hoher
Temperaturbeständigkeit. Gegebenenfalls kann nach der Lehre der US-PS 3 551 276 den
aus Bentonit, Kaolin und/oder Ball-Clay sowie Borsäure bestehenden Imprägnierbindemitteln
ein Hydrophobiermittel auf Silikonbasis zugesetzt werden, wobei anschließend eine
Trocknung des imprägnierten Formkörpers bei ca. 240°C erfolgt. Diese Zugabe dient
dann zur Erzielung einer ausreichenden Feuchtigkeitsbeständigkeit der Produkte.
[0005] Solche Isolierbauplatten haben jedoch nur ein beschränktes Einsatzgebiet, weil sie
nicht die im allgemeinen erforderliche hohe mechanische Festigkeit aufweisen. Isolierbauplatten
mit den geforderten hohen mechanischen Festigkeitswerten lassen sich nur in Form von
Asbest-Silikatplatten herstellen, wobei Asbestfasern, hydraulische Zemente oder Calciumhydroxid
mit Zusätzen von Quarzmehl oder anderen silikatischen Stoffen mit Wasser zuerst zu
einer Maische verrührt werden. Dieser Brei wird dann entwässert und der so erhaltene
Filterkuchen gepreßt und hydrothermal gehärtet. Die Biegefestigkeiten solcher Platten
betragen bei Plattendichten von 0,65 bis 0,8 g/cm' zwischen 50 und 100 kp/cm'. Die
Druckfestigkeiten liegen im Bereich von 30 bis 70 kp/cm
2.
[0006] Solche Platten weisen jedoch schwerwiegende Nachteile auf. Da solche Platten im allgemeinen
bearbeitet, d.h. gesägt, gefräst oder geschliffen werden müssen, werden bei diesem
Bearbeitungsvorgang sehr feine Asbestfasern in die Luft frei, die gesundheitsschädlich
sind, weil sie krebsartige Erkrankungen der Atemwege hervorrufen können. In einigen
Staaten ist deshalb die Anwendung solcher Isolierbauplatten bereits verboten.
[0007] Darüber hinaus führen diese Platten auch nicht zu einer ausreichenden Temperaturbeständigkeit,
weil das verwendete Calcium-Hydrosilikat nur eine Temperaturbeständigkeit von ca.
400°C aufweist. Bei höheren Temperaturen nimmt die mechanische Festigkeit solcher
Isolierbauplatten ab und es kann zu Rissebildung in der Platte kommen.
[0008] Schließlich enthalten diese Platten auch noch einen beachtlichen Anteil an wasserlöslichen,
zum Teil stark alkalischen Substanzen, so daß es bei Einwirkung von Feuchtigkeit zu
Salzausblühungen an der Oberfläche der Platten kommen kann.
[0009] Zum Stande der Technik gehört ferner nach der US-PS 2 717 841 ein Verfahren zur Herstellung
einer Isolierplatte für Wand- und Deckenkonstruktionen mit flammenhemmenden Eigenschaften.
Nach diesem Verfahren wird eine mit Kunststoffbindemittel vorgebundene Glasfaserschicht
mit einer Dichte von 0,11 g/cm
3 zuerst mit einer anorganischen Binderaufschlämmung, bestehend aus hydraulischen Zementen
oder Gips, vorzugsweise jedoch aus Magnesiumoxidchlorid-Zement (Sorel-Zement) getränkt.
Nachdem der Überschuß der Bindersuspension abgesaugt ist, wird die feuchte Platte
bei 232°C getrocknet. Das erhaltene Erzeugnis hat eine Dichte von 0,28 bis 0,3 g/cm
3. Die Dichte kann bis zu einem Wert von 0,5 g/cm
3 gesteigert werden. Auch diese Platte erfüllt jedoch nicht die Forderungen, die hinsichtlich
Druck- und Biegefestigkeit bereits von einer Asbest-Silikatplatte erreicht werden.
[0010] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist,
die Druck- und Biegefestigkeitswerte von Asbest-Silikatplatten zu überschreiten, ohne
die negativen Eigenschaften der mit Zement gebundenen Asbest-Faserplatten in Kauf
nehmen zu müssen.
[0011] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird bewußt von einer mit organischen Bindemitteln
gebundenen Mineralfaserplatte ausgegangen, deren Dichte bereits möglichst hoch gewählt
wird. Das führt zu dem Vorteil, daß diese Platte während des Imprägnier- und Trockenvorgangs
bereits eine gute Dimensionsstabilität erhält. Außerdem wirkt sich ein derart hoher
Verdichtungsgrad der Ausgangsfaserplatte durch das günstige Verhältnis von Faseranteil
zu Bindeton in besonders vorteilhafter Weise ganz erheblich auf die Erreichung der
geforderten Festigkeitseigenschaften des Endproduktes aus, das nicht nur ausgezeichnete
Druck- und Biegefestigkeit aufweist, sondern auch eine überragende Spaltfestigkeit.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß der Elastizitätsmodul dieses Produktes
günstig beeinflußt wird.
[0012] Der für die Imprägnierung der Mineralsfaserplatte verwendete Bindeton, der eine geringe
Korngröße von mindestens ca. 80%, vorzugsweise 90 Gew.-% unterhalb von 2gm aufweisen
muß, wird zweckmäßig nach folgenden Gesichtspunkten ausgewählt:
- das Bindevermögen des Tones muß, damit die geforderten Plattenfestigkeiten erreicht
werden können, sehr hoch sein, die Trockenbiegefestigkeit des Bindetones sollte, gemessen
nach DIN 51030, nicht weniger als 30 kp/cm2 betragen;
- der Restkornanteil von 10 bis 20 Gew.-% darf nicht mehr als zur Hälfte über 15 µm
liegen;
- das Strukturwasser, das als OH-Gruppen im Kristallgitter des Tones eingebaut ist,
muß im Temperaturbereich von 400 bis 600°C abgespalten werden. Dadurch verliert der
Ton seine Redispergierbarkeit in Wasser und die Tonbindung in der Platte wird wasserunempfindlich.
[0013] Nach einer Reihe von untersuchten tonmineralischen Stoffen haben sich Fein- und Kolloidtone
aus sekundären Lagerstätten als am besten geeignet erwiesen.
[0014] Vorzugsweise bestehen diese Tone hauptsächlich aus folgenden Mineralien:
[0015] Die chemische Zusammensetzung der Tone schwankt im Bereich folgender Gewichtsanteile:
[0016] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Temperaturbehandlung im Bereich zwischen 400°C
und dem der Transformationstemperatur der für die Herstellung der vorgebundenen Mineralfaserplatte
verwendeten Mineralfasern wird eine vollständige Wasserbeständigkeit der Isolierbauplatte
erreicht. Gleichzeitig werden durch die Temperaturbehandlung die brennbaren organischen
Bestandteile, die in Form von Harzen, Schmälzölen, Netz- und Dispergierhilfsmitteln
bei der Herstellung der Mineralfaser-Ausgangsplatte bzw. Imprägnierungsprozeß mit
der Tonsuspension in die Platte gelangt sind, zum großen Teil wieder herausgetrieben.
[0017] Das Endprodukt kann nicht nur nicht mehr entflammen, sondern auch nicht mehr glühen
und ist damit nach DIN 4102 als ein absolut unbrennbares Material anzusehen.
[0018] Vorzugsweise verwendet man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsmaterial
für die Mineralfaserplatte ein solches mit maximalen Faserdurchmessern von 6nm. Bei
Einsatz von gröberen Fasern mit einem Durchmesser von über 6
4m läßt sich zwar die Tonsuspension in die Faserplatte leichter einbringen, da die
Faserhohlräume in der Platte relativ groß sind und somit auch bei Verwendung von grobkörnigen
Tonen beim Imprägnieren einer solchen Platte kein Filtereffekt zu befürchten ist,
die erzielten Endfestigkeiten insbesondere die Spaltfestigkeit einer derart hergestellten
Mineralfaserplatte sind jedoch wesentlich geringer als bei einer vergleichbaren Platte,
deren Ausgangsmaterial aus feineren Fasern besteht. Der Grund ist wohl darin zu sehen,
daß grobe Fasern beim Herstellungsprozeß der Ausgangsplatte sich weit mehr in Schichten
ablagern als das bei feinen Fasern der Fall ist, und der Verfilzungsgrad grobfasriger
Schichten untereinander wesentlich schlechter ist als bei Platten aus feineren Fasern.
[0019] Es hat sich gezeigt, daß durch die Temperaturbehandlung zwischen 400°C und der Transformationstemperatur
der für die Herstellung vorgebundenen Mineralfaserplatte verwendeten Mineralfasern
ein bemerkenswert hoher Anstieg der Druck- und Biegefestigkeitswerte sowie des Elastizitätsmoduls
von durchschnittlich 30 bis 45 % gegenüber den Werten bei der nicht in der temperaturbehandelnden
Platten eingetreten ist.
[0020] Dabei wurde auch festgestellt, daß dieser unerwartet hohe Festigkeitsanstieg nur
bei Anwendung von Temperaturen unterhalb des Transformationspunktes der zur Herstellung
der Ausgangsplatten verwendeten Mineralfasern feststellbar ist. Bei dem als Ausführungsbeispiel
gewählten Basaltfasern betrug diese Umwandlungstemperatur 620 bis 640°C. Wurde diese
Temperatur überschritten, dann ergab sich eine deutliche Verschlechterung der Plattenfestigkeit,
insbesondere in Bezug auf Biegefestigkeit und Elastizitätsverhalten.
[0021] Diese Verminderung der Festigkeitseigenschaften ist darauf zurückzuführen, daß infolge
von Oxidation der Mineralfasern, bei der eine Umwandlung des in den Fasern vorhandenen
FeO in Fe
20
3 stattfindet, eine weitgehende Versprödung der Fasern eintritt und damit die eigentliche
Funktion der Fasern, als Gerüst der Bauplatte eine hohe Biege- und Zugfestigkeit sowie
Elastizität zu verleihen, verloren geht. Die Umwandlung des Eisenoxids unter Einfluß
von Luftsauerstoff ist stark temperaturabhängig und verläuft besonders intensiv bei
Erreichen des Transformationspunktes, bei welchem die Faser erweicht.
[0022] Diese unerwünschte Oxidationsreaktion bei der Behandlung der mit Bindeton aufgefüllten
Mineralfaserplatten im genannten Temperaturbereich, läßt sich in weiterer Ausbildung
der Erfindung dadurch praktisch vollständig beseitigen, wenn man die Temperaturführung
und Verweilzeit weiter so abstimmt, daß einerseits die Abspaltung des Kristallwassers
aus dem Bindeton nahezu vollständig erfolgt ist und andererseits der Kohlenstoff,
der sich als Rückstand aus der Verbrennung der organischen Bestandteile bei der Temperaturbehandlung
zwischen 400 und 650°C bildet, noch nicht völlig ausgebrannt ist. Man kann diese Erscheinung
noch dadurch verbessern, daß die Temperaturbehandlung in diesem Temperaturbereich
in einer reduzierenden Atmosphäre erfolgt, d.h. durch entsprechende Einstellung der
Flamme bei mit Gas oder Heizöl betriebenen öfen oder bei Aufstellung eines Gefäßes
mit pulverförmigen Graphit oder von Graphitstäben in dem Ofenraum bei Verwendung von
elektrisch beheizten öfen.
[0023] In weiterer Ausbildung der Erfindung kann die durchtränkte Platte vor dem Trocknen
örtlich einer nochmaligen Durchtränkung unterworfen werden, wobei diese nochmalige
Durchtränkung vorteilhaft an den Rändern der Platte durchgeführt wird. Man erhält
im Bereich der doppelten Durchtränkung nach dem Trocknen und der Wärmebehandlung bei
Temperaturen über 400°C, jedoch unterhalb der Transformationstemperatur der für die
Herstellung der vorgebundenen Mineralfaserplatte verwendeten Mineralfasern verstärkte
Bereiche, die zur Aufnahme von Nagelungen, zum Einfräsen von Nuten, Herausarbeiten
von Federn oder Zinken und dergleichen, dienen können. Auf diese Weise kann man insbesondere
an den Rändern Formgebungen vornehmen, die den unmittelbaren Anschluß der einen Platte
mit der nachfolgenden Platte und eine vollständige Abdichtung etwaiger Spalten ermöglichen
und darüber hinaus die Festigkeit eines solchen Plattenverbundes erhöhen.
[0024] Geht man in weiterer Ausbildung der Erfindung von einer doppelt starken Platte aus
und spaltet diese nach dem Tränken, Trocknen und Tempern in zwei Platten, so erhält
man zwei Platten mit jeweils einer glatten und einer rauhen Oberfläche. Die glatte
Oberfläche ist unmittelbar tapezierbar, während die rauhe Oberfläche gut verputzt
werden kann. Auf diese Weise entsteht eine Platte mit zwei Möglichkeiten der Oberflächenverkleidung
was im Bauwesen von besonderem Vorteil ist.
[0025] Man kann ausgehend von einer wenigstens annähernd doppelt starken Platte das Spalten
derselben in zwei Platten auch vor dem Tränken vornehmen und erhält dadurch den Vorteil,
daß der Tränkungsprozeß, sofern die Spaltseite beim Tränken nach oben zu liegen kommt,
erleichtert wird.
[0026] Schließlich kann in weiterer Ausbildung der Erfindung das Trocknen durch Mikrowellenbestrahlung
erfolgen. Dadurch vermeidet man einen Trocknungsgradienten von außen nach innen, wie
er zwangsläufig beispielsweise beim Trocknen mit Warmluft auftritt. Man erreicht vielmehr
ein Trocknen von Innen nach Außen und damit eine gleichmäßige Struktur der fertigen
Platte.
[0027] Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden:
Beispiel I
[0028] In eine Mineralfaserbahn aus Basalt in der Breite von 120 cm und mit einem Flächengewicht
von 5kg/m
3 wurde kontinuierlich im Schachtverfahren eine wässrige Phenol-Formaldehydharzlösung
mit 4,5 Gew.-% Feststoffgehalt gleichmäßig eingesprüht. Die Menge des eingesprühten
Bindemittels betrug 4,2 kg/m
2.
[0029] Die feuchte Faserbahn wurde sodann in einer Plattenmaschine zwischen zwei perforierten
Metallbändern auf eine Dicke von 25 mm zu einer Platte verpreßt und gleichzeitig mit
Heißluft von 200 bis 220°C getrocknet und ausgehärtet. Die so hergestellte Platte
hatte eine Dichte von 0,2 g/cm
3. Der Harzgehalt betrug 3,6 Gew.-% Feststoff, bezogen auf das Gewicht der Platte.
[0030] Unmittelbar nach dem Verlassen der Plattenmaschine wurde der so erzeugte Plattenstrang
in eine Uberflutungsvorrichtung geleitet, wo mit Hilfe von an der Unterseite der Platten
angelegten Unterdruck eine wässrige Bindetonsuspension in die Mineralfaserplatten
von oben eingesaugt wurde, bis die Platte vollständig gesättigt war. Die imprägnierte
Platte wurde anschließend auf einem Transportband in einen Trockenofen geleitet und
dort mit Umluft von 200°C getrocknet. Anschließend wurde sie 10 Minuten bei 580°C
bzw. 20 Minuten bei 480°C in einem mit Erdgas beheizten Ofen bei reduzierender Flamme
erhitzt.
Beispiel II
[0031] Eine mit Harz vorgebundene Mineralfaserplatte, die mit der Bindetonsuspension gesättigt
war, wurde vor dem Trocknen noch über einen Absaugkasten geleitet, wo der Bindetonüberschuß
aus den Faserhohlräumen der Platte durch Anlegen von Unterdruck entfernt wurde. Ansonsten
wurde das Verfahren wie in Beispiel I geführt.
Beispiel III
[0032] Die mit Bindetonsuspension gesättigte Platte wurde zwischen zwei Druckwalzen geführt,
wobei der Überschuß der Tonsuspension nahezu vollständig aus der Platte herausgepreßt
wurde.
[0033] Im übrigen wurde das Verfahren nach Beispiel I geführt.
[0034] Bei der Führung des Verfahrens nach Beispiel II und Beispiel III konnte die zu verdampfende
Wassermenge bei der Trocknung der Platten erheblich gesenkt und damit die Trocknungszeit
wesentlich verkürzt werden.
[0035] Bei allen drei Ausführungsbeispielen wurde die eingesetzte Bindetonsuspension durch
Aufschlämmen eines pulverförmigen bzw. stückigen Bindetones der Type FC der Firma
Didier aus Grünstadt in Wasser in einem Turbomischer hergestellt. Durch Zusetzen von
Natriumpolyphosphatsalzen als Verflüssigungsmittel wurde die Viskosität der Suspension
auf 6 bis 12 cP eingestellt.
[0036] Die Feststoffkonzentration der Suspension lag zwischen 15 und 60 Gew.-% und wurde
gewählt:
- in Abhängigkeit von angestrebten Raumgewichten des Endproduktes
- in Abhängigkeit davon, ob nach dem Auffüllen der Platte mit der Bindetonsuspension
der Überschuß aus der Platte abgesaugt werden sollte oder nicht.
[0037] Die Tabelle 1 zeigt eine Zusammenstellung verschiedener Verfahrensführungen und der
erzielbaren bzw. erzielten Werte, wobei eine ins einzelne gehende Beschreibung dieser
Tabelle wegen der detaillierten Angaben der Verfahrensschritte und der entsprechenden
Werte nicht erforderlich ist.
1. Verfahren zur Herstellung von Isolierbauplatten, bei dem eine mit einem organischen
Bindemittel auf Kunststoffbasis vorgebundene Mineralfaserplatte mit einer wässrigen
Aufschlämmung aus einem anorganischen Bindemittel getränkt und anschließend warm getrocknet
wird, dadurch gekennzeichnet , daß ausgehend von einer mit einem organischen Kunststoffbindemittel
vorgebundenen Mineralfaserplatte mit einer Dichte von mindestens 0,15, vorzugsweise
0,2 g/cm3, diese Mineralfaserplatte mit einer wässrigen Aufschlämmung eines Bindetons, dessen
Teilchengröße zu mindestens 80 %, vorzugsweise 90 % unter 2 µm liegt und der im Temperaturbereich
von 400°C bis 650°C sein chemisch gebundenes Wasser abspaltet, völlig durchtränkt
und nach dem Trocknen bei Temperaturen über 105°C bei Temperaturen über 400°C, jedoch
unterhalb der Trans-, formationstemperatur der für die Herstellung der vorgebundenen
Mineralfaserplatte verwendeten Mineralfasern getempert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Ausgangsmaterial für
die Mineralfaserplatte ein solches mit maximalen Faserdurchmessern von 6 µm verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tempervorgang
in reduzierender Atmosphäre durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der verwendete Bindeton hauptsächlich aus folgenden Mineralien besteht
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung des
verwendeten Bindetons im Bereich folgender Gewichtsanteile liegt:
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die durchtränkte Platte vor dem Trocknen örtlich einer nochmaligen Durchtränkung
unterworfen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die nochmalige Durchtränkung
an den Rändern der Platte durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß von einer doppelt starken Platte ausgegangen und diese nach dem Tränken, Trocknen
und Tempern in zwei Platten gespalten wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet
, daß von einer doppelt starken Platte ausgegangen und diese vor dem Tränken in zwei
Platten gespalten wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trocknen durch Mikrowellenbestrahlung erfolgt.