(19)
(11) EP 0 008 792 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.03.1980  Patentblatt  1980/06

(21) Anmeldenummer: 79103268.3

(22) Anmeldetag:  05.09.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E05D 5/14, E05B 3/00, F16B 12/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB NL SE

(30) Priorität: 11.09.1978 DE 2839420

(71) Anmelder: Gebrüder Schmeing
D-4280 Borken-Weseke (DE)

(72) Erfinder:
  • Meyering, Otto
    D-4286 Oeding (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Beschlag für Türen od. dgl.


    (57) Um bei einem aus Holz bestehenden Beschlag für Türen od. dgl. die erforderliche Kraftübertragung ohne Zerstörung des Holzes zu erreichen, wird der einzusetzende Verstärkungseinsatz an seinem freien Ende mit einem hohlkehlenartigen Ringraum (7) ausgerüstet, wobei der Außenschenkel des Ringraumes in eine im Holz ausgearbeitete Nut (9) eingreift. Vorzugsweise besteht der Verstärkungseinsatz aus Kunststoff, wobei das äußere freie Ende des Verstärkungseinsatzes die Gleitflächen von sich aufeinander bewegenden Bauteilen bildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen mit einem Verstärkungseinsatz für das kraftübertragende Bauteil versehenen Beschlag für Türen od. dgl.

    [0002] In der AT-PS 11 5o 67 wird ein Griff aus Horn cd. dgl. für Türen und Fenster beschrieben, bei welchem eine in die zur Aufnahme des Stiftes bestimmte Öffnung eingeschraubte Metallbuchse vorgesehen ist, die durch allseitig auf das die Öffnung umgebende Hornmaterial ausgeübten Druck fest eingepreßt ist.

    [0003] Durch diese Anordnung wird eine Ausfütterung des aus relativ weichem Material bestehenden Griffes durch ein die erforderliche Festigkeit zur Übertragung der Kraft aufweisendes Material erreicht.

    [0004] In vielen Fällen ist der Einsatz von Holz für Türklinken oder Türbänder erwünscht. Dieser Einsatz war aber bisher dadurch eingeschränkt, daß die zwangsläufig relativ kleinen Holzteile nicht in der Lage waren, die erforderlichen Kräfte zum öffnen und Schließen einer Tür oder zum Betätigen der Türklinke aufzunehmen.

    [0005] In der CH-PS 2o 41 88 wird ein Scharnier beschrieben, bei welchem die Scharnierbänder aus Furnierblättern bestehen, die zusammengepreßt die erforderliche Festigkeit aufweisen.

    [0006] Der kraftübertragende Stift ist dabei einfach in einer Schlinge der Furnierblätter gelagert. Ein besonderer Schutz der Furnierblätter gegen die zu übertragende Kraft ist bei dieser bekannten Einrichtung nicht vorgesehen und der Einsatz nicht furnierten Holzes erscheint bei einer solchen Anordnung nicht möglich, da befürchtet werden muß, daß im Bereich der Kanten ein Ausbrechen des Holzes eintreten wird.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türbeschlag zu schaffen, der aus Holz bestehen kann, aber trotzdem die erforderliche Festigkeit aufweist, und zwar auch über einen längeren Gebrauch der Tür hin gesehen.

    [0008] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch die Anwendung der folgenden Merkmale bei aus Holz bestehendem Beschlag:

    a) der Verstärkungseinsatz weist an seinem äußeren, freiliegenden Ende einen hohlkehlenartigen, zum freien Ende hin geschlossenen Ringraum auf,

    b) der Außenschenkel des Ringraumes greift mit seiner freien Länge voll in eine in Holz vorgesehene Nut ein.



    [0009] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird eine Türklinke oder ein Türband geschaffen, das aus normalem Holz hergestellt werden kann, d.h. nicht aus Furnierblättern gepreßt werden muß. In das Holzbauteil wird eine zylindrische Bohrung eingebohrt und in diese ein aus Metall oder Kunststoff bestehender Verstärkungseinsatz eingesetzt. Der Verstärkungseinsatz weist als wesentliches Merkmal der Erfindung an seinem äußeren Ende einen hohlkehlenartigen, zum freien Ende hin geschlossenen Ringraum auf, der mit seinem äußeren Schenkel in eine Nut im Holzbauteil eingreift. Hierdurch wird das Holzbauteil durch den äußeren Schenkel des Verstärkungseinsatzes verstärkt und kann daher in diesem Bereich nicht ausbrechen, wobei ein unter Umständen durch das Einsetzen des Verstärkungseinsatzes erzeugter Druck wiederum durch den Schenkel, der in der Nut des Holzes sitzt, aufgenommen und ausgeglichen wird.

    [0010] Der Verstärkungseinsatz weist dabei den Vorteil auf, daß er mit seinem äußeren Ende eine Gleitfläche bildet, die entweder zylindrisch ausgebildet in das Türschild eingreift oder die stirnseitig ausgebildet, als Gleitfläche bei der Türangel dient, so daß der Bandlappen am Türblatt auf dem Stocklappen am Türstock gleiten kann, ohne daß Verschleißerscheinungen am Holzbauteil auftreten.

    [0011] Es ist erkennbar, daß der Verstärkungseinsatz in besonders vorteilhafter Weise aus Kunststoff hergestellt werden kann, wobei heute Kunststoffe bekannt sind, die eine ausreichende Festigkeit aufweisen, aber leicht bearbeitbar sind. In gleicher Weise sind aber auch Leichtmetalle einsetzbar, die ebenfalls die erforderliche Festigkeit besitzen können und gute Gleiteigenschaften aufweisen.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in

    Fig. 1 ein Türband, in

    Fig. 2 einen Schnitt durch das Türband gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1, in

    Fig. 3 in einer auseinandergezogenen Darstellungsweise eine Türklinke mit Klinke, Vierkantdorn und Schild und in

    Fig. 4 einen Schnitt durch die Klinke gemäß Fig. 3 gemäß der Linie 4 - 4 in Fig. 3.



    [0013] In Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein Bandlappen bezeichnet, der am Türblatt festgelegt wird und mit 2 ein Stocklappen, der am Türstock angebracht wird. Die Bewegung und Halterung der Tür erfolgt über den im Stocklappen 2 angeordneten Stift 3.

    [0014] Wie die Schnittdarstellung in Fig. 2 zeigt, ist im Bandlappen 1 eine Bohrung 4 vorgesehen, in die ein Verstärkungseinsatz 5 eingesetzt wird, der an.seiner Außenseite bei 6 aufgerauht ist. Der Verstärkungseinsatz weist eine zentrale Bohrung zur Aufnahme des metallischen Stiftes 3 auf und an seinem äußeren freien Ende einen hohlkehlenartigen Ringraum 7, der nach außen hin durch einen freien Außenschenkel 8 begrenzt wird. Im Bandlappen 1 ist zur Aufnahme dieses freien Außenschenkels eine Nut eingefräst, die mit 9 bezeichnet ist und in die der Außenschenkel eingreift. Hierdurch wird ein ringförmiges Festlegen des Verstärkungseinsatzes im Bandlappen erreicht. Der Verstärkungseinsatz ist dabei so angeordnet, daß er etwas über die Kante 1o des Bandlappens 1 vorsteht, so daß dadurch eine Gleitfläche gebildet wird, an der ein in gleicher Weise ausgebildeter Verstärkungseinsatz 5 anliegt, der im Stocklappen 2 angeordnet ist.

    [0015] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist eine Türklinke dargestellt, die die eigentliche Klinke 11 aufweist. Die Klinke 11 sitzt in einer Klinkenwelle 12, die den an sich bekannten Vierkantdorn 14 aufnimmt. Der Vierkantdorn greift im eingesetzten Zustand der Türklinke in eine Klinkenwelle 12 der gegenüberliegenden Türklinke, die ebenfalls eine Klinke 11 besitzt. Wie aus der Schnittdarstellung in Fig. 4 zu ersehen ist, greift die Klinke 11 mit ihrem Befestigungsteil, mit welchem sie an der Klinkenwelle 12 angreift, durch die Klinkenwelle 12 hindurch, und zwar durch einen in der Klinkenwelle 12 vorgesehenen Verstärkungseinsatz 15, so daß hier eine Kraftübertragung der Drückbewegung der Klinke erfolgt, ohne daß dabei das Holz der Klinkenwelle beansprucht wird. Die Bewegung wird vielmehr unmittelbar auf den Vierkantdorn 14 übertragen.

    [0016] Auch der Verstärkungseinsatz 15 gemäß den Fig. 3 und 4 weist einen hohlkehlenartigen Ringraum auf, der in gleicher Weise zur Festigkeit des Holzteiles beiträgt, wie dies bereits anhand der Fig. 2 erläutert wurde.

    [0017] Der Verstärkungseinsatz steht beim Anwendungsbeispiel einer Türklinke über die Klinkenwelle vor, so wie das besonders deutlich in Fig. 3 zu sehen ist, hier ist der überstand mit 16 bezeichnet. Dieser Überstand greift in das Türschild 17 und arbeitet hier mit einem Gleitring 18 zusammen, der in die entsprechende öffnung des Türschildes eingesetzt ist.

    [0018] Das Türschild weist weiterhin eine Ausnehmung 19 zur Aufnahme des Schlüssels auf, wobei auch dieser Bereich durch einen Kunststoffeinsatz 2o geschützt wird, so daß Beschädigungen des Holzes durch Einsetzen, insbesondere häufiges Einsetzen der Schlüssel nicht auftreten können.

    [0019] Auch der Verstärkungseinsatz gemäß Fig. 4 weist an seiner Außenseite eine Aufrauhung auf, die zu seiner Haltbarkeit innerhalb des Holzteiles beiträgt.

    [0020] Es ist selbstverständlich, daß die Verstärkungseinsätze in die entsprechenden Bohrungen eingeklebt sein können oder daß die Aufrauhung so ausgebildet ist, daß nach Einpressen des Verstärkungseinsatzes in das Holz, hierdurch der Verstärkungseinsatz bereits allein gehalten wird.


    Ansprüche

    1. Mit einem Verstärkungseinsatz für das kraftübertragende Bauteil versehener Beschlag für Türen od. dgl., gekennzeichnet durch die Anwendung der folgenden Merkmale bei aus Holz bestehendem Beschlag:

    a) der Verstärkungseinsatz weist an seinem äußeren, freiliegenden Ende einen hohlkehlenartigen, zum freien Ende hin geschlossenen Ringraum (7) auf,

    b) der Außenschenkel (8) des Ringraumes (7) greift mit seiner freien Länge voll in eine im Holz vorgesehene Nut (9) ein.


     
    2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils das äußere freie Ende des Verstärkungseinsatzes (5, 15) die Gleitflächen von sich gegeneinander bewegenden Bauteilen bildet.
     
    3. Beschlag nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungseinsatz (5, 15) an seiner Außenseite mit einer seine Haftfähigkeit verbessernden Aufrauhung versehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht