[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Indolacetoxyacetylaminosäurederivate, Verfahren
zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Arzneimittel, insbesondere als Entzündungshemmer
und Antirheumatika.
[0002] Die Erfindung betrifft neue Indolylacetoxyacetylaminoessigsäurederivate der allgemeinen
Formel .

in welcher
m und n für die Ziffern O oder 1 stehen,
X für eine -NH- oder -OCH2-Gruppe steht,
R1,R2 und R3 gleich oder verschieden sein können und für ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls
substituierte Alkylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, eine gegebenenfalls
substituierte Aralkylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Heterocyclusmethylgruppe
mit 1 oder 2 Ringen und mit je 5, 6 oder 7 Ringgliedern, in denen 1 oder 2 Glieder
durch Heteroatome ersetzt sein können, und für den Fall, daß m und n für die Ziffer
O stehen,
R1 für eine Aminogruppe, eine Alkoxycarbonylgruppe oder eine Aralkoxycarbonylgruppe
steht,
R4 für eine Hydroxygruppe oder für eine gegebenenfalls substituierte Alkoxygruppe, eine
gegebenenfalls substituierte Aralkoxygruppe, eine Aminogruppe oder eine gegebenenfalls
substituierte Alkylaminogruppe, eine gegebenenfalls substituierte Aralkylaminogruppe,
eine gegebenenfalls substituierte Arylaminogruppe steht,
sowie deren gegebenenfalls mit Säuren und Basen gebildeten physiologisch verträglichen
Salze.
[0003] Es wurde gefunden, daß man die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel
(I), in welcher X, m, n und R
1 bis R
4 die oben angeführte Bedeutung haben, erhält, wenn man
a) [1-(4-Chlorbenzoyl)-5-methoxy-2-methyl-3-indoly1]acetoxy- essigsäure (nachfolgend
als ACE-OH bezeichnet) mit Chlorameisensäureestern der allgemeinen Formel

in welcher
R5 für eine Alkylgruppe steht, zu gemischten Anhydriden der allgemeinen Formel

in welcher
R5 die oben angegebene Bedeutung hat, umsetzt und diese mit Verbindungen der allgemeinen
Formel

in welcher
m, n, R1 bis R4 die oben angeführte Bedeutung haben, zur Reaktion bringt
oder
b) die Verbindung ACE-OH mit einem entsprechend substituierten Phenol zu einem aktivierten
Ester der allgemeinen Formel

in welcher
Y für 2 bis 5 Halogenatome, 1 bis 2 Nitrogruppen oder für mehrere andere Elektronen-anziehende
Gruppen steht,
kondensiert und mit Verbindungen der allgemeinen Formel (IV), in welcher m, n, R
1 bis R
4 die oben angeführte Bedeutung haben, umsetzt
oder
c) für den Fall, daß Hydroxylgruppen enthaltende Aminosäurederivate esterartig verknüpft
werden sollen, die Verbindung ACE-OH mit Verbindungen der allgemeinen Formel

in welcher
R4 die oben angeführte Bedeutung hat und
R6 für eine in der Peptidchemie übliche Aminoschutzgruppe, beispielsweise für eine Alkoxycarbonyl-oder
eine Aralkoxycarbonylgruppe steht, umsetzt und anschließend den Rest R4 in bekannter Weise abspaltet
und gegebenenfalls die so erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) mit Säuren
und Basen in die physiologisch verträglichen Salze verwandelt.
[0004] In der allgemeinen Formel (I) bedeutet eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe
für R, bis R
3 vorzugsweise eine gerade- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit bis zu 5 C-Atomen.
Beispielhaft seien genannt die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl- und Isobutylgruppen,
insbesondere die Methyl-, Äthyl- und Isobutylgruppe. Sie ist vorzugsweise substituiert
durch Halogenatome, insbesondere durch Chlor, Brom, Fluor, Hydroxy-, Mercapto-, Alkoxy-
bzw. Alkylthiogruppen, Aminogruppen, Acylaminogruppen, Carboxylgruppen und Nitrogruppen,
wobei die genannten Alkyl-, Alkoxy- und Acylgruppen bis zu 4 C-Atome enthalten, insbesondere
Hydroxy-, Amino-, Marcapto-, Methoxy-und Methylmercaptogruppen.
[0005] Eine gegebenenfalls substituierte Aralkylgruppe für R
1 bis R
3 bedeutet vorzugsweise die Benzylgruppe, Phenyläthylgruppe oder Phenylisopropylgruppe,
insbesondere die Benzylgruppe; sie kann substituiert sein durch 1 bis 2 Hydroxygruppen,
niedere Alkoxygruppen mit 1 bis 4 C-Atomen, Nitrogruppen, Halogenatome, vorzugsweise
durch eine Hydroxygruppe.
[0006] Eine gegebenenfalls substituierte Heterocyclusmethylgruppe für R
1 bis R
3 bedeutet vorzugsweise eine Thenyl-, Pyrrolmethyl-, Pyrrolidinylmethyl-,
Piperidinmethyl-, Indolmethyl-, Imidazolmethyl-, Chinolinmethylgruppe, insbesondere
die Indolylnethylgruppe und Imidazolmethylgruppe; sie kann substituiert sein vorzugsweise
durch Halogenatome, niedere Alkyl- bzw. Alkoxygruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder Nitrogruppen.
[0007] Eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe für R
1 bedeutet vorzugsweise eine Acylaminogruppe, insbesondere eine niedere Alkoxycarbonylgruppe
mit bis zu 5 C-Atomen oder eine Benzyloxycarbonylgruppe.
[0008] Eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe für R
1 bis R
3 bedeutet vorzugsweise eine Phenyl- oder Naphthylgruppe, die gegebenenfalls durch
Halogenatome, Hydroxylgruppen, Alkoxygruppen mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, Nitrogruppen,
Trifluormethylgruppen und/oder niedere Alkylgruppen mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen
ein- bis dreifach substituiert ist.
[0009] Eine gegebenenfalls substituierte Alkoxygruppe für R
4 steht vorzugsweise für eine Alkoxygruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere für eine
Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, sekundäre Butyl- oder tertiäre
Butyloxygruppe, welche ihrerseits durch Halogenatome, Hydroxygruppen und/oder Alkoxygruppen
mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen ein-.bis dreifach substituiert sein können.
[0010] Eine gegebenenfalls substituierte Aralkoxygruppe für R
4 bedeutet insbesondere die Benzyl-, Phenyläthyl-, Phenylpropyl-, Phenylisopropyloxygruppe,
vorzugsweise die Benzyloxygruppe; sie kann substituiert sein durch 1 bis 2 Halogenatome
oder Alkoxygruppen mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen.
[0011] Eine gegebenenfalls substituierte Arylaminogruppe für R
4 bedeutet vorzugsweise die Phenylaminogruppe, welche durch Halogenatome, Alkyl- bzw.
Alkoxygruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder durch eine Trifluormethylgruppe substituiert
sein kann.
[0012] Eine gegebenenfalls substituierte Aralkylaminogruppe für R
4 steht insbesondere für eine Benzyl-, Phenyläthyl-, Phenylpropyl- oder Phenylisopropylaminogruppe,welche
ebenfalls wie vorstehend für die Arylaminogruppe beschrieben substituiert sein kann.
[0013] Für den Fall, daß die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eine freie Säuregruppe
enthalten (R
4 = OH), können mit organischen und anorganischen Basen physiologisch verträgliche Additionssalze
gebildet werden.
[0014] Als Beispiele solcher Salze seien vorzugsweise genannt Natriumsalze, Kalium-, Magnesium-,
Ammonium-, Methylammonium-, Dimethylammoniumsalze oder auch das 2-Hydroxyäthylammoniumsalz.
[0015] Für den Fall, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eine
freie Aminogruppe aufweisen, können ebenfalls mit Säuren physiologisch verträgliche
Additionssalze gebildet werden.
[0016] Als Beispiele solcher Salze seien genannt Halogenide, vorzugsweise Chloride, Sulfate,
Citrate, Tartrate, Maleinate und Sulfonate.
[0017] Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Verbindurgen der allgemeinen Formel
(I) eine vorteilhaftere Wirk- sankiet als die aus dem Stand der Technik bekannten
Indometacinserinderivate der DOS 2 413 125.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen stellen somit eine Bereicherung der Pharmazie dar.
[0018] Verwendet man ACE-OH und Chlorameisensäureester als Ausgangsverbindungen, so kann
der Reaktionsablauf der Variante a) durch das folgende Formelschema wiedergegeben
werden:

[0019] Die als Ausgangsverbindungen verwendbaren Chlorameisensäureester der allgemeinen
Formel (II) sind bekannt und die als Ausgangsverbindung verwendeteACE-OH ist ebenfalls
bekannt (DOS 2 234 651).
[0020] Die als Zwischenprodukt gebildeten gemischten Anhydride der allgemeinen Formel (III)
sind neu, können aber nicht indentifiziert werden, da sie sich - wie auch der überwiegende
Teil der literaturbekannten gemischten Anhydride - bei der Aufarbeitung zersetzen
(vgl. Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, 4. Auflage, Band 15/2, Seite 17,
3. Absatz).
[0021] Die als Ausgangsverbindungen verwendbaren Verbindungen der allgemeinen Formel (IV)
sind weitgehend literaturbekannt oder können nach bekannten Methoden hergestellt werden
(vgl. u. a. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Bd 15/1 u 2).
[0022] Die Reaktion erfolgt zweckmäßig in Gegenwart von Verdünnungsmitteln. Als Verdünnungsmittel
kommen inerte organische Lösungsmittel in Frage, insbesondere solche, die polar aprotisch
sind. Beispielhaft seien genannt Tetrahydrofuan, Dioxan, Dimethylformamid, Hexamethylphosphorsäuretriamid.
[0023] Die Reaktion erfolgt zweckmäßig in Gegenwart von Säurebindern. Als Säurebinder können
alle üblichen Mittel verwendet werden, welche den freiwerdenden Chlorwasserstoff zu
binden vermögen. Hierzu gehören vorzugsweise Alkalihydroxyde und -carbonate oder organische
Basen wie Pyridin und Triäthylarin.
[0024] Die Reaktionstemperaturen liegen zweckmäßigerweise unterhalb von 0° C, da andernfalls
Racemisierungen auftreten; sie können in einen gewissen Bereich variiert werden. Im
allgemeinen arbeitet mar bei Temperaturen zwischen O
o bis -25
o C, vorzugsweise zwischen -10° und -20° C.
[0025] Die Umsetzung erfolgt üblicherweise bei Normaldruck.
[0026] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man vorzugsweise auf
1 Mol ACE-OH, .1 Mol Chlorameisensäureester, 1 Xol des Aminosäurederivates sowie 1
Mol des Säurebinders ein.
[0027] Die Feaktionszeit liegt zwischen 6 und 24 Stunden, vorzugsweise bei 14 bis 20 Stunden.
[0028] Die Aufarbeitung erfolgt vorzugsweise durch Eindampfen im Vakuum, Aufnehmen in eins
der üblichen organischen Lösungsmittel, Neutralwaschen, gegebenenfalls Reinigen an
Kieselgel und Rekristallisation.
[0029] Verwendet man für die Reaktion anstelle eines gemischten Anhydrids von ACE-OH einen
aktivierten Ester der allgemeinen Formel (V), so kann die Reaktion der Variante b)
durch das folgende Reaktionsschema wiedergegeben werden:

[0030] Die als Reaktionspartner verwendeten Verbindungen der allgemeinen Formel (V) sind
bisher nicht bekannt, können aber in an sich bekannter Weise durch Umsetzung von 1
Mol ACE-OH und 1
Mcl des entsprechend substituierten Phenols in einem polar aprotischen organischen
Lösungsmittel, wie z.B. Tetrahydrofuran, in Gegenwart von 1 Mol eines Carbodiimids,
wie z.B.
Dicyclohexycarbodiimid oder Carbonyldiimidazol in etwa 1 1/2-stündiger Reaktionszeit
bei Raumtemperatur erhalten werden.
[0031] Das erfindungsgem'äße Verfahren (V) → (I) erfolgt zweckmäßig in Gegenwart von Verdünnungsmitteln.
Als Verdünnungsmittel kommen die für diese Reaktion literaturbekannten organischen
Lösungsmittel, vorzugsweise Dimethylformamid, Dioxan, Pyridin oder deren Gemische
mit Wasser in Frage.
[0032] Soweit Additionssalze von (IV) zu Peaktionen verwendet werden, erfolgt das Verfahren
zweckmäßig in Gegenwart von Säurebindern. Beispielhaft seien genannt Alkalihydroxyde,
-carbonate oder starke organische Anine, vorzugsweise Triäthylamin.
[0033] Die Reaktionstemperaturen können in einem gewissen Bereich variiert werden. Normalerweise
arbeitet man bei 15-25° C, da bei niedrigeren Terperaturen die Reaktionszeiten unverhältnisräßig
verlängert werden, bei höheren Temperaturen jedoch die Racematbildung gefördert wird.
Eine gewisse Racematbildung ist auch bei der Reaktion bei Raumtemperatur nicht auszuschließen.*
Das Verfahren wird üblicherweise bei Normaldruck durchgeführt.
[0034] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise pro Mol des
aktivierten Esters(V).1 Xol des Aminosäurederivates (IV) eingesetzt. Die Aufarbeitung
erfolgt zweckräßigerweise durch Verdünnen des Ansatzes mit Wasser, Aufnegmen in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel, Neutralisieren, Eindampfen und Rekristallisieren
aus geeigneten Lösungsmitteln.
[0035] Für den Fall, daß die Aminosäurederivate der allgemeinen Formel (VI) esterartig mit
ACE-OH verknüpft werden sollen, kann die Reaktion der Variante c) durch das nachfolgende
Reaktionsschema wiedergegeben werden:

[0036] Die als Ausgangsverbindungen verwendeten Serinderivate der allgemeinen Formel (VI)
sind bekannt. Die Peaktion erfolgt vorzugsweise in Gegenwart von Verdünnungsmitteln.
Als Verdännungsmittel können polar aprotische organische Lösungsmittel verwendet werden.
Beispielhaft seien genannt Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid, Hexamethylphosphorsäuretriamid.
Die erfindungsgeräße Reaktion erfolgt vorzugsweise in Gegenwart eines wasserentziehenden
Mittels. Beispielhaft seien genannt Dicyclohexylcarbodiinid oder Carbonyldiimidazol
in Gegenwart katalytischer Mengen eines basischen Katalysators, vorzugsweise Natriunhydrid.
[0037] Die Reaktionstemperaturen können in größerer Breite variiert werden; üblicherweise
arbeitet man zwischen 10 und 40°C, vorzugsweise zwischen 15 und 25°C.
[0038] Zweckmäßigerweise bringt man zunächst 1 Mol der ACE-OH mit 1 Mol Carbonyldiimidazol
zur Reaktion und fügt 1 Mol des Aminosäurederivates erst nach beendeter C0
2-Entwicklung hinzu. Die Aufarbeitung erfolgt in üblicher Weise, vorzugsweise durch
Eindampfen im Vakuum, Aufnehmen in einen geeigneten Lösungsmittel und Reinigen an
Kieselgel. Die Abspaltung der Aminoschutzgruppe R
6 erfolgt nach den in der Peptidchemie üblichen literaturbekannten Methoden.
[0039] Als neue Wirkstoffe seien beispielhaft genannt:
N-ACE-Serinmethylester, N-ACE-Serin, N-ACE-Methionin,
N-ACE-Tyrosin, N-ACE-Tryptophan, N-ACE-DL-Threonin,
N-ACE-Phenylalanin, N-ACE-Serin-N'-methylanid,
N-ACE-Histidinriethylester, N-ACE-Serinbenzylester,
0-ACE-Serinnethylester, O-ACE-Serinäthylester,
N-ACE-Phenylalanyltyrosinmethylester,
N-ACE-Glycylalanylphenylalaninmethylester,
Nα-ACE-Nγ-benzyloxycarbonyldiaminobutyrylphenylalanylphenyl= alaninmethylester.
[0040] Als ACE sei hier und im weiteren Verlauf der Rest

verstanden.
[0041] Die neuen Wirkstoffe können in bekannter Weise in die üblichen Formulierungen überführt
werden wie Tabletten, Kapseln, Dragees, Pillen, Granulate, Aerosole, Sirupe, Emulsionen,
Suspensionen, Lösungen, Salben, Gele, Cremes, Gallerten, unter Verwendung inerter,
nichttoxischer; pharmazeutisch geeigneter Trägerstoffe oder Lösungsmittel. Hierbei
soll die therapeutisch wirksame Verbindung jeweils in einer Konzentration von etwa
0,5 bis 90 Gew.-% der Gesamtmischung vorhanden sein, d.h. in Mengen, die ausreichend
sind, um den angegebenen Dosierungsspielraum zu erreichen.
[0042] Die Formulierungen werden beispielsweise hergestellt durch Vorstrecken der Wirkstoffe
mit Lösungsmitteln und/oder Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von Emulgiermitteln
und/oder Dispergiermitteln, wobei z.B. im Falle der Benutzung von Wasser als Verdünnungsmittel
gegebenenfalls organische .Lösungsmittel als Hilfslösungsnittel verwendet werden können.
[0043] Als Hilfsstoffe seien beispielhaft aufgeführt:
Wasser, nichttoxische organische Lösungsmittel wie Paraffine (z.B. Erdölfraktionen),
pflanzliche Öle (z.B. Erdnuß-/Sesamöl), Alkohole (z.B. Äthylalkohol, Glycerin), Glykole
(z.B. Propylenglykol, Polyäthylenglykol); feste Trägerstoffe wie z.B. natürliche Gesteinsmehle.
(z.B. Kaoline, Tonerden, Talkun, Kreide), synthetische Gesteinsrehle (z.B. hochdisperse
Kieselsäure, Silikate), Zucker (z.B. Reh-, Milch- und Traaubenzuoker); Emulgiermittel
wie nichtionogene und. anionische Enulgatoren (z.B. Polyoxyäthylen-Fettsäureester,
Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Xther, Alkylsulfonate und Arylsulfonate), Dispergiermittel
(z.B. Lignin, Sulfitablaugen, Methylcellulose, Stärke und Polyvinylpyrrolidon) und
Gleitmittel (z.B. Magnesiumstearat, Talkum, Stearinsäure und Natriumlaurylsulfat).
[0044] Die Applikation erfolgt in üb1icher Weise, vorzugsweise oral oder parenteral, lckal,intramuskulär
oder intravenös.
[0045] Im Falle der oralen Anwendung können Tabletten, selbstverständlich außer den genannten
Trägerstoffen auch Zusätze wie Natriuncitrat, Calciumcarbomat und Dicalciumphosphat,
zusammen mit verschiedenen Zuschlagstoffen wie Stärke, vorzugsweise Kartoffelstärke,
Gelatine und dergleichen enthalten. Weiterhin können Gleitnittel wie Magnesiumstearat,
Natriumlaurylsulfat und Talkum zum Tablettieren mitverwendet werden. Im Falle wäßriger
Suspensionen und/oder.' Elixiere, die für orale Anwendungen gedacht sind, können die
Wirkstoffe außer mit den genannten Hilfsstoffen mit verschiedenen Geschmacksaufbesserern
oder Farbstoffen versetzt werden.
[0046] Für den Fall der parenteralen Anwendung können Lösungen der Wirkstoffe unter Verwendung
geeigneter flüssiger Trägermaterialien eingesetzt werden.
[0047] Für den Fall der lokalen Anwendung kommen vorzugsweise Lösungen, Emulsionen, Salben,
Gele, Cremes,Aerosole oder Gallerten mit geeigneten vorgenannten Hilfsstoffen in Betracht.
[0048] Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei oraler Applikation Mengen
von etwa 1 bis 100 mg, insbesondere 10 bis 40 mg pro Dosis bei 2- bis 3-maliger täglicher
Verabreichung zur Erzielung wirksamer Ergebnisse einzusetzen, bei rektaler Applikation
beträgt die Dosierung etwa 10 bis 200, insbesondere 30 bis 80 mg pro Dosis.
Beispiel 1
N-ACE-Serinmethylester
[0049]

5 g (0,012 Mol) ACE-OH werden in 50 ml absolutem Tetrahydrofuran gelöst, mit 1,8 ml
(0,0131 Mol) Triäthylarin versetzt, auf -10°C gekühlt und während einer halben Stunde
tropfenweise mit 1,7 ml (0,0131 Mol) Chlorameisensäure-n-butylester versetzt. Das
so gebildete gemischte Anhydrid ACE-O-COO-n-C
4H
9 kann nicht isoliert werden, da es sich bereits bei Raumtemperatur zersetzt. Es wird
- wie auch in den weiteren Beispielen - in Lösung weiterverarbeitet, indem man 2,05
g (0,0131 Mol) L-Serinnethylester, gelöst in 20 ml Dimethylformamid und weitere 1,8
ml Triäthylamin bei -10°C in obige Lösung eintropft. Nach einstündigem Rühren bei
-10°C und weiteren 12- stündigem Stehen bei -18°C wird der Ansatz bei.3 Torr und 30°C
eingedampft, der Rückstand in Chloroform gelöst, mit 2 nHCl und dann mit Wasser neutralgewaschen,
über Na
2So
4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Nach Reinigen an Kieselgel mit einem Gemisch
aus Chloroform/Methanol, Eindampfen, Aufnehmen des Rückstandes in 50 nl Äthanol und
Zufügen von Wasser bis zur beginnenden Kristallisation werden 5,05 g ACE-Serinmethylester
(= 82,1 % d.Th.) vom Pp. 88°C erhalten.

= -2,6 (c = 0,5; Dimethylformanid).
[0050] Für C
25H25 CIN2O8

In gleicher Weise können hergestellt werden:
Beispiel 2
N-ACE-Serin
[0051]

mit L-Serin; Fp. 133°C, Ausbeute 70,8 % der Theorie. Für C
24H
23CIN
2O
8
= +6.8 (c = 0,5; Dimethylformamid)

Beispiel 3
N-ACE-Methionin
[0052]

Fp. 165°C, Ausbeute 70,1 % der Theorie.

= -0,8 (c = 0,5; Für C
26H
27 CIN
2O
7s Dimethylformamid

Beispiel 4
N-ACE-Tyrosin
[0053]

Fp. 111°C, Ausbeute 34.7 % der Theorie.

+7,3 (C = 0, 5; Dimethylformamid) Für C
30H
27CIN
2O
8 Für C
30H
27CIN
2O
8

Beispiel 5
N-ACE-Tryptophan
[0054]

sintert bei 120-150°C, Ausbeute 65,3 % der Theorie. Für C
32H
28CIN
3O
7 
=+ 9,4 (c = 0,5; Dimethylformamid)

Beispiel 6
N-ACE-DL-Threonin
[0055]

Fp.
119°C, Ausbeute
47 % der Theorie

=-0,8 (c=0,5; Für C
25H
25CIN
2O
8 Dimethylformamid) Für C
25H
25CIN
2O
8

B e i s p i e l 7
N-ACE-Phcnylalanin
[0056]

Fp. 174°C, Ausbeute 57,8 % der Theorie.

+4,9 (c = 0,5; Dimethylformamid) Für C
30H
27Cl N
2O
7

Beispiel 8
N-ACE-Alanin
[0057]

Fp. 140°C, Ausbeute 48 % der Theorie.

=-4,6(c = 0,5; Für C
24H
23 Cl N
2O
7 Dimethylformamid) Für C
24H
23ClN
2O
7

Beispiel 9
N-ACE-Phenylslycin
[0058]

Fp. 179-182°C, Ausbeute 57,6 % der Theorie.

= +61,8 Für C
29H
25ClN
2O
7 (c = 0,5; Dimethylformamid

Beispiel 10
N-ACE-DL-O-Methylserin
[0059]

Fp. 96°C, Ausbeute 39 % der Theorie.

= 0 (c = 0,5; Di-Für C
25H
25ClN
2O
8 methylformamid)

B e i a p i e 1 11
N-ACE-DL-Serinmethylamid
[0060]

Fp. 141°C, Ausbeute 42,3 % der Theorie.

= +3,2 (c = 0,5; Für C
25H
26ClN
3O
7 Dinethylformamid)

Beispiel 12
ACE-2,4,5-Trichlorphenylester
[0061]

2 g (0,0048 Mol) ACE-OH und 1 g (0,0051 Mol) 2,4,5-Trichlor= phenol werden in 25 ml
Tetrahydrofuran gelöst, mit 1 g (0,0048 Mol) Dicyclohexylcarbodiirid versetzt und
1 1/2 Std. bei Paumtemperatur gerührt. Anschließend wird der ausgefallene Dicyclohexylharnstoff
abgesaugt, die Lösung eingedampft und mit 20 ml Äthanol verrieben. Nach beendeter
Kristallisation wird abgesaugt und der Kristallbrei mit Äthanol und Petroläther gewaschen.
Fp. 132-134°C, Ausbeute 2,3 g = 80,4 % der Theorie.
[0062] Es handelt sich um ein Zwischenprodukt für die Herstellung der folgenden Verbindungen.
Beispiel 13
N-ACE-Histidinmethylester
[0063]

4,86 g (0,02 Mol) L-Histidinnethylesterdihydroehlorid und 8,3 nl (0,06 Mol)Triäthylanin
werden in 100 ml Dimethylformamid gelöst und bei -10°C mit 5,67 g (0,02 Mol) der im
Beispiel 12 beschriebenen Verbindung versetzt. Nach mehrstündigem Rühren und Stehen
bei Raumtemperatur wird der Ansatz nit Wasser verdünnt und rehrfach mit Äthylenchlorid
extrahiert. Die Äthylenchloridlösung wird mit nHCl ausgeschüttelt und mit Wasser neutralgewaschen.
Die organische Phase wird anschlieaend über Na
2SO
4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Der Rückstand wird in Chloroform/Xethamol
(9:1) an Kieselgel gereinigt. Fp. 119°C, Ausbeute 3,7 g = 34 % der Theorie Für C
28H
27ClN
4O
7
=+3,5 (c = 3,5; Dirmethylformamid) C
28H
27ClN
4O
7

Beispiel 14
N-ACE-Serinbenzylester
[0064]

analog Beispiel 13 unter Verwendung von L-Serinbenzylester. Fp. 158-159°C,

= 10,9° (c = 0,5; Dimethylformamid) Ausbeute 67 % der Theorie. Für C
31H
Z9C1N
20
8

B e i s D i e 1 15
O-ACE-N-Boc-Serinrinmethylester
[0065]

4,15 g (0,01 Mol) ACE-OH werden in 15 ml Tetrahydrofuran gelöst, mit 1,78 g (0,011
Mol) 1,1'-Carbodiinidazol versetzt und bis zur Beendigung der C0
2-Entwicklung gerührt.
[0066] In dieser Lösung wird eine Lösung von 2,25 g (0,01 Mol) N-Boc-Serinmethylester in
10 ml Tetrahydrofuran in Gegenwart katalytischer Mengen von Natriumhydrid hinzugegügt
und 7 Stunden bei 35°C gerührt. Anschließend wird die Lösung bei 3 Torr eingedampft,
der Rückstand wird in Äthylacetat aufgenommen und an Kieselgel gereinigt. Die Verbindung
ist ein Öl. Ausbeute 5,1 g (= 82 % der Theorie).
Beispiel 16
O-ACE-Sernmethylestertrifluoracetat
[0067]

Die Verbindung entsteht in bekannter Weise durch Versetzen der Verbindung aus Beispiel
15 mit Trifluoressigsäure. Fp. 69-70°C, Ausbeute 65 % der Theorie.

= +0,8 (c = 0,5; Dimethylformamid) FÜr C
25H
25C1N
2O
8 C
2HF
3O
2

Beispiel 17
0-ACE-N-Boe-Serinäthylester
[0068]

analog Beispiel 15 aus 10,15 g ACE-OH und 5,7 g Boc-Serin= äthylester. Fp. 99-100°C,
Ausbeute 6,2 g. (Rohprodukt)
Beispiel 18
0-ACE-Serinäthylester trifluoracetat
[0069]

Analog Beispiel 16 aus der in Beispiel 17 beschriebenen Verbindung Fp. 56-58°C,

= -2,4 (c = 0,5; Dimethylformamid); Ausbeute 77 % der Theorie. Für C
26H
27ClN
20
8 C
2HF
30
2

Beispiel 19
N-ACE-Phenvlalanyltyrosinmethylester
[0070]

Eine Suspension von 0,005 Mol Phenylalanyltyrosinmethylestertrifluoracetat in 15 nl.absolutem
Dimethylformamid wird unter Rühren bei 0°C zunächst nit 0,005 Mol Triäthylamin und
nach 10 Minuten nit 0,005 Mol ACE-2,4,5-trichlorphenylester versetzt. Nach zweistündigem
Rühren, zuletzt bei Rauntenperatur, wird das Reaktionsgemisch rit 150 ml Wasser versetzt,
dreimal mit Xthylacetat extrahiert und die organische Phase dreimal mit nHCl-Lösung
ausgeschüttelt. Anschließend wird die Lösung mit Wasser neutralgewaschen, über Na
2SO
4 getrocknet und eingedampft. Nach Rekristallisation aus Aceton/Petroläther werden
84 % der Theorie an N-ACE-Phenylalanyltyrosinmethyl= ester von Fp. 131-132°C erhaltan.

= -5,2° (c = 0,5; Dimethylformamaid). Für C
40H
38ClN
3O
9

B e i s Die 1 20
ACE-Glycylalanylphenylalninmethylester
[0071]

analog Beispiel 19 mit Glycylalanylphenylalaninmethylester hydrochlorid,; Fp. 145-147°C
(aus Isopropanol);

= -7,2° (c = 0,5; Dimethylformamid); Ausbeute 83 der Theorie. Für C
36H
37ClN
4O
9

Beispiel 21
a) Nα-Formyl-Nγ-benzyloxycarbonyldiaminobutyrylphenyl= alaninhydrazid
[0072] 53 g (C,12 Mol) Nα-Formyl-Nγ-benzyloxycarbonyldiaminobutyryl= phenylalaninmethylester
werden bei 40°C in 400 ml Methanol gelöst und mit 10 g (ca. 0,16 Mol) 80 %igen Hydrazinhydrat
versetzt. Nach 24-stilndigem Stehen bei Raunterperatur wird der ausgefallene Niederschlag
abgesaugt, die Mutterlauge auf 50 ml eingeengt und erneut zur Kristallisation gebracht.
Fp. 205-207°C (aus wäßrigem Dimethylfornamid); Ausbeute 50 g = 94 % der Theorie;

= -11,5° (c = 2; Dimethylformamid). Für C
22H
27N
5O
5
b) Nα-Forryl-Nγ-benzyloxycarbonyldiaminobutyrylphenylahanyl= phenylalanimmethylester
[0073] 88,3 g (0,2 Mol) der vorstehend unter a) beschriebenen Verbindung we-den unter Erwärmen
in 1000 ml Dimethylformamid gelöst und rit 20 nl Eisessig und 400 ml nHCl vermischt.
Nach Abkühlen auf -10°C werden zunächst langsam 14,4 g (0,208 Mol) Natriumnitrit in
60 ml Wasser und anschließend eine vorgekühlte Lösung von 35,8 g (0,02 Mol) L-Phenylalanmethylester=
hydrochlorid, gelöst in 200 ml Dinethylformamid, hinzugefügt. Die Peaktionslösung
wird mit etwa 54 g Triäthylamin neutralgestellt und 24 8td. im Kühlschrank aufbewahrt.
Nach Aufschlämmen rit doppelter Menge Wasser wird der ausgefallene Niderschlag abfiltriert,
mit n Salzsäure und Wasser gewaschen, getrocknet und aus Methanol rekristallisiert.
Fp. 179-181°C,

= -22,5
0 (c = 2; Dimethylformamid); Ausbeute 106 g = 92 % der Theorie. Für C
32H
36N
4O
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c) Nα-Benzyloxycarbonyldiaminobutyrylphenylalanylphenyl= alaninmethylesterhydrochlorid
[0074] 52 g (0,0885 Mol) der vorstehend unter b) beschriebenen Verbindung werden in 150
ml Methanol und 35 ml n methanolischer HCl suspendiert und 20 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Die nunmehr klare Lösung wird eingedampft und der Rückstand aus Methanol/Äther
rekristallisiert. Fp. 220-222°C, Ausbeute 29 g (= 54 % der Theorie).

+
1,65 (c = 2; Dimethylformamid) Für C
31H
37ClN
4O
6 1/2 H
20
d) Nα-ACE-Nγ-Benznloxvcarbonyldiaminobutyrylphenylalany1= phenylalaninmethylester
[0075]

analog Beispiel 19 aus vorstehend unter c) beschriebener Verbindung und ACE-2,4,5-Trichlorphenylester.
Fp. 22u-227°C (aus Dioxan/Äther 2:1); Ausbeute 69 % d.Th.

= -20,6 (c = 0,5; Dimtthylformamid) Für C
52H
52ClN
5O
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