[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Versorgung von Düsen
aus konzentrischen Rohren mit gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenwasserstoffen,
wobei durch die Düsen gleichzeitig Sauerstoff oder sauerstoffenthaltende Gase in einen
Konverter geleitet werden.
[0002] Die Verwendung von Frischgasdüsen aus konzentrischen Rohren in Konvertern zur Stahlerzeugung
ist bekannt. Normalerweise wird das oxidierende Frischgas, hauptsächlich Sauerstoff,
mit und ohne Beladung staubförmiger Schlakkenbildner, durch das zentrale Düsenrohr
geleitet, und durch einen oder mehrere der Ringspalte führt man gleichzeitig Kohlenwasserstoffe
zum Düsenschutz. Das bekannte OBM/Q-BOP-Verfahren benutzt derartige Düsen, wie beispielsweise
in den deutschen Patenten 1 583 968, 1 758 816 und 1 966 314 beschrieben.
[0003] Weiter beschreibt das deutsche Patent 2 200 413 den Einsatz der gleichen Düsen in
einem Konverter oberhalb der Badoberfläche. Dabei kommen als Düsenschutzmedium ebenfalls
gasförmige und/oder flüssige Kohlenwasserstoffe zur Anwendung.
[0004] Die deutsche Patentanmeldung P 27 56 432 bezieht sich auf ein Verfahren zur Erhöhung
des Schrottsatzes bei der Stahlherstellung im OBM-Konverter. Bei diesem Verfahren
werden die üblichen Sauerstoffeinleitungsdüsen zunächst als öl-Sauerstoff-Brenner
zum Schrottvorheizen betrieben.
[0005] Nachdem Roheisen in den Konverter chargiert ist, führt man den üblichen Frischprozeß
durch und setzt gasförmige Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Methan und Propan, als
Düsenschutzmedium ein. Daraus ergeben sich hinsichtlich des Düsenaufbaues besondere
Vorteile. Die erforderlichen Ölmengen zum Schrott-Vorheizen, die selbstverständlich
über den Düsenschutzmediummengen liegen, können durch den gleichen Ringspalt der Sauerstoffeinleitungsdüsen
geführt werden wie die gasförmigen Kohlenwasserstoffe beim Stahlfrischen. Die gasförmigen
Kohlenwasserstoffe haben sich in der betrieblichen Handhabung bei der Verwendung als
Schutzmedien bei der Stahlproduktion als problemlos erwiesen, während sich Ölprodukte
besonders gut zum Schrottvorheizen eignen.
[0006] Die wechselweise Versorgung der Düsen mit verschiedenen gasförmigen und/oder flüssigen
Kohlenwasserstoffen, hat in der Betriebspraxis einige Schwierigkeiten aufgeworfen.
Zwar beschreibt das deutsche Patent 21 6 1 000 ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur gleichmäßigen Zuteilung und wechselweisen Zuführung von flüssigen oder gasförmigen
Schutzmedien für Frischgasdüsen in einem Konverter, jedoch erwies sich dieses Verfahren
bei der Anwendung im Stahlwerk als nicht ausreichend betriebssicher. Die zuverlässige
Versorgung der Düsen mit Kohlenwasserstoffen während der Einsatzzeit ohne jede Unterbrechung
ist eine notwendige Voraussetzung, denn sobald diese Bedingung nicht eingehalten wird,
brennen die Düsen zurück und sachen langwierige Reparaturarbeiten erforderlich, die
entsprechende Produktionsausfallzeiten nach sich ziehen. Die wirtschaftlichen Nachteile,
die sich daraus ergeben, sind erheblich. Insbesondere zeigten sich die Mehrfach-Umschaltventile
und die Regeleinrichtungen im heißen Konverterbereich als störanfällig. Darüber hinaus
neigen Steuerventile mit Kolbenschiebereinrichtungen, wie sie das bekannte Verfahren
für das Umschalten von gasförmigen auf flüssige Kohlenwasserstoffe beschreibt, gelegentlich
zum Klemmen des Kolbenschiebers in den Führungen.
[0007] Eine weitere Vorrichtung zum gesteuerten Zuführen eines Frischgases und eines fluiden
Schutzmediums nach der dettschen Patentschrift 23 26 754 beinhaltet zwar erhebliche
Verbesserungen für die Sicherheitssteuerung des Düsenschutzmediums, jedoch zeigt beispielsweise
das Regelventil eine ähnlich Neigung sum Klemmen wie der Kolbenschieber. Daraus resultiert
weiterhin eine Verschlechterung der Feinregulierung der Düsenschutzmediummenge.
[0008] Bei Anwendung dieser bekannten Regel- und Steuereinrichtungen für die Versorgung
der Düsen mit gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenwasserstoffen erwies es sich, wegen
der Temperaturempfindlichkeit der Vorrichtungen, für eine betriebssichere Anwendung
als unumgänglich, die Regeleinrichtungen außerhalb des Konverterbereiches anzuordnen
und die Schutzmediumversorgungsleitungen für jede Düse durch eine Mehrfach-Drehdurchführung
am Konverterzapfen zu leiten.
[0009] Es versteht sich von selbst, daß der technische Aufwand für diese Vielfach-Drehdurchführungen
groß ist. Normalerweise setzt man 10 bis ca. 25 Düsen bei Konvertergrößen von 50 t
bis 300 t ein, und sobald die wechselweise Zuführung von gasförmigen und flüssigen
Kohlenwasserstoffen zu den Düsen erforderlich ist, sind je zwei Leitungen zu jeder
Düse nötig. Bei nur 10 Düsen bedeutet dies eine Drehdurchführung mit 2Q separaten
Durchgängen. Der Tranaport von gasförmigen und flüssigen Kohlenwasserstoffen in den
gleichen Düsenleitungen erwies sich als nachteilig, da aufgrund der verschiedenen
Volumina der Medien unterschiedliche Leitungsquerschnitte benötigt werden.
[0010] Weiterhin stören lange Leitungswege von den Gleichverteilungs-, Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen
außerhalb der Konverteranlage, über die Drehdurchführung bis zu den Düsen. Neben zusätzlichen
Störquellen, insbesondere Leckagen in der Drehdurchführung, bewirken die relativ großen
Leitungsvolumina eine höhere Trägheit im gesamten Steuersystem.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, das die vorgenannten
Nachteile vermeidet und in einfacher, betriebssicherer Weise die gleichmäßige Zuteilung
bei stark unterschiedlichen Durchflußraten sowie austauschbare Zuführung von gasförmigen
und/oder flüssigen Kohlenwasserstoffen zu den Düsen erlaubt und gleichzeitig Sicherheitsateuerungen
vorsieht, die weitgehend trägheitslos ansprechen und bereits die Drehdurchführung
vor Gasrückströmungen schützen. Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Verfahren,
das zur Erhöhung der Betriebssicherheit bei der Verwendung von gasförmigen und/oder
flüssigen Kohlenwasserstoffen, die Kohlenwasserstoff-Mengenregelvorrichtungen und
die Verteilungseinrichtungen für die Einzelversorgung der Düsen mit gasförmigen und/oder
flüssigen Kohlenwasserstoffen in einer Baueinheit mit der Drehdurchführung am Konverter
zusammengefaßt werden und stromabwärts davon in jede Düsenleitung für die gasförmigen
Kohlenwasserstoffe ein Sicherheitssteuerorgan eingebaut wird.
[0012] Das erfindungsgemäße Vorfahren, bei dem die Kohlenwasserstoffmengenregelvorrichtungen
getrennt für gasförmige und flüssige Kohlenwasserstoffe und die Verteilung auf individuelle
Düsenversorgungsleitungen in einer Baugruppe mit der Drehdurchführung am Konverter
zusammengefaßt werden, nachfolgend als drehbare Regeleinheit bezeichnet, und dem in
den Düsenleitungen für gasförmige Kohlenwasserstoffe je ein Sicherheitssteuerorgan
mit mehreren Funktionen, im weiteren mit Sicherheitssteuerorgan bezeichnet, nachgeschaltet
wird, weist eine Reihe von Vorteilen gegenüber den bekannten Verfahren zur Versorgung
der Düsen mit Kohlenwasserstoffen auf. Bis zu der drehbaren Regeleinheit werden die
Kohlenwasserstoffe lediglich in einer Sammelleitung geführt.
[0013] Sobald für den Betrieb der Einsatz von gasförmigen und flüssigen Kohienwaaaerstoffen
vorgesehen ist, wird je eine Sammelleitung für das Gas, beispielsweise Methan, Propan,
und für die Flüssigkeit, beispielsweise Öl, verlegt. Die Sammelleitungen weisen einen
ausreichenden Querschnitt für die maximale Durchflußrate bei stark unterschiedlichen
Durchflußmengen auf. Es liegt auch im Sinne der Erfindung, lediglich eine Kohlenwasseratoffsorte
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren den Düsen zuzuleiten. Zum Beispiel hat es sich
beim Einsatz von Erdgas, d. h. Methan, bewährt, entsprechend hohe Mengen zum Vorheizen
von Schrott den Düsen zuzuführen und während des Frischprozesses den Kohlenwasserstoffdurchsatz
auf die für den Düsenschutz erforderliche Menge von ca. 6 bis 10 %, bezogen auf den
eingeleiteten Sauerstoff, zu reduzieren. Die Mengenregelvorrichtung in der drehbaren
Regeleinheit erlaubt diese Arbeitsweise problemlos. Entsprechend kann beim Einsatz
flüssiger Kohlenwasserstoffe, z.B. Ö1, verfahren werden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren weist besondere Vorteile beim wechselweisen Einsatz
von gasförmigen und flüssigen Kohlenwasserstoffen auf. Die drehbare Regeleinheit verfügt
bei dieser Anwendung über zwei getrennte Regel- und Verteilungseinrichtungen. Die
Mengenregelvorrichtung für die Kohlenwasserstoffe kann beliebig während der Betriebszeit
gesteuert werden. Sie arbeitet synchron für sämtliche Düsen im Konverter.
[0015] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in den relativ kurzen,
individuellen Versorgungsleitungen für flüssige und/oder gasförmige Kohlenwasserstoffe
zu jeder Düse. Ausgehend von der drehbaren Regeleinheit am Konverterzapfen, sind lediglich
die kurzen Abstände zwischen dem Konverterzapfen und den Düsen durch entsprechende
Leitungen für jede Düse zu überbrücken. Diese individuellen Düsenversorgungsleitungen
können auf einen minimalen Querschnitt ausgelegt werden, so daß bei höchsten Durchsatzraten
etwa ein maximaler Druckverlust für gasförmige Kohlenwasserstoffe von ca. 0.2 atü
und für flüssige Kohlenwasserstoffe von ca. 1 atü nicht überschritten wird. Es ergeben
sich damit relativ kleine Volumina in den Leitungen, und diese geringen Totvolumina
wirken sich günstig auf das gesamte Steuersystem aus. Einmal spricht die Steuerung
nahezu trägheitslos an, und beim Umschalten auf kohlenwasserstofffreie Düsenkühlmedien,
beispielsweise Stickstoff, Luft, Argon, während der Konverterliegezeiten sind nur
kurze Leitungsstücke freizublasen, d.h. die Kohlenwasserstoffrestmengen in den individuellen
Düsenleitungen sind klein.
[0016] Die erfindungsgemäße drehbare Regeleinheit setzt sich im Prinzip aus einem ortsfesten
Gehäuse, das beispielsweise mit dem Lagerbock des Konverters fest verbunden ist, und
einem drehbaren Vorrichtungsteil, der ganz oder mindestens teilweise zentral in dem
ortsfesten Gehäuse geführt wird, zusammen. Der drehbare Vorrichtungsteil ist erfindungsgemäß
am Konverterdrehzapfen montiert und folgt somit der Konverterdrehbewegung.
[0017] Der drehbare Vorrichtungsteil besteht im wesentlichen aus den Mengenregulierorganen,
die mit der Verteilungseinrichtung auf die individuellen Düsenzuführungsleitungen
für gasförmige und/ oder flüssige Kohlenwasserstoffe integriert sind. Die Mengenregulierung
erfolgt in an sich bekannter Weise durch Veränderung des Strömungsquerschnittes vor
dem Eintritt der Kohlenwasserstoffe in die individuellen Düsenzuführungsleitungen.
Die Querschnittsveränderung wird durch einen Steuerkolben bewirkt, der mittels üblicher
Dichtungen und mit Zwischenentlüftungen gegen das ortsfeste Gehäuse abgedichtet ist.
Die axiale Kolbenverschiebung bewirkt ein druckgesteuerter Membranteller, der von
einer üblichen elektropneumatischen Steuereinheit bewegt wird, im ortsfesten Gehäuse.
Gemäß der Erfindung ist dieser Membranteller über ein Axiallager mit dem Steuerkolben
im Eingriff.
[0018] Eine vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, den
genannten Steuerkolben so auszubilden, daß er direkt als Hydraulikkolben wirkt. Die
axialen Bewegungen des Steuerkolbens werden dann durch den Druck einer Hydraulikflüssigkeit
zwischen dem ortsfesten Gehäuseteil und dem drehbaren Steuerkolben bewirkt. Der erforderliche
Druck der Hydraulikflüssigkeit, um die gewünschten Axialbewegungen des Steuerkolbens
hervorzurufen, wird durch eine handelsübliche elektropneumatische Steuereinrichtung
bzw. Hydrauliksteuereinheit eingestellt. Bei dieser Bauweise erübrigt sich das zuvor
genannte Axiallager in Verbindung mit dem Membranteller zur Ubertragung der Mambrantellerbewegung
auf den Steuerkolben.
[0019] Gemäß der Erfindung werden die Sicherheitssteuerorgane in den individuellen Versorgungsleitungen
für gasförmige Kohlenwasserstoffe mit dem drehbaren Vorrichtungsteil an der drehbaren
Regeleinheit verbunden. Damit ergibt sich nur noch die Notwendigkeit, den erforderlichen
Steuerdruck für die Sicherheitssteuerorgane vom ortsfesten zum drehbaren Teil der
Regeleinheit zu übertragen. Ebenso können auf unkomplizierte Weise elektrische Signale
für Anzeige- und Steuerzwecke von den Sicherheitssteuerorganen über entsprechende
elektrische Schleifkontakte an der drehbaren Regeleinheit geleitet werden.
[0020] Gemäß der Erfindung kann die drehbare Regeleinheit über einen in der Drehachse zentral
angeordneten Durchgang verfügen. Dieser zentrale Durchgang ist gasdicht gegenüber
sämtlichen Systemen der drehbaren Steuereinheit abgedichtet. Der Durchgang ist beispielsweise
als zusätzliche Versorgungsleitung für den Konverter mit beliebigen Medien oder als
Meß-Leitung zu nutzen. Der genannte zentrale Durchgang kann weiterhin mehrere
-Leitungen, beispielsweise in Form konzentrischer Rohre, die ebenfalls gegeneinander
gedichtet sind, aufnelimen. So hat es sich z.B. bewährt, für Kontrollmessungen an
den Bodendüsen eines Konverters drei Druckmeßleitungen in Form konzentrischer Rohre
durch die Zentralbohrung der drehbaren Steuereinheit zu führen.
[0021] Das Sicherheitssteuerorgan in jeder Düsenleitung für die gasförmigen Kohlenwasserstoffe
stellt eine in Wechselbeziehung stehende Kombination von Druckbegrenzungs- und Rückschlagventil
mit Differenzdruckwächter dar. Im wesentlichen verfügt es über drei bewegliche Membranteller,
deren Stellung sich entsprechend der in fünf voneinander getrennten Druckräumen herrschenden
Drücke ergibt. Dieses Sicherheitssteuerorgan reguliert einmal den Druck der gasförmigen
Kohlenwasserstoffe an den Düsen und den herrschenden Sauerstoffdruck an jeder Düse
und wirkt zum anderen gleichzeitig als Rückschlagventil, sobald Sauerstoff, d.h. ein
höherer Druck, in den Düsenringspalt gelangt. Darüberhinaus überwacht es die Durchflußmenge
von gasförmigen Kohlenwasserstoffen durch die Düsen, der sich aus dem Druckvergleich
des Gases vor und nach dem Mengenregulierorgan ergibt. Sobald diese Druckdifferenz
einen Mindestwert unterschreitet, wird ein elektrisches Warn-oder Steuersignal ausgelöst.
[0022] Gemäß der Erfindung kann die Druckdifferenz auch als Analogwert übertragen und angezeigt
werden. Damit läßt sich in einfacher Weise die Düsenversorgung mit Kohlenwasserstoffen
und die Funktion der Sicherheitssteuerorgane überwachen.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nunmehr anhand von Beispielen und beispielhaften,
bevorzugten Ausführungsformen der Vorrichtungen und entsprechenden Abbildungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die drehbare Regeleinheit, die in diesem Beispiel für gasförmige
und flüssige Kohlenwasserstoffe ausgelegt ist;
Fig. 2 einen Schnitt durch das Sicherheitssteuerorgan für gasförmige Kohlenwasserstoffe;
Fig. 3 zeigt einen Konverter mit der erfindungsgemäßen Versorgungsvorrichtung im Schnitt,
und
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Versorgungsvorrichtung im Schnitt.
[0024] Die drehbare Regeleinheit, gemäß Fig. 1, besteht aus dem ortsfesten Gehäuse 1, in
Fig. 1 schräg schraffiert, und dem drehbaren Vorrichtungsteil 2, in Fig. 1 kreuzschraffiert.
Die Sammelleitung 3 für die gasförmigen Kohlenwasserstoffe ist mit dem ortsfesten
Gehäuse 1 verschweißt. Aus dem Verteilungsraum 4 strömen die gasförmigen Kohlenwasserstoffe
über die Bohrungen 5 im drehbaren Vorrichtungsteil zu den Anschlußleitungen 6 in das
Sicherheitssteuerorgan 7 und von dort in die individuellen Düsenleitungen für gasförmige
Kohlenwasserstoffe 8. Die Sicherheitssteuerorgane 7 in jeder Düsenleitung für gasförmige
Kohlenwasserstoffe sind mit dem-drehbaren Vorrichtungsteil 2 fest verbunden und folgen
demgemäß ebenfalls der Konverterdrehbewegung.
[0025] Die Mengenregulierorgane an den Eintrittsöffnungen der Kohlenwasserstoffe aus dem
Verteilungsraum [4] in die Bohrungen [5] bestehen aus einer konischen Bohrung [9],
in die die Regulierstifte [10] eintauchen. Die Eintauchtiefe der Regulierstifte [10]
in die konischen Bohrungen [9] ergibt den, die Gasmengen bestimmenden, freien Querschnitt
für die gasförmigen Kohlenwasserstoffe. Die Regulierstifte [10] sind mit dem Steuerkolben
[11], der eine axiale Bewegung ausführen kann, fest verbunden. Die Regulierorgane
übernehmen damit sowohl die Funktion eines Regelventiles für den Gesamtdurchfluß an
Schutzmedien als auch die Gleichverteilung dieses Durchflusses auf die einzelnen Düsen.
[0026] Die axiale Verschiebung des Steuerkolbens [11] erfolgt durch eine an sich bekannte
pneumatische Steuerung, die im wesentlichen aus dem Membranteller [12] und der Steuereinheit
[13] besteht. Der Membranteller [12] ist über das Axiallager [14] mit dem Steuerkolben
gekoppelt. In Ruhestellung drückt die Feder [15] den Membranteller [12] so weit in
axialer Richtung in den Druckraum [16], bis die Regulierstifte [10] die konischen
Bohrungen [9] verschließen. In Arbeitsstellung reguliert die elektropneumatische Steuereinheit
[13] den Druck im Druckraum [16] so ein, daß der Membranteller [12] die gewünschte
Lage einnimmt, die der Steuereinheit [13] durch ein elektrisches Signal mitgeteilt
wird. Durch den mechanischen Stellungsgeber [17], der mit der Steuereinheit [13] in
Verbindung steht, überwacht die Steuereinheit [13] die gewünschte Stellung des Membrantellers
[12]. Der Druckraum [16] ist über eine Membran [18] gegen den drucklosen Raum [19],
in dem sich auch die Feder befindet, abgedichtet.
[0027] Bei den weiteren Dichtungen, beispielsweise [20], zwischen dem Stellzylinder und
dem Membranteller handelt es sich um übliche Dichtmittel. Um sicher das Überströmen
verschiedener Medien von einer Kammer in die andere zu verhindern, beispielsweise
vom Druckraum (16) in die Verteilerkammer (4) für gasförmige Kohlenwasserstoffe, werden
vorteilhafterweise zwei Dichtungen mit einer drucklosen Zwischenentlüftung kombiniert,
beispielsweise Dichtung (21, 22) und Zwischenentlüftung (23).
[0028] Die flüssigen Kohlenwasserstoffe werden der drehbaren Regeleinheit über die Sammelleitung
[24] zugeführt. Sie durchströmen den Ringkanal [25] im drehbaren Vorrichtungsteil
und gelangen in die Verteilerkammer [26] für flüssige Kohlenwasserstoffe. Von dort
aus fließen sie über die Mengenregulierorgane, bestehend aus den konischen Bohrungen
[27] und den Regulierstiften [28] in die individuellen Düsenleitungen [29]. Die Mengenregulierung
der flüssigen Kohlenwasserstoffe erfolgt durch die gleiche pneumatische Steuereinheit
[13], in Verbindung mit dem Membranteller [12] und dem Steuerkolben (11).
[0029] Bei der Versorgung der Konverterdüsen mit gasförmigen und flüssigen Kohlenwasserstoffen,
führen demgemäß zu jeder Düse eine Leitung [8] für gasförmige Kohlenwasserstoffe und
eine Leitung [29] für flüssige Kohlenwasserstoffe. Jeder dieser Leitungen ist ein
Mengenregulierorgan, bestehend aus konischer Bohrung [9], [27] und Regulierstift [10],
[28], zugeordnet. Der drehbare Vorrichtungsteil [2] stützt sich gegen das ortsfeste
Gehäuse [l] über die Axiallager [30] ab.
[0030] Die elektrischen Anzeige- und Steuerspannungen werden vom drehbaren Vorrichtungsteil
[2] zum ortsfesten Gehäuse [1] mittels der Schleifkontakteinheit [31] übertragen.
Die Schleifkontakteinheit [51] wird zur Übertragung der elektrischen Signale aus den
einzelnen Sicherheitssteuerorganen benötigt. Den Steuerdruck für die Leitung [32]
am Sicherheitssteuerorgan führt man über die Zuführungsleitung am ortsfesten Gehäuse
[1] zu dem drehbaren Vorrichtungsteil [2] und von dort zu dem Sicherheitssteuerorgan
[7]. Ein solcher Leitungsweg ist teilweise dargestellt. Über den Ansehluß [34] und
die Bohrung [35] im ortsfesten Gehäuse [1] wird der Druck zwischen den beiden Dichtungen
[36], [40] dem drehbaren Vorrichtungsteil [2] zugeführt und über eine nicht dargestellte
Bohrung in diesem drehbaren Vorrichtungsteil [2] an die Zuführung [32] des Sicherheitssteuerorganes
[7] weitergeleitet, während die Sammelleitung [33] lediglich den Druck im Sammelraum
[4] führt, der durch eine weitere, nicht dargestellte Bohrung im drehbaren Vorrichtungsteil
[2] zur Sammelleitung [33] geführt wird. Leitung (69) führt vom Sicherheitssteuerorgan
(7) zur Düsenleitung (8).
[0031] Wie bereits ausgeführt, sind unterschiedliche Medienräume mit Doppel-Dichtungen und
Zwischenentlüftung gegeneinander abgedichtet. Beispielsweise befindet sich zwischen
den Dichtungen [37] und [38], die den axialbeweglichen Steuerkolben zwischen den Verteilungsräumen
für flüssige Kohlenwasserstoffe [26] und gasförmige Kohlenwasserstoffe [4] abdichten,
ebenfalls eine nicht dargestellte Zwischenentlüftung. Ähnlich, wie die Zwischenentlüftung
[39] zwischen den beiden Dichtungen [40] und [41] zu erkennen ist.
[0032] Die dargestellte, drehbare Regeleinheit weist weiterhin eine zentrale Bohrung [42]
auf. Am ortsfesten Gehäuse [1] befindet sich der Anschluß [43] und am drehbaren Vorrichtungsteil
[2] der Anschluß [44] für diese zentrale Bohrung [42]. Durch diese Leitung, die mittels
der Dichtungen [45] and [46] sowie der Zwischenentlüftung [47] vollkommen gegen die
anderen Systeme der drehbaren Regeleinheit abgedichtet ist, können ein weiteres Medium
bzw. ein Steuerdruck an den Konverter geführt werden, oder diese Leitung läßt sich
für Druckmessungen am Konverter nutzen.
[0033] Es liegt weiterhin im Sinne der Erfindung, eine oder mehrere konzentrische Leitungen
durch die Bohrung (42).zu führen und gegeneinander abzudichten, wie es für die Bohrung
(42) dargestellt ist.
[0034] Die drehbare Regeleinheit, gemäß Figur 1, stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung für die Zufuhr von gasförmigen und flüssigen Kohlenwasserstoffen
an die Konverterdüsen dar. Sie läßt sich auch für zwei verschiedene gasförmige bzw.
flüssige Kohlenwasserstoffe anwenden. Die Querschnitte für die Mengenregulierung sind
selbstverständlich den Durchflußraten anzupassen.
[0035] Die drehbare Regeleinheit läßt sich auch für eine Sorte von Kohlenwasserstoffen,
beispielsweise Flüssigkeiten oder Gase, verwenden. Es hat sich bewährt, eine entsprechend
vereinfachte Ausführung der drehbaren Regeleinheit für die Versorgung eines Konverters
mit einer Sorte von Kohlenwasserstoffen zu benutzen. Es wird dann nur ein Satz von
Mengenregulierorganen und nur eine individuelle Leitung für jede Düse benötigt.
[0036] Das in Fig. 2 gezeigte Sicherheitssteuerorgan (7) besteht im wesentlichen aus den
drei Membrantellern (50),(51) und (52) und den fünf gegeneinander abgedichteten Druckräumen
(53), (54), (55), (56) und (57). Jeder der drei Membranteller (50), (51), (52) ist
mit Dichtungsmembranen (58), (59), (60) gegen das Gehäuse (61) des Sicherheitssteuerorganes
abgedichtet.
[0037] Von der drehbaren Regeleinheit strömt die eingestellte Kohlenwasserstoffmenge für
die einzelne Düse dem Sicherheitssteuerorgan über die Leitung (6) zu. Im Druckraum
(53) herrscht demgemäß der gleiche Gasdruck wie in der Zuführungsleitung (6). Dieser
Druck wird über den Anschluß (62) auch dem Druckraum (53) am Membranteller (52) mitgeteilt.
[0038] In der dargestellten, üblichen Betriebsstellung der Systeme im Sicherheitssteuerorgan
herrscht der Druck im Druckraum [53] auch im Druckraum [55]. Der Leitungsweg führt
über den Anschluß [62], die geöffnete Dichtung [63] und die Bohrung [64] in dem Membranteller
[51] zu den Druckräumen [53] und [55]. Der Membranteller [50], der gegen die Federkraft
der Feder [65] arbeitet, gibt über das Verbindungsstück [66] einen Durchlaßquerschnitt
[68] an der Dichtung [67] frei. Über diesen Durchlaßquerschnitt [68] strömt das Kohlenwasserstoffgas
aus der Leitung [6] über den Druckraum [53] in den Druckraum [54] und verläßt diesen
über die Austrittsöffnung [69] und gelangt schließlich durch die individuelle Düsenleitung
[8] zur Düse.
[0039] Da im Druckraum [55] in dieser Schaltstellung des Membrantellers [51] der Druck des
Druckraumes [53] herrscht, wirkt das Sicherheitssteuerorgan jetzt als servogesteuertes
Rückschlagventil. Denn auf die Membrane [58] wirkt der Eingangsdruck über [55] öffnend
und der Ausgangsdruck über [54] schließend auf den Ventilteller [70]; zusätzlich wirkt
eine Feder [65] schließend. Kraftgleichgewicht ist erreicht, wenn der Eingangsdruck
[55] um 0.2 bar höher ist als der Ausgangsdruck [54]; entsprechend wird die Feder
[65] ausgelegt. So erhält man am Durchlaßquerschnitt einen konstanten Druckabfall
von 0.2 bar. So wird ein Rückströmen von Medien aus dem Druckraum [54] in den Druckraum
[53], also in umgekehrter Strömungsrichtung, sicher verhindert.
[0040] Über die Zuführungsleitung [71] steht der Druckraum [56] mit dem Sauerstoffdruck
der Düse in Verbindung. Normalerweise wird der Sauerstoffdruck über einen Drucktransmitter
mit einem Inertgas, beispielsweise Stickstoff, dem Druckraum [56] mitgeteilt.
[0041] Eine weitere Funktion des Sicherheitssteuerorganes besteht darin, den Kohlenwasserstoffdruck
im Druckraum [54] mit dem Sauerstoffdruck an der Düse zu vergleichen und den Kohlenwasserstoffdruck
in jedem Fall niedriger einzustellen als den Sauerstoffdruck. Sobald im Druckraum
[56] ein geringerer Druck als im Druckraum [53] herrscht, verändert der Membranteller
[51] seine dargestellte Lage, und die Dichtung [72] öffnet, so daß eine Verbindung
zwischen dem Druckraum [56] und dem Druckraum [55] besteht. Gleichzeitig schließt
die Dichtung [63] und sperrt den Zutritt vom Druckraum [53
] über die Zuführung [62] zum Druckraum [55]. Der Membranteller [51] arbeitet mit einer
sogenannten Flipp-Flopp-Charakteristik, d.h. entweder dichtet die Dichtung [63], und
die Dichtung [72] ist geöffnet, bzw. umgekehrt.
[0042] Wenn die Druckräume [56] und [55] miteinander verbunden sind, vergleicht der Membranteller
[50] in der beschriebenen Weise diesen Druck mit dem Druckraum [54], und erst wenn
eine genügend große Druckdifferenz zwischen den beiden Druckräumen besteht, kann das
Kohlenwasserstoffgas aus dem Druckraum [53] über den Durchströmquerschnitt [68J in
den Druckraum [54] gelangen. Mit anderen Worten wird durch das Zusammenwirken der
Membranteller [50] und [51] jeweils der niedrigere Druck aus den Druckräumen [53]
oder [56] wirksam, um eine ausreichende Druckdifferenz zwischen dem Druckraum [54]
und [55] einzustellen, d.h. der Druck des Kohlenwasserstoffgases in der Leitung [69]
liegt in jedem Betriebsfall unter dem niedrigeren Gasdruck im Druckraum [53] bzw.
[56].
[0043] Das erfindungsgemäße Sicherheitssteuerorgan überwacht schließlich noch die Durchflußmenge
der gasförmigen Kohlenwasserstoffe und löst ein Signal aus, sobald eine Mindestmenge
unterschritten wird. Zur Erfüllung dieser Funktion führt man dem Druckraum [57] den
Druck der gasförmigen Kohlenwasserstoffe zu, wie er vor dem Mengenregulierorgan in
der drehbaren Regeleinhcit im Verteilungsraum [4], herrscht. Solange der Druck im
Druckraum [57] höher ist als im Druckraum [53], befindet sich der Membranteller [52]
in der dargestellten Lage. Dies ist der übliche Betriebsfall. Sobald sich der Druck
im Druckraum [53] dem im Druckraum [57] nähert, d.h. kein ausreichend hoher Druckabfall
am Mengenregulierorgan [9], [10] mehr vorhanden ist, ändert der Membranteller [52],
unterstützt durch die Federkraft der Feder [73], seine Lage. Damit nähert sich der
Permanentmagnet [74] dem Magnetschalter [75] und schaltet ein elektrisches Signal
ein.
[0044] Die Druckdifferenz am Mengenregulierorgan ist ein direktes Maß für die Durchflußmenge
der gasförmigen Kohlenwasserstoffe. In der Betriebspraxis hat es sich als günstig
erwiesen, bei einem Differenzdruck von 0.05 atü, der durch eine entsprechende Feder
[73] eingestellt werden kann, dieses Signal auszulösen. Das elektrische Signal wird
über die beschriebene Schleifkontakteinheit [31] an der drehbaren Regeleinheit zu
einer beliebigen Anzeigestelle, beispielsweise in den Konverterleitstand, geführt.
[0045] Gemäß der Erfindung kann die Druckdifferenz zwischen den Druckräumen (57) und (53)
auch analog übertragen und angezeigt werden. Der Membranteller (52) übernimmt dann
die Funktion einer üblichen Differenzdruckmeßeinrichtung. Die analoge Differenzdruckanzeige
anstelle eines Signals bei kritischem Differenzdruck ist ein Weg, um kontinuierlich
die Versorgung der Düsen mit Kohlenwasserstoffen und die Funktion der Sicherheitssteuerung
zu überwachen.
[0046] Das Sicherheitssteuerorgan gemäß Figur 2,
zeigt insbesondere, in welcher Weise die Steuerglieder für die Druckbegrenzung mit
dem Servo-Rückschlagventil und dem Differenzdruckwächter zusammengefaßt sind. Die
konstruktive Gestaltung dieser Baueinheit weicht von dieser weitgehend schematisierten
Darstellung naturgemäß ab. Beispielsweise sind die Anschlüsse für die gasförmigen
Kohlenwasserstoffe und die Steuerdrucke in einer Ebene zusammengefaßt. Die Verbindungsleitungen
zu den einzelnen Druckräumen werden weitgehend durch Bohrungen im Gehäuse verwirklicht.
Weiterhin kommen zum Teil Doppelmembranen zur besseren Führung der Membranteller und
zur Unterstützung der Steuerfunktion zur Anwendung. Alternative Ausführungsformen,
insbesondere hinsichtlich der konstruktiven Gestaltung des Sicherheitssteuerorganes,
liegen im Rahmen der Erfindung.
[0047] Die Anordnung des Sicherheitssteuerorganes, stromaufwärts von der Düse vor der drehbaren
Regeleinheit, bietet, neben den beschriebenen Vorzügen, einen weiteren erheblichen
Vorteil. Falls beim Betrieb der Düsen Gase unter einem höheren Druck, wie beispielsweise
Sauerstoff, in die Düsenzuführungsleitungen strömen, reagiert das Sicherheitssteuerorgan
in der beschriebenen Weise, beispielsweise als Servo-Rückschlagklappe, und schützt
damit die drehbare Regeleinheit. In der bisherigen Betriebspraxis erweist es sich
als besonders nachteilig, wenn ähnliche Steuer- und Überwachungseinrichtungen in nicht
mehr temperaturgefährdeten Räumen, entfernt vom Konverter, untergebracht sind. Im
Fall von Betriebsstörungen treten an den relativ komplizierten Mehrfach-Drehdurchführungen
Beschädigungen auf.
[0048] Die Figur 3 zeigt einen Sauerstoff-Durchblnskonverter, bestehend aus einem Stahlblechmantel
80 mit der feuerfesten Ausmauerung 8
1. Über der Konverteröffnung 82 ist die Gasfanghaube 83 angeordnet, mit der die Konverterabgase
der nicht dargestellten Gasreinigungsanlage zugeführt werden. Der Konverter 80 ist
mit einem Konvertertragring 84 kraftschlüssig verbunden. Am Konvertertragring 84 befinden
sich die beiden Drehzapfen 85 und 86. Die Drehzapfen 85 und 86 sind in den Lagern
87 und 88 gelagert und ermöglichen die Konverterdrehbewegung. Der Antrieb für die
Konverterdrehbewegung erfolgt durch Motoren und Getriebe in der Baueinheit 89. Der
Konverterantrieb 89 und die Lager 87 und 88 sind durch Montageböcke 90 mit dem Betonfundament
91 fest verbunden.
[0049] In der Bodenausmauerung 92 auf der Bodenplatte 93 des Sauerstoff-Durchblaskonverters
befinden sich Düsen 94. Die Zentralrohre der aus zwei konzentrischen Rohren aufgebauten
Düsen 94 werden über die Sammelleitung 95 und den Suspensionsverteiler 96 mit Sauerstoff
und staubförmigen Schlackenbildnern versorgt. Die Zuführungsleitung 95 gelangt durch
den Drehzapfen 85 und eine nicht dargestellte Drehdurchführung zum Suspensionsverteiler
96.
[0050] Die Ringspalte der Düsen 94 werden mit flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoffen
versorgt. Das druckgesteuerte Umschaltventil 97 am Düsenflansch 98 schaltet druckabhängig
die Kohlenwasserstoffversorgung um. Jede Düse verfügt über eine getrennte Leitung
für gasförmige - 99 und flüssige Kohlenwasserstoffe 100. Die Düsenversorgungsleitungen
99, 100 für gasförmige und flüssige Kohlenwasserstoffe werden stromauf durch den Konverterdrehzapfcn
86 zu der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung 101 geführt. Die Vorrichtung .101 ist
ungefähr maßstabsgerecht dargestellt und mit dem Konverterdrehzapfen 86 fest verbunden.
[0051] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zur Versorgung der Düsen
mit gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenwasserstoffen. Die Versorgung der Vorrichtung
mit gasförmigen Kohlenwasserstoffen erfolgt durch die Sammelleitung 105 und mit flüssigen
Kohlenwasserstoffen durch die Sammelleitung 106. Die Hydraulikflüssigkeit wird der
Vorrichtung durch die Leitung 107 zugeführt. Der Steuerkolben 108 der Vorrichtung
wird in axialer Richtung gemäß den Steuerbefehlen bewegt, und durch die Hydrauliksteuereinheit
109 geregelt. Die weiteren Funktionen der in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung entsprechen
der in Fig. 1 gezeigten.
[0052] Nachstehend wirddie Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.
[0053] Ein OBM-Konverter mit 60 t Fassungsvermögen und 10 Bodendüsen dient zur Stahlerzeugung
mit erhöhtem Schrottsatz. Dazu chargiert man zunächst 22 t Schrott in den leeren Konverter
und benutzt die Bodendüsen als öl-Sauerstoff-Brenner zum Vorheizen.
[0054] Während der Schrottvorheizzeit wird die Öl-Sammelleitung 24 zur drehbaren Regeleinheit
mit einer ölmenge von 75 1/min und einem Druck von 30 atü beschickt. Über die Mengenregulierorgane
27 und 28 wird diese ölmenge gleichmäßig auf die Ringspalte der 10 Düsen verteilt.
Das Öl gelangt über die individuellen
[0055] Zuführungsleitungen [29] zu einem T-Relais am Düsenende, das durch den anstehenden
Druck den Weg zum Düsenringspalt freigibt. Der freie Querschnitt zwischen der konischen
Bohrung [27] und dem Regulierstift [28] beträgt ca. 2 mm
2 und der Druckabfall ca. 25 atü. Um das Öl zu verbrennen, werden den Düsen gleichzeitig
insgesamt
150 Nm
3/min Sauerstoff zugeführt.
[0056] Nach beendeter Vorheizzeit wird der Konverter mit 44 t Roheisen beschickt. Die Öl-Zufuhr
zur Sammelleitung [24] ist zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen, und durch den
Ringspalt der Düsen strömt Stickstoff, der über die Sammelleitung [3] und die Düsenversorgungsleitungen
[8] zugeführt wird. Das druckgesteuerte T-Relais am Düsenflansch hat zu diesem Zeitpunkt
umgeschaltet, da nunmehr der höhere Druck an den individuellen Düsenversorgungsleitungen
für Gaa ansteht.
[0057] Sobald der Konverter in Frischstellung steht, strömt durch die Sammelleitung [3]
Propan in einer Menge von 350 Nm
3/h und bei einem Druck von 7 atü. Die Regulierstifte [10], in Zusammenwirkung mit
den konischen Bohrungen [9], geben für jede Düsenzuleitung einen Querschnitt von ca.
10 mm
2 frei. Der Druckabfall der Mengenreguliereinheit beträgt ca. 3 atü. Das Propan gelangt
über die Sicherheitssteuerorgane zu den Düsen. Die Sicherheitssteuerorgane arbeiten
in der in Figur 2 dargestellten und vorstehend beschriebenen Weise. Der Druckabfall
zwischen Druckraum [53] und [54] beträgt ca. 0.2 atü. Nach einer Frischzeit von ca.
10 min ist die Stahlschmelze erzeugt, und der Konverter dreht in Abstichposition. Wie
beim Chargieren strömt dann durch die Düsenkanäle Stickstoff.
1. Vorrichtung zur Versorgung von Düsen aus konzentrischen Rohren mit gasförmigen
und/oder flüssigen Kohlenwasserstoffen, wobei durch die Düsen gleich- zeitig Sauerstoff
oder sauerstoffenthaltende Gase in einen Konverter geleitet werden, dadurch gekennzeichnet
, daß in einer drehbaren Regeleinheit aus einem ortsfesten Gehäuseteil (1) und einem
drehbaren Vorrichtungsteil (2) Verteilungsräume (4, 26) für die flüssigen und/oder
gasförmigen Kohlenwasserstoffe vorgesehen sind, zu denen Sammelleitungen (3, 24) führen,
in dem drehbaren Vorrichtungsteil (2), der mit dem Konverterdrehzapfen verbunden ist
und der in dem ortsfesten Gehäuseteil (1) drehbar gelagert ist, Kohlenwasserstoffmengenregelvorrichtungen
(9, 10; 27, 28) vorgesehen sind, die mit Verteilungseinrichtungen (5, 8; 29) in Verbindung
stehen, und zwischen den Kohlenwasserstoffmengenregelvorrichtungen (9, 10) und den
Düsenleitungen (8) für die gasförmigen Kohlenwasserstoffe Sicherheitssteuerorgane
(7) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kohlenwasserstoffmengenregelvorrichtungen (9, 10;
27, 28) über einen Steuerkolben (11, 108) in Verbindung mit einer Steuereinheit (13,109)
gesteuert werden.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet , daß die
Verteilungsräume (4, 25) für verschiedene Kohlenwasserstoffe mit Dichtungsmitteln
und zwischengeschalteten, drucklosen Entlüftungsräumen gegeneinander und zwischen
dem ortsfesten Gehäuse (1) und dem drehbaren Vorrichtungsteil (2) abgedichtet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
Kohlenwasserstoffmengenregelvorrichtungen in konische Bohrungen (9, 27) eintauchende
Regulierstifte (10, 28) umfassen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß in der
Drehachse der drehbaren Regeleinheit ein oder mehrere abgedichtete Durchgänge (42)
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß elektrische
Schleifkontakte (31) zwischen dem ortsfesten Gehäuse (1) und dem drehbaren Vorrichtungsteil
(2) zur Übertragung von Steuer-und Anzeigesignalen angebracht sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die
Sicherheitssteuerorgane (7) eine in Wechselbeziehung stehende Kombination von Druckbegrenzungs-
und Rückschlagventilen mit Differenzdruckwächtern umfassen, und im wesentlichen drei
bewegliche Membranteller (50, 51, 52) und fünf gegeneinander abgedichtete Druckräume
(53, 54, 55, 56, 57) aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß im Druckraum (54) ein
um mindestens 0,1 atü kleinerer Druck im Vergleich zum niedrigsten Druck in den Räumen
(53, 56) durch den Membranteller (50) eingestellt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß durch den Membranteller
(52) bei Unterschreitung einer Kohlenwasserstoffmindestmenge ein elektrisches Signal
ausgelöst wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Druckdifferenz zwischen
den Druckräumen (57, 53) analog gemessen und angezeigt wird.