[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen mit einem Verstärkungseinsatz für das kraftübertragende
Bauteil versehenen Beschlag für Türen od. dgl.
[0002] In der AT-PS 11 5o 67 wird ein Griff aus Horn cd. dgl. für Türen und Fenster beschrieben,
bei welchem eine in die zur Aufnahme des Stiftes bestimmte Öffnung eingeschraubte
Metallbuchse vorgesehen ist, die durch allseitig auf das die Öffnung umgebende Hornmaterial
ausgeübten Druck fest eingepreßt ist.
[0003] Durch diese Anordnung wird eine Ausfütterung des aus relativ weichem Material bestehenden
Griffes durch ein die erforderliche Festigkeit zur Übertragung der Kraft aufweisendes
Material erreicht.
[0004] In vielen Fällen ist der Einsatz von Holz für Türklinken oder Türbänder erwünscht.
Dieser Einsatz war aber bisher dadurch eingeschränkt, daß die zwangsläufig relativ
kleinen Holzteile nicht in der Lage waren, die erforderlichen Kräfte zum öffnen und
Schließen einer Tür oder zum Betätigen der Türklinke aufzunehmen.
[0005] In der CH-PS 2o 41 88 wird ein Scharnier beschrieben, bei welchem die Scharnierbänder
aus Furnierblättern bestehen, die zusammengepreßt die erforderliche Festigkeit aufweisen.
[0006] Der kraftübertragende Stift ist dabei einfach in einer Schlinge der Furnierblätter
gelagert. Ein besonderer Schutz der Furnierblätter gegen die zu übertragende Kraft
ist bei dieser bekannten Einrichtung nicht vorgesehen und der Einsatz nicht furnierten
Holzes erscheint bei einer solchen Anordnung nicht möglich, da befürchtet werden muß,
daß im Bereich der Kanten ein Ausbrechen des Holzes eintreten wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türbeschlag zu schaffen, der aus
Holz bestehen kann, aber trotzdem die erforderliche Festigkeit aufweist, und zwar
auch über einen längeren Gebrauch der Tür hin gesehen.
[0008] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch die Anwendung der
folgenden Merkmale bei aus Holz bestehendem Beschlag:
a) der Verstärkungseinsatz weist an seinem äußeren, freiliegenden Ende einen hohlkehlenartigen,
zum freien Ende hin geschlossenen Ringraum auf,
b) der Außenschenkel des Ringraumes greift mit seiner freien Länge voll in eine in
Holz vorgesehene Nut ein.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird eine Türklinke oder ein Türband geschaffen,
das aus normalem Holz hergestellt werden kann, d.h. nicht aus Furnierblättern gepreßt
werden muß. In das Holzbauteil wird eine zylindrische Bohrung eingebohrt und in diese
ein aus Metall oder Kunststoff bestehender Verstärkungseinsatz eingesetzt. Der Verstärkungseinsatz
weist als wesentliches Merkmal der Erfindung an seinem äußeren Ende einen hohlkehlenartigen,
zum freien Ende hin geschlossenen Ringraum auf, der mit seinem äußeren Schenkel in
eine Nut im Holzbauteil eingreift. Hierdurch wird das Holzbauteil durch den äußeren
Schenkel des Verstärkungseinsatzes verstärkt und kann daher in diesem Bereich nicht
ausbrechen, wobei ein unter Umständen durch das Einsetzen des Verstärkungseinsatzes
erzeugter Druck wiederum durch den Schenkel, der in der Nut des Holzes sitzt, aufgenommen
und ausgeglichen wird.
[0010] Der Verstärkungseinsatz weist dabei den Vorteil auf, daß er mit seinem äußeren Ende
eine Gleitfläche bildet, die entweder zylindrisch ausgebildet in das Türschild eingreift
oder die stirnseitig ausgebildet, als Gleitfläche bei der Türangel dient, so daß der
Bandlappen am Türblatt auf dem Stocklappen am Türstock gleiten kann, ohne daß Verschleißerscheinungen
am Holzbauteil auftreten.
[0011] Es ist erkennbar, daß der Verstärkungseinsatz in besonders vorteilhafter Weise aus
Kunststoff hergestellt werden kann, wobei heute Kunststoffe bekannt sind, die eine
ausreichende Festigkeit aufweisen, aber leicht bearbeitbar sind. In gleicher Weise
sind aber auch Leichtmetalle einsetzbar, die ebenfalls die erforderliche Festigkeit
besitzen können und gute Gleiteigenschaften aufweisen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
Fig. 1 ein Türband, in
Fig. 2 einen Schnitt durch das Türband gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1, in
Fig. 3 in einer auseinandergezogenen Darstellungsweise eine Türklinke mit Klinke,
Vierkantdorn und Schild und in
Fig. 4 einen Schnitt durch die Klinke gemäß Fig. 3 gemäß der Linie 4 - 4 in Fig. 3.
[0013] In Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein Bandlappen bezeichnet, der am Türblatt festgelegt wird
und mit 2 ein Stocklappen, der am Türstock angebracht wird. Die Bewegung und Halterung
der Tür erfolgt über den im Stocklappen 2 angeordneten Stift 3.
[0014] Wie die Schnittdarstellung in Fig. 2 zeigt, ist im Bandlappen 1 eine Bohrung 4 vorgesehen,
in die ein Verstärkungseinsatz 5 eingesetzt wird, der an.seiner Außenseite bei 6 aufgerauht
ist. Der Verstärkungseinsatz weist eine zentrale Bohrung zur Aufnahme des metallischen
Stiftes 3 auf und an seinem äußeren freien Ende einen hohlkehlenartigen Ringraum 7,
der nach außen hin durch einen freien Außenschenkel 8 begrenzt wird. Im Bandlappen
1 ist zur Aufnahme dieses freien Außenschenkels eine Nut eingefräst, die mit 9 bezeichnet
ist und in die der Außenschenkel eingreift. Hierdurch wird ein ringförmiges Festlegen
des Verstärkungseinsatzes im Bandlappen erreicht. Der Verstärkungseinsatz ist dabei
so angeordnet, daß er etwas über die Kante 1o des Bandlappens 1 vorsteht, so daß dadurch
eine Gleitfläche gebildet wird, an der ein in gleicher Weise ausgebildeter Verstärkungseinsatz
5 anliegt, der im Stocklappen 2 angeordnet ist.
[0015] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist eine Türklinke dargestellt,
die die eigentliche Klinke 11 aufweist. Die Klinke 11 sitzt in einer Klinkenwelle
12, die den an sich bekannten Vierkantdorn 14 aufnimmt. Der Vierkantdorn greift im
eingesetzten Zustand der Türklinke in eine Klinkenwelle 12 der gegenüberliegenden
Türklinke, die ebenfalls eine Klinke 11 besitzt. Wie aus der Schnittdarstellung in
Fig. 4 zu ersehen ist, greift die Klinke 11 mit ihrem Befestigungsteil, mit welchem
sie an der Klinkenwelle 12 angreift, durch die Klinkenwelle 12 hindurch, und zwar
durch einen in der Klinkenwelle 12 vorgesehenen Verstärkungseinsatz 15, so daß hier
eine Kraftübertragung der Drückbewegung der Klinke erfolgt, ohne daß dabei das Holz
der Klinkenwelle beansprucht wird. Die Bewegung wird vielmehr unmittelbar auf den
Vierkantdorn 14 übertragen.
[0016] Auch der Verstärkungseinsatz 15 gemäß den Fig. 3 und 4 weist einen hohlkehlenartigen
Ringraum auf, der in gleicher Weise zur Festigkeit des Holzteiles beiträgt, wie dies
bereits anhand der Fig. 2 erläutert wurde.
[0017] Der Verstärkun
gseinsatz steht beim Anwendungsbeispiel einer Türklinke über die Klinkenwelle vor,
so wie das besonders deutlich in Fig. 3 zu sehen ist, hier ist der überstand mit 16
bezeichnet. Dieser Überstand greift in das Türschild 17 und arbeitet hier mit einem
Gleitring 18 zusammen, der in die entsprechende öffnung des Türschildes eingesetzt
ist.
[0018] Das Türschild weist weiterhin eine Ausnehmung 19 zur Aufnahme des Schlüssels auf,
wobei auch dieser Bereich durch einen Kunststoffeinsatz 2o geschützt wird, so daß
Beschädigungen des Holzes durch Einsetzen, insbesondere häufiges Einsetzen der Schlüssel
nicht auftreten können.
[0019] Auch der Verstärkungseinsatz gemäß Fig. 4 weist an seiner Außenseite eine Aufrauhung
auf, die zu seiner Haltbarkeit innerhalb des Holzteiles beiträgt.
[0020] Es ist selbstverständlich, daß die Verstärkungseinsätze in die entsprechenden Bohrungen
eingeklebt sein können oder daß die Aufrauhung so ausgebildet ist, daß nach Einpressen
des Verstärkungseinsatzes in das Holz, hierdurch der Verstärkungseinsatz bereits allein
gehalten wird.
1. Mit einem Verstärkungseinsatz für das kraftübertragende Bauteil versehener Beschlag
für Türen od. dgl., gekennzeichnet durch die Anwendung der folgenden Merkmale bei
aus Holz bestehendem Beschlag:
a) der Verstärkungseinsatz weist an seinem äußeren, freiliegenden Ende einen hohlkehlenartigen,
zum freien Ende hin geschlossenen Ringraum (7) auf,
b) der Außenschenkel (8) des Ringraumes (7) greift mit seiner freien Länge voll in
eine im Holz vorgesehene Nut (9) ein.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils das äußere freie
Ende des Verstärkungseinsatzes (5, 15) die Gleitflächen von sich gegeneinander bewegenden
Bauteilen bildet.
3. Beschlag nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungseinsatz
(5, 15) an seiner Außenseite mit einer seine Haftfähigkeit verbessernden Aufrauhung
versehen ist.