[0001] Es handelt sich bei der Erfindung um ein Verfahren und eine Einrichtung im Sinne
des Oberbegriffs der Patentansprüche 1 und 4.
[0002] Damit ist zunächst an das Verlängern von Drähten durch Kaltumformen angeknüpft, bei
dem dieses im Ein- oder Mehrstufenzug auf dem Wege des Hindurchziehens des Drahtes
durch Umformungszonen erfolgt, in denen der Draht entweder durch freies Recken verlängert
oder von Düsen oder Rollenkalibern im Querschnitt vermindert und so verlängert wird.
[0003] Beim freien Recken des Drahtes durch einfachen Längszug kann nicht mit einer gleichmäßigen
Durchmesserreduzierung gerechnet werden; häufig, besonders bei großen Durchmesserabnahmen,
treten Einschnürungen auf.
[0004] Was den Düsenzug angeht, so erfährt der Draht dort zwar eine exakte Kalibrierung,
solange die Düsen ihr Sollmaß besitzen. Ein Einstellen der Düsen auf bestimmte Sollmaße
bzw. eine Nachstellung zur Kompensation von Dekalibrierungen ist in aller Regel nicht
möglich. Auch Rollenkaliber besitzen nur eine geringe Verstellmöglichkeit.
[0005] Da bekanntlich DIN 59110 bei der Lieferung von Walzdraht große Toleranzbereiche vorsieht
- so gilt bspw für Draht mit 12 0 ein Toleranzbereich von +0,4 bis -0,4, also von
11,6 bis 12,4 0 - sehen sich die Drahtverarbeiter zu ökonomischer Durchmesserangleichung
von den Walzwerken gelieferter Drähte an die im eigenen Verarbeitungsrahmen zulässigen
Durchmesser (Solldurchmesser) zu vorausgehender Verlängerung der Drähte durch Kaltumformung
veranlaßt. Oft zwingen auch festigkeitstechnische Erwägungen zu vorausgehender Verlängerung
der Drähte, insbesondere der vom Oberbegriff des Patentanspruches 1 angesprochenen
Drahtsorten, durch Kaltumformung. Der Drahtverarbeiter benötigt daher ein einfaches
Verfahren und einfache, billige Einrichtungen, womit solche Drähte durch Kaltumformen
im Rahmen bis zu 70 % und mehr ausmachender Verlängerung auf beliebige, also einstellbare
Durchmesser gebracht werden können.
[0006] Diese Forderung erfüllt das vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 voll erfaßte Verfahren
nach der US-PS 3 256 725, bei dem das Verlängern des Drahts in einstellbarer Weise
durch Biegerecken erfolgt. Hierfür eignen sich besonders die im Oberbegriff des Patentanspruches
1 angegebenen niedergekohlten, unlegierten Drähte. Dieser verfahrens- und einrichtungstechnische
Stand der Technik bietet bereits den Vorteil, daß ein Anspitzen des Drahts entbehrlich
und Durchmesserabweichungen von dem gewünschten Sollmaß durch Änderungen der Kräfteverhältnisse
in der Umformungszone, also einrichtungstechnisch durch Werkzeugverstellung, beseitigbar
sind. Dort wird der Draht durch Anformen an einem Kurvenzug, der vorrichtungstechnisch
am einfachsten von Rollen bei einstellbarem Umschlingungswinkel des Drahtes um die
Rollen gebildet wird, in zumeist nur einer einzigen, den Draht enthaltenden Ebene
gezielt durch Biegen und Strecken einschnürungsfrei auf. einen vorbestimmten Durchmesser
umgeformt. Es sind hohe Abstreckgrade bei hohem Umschlingungswinkel des Drahtes um
die Rollen und kleine Abstreckgrade durch kleine Umschlingungswinkel erzielbar. Das
Rollenwerkzeug ist zur Drahteinlegung öffenbar und zur Verstellung des Umformungsgrades
auch während des Bearbeitungsvorgangs verstellbar. Die Bearbeitung des Drahtes kann
bei diesem Stand der Technik nicht nur in einer einzigen Ebene, sondern naturgemäß
auch in mehreren, den Draht enthaltenden Ebenen erfolgen, d.h. sie kann auch in verschiedenen
Richtungen wirken. Der Zunder des Walzdrahtes kann beim Umformungsvorgang mitgebrochen
werden. Der bekannten Einrichtung ist mit anderen Worten auch verzunderter Walzdraht
zuführbar. Der Umformungsvorgang ist auch weitgehend geschwindigkeitsunabhängig. Die
bekannte Einrichtung kann daher auch im Schleppzug, d.h. ohne eigenen Antrieb zum
Abziehen des Drahtes,betrieben werden, indem sie einer Drahtverarbeitungsmaschine
vorgeschaltet wird, die den Draht mit ihrer ohnedies notwendigen Vorschub- und Einzieheinrichtung
mit beliebiger Geschwindigkeit, auch intermittierend, durch die Umformungszone hindurchzieht.
[0007] Mit dem bekannten Vorgehen im Sinne der US-PS 3 256 725 ist auch ein hoher Verlängerungsgrad
des Drahts, also ein hoher Umformungsgrad, und zwar bis zu 70 % und darüber erzielbar.
Der Umformungsvorgang ist feineinstellbar, so daß bestimmte Umformungsgrade bei gleichzeitigem
Erreichen vorbestimmter Festigkeits- und Dehnungsgrade in wiederholbarer Weise zu
erzielen sind.
[0008] Im Rahmen der aus der US-PS 3 256 725 bekannten Verfahrens- und Einrichtungstechnik,
die, wie ausgeführt, dem Praktiker durchaus Vorteile bietet, ist im Zuge des Ansteuerns
hoher Verlängerungsgrade und damit starker Festigkeitsanstiege ein Überschreiten in
DIN 1045 festgelegter Werte, nämlich einerseits der mit mindestens 8 % zu bemessenden
Restdehnung und des mit mindestens
1,05 zu bemessenden Streckgrenzenverhältnisses δB /δ
O,2, nicht auszuschließen, das zwar durch späteres Zwischenglühen - allerdings in aufwendiger
Weise - beseitigt werden kann.
[0009] Von dieser Beobachtung ausgehend, stellt die Erfindung von der Aufgabe her darauf
ab, das Rückführen eines im Zuge des Verlängerns von Draht durch Kaltumformen im Sinne
der US-PS 3 256 725 zu stark abgesunkenen Streckgrenzenverhältnisses auf und über
den Sollwert von 1,05 und ebenso des Restdehnungswertes auf und über den Sollwert
von 8 % unter Vermeidung eines Zwischenglühvorgangs zu ermöglichen.
[0010] Der Erfindung liegt von der Lösung her die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß
im Zuge gattungsgemäßen Verlängerns der genannten Drahtsorten durch Kaltumformen zu
stark abgesunkene Streckgrenzenverhältnis- und Restdehnungswerte rein mechanisch,
und zwar sogar unmittelbar in Zuge des Kaltumformungsvorganges oder auch im Anschluß
an diesen ohne bedeutsamen Festigkeitsverlust auf und über die angeführten Sollwerte
von 1,05 bzw. 8 % hinaus bleibend angehoben werden können.
[0011] Nach der Erfindung besteht die Lösung gemäß Anspruch 1 in einem geringfügigen, gleichmäßigen
Stauchen des Querschnitts des verlängerten Drahts um 1 %o bis 3 %. Nach Anspruch 2
kann der verlängerte Runddraht zum Stauchen im kontinuierlichen Durchlauf mit der
Geschwindigkeit V
5 in eine Freizone, in der er am Ausknicken gehindert ist, eingespeist und aus dieser
mit einer Geschwindigkeit V
6 herausgeführt werden, deren Wert das 0.999 bis 0.9?-fache von V
5 beträgt.
[0012] Nach Anspruch 3 kann der verlängerte Runddraht zum Stauchen, bei Angriff einer Hemmkraft
an seinem Auslaufende, bei kontinuierlichem Durchlauf durch ein Rollenrichtsystem
einem geringfügigen Hin- und Rückbiegevorgang unterworfen werden.
[0013] Anspruch 4 besagt, daß eine zur Lösung der Aufgabe im Gattungsrahmen geeignete Einrichtung
darin gesehen wird, daß im Anschluß an den Verlängerungsbereich der Einrichtung eine
auf den verlängerten, auf den Durchmesser d
1 reduzierten Runddraht einwirkende Staucheinrichtung mit zwei im Abstand (Freizone)
voneinander angeordneten Treibwalzensätzen vorgesehen ist, deren erster die Fördergeschwindigkeit
V
5 und deren zweiter die Fördergeschwindigkeit Y
6, die das (0.99 bis 0.97)-fache von V
5 beträgt, aufweist, wobei in der Freizone eine Führung des Runddrahtes gegen Ausknicken
vorgesehen ist.
[0014] Anspruch 5 besagt, daß als Staucheinrichtung ein Rollenrichtsystem mit feineinstellbarer
Durchbiegung des verlängerten Runddrahts gegebenenfalls in Verbindung mit Treibwalzensätzen
vorgesehen ist, von denen der im Auslauf angeordnete eine Hemmkraft auf den verlängerten
Runddraht ausübt.
[0015] Anspruch 6 besagt, daß dieses Rollenrichtsystem um den Draht herum in Umlauf versetzbar
sein kann.
[0016] Das Entfallen einer Zwischenglühung und das rein mechanische Vorgehen zur Einstellung
DIN 1045 entsprechender Streckgrenzenverhältnis- und Restdehnungswerte ist als besonderer
Vorteil der Erfindung herauszustellen.' Ebenfalls die Tatsache, daß das Einstellen
dieser Werte unmittelbar im Zuge des Verlängerungsvorgangs oder auch im Anschluß an
diesen mit einer billigen Einrichtung durchgeführt werden kann.
[0017] Die Erfindung wird jetzt nachfolgend beschrieben, wobei der gattungsbildende Stand
der Technik zunächst anhand der Abbildungen 1, 1a und 2 und dann die Erfindung anhand
der Abbildungen 3 und 4 erläutert wird.
[0018] Es zeigen:
Abb. 1 eine aus den Rollen 1 bis 5 und 11 bis 14 bestehende Umformungseinrichtung,
die von dem zu verlängernden, im Querschnitt umzuformenden Draht mit kleinem Umschlingungswinkel
der Rollen (kleine Amplitude) durchlaufen wird;
Abb. 1a eine ähnliche Einrichtung, die mit einem großen Umschlingungswinkel von ca.
180° (große Amplitude) arbeitet;
Abb. 2 einen Teil des Kurvenzuges gemäß Abb. 1 in vergrößerter Darstellung;
Abb. 3 eine Einrichtung zum 1 %o - bis 3-%igen Stauchen des mit den Einrichtungen
nach den Abb. 1 und 1a verlängerten Drahtes 44 in Form eines u.a. aus frei laufenden
Rollen bestehenden Richtsystems 55, das auf sehr feine Drahtdurchbiegungen einstellbar
und durch das der verlängerte Runddraht mittels des Treibwalzensatzes 56 mit der Geschwindigkeit
V5 hineinführbar ist, wobei der am Auslaufende angeordnete Treibwalzensatz 57 eine Hemmkraft
45 auf den Draht ausübt, da seine Transportgeschwindigkeit V6 nur etwa (0,999 bis 0,97) V5 beträgt ;
Abb. 4 eine Einrichtung zum 1 %o- bis 3-%igen Stauchen des mit den Einrichtungen nach
den Abb. 1 und 1a verlängerten Drahtes 44 in Form von zwei beidseits einer Freizone
43, in der der verlängerte Draht - mittels Backen 54 gegen Ausknicken geführt - gestaucht
wird, angeordneten Treibwalzensätzen 52 und 53, die mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
V5 und V6 umlaufen, wobei V6 etwa (0,999 bis 0,97) - V5 beträgt.
[0019] Im einzelnen ergibt sich anhand der Abbildungen 1 bis 4 folgendes:
[0020] Der gemäß Abb. 1, 1a und 2 aus Wellenbergen und Wellentälern mit tangentenartigen
Übergängen bestehende Kurvenzug der Umformungszone, durch den der Draht von einer
Abzugtrommel oder von einem Ziehschlitten mit der Kraft Z (vgl. Abb. 1) hindurchgezogen
bzw. an den der Draht angeformt wird, besteht im einfachsten Fall aus einem mit einem
seitlichen Einlegeschlitz versehenen Düsenzug oder gemäß Abb. 1, 1a, 2 aus freilaufenden
Rollen, die dem Draht eine feste Führung geben.
[0021] Die in den Abb. 1 und 1a ersichtlichen, frei drehbaren Rollen 1 bis 5, 11 bis 14
stellen eine Umformungszone dar. Die Rollen verkörpern einen aus Wellenbergen und
-tälern bestehenden, vom Draht W durch die Einwirkung der Antriebskraft Z durchlaufenen
Kurvenzug, an dessen Oberfläche der Draht unter Führung in einem prismatischen Rollenprofil
angeformt wird.
[0022] Die Rollen 1 bis 5 - die Umformungszone kann aus beliebig vielen Rollen bestehen
- können fest angeordnet sein oder auch horizontal und vertikal verstellbar. Im einfachsten
Fall sind sie fest angeordnet. Die Rollen 11 bis 14 sind zum-Einlegen des Drahts und
zum Einstellen des Umformungsgrades, mindestens vertikal, gegebenenfalls auch horizontale
einstellbar. Bei festen unteren Rollen 1 bis 5 und höhenverstellbaren Rollen 11 bis
14 ist die Wellenamplitude 22 gemäß Abb. 2 und damit die Rollenumschlingung durch
den Draht einstellbar. Bei voller, in zwei Richtungen möglicher Einstellbarkeit aller
Rollen 1 bis 14 in Höhen- und Seitenrichtung, worauf die Pfeile in Abb. 1 hinweisen,
ist neben der Amplitude 22 auch die Wellenlänge 21 einstellbar. Es ist zweckmäßig,
den Horizontalabstand der Rollen 1 bis 14 bzw. deren Horizontalverstellbarkeit so
groß zu machen, daß die oberen Rollen 11 - 14 zur Herbeiführung eines besonders hohen
Abstreckgrads unter Bildung einer 180°-Umschlingung des Drahts . voll zwischen die
unteren Rollen 1 bis 5 eintauchen können (vgl. Abb. 1a). In Abb. 1 bezeichnet der
Durchmesser d1 den Durchmesser des verlängerten Drahts und der Durchmesser 1
0 den Durchmesser des eintretenden, zu verlängernden Drahts.
[0023] Die Krümmung der Wellenberge und -täler ist durch Rollen mit unterschiedlichen Werten
(Austausch der Rollen) zu beeinflussen oder auch zuweilen durch Erhöhung der Rückzugkraft
R (vgl. Abb. 1), die dafür sorgt, daß der Draht an die Oberfläche der Rolle sich fest
anformt und den vorberechneten Krümmungsradius annimmt.
[0024] Die Längung des Drahts findet in einem geometrisch dosierten Ausmaß im Auflaufbereich
bzw. in dem Übergang 23.0 und 23.2 (vgl. Abb. 2) statt; wegen der so erzwungenen gleichmäßigen
Längung kommt es nicht zu lokaler Einschnürung des Drahts. Eine weitere Längung stellt
sich im Ablaufbereich 23.1 und 23.3 ein. Der Längungsvorgang verläuft demnach so,
daß der Draht in den Übergangsbereichen von der konkaven zur konvexen Krümmung des
Kurvenzugs und umgekehrt im plastischen oder im teilplastischen Zustand abwechselnd
auf den beiden Außenseiten durch das Biegen einseitig gelängt (23.0; 23.2), sodann
im tangentenartigen Bereich durch die Längszugeinwirkung begradigt (23.1; 23.3), d.h.
zwischen Wellenberg und -tal und umgekehrt durch reinen Längszug gereckt bzw. gelängt,
wird.
[0025] Gemäß dem in Abb. 2 nur beispielsweise gezeigten einzigen Rollensatz sind durch Einstellung
der Wellenparameter (Amplitude 22 und Wellenlänge 21) und der Rollenkrümmung in Verbindung
mit einer Änderung der Abzugkraft Z beispielsweise auf dem Wege einer Änderung der
Rückzugkraft R jeweils unterschiedliche Umformungsgrade erzielbar.
[0026] Erfindungsgemäß nach den Ansprüchen 1 bis 3 vorgesehenes, im Verhältnis zu seiner
durchschlagenden Wirkung nur ganz geringfügiges Stauchen des gemäß Gattung des Anspruchs
1 verlängerten Drahtes um 1 %o bis 3 %, bringt den Drahtquerschnitt auf den Wert 1.001
bis 1.03 x
und hebt damit die Restdehnungsfähig- keit und das Streckgrenzenverhältnis an. Nach
Abb. 3 kann dieses Stauchen des verlängerten Drahts 44 in einem mittels Hindurchbeförderns
des Drahts durch einen zweckmäßigerweise um seine Längsachse in Umlauf versetzbaren
Richtsatz, z.B. feineinstellbaren Rollenrichtsatz 55, mittels Treibwalzensätzen 56,
57, von denen der hintere 57 - gegenüber dem Satz 56 nur mit der (0.999 bis 0.97)-fachen
Geschwindigkeit des Satzes 56 laufend - auf den Draht 44 im Sinne der Pfeilrichtung
45 hemmend einwirkt, durchgeführt werden. Nach Abb. 4 wird der verlängerte Draht in
einer Freizone 43, die er mittels Führung 54 gegen Ausknicken gesichert unter der
Einwirkung von Treibwalzensätzen 52, 53 passiert, von denen der Satz 53 um 1 %o bis
3 % langsamer läuft als der Satz 52 und damit im Sinne der Pfeilrichtung 45 ablaufbemmend
wirkt, gestaucht werden.
[0027] In der Einrichtung nach Abb. 3 kann alternativ der Richtsatz, als Rollenrichtsatz
ausgebildet, auch rotatorisch stillstehend angeordnet sein. Auch können die nur gegebenenfalls
vorgesehenen Treibwalzen 57 ebenfalls mit der Geschwindigkeit V
5 angetrieben sein, da sich eine Hemmkraft 45 auch dann aufbaut, wenn die Richtrollen
55 in genügend großer Anzahl vorgesehen sind.
1. Verfahren zu mit einer Durchmesserabnahme einhergehendem Verlängern von warmgewalztem,
einen Ausgangsdurchmesser d
o bis bspw. 20 mm aufweisendem Runddraht von 0,1 bis 1 % Kohlenstoffgehalt durch Hochgrad-Kaltumformen
mittels Hindurchführens des Drahts durch eine Umformungszone, und zwar insbesondere
so, daß der Draht in der Umformungszone auf dem Wege eines vermittels A
L- formens an einen aus sich aneinanderreihenden Wellenbergen und -tälern mit tangentenartigen
Übergängen bestehenden Kurvenzug in gespanntem Zustand und in entgegengesetzten Richtungen
unter der Wirkung einer Abzugkraft und einer Rückhaltekraft vor sich gehenden Hin-
und Rückbiegens laufend durch die Einwirkung der Abzugkraft später wieder zum Verschwinden
gebrachte Wellenberg- und -talkrümmungen erhält und dem die Wellenberge und -täler
passierenden Draht bei Lage der im Bereich der Krümmungsaußenseite jeweils auftretenden
biegungs- und längskraftbedingten Spannungen im plastischen Bereich dort im Zuge des
Hin- und Rückbiegens dosierte, sich bis zur Gesamtverlängerung addierende sowie über
den Drahtquerschnitt sich ausbreitende Teillängungen vermittelt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch das Kaltumformen verlängerte und dabei auf den Durchmesser (d
1) gebrachte Runddraht, unmittelbar im Anschluß an den Verlängerungsvorgang und kontinuierlich
mit diesem und/oder nach dem Verlängerungsvorgang und unabhängig von diesem, über
seine ganze Länge derart gleichmäßig gestaucht wird, daß sein Querschnitt um 1 %o
bis 3 % zunimmt, also den Wert 1.001 bis 1.03 x
erreicht (Abb. 3,4).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der verlängerte Runddraht
zum Stauchen im kontinuierlichen Durchlauf mit der Geschwindigkeit (V5) in eine Freizone (43), in der er am Ausknicken gehindert ist, eingespeist und aus
dieser mit einer Geschwindigkeit (V6) herausgeführt wird, deren Wert 0.999 bis 0.97 x V5 beträgt (Abb. 4).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der verlängerte Runddraht
(44) zum Stauchen, bei Angriff einer Hemmkraft (45) an seinem Auslaufende, bei kontinuierlichem
Durchlauf durch ein Rollenrichtsystem (55) einem geringfügigen Hin- und Rückbiegevorgang
unterworfen wird (Abb. 3).
4. Einrichtung zur Durchführung des Verlängerungsverfahrens nach den Ansprüchen 1
bis 3, in Gestalt einer Kaltumformungseinrichtung für den zu verlängernden Draht,
mit einer vom Draht kontinuierlich oder intermittierend mit vorbestimmter Abzugsgeschwindigkeit
unter Spannung durchlaufenen, fest angeordneten Umformungszone, diese insbesondere
mit an ihren formgebenden Flächen Wellenzugform aufweisenden, dort einen aus Wellenbergen
und -tälern mit tangentenartigen Übergängen bestehenden Kurvenzug verkörpernden, einstellbaren
Rollenwerkzeugen, die in Verbindung mit einer Einrichtung zum Aufbau einer Rückhaltekraft
dem Draht beim Durchlauf mindestens im Bereich der Krümmungsaußenseite eine aus Längsspannung
und Biegespannung zusammengesetzte, im plastischen Bereich liegende Spannung und dem
Draht so im Zuge eines Hin- und Rückbiegens bleibende, sich bis zur Gesamtverlängerung
addierende Teillängungen vermitteln, dadurch gekennzeichnet , daß im Anschluß an den
Verlängerungsbereich der Einrichtung, eine auf den verlängerten, auf den Durchmesser
(d1) reduzierten Runddraht (44) einwirkende Staucheinrichtung in Form zweier im Abstand
("Freizone" 43) voneinander angeordneter Treibwalzensätze (52 und 53) vorgesehen ist,
deren erster (52) die Fördergeschwindigkeit V5 und deren zweiter (53) die Fördergeschwindigkeit V6 = 0.999 bis 0.97 x V5 aufweist, wobei in der Freizone (43) eine Führung (54) des Runddrahtes gegen Ausknicken
vorgesehen ist (Abb. 4).
5. Einrichtung zur Durchführung des Verlängerungsverfahrens nach den Ansprüchen 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß als Staucheinrichtung ein Rollenrichtsystem (55)
mit feineinstellbarer Durchbiegung des verlängerten Runddrahts (44), gegebenenfalls
in Verbindung mit Treibwalzensätzen (56, 57), vorgesehen ist, von denen der im Auslauf
angeordnete (57) eine Hemmkraft (45) auf den verlängerten Runddraht ausübt (Abb.3).
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Rollenrichtsystem
(55) um den Draht herum in Umlauf versetzbar ist.