[0001] Moderne Fertigbauweisen, pflegeleichte Küchen-, Badezimmer- und Kellereinrichtungen,
kunststoffurnierte Möbel, die zunehmende Ausstattung der Haushalte mit Tiefkühltruhen,
Kühlschränken, Wasch- und Geschirrspülmaschinen, d. h. Geräten mit emaillierten oder
kunststoffbeschichteten großflächigen Metallwänden haben die Nachfrage nach flüssigen
Allzweckreinigungsmitteln für die Anwendung im Haushalt in den letzten Jahren stark
ansteigen lassen. Aber auch in Gewerbebetrieben hat die Anwendung derartiger Mittel
zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei wird eine möglichst einfache und problemlose
Anwendbarkeit gefordert. Meist werden die Mittel als vorzugsweise wäßrige Konzentrate
in den Handel gebracht. Sie lassen sich verdünnt oder unverdünnt auf ein feuchtes
saugfähiges Tuch beliebiger Beschaffenheit oder einen Schwamm aufbringen, mit dem
dann die harten Oberflächen aus Metall, lackiertem Holz, Kunststoff, keramischen Erzeugnissen
wie Porzellan, Fliesen, Kacheln und dergleichen abgewischt und dadurch Staub, Fettschmutz
und Flecken entfernt werden. Dabei wird gewünscht, daß diese Oberflächenbehandlung
keine Reinigungsmittelflecken und -streifen zurückläßt und keine Nachbehandlung mit
einem mit klarem Wasser getränkten, feuchten Tuch erfordert.
[0002] Vom Markt her und aus der Literatur sind bereits zahlreiche derartige Reinigungsmittel
bekannt. Darüber hinaus ist auch aus der Patentliteratur bekannt, diesen Reinigungsmitteln
zur Verstärkung ihrer Reinigungskraft verschiedene Polymere zuzusetzen.
[0003] Aus der DE-AS 10 51 440 sind flüssige Reinigungsmittel bekannt, die für alle Zwecke,
insbesondere jedoch zum Waschen von Textilien, eingesetzt werden und zur Steigerung
des Schmutztragevermögens unter anderem wasserlösliche Cellulose- oder Stärkederivate
oder auch wasserlösliche oder kolloidal lösliche Polymerisate, wie Polyvinylpyrrolidon,
enthalten können.
[0004] Aus der AT-PS 2 78 216 sind flüssige Reinigungsmittel bekannt, die ebenfalls wasserlösliche
hochmolekulare Substanzen als Schmutzträger enthalten können..-Als Beispiele werden
wasserlösliche Salze der Polyacrylsäure und auch .wasserlösliche Derivate der Cellulose
wie Carboxymethylcellulose genannt.
[0005] Aus der US-PS 35 91 509 sind flüssige Allzweckreiniger bekannt, die neben wasserlöslichen
synthetischen oberflächenaktiven Substanzen, organischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls
wasserlöslichen Gerüstsubstanzen eine geringe Menge einer speziellen wasserlöslichen
Carboxymethylcellulose, nämlich einer solchen mit einem Substitutionsgrad von etwa
1 bis etwa 2 und einem Polymerisationsgrad von etwa 1000 bis etwa 3000 sowie Wasser
enthalten. Aus der DE-OS 26 10 995 sind flüssige gerüststoffhaltige Reinigungsmittel
für harte Oberflächen mit geringen Mengen an Tensiden in Kombination mit geringen
Mengen eines Gemisches aus Polyvinylalkohol und/oder Polyvinylpyrrolidon und Polysaccharidsalz
bekannt, die ebenfalls ein verbessertes Schmutzentfernungsvermögen aufweisen sollen.
[0006] Schließlich sind noch aus der DE-AS 27 09 690 flüssige Reinigungsmittel für harte
Oberflächen bekannt, die ebenfalls reinigungsverstärkende Zusätze an wasserlöslichen
hochmolekularen Substanzen, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon und Carboxymethylcellulose,
enthalten können.
[0007] Keiner der vorstehend genannten polymeren Reinigungsverstärker genügt voll den Ansprüchen,
die der Verbraucher heute an ein flüssiges Reinigungsmittel für harte Oberflächen
stellt. So erklärt sich auch, daß diese teilweise schon lange bekannten Polymeren
keine nennenswerte Bedeutung als Zusätze zu den in großen Mengen verwendeten Haushaltsreinigern
erlangten. Einige Nachteile dieser bekannten Polymeren sind z. B. unzureichende Löslichkeit,
zu starke Verdickungswirkung oder Rückstands-, d. h. Schlieren- oder Filmbildung bei
der Anwendung der Mittel, wenn diese Polymere in den Mengen enthalten, die zu einer
Reinigungsverstärkung notwendig ist.
[0008] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man zu einer völlig unerwarteten Steigerung
der Reinigungsleistung flüssiger Reinigungsmittel für harte Oberflächen kommt, wenn
man anstelle der bekannten Zusätze an schmutztragenden Verbindungen wesentlich geringere
Mengen an Polyethylenglycolen mit einem bestimmten Molgewicht zusetzt.
[0009] Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein flüssiges Reinigungsmittel für harte
Oberflächen in Form verdünnter, vorzugsweise wäßriger Lösungen mit einem Gehalt an
anionischen, nichtionischen oder kationischen Tensiden oder geeigneten Gemischen daraus,
organischen und/oder anorganischen Gerüstsubstanzen, gegebenenfalls wasserlöslichen
Lösungsmitteln oder Lösungsvermittlern sowie sonstigen üblichen Bestandteilen derartiger
Reinigungsmittel und organischen Polymeren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
als organische Polymere 0,05 bis 0,5, vorzugsweise 0,08 bis 0,4 Gew.-% wasserlösliche
Polyethylenglycole mit einem Molgewicht zwischen 300.000 und 4.000.000, vorzugsweise
zwischen 500.000 und 1.000.000 einsetzt. Bei diesen Einsatzmengen, die eine unerwartete
Reinigungsverstärkung bewirken, ist keiner der oben genannten Nachteile der bekannten
Polymeren zu beobachten.
[0010] Die genannten Polyethylenglycole werden in bekannter Weise dadurch hergestellt, daß
man Ethylenglycole in bekannter Weise einem Polykondensationsprozeß unterwirft. Man
kann sie auch als Kondensationspolymere des Ethylenoxids mit Ethylenglycol oder Wasser
auffassen. Sie besitzen die allgemeine Formel FO(-CH
2-CH
2-O)
n H, wobei n im Falle der erfindungsgemäß eingesetzten Polyethylenglycole zwischen
4800 und 64.600 variieren kann.
[0011] Derartige Polymere sind auch im Handel erhältlich und werden von der Firma Union
Carbon Carbide Corporation (UCC) unter dem Namen "POLYOX vertrieben.
[0012] Es können praktisch alle üblichen Tenside und Gemische von Tensiden eingesetzt werden,
die im Molekül wenigstens einen hydrophoben organischen Rest und einen wasserlöslich
machenden anionischen, nichtionischen oder kationischen Rest enthalten. Bei dem hydrophoben
Rest handelt es sich meist um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 - 26,
vorzugsweise 10 - 22 und insbesondere 12 - 18 C-Atomen oder um einen alkylaromatischen
Rest mit 6 - 18, vorzugsweise 8 - 16 aliphatischen C-Atomen. Bei den Tensidgemischen
wäre die bekannte Unverträglichkeit der meisten anionischen und kationischen Tenside
miteinander zu beachten.
[0013] Bevorzugt verwendet man in Mengen von 1 - 30 Gew.-% Tenside aus der Gruppe der synthetischen
anionischen Tenside, der Seifen und der nichtionischen Tenside und deren Gemische.
Besonders bevorzugt sind Tensidkombinationen aus anionischen Tensiden aus der Gruppe
der Sulfonat- und Sulfattenside und den nichtionischen Tensiden vom Typ der ethoxylierten
Alkanole, Alkenole und Alkylphenole. Als weitere Komponente kann eine Seife enthalten
sein.
[0014] Wegen der geringen Menge an den erfindungsgemäß verwendeten Polymeren beträgt das
Gewichtsverhältnis der Gesamttensidmenge zu dem Polymeren mindestens 10 : 1, insbesondere
mindestens 20 : 1.
[0015] Als anionische Tenside sind z. B. Seifen aus natürlichen oder synthetischen, vorzugsweise
gesättigten Fettsäuren, gegebenenfalls auch aus Harz- oder Naphthensäuren brauchbar.
Geeignete synthetische anionische Tenside sind solche vom Typ der Sulfonate, Sulfate
und der synthetischen Carboxylate.
[0016] Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsulfonate (C
9-15-Alkyl), Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man
sie beispielsweise aus Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch
Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure
Hydrolyse der Sulfonierungsgruppe erhält, in Betracht. Weiter eignen sich Alkansulfonate,
die aus Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxydation und anschließende Hydrolyse
bzw. Neutralisation bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind. Weitere
brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die Ester von d-Sulfofettsäuren, z. B. die
d-Sulfönsäuren aus hydrierten Methyl- oder Ethylestern der Cocos-, Palmkern- oder
Talgfettsäure.
[0017] Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester primärer Alkohole
(z. B. aus Cocosfettalkoholen, Talgfettalkoholen oder Oleylalkohol) und diejenigen
sekundärer Alkohole. Weiterhin eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide, Fettsäuremonoglyceride
oder Umsetzungsprodukte von 1 - 4 Mol Ethylenoxid mit primären oder sekundären Fettalkoholen
oder Alkylphenolen.
[0018] Weitere geeignete anionische Tenside sind die Fettsäureester bzw. -amide von Hydroxy-
oder Amino-carbonsäuren bzw. -sulfonsäuren, wie z. B. die Fettsäuresarcoside, -glycolate,
-lactate, -tauride oder -isethionate.
[0019] Die anionischen Tenside können in Form ihrer Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalze
sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin vorliegen.
Die Natriumsalze werden meist aus Kostengründen bevorzugt.
[0020] Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 4 - 40, vorzugsweise 4 - 20
Mol Ethylenoxid oder Ethylenoxid und Propylenoxid an 1 Mol Fettalkohol, Alkandiol,
Alkylphenol, Fettsäure, Fettamin, Fettsäureamid oder Alkansulfonamid verwendbar. Besonders
wichtig sind die Anlagerungsprodukte von 5 - 16 Mol Ethylenoxid oder Ethylen- und
Propylenoxid an Cocos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol oder an sekundäre Alkohole
mit 8 - 18, vorzugsweise 12 - 18 C-Atomen, sowie an Mono- oder Dialkylphenole mit
6 - 14 C-Atomen in den Alkylresten. Neben diesen wasserlöslichen Nonionics sind aber
auch nicht bzw. nicht vollständig wasserlösliche Polyglycolether mit 1 - 4 Ethylenglycoletherresten
im Molekül von Interesse, insbesondere, wenn sie zusammen mit wasserlöslichen nichtionischen
oder anionischen Tensiden eingesetzt werden.
[0021] Weiterhin sind als nichtionische Tenside die wasserlöslichen, 20 - 250 Ethylenglycolethergruppen
und 10 - 100 Propylenglycolethergruppen enthaltenden Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
an Polypropylenoxid, Alkylendiaminpoly-propylenglycol und Alkylpolypropylenglycole
mit 1 - 10 C-Atomen in der Alkylkette brauchbar, in denen die Polypropylenglycolkette
als hydrophober Rest fungiert.
[0022] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide sind verwendbar. Typische Vertreter
sind beispielsweise die Verbindungen N-Dodecyl-N,N-dimethylaminoxid, N-Tetradecyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid,
N-Hexadecyl-N,N-bis-(2,3-dihydroxypropyl)-aminoxid.
[0023] Die kationischen Tenside enthalten wenigstens eine hydrophobe und wenigstens eine
basische, gegebenenfalls als Salz vorliegende wasserlöslich machende Gruppe. Bei der
hydrophoben Gruppe handelt es sich um eine aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
mit vorzugsweise 10 - 22 C-Atomen oder um eine alkyl- bzw. cycloalkylaromatische Gruppe
mit vorzugsweise 8 - 16 aliphatischen C-Atomen. Als basische Gruppen kommen in erster
Linie basische Stickstoffatome in Frage, die auch mehrfach in einem Tensidmolekül
vorhanden sein können; bevorzugt handelt es sich um quartäre Ammoniumverbindungen
wie beispielsweise N-Dodecyl-N,N,N-trimethylammoniummetho- sulfat, N-Hexadecyl- bzw.
N-Octadecyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid, N,N-Dicocosalkyl-ti,N-dimethylammonium,-
chlorid, N-Dodecyl-N,N-dimethyl-N-benzylammoniumbromid, das Umsetzungsprodukt von
1 Mol Talgalkylamin mit 10 Mol Ethylenoxid, N-Dodecyl-N,N',N'-trimethyl-1,3-diaminopropan,
N-Hexadecylpyridiniumchlorid.
[0024] Die genannten Stickstoffverbindungen lassen sich durch entsprechende Verbindungen
mit quartärem Phosphoratom oder mit tertiärem Schwefelatom ersetzen.
[0025] Für die erfindungsgemäßen flüssigen Reinigungsmittel werden als Gerüstsubstanzen
in ihrer Gesamtheit alkalisch reagierende anorganische oder organische Verbindungen,
insbesondere anorganische oder organische Komplexbildner verwendet, die bevorzugt
in Form ihrer Alkali- oder Aminsalze, insbesondere der Kaliumsalze vorliegen. Zu den
Gerüstsubstanzen zählen hier auch die Alkalihydroxide, von denen bevorzugt das Kaliumhydroxid
eingesetzt wird. Als anorganische komplexbildende Gerüstsubstanzen eignen sich besonders
die alkalisch reagierenden Polyphosphate, insbesondere die Tripolyphosphate sowie
die Pyrophosphate. Sie können ganz oder teilweise durch organische Komplexbildner
ersetzt werden. Weitere erfindungsgemäß brauchbare anorganische Gerüstsubstanzen sind
beispielsweise Dicarbonate, Carbonate, Borate, Silikate oder Orthophosphate der Alkalien.
[0026] Zu den organischen Komplexbildnern vom Typ der Aminopolycarbonsäuren gehören unter
anderem die Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylen-diamintriessigsäure
und Polyalkylen-polyamin-N-polycarbonsäuren. Als Beispiele für Di- und Polyphosphonsäuren
seien genannt: Methylendiphosphonsäure, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Propan-1,2,3-triphosphonsäure,
Butan-1,2,3,4-tetraphonsäure, Polyvinylphosphonsäure, Mischpolymerisate aus Vinylphosphonsäure
und Acrylsäure, Ethan-1,2,dicarboxy-1,2-diphosphonsäure, Ethan-1,2-di- carboxy-1,2-dihydroxy-diphosphonsäure,
Phosphonobernsteinsäure, 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotri-(me- thylenphosphonsäure),
Methyl-amino- oder Ethylamino-di-(methylenphosphonsäure) sowie Ethylendiamin-tetra-(me-
thylenphosphonsäure).
[0027] In jüngerer Zeit sind in der Literatur verschiedenste, meist N- oder P-freie Polycarbonsäuren
als Gerüstsubstanzen vorgeschlagen worden, wobei es sich vielfach, wenn auch nicht
ausschließlich, um Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate handelt. Eine große Zahl
dieser Polycarbonsäuren besitzen ein Komplexbildungsvermögen für Calcium. Hierzu gehören
z. B. Citronensäure, Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure, Tetrahydrofurantetracarbonsäure
usw.
[0028] Da Reinigungsmittel für den Haushalt im allgemeinen fast neutral bis schwach alkalisch
eingestellt sind, d. h. ihre wäßrigen Gebrauchslösungen bei Anwendungskonzentrationen
von 2 - 20, vorzugsweise von 5 - 15 g/1 Wasser oder wäßriger Lösung einen pH-Wert
im Bereich von 7,0 - 10,5, vorzugsweise 7,5 - 9,5, besitzen, kann zur Regulierung
des pH-Wertes ein Zusatz saurer oder alkalischer Komponenten erforderlich sein.
[0029] Als saure Substanzen eignen sich übliche anorganische oder organische Säuren oder
saure Salze, wie beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Bisulfate der Alkalien,
Aminosulfonsäure, Phosphorsäure oder andere Säuren des Phosphors, insbesondere die
anhydrischen Säuren des Phosphors bzw. deren saure Salze oder deren sauer reagierende
feste Verbindungen mit Harnstoff oder anderen niederen Carbonsäureamiden, Teilamide
der Phosphorsäuren oder der anhydrischen Phosphorsäure, Citronensäure, Weinsäure,
Milchsäure und dergleichen.
[0030] Sofern der Gehalt an alkalischen Gerüstsubstanzen nicht zur Regulierung des pH-Wertes
ausreicht, können auch noch alkalisch wirkende organische oder anorganische Verbindungen
wie Alkanolamine, nämlich Mono-, Di- oder Triethanolamin oder Ammoniak zugesetzt'werden.
[0031] Außerdem kann man an sich bekannte Lösungsvermittler einarbeiten, wozu außer den
wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln wie insbesondere niedermolekularen aliphatischen
Alkoholen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen auch die sogenannten hydrotropen Stoffe vom
Typ der niederen Alkylarylsulfonate beispielsweise Toluol-, Xylol- oder Cumolsulfonat
gehören. Sie können auch in Form ihrer Natrium-und/oder Kalium- und/oder Alkylaminosalze
vorliegen. Als Lösungsvermittler sind weiterhin wasserlösliche organische Lösungsmittel
verwendbar, insbesondere solche mit Siedepunkten oberhalb von 75 °C wie beispielsweise
die Ether aus gleich- oder verschiedenartigen mehrwertigen Alkoholen oder die Teilether
aus mehrwertigen Alkoholen. Hierzu gehören beispielsweise Di- oder Triethylenglycolpolyglycerine
sowie die Teilether aus Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol oder Glycerin
mit aliphatischen, 1 - 4 Kohlenstoffatome im Molekül enthaltenden einwertigen Alkoholen.
[0032] Als wasserlösliche oder mit Wasser emulgierbare organische Lösungsmittel kommen auch
Ketone, wie Aceton, Methylethylketon sowie aliphatische, cycloaliphatische, aromatische
und chlorierte Kohlenwasserstoffe, ferner die Terpenalkohole in Betracht.
[0033] Zur Regulierung der Viskosität empfiehlt sich gegebenenfalls ein Zusatz von höheren
Polyglycolethern mit Molgewichten bis etwa 600 oder Polyglycerin. Weiterhin empfiehlt
sich zur Regulierung der Viskosität ein Zusatz an Natriumchlorid und/oder Harnstoff.
[0034] Außerdem können die beanspruchten Mittel Zusätze an Farb-und Duftstoffen, Konservierungsmitteln
und gewünschtenfalls auch antimikrobiell wirksamen Mitteln beliebiger Art enthalten.
[0035] Als zu verwendende antimikrobielle Wirkstoffe kommen solche Verbindungen in Betracht,
die in den erfindungsgemäßen flüssigen Mitteln stabil, und wirksam sind. Dabei handelt
es sich um phenolische Verbindungen vom Typ der halogenierten Phenole mit 1 - 5 Halogensubstituenten,
insbesondere chlorierte Phenole; Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- und Phenylphenole mit
1 - 12 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten und mit 1 - 4 Halogensubstituenten, insbesondere
Chlor und Brom im Molekül; Alkylen-bisphenole, insbesondere durch 2 - 6 Halogenatome
und gegebenenfalls niedere Alkyl- oder Trifluormethylgruppen substituierte Derivate,
mit einem Alkylenbrückenglied mit 1 - 10 Kohlonstoffatomen; Hydroxybenzoesäuren bzw.
deren Ester und Amido, insbesondere Anilide, die im Benzoesäure- und/oder
Anilinrest, insbesondere auch 2 oder 3-Halogenatome und/oder Trifluormethylgruppen
substituiert sein können; Orthophenoxyphenole, die durch 1 7, vorzugsweise 2- 5 Halogehatome
und/oder die Hydroxyl-, Cyano-, Methoxycarbonyl-und Carboxylgruppe oder niederes Alkyl
substituiert sein können. Besonders bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe vom Phenyltyp
sind z. B. O-Phenylphenol,2-Phenylphenol, 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlcrdiphenylether,
3,4',5-Tribromsalicylanilid und 3,3',5,5',6,6'-Hexachloro-2,2'-dihydro- xy-diphenylmethan.
[0036] Weitere brauchbare antimikrobielle Wirkstoffe sind die sowohl durch Brom als auch
durch die Nitrogruppe substituierten niederen Alkohole bzw. Diole mit 3 - 5 Kohlenstoffatomen
wie z. B. die Verbindungen 2-Brom-2-nitro- propandiol-1,3, 1-Brom-1-nitro-3,3,3-trichlorpropanol,
2,2-Brom-2-nitro-butanol-1.
[0037] Ferner eignen sich auch Bis-diguanide wie z. B. das 1,6-Bis-(p-chlorphenyldiguanido)-hexan
in der Form des Hydrochlorids, Acetats oder Gluconats sowie auch N,N'-disubstituierte
2-Thion-tetrahydro-1,3,5-thiadinazine wie z. B, das 3,5-Dimethyl-, 3,5-Diallyl-, 3-Benzl-5-methyl-und
insbesondere das 3-Benzyl-5-carboxymethyl-tetrahydro-1,3,5-thiadiazin als zusätzliche
antikrobiclle Wirkstoffe.
[0038] Bevorzugt können Formaldehyd-Aminoalkohol-Kondansationsprodukte zum Einsatz kommen.
Die Produkte werden durch Umsetzung einer wäßrigen Lösung von Formaldehyd mit Aminoalkoholen,
z. B. 2-Aminoethanol, 1-Amino-2-propanol 2-Aminoiso-butanol, 2(2'-Aminoethyl)-aminoethanol
hergestellt.
[0039] Darüber hinaus kann es für weitere Anwendungsbereiche vorteilhaft sein, zusätzlich
noch weitere antimikrobiell wirksame Substanzen etwa vom Typ der quaternären Ammoniumverbindungen,
beispielsweise ein Benzylalkyldimethylammoniumchlorid zuzusetzen.
V e r s u c h e
[0040] Zum Nachweis der Vorteile der erfindungsgemäßen gegenüber den bekannten Reinigungsmitteln
für harte Oberflächen wurden Vergleiche hinsichtlich ihres Reinigungsvermögens und
ihrer Rückstandsbildung angestellt.
[0041] Zur Prüfung des Reinigungsvermögens diente die unten beschriebene Testmethode, die
sehr gut reproduzierbare Ergebnisse liefert. Ferner wurden die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
und je ein Vergleichsprodukt für mehrere Wochen zum Gebrauchstest an Hausfrauen übergeben.
Nach der Testzeit wurden diese Testpersonen zu ihren Erfahrungen hinsichtlich Reinigungswirkung
und Rückstandsverhalten befragt.
[0042] Ferner wurde in Laborversuchen auf Spiegeln, schwarzen Kacheln und Kunststoffflächen
das Rückstandsverhalten überprüft. Hierbei wurden jeweils nebeneinanderliegende Flächen
mit den verdünnten Lösungen der erfindungsgemäßen Mittel und mit einem Vergleichsprodukt
behandelt. Ohne Nachwischen wurden die Testflächen an der Luft trocknen gelassen und
das Aussehen der trockenen Flächen durch mehrere Testpersonen beurteilt.
Prüfung der Reinigungswirkung
[0043] Das zu prüfende Reinigungsmittel wird auf eine künstlich angeschmutzte Kunststoffoberfläche
gegeben. Als künstliche Anschmutzung wird ein Gemisch aus Ruß, Maschinenöl, Triglycerid
gesättigter Fettsäuren und niedersiedendem aliphatischen Kohlenwasserstoff verwendet.
Die Testfläche von 26 x 28 cm wird mit Hilfe eines Flächenstreichers gleichmäßig mit
2 g der künstlichen Anschmutzung beschichtet.
[0044] Ein Kunststoffschwamm wird jeweils mit 1
"2 ml der zu prüfenden Reinigungsmittellösung getränkt und maschinell auf der Testfläche
bewegt. Nach 6 Wischbewegungen wird die gereinigte Testfläche unter fließendes Wasser
gehalten und der lose sitzende Schmutz entfernt. Die Reinigungswirkung, d.h., der
Weißgrad der so gereinigten Kunststoffoberfläche wird mit einem photoelektrischen
Farbmeßgerät LF 90 (Dr. B. Lange) gemessen. Als Weiß-Standard dient die saubere weiße
Kunststoffoberfläche.
[0045] Da bei der Messung der sauberen Oberfläche auf 100 % eingestellt und die angeschmutzte
Fläche mit O angezeigt wird, sind die abgelesenen Werte bei den gereinigten Kunststoff-Flächen
mit dem Prozentgehalt Reinigungsvermögen (% RV) gleichzusetzen. Bei den nachstehenden
Versuchen sind die angegebenen % RV-Werte die nach dieser Methode ermittelten Werte
für das Reinigungsvermögen der untersuchten Reinigungsmittel. Sie stellen jeweils
Mittelwerte aus 4fachen Bestimmungen dar.
B e i s p i e 1 e
Beispiel 1
[0046]

[0047] Der Allzweckreiniger zeigt bei der Anwendung als 1 %ige wäßrige Lösung ein RV von
85 %. Das Vergleichsprodukt ohne POLYOX ein RV von 64 %. Setzte man dem Vergleichsprodukt
0,3 Gew.-% Polyvinylalkohol zu, so wurde ebenfalls nur ein Wert von 63 % RV erhalten.
Erhöhte man dessen Anteil auf 0,5 Gew.-%, so war trotzdem keine Steigerung der Reinigungsleistung
festzustellen. Außerdem wurde das Produkt dabei so hochviskos, daß eine weitere Erhöhung
des Anteils an Polyvinylalkohol schon allein aus diesem Grunde nicht mehr sinnvoll
war.
[0048] Bei der Prüfung des Rückstandsverhaltens wurde eine schwarze Kachelwand zur Hälfte
mit der 1 %igcn Lösung des Reinigungsmittels nach Beispiel 1 und zur anderen Hälfte
mit der des Vergleichsmusters mit 0,3 Gew.-% Polyvinylalkohol abgewischt. Nach dem
Trocknen an der Luft zeigte die mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelte Fläche
keinen sichtbaren Rückstand, während die Vergleichsfläche deutliche Putzstreifen aufwies.
Beispiel 2
[0049]

[0050] RV des unverdünnten Produktes: 98 % RV des unverdünnten Vergleichsproduktes ohne
Polymer: 75 %.
Beispiel 3
[0051]

[0052] Nach der Anwendung auf Spiegeln, schwarzen Kacheln und Kunststoffoberflächen war
kein sichtbarer Rückstand zu erkennen.
Beispiel 4
[0053]

[0054] RV der 1 %igen Lösung: 84 % RV der 1 %igen Lösung des Vergleichsmusters ohne POLYOX:
60 %.
[0055] Das Rückstandsverhalten war wie bei den vorstehenden Beispielen einwandfrei.
Beispiel 5
[0056]

[0057] RV der 2 %igen Lösung: 64 % RV der 2 %igen Lösung des Vergleichsproduktes ohne Polymer:
42 %.
[0058] Der Versuch, in diese Rezeptur anstelle von POLYOX andere bekannte Polymere, z. B.
Polyvinylalkohol, Polyacrylate oder Mischpolymerisate aus Acryl- und Methacrylsäure
einzuarbeiten, scheiterte an deren mangelndem Löslichkeit in diesem Mittel.
Beispiel 6
[0059]

[0060] Eine Erhöhung der als Reinigungsverstärker bekannten Polymere in den Vergleichsmustern
4) und 5) war nicht möglich, da bereits die hier eingesetzten Mengen nicht mehr klar
löslich waren.
1. Flüssiges Reinigungsmittel für harte Oberflächen, auf Basis von wäßrigen Lösungen
von Tensiden, Gerüstsubstanzen und organischen Polymeren, dadurch gekennzeichnet,
daß es als organische Polymere 0,05 bis 0,5, vorzugsweise 0,08 bis O,4Gew.-% wasserlösliche
Polyethylenglycole mit einem Molgewicht zwischen 300.000 und 4.000.000, vorzugsweise
zwischen 500.000 und 1.000.000 enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es synthetische anionische
Tenside, Seifen oder nichtionische Tenside, oder deren Gemische in Mengen von 1 -
30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtrezeptur, enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Tensidkombination
aus anionischen Tensiden aus der Gruppe der Sulfonat- und Sulfattenside und nichtionischen
Tensiden vom Typ der ethoxylierten Alkanole, Alkenole und Alkylphenole, gegebenenfalls
zusammen mit einer Seife, enthält.
4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es weiterhin Lösungsvermittler,
vorzugsweise Toluol-, Xylol- oder Cumolsulfonat enthält.
5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Lösungsvermittler
Ether aus gleich- oder verschiedenartigen mehrwertigen Alkoholen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen
enthält.
6. Mittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es weiterhin antimikrobielle
Wirkstoffe enthält.
7. Mittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es als antimikrobielle
Wirkstoffe Aldehyd-Kondensationsprodukte enthält.
8. Mittel nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als antimikrobielle
Wirkstoffe quartäre Ammoniumverbindungen enthält.
9. Mittel nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es weiterhin als pH-Regulierungsmittel
Stickstoffverbindungen wie Ammoniumhydroxid oder Mono-, Di- oder Trialkanolamin enthält.
10.Mittel nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es weiterhin Farb- und
Duftstoffe und Konservierungsmittel enthält.