[0001] Die Erfindung betrifft ein schüsselförmiges Lenkrad für Kraftfahrzeuge, bei dem die
Lenkradnabe gegenüber dem Lenkradkranz versenkt und zwischen Lenkradnabe und Lenkradkranz
ein Deformationskörper angeordnet ist.
[0002] Bei einem derartigen Lenkrad, wie es beispielsweise in der US-PS 2 946 869 beschrieben
ist, besteht eine gewisse Sicherheit gegen Unfallverletzung durch die gegenüber dem
Lenkradkranz versenkt angeordnetenNabe. Der Oberkörper des im Falle eines Unfalls
nach vorn schleudernden Fahrers wird durch den Lenkradkranz abgefangen.
[0003] Zur Erhöhung der inneren Sicherheit von Kraftfahrzeugen ist allgemein die Verwendung
von Polyurethanschaum als Schutzpolster, beispielsweise aus dem DT-GM 69 45 050, bekannt.
So ist im einzelnen vorgesehen, den Lenkradkranz mit Kunststoff zu umschäumen (DT-OS
19 20 064) und/oder, um den Körperaufschlag auf eine möglichst große Fläche zu verteilen,
innerhalb des Lenkradkranzes einen großflächigen, mit einem geschäumten Kunststoff
gepolsterten Deformationskörper anzubringen (DT-AS 18 15 130).
[0004] Bei der Entwicklung solcher Deformationskörper wird angestrebt, daß die Kraft-Weg-Linie
möglichst eine Horizontale über dem Verformungsweg ist, d.h., daß die Verzögerung
beim Aufprall weitgehend konstant ist. Ferner sollen aus Gewichtsgründen derartige
Deformationskörper zwar ausreichend stabil aber nicht zu schwer sein. Der Forderung,
eine möglichst konstante Verzögerung bei der Verformung zu erzielen, werden jedoch
die bisher verwendeten Polyurethanschäume aufgrund ihrer Weichheit und Elastizität
nicht gerecht, so daß sich über dem Verformungsweg eine sehr unregelmäßige Kraftaufnahme
ergibt. Darüberhinaus besitzen die Polyurethanschäume eine vergleichsweise geringe
Eigenstabilität, so daß sie bei punktförmiger Belastung, beispielsweise durch Stoß
mit einem kleinflächigen Gegenstand im Bereich der belasteten Stelle, zerstört werden.
[0005] Auch haben diese Deformationskörper den Nachteil, daß sie Formänderungsarbeit in
aller Regel nur bei vergleichsweise hoher Belastung aufnehmen, so daß sie beim Aufschlag
des Kopfes ihre Wirkung nicht oder nur unvollkommen entfalten.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einem Sicherheitslenkrad für
Kraftfahrzeuge, bei dem die Lenkradnabe gegenüber dem Lenkradkranz versenkt und zwischen
Lenkradnabe und Lenkradkranz ein Deformationskörper angeordnet ist, diesen so auszubilden,
daß im Falle einer Verformung die Verzögerung annähernd konstant gehalten wird und
damit eine regelmäßige Kraftaufnahme erfolgt.
[0007] Ferner soll erreicht werden, daß die Deformationskörper ihre Wirkung auch bei Kopfaufschlag
voll entfalten und daß sie bei punktförmiger Belastung im Bereich der belasteten Stelle
nicht mehr zerstört werden.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der bei dem eingangs genannten Lenkrad
zwischen Lenkradnabe und Lenkradkranz angeordnete Deformationskörper erfindungsgemäß
aus einem mit homogenem, plastisch verformbarem Kunststoff, vorzugsweise Polyurethan,
ausgeschäumten Metalldrahtgestrick besteht, wobei in an sich bekannter Weise der Kunststoffschaum
eine mikroporöse geschlossene Oberfläche aufweist (DT-GM 71 25 806).
[0009] Eine derartige Kombination eines Kunststoffschaumes mit einem Drahtgestrick ergibt
den besonderen Effekt einer nahezu konstanten Verzögerung. Wird ein aus diesem Material
bestehender Deformationskörper verformt, dann wird dieser entlang des Verformungsweges
mit großer Regelmäßigkeit bei nahezu gleichbleibendem Verzögerungsverlauf zusammengedrückt.
Das Zusammendrücken des Deformationskörpers beginnt mit der Krafteinleitung und setzt
sich gleichmäßig fort, bis die aufgebrachte kinetische Energie aufgezehrt ist. Bei
vergleichsweise geringer Krafteinwirkung wird der Deformationskörper nur zu einem
Teil zusammengedrückt, während das Restprofil im wesentlichen unverändert bleibt.
[0010] Die weiteren Vorteile des Gegenstandes der Erfindung liegen in der serienmäßigen
Herstellung, in den niedrigen Herstellungskosten und in ihrem geringen Gewicht. Die
Energieaufnahme kann durch die Abmessungen des Deformationskörpers, durch die Dicke
der verwendeten Drähte und durch die Dichte des Kunststoffschaums vorbestimmt und
somit auf Fahrzeuge verschiedener Gewichts- und Leistungsklassen abgestimmt werden.
[0011] Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch und beispielhaft dargestellt und wird-im
folgenden näher beschrieben:
Die Seitenansicht zeigt ein schüsselförmiges Sicherheitslenkrad, bei dem die Lenkradnabe
1 gegenüber dem Lenkradkranz 2 versenkt angeordnet ist. Der auf den Lenkradspeichen
3 angeordnete Deformationskörper 4 besteht aus dem Metalldrahtgestrick, das mit Polyurethan
ausgeschäumt ist.
1. Schüsselförmiges Lenkrad für Kraftfahrzeuge, bei dem die Lenkradnabe gegenüber
dem Lenkradkranz versenkt und zwischen Lenkradnabe und Lenkradkranz ein Deformationskörper
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Deformationskörper (4) aus einem Metalldrahtgestrick
besteht, das mit einem homogenen, plastisch verformbaren Kunststoff, vorzugsweise
Polyurethan, ausgeschäumt ist.
2. Lenkrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffschaum eine
mikroporöse geschlossene Oberfläche aufweist.
3. Lenkrad nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der
Drähte des Gestricks und die Dichte des Kunststoffschaums auf Gewicht und Leistung
des Kraftfahrzeuges abstimmbar ist.