(19)
(11) EP 0 001 243 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.04.1979  Patentblatt  1979/07

(21) Anmeldenummer: 78100848.7

(22) Anmeldetag:  08.09.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2E04B 5/57, E04B 1/94
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB NL

(30) Priorität: 17.09.1977 DE 2741946

(71) Anmelder: PROMAT GESELLSCHAFT FÜR MODERNE WERKSTOFFE MBH
D-4030 Rattingen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Beckers, Richard, Dr.
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • von Wedel, Wedigo
    D-5000 Köln 91 (DE)
  • Monheimius, Manfred
    D-4006 Erkrath (DE)

(74) Vertreter: Buschhoff, Josef, Dipl.-Ing. et al
Kaiser-Wilhelm-Ring 24 Postfach 190 408
50501 Köln
50501 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feuerwiderstandsfähige Unterdecke


    (57) Bei einer feuerwiderstandsfähigen Unterdecke werden nicht brennbare Paneele (18) von Federleisten (23) aus dem gleichen unbrennbaren Material getragen, die in die Nuten benachbarter Paneele eingreifen und eine größere Breite (b), haben als die einander zugekehrten Nuten (22) der benachbarten Paneele (18). Die Federn haben an ihren dem Raum zugekehrten Unterseiten (30) eine Beschichtung (28) oder Abdeckung (29) und dienen gleichzeitig als Tragelemente und Schalldämpfelemente. Durch diese Ausgestaltung ist ein Trägerrost für die Unterdecke nicht erforderlich. Die Unterdecke hat deshalb eine geringe Bauhöhe und eine gute Schalldämmwirkung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine feuerwiderstandsfähige Unterdecke mit genuteten, durch Federn verbundenen, nicht brennbaren Paneelen, die mit einer Tragkonstruktion an einer tragenden Decke aufgehängt sind.

    [0002] Unbrennbare, feuerwiderstandsfähige Paneele haben ein verhältnismäßig hohes Gewicht, so daß eine hieraus hergestellte Unterdecke eine kräftige Tragkonstruktion haben muß, mit der sie an der tragenden Geschoßdecke abgehängt wird. Bekannte, feuerwiderstandsfähige, abgehängte Decken haben deshalb einen Trägerrost aus einander kreuzenden Quer- und Längsträgern aus Metall, der mit Hängestangen od.dgl. an der tragenden Geschoßdecke befestigt ist. An den Flanschen der unteren Träger dieses Trägerrostes sind dann die Paneele mit Klipsen befestigt, wobei aneinanderstoßende Paneele durch Federleisten verbunden sind, die in die seitlichen Nuten benachbarter Paneele eingeschoben werden.

    [0003] Bei dieser bekannten Ausführungsform beansprucht der Trägerrost von einander kreuzenden Längs- und Querträgern viel Raum unter der tragenden Decks. Außerdem ist die Tragkonstruktion solbst sehr schwer, und die Unterdecke ist akustisch unbefriedigend, da sie den Raumschall nicht dampft.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachtelle zu verzusiden und eine feuerwiderstandsfählge Unterdecke zu schaffen, die eine goringe Esuhöhe mit hoher mechaniacher Festigksit vereinigt und eine gute Schallabsorption aufweist.

    [0005] Die as Aufgabe wird mit der Erfindumg dadurch gelöst, daß die Unterdecks an der Tragkonstruktion mit den in die Huten benachbarter Paneele eingreifenden Fedem befestigt ist, die an ihren, den Raum zugekehrten Uhterseiten eine Be schi chtung oder Abdeckung aufweisen.

    [0006] Die se Konstruktien hat den Vorteil, daß ein Trägerrost nickt erforderlich ist, da die zwischen den Paneelen angeordneten, sus dem gleichen, feuerwiderstsndfähigen Material wie die Paneele bestahanden Federn die Aufgabe der Träger übornehmen, an denen die Hänge stäbe oder Tragelemente unmittelbar befestigt sind, die dann ihrerseitg entweder direkt an der tragenden Oberdecke oder an unter diese angeordneten Trägern hängen. Die feuerwideretandfähigen Pansele und die air verbindenden Federn bestehen zweckmäßig aus Asbestsilicat-Platten, die eine besonders hohe Feusrwidsrstandsfähigkeit sufweisen. Da die Federn eine größere Breite haben als die beiden einander zugekehrten Huten der banachbartan Paneele, ergibt sich eine profilierte Unterfiächs der Desks mit einer Vielzahl von Vertiefungen, die eine günstigs Schalldämpfungswirkung entfalten.

    [0007] Be sonders zweckmäßig ist es, wenn die Federn sinen den Paneelen analogen, I-förmigen Querschnitt mit seitlichen Längsachlitzen haben, in welche mindestens einer der die Nuten begrenzenden Flanscha der Panesle paßt. Durch diese Formgebung erhalten die als Träger dienenden Federn ain sehr günstiges widerstandamomant, so daß aie das verhältnismäßig hohe Eigengewicht der abgehängten Decke gut aufnehmen können. Außerdem bieten sie in Brandfall dem Wasserdruck eines von unter gegen die Unterdecke gerichteten Löschwasserstrahles einen genügend hohen Widerstande so daß die Unterdecke auch bein Löschen nicht zerstört wird.

    [0008] Nach einen weiteren Merkmal der Erfindung können die unteren Flanschen der Federn in die Nuten der Panesle und die oberen Flanschen der Paneele in die Nuten der Federn eingreifen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteilt daß die Fugen zwischen den Panselen sehr dicht werden, da eine Art Labyrinthdichtung entstoht, die in Brandfall Rauch und Brandgase nicht durch die Unterdecke hindurchtreten läßt. Wenn die Unterdecke unmittelbar unter einer Trägerlage befestigs wird, wird diese Tragkonstruktion im Abstand von den Paneelen gehalten, da die Ober seits der Federlsisten höher lisgt als die Oberseits der Pansele.

    [0009] Die Dicke von mindestans zwei einander gegenüberliegenden Flanschen der Feder kann kleider sein als die lichte Nette der Nuten in den Paneelen. Dies hat den Vorteil, daß unterhalb der Feder in dio Nuton dar Paneele noch eine Abdeckung, beispielsweise sin Mineralfaserstreifan od.dgl. nachträglich eingsschobeen werden kann, wslcher die Unterseite der Feder abdeckt und die an den Federn angreifanden Befastigungsmittel, beispielsweise Schrauben oder Haiteplstten aus Metall vor der Einwirkung des Feuers in Brandfall schützt.

    [0010] Each einen weiteren Merkmal der Erfindung kann die Dicke von mindestans einander gegenüberliegenden Flanschen der Feder der lichten Weite der Nuten in den Panselen entsprachen. Die an diese Flanschs angrenzende Unterteits der Feder hat dann zweckmäßig eine in Querachnitt schwelbenchwanzförmige Rinne, in die ains feusrwidsrstandsfähige Abdeckung eingelegt werden kann.

    [0011] Die Beschichtung der Unterseite der Feder kann eine Beflockung aus Kunststoff oder Asbestfasern sein, die an einer auf der Feder aufgebrachten Klebsmittelschicht haften. Eine solche Beflockung gewährleistet eine besonders gute Schallabsorption und kann in einfacher Weise dadurch hergestellt werden, daß Fasern oder Flocken unterechi adlicher Länge auf aine Klebemittelschicht gestreut und dann eloktrostatisch aufgerichtet werden. Die Fasern stehen nach dem Abbinden des Klebemittels dann aufrecht, so daß eine Art Pelz entsteht. Neben einer gutan Schallabsorption entwickelt eine solche Beflockung auch eine hohe Feuerwiderstandsfähigkeit, wenn die Fasern oder Flocken aus nicht brennbaren Stoffcn, wie beispielsweise Asbest oder Mineralfasern bestehen.

    [0012] Anstelle dar Beschichtung mit schellebeorhierenden, feuerwiderstandafNhigen Stoffen kann die Unterseite der Federn auch mit einem dünnen Streifen aus unbrennbarem Meterial, beispielewaise mit einem Kineralfaserstreifen oder einem Asbestschaumztreifen



    [0013] 

    Vig. 1 eine feusraiderstandsfähige Unteruecke nach der Erfindung in einer Untersicht,

    Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einem Längeechnitt nach Linie II - ll,

    Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 1 in einem Querschnitt nach Linie III - III,





    [0014] in dem Keichnungen ist mit 10 eine tragande Geschoβ-decke bezeichnet, die auf tragenden Wänden 11 und 12 aufliegt und als Stahlbeten-Verbundträgerdecke außgebildet ist. Die Verbundträgerdecke bestaht aus Stahlträgern 13 mit Normalprofil, deren Obergurte 14 mit einer Druckplatte 15 aus Stahlbston fest verbunden aind. Um die Stahlträger 13 im Falle eines Brandes vor Feuereinwirkung zu schützen und gleichzeitig einna glatte, ansprechende Deckenuntersicht zu erzielen und die Akustik des Raumen zu verbessern, ist eine fouerwiderstandsfählige Unterdecke 16 vergesehen, die mit Tragvorrichtungen 17 an den Stahlträgern 13 der tragenden Decke 1o aufgehängt ist.

    [0015] Die Unterdecke 16 besteht aus mehreren, parallelen, im Abstand nebeninander engeordnsten, nicht brannbaren Paneelen 18 aus Asbestailicat, die an ihrar Unterseite und ggfs. auch an dan Längsseiten der unteren Fleneche 2o mit einem Holzfurnier oder einer dekorativen Kunetetoffolie beklebt sind. An ihren einander gegenüberliegenden Lägeseiten 21 sind die Paneele 18 mit durchlaufenden Länganuten 22 versehen, in welche Federn 23 eingeschoben sind, die ebenao wie die Panoelo 18 aus Asbestsilicat-Streifen bestshen und die eine größere Breite b haben als die beiden einender zugokehrten Nuten 22 benachbarter Paneele 18. Auf der Oberseite 24 der Federn 23 sind T-förmige Blechprofilleisten 25 der Tragvorrichtung 17 mit Schrauben 26 befestigt. Die ßchraubenköpfe 27 werden von einer Beschichtung 28 oder einer Abdeckung 29 abgedeckt, die an der Unterseite 30 der Federn 23 angeordnet ist.

    [0016] Bei den in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel haben die Federn 23 im Querschnitt ein T-Profil, dessen Flansche 31 in die Kuten 22 der Profile eingreifen und deren Steg 33 zwischen den oberen Flanachen 34 der Paneele 18 liegt. Die Dicke d der Ftansche 31 der Feder 23 in Fig. 7 ist etwas kleiner als die Dicke D der Länganuten 22. Hierdurch bleiben zwischen der Unterseite 30 der Feder 23 und den Innerflächen 35 der unteren Flansche 20 der Paneele 18 schmele Schlitze frei, in die ein Streifen 36 aus nicht brannbarem Schaumstoff eingeschoben ist, der die Schraubenköpfe 27..der Befestigungsschrauben 26 abdeckt.

    [0017] Bei den in den Figuren 5 und 6 dargestellten Austührungsbeispielen haben die Federn 23 ein den Paneelen Sei tli chen Löngs-18 analoges, I-förmoiges Profil mit seitlichen Löngsschlitzen 37, in welche die oberen Flansho 34 der



    [0018] dem Ausführungsbaispiel nach Fig. 6 ist die Un-Ferseit 30 der Feder 23 mit einer schwalbeschwanzgermigen Rinne 39 versehen, in die eine Abdeckung 29 singeschoben oder eingeklemmt ist. die aus einer dundan, duroplastischen. Kunststoffolie besteht, die auf ihrer Unterseita eine Beflockung aus Kunststoff oder Asbestfasern aufweist, und die die Schraubsnköpfe 27 der Schrauben 26 oder auf der Unterseite 30 der Federn 23 befindliche Teile der an den Federn 23 angreifenden Traskonatruktion abdeckt.

    [0019] Man erkennt, daß bei den Ausfuhrungsbeiapielen. nach Fig. 5 und 6 die oberen Flansche 40 der Federn 23 die Obrseiten 41 der Panaele 18 ubergreifam und das sich die T-försigen Blechprofilleistan 25 hierdurch Im Abstand von den Panaelen 18 befinden. Die tragen der. Motalltello habenalso nur mit den schsalon. Fodern.



    [0020] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungebeispiele beschränkt. Belspielsweise kann die Tragkenstruktion auch anders ausgebildet sein und mit Hüngestangen unmittelbar en den Federn angrsifen. Es ist such möglich, die Querechnittsmausbildung der Nuten in den Panealen und der seitlichen Flansche und Leisten der Federn anders auszugestalten, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird.


    Ansprüche

    1. Feuerwiderstandsfähige Unterdecke mit genuteten, durch Federn verbundenen nicht brennbaren Paneelen, die mit einer Tragkonstruktion an einer tragenden Decke aufgehängt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdecke (16) an der Tragkonstruktion (17) mit den in die Nuten (22) benachbarter Paneele (18) eingreifenden Federn (23) befestigt ist, die eine größere Breite (b) haben als die beiden einander zugekehrten Nuten (22) der benachbarten Paneele (18) und die an ihren dem Raum zugekehrten Unterseiten (30) eine Beschichtung (28) oder Abdeckung (29) aufweisen.
     
    2. Unterdecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (23) einen den Paneelen (18) analogen, I-förmigen Querschnitt mit seitlichen Längsschlitzen (37) haben, in welche mindestens einer der die Nuten (22) begrenzenden Flansche (40) der Paneele (18) paßt.
     
    3. Unterdocke nach Anapruch 1 oder 2. dadurch psksnnxeichnet, daS die unteren Planschen (18) der Federn (23) in die Nuten (22) der Paneele (18) und die oberen Flanschen (34) der Pantele (18) in die Nuten (22) der Federn (23) eingraifen.
     
    4. Unterdecke nach einen der Ansprüche 1 bin 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Dicke (d) von sindestens xwol einender gegenüberllegmacien Flanschen (31) der Feder (23) kleiner ist als die lichte Weite (D) der Nuton (22) in den Paneelen (18).
     
    5. Unterdecke nach einen der Anapzüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke von mindeztens zwei einander gegenüberliegendan Flanechen (38) der Feder (23) der lichten Weite (D) der Nuten (22) in den Panselen (16) entspricht und daß die an diese Flanzchen (38) angranzende Unterseite (30) der Feder (23) eine in Querschnitt achwelbenaschwanzförmige Rinne (39) aufweist.
     
    6. Uaterdecke nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (28) der Unterseite (30) der Feder (23) eine Beflockung aus Kunststoff- oder Asbestfasern ist, die an einer auf der Feder aufgebrachten Klebemittelsahicht haften.
     
    7. Unterdecke nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (30) der Federn (23) mit einem dünnen Streifen aus unbrennbarem Material abgedeckt ist.
     
    8. Unterdecke nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (29) ein Kineralfasertreifen (36) ist.
     
    9. Unterdocke nach einem der Ansprüche 1 bis7). dadurch gekennzichnet, daß die Abdeckung (29) ein Azbestachumstreifen ist.
     
    10. Unterdecke nach einem der Ansprüche 1 bis 7. dadurch gekennazeichnet, daß die Abdeckung (29) ein mit einer Kunststoff-oder Asbestbeflockung verwehener Trägerstreifen ist.
     
    11. Unterdecke nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (29) mit ihren Rändern unter der Feder (23) in die Nuten (22) der Paneele (18) eingeschoben ist.
     
    12. Unterdecke nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (29) in der schwalbenschwenförmigen Rinne (39) der Feder (23) eingeklennt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht