(19)
(11) EP 0 007 663 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.02.1980  Patentblatt  1980/03

(21) Anmeldenummer: 79200383.2

(22) Anmeldetag:  10.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01F 8/00, G10K 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LU NL

(30) Priorität: 21.07.1978 DE 2832092

(71) Anmelder:
  • METALLGESELLSCHAFT AG
    D-60015 Frankfurt (DE)
  • RIPPENSTRECKMETALL GmbH
    D-5090 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Lommel, Heinz, Dr. Dipl.-Chem.
    D-6392 Neu Anspach 1 (DE)
  • Josenhans, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-5090 Leverkusen (DE)

(74) Vertreter: Fischer, Ernst, Dr. 
c/o Metallgesellschaft AG, Reuterweg 14
D-60323 Frankfurt
D-60323 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verwendung und Verfahren zur Herstellung von Streckmetall für Lärmschutzwände


    (57) Bei mit Streckmetall außenseitig beschichteten Lärmschutzwänden ist zum Zwecke einer wirtschaftlicheren Herstellung vorgesehen, Streckmetall aus Aluminium oder dessen Legierungen zu verwenden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von Streckmetall, insbesondere Rippenstreckmetall aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung als Außenschicht von Wandelementen für Lärmschutzwände und hat außerdem ein Herstellungsverfahren zur Herstellung von Rippenstreckmetall für diesen Anwendungszweck zum Gegenstand.

    [0002] Lärmschutzwände müssen in zunehmendem Maße an Verkehrswegen, insbesondere Autostraßen, eingesetzt werden, um eine Belästigung der Anwohner zu vermeiden, zumindest aber auf ein erträgliches Maß zu mindern. Lärmschutzwände bestehen in der Regel aus Wandelementen und Wandträgern, sowie aus den Fundamenten und Anschlußkonstruktionen für die Befestigung auf Brücken. Die Wandelemente für Lärmschutzwände können in verschiedener Weise aufgebaut sein. Bekannt sind z.B. Stahlbetonfertigteilplatten, die einseitig mit schallabsorbierendem Material belegt sind. Andere bekannte Wandelemente bestehen aus wannenartigen Bauteilen aus abgekanteten Blechen, einer Einlage aus Mineralfaserplatten und einer Abdeckung aus gelochtem Blech oder Kunststoff. Bei diesen und anderen bekannten Konstruktionen der Wandelemente muß durch eine Außenschicht dafür gesorgt werden, daß die schallabsorbierenden Stoffe, wie z.B. Mineralfaserplatten, so gehalten werden, daß ein Verrutschen oder Einknicken unmöglich ist. Die Außenschichten müssen daher unter dem Gesichtspunkt der Formstabilität bzw. mechanischen Festigkeit ausgewählt werden. Im Hinblick auf die Schallschutzfunktion aber auch aus Materialersparnisgründen, werden die Außenschichten häufig nicht vollflächig, sondern aus gelochten Blechen oder anderweitig durchbrochenem Material ausgeführt. Dabei ist ferner zu berücksichtigen, daß sie nicht nur der normalen atmosphärischen Korrosion, sondern auch aufgewirbelten Streusalzlösungen und dem Steinschlag ausgesetzt sind. Blechabdeckungen aus korrosionsbeständigen Legierungen kommen aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht. Man ist daher gezwungen, bei Außenschichten aus Metall einen Korrosionsschutz vorzusehen.

    [0003] Bei gelochten oder zu Streckmetall verarbeiteten Stahlblechen konnte der erforderliche Korrosionsschutz mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand bisher nicht realisiert werden. Man hat daher auch schon auf gelochte Aluminiumbleche zurückgegriffen. Dabei ist jedoch nachteilig, daß verhältnismäßig dicke Bleche eingesetzt werden müssen und durch das Lochen ein erheblicher Materialabfall entsteht. Ferner ist nachteilig, daß die gelochten Aluminiumbleche eine verhältnismäßig hohe Schallreflexion aufweisen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wirtschaftliche Herstellung von Wandelementen für Lärmschutzwände unter Vermeidung der vorstehenden Nachteile zu ermöglichen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, für die Außenschicht von Wandelementen für Lärmschutzwände Streckmetall, insbesondere Rippenstreckmetall aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung zu verwenden. Das zu verwendende Streckmetall wird vorzugsweise aus einem Band oder Blech mit einer Dicke von 0,5 bis 0,7 mm gefertigt. Besonders zweckmäßig ist es,für die Fertigung des Streckmetalls von einem vorlackierten Band oder Blech auszugehen. Dabei genügt eine Lackschichtdicke von 20 bis 100µm als Korrosionsschutz. Bei der Herstellung von Rippenstreckmetall für den angegebenen Verwendungszweck geht man zweckmäßigerweise so vor, daß ein Band oder Blech zunächst beidseitig mit Lack beschichtet und anschließend zu Rippenstreckmetall verarbeitet wird.

    [0005] Die Verwendung von Streckmetall und insbesondere Rippenstreckmetall aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung als Außenschicht von Wandelementen für Lärmschutzwände hat den Vorteil, daß mit verhältnismäßig geringem Materialaufwand eine funktionssichere Abdeckung der schallabsorbierenden Stoffe erreicht wird. Gegenüber gelochtem Blechmaterial mit gleichem Verhältnis von abdeckender zu offener Fläche, beträgt der Materialaufwand nur etwa 50 %. Eine weitere Reduzierung des Materialaufwands wird dadurch erreicht, daß dünneres Ausgangsmaterial benutzt werden kann, weil durch die Verarbeitung zu Streckmetall durch Formgebung und Kaltverfestigung eine wesentlich höhere Formstabilität und mechanische Festigkeit erreicht wird, als bei gelochten Blechen gleicher Dicke. Dieser Effekt wirkt sich insbesondere bei Rippenstreckmetall aus, bei dem die zu Rippen verformten ungestanzten Blechabschnitte die Streckmetalltafeln erheblich versteifen.

    [0006] Durch die Verwendung von vorlackierten Bändern oder Blechen kann der erforderliche Korrosionsschutz äußerst wirtschaftlich realisiert werden. Überraschenderweise hat sich nämlich herausgestellt, daß mit einer geeigneten Lackierung versehene Aluminiumbleche oder Bänder dem Salzsprühtest etwa nach DIN 50021 einwandfrei genügen, ohne daß von den Schnittkanten her eine korrosive Unterwanderung eintritt.


    Ansprüche

    1. Verwendung von Streckmetall, insbesondere Rippenstreckmetall aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung als Außenschicht von Wandelementen für Lärmschutzwände.
     
    2. Streckmetall für die Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Band oder Blech mit einer Dicke von 0,5 bis 0,7 mm gefertigt ist.
     
    3. Streckmetall nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem vorlackierten Band oder Blech gefertigt ist.
     
    4. Streckmetall nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht eine Dicke von 20 bis 100 µm hat.
     
    5. Verfahren zur Herstellung von Rippenstreckmetall für den Verwendungszweck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band oder Blech zunächst beidseitig mit Lack beschichtet und anschließend zu Rippenstreckmetall verarbeitet wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht