[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Anpassung der Aufschlagenergie
einer Drucktype bei Typenscheibendruckern an die Größe der Zeichenlinienlänge.
[0002] Eine solche Anordnung hat den Zweck, für unterschiedliche Zeichen, die sich in der
Größe bzw. Länge der Zeichenlinie unterscheiden, einen gleichmäßigen Abdruck zu bewirken.
So soll z. B. ein Punkt nicht stärker abgedruckt werden als das Zeichen &. Das bedeutet
aber, daß die Druckenergie pro Zeichenlinien-Flächeneinheit in beiden Fällen gleich
groß sein muß. Mit anderen Worten, für den Abdruck eines Punktes ist insgesamt weniger
Aufschlagenergie aufzuwenden als für den Abdruck des Zeichens &.
[0003] Somit ist für den optimalen Abdruck eines Zeichens eine bestimmte Aufschlagenergiemenge
erforderlich. Diese Energie wird in Form von kinetischer Energie bereitgestellt.
[0004] Es sind verschiedene Möglichkeiten bekannt geworden, die Aufschlagenergie der Drucktype
an die Zeichenlinienlänge anzupassen.
1. Die Energiezufuhr zum Druckhammer wird gesteuert.
2. -Dem die Drucktype treibenden Druckhammer wird überflüssige kinetische Energie
entnommen.
[0005] In dem IBM TDB Vol. 19, Nr. 8, Januar 1977 ist ein Typenscheibendrucker beschrieben,
bei dem die Aufschlagenergie über die Energiezufuhr für den Druckhammer in der Weise
gesteuert wird, daß durch einen Mikroprozessor die Impulsdauer des Erregerstromes
für den Hammermagneten variiert wird.
[0006] Im IBM TDB Vol. 19, Nr. 2, Juli 1976, ist eine Anordnung beschrieben, bei der die
Anpassung der Aufschlagenergie einer Drucktype an die Größe der Zeichenlinienlänge
durch ein Energie absorbierendes Element erfolgt, welches zwischen dem Druckhammer
und dem das Druckzeichen tragenden Typenscheibenfinger angeordnet ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Anpassung der Aufschlagenergie
einer Drucktype bei Typenscheibendruckern an die Größe bzw. Länge der Zeichenlinienlänge
anzugeben, welche einfach und billig realisierbar ist.
[0008] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Maßnahmen in vorteilhafter Weise gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf eine Typenscheibe des Typenscheibendruckers mit einer zusätzlichen
Federscheibe,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch die Anordnung nach Fig. 1 gemäß der Schnittlinie
A-A unter Berücksichtigung der Antriebswelle für die Typenscheibe.
[0011] Typenscheiben sind entweder aus einer Metallplatine herausgearbeitet, aus Plastikmaterial
gespritzt oder aus Metallfingern zusammengesetzt. Die Typenfinger wirken als Blattfedern
und nehmen auf ihrem durch den Druckhammer getriebenen Weg zum Aufzeichnungsträger
bereits einen geringen Teil der kinetischen Energie des Hammers auf. Der Anteil, der
auf dies< Weise dem eigentlichen Druckvorgang entzogen wird, läßt sich zusätzlich
dadurch steuern, daß den einzelnen Typenfingern eine zusätzliche Federsteifigkeit
abhängig von den auf ihnen angebrachten Zeichen gegeben wird. Dies geschieht dadurch,
daß vor der Typenscheibe 1 in Richtung zum Aufzeichnungsträger eine weitere Federscheibe
5 angebracht ist, deren Federfinger die Steifigkeit des einzelnen Typenscheibenfingers
in gewünschter Weise beeinflussen.
[0012] Die Typenscheibe 1 besteht aus einem Stück eines für den Druckvorgang geeigneten
federnden Materials. Sie weist eine Vielzahl von radial nach außen zeigenden Fingern
2-1, 2-2, 2-3, etc, auf. Am Ende dieser Finger sind die den Abdruck erzeugenden Typenzeichen
3-1, 3-2, 3-3 usw. angeordnet.
[0013] Die in Fig. 1 abgebildete Typenscheibe ist die eines sogenannten Vorderseitendruckers.
Dabei hat man sich vorzustellen, daß an einer beispielsweise azimutalen Druckposition
ein hinter dem Finger 2-2 befindlicher Druckhammer diesen Finger in Druckrichtung,
also aus der Zeichenebene heraus bewegt, wobei die Zeichentype 3-2 auf dem über der
Zeichenebene liegenden, nicht dargestellten Aufzeichnungsträger einen Abdruck erzeugt.
[0014] Für den Druckvorgang kann die auf einer Achse 4 angeordnete Typenscheibe 1 entweder
intermittierend oder ständig drehend angetrieben werden. Auf dieser Achse 4 ist eine
zusätzliche, vorzugsweise aus Federstahlblech gefertigte Federscheibe 5 angeordnet.
Diese Federscheibe 5 weist auf ihrem äußeren Teil ebenfalls wie die Typenscheibe 1
einzelne Finger auf. Die Teilung der Finger der Federscheibe 5 entspricht der Teilung
der Finger auf der Typenscheibe 1. Die Befestigung der Federscheibe 5 an der Typenscheibe
1 erfolgt so, daß ein Finger der Typenscheibe 1 mit einem Finger der Federscheibe
5 ausgerichtet ist. Diese Befestigung kann auf herkömmliche Art und Weise erfolgen:
z. B. durch Nieten. Typen- und Federscheibe können durch eine Schraubfixierung (Fig.
2) auf der Achse 4 gehalten sein. Die Finger der Federscheibe 5 sind je nach der Größe
bzw. Länge der Zeichenlinie des Zeichens auf den ihnen zugeordneten Fingern der Typenscheibe
1 unterschiedlich lang. Auf diese Weise wird durch den Federfinger 5-1, 5-2, 5-3 bei
Betätigung des Typenscheibenfingers durch den Druckhammer während der Bewegung der
Zeichentype zum Aufzeichnungsträger kinetische Energie absorbiert, so daß auf diese
Weise die Aufschlagenergie der Drucktype gesteuert werden kann. Ein langer Federfinger
5-3 würde hierbei viel Energie absorbieren, damit die Aufschlagenergie zur Wiedergabe
des Punktes 3-2 auf ein großes Maß reduziert wird, da die Zeichenabdruckfläche des
Punktes sehr klein ist.
[0015] Im Gegensatz dazu ist für den Abdruck des Zeichens & mit einer im Vergleich zur Punktfläche
ungleich größeren Zeichenlinie eine entsprechend höhere Aufschlagenergie erforderlich.
Dementsprechend muß der Federfinger 5-1 der dem Typenscheibenfinger 2-1, welcher dieses
Zeichen & trägt, entsprechend kurz ausgebildet sein. Dadurch wird gewährleistet, daß
dieser Federfinger 5-1 während der Bewegung wenig kinetische Energie absorbiert. Dabei
ist davon auszugehen, daß der Druckhammer unabhängig von dem abzudruckenden Zeichen
mit gleicher Energiemenge erregt wird. Die einzelnen Federfinger müssen nach diesen
Grundsätzen eine Länge haben, welche auf die Größe bzw. Länge der Zeichenlinie des
abzudruckenden Zeichens abgestimmt ist. Ist die Zeichenlinienlänge bzw. Zeichenabdruckfläche
klein, so muß der Federfinger lang sein, um viel kinetische Energie aufzunehmen; ist
die Zeichenlinienlänge bzw. Zeichenabdruckfläche größer, so muß der Federfinger kürzer
sein, um weniger oder keine kinetische Energie dem Aufschlagvorgang zu entnehmen.
[0016] Die Zeichenfolge in Fig. 1 ist willkürlich gewählt und dient nur dem Verständlichmachen
des Prinzips der Erfindung. Andere Ausführungsformen der Erfindung sind denkbar.
[0017] Für Typenscheiben, welche aus einzelnen Metallfingern zusammengesetzt werden, könnte
die zusätzliche Federscheibe in eine elastische Nabe mit eingegossenen werden. Bei
der aus einem Stück bestehenden Typenscheibe kann die Federscheibe an die Typenscheibe
auch durch eine Kleb- oder Lötverbindung angeheftet werden.
[0018] Als besonders vorteilhaft erscheint bei der erfindungsgemäßen Anordnung, daß
a) bei der Verwendung solcher Typenscheibendrucker in Textverarbeitungssystemen für
das Schreiben von individuellen Briefen ein repräsentatives optimales Druckbild eingehalten
werden kann. Der Druckqualität kommt die Anpassung der Druckenergie an das einzelne
Zeichen sehr entgegen.
b) die vorgeschlagene Lösung auch einen einfachen Übergang auf eine andere Schriftart
durch Auswechseln der Typenscheibe mit der zugehörigen Federscheibe ermöglicht. (Bei
einer durch Mikroprozessoren kontrollierten Lösung wäre beim Übergang von einem Zeichensatz
zu einem anderen auch das Mikroprozessorprogramm umzustellen. Hierbei sind Bedienungsfehler
nicht auszuschließen.)
c) sie durch die einfache und unaufwendige Konstruktion zu den einfachsten und auch
billigsten Lösungen zählen dürfte.
1. Anordnung zur Anpassung der Aufschlagenergie einer Drucktype bei Typenscheibendruckern
an die Größe der Zeichenlinienlänge,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder eine Drucktype (3-1, 3-2, 3-3) tragende Typenscheibenfinger (2-1, 2-2, 2-3)
der Typenscheibe (1) gegen die Kraft einer zusätzlichen Feder in Druckrichtung bewegbar
ist,
und daß diese zusätzliche Feder in ihrer Dimensionierung auf die Größe der Zeichenlinienlänge
der Drucktype abgestimmt ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtheit aller zusätzlichen Federn von einer Federscheibe (5) gebildet wird,
die in fingerartig radial nach außen zeigende Federfinger (5-1, 5-2, 5-3) aufgegliedert
ist, wobei jeder Federfinger einem Typenscheibenfinger zugeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der einzelnen Federfinger in Anpassung an die unterschiedliche Größe
der Zeichenlinienlänge der einzelnen Drucktypen unterschiedlich lang ist.