[0001] Die vorliegende Patentanmeldung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Bei der Herstellung der bekannten Farbbildröhren (TV) erfolgt die Aufbringung von
roten, grünen und blauen Phosphoren durch dreimaliges, ganzflächiges Beschichten (Sedimentation
kombiniert mit Schleudern), durch dreimaliges Belichten (Fototechnik für jede Farbe
einzeln) mit jeweils anschließendem Abwaschen der nicht belichteten Bereiche und anschließenden
Trocknungsprozessen vor der nächsten Beschichtung.
[0003] Ein solches Beschichtungsverfahren ist aus den Valvo Berichten XVIII, Heft 1/2, S.
80 und 81, aus der DE-PS 1 447 791 und aus der DE-AS 1 462 653 zu entnehmen. Hierbei
ist durch mehrmalige Überschichtung der Phosphorflecke eine völlige Farbreinheit nicht
gewährleistet. Außerdem können Farbunreinheiten auf den Schirmgläsern direkt entstehen,
wenn beim Abwaschen der unbelichteten Schichtbereiche Reste stehenbleiben, da der
Abwaschdruck nicht zu hoch sein dar, um nicht auch die vernetzten, stehenbleibenden
Leuchtpigmente abzulösen.
[0004] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt, besteht in der Herstellung
eines planen oder einer Richtung gekrümmten Leuchtstoff(Phosphor)-Schirmes in mehreren
Farben - z.B. mit den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau - für flache Farb-Bildschirme
und -Bildanzeigen, insbesondere für den Betrieb der Kathodenstrahlanregung, wobei
von einer planen oder gekrümmten Glasplatte als Schirm ausgegangen wird. Dabei sollen
die umständlichen Verfahrensschritte der Fototechnik und die damit verbundenen Nachteile
(z.B. Farbunreinheiten) umgangen und eine gute Haftfestigkeit der Leuchtstoffschichten
gewährleistet werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Dabei liegt es im Rahmen des Erfindungsgedankens, eine Grundmaske aus magnetischem
Material zu verwenden, und diese auf dem Substrat mittels eines Flächenmagneten zu
fixieren. Die Grundmaske bestimmt Größe, Schärfe, Trennung und Abstand der Farbstoff-Flächen
und bleibt erfindungsgemäß bei allen Farbbeschichtungen auf dem Substrat. Die Farbstoff-Flächen
sind mindestens 0,01 mm groß.
[0007] Es können sowohl eine ätztechnisch aus magnetischem Stahlblech oder aus Kupfer-Beryllium
mit magnetischer Nickelbeschichtung als auch eine Stahlblech mit Kupfer und/oder Nickelbeschichtung
versehene Grundmaske verwendet werden, ebenso eine galvanoplastisch aus Nickel hergestellte
Grundmaske.
[0008] Durch das Verfahren nach der Lehre der Erfindung gelingt es, daß sich die Farben
nicht überlagern, die aufgebrachten Flächen durch die Maske für die folgende Furbe
nicht beschädigt werden und die Geometrie der Farbpigmentverteilung genau eingehalten
wird. Die Dicke der Grundmaske ist ca. 10 bis 30µm größer als die geplante Dicke der
Leuchtstoffschichten.
[0009] Weitere n Beschichtungsmasken (z. B. 3) mit festgelegter jeweiliger Zuordnung zu
einer der n Farben (3) enthalten ein Raster mit je 1/n (z. B. 1/3) des Grundrasters.
Zur Farbenbeschichtung werden also nacheinander die jeweiligen Beschichtungsmasken
aufgelegt, nach der Beschichtung entfernt und gereinigt. Dieser Vorgang wird n-mal
durchgeführt, für jede Farbe gesondert. Die Farben werden also jeweils als fertiges
Raster aufgebracht.
[0010] Bis zu diesem Abschnitt der Schirmherstellung entfallen im Vergleich zur herkömmlichen
Schirmherstellung mittels Fototechnik n Belichtungsarbeitsgänge, n Abwascharbeitsgänge
und n Trocknungsarbeitsgänge.
[0011] Durch Reinigen der Beschichtungsmasken und Filtrieren der Reinigmgslösungen (getrennt
nach Farben) lassen sich die Furbstoffe farbenrein, einfach und kostensparend wieiergewinnen.
Dies stellt gegenüber der herkömmlichen Bildschirmfertigung einen erheblichen vorteil
dar.
[0012] In einer Weiterbildung- des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, die Beschichtung
des Substrats mit den Leuchtstoffsuspensionen durch Drucksprühen vorzunehmen, wobei
entweder bei waagrechter Anordnung des Substrates tropffrei arbeitende Sprühdüsen
über dem Substrat angeordnet werden oder bei vertikal- bzw. schräg-stehender Substratanordnung
die Sprührichtung sekrecht zur Substratplatte ist. Gemäß einem besonderen Ausführungsbeispiel
nach der Lehre der Erfindung wird die unter einem Winkel von ca. 75° angeordnete Substratplatte
durch mehrmaliges Durchlaufen des Sprühstrahles bis zu-einer Schichtdicke von 25
/um beschichtet.
[0013] Es ist aber auch möglich, die Beschichtungen mit den verschiedenen Masken durch elektrostatisches
Sprühen auf das mit einer leitenden Schicht versehene Substrat mit Hochspannungen
von 20 bis 30 kV aufzubringen. Dabei werden die Substrate an ihren leitenden, z.B.
aus Sn0
2 (Zinnoxid) bestehenden Schichten kontaktiert (+Pol), ebenso die Masken. Die Substrate
liegen auf dem Magzeten isoliert auf. Die jeweils verwendeten Düsen werden geerdet
(-Pol). Es ist hier insbesondere möglich, mit einfachen Schleuderdüsen zu arbeiten.
Die Leuchtstoffaufschlämmung wird dabei fein dosiert freigegeben. Der Beschichtungsvorgang
erfolgt so langsam, daß eine hohe Flächenbelegungsdichte mit Leuchtstoffkömem mit
niedrigem Binderanteil erzielt werden kann, bei der die Schichtdicke gut steuerbar
und reproduzierbar ist.
[0014] Eine weitere Möglichkeit der Leuchtstoffbelegung des Schirmglases ist durch das Masken-Siebdruckverfahren
gegeben, wobei die Beschichtungsmasken durch Siebdruckmasken ersetzt werden. Diese
Technik kommt nur für Formate bis zu maximal der Größe in Frage, bei der die geforderte
Raster-Genauigkeit noch eingehalten werden kann. Dabei wird die Viskosität der Paste
so eingestellt, daß die "Fenster" mit "Farben" gefüllt werden.
[0015] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, die Beschichtungsmasken
manuell oder maschinell entweder durch mechanische oder durch magnetische Greifer
aufzulegen und/oder abzunehmen.
[0016] Im Folgenden sollen anhand von Ausführungsbeispielen und der Fig. 1 bis 5 verschiedene
Möglichkeiten der Substratanordnung beschrieben werden. Zunächst soll anhand der Fig.
1 und der Abbildungen a bis e das Grundprinzip der der Erfindung zugrundeliegenden
Doppelmasken-Rasterbeschichtung für drei Farben beschrieben werden. Dabei sind mit
dem Bezugszeichen 1 das vorzugsweise plane Substrat, mit 2 die Grundmaske, mit 3 die
erste Beschichtungsmaske, mit 4 die zweite Beschichtungsmaske, mit 5 die dritte Beschichtungsmaske
und mit den Bezugszeichen 6, 7 und 8 die "Farben" Rot, Grün und Blau bezeichnet. Der
entscheidende Schritt der Doppelmasken-Rasterbeschichtung ist der, daß eine Grundmaske
2 erfindungsgemäß auf dem Substrat 1 bleibt für alle drei Beschichtungsvorgänge b),
c), d). Die Grundmaske 2 schützt dadurch genau die fertigen Farbflächen, so daß es
möglich ist, die drei Beschichtungsmasken 3, 4 und 5 nacheinander aufzulegen und abzuheben,
ohne daß die bereits fertigen Farbflächen 6, 7 und 8 beschädigt oder berührt werden.
Dies wird dadurch erreicht, daß
1) die Grundmaske 2 direkt auf dem Substrat liegt und dort justiert und fixiert wird
(Abbildung a)),
2) die Grundmaske 2 etwa 10 bis 30/um dicker ist als die gewünschte Schichtdicke der aufzutragenden Leuchtstoff-Flächen
6, 7, 8 (Leuchtstoffpigmente),
3) die drei Beschichtungsmasken 3, 4 und 5 (für jede Farbe eine) genau zur Grundmaske
2 justiert werden (sie können etwa 10 bis 40µm dünner ausgelegt werden als die Grundmaske
2; die untere Grenze ist natürlich die Hantierbarkeit ohne Knick- und Rißbildung)
und
4) die Oberfläche aller Masken (2, 3, 4 und 5) sehr gut plan ist, die Masken wasserfrei
und sehr gut gereinigt sind.
[0017] Die Abbildung a) zeigt die Anordnung vor der Beschichtung; die Abbildung e) das fertige
"Farben"-Raster.
[0018] Es empfehlen sich grundsätzlich vier Anordnungen der mit den Masken versehenen Substrate,
welche in den Fig. 2 bis'5 dargestellt sind. Dabei gelten immer die gleichen Bezugszeichen:
Substrat 1; Grundmaske 2; Beschichtungsmasken 3, 4, 5; Spritzdüsen 9; Haltemagnete
10.
[0019] Es zeigt:
Figur 2 eine waagrecht liegende Anordnung für Sprühen von oben (9), geeignet für schnell-
und auch langsam trocknende Leuchtstoffaufschlämmungen (z. B. wasserhaltige Systeme),
sowie für elektrostatisches Sprühen. Durch geeignete Sprühdüsen 9 wird vermieden,
daß große Teilchen aus den Düsen auf das plane Substrat 1 gelangen können.
Figur 3 die gleiche Anordnung wie Fig. 2 mit einem, in einer Richtung gekrümmten Substrat
1.
Figur 4 eine senkrecht oder schräg stehende Anordnung für seitliches Sprühen durch
Spritzpistolen 9 mit schnell trocknenden Farbstoffaufschlämmungen (wasserfreie Systeme),
sowie auch für elektrostatisches Sprühen.
Figur 5 zeigt schematisch die Substratanordnung bei elektrostatischem Sprühen. Dabei
wird das Substrat 1 an seiner leitenden Schicht 11 aus Zinnoxid mit Kontakten 12 (+Fol)
versehen, ebenso die aufliegenden Masken 2 und 3 bis 5. Das Substrat 1 liegt auf dem
Ealtemagneten 10 isoliert (13) auf. Die jeweils verwendeten Düsen (in der Fig. nicht
dargestellt) werden geerdet (-Pol). Der gesamte Aufbau (Giocke aus Plexiglas) ist
nach außen elektrisch isoliert (14) und besitzt eine Abzugsöffnung für den Ausgleich
auftretenden Überdrucks (nicht dargestellt).
[0020] Der Ablauf der gesamten Bildschirmherstellung durch die Leuchtstoffbeschichtung in
drei Farben ist aus dem als Fig. 6 bezeichneten Diagramm ersichtlich. Dabei wird der
Ablauf der Leuchtstoffschirmherstellung durch durchgezogene Linien mit Pfeilen markiert,
während die gestrichelten Linien mit Pfeilen in Laufrichtung von Zubehörteilen weisen.
Analoge Prozesse sind durch gestrichelte Linien ohne Pfeile verbunden. Zahlen ohne
Punkte und Zusatzzahl weisen die Nummer des Weiterverarbeitungsschrittes aus; dies
gilt auch für die Zahlen vor den Punkten. Durch die Zahlen nach den Punkten werden
die verschiedenen Alternativen für die Beschichtung aufgezeigt. Das strichliert umrandete
Feld betrifft den Anmeldungsgegenstand.
[0021] Es ist vorgesehen, als Leuchtstoffe Pigmentfarbstoffe, in vorzugsweise wasserfreien
organischen Aufschlämmflüssigkeiten zu verwenden,deren Kornverteilung zwischen minimal
1 bis 3
/um und maximal 10 bis 15
/um liegt. Die Viskosität der Emalsionen wird über den Zusatz von Bindemitteln vorzugsweise
in Form von Collodiumwolle (nitrierte Zeilulose), im Bereich von 1 bis 35 Vol.% gesteuert.
[0022] Als Leuchtstoffe werden als Hauptvertreter verwendet: Für Blau das System ZnS:Ag
(Zinksulfid, Silber dotiert), für Grün das System (ZnCd)S:Cu (Zink-Cadmiumsulfid,
Kupfer dotiert), für Rot das System Y
2O
2S:Eu (Yttriumsulfoxid, Europium dotiert).
[0023] Daneben können aber auch alle bekannten Phosphore verwendet werden, z. B., Rot emittierende
Leuchtstoffe (Phosphore):
Yttriumvanadat, Europium dotiert,
Yttriumoxid, Europium dotiert,
Calziumsilikat, Mangan dotiert,
Grün emittierende Phosphore:
Zinksulfid, Kupfer dotiert,
Zink-Cadmiumsulfid Silber dotiert,
Zinksilikat, Mangan dotiert,
Zinkoxid eigenaktiviert (ZnO),
Gadoliniumsulfoxid, Terbium dotiert,
Lanthansulfoxid, Terbium dotiert,
Blau emittierende Phosphore:
Calziumwolframat eigenaktiviert (CaW04) Barium-Magnesium-Aluminat, Europium dotiert.
[0024] Eine wasserfreie Leuchtstoffaufschlämmung enthält in etwa
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1979/32/DOC/EPNWA2/EP79100269NWA2/imgb0002)
[0025] Sie hat den. Vorteil gegenüber der wasserhaltigen Aufschlämmung der feinen Verteilung
der Leuchtstoffmikrokristalle ohne Verklumpung und der sehr schnellen Trocknung. Anwendbar
bei allen Sprühtechniken.
[0026] Eine wasserhaltige Leuchtstoffaufschlämmung besteht aus
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1979/32/DOC/EPNWA2/EP79100269NWA2/imgb0003)
Ihre charakteristischen Merkmale sind langsam trocknend, vorzugsweise anwendbar bei
elektrostatischem Sprühen und Maskensiebdruck oder Sprühen auf heiße Substrate.
[0027] Bei den wasserhaltigen Leuchtstoffaufschlämmungen kann auch Kaliwasserglas verschiedener
Viskositäten verwendet werden, wobei der Anteil je nach erforderlicher Viskosität
zwischen 20 und 45 Vol.% liegt.
[0028] Zum Anschluß an die Beschichtungsprozesse wird ein Temperprozeß in sauerstoffhaitiger
Atmosphäre durchgeführt, um organische Verbindungen auszutreiben und um - falls verhanden
- Haftvermittler zu stabilisieren.
[0029] Im Folgenden sollen aus der Vielzahl der Rezepturen für Leuchtstottaufschlämmungen
drei Ausführungsbeispiele angefuhrt werden.
Ausführungsbeispiel 1
[0030] 200 g Leuchtstoff (z. B. ZnS:Ag, blau, mittlerer Konø ca. 8
/um) werden in 450 ml eines Gemisches aus leichtflüchtigen Acetaten, Methanol und Butanol
mit Siedebereich von 55 bis 118°C aufgeschlämmt, d. h., 5 Minuten bei ca. 150 U/min
gerührt. Dann wird unter Rühren nach und nach zugegeben: 200 ml Butylacetat und 200
ml Binder (Collodiumwolle mit Butylacetat und Äthanol). Anschließend wird die Aufbereitung
in geschlossene Behälter gefüllt und bis zur Weiterverarbeitung in einem Rüttelapparat
aufbewahrt. Die Aufschlämmung wird in Sprühpistolen mit eingebautem Rührwerk oder
zusätzlicher Materialumlaufanlage gefüllt und durch feine Düsen im Abstand von ca.
10 cm auf die Substrate aufgesprüht.
Ausführungsbeispiel 2
[0031] 200 g Leuchtstoff (z. B. (ZnCd)S:Cu, grün, mittlerer Komø ca. 8
/um) werden in 340 ml Äthanol wie in Beispiel 1 aufgeschlämmt. Unter Rühren werden
nach und nach zugegeben: 65 ml Xylol, 190 ml Butylacetat, 200 ml eines Gemisches aus
leichtflüchtigen Acetaten mit Methanol und Butanol mit Siedebereich von ca. 55 bis
118°C und 55 ml Binder. Umfüllung und Aufbewahrung wie in Beispiel 1. Die Aufschlämmung
wird zur Verwendung der elektrostatischen Sprühmethoden in Sedimentierzylinder gefüllt
und nach einer Sedimentierzeit von 5 min zu 60% dekantiert. Die dekantierte Aufschlämmung
besitzt eine besonders niedrige Konzentration an Verklumpungen und hat die richtige
Viskosität zum elektrostatischen Sprühen. Durch die Schleuderdüse, in deren Vorratsgefäß
die dekantierte Leuchtstoffaufschlämmung permanent gerührt wird (Magnetrühren), wird
die Leuchtstoffaufschlämmung fein dosiert versprüht und setzt sich auf dem Substrat
ab. Die Schichtdicke wird über die Beschichtungszeit (ca. 20 min) auf ca. 25
/um eingestellt. Analog werden zur Herstellung des Drei-Farben-Rasters die beiden anderen,
in gleicher Weise zubereiteten Aufschlämmungen nach Wechsel der entsprechenden Masken
aufgetragen.
Ausführungsbeispiel 3
[0032] 500 g Leuchtstoff (z. B. Y
2O
2S:Eu, mittlere Korngröße ca. 5 µm φ) werden in 160 ml Äthanol ca. 2 min mit Magnetrührer
aufgeschlämmt, 190 ml eines Gemisches aus leichtflüchtigen Acetaten mit Methanol und
Butanol =it Siedebereich zwischen 55 und 118°C zugegeben und ca. 5 min weitergerührt.
Anschließend werden 63 ml Xylol, 63 ml Siliciumesterlösung (SiO
2-Bildung, Beschichtungsflüssigkeit ZLI 902 (Merck)), 147 ml Butylacetat und 126 ml
Binder (Collodiumwolle in Butylacetat und Äthanol) zugerührt. Umfüllung und Aufbewahrung
wie in Beispiel 1. Diese Suspension wird mit tropffreien Sprühpistolen entweder seitlich
oder von oben auf das Schirmglas in einer Entfernung von 10 bis 15 cm durch mehrmaliges
Hin- und Herbewegen und Versetzen der Sprühpistole von Hand oder durch eine automatische
Bewegungsmechanik gesprüht, bis eine Schichtdicke von 15 bis 20
/um erreicht ist.
[0033] Um alle organischen Verbindungen aus der Leuchtstoffschicht zu entfernen, muß bei
250 bis 400°C für mindestens 30 min an Luft getempert werden. Dies kann auch bei geringem
Unterdruck erfolgen. Je geringer der Binderanteil, desto günstiger hinsichtlich Haftfestigkeit
erfolgt das Absetzen der Leuchtstoffschicht. Da bei diesem Verfahren die Binderanteile
niedriger gehalten werden können als bei Fototechnik-Verfahren mit hohen Vernetzungskomponenten,
ist dies ein weiterer Vorteil des Sprühverfahrens.
[0034] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber der aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren der Fototechnik sind, kurz zusammengefaßt, folgende:
1) Optimale Farbreinheit (jede Farbe hat ihren Platz im Raster).
2) Keine Unregelmäßigkeiten durch Abwaschen oder Mehrfachbeschichtung.
3) Bessere Komverteilung (Erreichen einer wesentlich feineren Aufschlämmung der Leuchtstoffkörner
in organischen Lösungsmitteln.
4) Erhöhung der Flächenbelegung mit Phosphor (Senkung der Binderanteile, Fortfall
der Vernetzungskomponenten).
5) Keine mechanische Belastung der verbleibenden Leuchtpigmente durch Abwaschen (der
nicht belichteten Teile der ganzflächigen fotosensitiven Schicht).
6) Einsparung komplizierter Arbeitsgänge, dadurch kostengünstiger.
7) Keine hohen Materialverluste in Bezug auf Leuchtstoffverbrauch (Sprühgut trifft
zum größten Teil nur auf Masken mit entsprechendem Rand).
8) Leuchtstoffrückgewinnung einfach und farbenrein: Reinigung der Beschichtungsmaske
und Auffangen des Fhosphors (weitere Kostensenkung).
9) Bessere Haftfestigkeit durch Sprühtechnik, dadurch höherer optischer Kontakt der
Leuchtstoffschicht zur Schirmplatte. Daraus resultiert zwar ein schlechteres Auflösungsvermögen
(Mitleuchten der unmittelbaren Umgebung angeregter Partien), das aber bei Raster-Bildschirmen
von Vorteil ist, weil die angestenerte gesamte Phosphorfläche als Einheit leuchten
soll und z. B. eine scharfe Abbildung eines Elektronenstrahles unerwünscht ist.
1. Verfahren zur Herstellung eines planen oder in einer Richtung gekrümmten Leuchtstoffschirmes
für flache Farb-Bildschirme und -Bildanzeigegeräte, wobei die Leuchtstoffe für mehrere
Farben, z.B. für drei Farben Rot, Grün, Blau, auf das als Substrat dienende plane
oder in einer Richtung gekrümmte Schirmglas mittels eines Doppelmasken-Rasterbeschichtungsverfahrens
in mehreren - z.B. drei- nacheinander folgenden Schritten aufgebracht werden, dadurch
gekennzeichnet , daß die Leuchtstoffe bei jedem Schritt immer durch eine die Flächenaussparungen
für alle Farben enthaltende Grundmaske (2) und durch eine jeweils mit den Flächenaussparungen
für die entsprechende Farbe versehene Beschichtungsmaske (3,4,5) hindurch aufgebracht
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine Grundmaske aus magnetischem
Material verwendet wird, die auf dem Substrat mittels eines Flächenmagneten fixiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß eine ätztechnisch aus
magnetischem Stahlblech oder aus Kupfer-Beryllium mit magnetischer Nickelbeschichtung
oder aus Stahlblech mit Kupfer- und/oder Nickelbeschichtung versehene oder galvanoplastisch
aus Ni hergestellte Grundmaske verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Beschichtungsmasken
aus den gleichen Materialien wie die Grundmaske bestehen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß auch die Beschichtungsmasken
auf der Grundmaske und damit auf dem Substrat magnetisch gehalten werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Beschichtung
des Substrates mit mehreren - z. B. drei - Leuchtstoffsuspensionen durch Drucksprühen
vorgenommen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß bei waagerechter Anordnung
des Substrates tropffreie Sprühdüsen senkrecht über dem Substrat angeordnet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei vertikal- bzw. schräg-stehender
Substratanordnung das Sprühen senkrecht zur Substratplatte erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Substratplatte
durch mehrmaliges Durchlaufen des Sprühstrahles beschichtet wird und damit auch die
gewünschte Schichtdicke erreicht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Leuchtstoffschichten
durch elektrostatisches Sprühen mit Hochspannungen von 20 bis 30 kV auf das mit einer
leitenden Schicht versehene Substrat aufgebracht werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß das Sprühgut durch geerdete
Schleuderdüsen zerstäubt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurh gekennzeichnet , daß die Beschichtungen
durch Masken-Siebdruck hergestellt werden, wobei die Beschichtungsmasken durch Siebdruckmasken
ersetzt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß Leuchtstoffe in
vorzugsweise wasserfreien organischen Aufschlämmflüssigkeiten verwendet werden, deren
Kornverteilung zwischen minimal 1 bis 3/um und maximal 10 bis 15/um liegt und deren Viskosität über den Zusatz von Bindemitteln, vorzugsweise Collodiumwolle,
im Bereich von 1 bis 35 Vol.% gesteuert werden.
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß als Leuchtstoffe
alle bekannten Phosphore, z. B. für Blau das System ZnS:Ag (Zinksulfid, Silber dotiert),
für Grün das System (ZnCd)S:Cu (Zink-Cadmiumsulfid, Kupfer dotiert) und für Rot das
System Y2O2S:Eu (Yttriumsulfoxid, Europium dotiert) verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß wasserfreie Leuchtstoffaufschlämmungen
folgender Zusammensetzung verwendet werden:
16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß zusätzlich spezielle
Haftvermittler, vorzugsweise Siliciumester mit einem Anteil von 0 bis 10 Vol.% zugesetzt
werden.
17. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß wasserhaltige Leuchtstoffaufschlänmiungen
folgender Zusammensetzung verwendet.werden:
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet , daß als Bindemittel KaliWasserglas
mit einem Anteil zwischen 20 und 45 Vol.% verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet , daß anschließend an
die Beschichtungsschritte ein Temmerprozeß in sauerstoffhaltiger Atmosphäre durchgeführt
wird.
20. Planer oder in einer Richtung gekrümmter Leuchtstoffschirm für flache Farb-Bildschirme
und -Bildanzeigegeräte, bei dem die Leuchtstoffpigmente für die drei Farben Rot, Grün
und Blau an mindestens je 300.000 Punkten einer genau festgelegten Geometrie, insbesondere
in Form von Rechteckflächen, aufgebracht sind, hergestellt nach mindestens einem,
der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 19.