(19)
(11) EP 0 008 309 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1980  Patentblatt  1980/05

(21) Anmeldenummer: 78810013.9

(22) Anmeldetag:  17.08.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G03D 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB NL SE

(71) Anmelder: STYNER & BIENZ AG
CH-3172 Niederwangen (CH)

(72) Erfinder:
  • Ostermeier, Heinrich
    D-5000 Köln 90 (DE)

(74) Vertreter: Steiner, Martin 
c/o AMMANN PATENTANWÄLTE AG BERN Schwarztorstrasse 31
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Kleben von Filmen, Trägerband und Vorrichtung zur Durchführung desselben und Verfahren zur Herstellung des Trägerbandes


    (57) Verfahren zum Kleben von belichteten Stereo-Schmalfilmen (8), bei welchem je zwei getrennte Kleber (2, 3) auf einem Hilfsträger (4) ablösbar aufgebracht werden und dann durch Herumlegen des Hilfsträgers um die eine Filmkante von entgegengesetzen Seiten auf die zu verbindenden Filmenden aufebracht werden, worauf der Hilfsträger abgezogen wird und die Kleber auf den Filmenden verbleiben. Die Hilfsträger (4) und Kleber (2, 3) sind zusammen lösbar auf ein Trägerband (1) aufgesetzt, von welchem sie gemeinsam abgelöst und um die Filmenden herumgelegt werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Kleben stumpf aneinanderstossender, geschnittener Filmenden, durch Anbringen von die Stosstelle zwischen den Filmenden überbrückenden Klebern. Ein derartiges Verfahren und eine Vorrichtung sowie ein Trägerband zur Durchführung des Verfahrens, sind aus der US-PS 3,904,472 bekannt. Dort wird ein die Stossstelle zwischen den zu verbindenden Filmenden überbrückender Kleber um die eine Kante der Filmenden herumgelegt und gleichzeitig mit dem Film verklebt. Dieses Vorgehen ist nicht anwendbar bei sogenannten Stereo-Filmen mit zwei getrennten Tonspuren an den beiden Rändern, weil durch den Kleber mindestens die eine Tonspur überdeckt würde. Es müssen in diesem Falle zwei getrennte Kleber angebracht werden, die jeweils zwischen den beiden Tonspuren liegen und dieselben freilassen.

    [0002] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, das Verfahren und die Gerätschaft nach der obenerwähnten US-PS 3,904,472 derart weiterzuentwickeln, dass auch Filme mit zwei Stereo-Tonspuren in ebenso einfacher und zuverlässiger Weise geklebt werden können. Die Lösung liegt erfindungsgemäss einmal darin, dass die beiden Kleber ablösbar auf einen Hilfsträger aufgebracht, dieser Hilfsträger d a um die eine Kante der zu verbindenden Filmteile herumgebogen und die Kleber auf die Filmteile aufgebracht und der Hilfsträger dann abgezogen werden. Damit können die beiden getrennten Kleber nicht nur äusserst einfach, sondern auch zuverlässig und präzis aufgebracht werden. Der Hilfsträger ragt vorzugsweise einseitig über die Kleber hinaus, so dass er nach dem Aufbringen der Kleber auf die Filmenden leicht erfasst und abgezogen werden kann. Weitere Gegenstände und Vorteile der Erfindung werden nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0003] 

    Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemässes Trägerband mit Hilfsträgern und Klebern in Draufsicht, bzw. im Schnitt, wobei in Figur 1 auch die verklebten Filmenden angedeutet sind,

    Figuren 3 und 4 zeigen schematisch den Herstellungsvorgang für das Trägerband nach Figuren 1 und 2, und

    Figuren 5 - 7 zeigen schematisch die mechanischen Hilfsmittel zur Ausgabe und dem Aufbringen von Hilfsträgern und Klebern auf Filmenden.



    [0004] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Trägerband 1 mit dem in bestimmten Abständen Paare von Klebern 2 und 3 ablösbar verbunden sind. Jedes Paar von Klebern ist mit einem rechtekkigen Hilfsträger 4 überdeckt, der unbedeutend über den Kleber 2 aber eine bestimmte Strecke über den Kleber 3 hinausragt. Die Kleber 2 und 3 sind so beschaffen, dass sie am Trägerband 1 haften und nach Ablösung vom Trägerband auf ihrer dem Trägerband zugewandten Seite selbstklebend sind, also mit dieser Seite auf die Filmenden aufgebracht werden können, während sie mit der dem Hilfsträger zugewandten Seite zwar am Hilfsträge

    , jedoch nach Ablösung des Hilfsträgers von ihnen nicht-klebend wirken.

    [0005] Durch die Teile 1, 2 und 3 durchgehende längliche Ausstanzungen 5 bilden an den sich zugewandten Rändern der Kleberpaare 2, 3 Ausschnitte 6. Wie in Figur 1 bereits angedeutet und unten nochmals eingehender erläutert wird, werden die beiden Kleber 2 und 3 in der in Figur 1 dargestellten Lage auf die Filmenden aufgebracht und überbrücken die Stossstelle 7 zwischen diesen Filmenden 8. Die Ausschnitte 6 sin dabei so angeordnet, dass die Perforationen des Films 8 fre bleiben.

    [0006] Die Figuren 3 und 4 zeigen schematisch die Herstellung des Klebebandes nach Figuren 1 und 2. Das Trägerband 1 mit eine daran haftenden Band 9, aus welchem die Kleber 2 und 3 hergestellt werden, wird von einer Rolle l' abgewickelt. In einer ersten Station wird sodann mittels eines Schnittwerkzeugs 10 die rechteckige Umrissform 2' und 3' der Kleber ausgeschnitten. Das Werkzeug 10 dringt dabei nur durch das Band 9 durch, ohne das Trägerband 1 erheblich zu verletzen. Zu diesem Zweck wird ein verhältnismässig festes Trägerband aus widerstandsfähigem Material wie Polyester verwendet. Die Dicke des Trägerbandes kann beispielsweise 50 µm betragen, während das ebenfalls aus Polyester bestehende Band 9 eine Dicke von 25 µm aufweisen kann. Hinter dem Werkzeug 10 wird der Rest des Bandes 9, d.h. das Abfallgitter, abgezoge und auf eine Rolle 9' aufgewickelt. Die ausgeschnittenen Kleber 2' und 3' bleiben auf dem Trägerband 1 haften. In einer weiteren Station werden mittels eines Stanzwerkzeuges 11 die Perforationen 5 gestanzt und damit auch die definitive Form der Kleber 2 und 3 mit den Ausschnitten 6 gewonne Von einer weiteren Rolle 4' wird sodann ein Band 4" abgerollt und auf das Trägerband 1, bzw. die Kleber aufgebracht In einer weiteren Station wird schliesslich mittels eines Schneidwerkzeugs 12 das Band 4" in einzelne rechteckige Hilfsträger 4 zerschnitten, womit das Klebeband fertiggestellt ist.

    [0007] Die Figuren 5 bis 7 zeigen Teile einer Vorrichtung, die weitgehend derjenigen nach der obenerwähnten US-PS 3,904,472 entspricht. Die Vorrichtung weist ein Magazin 13 auf, in welchem sich eine schematisch dargestellte Rolle 14 des Klebebandes 1 - 4 befindet. Das Klebeband wird mit dem Trägerband 1 oben durch einen Schlitz 15 herausgezogen und an der Schlitzöffnung um eine scharfe Kante 16 nach hinten geführt, wo es in Pfeilrichtung abgezogen werden kann. An der Oberseite des Magazins 13 sind Nocken 17 vorgesehen, welche in die Perforationen 5 des Trägerbandes 1 eindringen können, um genaue Positionen dieses Trägerbandes zu bestimmen. Beim Herumführen des Trägerbandes 1 um die Kante 16 wird je ein Hilfsträger 4 mit den darauf befindlichen Klebern 2 und 3 abgelöst und frei nach vorne geführt. Die Position des Trägerbandes 1 bestimmt hierbei genau die Position des Hilfsträgers 4 mit den Klebern 2 und 3 in einer Stellung, für welche der Hilfsträger 4 nicht vollständig vom Trägerband 1 gelöst ist (Figur 5). Durch eine nicht dargestellte Hilfsvorrichtung werden nun die beiden Filmenden 8 gemäss Figur 6 von oben auf den vorderen Kleber 2 in genauer Position abgesenkt. Ein federnder Träger 18, auf welchem das vordere Ende des Hilfsträgers 4 und der Kleber 2 aufliegen, wird sodann durch die erwähnte Hilfsvorrichtung nach unten gedrückt, womit nun der Hilfsträger 4 vollständig vom Trägerband 1 abgerissen wird. Bei der weiteren Bewegung nach unten erfasst dann eine Rolle 19 den hinteren Teil des Hilfsträgers 4 mit dem Kleber 3 und die federbelastete Rolle 19 legt dann diesen Teil um die Filmkanten herum, wie durch einen Pfeil in Figur 6 angedeutet ist. Damit wird der Zustand erreicht, der in Figur 7 dargestellt ist, d.h. der Hilfsträger 4 ist um die Filmenden herumgelegt und die beiden Kleber 2 und 3 sind mit den Filmenden in der richtigen Position verklebt. Man kann nun den einen, frei vorstehenden Rand des Hilfsträgers 4 erfassen und den ganzen Hilfsträger abziehen. Es bleiben dann die beiden Kleber 2 und 3 auf den Filmenden und verbinden dieselben ohne die Tonspuren 20 und 21 oder die Perforation der Filme zu verdecken.

    [0008] Wie bereits erwähnt, stellt die Vorrichtung, die zum Aufbringen von Klebern auf die Filmenden gemäss Figuren 5 - 7 dient, an sich nichts Neues dar und kann gemäss der erwähnten US-PS 3,904,472 ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Kleben von Filmen mittels zweier getrennter, die Stosstelle der Filme auf entgegengesetzter leiten überbrückender Kleber, die an beiden Filmrändern je eine Tonspur freilassen,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die beiden Kleber ablösbar auf einen Hilfsträger aufgebracht, dieser Hilfsträger dann um die eine Kante der zu verbindenden Filmteile herumgebogen und die Kleber auf die Filmteile aufgebracht und der Hilfsträger dann abgezogen werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass Hilfsträger mit Klebern derart auf ein Trägerband aufgebracht werden, dass die Kleber zwischen dem Trägerband und den Hilfsträgern liegen, dass dann einzelne Hilfsträger mit Klebern vom Trägerband abgelöst und um die Filmenden gelegt werden, worauf die Hilfsträger abgezogen werden.
     
    3. Trägerband mit ablösbaren Klebern, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2,
    gekennzeichnet durch
    ablösbar mit dem Trägerband verbundene Hilfsträger, mit welchen ablösbar zwei Kleber verbunden sind, wobei die Kleber geschützt an der Innenseite der Hilfsträger zwischen denselben und dem Trägerband liegen, und wobei die Haftung der Kleber an den Hilfsträgern stärker ist als deren Haftung am Trägerband.
     
    4. Trägerband nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Hilfsträger einseitig über die Kleber herausragen, derart, dass sie nach dem Aufbringen der Kleber auf dem Film erfasst und abgezogen werden können.
     
    5. Trägerband nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass beide Kleber Ausschnitte aufweisen, welche dazu bestimmt sind, im Bereiche der Filmperforation zu liegen.
     
    6. Trägerband nach den Ansprüchen 3, 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass es aus Polyester besteht.
     
    7. Trägerband nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Trägerband im Bereiche der genannten Ausschnitte Perforationen aufweist, die der Lagebestimmung des Trägerbandes und der Hilfsträger bei der mechanischen Ablösung der Hilfsträger dienen.
     
    8. Vorrichtung zur Duchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Magazin für das Trägerband, aus welchem das Trägerband um eine Kante in bestimmte, durch den Eingriff von Nocken in Perforationen des Trägerbandes definierte Positionen ausziehbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass für diese Positionen je ein Hilfsträger teilweise vom Trägerband abgelöst in einer bestimmten Stellung gehalten ist, in welcher Filmenden auf ihn aufbringbar sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein Mechanismus zum Aufbringen der Filmenden auf einen Hilfsträger, das endgültige Ablösen des Hilfsträgers vom Trägerband und das Herumlegen des Hilfsträgers um die Filmenden vorhanden ist.
     
    10. Verfahren zur Herstellung eines Trägerbandes nach den Ansprüchen 3 - 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass zuerst das Trägerband mit einem Streifen zur Bildung des Klebers verbunden wird, dass dann die Umrisse der Kleber geschnitten, der Abfall entfernt und die Perforationen gestanzt werden, worauf ein Streifen über die Kleber aufgebracht wird, aus dem schliesslich die einzelnen Hilfsträger geschnitten werden.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht