(19)
(11) EP 0 002 814 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.07.1979  Patentblatt  1979/14

(21) Anmeldenummer: 78101810.6

(22) Anmeldetag:  21.12.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2E04G 17/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR IT NL

(30) Priorität: 22.12.1977 DE 2757450

(71) Anmelder: Emil Steidle GmbH. & Co.
D-7480 Sigmaringen (DE)

(72) Erfinder:
  • Steidle-Sailer, Manfred, Dipl.-Ing.
    D-7480 Sigmaringen (DE)

(74) Vertreter: Wallach, Curt, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte, Wallach, Koch, Dr. Haibach, Feldkamp, Postfach 12 11 20
D-80035 München
D-80035 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Betonschalung aus Schaltafeln mit Keilverbindung


    (57) Bei einer Betonschalung sind zur Verbindung jeweils zweier Schaltafeln Profilträger (26) vorgesehen, die gegen die Hauptrahmen (12) bzw. Querriegel (14) durch jeweils zwei Keilverbindungen verspannbar sind, die aus einem auf den Profilträger (26) aufschiebbaren Keilschlitten (30) und einer am Rahmen der Schalplatte befestigten Keilplatte (18) bestehen, deren innenliegende Keilfläche (20) mit einer übergreifenden Keilanzugsfläche (34) des Keilschlittens zusammenwirkt. Hierdurch wird erreicht, daß nach Abnahme der Keilverbindungen (30) und der Profilträger (26) keine Keile über den von den Hauptträgern (12) und den Querträgern (14) gebildeten Rahmen vorstehen, so daß die Schaltafeln platzsparend und ohne Gefährdung der Schaltafeloberfläche stapelbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Betonschalung mit wenigstens zwei Schaltafeln, bestehend aus Haupt- und Querrahmen und einer darauf befestigten Schalplatte, und mit Verbindungselementen für benachbarte Schaltafeln, die je einen verschiebbaren Profilträger aufweisen, der über eine Keilverbindung gegen den Rahmenteil der einen Schaltafel und über eine zweite gleichartige Keilverbindung mit dem Rahmen der benachbarten Schaltafeln auf der der Schalplatte abgewandten Seite verspannbar ist, wobei die Keilverbindungen unter Zusammenziehung der Schaltafeln diese selbsttätig ausrichten. Derartige Betonschalungen haben gegenüber den Schalungen, bei denen die benachbaten Hauptrahmen durch Schraubenbolzen oder Keile verbunden sind ( vergleiche z.B. DT-AS 1 902 568, DT-OS 2 310 236, DT-OS 2 460 867), den Vorteil, daß durch den aufgekeilten Stab die Durchbiegung unter Last nur sehr gering ist, während bei den direkt verbundenen Schaltafeln bei Belastung der Verbindung senkrecht zur Schalfläche der Hauptrahmen auf Torsion beansprucht wird, was bei großer Last zu großen unzulässigen Durchbiegungen der Schalung führt. Ein Vorteil dieser direkt seitlich verbundenen Schaltafeln besteht darin, daß an der dem Schalbelag abgewandten Seite keine vorstehenden Teile vorhanden sind, die bei anderen bekannten Betonschalungen der eingangs genannten Bauart bei jeder Bewegung der Schaltafel und vor allem beim Stapeln derselben hinderlich sind, weil dadurch häufig der hochwertige kunststoffbeschichtete Schalbelag beschädigt wird.

    [0002] Eine solche Betonschalung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 erwähnten Bauart ist durch die DE-OS 2 604 846 und die DE-GMS 7 138 715 bekannt. Bei diesem bekannten Schalungselement sind auf der der Schalplatte abgewandten Seite auf den Rahmenträgern nach hinten vorstehend U-förmige Bügel aufgeschweißt, in die der als Hohlprofil ausgebildete Profilträger einschiebbar und mittels eines Keilstückes verspannbar ist, mit dem der in den Bügel eingeführte Profilträger festklemmbar ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung von über die Rückseite der Schaltafeln vorstehenden Bauteilen Schaltafeln zugfest und biegefest mittels des die Tafeln selbsttätig ausrichtenden Profilträgers zu verbinden.

    [0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.

    [0005] Der Keilschlitten hintergreift demgemäß mit seiner Keilanzugsfläche die Keilplatte, so daß diese in dem durch die Rahmenelemente bestimmten Raum untergebracht werden kann, ohne über die Rückseite der Rahmen vorstehen zu müssen. Vorzugsweise fluchtet die Unterseite der Keilplatte mit den unteren Begrenzungsflächen bzw. Flanschen der Quer-und Längsrahmenträger, so daß der Verbindungsprofilträger direkt mit diesen Keilplatten und den Längsträgern verspannt werden kann, die seitlich entweder unmittelbar aneinanderliegen oder auch unter Zwis-chenfügung von Ausgleichsstücken im Abstand zueinander durch die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung gegeneinander verspannbar sind.

    [0006] Der Keilschlitten ist dabei entweder mit einem in Einschubrichtung vorkragenden Kopfteil versehen, der über die Keilplatte gleitet, welche zwischen die freien Schenkel eines im Querschnitt U-förmigen Querriegels eingeschweißt ist. Statt dessen kann die Keilanzugsfläche des Keilschlittens auch innerhalb eines den Keilschlitten bildenden geschbssenen Ringes angeordnet sein, der über eine Keilplatte geschoben wird, die am Hauptrahmenträger angeschweißt ist und frei auskragend in Richtung parallel zu den Querriegeln frei vorsteht.

    [0007] Die Profilträger können mit Anschlagstücken in Gestalt eines Bolzens oder einer Schweißwarze versehen sein, die das Abgleiten des Keilschlittens verhindern, so daß die Keilschlitten unverlierbar auf dem Profilträger festgelegt sind. Im allgemeinen werden jeweils zwei derartige Keilschlitten auf jedem Profilträger angeordnet, jedoch ist es auch möglich, für Sonderverbindungen drei oder mehr Keilschlitten vorzusehen, die mit entsprechenden Keilplatten von Schalungsplatten bzw. Zwischenstükken oder dergleichen zusammenwirken.

    [0008] Die Keilschlitten sind auf der der Keilanzugsfläche abgewandten Seite vorzugsweise mit vorstehenden Nocken ausgestattet, die als Schlagfläche zum Eintreiben bzw. Lösen der Keilverbindung dienen.

    [0009] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt einer Schaltafel mit der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung, geschnitten längs der Lide I-I gemäß Fig. 3,

    Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Schnittansicht einer Schaltafel mit einer abgewandten Ausführung der Keilverbindung, geschnitten nach der Linie II-II gemäß Fig. 4,

    Fig. 3 eine Schnittansicht zweier mittels einer erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung gegenein - ander verspanntet Schaltafeln, geschnitten längs der Linie III-III gemäß Fig. 1,

    Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform, geschnitten nach der Linie IV-IV gemäß Fig. 2,

    Fig. 5 eine den Fig. 3 und 4 entsprechende Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform.



    [0010] Die Schaltafeln weisen einen die Schalplatte 11 tragenden Hauptrahmen 12 und die Träger des Hauptrahmens verbindende Querriegel 14 auf. Die Querriegel 14 sind beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 3 teilweise als U-Profile ausgebildet, deren freie Schenkel nachtinten weisen, während beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und 4 die Querriegel 14a ebenso wie der Hauptrahmen als Kastenprofil ausgebildet sind. Die Schaltafeln werden in der aus Fig. 3 und 4 ersichtlichen Weise (oder auch unter Zwischenfügung von Paßstücken oder Paßtafeln) so aneinandergefUgt, daß die Hauptrahmenträger 12 zweier benachbarter Schaltafeln einander berühren.

    [0011] Zwischen die freien Schenkel 16 der Querriegel 14 sind Keilplatten 18 eingeschweißt, die eine Keilfläche 20 besitzen und mit ihrem der Keilfläche 20 abgewandten Ende 22 dem Hauptrahmenträger 12 anliegen bzw. an diesem angeschweißt sind. Die Unterseite 24 der Keilplatten fluchtet mit der durch die Rückseite der Hauptrahmenträger 12 gebildeten Ebene. Zur Verbindung der beiden Schaltafeln sind Profilträger 26 mit Kastenprofil vorgesehen, die der Rückseite der Hauptrahmenträger 12 und der Rückseite 24 der Keilplatten 18 sowie gegebenenfalls weiteren zwischen die Schenkel des Querriegels 14 eingeschweißten Abdeckplatten 28 anliegen. Über diesen Profilträger 26 sind zwei Keilschlitten 30 geschoben, die eine der Querschnittsform des Profilträgers 26 entsprechende Öffnung aufweisen und mit frei auskragenden Kopfteilen 32 versehen sind, welche eine dem Profilträger 26 zugewandte Keilanzugsfläche 34 aufweisen, mit der sie der Keilfläche 20 der Keilplatten 18 anliegen. Die Keilschlitten weisen auf der dem Kopfteil 32 gegenüberliegenden Seite einen vorgezogenen Stützflansch 36 auf, der der Rückseite des Profilträgers 26 anliegt. Auf der gleichen Seite weist jeder Keilschlitten Nockenvorsprünge 38 auf, die zur Betätigung des Keilschlittens mit dem Hammer dienen. Durch Schlag auf die Nocken 38 kann der Keilschlitten auf der Keilplatte aufgezogen bzw. gelöst werden.

    [0012] Die Profilträger 26 sind mit Anschlägen in Gestalt eines das Kastenprofil durchsetzenden Stiftes 40 oder einer Schweißwarze 42 versehen, die verhindern, daß die Keilschlitten 30 über die Enden der Profilträger 26 hinweggeschoben werden und sich von diesen lösen. Auf diese Weise bleiben die Verbindungselemente als Baueinheiten mit dem Keilschlitten unverliebar verbunden.

    [0013] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und 4 sind die Keilplatten 18a neben einem Querriegel 14a mittels eines Winkelstückes 19 an einem Hauptrahmenträger 12 angeschweißt, derart, daß wiederum die Rückseite 24 bündig mit der Rückseite der Träger 12 in einer Ebene verläuft. Auf diese frei auskragenden Keilplattenstücke 18a ist der Keilschlitten 30a aufschiebbar, der im wesentlichen aus einem geschlossenen Ring besteht, welcher mit seiner balligen Keilanzugsfläche 34 auf der Keilfläche 20 der Keilplatte gleitet.

    [0014] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist an die Keilplatte 18a ein Stahlblechstreifen 45 angeschweißt, so daß der Keilschlitten 30a grundsätzlich in oder an der Schalungsplatte verbleiben kann. Im Montagezustand ist der Keilschlitten auf die Keilplatte aufgeschoben und im Lagerungs- oder Transportzustand entsprechend der Zeichnung in die Schalung versenkt.

    [0015] Dies hat den Vorteil, daß der Profilträger 26 keine Anschläge 40 oder 42 erhalten muß und die Keilschlitten nach dem Lösen und Abnehmen des Profilträgers nicht herausfallen und verloren gehen.


    Ansprüche

    1. Betonschalung mit wenigstens zwei Schaltafeln, bestehend aus Haupt- und Querrahmen und einer darauf befestigten Schalplatte, und mit Verbindungselementen für benachbarte Schaltafeln, die je einen verschiebbaren Profilträger aufweisen, der über eine erste Keilverbindung gegen den Rahmenteil der einen Schaltafel und über eine zweite gleichartige Keilverbindung mit dem Rahmen der benachbarten Seite verspannbar ist, wobei die Keilverbindungen unter Zusammenziehung der Schaltafeln diese selbsttätig ausrichten,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jede Keilverbindung einen auf dem Profilträger (26) aufschiebbaren Keilschlitten (30, 30a) und eine am Rahmen der Schalplatte befestigte Keilplatte (18, 18a) aufweist, deren innenliegende Keilfläche (20) mit einer übergreifenden Keilanzugsv fläche (34, 34a) des Keilschlittens zusammenwirkt.
     
    2. Betonschalung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die RUcKseite (24) der Keilplatten mit der Rückseite der Rahmenträger (12) fluchtet.
     
    3. Betonschalung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilplatte (18) zwischen die freien Schenkel (16) eines U-Profil-Querriegels (14) eingeschweißt ist und der Keilschlitten (30) einen vorkragenden Kopfteil (32) aufweist, der an seiner Unterseite die Keilanzugsfläche (34) aufweist.
     
    4. Betonschalung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilplatte (18a) mit einem Winkelstück (19) am Hauptträgerrahmen (12) angeschweißt ist
     
    5. Betonschalung nach den Patentansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Keilschlitten an der der Keilanzugsfläche (34) abgewandten Seite mit einem oder mehreren Einschlagnocken (38) ausgestattet ist.
     
    6. Betonschalung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Keilschlitten auf der dem Kopfteil (32) gegenüberliegenden Seite mit einem in der gleichen Richtung wie das Kopfteil, aber weiter als dieses vorstehenden Anschlagflansch ausgestattet ist.
     
    7. Betonschalung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden Enden des Profilträgers (26) Anschläge (40; 42) für die Keilschlitten (30, 30a) vorgesehen sind.
     
    8. Betonschalung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfteil (32) des Keilschlittens schmaler ist als die Keilplatte (18), so daß der Profilträger (26) in einem Winkel gegenüber den Querriegeln (14) einstellbar ist.
     
    9. Betonschalung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnung des Keilschlittens (30a) im Bereich des Profilträgers (26) breiter ist als dieser Profilträger, so daß dieser ineinem Winkel gegenüber dem Querriegel (14a) einstellbar ist.
     
    10. Betonschalung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilplatte (18a) mit einem senkrecht zur Schalhaut weisenden Flacheisen (45) derart versehen ist, daß der Keilschlitten (30a) an der Schaltafel verbleiben kann und in die Tafel selbst gegen die Schalhaut gedreht und versenkt werden kann.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht