[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue 4-Hydroxy-2-benzimidazolinon-Derivate, Verfahren
               zu ihrer Herstellung sowie diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel.
 
            [0002] Die neuen Verbindungen sowie ihre pharmakologisch unbedenklichen Salze bewirken eine
               Hemmung adrenergischer β-Rezeptoren und eignen sich daher zur Behandlung oder Prophylaxe
               bei Herz- und Kreislauferkrankungen
 
            [0003] In der DE-OS 2700193 sind 4-Hydroxy-2-benzimidazolinon-Derivate mit ß-Rezeptoren-blockierender
               Wirkung beschrieben, deren anellierter Benzolring unsubstituiert ist.
 
            [0004] Die vorliegende Erfindung betrifft basisch substituierte Derivate des 4-Hydroxy-2-benzimidazolinons
               der allgemeinen Formel I,
               

in der
               
               
R einen niederen Alkylrest,
               R1 und R2, die gleich oder verschieden sind, jeweils einen niederen, geradkettigen oder verzweigten
                  Alkylrest oder R1 und R2 gemeinsam einen Alkylenrest 
                  und
               R3 ein Wasserstoffatom oder einen Acylrest
               bedeuten, 
               wobei R
1 oder R
2 auch Wasserstoff sein können, deren pharmakologisch verträgliche Salze, Verfahren
               zur Herstellung derselben sowie pharmazeutische Zubereitungen, die diese Substanzen
               enthalten.
 
            [0005] Die Verbindungen der allgemeinen Formel I enthalten in der Aminopropoxy-Seitenkette
               ein optisch aktives Kohlenstoffatom und können daher sowohl in einer racemischen als
               auch in zwei optisch aktiven Formen auftreten. Gegenstand der vorliegenden Anmeldung
               sind sowohl die racemischen Formen als auch die optischen Isomeren.
 
            [0006] Die niederen Alkylgruppen, die in den Definitionen der Substituenten R, R
1 und R
2 auftreten, können 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten. Bevorzugt
               sind die Methyl-, Isopropyl- und tert-Butylgruppe.
 
            [0007] Der Alkylenrest, der gegebenenfalls durch die Substituenten R
1 und R
2 gebildet werden kann, enthält 2 bis 4 Kohlenstoffatome.
 
            [0008] Die Acylgruppen R
3 können Säurereste geradkettiger oder verzweigter aliphatischer Carbonsäuren mit 2
               bis 6 Kohlenstoffatomen oder aromatischer, gegebenenfalls durch Halogenatome, niedere
               Alkyl- oder niedere Alkoxygruppen substituierter Carbonsäuren sein. Bevorzugt sind
               der Acetyl-, Pivaloyl-und Benzoylrest.
 
            [0009] Die neuen Verbindungen, deren anellierter Benzolring ein-oder mehrfach durch niedere
               Alkylgruppen bzw. eine Alkylenbrücke substituiert ist, weisen im Vergleich zum Stand
               der Technik und zu Handelsprodukten ähnlicher Konstitution und Wirkung eine bessere
               ß-Rezeptoren-blockierende Wertung auf.
 
            [0010] Zum Beweis wurde beispielsweise im pharmakologischen Test als Vertreter der erfindungsgemäßen
               Verbindungen die Verbindung des Beispiels 2, das 4-[2-Hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-6-methyl-2-benzimidazolinon
               mit dem 4-(3-tert-Butylamino-2-hydroxy-propyloxy)-benzimidazol-2-on aus der DE-OS
               27 00 193 und dem Handelsprodukt Propranolol = 1-Isopropylamino-3-(1-naphthoxy)-2-propanol
               verglichen.
 
            [0011] Als Maß für die β-Rezeptoren-Blockade wurde an wachen Kaninchen die DE
250 bestimmt, d. h. die Dosis des ß-Blockers, bei der die Herzfrequenz nach vorheriger
               Injektion von Isoprenalin nur noch auf 250 Schläge/Min. anstieg.
 
            [0012] Die Auswertung der Versuche ergab, daß bei der Anwendung des Handelspräparats eine
               etwa 100-fache Dosis und bei der Anwendung der bekannten Verbindung etwa die doppelte
               Dosis wie die der gewählten erfindungsgemäßen Verbindung einzusetzen ist, um die mit
               Isoprenalin induzierte Herzfrequenzsteigerung unter gleichen Versuchsbedingungen auf
               250 Schläge, Min. zu bewirken.
 
            [0013] Andere erfindungsgemäße Verbindungen zeigen gleiche oder zum Teil noch besser Versuchsergebnisse.
 
            [0014] Die Herstellung der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I ist dadurch gekennzeichnet,
               daß man in an sich bekannter Weise entweder
               
               
a) eine Verbindung der allgemeinen Formel II
                  

mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III
                  

umsetzt, 
                  in denen R, R1 und R2 die oben angegebene Bedeutung haben, während U für die Gruppe
                  

steht, wobei Z die Bedeutung des Substituenten R3 besitzt oder auch zusammen mit V eine Einfachbindung sein kann und einer der Reste
                  V und W eine Aminogruppe und der andere einen reaktiven Rest darstellen, 
                  und 
                  falls U die Gruppe
                  

bedeutet, anschließend reduziert oder
               b) eine Verbindung der allgemeinen Formel IV
                  

mit einer Verbindung der allgemeinen Formel V
                  

umsetzt, 
                  in denen R, R1, R2 und R3 die oben angegebene Bedeutung haben, während R4 ein Wasserstoffatom oder eine abspaltbare Schutzgruppe darstellt, Y1 und Y2 gleich oder verschieden sind und jeweils einen reaktiven Rest beschreiben, 
                  und anschließend eine gegebenenfalls vorhandene Schutzgruppe R4 wieder abspaltet, 
                  oder
               c) eine Verbindung der allgemeinen Formel VI
                  

mit einer Verbindung der allgemeinen Formel VII
                  

umsetzt, 
                  in denen R, R1, R2 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben, während M für die Gruppen 

C=O oder 

CH-OZ steht, wobei Z die Bedeutung des Substituenten R3 besitzt oder auch zusammen mit L eine Einfachbindung sein kann, und der Rest L einen
                  reaktiven Rest darstellt, 
                  falls M die Gruppe 

C=O bedeutet, anschließend reduziert und eine gegebenenfalls vorhandene Schutzgruppe
                  R4 wieder abspaltet 
                  und anschließend an die Umsetzungen gegebenenfalls Verbindungen der allgemeinen Formel
                  I in pharmakologisch verträgliche Salze überführt, wobei man gegebenenfalls vorher
                  in Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen R3 Wasserstoff bedeutet, die Hydroxygruppe acyliert.
 
            [0015] Y
l und Y
2 in Verbindungen der allgemeinen Formel V stehen für alle Reste, die mit den beiden
               primären Aminogruppen in Verbindungen der allgemeinen Formel IV zum Imidhzolinring
               reagieren können. Solche Reste sind vorzugsweise Halogenatome, wie Brom oder Chlor,
               Amino-, Imidazolyl-, Niederalkoxy-, niedere Acyloxy- und Phenoxygruppen.
 
            [0016] Beispielsweise können als Verbindungen der allgemeinen Formel V Carbonylhalogenide,
               Harnstoff, N, N'-Carbonyldiimidazol eingesetzt werden.
 
            [0017] Die erfindungsgemäßen Verfahren werden zweckmäßig in einem unter den Reaktionsbedingungen
               inerten Lösungsmittel, z. B. Wasser, Ethanol, Dioxan oder Dimethylformamid, gegebenenfalls
               in Gegenwart eines säurebindenden Mittelsdurchgeführt. Die Umsetzungen können auch
               nach Mischen der Reaktionskomponenten ohne Lösungsmittel erreicht werden. Die Reaktionen
               werden durch Stehenlassen bei Raumtemperatur oder durch Erwärmen, gegebenenfalls unter
               einer Schutzgasatmosphäre ausgeführt.
 
            [0018] Die gegebenenfalls durchzuführende Reduktion der Gruppe
               

erfolgt durch katalytische Hydrierung mit Edelmetall- oder Nickelkatalysatoren oder
               mittels komplexer Metallhydride,wie z. B. Natriumborhydrid.
 
            [0019] Als leicht abspaltbare Schutzgruppen können im Prinzip alle in der Peptidchemie zum
               intermediären Schutz von Aminogruppen verwendeten Schutzgruppen eingesetzt werden,
               die nach erfolgter Umsetzung wieder entfernt werden können. Mit großem Vorteil werden
               bei der vorliegenden Umsetzung gemäß Verfahren b)und c)die Benzyl- und Carbobenzoxygruppe
               eingeführt, die sich nach der Reaktion der Verbindungen der allgemeinen Formel IV
               bzw. VI mit Substanzen der allgemeinen Formel V bzw. VII ohne weiteres in an sich
               bekannter Weise hydrogenolytisch abspalten lassen.
 
            [0020] Die Verbindungen der allgemeinen Formel IV können beispielsweise hergestellt werden,
               indem man Verbindungen der allgemeinen Formel VIII
               

in der R
1, R
2' U und V die oben angegebene Bedeutung haben, während G für die Amino- oder Nitrogruppe
               steht, 
               mit Verbindungen der allgemeinen Formel III analog Verfahren a) umsetzt und die so
               erhaltenen Substanzen reduziert. Die Reduktion erfolgt in an sich bekannter Weise,
               vorzugsweise durch katalytische Hydrierung. Die hierbei entstehenden rohen o-Phenylendiaminderivate
               der allgemeinen Formel IV werden vorteilhaft ohne weitere Reinigung als mineralsaure
               Salze als Ausgangsprodukte beim Verfahren b)eingesetzt.
 
            [0021] Die Verbindungen der allgemeinen Formel VIII sind entweder beschriebene Substanzen
               oder können leicht aus beschriebenen Substanzen nach bekannten Methoden hergestellt
               werden.
 
            [0022] Die gegebenenfalls durchzuführende nachträgliche Acylierung von Verbindungen der
               allgemeinen Formel I, in der R
3 ein Wasserstoffatom bedeutet, kann in üblicher Weise durch Umsetzung mit einem reaktiven
               Säurederivat, z. B. Säurehalogenid, Säureazid oder Säureanhydrid, gegebenenfalls in
               Gegenwart eines säurebindenden Mittels, z. B. Pyridin, in einem Lösungsmittel, z.
               B. Aceton, Benzol, Dimethylformamid,oder auch in überschüssiger Säure erfolgen.
 
            [0023] Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I können in Form eines racemischen
               Gemisches anfallen. Die Trennung des Racemats in die optisch aktiven Formen geschieht
               nach an sich bekannten Methoden über die diastereomeren Salze aktiver Säuren, wie
               z. B. Weinsäure, Apfelsäure oder Camphersulfonsäure.
 
            [0024] Die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I fallen unter den Reaktionsbedingungen
               der beschriebenen Verfahren vorwiegend als Säureadditionssalze an, z. B. als Hydrochloride,
               und können nach beschriebenen Methoden ohne weiteres in die freien Basen überführt
               werden.
 
            [0025] Zur Überführung der Verbindungen der allgemeinen Formel I in ihre pharmakologisch
               unbedenklichen Salze setzt man diese, vorzugsweise in einem organischen Lösungsmittel,
               mit der äquivalenten Menge einer anorganischen oder organischen Säure, z. B. Salzsäure,
               Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Citronensäure, Maleinsäure,um.
 
            [0026] Zur Herstellung von Arzneimitteln werden die Substanzen I in an sich bekannter Weise
               mit geeigneten pharmazeutischen Trägersubstanzen, Aroma-, Geschmacks- und Farbstoffen
               gemischt und beispielsweise als Tabletten oder Dragees ausgeformt oder unter Zugabe
               entsprechender Hilfsstoffe in Wasser oder öl, wie z. B. Olivenöl, suspendiert oder
               gelöst.
 
            [0027] Die erfindungsgemäßen neuen Substanzen 1 und ihre Salze können in flüssiger oder
               fester Form enteral oder parenteral appliziert werden. Als Injektionsmedium kommt
               vorzugsweise Wasser zur Anwendung, welches die bei Injektionslösungen üblichen Zusätze
               wie Stabilisierungsmittel, Lösungsvermittler oder Puffer enthält. Derartige Zusätze
               sind z. B. Tartrat- und Citratpuffer, Ethanol, Komplexbildner (wie Ethylendiamintetraessigsäure
               und deren nicht-toxische Salze), hochmolekulare Polymere (wie flüssiges Polyethylenoxid)
               zur Viskositätsregulierung. Feste Trägerstoffe sind z. B. Stärke, Lactose, Mannit,
               Methylcellulose, Talkum, hochdisperse Kieselsäuren, höhermolekulare Fettsäuren (wie
               Stearinsäure), Gelatine, Agar-Agar, Calciumphosphat, Magnesiumstearat, tierische und
               pflanzliche Fette und feste hochmolekulare Polymere (wie Polyethylenglykole). Für
               orale Applikation geeignete Zubereitungen können gewünschtenfalls Geschmacks- und
               Süßstoffe enthalten.
 
            [0028] Bevorzugt im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind außer den in den Beispielen genannten
               Verbindungen die folgenden:
               
               
7-tert-Butyl-4-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-2-benzimidazolinon
               4-(2-Pivaloyloxy-3-tert-butylamino-propoxy)-6-methyl-2-benzimidazolinon
 
            [0029] Die Erfindung wird durchdie folgenden Beispiele näher erläutert. Sie zeigen einige
               der zahlreichen möglichen Verfahrensvarianten, die zur Synthese der erfindungsgemäßen
               Verbindungen verwendet werden können. Sie stellen jedoch keine Einschränkung des Erfindungsgegenstandes
               dar.
 
            BEISPIEL 1
4-(2-Hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-6-methyl-2-benzimidazolinon
[0030] In eine Lösung von 5,8 g 2,3-Diamino-1-(2-hydroxy-3-tert-butylaminopropoxy)-5-methyl-benzol-trihydrochlorid
               in 150 ml Wasser wird ca. 30 Minuten in mäßigem Strom Phosgen eingeleitet. Nach Spülen
               mit Stickstoff engt man zur Trockene ein und kristallisiert aus Ethanol 3,04 g (61
               % d. Th.) Titelverbindung vom Fp. 280 - 281 °C (als Hydrochlorid).
 
            [0031] Die als Zwischenprodukt benötigte Diaminoverbindung kann auf folgendem Weg dargestellt
               werden:
               
               
Durch Nitrierung von vorher acetyliertem 2-Amino-5-methylphenol (Fp. 156 - 158 °C)
                  bei 30 °C mit Acetanhydrid in Eisessig erhält man 1-Acetoxy-2-acetamido-3-nitro-5-methylbenzol
                  mit Fp. 163 - 165 °C.
 
            [0032] Verseifen mit 2 N Salzsäure liefert 2-Amino-5-methyl-3-nitrophenol vom Fp. 197 -
               199 °C.
 
            [0033] Aus der vorstehenden Verbindung erhält man nach Umsetzen mit 3-Chlor-1,2-epoxypropan
               und 25proz. Natronlauge bei 75 °C das 2-(2,3-Epoxy-propoxy)-4-methyl-6-nitro-anilin
               mit Fp. 90 bis 91 °C.
 
            [0034] Reaktion der vorstehenden Verbindung mit tert-Butylamin in Ethanol und anschließende
               katalytische Hydrierung über Platindioxid führt nach Ansäuern mit Salzsäure zu amorphem
               2,3-Diamino-1-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-5-methylbenzol-trihydrochlorid.
 
            BEISPIEL 2
4-[2-Hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-6-methyl-2-benzimidazolinon
[0035] Analog dem in Beispiel 1 genannten Verfahren erhält man aus 2,3-Diamino-1-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-5-methyl-
               benzoltrihydrochlorid die Titelverbindung mit Fp. 286 - 288 °C (als Hydrochlorid).
 
            [0036] Das als Zwischenprodukt eingesetzte Diamin wird durch Umsetzung des in Beispiel 1
               beschriebenen 2-(2,3-Epoxy-propoxy)-4-methyl-6-nitroanilins mit 2-Propylamin zu 2-[2-Hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-4-methyl-6-nitroanilin
               und anschließende katalytische Hydrierung erhalten.
 
            BEISPIEL 3
4-(2-Hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-7-methyl-2-benzimidazolinon
[0037] 8,0 g 2,3-Diamino-1-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-4-methylbenzol-trihydrochlorid
               löst man in 220 ml Wasser. Man leitet Phosgen ein und saugt die ausgefallenen Kristalle
               ab. Nach Umkristallisation aus Ethanol unter Zusatz von Aktivkohle erhält man 3,55
               g (54 % d. Th.) Titelverbindung mit Zersetzungspunkt 312 °C (als Hydrochlorid).
 
            [0038] Die in obiger Reaktion eingesetzte Zwischenstufe kann auf folgendem Weg hergestellt
               werden:
               
               
2,3-Dinitro-4-methyl-phenol (H.E. Dadswell und J. Kenner, J. Chem. Soc. 1927, 583)
                  wird mit 3-Chlor-1,2-epoxypropan und 25proz. Natronlauge umgesetzt. Man erhält in
                  78 % Ausbeute 2,3-Dinitro-1-(2,3-epoxy-propoxy)-4-methyl-benzol vom Fp. 121 - 123
                  °C.
 
            [0039] Die vorstehende Verbindung wird in siedendem Ethanol mit tert-Butylamin zu 2,3-Dinitro-1-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-
               propoxy)-3-methyl-benzol mit Fp. 104 - 106 °C umgesetzt.
 
            [0040] Durch katalytische Hydrierung über Platindioxid erhält man daraus amorphes 2,3-Diamino-1-(2-hydroxy-3-tert-butyl-
               amino-propoxy)-4-methyl-benzol,das als Trihydrochlorid isoliert wird.
 
            BEISPIEL 4
4-[2-Hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-7-methyl-2-benzimidazolinon
[0041] Analog dem in Beispiel 3 genannten Verfahren erhält man aus 2,3-Diamino-1-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-4-methylbenzol-trihydrochlorid
               die Titelverbindung mit Fp. 305 - 307 °C (als Hydrochlorid).
 
            [0042] Das als Zwischenprodukt eingesetzte Diamin wird durch Umsetzung des im Beispiel 3
               beschriebenen 2,3-Dinitro-1-(2,3-epoxy-propoxy)-4-methyl-benzols mit 2-Propylamin
               zu 2,3-Dinitro-1-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-4-methylbenzol vom Fp. 122
               - 124 °C und anschließende katalytische Hydrierung dargestellt.
 
            BEISPIEL 5
4-[2-Benzoyloxy-3-tert-butylamino-propoxy]-7-methyl-2-benzimidazolinon
[0043] 4-(2-Hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-7-methyl-2-benzimidazolinon (dargestellt
               aus dem Hydrochlorid.(Beispiel 3) und methanolischem Natrimmethylat) rührt man 5 Tage
               bei Raumtemperatur mit der äquimolekularen Menge Benzoesäureazid in Dimethylformamid.
               Die kristalline Abscheidung wird mit etherischer Salzsäure versetzt und nach Einengen
               aus Ethanol umkristallisiert. Man erhält die Titelverbindung vom Fp. 216 - 218 °C
               (als Hydrochlorid).
 
            BEISPIEL 6
6-tert-Butyl-4-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-2-benzimidazolinon
[0044] In eine Lösung von 5,5 g 5-tert-Butyl-2,3-diamino-1-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-benzol-trihydrochlorid
               in 50 ml Wasser leitet man bei 20 - 25 °C überschüssiges Phosgen ein, spült gründlich
               mit Stickstoff nach, engt ein und nimmt den Rückstand in Isopropanol auf. Dabei scheiden
               sich 2,3 g (43 % d. Th.) Titelverbindung, Zersetzungspunkt oberhalb 280 °C, nach kurzer
               Zeit kristallin ab (als Hydrochlorid).
 
            [0045] Die als Zwischenprodukt verwendete Diaminoverbindung kann auf folgendem Weg hergestellt
               werden:
               
               
Durch Hydrierung von 3-tert-Butyl-6-nitro-phenol in wässrigethanolischer Lösung über
                  Palladiumkohle erhält man 6-Amino-3-tert-butylphenol vom Zersetzungspunkt 206 - 208
                  °C, das nach Acetylierung mit Acetanhydrid in Essigester/Pyridin 4-Acetamido-3-acetoxy-1-tert-butyl-benzol
                  vom Fp. 109 - 110 °C liefert.
 
            [0046] Die Umsetzung der vorstehenden Verbindung mit Salpetersäure in Acetanhydrid ergibt
               2-Acetamido-3-acetoxy-5-tert-butyl- nitrobenzol vom Fp. 200 - 201 °C.
 
            [0047] Bei der sauren Verseifung der vorstehenden Verbindung mit verd. Salzsäure isoliert
               man 2-Amino-5-tert-butyl-3-nitrophenol vom Fp. 180 - 181 °C.
 
            [0048] Aus der vorstehenden Verbindung entsteht bei der Reaktion mit 3-Chlor-1,2-epoxy-propan
               in 2 N Natronlauge 4-tert-Butyl-2-(2,3-epoxy-propoxy)-6-nitro-anilin als dunkles öl.
 
            [0049] Durch Reaktion der vorstehenden Verbindung mit 2-Propylamin erhält man 4-tert-Butyl-6-nitro-2-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-anilin,
               das als amorphes Hydrochlorid isoliert wird.
 
            [0050] Die Hydrierung der vorstehenden Verbindung in ethanolischer Lösung über Platindioxid
               liefert 5-tert-Butyl-2,3-diamino-1-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-benzol, das
               als amorphes Trihydrochlorid isoliert wird.
 
            BEISPIEL 7
6-tert-Butyl-4-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)2-benzimidazolinon
[0051] Analog dem in Beispiel 6 beschriebenen Verfahren erhält man die Titelverbindung als
               Hydrochlorid mit Zersetzungspunkt oberhalb 300 °C aus 5-tert-Butyl-2,3-diamino-1-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-benzol-trihydrochlorid.
 
            [0052] Die als Zwischenprodukt verwendete Diaminoverbindung kann über folgende Stufen synthetisiert
               werden:
               
               
Durch Reaktion von 4-tert-Butyl-2-(2,3-epoxy-propoxy)-6-nitro- anilin mit tert-Butylamin
                  erhält man 4-tert-Butyl-2-(2-hydroxy- 3-tert-butylamino-propoxy)-6-nitro-anilin, das
                  als Hydrochlorid vom Zersetzungspunkt 115 - 120 °C isoliert wird.
 
            [0053] Die Hydrierung der vorstehenden Verbindung in ethanolischer Lösung über Platindioxid
               ergibt 5-tert-Butyl-2,3-diamino-1-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-benzol, das
               als amorphes Trihydrochlorid isoliert wird.
 
            BEISPIEL 8
6,7-Dimethyl-4-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-2- benzimidazolinon
[0054] In die wäßrige Lösung von 7,2 g 2,3-Diamino-4,5-dimethyl-1-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-benzol-trihydrochlorid
               wird wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben Phosgen eingeleitet. Der nach
               Einengen erhaltene Rückstand wird aus 30 ml Ethanol unter Zusatz von Aktivkohle umkristallisiert.
               Nach Versetzen mit 20 ml Essigester erhält man 1,1 g (17 % d. Th.) Titelverbindung
               vom Fp. 308 - 310 °C (als Hydrochlorid).
 
            [0055] Die als Zwischenstufe benötigte Diaminoverbindung wird auf folgendem Wege aus dem
               2-Amino-4,5-dimethyl-phenol [Lit.: E. Diepolder, Chem. Ber. 42, 2916 (1909)] synthetisiert:
               
               
Man acetyliert das vorstehende Phenol mit Acetanhydrid in Essigester/Pyridin zu 2-Acetamido-1-acetoxy-4,5-dimethylbenzol
                  (Fp. 156 - 158 °C), das in Acetanhydrid mit 100 proz. Salpetersäure in Acetanhydrid
                  bei 20 °C nitriert wird. Aus dem Nitriergemisch isoliert man in 43 % Ausbeute das
                  2-Acetamido-1-acetoxy-4,5-dimethyl-3-nitro-benzol vom Fp. 209 - 211 °C.
 
            [0056] Nach Verseifen der vorstehenden Verbindung in 2 N Salzsäure isoliert man 2-Amino-4,5-dimethyl-3-nitro-phenol
               mit Fp. 176 - 178 °C.
 
            [0057] Die vorstehende Verbindung wird mit methanolischem Natriummethylat in das Natrium-Salz
               überführt. Dieses wird in Dioxan/ Dimethylformamid mit überschüssigem 3-Chlor-1,2-epoxypropan
               bei 75 °C umgesetzt. Nach Einengen wird der Rückstand in Chloroform aufgenommen, mit
               Wasser und Aktivkohle behandelt und vom Lösungsmittel befreit.
 
            [0058] Dieser amorphe Rückstand von 2-Amino-4,5-dimethyl-1-(2,3-epoxy-propoxy)-3-nitro-benzol
               reagiert in siedendem Ethanol mit tert-Butylamin zu 2-Amino-4,5-dimethyl-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-3-nitro-benzol.
 
            [0059] Die vorstehende Verbindung wird quantitativ in Ethanol über Platindioxid zu 2,3-Diamino-4,5-dimethyl-1-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-benzol
               hydriert, das als Trihydrochlorid isoliert wird.
 
            BEISPIEL 9
6,7-Dimethyl-4-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-2-benzimidazolinon
[0060] Analog dem in Beispiel 8 angegebenen Verfahren synthetisiert man die Titelverbindung
               als Hydrochlorid vom Fp. 338 - 340 °C aus 2,3-Diamino-4,5-dimethyl-1-[2-hydroxy-3-(2-propylamino)-propoxy]-benzoltrihydrochlorid.
 
            [0061] Die als Zwischenstufe benötigte Diaminoverbindung'wird durch Umsetzung von 2-Amino-4,5-dimethyl-1-(2,3-epoxy-propoxy)-3-nitrobenzol
               (Beispiel 8) mit 2-Propylamin in siedendem Ethanol und anschließende katalytische
               Hydrierung erhalten.
 
            BEISPIEL 10
4-(2-Hydroxy-4-tert-butylamino-propoxy)-6,7-cyclopenteno-2-benzimidazolinon
[0062] Analog dem in Beispiel 6 beschriebenen Verfahren erhält man die Titelverbindung als
               Hydrochlorid vom Zersetzungspunkt oberhalb 280 °C aus 4,5-Diamino-6-(2-hydroxy-3-tert-butyl-
               amino-propoxy)-indan-trihydrochlorid.
 
            [0063] Die als Zwischenprodukt verwendete Diaminoverbindung kann auf folgendem Weg hergestellt
               werden:
               
               
Die Acetylierung von 6-Amino-5-indanol mit Acetanhydrid in Essigester/Pyridin liefert
                  6-Acetamido-5-acetoxy-indan vom Fp. 157 - 158 °C.
               Die Umsetzung der vorstehenden Verbindung mit Salpetersäure in Acetanhydrid ergibt
                  5-Acetamido-6-acetoxy-4-nitroindan vom Fp. 168 - 170 °C.
 
            [0064] Bei der sauren Verseifung der vorstehenden Verbindung mit verd. Salzsäure isoliert
               man 6-Amino-7-nitro-5-indanol vom Fp. 196 - 198 °C.
 
            [0065] Aus der vorstehenden Verbindung entsteht bei der Reaktion mit 3-Chlor-1,2-epoxy-propan
               in verd. Natronlauge 5-Amino-6-(2,3-epoxy-propoxy)-4-nitro-indan als dunkles öl.
 
            [0066] Durch Reaktion der vorstehenden Verbindung mit tert-Butyl-amin erhält man 5-Amino-6-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-4-nitro-indan,
               das als amorphes Hydrochlorid isoliert wird.
 
            [0067] Die Hydrierung der vorstehenden Verbindung in ethanolischer Lösung über Platindioxid
               liefert 4,5-Diamino-6-(2-hydroxy-3-tert-butylamino-propoxy)-indan, das als amorphes
               Trihydrochlorid isoliert wird.