[0001] Die Erfindung betrifft einen Silobehälter für zu Verkrustungen neigendes Schüttgut,
mit einem Hauptbehälterteil, einem unter dem Hauptbehälterteil angeordneten und mit
ihm verbundenen Auslauftrichter, je einem sich über den Behälter-Querschnitt erstreckenden
Gitter am unteren Ende des Hauptbehälterteiles und im Auslauftrichter sowie mit gesonderten
Rütteleinrichtungen zur Auflockerung des im Hauptbehälterteil und des im Auslauftrichter
befindlichen Gutes.
[0002] Ist in einem Silobehälter Schüttgut eingelagert, das in starkem Maße zu Verkrustungen
neigt, so kommt es vielfach zu erheblichen Schwierigkeiten beim Austragen des Schüttgutes
aus dem Behälter, da das Gut teils zusammenbackt, teils sich festan die Innenwand
des Behälters anlegt.
[0003] Mit den bekannten pneumatischen Auflickerungseinrichtungen läßt sich diesem Mangel
im allgemeinen nicht ausreichend begegnen, da das Schüttgut selbst im verkrusteten
Zustand häufig noch sehr porös ist. Um den Austrag von solchem, zu Verkrustungen neigenden
Schüttgut zu erleichtern, sind verschiedene Silobehälter mit Rütteleinrichtungen entwickelt
worden.
[0004] Bei einer bekannten Ausführung dieser Art (DE-PS 2 308 702) ist zwischen dem Hauptbehälterteil
und dem Auslauftrichter ein nach oben gewölbter Lochboden vorgesehen, auf dem sich
ein gitterartiges Rüttelelement elastisch abstützt. Ein weiteres gitterartiges Rüttelelement
ist nahe der unteren öffnung des Auslauftrichters vorgesehen. Bei dieser bekannten
Ausführung ist zumindest das obere Rüttelelement dem Druck der ganzen Gutsäule ausgesetzt
und daher erheblich beansprucht. Es ist ferner nur mit einem großen Energieaufwand
und unter Inkaufnahme eines erheblichen Verschleißes möglich, mit diesen gewichtsmäßig
stark belasteten Rüttelelementen zu Verkrustungen neigendes Schüttgut aus dem Silobehälter
auszutragen.
[0005] Eine ungenügende Funktion (bezüglich des Austragens von zu Verkrustungen neigendem
Gut) zeigen ferner bekannte Silobehälter, bei denen nur der Auslauftrichter, nicht
jedoch auch der Hauptbehälterteil, mit einem oder mehreren Vibrationsantrieben versehen
ist (DE-AS 1 266 231 und DE-AS 1 114 147).
[0006] Es ist schließlich auch ein Silobehälter bekannt (DE-Gm 6 926 956), bei dem sich
der Hauptbehälterteil von oben nach unten erweitert und im Auslauftrichter eine die
zentrale Auslauföffnung abdeckende Haube vorgesehen ist, die zusammen mit der Wand
des Auslauftrichters einen Ringspalt bildet. Hauptbehälterteil und Auslauftrichter
werden hierbei durch einen gemeinsamen Rüttelantrieb in Vibration versetzt. Auch bei
dieser bekannten Ausführung ergeben sich Schwierigkeiten beim Austragen von zu Verkrustungen
neigendem Gut, das im Bereich des genannten Ringspaltes leicht Brücken bildet.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Silobehälter der eingangsgenannten
Art zu schaffen, der bei einfachem konstruktiven Aufbau ein zuverlässiges und gleichmäßiges-Austragen
des Schüttgutes aus dem Behälter - und zwar auch bei zu Verkrustungen neigendem Material
- gewährleistet.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:
a) Der Hauptbehälterteil weist einen sich von oben nach unten vergrößernden Querschnitt
auf;
b) der Auslauftrichter ist in einen oberen und einen unteren Trichterteil unterteilt,
von denen der obere Trichterteil fest mit dem Hauptbehälterteil und der untere Trichterteil
elastisch mit dem oberen Trichterteil verbunden ist;
c) die beiden Rütteleinrichtungen sind an der Außenwand der aus Hauptbehälterteil
und oberem Trichterteil bestehenden, elastisch am Fundament abgestützten Einheit bzw.
an der Außenwand des unteren Trichterteiles angebracht.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Silobehälter wird eine verkrustete Gutsäule durch die Vibrationsbewegung
des Hauptbehälterteiles von der sich nach unten zu erweiternden Behälterwand abgelöst.
Diese Gutsäule stützt sich dabei mit ihrem Eigengewicht auf dem Gitter am unteren
Ende des Hauptbehälterteiles ab und wird unter der Wirkung der Vibration von diesem
Gitter abgerieben und dadurch wieder rieselfähig und austragbar gemacht. Der durch
die Querschnittserweiterung des Hauptbehälterteiles zwischen der losgelösten verkrusteten
Gutsäule und der Silowand vorhandene Luftspalt, der seinen größten Wert unmittelbar
über dem Gitter am unteren Ende des Hauptbehälterteiles besitzt, verhindert an dieser
besonders kritischen Stelle ein erneutes Anbacken des Gutes an der Behälterwand.
[0010] Die Unterteilung des Auslauftrichters in zwei selbständig schwingfähige Teile (von
denen der obere Trichterteil zusammen mit dem Hauptbehälterteil vibriert) gewährleistet
mit einfachen konstruktiven Mitteln eine weitere Auflockerung des Schüttgutes bei
seiner Fallbewegung durch den Auslauftrichter. Da die Rütteleinrichtungen an den Außenwänden
der Behälterteile angebracht sind, werden sie durch das Schüttgut nicht beeinträchtigt.
Die im Innern des Behälters angebrachten Gitter üben andererseits bei der Rüttelbewegung
eine intensive Zerkleinerungswirkung auf verkrustetes Schüttgut aus.
[0011] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung besitzt das im unteren Trichterteil
vorgesehene Gitter eine kleine Maschenweite als das im Hauptbehälterteil amyeordnete
Gitter. Dadurch wird beim aufeinanderfolgenden Passieren der beiden Gitter eine zunehmende
Zerkleinerung und Auflösung von verkrusteten Schüttgut-Agglomeraten erreicht.
[0012] Erfindungsgemäß kann weiterhin eine Steuervorrichtung vorgesehen werden, durch die
die Rütteleinrichtung des unteren Trichterteiles ständig und die Rütteleinrichtung
der aus Hauptbehälterteil und oberem Trichterteil bestehenden Einheit nur zeitweise
eingeschaltet ist. Wird auf diese Weise die Rütteleinrichtung der aus Hauptbehälterteil
und oberem Trichterteil bestehenden Einheit nur beim Auftreten stärkerer Gutzusammenballungen
in Betrieb genommen, so läßt sich der Energiebedarf des Silobehälters wesentlich senken.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
[0014] Der veranschaulichte Silobehälter besitzt einen oberen Hauptbehälterteil 1 und einen
zweiteiligen Auslauftrichter, der einen oberen Trichterteil 2 und einen unteren Trichterteil
3 enthält, die durch eine Dichtungsmanschette 4 elastisch miteinander verbunden sind.
[0015] Der untere Rand 1a des Hauptbehälterteiles 1 ist mit dem oberen Rand 2a des oberen
Trichterteiles 2 fest verbunden, so daß der obere Be-Behälterteil 1 und der obere
Trichterteil 2 eine feste Einheit miteinander bilden; diese Einheit aus oberem Behälterteil
1 und oberem Trichterteil 2 ist über herkömmliche Schwingungsauflagen 5 elastisch
auf dem Boden 6 abgestützt.
[0016] An der Verbindungsstelle zwischen dem Hauptbehälterteil 1 und dem oberen Trichterteil
2 ist ein im wesentlichen aus hochkant befestigten, rostartig zusammengeorcineten
Stäben 7 gebildetes Gitter 8 fest eingebaut, und an der Außenwand des oberen Trichterteiles
2 ist ein Vibrationsantrieb 9 herkömmlicher Bauart befestigt, der zu einer Rütteleinrichtung
gehört und durch den die aus Hauptbehälterteil 1 und oberem Trichterteil 2 (elnschließlich
Gitter 8) bestehende Einheit insgesamt in Vibration versetzt werden kann Der Hauptbehälterteil
1 weist einen sich von oben nach unten vergrößernden Querschnitt auf. Er kann sich
dabei in Form eines Kegelstumpfes oder eines Pyramidenstumpfes gleichmäßig von oben
nach unten erweitern. An der Innenwand des Hauptbehälterteiles 1 kann ein Gleitanstrich
oder eine Gleitschicht 10 vorgesehen sein,um das Herabrutschen des Schüttgutes weiter
zu begünstigen.
[0017] Der untere Trichterteil 3 ist in seinem oberen Bereich gleichfalls mit einem sich
über den ganzen Querschnitt erstreckenden Gitter 11 versehen, das an der Wand dieses
Trichterteiles 3 so angebracht ist, daß das untere Ende des oberen Trichterteiles
2, das etwas in den unteren Trichterteil 3 hineinragt, nicht mit diesem zweiten Gitter
11 in Berührung kommt. Das zweite Gitter 11 ist ebenso wie das erste Gitter 8 im wesentlichen
aus hochkant befestigten, rostartig zusammengestellten Stäben 12 aufgebaut. Die Maschenweite
dieses zweiten Gitters 11 kann gleichgroß wie die des ersten Gitters 8 sein; zweckmäßig
wird jedoch die Maschenweite des zweiten Gitters 11 etwas kleiner als die des ersten
Gitters 8 gehalten. Die Maschenweite des zweiten Gitters 11 hängt in erster Linie
von der Größe der Auslauföffnung
13 (am unteren Ende des Trichterteiles 3) sowie von dem darunter angeordneten Absperr-
oder Dosierorgan 14 ab, da das zweite Gitter 11 im Bedarfsfalle das Schüttgut soweit
zerkleinern soll, daß keine Verstopfungen der Auslauföffnung 13 und der ihr nachgeordneten
Organe eintreten können.
[0018] Der untere Trichterteil 3 weist an seiner Außenwand einen eigenen Vibrationsantrieb
15 auf und kann infolgedessen durch diesen Vibrationsantrieb unabhängig von der aus
Hauptbehälterteil 1 und oberem Trichterteil 2 bestehenden Einheit gerüttelt werden.
Die beiden Vibrationsantriebe 9 und 15 sind an eine Steuereinrichtung 16 angeschlossen.
Diese Steuereinrichtung 16 kann beispielsweise den Vibrationsantrieb 15 des unteren
Trichterteiles 3 ständig arbeiten lassen und den Vibrationsantrieb 9 von Hauptbehälterteil
1 und oberem Trichterteil 2 nur zeitweise einschalten. Das Zuschalten des Vibrationsantriebes
9 erfolgt zweckmäßig in Abhängigkeit vom Verhärtungs- bzw. Verkrustungsgrad der Schüttgutsäule
oberhalb des Gitters 8.
[0019] Die Vibrationsantriebe 9 und 15 können dabei entweder mit gleicher oder mit unterschiedlicher
Frequenz und Amplitude betrieben werden.
1. Silobehälter für zu Verkrustungen neigendes Schüttgut, mit einem Hauptbehälterteil,
einem unter dem Hauptbehälterteil angeordneten und mit ihm verbundenen Auslauftrichter,
je einem sich über den Behälter-Querschnitt erstreckenden Gitter am unteren Ende des
Hauptbehälterteiles und im Auslauftrichter sowie mit gesonderten Rütteleinrichtungen
zur Auflockerung des im Hauptbehälterteil und des im Auslauftrichter befindlichen
Gutes, gekennzeichnet durch die Kombinatior folgender Merkmale:
a) Der Hauptbehälterteil (1) weist einen sich von oben nach unten vergrößernden Querschnitt auf;
b) Der Auslauftrichter ist in einen oberen und einen unteren Trichterteil (2 bzw.
3) unterteilt, von denen der obere Trichterteil (2) fest mit dem Hauptbehälterteil
(1) und der untere Trichterteil (3) elastisch mit dem oberen Trichterteil (2) verbunden
ist;
c) die beiden Rütteleinricntungen (9, 15) sind an der Außenwand der aus Hauptbehälterteil
(1) und oberem Trichterteil (2) bestehenden, elastisch am Fundament (6) abgestützten
Einheit bzw. an der Außenwand des unteren Trichterteiles (3) angebracht.
2. Silobehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das im unteren Trichterteil
(3) vorgesehene Gitter (11) eine kleinere Maschenweite als das im Hauptbehälterteil
(1) angeordnete Gitter besitzt.
3. Silobehälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung (16),
durch die die Rütteleinrichtung (15) des unteren Trichterteiles (3) ständig und die
Rütteleinrichtung (9) der aus Hauptbehälterteil (1) und oberem Trichterteil (2) bestehenden
Einheit nur zeitweise eingeschaltet ist.