(19)
(11) EP 0 007 526 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.02.1980  Patentblatt  1980/03

(21) Anmeldenummer: 79102397.1

(22) Anmeldetag:  12.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01F 19/06, H04B 1/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 14.07.1978 DE 2830957

(71) Anmelder: GRUNDIG E.M.V. Elektro-Mechanische Versuchsanstalt Max Grundig
D-90762 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Beekmann, Erich
    D-8502 Zirndorf (DE)

(74) Vertreter: Voigt, Günter (DE) 
Patentanwälte Dr. Schulze & Voigt Postfach 21 01 04
D-90119 Nürnberg
D-90119 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Eingangsübertrager


    (57) Breiitbandige elektrische Signale, beispielsweise Fernsehsignale, lassen sich in ihrer ursprünglichen Frequenzlage über längere symmetrische oder unsymmetrische Leitungen übertragen. Das Nutzsignal wird dabei am Ende einer Übertragungsleitung als Querspannung zwischen den beiden Adern einer symmetrischen Leitung oder zwischen Innen-und Aussen-ieiter einer unsymmetrischen Leitung von einem Empfangsverstärker abgenommen und aufbereitet. Die in der Übertragungsleitung (11) durch äussere Störquellen eingekoppelte Störspannung tritt am Ende (19, 20) der Übertragungsleitung vorwiegend als Längsspannung auf und muss beispielsweise durch einen Eingangsübertrager (10) vom Nutzsignal getrennt und unterdrückt werden. Es wird ein Eingangsübertrager (10) für über symmetrische oder unsymmetrische Leitungen übertragene breitbandige elektrische Signale beschrieben, mit dessen Hilfe die Symmetrie in gewissen Grenzen einstellbar ist, um zumindest bei relativ hohen Frequenzen eine optimale Störunterdrükkung zu erreichen. Dies geschieht dadurch, dass die Primärwicklung (14) als Koaxialleitung ausgebildet ist sowie dass die beiden Enden der Abschirmung (16) herausgeführt und mit den Enden eines Potentiometers (17) verbunden sind, dessen Abgriff (18) an einem Bezugspotential liegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen EingangsUbertrager gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Breitbandige elektrische Signale, beispielsweise Fernsehsignale, lassen sich in ihrer ursprUnglichen Frequenzlage - d. h. mit einer relativen Bandbreite von bis zu 1 .: 107 - Uber löngere symmetrische oder unsymmetrische Leitungen Ubertragen. Das Nutzsignal wird dabei am Ende einer Ubertragungsleitung als Querspannung zwischen den beiden Adern einer symmetrischen Leitung oder zwischen Innen- und Außenleiter einer unsymmetrischen Leitung von einem Empfangsverstörker abgenommen und aufbereitet.

    [0003] Die in die Ubertragungsleitung durch äußere Störquellen eingekoppelte Störspannung tritt am Ende der Übertragungsleitung vorwiegend als Längsspannung auf und muß beispielsweise durch einen Differenzverstärker oder durch einen EingangsUbertrager vom Nutzsignal getrennt und unterdrückt werden.

    [0004] Differenzverstörker lassen eine ausreichende Übertragungsbandbreite zu, ihre Symmetrie laßt sich auch bei relativ hohen Frequenzen mit verhältnismäßig einfachen Mitteln einstellen, ihre Aussteuerfähigkeit fUr Längsspannungen ist jedoch begrenzt.

    [0005] Bei EingangsUbertragern wird die maximal zulässige Längsspannung nur durch die Isolation zwischen Primär- und Sekundärwicklung begrenzt. Die Bandbreite normaler Ubertrager ist relativ gering und fUr die Übertragung von Fernsehsignalen in ihrer ursprünglichen Frequenzlage kaum geeignet. Die Symmetrie solcher Übertrager läßt sich nicht einstellen. Bei verhältnismäßig hohen Frequenzen wird die LängsspannungsunterdrUckung durch die kapazitive Verkopplung von Primär- und Sekundärwicklung vermindert.

    [0006] Es ist bekannt, daß die Ubertragungsbandbreite eines Übertragers wesentlich gesteigert werden kann, wenn der Übertrager zumindest ausgangsseitig im Kurzschluß betrieben wird, also als Stromwandler geschaltet ist. Das kann durch geeignete Auslegung eines nachfolgenden Verstärkers erreicht werden. Es ist auch bekannt, die kapazitive Verkopplung von Primär- und Sekundärwicklung durch einen statischen Schirm zu vermindern, derzwischen Primär- und Sekundärwicklung angeordnet und mit dem Bezugspotential des Eingangsverstärkers verbunden ist.

    [0007] Wird der EingangsUbertrager einem Verstärker vorgeschaltet, dessen Eingangswiderstand beispielsweise durch eine entsprechend gewählte Stromgegenkopplung verschwindend klein ist, so ist auch der Eingangswiderstand des Ubertragers verschwindend klein. Der Ubertrager arbeitet als Stromwandler.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen EingangsUbertrager zu schaffen, mit dessen Hilfe die Symmetrie in gewissen Grenzen einstellbar ist, um zumindest bei relativ hohen Frequenzen eine optimale StörunterdrUckung zu erreichen.

    [0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Maßnahmen.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfigur näher erläutert.

    [0011] Wird ein Ubertrager 10 an eine Leitung 11 angeschlossen, so muß diese durch einen reellen Widerstand 12, 13 reflexionsfrei abgeschlossen werden. Dieser Widerstand 12, 13 ist mit der Primärwicklung 14 des Ubertragers 10 in Serie zu schalten. Wird die Schaltung so ausgelegt, daß die Primärwicklung 14 des Übertragers 10 aus nur wenigen Windungen besteht, kann der notwendige statische Schirm zwischen Primär- 14 und Sekundärwicklung 15 als ein konzentrischer Schirm dem primären Leiter allseitig umgeben, die Primärwicklung 14 besteht dann aus wenigen Windungen einer koaxial abgeschirmten Leitung. Der Abschlußwiderstand der ankommenden Leitung wird in zwei gleichgroße Widerstände 12, 13 aufgeteilt, die den beiden Enden der Primärwicklung 14 vorgeschaltet sind. Die beiden Enden der Abschirmung 16 werden aus dem Übertrager herausgefUhrt und mit den Enden eines relativ niederohmigen Potentiometers 17 verbunden, dessen Widerstand jedoch so groß ist, daß die Nutzsignalubertragung praktisch nicht beeinträchtigt wird. Der Abgriff 18 des Potentiometers 17 ist mit dem sekundärseitigen Bezugspotential verbunden, dies ist im allgemeinen Masse. Mit Hilfe der oben beschriebenen Anordnung kann bei verhältnismäßig hohen Frequenzen die Symmetrie des Ubertragers 10 beeinflußt und auch bei in gewissen Grenzen ungleichen Störspannungen eine optimale StörunterdrUckung erreicht werden.

    [0012] Unterschiedliche Störspannungen Ustör 1 bzw. U stör 2 an den Eingangsklemmen 19 und 20 können beispielsweise durch unterschiedliche Erdkapazitäten C1 und C2 an diesen Eingangsklemmen 19, 20 hervorgerufen werden. Die Differenzspannung (Ustör 1 - Ustör 2) bewirkt einen Störstrom Istör' der sich dem Nutzstrom Inutz überlagert.

    [0013] Durch die verteilte Kapazität Ck zwischen dem primären Leiter undder ihn umgebenden konzentrischen Abschirmung 16 er- zeugen die Störspannungen Ustör 1 und Ustör 2 einen kapazi- tiven Ableitstrom Ik. Dieser kapazitive Ableitstrom Ik wird in zwei Teilströme Ik1 und Ik2 aufgeteilt, die Uber die beiden Enden der Abschirmung 16 aus dem Übertrager 10 herausgelangen und Uber die Endpunkte des Potentiometers 17 und dessen Abgriff 18 zum Bezugspotential hin abfließen. Je noch Stellung des Potentiometerabgriffs 18 Uberwiegt der eine oder der andere Teilstrom Ik1 bzw. Ik2. Die Abschirmung 16 hat die Wirkung einer Wicklung mit der gleichen Windungszahl wie die Primärwicklung 14. Bei entsprechender Stellung des Potentiometerabgriffs 18 ist die resultierende Wirkung der erwähnten beiden Teilströme Ik1 und Ik2 der Wirkung des Störstromes Istör in der Primärwicklung 14 genau entgegengesetzt. In diesem Fall wird nur der Nutzstrom Inutz auf die Sekundärwicklung des Ubertragers 10 Ubertragen. Der Einfluß der ungleichen Störsponnungen Ustör 1 und Ustör 2 ist somit aufgehoben.

    [0014] In einem Versuchsaufbau konnte bei einer Nutzbandbreite von etwa 1 Hz bis 10 MHz eine Verkopplungskapazität von nur 10 pF zwischen den primären EingangsanschlUssen 19, 20 und dem sekundären Bezugspotential erreicht werden. Bei ungefähr gleichgroßen Störspannungen zwischen den EingongsanschlUssen 19, 20 und dem Bezugspotential konnte bei 5 MHz eine StörunterdrUckung von 66 dB erreicht werden.

    [0015] Wird das Nutzsignal am Ende einer gestörten Ubertragungsstrecke durch einen Verstärker mit EingangsUbertrager abgenommen, so ist unter folgenden Voraussetzungen ebenfalls eine optimale StörunterdrUckung auch bei ungleichen Störspannungen an den beiden LeitungsanschlUssen zu erreichen:

    a. Der Verstärker hat durch eine entsprechend ausgelegte Stromgegenkopplung einen verschwindend kleinen Eingangswiderstand,

    b. der EingangsUbertrager des Verstärkers arbeitet als Stromwandler, sein Eingangswiderstand ist verschwindend klein, der erforderliche Abschlußwiderstand der Ubertragungsleitung ist dem EingangsUbertrager in Form von zwei vorzugsweise gleichgroßen Widerständen vorzuschalten, wobei die Eingangswicklung des Ubertragers zwischen den beiden Widerständen anzuordnen ist,

    c. der Übertrager wird so ausgelegt, daß die Eingangswicklung aus wenigen Windungen besteht; der erforderliche statische Schirm, der Primär- und Sekundärwicklung kapazitiv voneinander getrennt, umgibt den Leiter der Eingangswicklung allseitig als ein konzentrischer Schirm; die Eingangswicklung besteht aus wenigen Windungen einer koaxial abgeschirmten Leitung,

    d. beide Enden der Abschirmung werden aus dem Übertrager herausgeführt und mit den Endpunkten eines relativ niederohmigen Potentiometers verbunden.



    [0016] So kann insbesondere fUr höhere Frequenzen die Symmetrie des Eingangs beeinflußt werden, wenn der Abgriff des Potentiometers mit dem Bezugspotential verbunden ist. Auch bei unterschiedlich großen Störspannungen läßt sich an den Eingangsklemmen der Schaltung, insbesondere bei höheren Frequenzen, eine optimale StörunterdrUckung erreichen.


    Ansprüche

    1. EingangsUbertrager für Uber symmetrische oder unsymmetrische Leitungen übertragene breitbandige elektrische Signale, dadurch gekennzeichnet , daß die Primärwicklung (14) als Kooxialleitung ausgebildet ist sowie daß die beiden Enden der Abschirmung (16) herausgeführt und mit den Enden eines Potentiometers (17) verbunden sind, dessen Abgriff (18) an einem Bezugspotential liegt.
     
    2. EingangsUbertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß es sich um das sekundärseitige Bezugspotential handelt.
     
    3. EingangsUbertrager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Sekundärwicklung (15) durch einen Verstärker mit verschwindend kleinem Eingangswiderstand abgeschlossen ist.
     
    4. EingangsUbertrager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Verstärker mit Gegenkopplung arbeitet.
     
    5. EingangsUbertrager nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß einem Eingang primärseitig ein Widerstand (12 bzw. 13) vorgeschaltet ist.
     
    6. EingangsUbertrager nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß jedem der Eingänge primärseitig ein Widerstand (12, 13) vorgeschaltet ist.
     
    7. EingangsUbertrager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Widerstände (12, 13) im wesentlichen von gleicher Größe sind.
     
    8. EingangsUbertrager nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Summe der Eingangswiderstände den Abschlußwiderstand der ankommenden Leitung (11) bildet.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht