Einleitung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mauersturz zur Abstützung einer oder mehrerer
Mauerschichten beim Mauern von Bauwerken, wie z.B Überbrücken von Wandöffnungen, Tragen
von Ziegelfasaden und dgl., und der aus einem verhältnismässig dünnem Blechprofil
mit mindestens einem Schenkel besteht, welcher den Steg des Sturzes bildet und der
belastungsaufnehmende Teil des Sturzes ist.
Stand der Technik
[0002] Mauerstürze zum Uberbrücken von Wandöffnungen sind in vielen verschiedenen Ausführungen
bekannt (DE-OS 1.966.687, 2.533.856). Um so wenig auffällig zu sein wie möglich, werden
Stürze angestrebt die zumindestens zu einem Teil in der Fuge zwischen zwei Steinschichten
Platz erhalten und deshalb aus einem verhältnismässig dünnem Blechmaterial hergestellt
werden. Die ForderunG auf geringe Konstruktionshöhe führt jedoch mit, dass das Trägheitsmoment
bzw der Biegewiderstand sehr klein ist und der Sturz nur geringe Belastungen aufnehmen
kann. Zur Verbesserung der Tragfähigkeit solcher Stürze sind Spannbänder oder Spannstäbe
vorgeschlagen worden, (DE-OS 2.724.755) welche an den Schenkelendbereichen des Sturzesbefestigt
werden. Durch Anbringen dieser Spannbänder in den Ziegelstossfugen können diese unauffällig
untergebracht werden. In vielen Fällen ist die Anwendung von L-oder Z-förmigen Profilen
nicht möglich, da der die Belastung aufnehmende Steg oder Schenkel nicht versteckt
untergebracht werden kann bzw ni-cht sichtbar sein soll. Verschiedene Gründe dafür
können vorliegen sowohl bautechnische wie auch ästhetische solche. Ein Mauersturz
zum Uberbrücken einer Fenster- oder Türöffnung kann nicht mit mehreren Zentimetern
in die öffnung hineinragen, da dieser Platz für den Fenster- oder Türrahmen in Anspruch
genommen werden muss.
Zweck, Aufgabe und LösunG der Erfindung
[0003] Der Zweck der Erfindung ist einen Mauersturz der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen,
der beim Mauern die genügende Festigkeit zu Abstützung der Mauerschicht besitzt, der
gewichtsmässig leicht ist und dadurch durch sein Eigengewicht die Belastungsvoraussetzungen
wenig beeinflusst, der Torsionskräfte bedingt durch einseitige Belastung des Sturzes
während des Mauerns aufnehmen kann, und der aus einem dünnen Blechprofil auf einfache
Herstellungsweise biegbar ist ohne aufwendige Schweissoperationen. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zu Grunde eienen Mauersturz dieser Art zu schaffen der trotz seiner Leichtbauweise
während der Mauerarbeit grosse Belastungen aufnehmen kann, nach erfolgter Abbindung
des Mörtels jedoch zwischen den Ziegelsteinen nicht behindernd im Wege ist. Diese
Aufgabe wurde dadurch gelöst, dass der bzw die Schenkel je mit einer in dessen Längsrichtung
sich erstreckenden Materialschwächung beispielsweise einer Reihe von Schlitzen,Perforierungen
und/oder einem oder mehreren Ritzen, Rillen und dgl. oder Kombinationen davon versehen
ist, wobei die Materialschwächung so ausgebildet ist, dass die Belastungsfähigkeit
in der Ebene des Schenkels nur unbedeutend vermindert wird, während die Materialschwächung
gleichzeitig eine Bruchanzeige beim Biegen des Schenkels längs dieser bildet.
Erläuterung der Zeichnungsfiguren
[0004]
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Mauersturzes der Erfindung.
Fig. 2 ist eine Vorderansicht eines Teiles eines Bauwerkes mit einer Fenster- oder
Türöffnung in dem der erfindungsgemässe Mauersturz angebracht ist.
Fig. 3 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Schnitt nach der Linie III-III in der
Fig. 2.
Fig. 4 zeigt ebenfalls in perspektive ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 5 ist ein Schnitt durch eine Mauer versehen mit dem erfindungsgemässen Mauersturz
gemäss Fig. 4.
Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsvariante der Erfindung.
Fig. 7 ist ein Schnitt durch eine Mauer versehen mit dem Sturz gemäss Fig. 6.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] Der erfindungsgemässe Mauersturz 1 nach den Figuren 1-3 ist im Querschnitt hauptsächlich
Z-förmig, wobei der eine Schenkel 2 aus zwei im Winkel zueinander stehenden Teilen
2 und 3 besteht, die im Querschnitt die Form eines inverntierten V's besitzen. Der
Winkel zwischen dem Mittelteil 4 des Z-förmigen Profiles und dem erwähnten ersten
Schenkel 2 ist etwas grösser als 90°, so dass wenn der Mittelteil 4 horizontale Stellung
einnimmt diese schräg nach oben und aussen geneigt ist. Das Teil 3 des geneigten Schenkels
2 bildet hauptsächlich rechten Winkel mit dem horizontellen Mittelteil 4, welches
zur Anliegung gegen einen Baukörper gebracht werden kann.
[0006] Der zweite Schenkel 5 des Z-förmigen Blechprofils ist hauptsächlich rechtwinklig
gegen den Mittelteil 4 abgebogen und dient als belastungsaufnehmender Versteifungssteg
während dem Mauern und bis das Mauerwerk genügende eigene Festigkeit erhalten hat
um selbsttragend zu sein.
[0007] Der Schenkel 5 ist mit Materialschwächungen 6 längs seiner ganzen Länge versehen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen diese Materialschwächungen aus schlitz
förmigen Durchbrechungen mit schmalen Materialpartien zwischen den einzelnen Schlitzen,
die in einer Reihe auf Abstand von der Umbiegungskante angeordnet sind, welcher zweckmäsig
der Dicke einer Mauerfuge entspricht. Die Materialschwächung im Schenkel 5 ist so
angeordnet, dass die Tragfähigkeit des Schenkels in dessen Ebene nur unbedeutend verringert
wird. Auch andere Typen von Materialschwächungen - als Schlitze oder Perforierungen
sind möglich, beispielsweise Ritze, Rillen oder auch Kombinationen zwischen den genannten
Massnahmen. Sobald das Mauerwerk eigene Tragfähigkeit erhalten hat, kann der Abschnitt
des Schenkels 5, der sich von dessen freien Endkante bis zur Materialschwächung 6
erstreckt, entweder in Richtung gegen das Mittelteil 4 des Sturzes abgebogen werden
oder auch kann dieser Abschnitt durch wiederholtes Umbiegen längs der MaterialschwächunG
6 abgebrochen werden. Der übriggebliebene Teil des Schenkels 5 kann als Tropfnase
dienen.
[0008] Um die Biegefestigkeit und Torsionssteifigkeit des Sturzes zu erhöhen, ist die freie
Endkante des Schenkels 180° umgebogen, so wie dies aus Fig. 1 hervorgeht.
[0009] Das horizontale Mittelteil 4 des Sturzes 1 ist auf der dem Schenkel 5 abgewandten
Seite mit einer Ausstanzung 7 versehen, durch die eine Zunge 8 gebildet weird, welche
auf drei Seiten durch die Ausstanzung vom Mittelteil getrennt ist. Die Zunge 8 liegt
normalerweise in gleicher Ebene wie das Mittelteil 4 und kann von Hand etwa 90° nach
unten gebogen werden und bildet dadurch eine Abstützung, so dass sich die Hinterkante
des Sturzes durch die Belastung der Ziegelsteine im weichen Mörtel nicht schräg stellen
kann.
[0010] Eine zusätzliche Tragfähigkeit des Mauerzuges wird mit Hilfe von Spannbändern 11
erhalten, die mit den Schenkeln 2 und 5 so verbunden werden dass eine Lastübertragung
erfolgen kann. Die Spannbänder werden zwischen den Stossfugen der Ziegelsteine angebracht
und bestehen aus einem Platteisen oder dgl. das an den Enden mit Umbiegungen 23,24
versehen ist die teils in die Schlitze 6 des Schenkels 5 eingeführt werden können
und teils über die freie Endkante des Schenkels 2 gebogen werden können.
[0011] Der in Fig. 1-3 dargestellte Sturz ist in erster Hand zum Uberbrücken von Öffnungen
vorgesehen, hat aber neben seiner Funktion als solcher auch als Wasserableiter zu
dienen,für das Wasser das an der Rükseite einer Fasadenbedeckung oder dgl. abläuft.
[0012] Fürr massive Mauerwerke und dgl. kann der in Fig. 1-3 dargestellte Sturz nicht angewandt
werden da der Schenkel 2 nicht untergebracht werden kann und sichtbar auch nicht sein
soll. In solchen Fällen kann der in Fig. 4 und 5 gezeigte Sturz 9 zur Anwendung kommen,
welcher hauptsächlich U-förmig ist und überall dort zum Einsatz gebracht werden kann
wo die Unterseiteder Maueröffnung durch beispielsweise einen Fenster- oder Türrahmen
verdeckt wird. Um den Sturz 9 genügende Tragfähigkeit geben zu können sind die Schenkel
12,13 mit verhältnismässig grosser Steghöhe ausgebildet, welche den grössten Teil
der auftretenden Belastungen aufnehmen. Materialschwächungen 6 sind in beiden Schenkeln
12,13 auf einigem Abstand von der Biegungskante vorgesehen. An den Endpartien des
Sturzes werden entsprechend der Länge der Auflagefläche die Schenkelabschnitte 12,
13 bis zur Materialschwächung entfernt, so wie das beispielsweise in Fig. 2 veranschaulich
ist. Die Teile der Schenkel welche sich in die Maueröffnung erstrecken verbleiben
während des Mauerns bis zur Abbindung des Mörtels intakt und nehmen dadurch die Belastung
des Sturzes von einer oder mehreren Steinschichten auf. Sobald das Mauerwerk genügende
Festigkeit erhalten hat, so dass es ihr eigenes Gewicht zu tragen vermag, können die
äusseren Abschnitte der Schenkel 12,31 bis zur Materialschwächung 6 durch wiederholtes
hin- und herbiegen abgebrochen werden, so wie das in Fig. 5, rechter Teil der Abbildung
dargestellt ist. In dieser Ausbildung kann eventuell der Sturz durch Mörtel eingekleidet
werden.
[0013] Es ist auch möglich den äusseren Abschnitt der Schenkel 12,13 gegen die Unterseite
des Mittelteils 10 des Sturzes zu biegen, so wie dies im linken Teil der Fig. 5 verdeutlicht
ist. Soll in die Maueröffnung ein Tür- oder Fensterrahmen 14 eingesetztwerden, kann
zumindestens ein Teil des Zwischenraumes zwischen Rahmen und Steinschicht um den Sturz
9 herum einen Fugmasse eingeführt werden, die vom Tür- oder Fensterfutter überdeckt
werden.
[0014] Das Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 6 und 7 zeigt einen Sturz 16 der dort
zur Anwendung kommt wo der Mauerverband nicht selbsttragend ist und nur durch Armeierung
oder dgl. erziehlt werden kann. Der Sturz 16 besteht aus einem haupsächlich U-förmigen
Blechprofil, das in dem Mittelteil 17 zwischen den Schenkeln 19 und 20 mit einer in
Längsrichtung des Sturzes verlaufenden dachförmigen Partie 18 ausgebildet ist. In
der Nähe der Biecungskanten sind wieder Materialschwächungen 6 vorgesehen, wobei die
Schlitze in der dachförmigen Partie 18 in unmittelbarar Nähe der Umbiegung vorgesehen
sind, während die Schlitze in den Schenkeln 19 und 20 einen Abstand von etwa einer
Mauerfuge aufweisen.
[0015] Die dachförmigen Partie 18 wird in einer Aussparung 21 in den Mauersteinen die die
erste Schicht bilden eingeführt, wobei der übrige Hohlraum der Aussparung 21 mit Mörtel
oder dgl. ausgefüllt wird. Sobald das Mauerwerk genügende Tragfähigkeit erhalten hat,
können entweder nur die Schenkel 19 und 20 längs ihren Materialschwächungen 6 abgebrochen
oder umgebrochen werden oder auch die Schenkel 19,20 mitsamt den Mittelteilen 17 auf
beiden Seiten der dachförmigen Partie l8 längs den Schlitzen 6 abgebrochen werden.
[0016] Diese Art von Armierung l8 ist besonders für grossvolumige Steine zweckmässig, wie
z,B Gasbetonsteine leichtklinker Steine, Betonsteine, Betonhohlsteine usw.
[0017] Die erfindungsgemässen Mauerstürze bestehen aus verhältnismässig dünnem Stahlblech
(beispielsweise 0,7-1,0mm Dicke), es ist aber auch möglich die Stürze aus so genannten
Streckmetallnetzen herzustellen, wobei die Materialschwächung durch Ritze oder Rillen
erziehlt wird.
1. Mauersturz zur Abstützung einer oder mehrerer Mauerschichten beim Mauern von Bauwerken,
wie z.B Uberbrücken von Wandöffnungen, Tragen von Ziegelfasaden und dgl., und der
aus einem verhältnismässig dünnem Blechprofil mit mindestens einem Schenkel besteht,
welcher den Steg des Sturzes bildet und der belastungsaufnehmende Teil des Sturzes
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der bzw die Schenkel (5;12,13;19,20) je mit einer in dessen Längsrichtung sich
erstreckenden Materialschwächung beispielsweise einer Reihe von Schlitzen (6) Perforierungen
und/oder einem oder mehreren Ritzen, Rillen und dgl. oder Kombinationen davon versehen
ist, wobei die Materialschwächung so ausgebildet ist, dass die Belastungsfähigkeit
in der Ebene des Schenkels ( ) nur unbedeutend vermindert wird, während die Materialschwächung
gleichzeitig eine Bruchanzeige beim Biegen des Schenkels längs dieser bildet.
2. Mauersturz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialschwächung in der Nähe einer Biegekante des Sturzes vorgesehen ist.
3. Mauersturz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialschwächung (6) auf einem Abstand von der Biegekante der Schenkels
angeordnet ist der etwa der Dicke einer Mauerfuge entspricht.
4. Mauersturz nach Anspruch 3, mit einem im wesentlichen L- oder Z-förmigen Querschnitt,
und mit zwischen den Schenkeln in den Ziegelstossfugen angeordneten Spannbändern,
dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächung (6) Durchbrechungen sind die zur
Befestigung des einen Endes der Spannbänder (11) dienen.
5. Mauersturz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Mittelteil (4) des Sturzes in dem dem Schenkel (5) mit den Materialschwächungen
(6) abgewandtem Endbereich Ausstanzungen (7) vorgesehen sind, durch die Zungen (8)
mit einer Länge entsprechend der Dicke einer Mauerfuge gebildet werden, und welche
Zungen (8) in eine Stellung quer zum Mittelteil (4) abbiegbar sind und Abstützungen
fürdie eine Längskante des Sturzes bilden.
6. Mauersturz nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser U-förmigen Querschnitt besitzt, und dass die Schenkel (12,13) des U-Profiles
mit in dessen Längsrichtung verlaufenden Materialschwächungen (6) versehen ist.
7. Mauersturz nach Anspruch 1 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der im Querschnitt U-förmige Sturz in dem Mittelteil (17) zwischen den Schenkeln
(19,20) mit einer dachförmigen Partie (18) ausgebildet ist, und dass in nahem Anschluss
an die Biegekanten zwischen dem Mittelteil (17) und der dachförmigen Partie (l8) Materialschwächungen
(6) vorgesehen sind.