[0001] Die Erfindung betrifft eine Lichtsignaleinrichtung, insbesondere für Verkehrswege,
bei der ein für Notrufzwecke verwendetes Nachrichtenkabel und im Zuge dieses Kabels
liegende Notrufsäulen ausgenützt sind und die über Speisekreise des Nachrichtenkabels
von Zentralstellen aus ferngespeist ist, wobei zur Signalgabe Blitzröhren mit Ladekondensator
als Energiespeicher vorgesehen sind und mehrere örtlich aufeinanderfolgende Notrufsäulen
zur Signalgabe zu einer Gruppe zusammengefasst sind.
[0002] In der DE-AS 19 33 436 ist eine Lichtsignaleinrichtung mit Elektronenblitzröhren
und kapazitiven Energiespeichern beschrieben. Der Zündzeitpunkt der Blitzröhren wird
in der üblichen Weise durch den Ladungszustand eines kapazitiven Energiespeichers
gesteuert. Diese ladungsabhängige Zündauslösung sieht nur die Zündung einer einzelnen
Blitzröhre vor.
[0003] Die eingangs genannte Lichtsignaleinrichtung sieht dagegen mehrere unterschiedlich
blinkende Notrufsäulen vor, die zu einer Gruppe zusammengefasst sind. Hierbei unterscheiden
sich die blinkenden Notrufsäulen sowohl durch die Anzahl der blinkenden Signallampen
als auch durch unterschiedlichen Blinkrhythmus mit unterschiedlichen Blitzabständen.
Außerdem haben die blinkenden Notrufsäulen einer Gruppe unterschiedlichen Abstand
von der speisenden Zentralstelle. Diese unterschiedlichen Abstände ändern sich außerdem
noch mit den verschiedenen Einsatzfällen, je nach der Lage einer Gefahrenstelle. Es
liegt also ein kompliziertes Ladungsnetzwerk mit wechselnden Ladebedingungen vor.
[0004] Die in der DE-AS 19 33 436 beschriebene ladungsabhängige Zündauslösung ist daher
bei diesem komplizierten Ladungsnetzwerk mit seinen wechselnden Ladebedingungen, d.h.
wechselnden Zeitkonstanten, nicht anwendbar. Diese Art der Zündauslösung würde unregelmäßige,
unkontrollierbare Blitzabstände bis zur totalen Zündungsblockierung einzelner Blitzröhren
verursachen.
[0005] Die über das bereits verlegte Nachrichtenkabel übertragbare Leistung ist gering.
Um eine vorgesehene Energie auf die einzelnen Energiespeicher zu übertragen, ist eine
Mindest-Ladezeit erforderlich, die die Blitzabstände bestimmt. Diese können aber mit
Rücksicht auf die hohen Fahrgeschwindigkeiten auf Verkehrswegen nicht beliebig groß
sein.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lichtsignaleinrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, mit der über eine Leitung mit vorgegebenem Leitungswiderstand innerhalb
einer vorgegebenen Ladezeit eine möglichst große Energie auf kapazitive Energiespeicher
übertragen wird, wobei trotz wechselnder Ladebedingungen die Zündung der Blitzröhren
in vorgegebenen, unterschiedlichen Zeitabständen und mit gleicher Blitzleistung sicherzustellen
ist.
[0007] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Dadurch daß die Kapazität der Energiespeicher so gewählt wird, daß sich mit dem größten
vorkommenden Leitungswiderstand eine Lade-Zeitkonstante ergibt, die mit der vorgegebenen
Ladezeit einen Quotienten bildet, der zwischen 0,5 und 3 liegt, wird eine maximale
Energie auf die Energiespeicher übertragen. Bei kleineren Leitungswiderständen und/oder
längeren Ladezeiten wird nach Erreichen der vorgesehenen Spannung am Energiespeicher
die Aufladung automatisch abgebrochen. Weiterhin erfolgt die Zündung der Blitzröhren
unabhängig vom Ladezustand des Ladekondensators.
[0009] Dadurch ist erreicht, daß eine maximale Energie auf die Energiespeicher übertragen
wird und die Zündung mit gleicher Blitzleistung zu vorgegebenen Zeiten sichergestellt
ist.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine übliche Kabelstrecke mit Notrufsäulen zwischen zwei Autobahnmeistereien,
Fig. 2 den mechanischen Aufbau der Lichtsignaleinrichtung einer Notrufsäule,
Fig. 3 a - e Beispiele für Blinksignale,
Fig. 4 eine Schaltung zur Steuerung der Blitzfolge in einer Notrufsäule,
Fig. 5 die Verteilung und Durchschaltung der Zündspannung,
Fig. 6 eine Schalttabelle zur Schaltung nach Fig. 5,
Fig. 7 die Erzeugung der in einer Notrufsäule benötigten Spannungen,
Fig. 8 eine Wechselstrom-Impulsfolge zur Aktivierung einer Notrufsäule,
Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel für eine Gruppe von Kodesignalen,
Fig. 10 den Verlauf einer normierten Energie,
Fig. 11 ein Schaltungsbeispiel für den Ladungsabbruch eines kapazitiven Energiespeichers
und
Fig. 12 a - c Zünd-Zeit-Diagramme.
[0011] Nach Fig. 1 liegen zwischen zwei Autobahnmeistereien, den bemannten Zentralstellen
ZB, im Abstand von ca. 2 km Notrufsäulen NRS 1 bis 22. Diese sind mit einer nicht
eingezeichneten,durchgehenden Sprechleitung mit den Autobahnmeistereien ZB verbunden.
Die Speisung der den Autobahnmeistereien zugeordneten Notrufsäulen NRS 1 bis 6 bzw.
NRS 17 bis 22 erfolgt von den Zentralstellen ZB. Die Notrufsäulen NRS 7 bis l6 sind
von einer unbemannten Zentralstelle ZU aus gespeist. Die Speisekreise der bemannten
Zentralstellen ZB und der unbemannten Zentralstelle ZU sind galvanisch voneinander
getrennt. Zur Speisung bisheriger Einrichtungen werden zwei Leiterpaare benutzt. Über
das eine Leiterpaar erfolgt die Speisung der Außenbeleuchtung der Notrufsäulen mit
Wechselstrom. Über das andere Leiterpaar erfolgt die Wechselstromspeisung einer beleuchteten
Kilometerangabe im Innern des Sprechtrichters der Notrufsäulen. In Fig. 1 sind diese
beiden Leiterpaare gemeinsam dargestellt.
[0012] Ebenfalls gemeinsam dargestellt sind die Notrufsäulen der beiden Fahrtrichtungen.
So bedeutet z.B. die Bezeichnung NRS 4, daß an dieser Stelle je eine Notrufsäule in
der Fahrtrichtung A - B und in der Fahrtrichtung B - A angeordnet ist. Die Notrufsäulen
der beiden Fahrtrichtungen sind an ein gemeinsames Kabel, einer sogenannten Omnibusleitung,
angeschlossen. Dieses Kabel ist nur auf einer Seite der Autobahn verlegt. Die Notrufsäulen
der gegenüberliegenden Seite sind durch Stichleitungen mit diesem Kabel verbunden.
[0013] Die Übertragung der Spannungen und Ströme für die Lichtsignaleinrichtung erfolgt
über einen Phantomkreis. Er wird beispielsweise gebildet aus den beiden Leiterpaaren
zur Speisung der Außenbeleuchtung und der Beleuchtung der Kilometerangabe. Das Prinzip
der Phantomkreis-Bildung mittels mitten-angezapfter'Drosseln oder mittels sogenannter
Phantom-Übertrager ist bekannt.
[0014] Über den Phantomkreis erfolgt nicht nur die Wechselstrom-Fernspeisung der Lichtsignaleinrichtung,
sondern auch eine Übertragung von Kodesignalen von den Zentralstellen zu den Notrufsäulen.
Die Kodesignale aktivieren die entsprechenden Notrufsäulen und legen die Art ihres
Blinkens fest. Die Kodesignale werden von einer bemannten Zentralstelle (ZB) entweder
direkt zu den Notrufsäulen übertragen oder indirekt über eine unbemannte Zentralstelle
(ZU). Im letztgenannten Fall werden die Kodesignale in der bemannten Zentralstelle
in eine für eine Datenübertragung geeignete Form umgesetzt und auf der durchgehenden
Sprechleitung zur unbemannten Zentralstelle übertragen, dort in die ursprünglichen
Kodesignale umgesetzt und von dort zu den zugeordneten Notrufsäulen übertragen. Die
Kode- signale bestehen aus einer Folge von Wechselstromimpulsen mit verschiedenen
Spannungswerten. Die Energie der Kode- signale wird in den Notrufsäulen zur Speisung
von Signaleinrichtungen benützt, mit denen die Kodesignale ausgewertet werden.
[0015] An jeder Notrufsäule NRS sind vier Blitzröhren BR1 bis BR4 vorgesehen (vgl. Fig.
4). Diese sind Bestandteil der Signallampen SL1 bis SL4 (vgl. Fig. 2). Alle Signallampen
sind durch Halterungen Ha nahe an dem Kopfteil KT der Notrufsäule angebracht. Dadurch
werden große Hebelwirkungen bei starkem Wind vermieden.
[0016] Je nach der Position einer Notrufsäule innerhalb einer Gruppe von aktivierten Notrufsäulen
leuchten eine, zwei usw. Signallampen nacheinander auf. In den Figuren 3a bis e sind
jeweils für eine aus drei Notrufsäulen bestehende Gruppe Beispiele für das Blinken
deren Signallampen 1 bis 3 bzw. 1, 3 und 4 dargestellt. NRSI ist die in Fahrtrichtung
gezählte erste Notrufsäule der Gruppe, NRSII ist die zweite und NRSIII ist die dritte
Notrufsäule der Gruppe. Der Zeitpunkt des Aufleuchtens einer Signallampe in Bezug
auf die Zeitachse t ist durch einen Punkt gekennzeichnet.
[0017] Fig. 3a zeigt ein Beispiel für eine Warnung vor einer Gefahrenstelle. Bei NRSI blinkt
nur die Signallampe l. Bei NRSII blinken die Signallampen 1 und 3 nacheinander. Bei
NRSIII blinken die Signallampen 1, 2 und 3 nacheinander. In Fig. 3d, die das Blinken
von NRSIII darstellt, ist dies durch den Pfeil t symbolisiert. Die jeweils aufleuchtende
Signallampe ist durch einen ausgefüllten Kreis dargestellt.
[0018] Fig. 3c zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine weitere Information an die Verkehrsteilnehmer.
Gezeigt ist die Signalisierung der Aufforderung "Autobahn verlassen" durch die NRSII
I und NRSIII'. Der Blinkrhythmus von NRSI bleibt unverändert: es blinkt die Signallampe
1. Bei NRSII' blinken die Signallampen 3 und 4 und bei NRSIII' die Signallampen 3,
1 und 4 nacheinander. In Fig. 3e ist das Blinken von NRSIII' durch den Pfeil t symbolisiert.
[0019] Die Figuren 3d und 3e zeigen den deutlichen Unterschied der beiden Informationen
und ihre suggestive Wirkung.
[0020] Bei diesen gezeigten Beispielen entspricht nicht nur die Anzahl der aktiven Signallampen
der jeweiligen Ordnungszahl einer Notrufsäule, sondern auch deren Blinkrhythmus: die
Anzahl der Lichtblitze'zwischen den jeweiligen Pausen Pl, P2 und P3 (vgl. Fig. 3a)
entspricht ebenfalls der Ordnungszahl einer Notrufsäule.
[0021] In Fig. 3b wird dies verdeutlicht, indem nur die zeitliche Gruppierung der Blitzfolge
dargestellt und durch Klammern hervorgehoben wird. Diese zeitliche Gruppierung ist
auch in den Figuren 3a und 3c durch Klammern hervorgehoben.
[0022] Um unterscheiden zu können, ob eine Gefahrenstelle nur eine Fahrtrichtung betrifft
(z.B. Unfall, Stau) oder beide Fahrtrichtungen (z.B. Nebel, Glatteis), werden die
entsprechenden Notrufsäulen entweder in nur einer Fahrtrichtung oder in beiden Fahrtrichtungen
auf Blinkbetrieb geschaltet. Wenn z.B. in Fig. 1 die Gefahrenstelle G eine Nebelstrecke
bezeichnet, so werden in der Fahrtrichtung A - B die Notrufsäulen 5 bis 7 und in der
Fahrtrichtung B - A die Notrufsäulen 10 bis 8 auf Blinken geschaltet. Da jede Notrufsäule,
wie noch gezeigt wird, durch ein Adreßsignal selektiv angesteuert wird, ist es möglich,
die Notrufsäulen unabhängig von der Fahrtrichtung zu aktivieren, obwohl die Notrufsäulen
beider Fahrtrichtungen an ein gemeinsames Kabel angeschlossen sind.
[0023] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Erzeugung einer gewünschten Blitzfolge
in einer Notrufsäule. Zwei Leiterpaare, Stamm Stl und Stamm St2, bilden den Phantomkreis.
Über diesen werden von einer Zentralstelle Kode- signale zu den Notrufsäulen übertragen
und dort über Phantomauskopplungen Ph2 einem Übertrager Ü4 mit mehreren Sekundärwicklungen
s, z, b zugeführt. Die an der Sekundärwicklung s abgegriffene Spannung wird in einer
Gleichrichter- und Ladeeinrichtung GLE gleichgerichtet und als Kodesignalspannung
Us einer Signaleinrichtung SE zugeführt und dort ausgewertet. Durch die mit hoher
Energie übertragenen Kodesignale wird in der Gleichrichter- und Ladeeinrichtung GLE
ein Stromversorgungskondensator Cv (vgl. Fig. 7) aufgeladen. Seine Spannung dient
zur Stromversorgung Verschiedener elektronischer Schaltungen; dies ist durch den Spannungspfeil
Uv angedeutet. Ein Ausführungsbeispiel für die Gleichrichter- und Ladeeinrichtung
GLE sowie Einzelheiten über die Ableitung der Spannungen Ub, Uz, Us und Uv werden
anhand der Fig. 7 erläutert.
[0024] Bei entsprechendem Adreßsignal, das die zu aktivierende Notrufsäule bestimmt, wird
durch das nachfolgende Typensignal am Ausgang der Signaleinrichtung SE eine entsprechende
Information bereitgestellt, die die Art des Blinkens festlegt. Die Signaleinrichtung
SE in Fig. 4 enthält hierzu einen handelsüblichen Serien-Parallel-Wandler, der die
am Eingang ankommende Serien-Information der zeitlich nacheinander eintreffenden Impulse
an eine Parallel-Information am Ausgang umwandelt; dies ist durch eine mehradrige
Verbindungsleitung zu einem Verteiler Vt in einer Blitzfolgeschaltung Bfs angedeutet.
Die Parallel-information am Ausgang der Signaleinrichtung SE steuert den Verteiler
Vt der Blitzfolgeschaltung Bfs in der Blitzeinrichtung BE in der Weise, daß die Schaltpunkte
1'...4' entsprechend dem Typen-Kode mit den Schaltpunkten l...4 verbunden werden.
Der sich einstellende Schaltzustand wird gespeichert. Nach Übertragung der Kode-Signale
beginnt der Blinkbetrieb. Hierbei wird der Stromversorgungskondensator Cv ständig
nachgeladen, um die Stromversorgungsspannung Uv aufrechtzuerhalten.
[0025] Die für den Blinkbetrieb erforderliche Energie wird ebenfalls über den Phantomkreis
auf den Stämmen Stl und St2 übertragen. Die gelieferte Spannung wird in der Sekundärwicklung
b des Übertragers Ü4 hochtransformiert, in der Gleichrichter- und Ladeeinrichtung
GLE gleichgerichtet und als Blitzspannung Ub den Blitzröhren BR1...4 in der Blitzeinrichtung
BE zugeführt. Die Blitzspannung Ub wird durch den Ladekondensator Cb geglättet. Die
Diode D verhindert, daß die Energie des Ladekondensators Cb zurückfließt.
[0026] Die Blitzfolgeschaltung Bfs weist einen Taktschalter T auf, der von einem Zählgerät
ZG gesteuert ist. Als Zählkriterien dienen 50-Hz-Halbwellen, z.B. der Speisespannung
für die Notrufsäulen-Außenbeleuchtung oder für die Beleuchtung der Kilometerangabe.
Das Zählgerät ZG schaltet den Taktschalter T nach einer festgelegten Anzahl von Halbwellen
schrittweise zyklisch weiter. Dadurch wird die über die Sekundärwicklung z in der
Gleichrichter- und Ladeeinrichtung GLE gebildete Zündspannung Uz zyklisch jeweils
an einen der Schaltpunkte 1'...4' durchneschaltet.
[0027] Entsprechend den vorher durch die Signaleinrichtung SE bewirkten Verbindungen zwischen
den Schaltpunkten 1'..,4' einerseits und 1...4 andererseits wird die Zündspannung
Uz in der gewünschten Reihenfolge nacheinander an Zündübertrager Ü5.1...Ü5.4 angelegt.
Jedem dieser Zündübertrager ist eine Glimmlampe und eine Blitzröhre mit Hilfselektrode
zugeordnet. Aus Gründen der Überrichtlichkeit ist nur eine Glimmlampe G11 und eine
Blitzröhre BR1 mit Hilfselektrode Hl gezeichnet. Bei Anlegen der Zündspannung Uz an
den Zündübertrager Ü5.1 zündet die Glimmlampe G11 und bewirkt in bekannter Weise über
die Hochspannungswicklung des Zündübertragers Ü5.1 und die Hilfselektrode Hl zusammen
mit der Blitzspannung Ub die Zündung der Blitzröhre BR1. Die Zündung der anderen Blitzröhren
erfolgt in analoger Weise.
[0028] Die in Fig. 4 gezeigte Zündauslösung stellt eine Fremd-Triggerung der Zündung dar,
im Gegensatz zu der üblichen Methode, bei der der Zündzeitpunkt durch den Ladungszustand
eines Energiespeichers bestimmt wird (vgl. z.B. DE-AS 19 33 436). Die Ladezeiten der
Ladekondensatoren Cb, Cz für die Blitzspannung Ub und die Zündspannung Uz sind so
bemessen, daß die Ladekondensatoren bis zum nächsten Schaltschritt des Taktschalters
T ihre vorgesehene Ladungsenergie erreicht haben.
[0029] Es sind auch noch andere Arten der Fremd-Triggerung der Zündung möglich. Beispielsweise
kann die Zündung von einer Zentralstelle aus durch impulsförmige Erhöhung oder Absenkung
oder Unterbrechung der Fernspeisespannung für den Blinkbetrieb in Verbindung mit spannungsauswertenden
Schaltungen in den Notrufsäulen getriggert werden.
[0030] Die fremdgetriggerte Zündauslösung hat den Vorteil, daß die Zündung der verschiedenen
Blitzröhren innerhalb einer Gruppe von blinkenden Notrufsäulen zu den vorgesehenen
Zeitpunkten sichergestellt ist, was bei der ladungsabhängigen Zündauslösung nicht
der Fall ist, denn eine Gruppe von blinkenden Notrufsäulen stellt ein komplexes Ladungssystem
mit mehreren Ladekondensatoren und unterschiedlichen entfernungsabhängigen Leitungswiderständen
dar, deren Größe sich außerdem von Fall zu Fall ändert. Durch Ausgleichs- und Ergänzungswiderstände
kann man zwar die einzelnen Ladezeitkonstanten weitgehend einander angleichen, jedoch
nie exakt absolut gleichmachen. Daher würde bei ladungsabhängiger Zündauslösung stets
der Ladekondensator mit der kleinsten Zeitkonstanten die Zündung der zugehörigen Blitzröhre
auslösen, bevor die anderen Blitzröhren zünden. Seine Wiederaufladung würde die Weiterladung
der anderen Kondensatoren verhindern oder unzulässig verzögern. Die übrigen Blitzröhren
würden überhaupt nicht zünden oder nur in sehr großen, unregelmäßigen und unkontrollierbaren
Abständen. Dagegen gewährleistet die ladungsunabhängige Zündauslösung nicht nur, daß
der Blinkrhythmus jeder Notrufsäule einzeln für sich betrachtet, einem festen, vorgegebenen
Zeitraster entspricht, sondern verhindert außerdem, daß sich die Zündzeitpunkte der
verschiedenen Notrufsäulen gegeneinander verschieben. Die Zündzeitpunkte liegen somit
nach einem phasenstarren, Zeitraster fest. Eine zeitliche gegenseitige Verschiebung
der Zündzeitpunkte würde die Ladungsvorgänge im Ladungsnetzwerk periodisch verändern
und zur Folge haben, daß Kondensatoren zeitweise nicht mehr genügend aufgeladen werden,
wie anhand eines Beispieles noch gezeigt wird.
[0031] Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die wahlweise Verteilung und Durchschaltung
der Zündspannung im Verteiler Vt der Blitzfolgeschaltung Bfs. Die Schaltkontakte a
bis i und der Taktschalter T sind zur einfacheren Darstellung als mechanisch betätigte
Kontakte und Schalter dargestellt. Sie können selbstverständlich durch elektronische,
integrierte Schaltkreise realisiert werden. Die Zündspannung Uz wird über den vom
Zählgerät ZG gesteuerten Taktschalter T zyklisch auf die Schaltpunkte 1'..,4' durchgeschaltet.
Je nach Art der gewünschten Blitzfolge (NRSI bis III, bzw. NRSI , II' oder III') werden
die Schaltkontakte a...i gemäß der Tabelle in Fig. 6 entsprechend dem jeweiligen Typensignal
durch die Signaleinrichtung SE angesteuert und geschlossen. Geschlossene Kontakte
sind durch einen Punkt gekennzeichnet. Die geschlossenen Kontakte schalten die Zündspannung
Uz auf die entsprechenden Schaltpunkte 1...4 durch. Je nach Stellung der Schaltkontakte
leuchten die Signallampen im Rhythmus entsprechend Fig. 3a oder 3c auf.
[0032] Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Erzeugung der in Fig. 4 gezeigten Spannungen
Ub, Uz, Us und Uv. Die aus dem Phantomkreis ausgekoppelte Wechselspannung U wird in
der Sekundärwicklung b des Übertragers Ü4 direkt auf den für die Blitzröhren erforderlichen
Wert angehoben, einem Vollweggleichrichter Gb der Gleichrichter- und Ladeeinrichtung
GLE zugeführt und als gleichgerichtete, noch ungesiebte Spannung Ub abgegeben. Die
übliche Spannungsstabilisation, die in erster Linie zur Konstanthaltung der Blitzfolge-Frequenz
dient, ist nicht erforderlich, da die Zündauslösung, wie bereits erwähnt, unabhängig
vom Ladungszustand des Ladekondensators Cb (vgl. Fig. 4) erfolgt.
[0033] Zur Erzeugung der Zündspannung Uz wird der Kondensator Cz mit der an der Übertragerwicklung
z abgenommenen Spannung über eine Diode D9 aufgeladen.
[0034] Zur Erzeugung der Stromversorgungsspannung Uv wird an der Übertragerwicklung s eine
niedrige Spannung abgenommen und in einem Gleichrichter Gv gleichgerichtet. Mit der
gleichgerichteten Spannung wird der Stromversorgungakondensator Cv über die Diode
Dll und den Widerstand Rll aufgeladen.
[0035] Die Kodesignale werden ebenfalls an der Wicklung a abge- .nommen und nach der Gleichrichtung
im Gleichrichter Gv als Kodesignalspannung Us der Signaleinrichtung SE zur Auswertung
zugeführt. Da die Kodesignal-Übertragung mit zwei verschiedenen Spannungswerten arbeitet
und der Stromversorgungskondensator Cv während der Kodesignal-Übertragung nachgeladen
wird, wird die Spannung an Cv durch eine Zener-Diode Zll stabilisiert. Die Diode Dll
verhindert, daß die Ladung von Cv auf signalauswertende Teile der Signaleinrichtung
SE gelangt. Der Widerstand Rll dient zur Entkopplung.
[0036] Die mit der Versorgungsspannung Uv gespeisten Schaltungen sind integrierte Schaltkreise,
so daß ihr Leistungsverbrauch gegenüber den Blitzröhren sehr gering ist.
[0037] Fig. 8 zeigt das Beispiel einer im Phantomkreis übertragenen Folge von 50-Hz-Wechselstrom-Impulsen
zur Aktivierung einer Notrufsäule in ihrem zeitlichen Verlauf t. Der Wechselstrom
ist dargestellt durch die Schraffur innerhalb der Impulse. Die Tastung des Wechselstromes
erfolgt in den Zentralstellen. Ein Ladeimpuls 11 hat eine längere Dauer als nachfolgende
Signalimpulse Is des Kodesignals KS. Der Impuls 11 dient der Aufladung des Stromversorgungskondensators
Cv (vgl. Fig. 7), der die elektronischen Einrichtungen der Lichtsignaleinrichtung
speist.
[0038] Die Kodesignale KS bestehen aus Wechselstromimpulsen und sind binärkodiert. Von den
verschiedenen Möglichkeiten zur Bildung der beiden Binärzustände wird ausschließlich
das Spannungskriterium verwendet. Dabei verkörpert die niedrigere Spannung Ul den
Binärzustand Null. Die höhere Spannung Uh verkörpert den Binärzustand L. Diese Spannungen
stehen über mehrere Wechselstromperioden an. Die einzelnen Impulse sind durch Pausen
RZ voneinander getrennt, in denen die Spannung auf den Wert Null zurückkehrt. Die
beiden Spannungswerte Uh oder Ul sind in Fig. 4 und 7 nach ihrer Transformation und
Gleichrichtung mit dem gemeinsamen Begriff Signalspannung Us bezeichnet.
[0039] Nach der Kodesignal-Übertragung erfolgt der Blinkbetrieb. Die hierbei benützte Spannung
ist gleich der Spannung Uh.
[0040] Fig. 9 zeigt in vereinfachter, unipolarer Darstellung ein Impulsbeispiel für eine
Gruppe von fünf Kodesignalen KS, die einer Notrufsäule zugeordnet sind. Eine Gruppe
aus fünf Kodesignalen entspricht den fünf verschiedenen Blinkarten (NRSI, II und III,
sowie NRSII' und NRSIII') nach Fig. 3 und 6. Die Kodesignale KS bestehen aus einem
Adreßsignal AS und einem Typensignal TS. Das Adreßsignal AS ist für jede Notrufsäule
verschieden. In Fig. 9 umfasst das Adreßsignal AS 5 Bit. Das Typensignal TS legt die
Anzahl der durch die Blitzfolgeschaltung aktiv geschalteten Signallampen und deren
Einschaltreihenfolge und damit die Position der Notrufsäulen innerhalb einer Gruppe
von blinkenden Notrufsäulen sowie die Art der Information fest. Im Beispielsfalle
besteht das Typensignal TS aus 3 Bit.
[0041] Die Anzahl von 8 Bit beim gezeigten Beispiel ist eine willkürliche Annahme. Die tatsächlich
erforderliche Anzahl von Bits hängt von der Anzahl der zu aktivierenden Notrufsäulen
und von der Anzahl der verschiedenen Blinkarten ab. Bei dem gezeigten Beispiel können
2
5=
32 verschiedene Notrufsäulen aktiviert werden, wobei für jede Notrufsäule bis zu 2
3=8 verschiedene Blinkarten möglich sind.
[0042] Bei der erfindungsgemäßen Lichtsignaleinrichtung ist die Größe der Energie, die von
einer speisenden Zentralstelle auf den kapazitiven Energiespeicher der am weitesten
entfernten Notrufsäule übertragen werden kann, im wesentlichen abhängig vom Leitungswiderstand,
von der zur Verfügung stehenden Ladezeit und von der zulässigen Fernspeisespannung.
Der.Leitungswiderstand ist vorgegeben durch den Abstand der letzten gespeisten Notrufsäule
von einer speisenden Zentralstelle und durch den Querschnitt der Leiterpaare des verlegten
Kabels längs der Autobahn. Die Ladezeit ist vorgegeben durch die Überlegung, daß,
unter Berücksichtigung der Fahrzeuggeschwindigkeiten auf Autobahnen,die Blitzabstände
einen bestimmten Wert, beispielsweise 1...1,5 s,nicht überschreiten sollten. Die speisende
Spannung darf mit Rücksicht auf die Personengefährdung einen festgelegten Wert nicht
überschreiten und ist somit ebenfalls vorgegeben.
[0043] Üblicherweise wird die Kapazität C eines Kondensators so gewählt, daß sich mit einem
vorgeschalteten Widerstand R eine Zeitkonstante T = R.C ergibt, die um den Faktor
5 kleiner ist als die zur Verfügung stehende Ladezeit t
o, da ein Kondensator nach 5 T mit 99,3 % des Spannungs-Endwertes praktisch seinen
Ladungs-Endzustand erreicht hat.
[0044] Demgegenüber wird bei der beschriebenen Lichtsignaleinrichtung eine größere Kapazität
gewählt. Hierbei werden die Werte des Widerstandes R, der zur Verfügung stehenden
Ladezeit t
o und der speisenden Spannung konstant gehalten. Bei entsprechender Vergrößerung der
Kapazität erreicht die im Kondensator gespeicherte Energie P ein Maximum P
max. Wenn man die jeweils gespeicherte Energie P auf das Energiemaximum P
max bezieht, erhält man die normierte Energie P/P
max. Fig. 10 zeigt den Verlauf der normierten Energie P/P
max für unterschiedliche Kapazitätswerte in Abhängigkeit von der Lade-Zeitkonstanten
T bei vorgegebener fester Ladezeit t
0. Die Kurve zeigt, daß bei tO/T= 1,25 die normierte und also die speicherbare Energie
ein Maximum erreicht und etwa doppelt so groß ist wie bei tO/T=5. Die absoluten Größen
der speisenden Spannung, des Widerstandes R und der Ladezeit t
0 sind ohne Einfluß auf den Kurvenverlauf. Die gezeigte Kurve gilt generell für alle
jene Fälle, in denen speisende Spannung, Widerstand und zur Verfügung stehende Ladezeit
vorgegeben sind und durch Wahl einer hierzu optimalen Kapazität eine maximale Energie
gespeichert werden soll.
[0045] Zur Festlegung der optimalen Kapazität, die den obengenannten Quotienten tO/T = 1,25
ergibt, wird der ungünstigste Fall zugrunde gelegt, nämlich daß eine Gefahrenwarnung
in beiden Fahrtrichtungen gleichzeitig erfolgen soll. In diesem Fall ist die Anzahl
der blinkenden Notrufsäulen am größten, beispielsweise 2 x 3 = 6 Notrufsäulen, so
daß sechs Kondensatoren als kapazitive Energiespeicher aufzuladen sind. Für diese
sechs Kondensatoren mit einer Gesamtkapazität C g
es wird gemeinsam derjenige Leitungswiderstand R angenommen, der dem Abstand der letztgespeisten
Notrufsäule von einer speisenden Zentralstelle entspricht.
[0046] Diese Annahme trifft exakt nur für einen Kondensator zu, da die übrigen fünf Kondensatoren
abnehmende Entfernungen zur speisenden Zentralstelle haben. Der ihnen vorgeschaltete
Leitungswiderstand und damit ihre Lade-Zeitkonstante T' sind kleiner als bei dem letztgespeisten
Kondensator. Der Quotient tO/T' ist größer als 1,25. Die sich an diesen Kondensatoren
bildende Spannung würde also nach der gleichen Zeit t
0 höher sein als beim letztgespeisten Kondensator, wenn keine Maßnahmen getroffen würden,
die dies verhindern.
[0047] Diese höheren Spannungen würden unterschiedliche Blitzhelligkeiten und eine erhöhte
Belastung der Blitzröhren verursachen, die für den ungünstigsten Fall, nämlich die
letztgespeiste Notrufsäule, dimensioniert werden müßten. Die Folge wäre eine verkürzte
Lebensdauer der Blitzröhren.
[0048] Zu hohe Spannungen würden auch auftreten, wenn die Warnung nur in einer Fahrtrichtung
erfolgt, wenn also nur halb so viele Kondensatoren bei unveränderter Ladezeit t aufzuladen
sind.
[0049] Die Bildung überhöhter Spannungen an den Kondensatoren wird gemäß der Erfindung dadurch
vermieden, daß die Aufladung der Kondensatoren abgebrochen wird, sobald sich an ihnen
die vorgesehene Spannung gebildet hat, die dem Quotienten tO/T=1,25 entspricht.
[0050] Fig. 11 zeigt ein Schaltungsbeispiel für einen solchen Ladungsabbruch. Gegen die
speisende Gleichspannung, die Blitzspannung Ub, ist eine Zener-Diode Z geschaltet.
Ihre Durchbruchspannung Ud ist gleich der Differenz aus der angelegten Blitzspannung
Ub und der Spannung Uk am Kondensator Cb, bei der die Ladung abgebrochen werden soll.
[0051] Bei leerem bzw. noch wenig geladenem Kondensator liegt an der Zener-Diode die Spannung
(Ub - Uk')> Ud, wobei Uk' die anwachsende momentane Spannung am Kondensator Cb ist.
Die Zener-Diode wird durchbrochen und der Kondensator wird solange geladen, bis Uk'
= Uk und somit Ub - Uk = Ud wird. Die Spannungsdifferenz reicht nun nicht mehr aus,
um die Zener-Diode zu durchbrechen; die Zener-Diode geht in den Sperrzustand über.
Auch wenn ihr Sperrwiderstand nicht unendlich groß ist, so reicht er doch aus, daß
sich bis zur nächsten Entladung des gesperrten Kondensators dessen Spannung nach dem
Ladeabbruch praktisch nicht mehr erhöht.
[0052] Durch den beschriebenen Ladungsabbruch zur Spannungsbegrenzung ist gegenüber dem
bereits erwähnten Einsatz von den Kondensatoren Cb vorgeschalteten Ergänzungswiderständen
folgendes erreicht:
a) Die verwendete Schaltungsanordnung ist für alle Notrufsäulen gleich und ohne Rücksicht
auf die Ordnungszahl einer Notrufsäule gegenseitig austauschbar. Dagegen wäre ein
bestimmter Ergänzungswiderstand nur für eine bestimmte Notrufsäule verwendbar.
b) Für alle vorkommenden Einsatzfälle wird die Speicherung einer exakt gleichen Ladungsenergie
erzielt, ohne daß hierfür Abgleicharbeiten erforderlich sind.
c) Durch das Vermeiden von Widerständen werden Leistungsverluste verhindert. Die näher
an der speisenden Zentralstelle gelegenen Kondensatoren erreichen vor der vorgesehenen
Ladezeit t0 den vorgesehenen Spannungswert und werden also vorzeitig von der speisenden Spannung
abgetrennt. Dadurch verkürzt sich auch die Zeit für den letztgespeisten Kondensator
bis zum Erreichen der vorgesehenen Spannung. Daher können entweder die Blitzabstände
bei unveränderter übertragener Energie verkürzt werden oder es kann bei unveränderten
Blitzabständen eine grössere Energie übertragen werden.
[0053] Für die einer speisenden Zentralstelle nächstgelegenen Energiespeicher können bei
Bedarf Vorwiderstände vorgesehen werden, um den Ladestromstoß zu begrenzen, der eventuell
wegen des noch geringen Leitungswiderstandes unzulässig groß sein könnte. Diese Vorwiderstände
haben jedoch nicht den Zweck der obengenannten Ergänzungswiderstände zur gegenseitigen
Anpassung der unterschiedlichen Leitungswiderstände.
[0054] Die Fig. 12a bis 12c zeigen weitere Zünd-Zeit-Diagramme mit der Zeitachse t. Fig.
12a zeigt eine Variante des in Fig. 3a dargestellten zeitlichen Ablaufes von Blinksignalen.
Bei dieser Variante sind die effektiven Ladezeiten an die Anzahl der wieder aufzuladenden
Kondensatoren angepasst. So liegen z.B. zwischen dem Zündzeitpunkt t5 und dem nächsten
Zündzeitpunkt tl drei Taktschritte, entsprechend den drei aufzuladenden Kondensatoren,
während zwischen tl und t3 bzw. zwischen t3 und t5 nur je zwei Taktschritte liegen,
entsprechend den jeweils zwei aufzuladenden Kondensatoren.
[0055] Bei den Fig. 12a bis 12c ist die effektive Ladezeit nicht gleichbedeutend mit dem
Blitzabstand bezogen auf die einzelne Notrufsäule. So beträgt z.B. in Fig. 12a für
die Notrufsäule NRSI der Blitzabstand vier Taktschritte (von tl bis t5), während die
effektive Ladezeit nur zwei Taktschritte (von tl bis t3) beträgt. Dies ist deshalb
der Fall, da die Weiterladung des Kondensators in Notrufsäule NRSI ab dem Zeitpunkt
t3 durch den Ladungsbeginn in den Notrufsäulen NRSII und NRSIII verhindert oder sehr
stark beeinträchtigt wird, wie bereits im Zusammenhang mit der ladungsunabhängigen
Zündauslösung erläutert wurde.
[0056] Die Anpassung der effektiven Ladezeit an die Anzahl der jeweils aufzuladenden Kondensatoren
trägt ebenfalls dazu bei, bei vorgegebenem maximal zulässigem Blitzabstand eine möglichst
große Blitzenergie an die einzelnen Notrufsäulen zu übertragen.
[0057] Um diese Anpassung zu gewährleisten, werden die ZündZeitpunkte der Notrufsäulen nicht
nur einzeln für sich nach einem Zeitraster festgelegt, sondern darüber hinaus gegenseitig
korreliert. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, daß nach der Übertragung der Kodesignale,unmittelbar
vor Beginn des Blinkbetriebes,von der speisenden Zentralstelle ein Startsignal ausgesendet
wird, das in den Notrufsäulen die Zählgeräte ZG und Taktschalter T (vgl. Fig. 4) gleichzeitig
in ihre Ausgangsstellung bringt. Dadurch ist gewährleistet, daß alle Zählgeräte und
Taktschalter synchron arbeiten und eine vorbestimmte gegenseitige zeitliche Korrelation
zwischen den blinkenden Notrufsäulen besteht.
[0058] Wenn die beschriebene Anpassung zwischen effektiver Ladezeit und Anzahl der zu ladenden
Kondensatoren nicht besteht, müssen entweder größere Blitzabstände oder geringere
Blitzenergien in Kauf genommen werden. Fig. 12b soll dies verdeutlichen. Der Zünd-Rhythmus
der einzelnen Notrufsäulen ist zwar gegenüber Fig. 12a nicht verändert, wohl aber
die gegenseitige zeitliche Korrelation der Notrufsäulen: die Zündzeitpunkte der Notrufsäule
NRSII sind gegenüber'NRSI und NRSIII zeitlich verschoben. Nunmehr ist die Zeit von
tl bis t3 für die Aufladung von drei Kondensatoren zu kurz, während die Zeit von t5
bis tl für die Aufladung von nur zwei Kondensatoren (NRSI und NRSIII) länger ist als
erforderlich. Im Zeitpunkt t3 haben drei Kondensatoren zu wenig Ladungsenergie. Um
die ursprüngliche Ladungsenergie zu erreichen, müßten die Taktzeiten verlängert und
damit die Blitzabstände vergrößert werden..
[0059] Fig. 12c zeigt ebenfalls eine Anpassung zwischen effektiver Ladezeit und Anzahl der
zu ladenden Kondensatoren. Hier ist nach einer Zündung stets nur ein Kondensator pro
effektiver Ladezeit aufzuladen. Die effektive Ladezeit erstreckt sich stets nur über
einen Taktschritt. Die effektiven Ladezeiten sind jedoch nur etwa halb so groß wie
in Fig. 12a, wenn man fordert, daß die größten Pausen zwischen zwei Zündpunkten einer
Notrufsäule (NRSI in Fig. 12c, NRSII in Fig. 12a) gleich sein sollen, so daß die Taktschritte
tl, t2 usw. in den Fig. 12a und 12c etwa gleiche zeitliche Abstände haben.
[0060] Kürzere effektive Ladezeiten sind aber mit Rücksicht auf das Einschwingverhalten
des Fernspeinekreises ungünstiger als längere effektive Ladezeiten. Daher ist es günstiger,
mehrere Kondensatoren gleichzeitig über einen längeren Zeitraum aufzuladen als einzelne
Kondensatoren über einen entsprechend kürzeren Zeitraum. Aus diesem Grunde ist die
Zündfolge nach Fig. 12a günstiger als nach Fig. 12c.
[0061] Der in Fig. 11 gezeigte Ladungsabbruch ergibt noch einen weiteren Vorteil. Bei Umstellung
von gleichzeitigem Blinkbetrieb in beiden Fahrtrichtungen auf Blinkbetrieb in nur
einer Fahrtrichtung sind keinerlei Maßnahmen erforderlich, um die Blitzenergie konstant
zu halten. Dies ist deshalb möglich, da die kapazitiven Energiespeicher für den ungünstigsten
Fall dimensioniert sind und in günstigeren Fällen eine Überbelastung der Blitzröhren
durch den Ladungsabbruch verhindert wird.
1. Lichtsignaleinrichtung, insbesondere für Verkehrswege, bei der ein für Notrufzwecke
verwendetes Nachrichtenkabel und im Zuge dieses Kabels liegende Notrufsäulen ausgenützt
sind und die über Speisekreise des Nachrichtenkabels von Zentralstellen aus ferngespeist
ist, wobei zur Signalgabe Blitzröhren mit Ladekondensator als Energiespeicher vorgesehen
sind und mehrere örtlich aufeinanderfolgende Notrufsäulen zur Signalgabe zu einer
Gruppe zusammengefasst sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität (C) der Ladekondensatoren
(Cb) so gewählt wird, daß die Gesamtkapazität (C ges der für einen Einsatzfall maximal vorgesehenen Anzahl von aufzuladenden Ladekondensatoren
(Cb) mit dem Leitungswiderstand (R) zwischen einer speisenden Zentralstelle (ZB, ZU)
und der letzten Notrufsäule (NRS) eines Speiseabschnittes eine Lade-Zeitkonstante
T = R x C ges ergibt, die mit einer vorgegebenen Ladezeit to einen Quotienten tO/T bildet, der zwischen 0,5 und 3 liegt, daß jedem Ladekondensator (Cb) ein Ladungsbegrenzer
(Z) zugeordnet ist, der die weitere Aufladung des Ladekondensators (Cb) verhindert,
sobald an ihm eine festgelegte Ladung erreicht ist, daß die Zündung der Blitzröhren
(BR) unabhängig vom Ladungszustand der Ladekondensatoren (Cb) durch Fremd-Triggerung
gesteuert ist und daß sowohl die Folge der Zündungen der Blitzröhren (BR) einer einzelnen
Notrufsäule (NRS) als auch die gegenseitige zeitliche Relation zwischen den Zündungen
der Blitzröhren (BR) einer Gruppe von Notrufsäulen (NRS) durch ein phasenstarres,
vorgegebenes Zeitraster festgelegt sind;
2. Lichtsignaleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Quotient
tO/T bei 1,25 liegt.
3. Lichtsignaleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fremd-Triggerung der Zündung für die aktivierten Notrufsäulen (NRS) eines Speisekreises
gemeinsam von der speisenden Zentralstelle (ZB oder ZU) aus erfolgt.
4. Lichtsignaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Takt für die Fremd-Triggerung der Zündung in den einzelnen Notrufsäulen (NRS)
aus der Wechselspannung für die Speisung der Notrufsäulen (NRS), insbesondere aus
den Halbwellen der Spannung für die Notrufsäulen-Außenbeleuchtung oder für die Beleuchtung
der Notrufsäulen-Kilometerangabe abgeleitet ist.
5. Lichtsignaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündspannung (Uz) für die Blitzröhren (BR) über einen Taktschalter (T) zyklisch
an die einzelnen Blitzröhren (BR) gelegt ist.
6. Lichtsignaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Ladekondensatoren (Cb) innerhalb einer Gruppe von aktivierten Notrufsäulen
(NRS) gleichzeitig aufgeladen werden.
7. Lichtsignaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach
Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Änderungen der effektiven Ladezeiten und der
Anzahl der aufzuladenden Ladekondensatoren (Cb) gleiche Tendenz aufweisen, insbesondere
daß sie zueinander proportional sind.
8. Lichtsignaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb eines Zündzyklus (tl bis t7 bzw. tl bis t6) einer Gruppe von aktivierten
Notrufsäulen (NRS) bei jeder Zündung stets die gleiche Anzahl von Blitzröhren (BR)
in gleichen Zeitabständen gezündet wird.
9. Lichtsignaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Zählgeräte (ZG) und Taktschalter (T) einer Gruppe von Notrufsäulen von der speisenden
Zentralstelle (ZB, ZU) aus durch ein Startsignal gemeinsam in ihre Nullstellung gebracht
werden.
10. Lichtsignaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Ladekondensator (Cb) gegen die speisende Spannung eine Zener-Diode (Z) vorgeschaltet
ist und daß deren Durchbruchspannung (Ud) gleich der Differenz aus der speisenden
Spannung (Ub) und derjenigen Spannung (Uk) ist, bei der die Aufladung abgebrochen
werden soll.