[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Druckerzeugnissen mit
wechselnden Eindrucken bzw. Aktualisierungen im Komplettdruck mit einer weiteren Druckeinheiten
zugeordneten Eindruckeinheit, die mindestens zwei unabhängig voneinander und von einem
gemeinsamen Gegendruckzylinder, der von der zu bedruckenden Papierbahn umschlungen
ist, aktivierbare bzw. passivierbare Druckwerke aufweist.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS 20 33 836 bekannt. Bei der bekannten
Anordnung wird jedoch zur Bewerkstelligung eines Plattenwechsels das jeweils passivierte
Druckwerk nicht vom Gegendruckzylinder abgestellt, vielmehr wird hierbei lediglich
der Plattenzylinder vom jeweils benachbarten Zylinder abgeschwenkt oder umgekehrt.
Es muß daher bei der bekannten Anordnung am Plattenzylinder gearbeitet werden, während
der benachbarte Zylinder praktisch mit Maschinengeschwindigkeit läuft, was sich negativ
auf die Arbeitssicherheit auswirkt. Es besteht daher eine hohe Unfallgefahr. Zudem
ist es bei der bekannten Anordnung praktisch nicht zu vermeiden, das Farbwerk und
im Falle einer Offsetmaschine auch das Feuchtwerk im Maschinenrahmen zu verschieben,
was die Bedienbarkeit sehr erschweren kann. Im Falle einer Ausgestaltung der bekannten
Anordnung als Offsetmaschine besteht ein weiterer Nachteil darin, daß der als Gegendruckzylinder
dienende Gummizylinder bzw. der am Gegendruckzylinder anliegende Gummizylinder des
jeweils passivierten Druckwerks auch nach der Passivierung noch einen gewissen Farbauftrag
aufweist und mit dieser Restfarbe noch eine gewisse Zeit das Druckbild der vorangegangenen
Form druckt. Dies führt daher zu einem nicht unbeträchtlichen Anfall von Makulatur.
Eine Möglichkeit zum Reinigen bzw. Wechseln des Gummituchs während der Passivierungsphase
besteht nicht, da der Gummizylinder offensichtlich von der Passivierung des zugehörigen
restlichen Druckwerks nicht betroffen ist. Außerdem wird in der DE-OS 20 33 836 vorgeschlagen,
beim Aktivieren eines Druckwerks der Eindruckeinheit die Maschinengeschwindigkeit
abzusenken. Dies wird offensichtlich für notwendig erachtet, um bei einem unmittelbaren
Hochfahren des neu in Betrieb zu nehmenden Druckwerks aus dem Stillstand auf die volle
Betriebsdrehzahl Registerschwankungen so klein wie möglich zu halten. Auch von dieser
Seite her ist daher Makulaturanfall zu befürchten. Die dem bekannten Vorschlag anhaftenden
Nachteile sind daher insbesondere in einer schlechten Wirtschaftlichkeit zu sehen.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Vermeidung
der Nachteile der bekannten Anordnung eine Vorrichtung eingangs erwähnter Art so zu
verbessern, daß nicht nur der Anfall von Makulatur weitestgehend vermieden wird, sondern
auch eine hohe Arbeitssicherheit und eine leichte Bedienbarkeit gewährleistet sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die komplett an den gemeinsamen,
dauernd mit dem Maschinenhauptantrieb verbundenen Gegendruckzylinder an- bzw. abstellbaren
Druckwerke der Eindruckeinheit jeweils einen eigenen, nach Beendigung des Beschleunigungsvorgangs
passivierbaren Beschleunigungsmotor aufweisen und über jeweils eine als Eintourenkupplung
ausgebildete Schaltkupplung mit dem Maschinenhauptantrieb verbindbar sind, deren verstellbares
Kupplungselement unabhängig vom druckwerksseitigen Antriebsräderzug ist und mittels
einer Stellvorrichtung betätigbar ist, welche mittels einer die Maschinengeschwindigkeit
und die Geschwindigkeit des mittels seines Beschleunigungsmotors aus dem Stillstand
beschleunigten Druckwerks abgreifenden Synchronisiereinrichtung aktivierbar ist.
[0005] Infolge des hier vorgesehenen, jedem Druckwerk der Eindruckeinheit zugeordneten Beschleunigungsmotors,
der das zugeordnete Druckwerk aus dem Stillstand hochschleppt und vor dem durch die
Synchronisiereinrichtung kontrollierten Einkuppelvorgang bis auf Betriebsdrehzahl
beschleunigen kann, verläuft der Ankuppelvorgang in vorteilhafter Weise relativ weich,
d.h. eine-schlag- bzw. stoßartige Belastung des Maschinenhauptantriebs, die sich in
Registerschwankungen äußern könnte, wird praktisch vollständig vermieden. Von hierher
ist daher praktisch keine Makulatur zu befürchten. Da der Beschleunigungsmotor nach
Beendigung des Beschleunigungsvorgangs passiviert wird, unterbleibe in vorteilhafter
Weise eine Leistungsaufnahme bzw. Leistungsabgabe, so daß auch von dieser Seite her
Registerschwankungen und damit Makulaturanfall nicht zu befürchten sind. Das jeweils
passivierte Druckwerk kann praktisch komplett oder jedenfalls mit seinem Gummizylinder
vom gemeinsamen Gegendruckzylinder abgeschwenkt werden, was eine hohe Arbeitssicherheit
gewährleistet und in vorteilhafter Weise gleichzeitig die Möglichkeit bietet, das
Gummituch zu waschen bzw. zu wechseln, was sich ebenfalls positiv auf die Vermeidung
von Makulatur auswirkt. Die hier vorgesehene Schaltkupplung ist in vorteilhafter Weise
so ausgebildet, daß zum Kuppeln keine Antriebsräder des druckwerksseitigen Antriebsräderzugs
verschoben werden müssen, so daß diese stets in gegenseitigem, registerhaltigem Eingriff
stehen, womit eine Nachstellung in vorteilhafter Weise nicht erforderlich wird, was
sich ebenfalls positiv auf die Vermeidung von Makulaturanfall auswirkt.
[0006] Weitere besonders zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der
übergeordneten Maßnahmen sind in den Ansprüchen 2 bis 10 gekennzeichnet.
[0007] Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0008] Hierbei zeigen:
Figur1 eine Ansicht einer Vorrichtung erfindungsgemäßer Art mit zwei Eindruckwerken,
Figur 2 eine Teilansicht der Antriebsseite der in Figur 1 dargestellten Anordnung
anhand eines im Bereich der Maschinenseitenwand geführten Schnittes und
Figur 3 eine Ansicht der'der Anordnung nach Figur 1 zugeordneten Antriebseinheit sowie
der zugehörigen Schaltkupplungen in teilweise geschnittener Darstellung.
[0009] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung erfindungsgemäßer Art soll beispielsweise
eine Vierfarben-Druckmaschine, von der hier der Einfachheit halber lediglich eine
Druckeinheit 1 dargestellt ist, sowie eine der Vierfarben-Druckmaschine in Laufrichtung
der Papierbahn 2 vorgeordnete Eindruckeinheit 3 umfassen. Die Eindruckeinheit 3 umfaßt
ein oberes, als Ganzes mit 4 bezeichnetes sowie ein unteres, als Ganzes mit 5 bezeichnetes
Druckwerk. Der Aufbau der Druckwerke 4 bzw. 5 sist an sich bekannt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um Offset-Druckwerke der auch in den Druckeinheiten
der Mehrfarben-Druckmaschine verwendeten Art. Den Druckwerken 4 bzw. 5 der Eindruckeinheit
3 ist ein gemeinsamer, hier als Gummiwalze ausgebildeter Gegendruckzylinder 6 zugeordnet,
um den die Papierbahn 2 mit einem Winkel von etwa 180° herumgeführt ist. Hierzu ist
die Papierbahn 2 zunächst unterhalb des unteren Druckwerks 5 durch die Eindruckeinheit
3 hindurchgeführt und im Bereich zwischen der Eindruckeinheit 3 und der nachgeordneten
Druckeinheit der Mehrfarben-Druckmaschine entsprechend umgelenkt. Die hierzu erforderlichen
Umlenkrollen sind bei 7 bzw. 8 angedeutet. Eine derartige Papierbahnführung ist ohne
weiteres möglich, da die Papierbahn 2 der Eindruckeinheit-3 infolge ihrer Anordnung
vor der Mehrfarben-Druckmaschine in unbedrucktem Zustand zugeführt wird und in der
Eindruckeinheit 3 lediglich ein Druck von einer Seite her erfolgt. Die nachfolgenden
Druckeinheiten der Mehrfarben-Druckmaschine, in denen von beiden Seiten gedruckt wird,
durchläuft die Papierbahn ohne Zwischenführung bzw. Umlenkung.
[0010] Die Druckwerke 4 bzw. 5 der Eindruckeinheit 3 sind unabhängig voneinander sowie unabhängig
von den Druckwerken der nachgeordneten Druckeinheiten l etc. aktivierbar und in Arbeitsstellung
verbringbar, d.h. an den Gegendruckzylinder 6 anstellbar. Der hierzu benutzte Anstellmechanismus
ist an sich bekannt und entspricht im wesentlichen dem in den Druckeinheiten 1 etc.
der Mehrfarben-Druckmaschine verwendeten Anstellmechanismus. In angestelltem Zustand
ist das jeweilige Druckwerk 4 bzw. 5 der Eindruckeinheit 3 in die Anstellautomatik
der Gesamtmaschine einbezogen, so daß beispielsweise beim Wiederanfahren der Maschine
nach einer Betriebsstörung die Anstellung des gerade arbeitenden Druckwerks 4 bzw.
5 der Eindruckeinheit 3 in an sich bekannter Weise eine hier nicht näher dargestellte,
über sämtliche Druckeinheiten der Mehrfarben-Druckmaschine und die Eindruckeinheit
3 sich erstreckende Längswelle vorgesehen sein, mit der die einzelnen Einheiten über
geeignete Kegelradtriebe verbunden sind. Im Bereich der Eindruckeinheit 3 wird nun
der Gegendruckzylinder 6 stets von der genannten Längswelle, d.h. vom Maschinenhauptantrieb
her angetrieben. Die Druckwerke 4 bzw. 5 der Eindruckeinheit 3 dagegen sollen lediglich
während des normalen Druckbetriebs mit dem Maschinenhauptantrieb gekoppelt sein. Beim
Erreichen der von der jeweils aufgespannten Form benötigten Stückzahl wird das gerade
druckende Druckwerk 4 bzw. 5 der Eindruckeinheit 3 vom Maschinenhauptantrieb abgekuppelt.
Gleichzeitig wird das zwischenzeitlich vorbereitete andere Druckwerk angekuppelt.
Der Plattenwechsel geht somit fliegend vorsich. Zur Vermeidung einer stoß- bzw. schlagartigen
Belastung des Maschinenhauptantriebs %beim Einkuppeln des Druckwerks 4 bzw. 5 ist
den Druckwerken 4 bzw. 5 der Eindruckeinheit 3 jeweils ein Beschleunigungsmotor 9
zugeordnet, der das neu in Betrieb zu nehmende Druckwerk aus dem Stillstand bis in
den Drehzahlbereich des Maschinenhauptantriebs hochschleppt. Diese Beschleunigungsmotoren
9 sind zweckmäßig von Hand etwa mittels Knopfdruck einschaltbar. Sobald die Betriebsdrehzahl
des Maschinenhauptantriebs erreicht ist, wird das beschleunigte Druckwerk mittels
einer Schaltkupplung mit dem Maschinenhauptantrieb verbunden. Da keine weitere Beschleunigung
mehr erforderlich ist, gestaltet sich daher der Einkuppelvorgang relativ weich, so
daß stoß- bzw. schlagartige Belastungen des Hauptantriebs, die sich in Registerschwankungen
äußern können, unterbleiben.
[0011] Zur Feststellung des erforderlichen Gleichlaufs des Maschinenhauptantriebs und des
Beschleunigungsantriebs ist hier eine als Ganzes mit 10 bezeichnete Synchronisiereinrichtung
vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll die Synchronisiereinrichtung
aus einem bei 11 angedeuteten, die Geschwindigkeit des Maschinenhauptantriebs, hier
des hiermit verbundenen Gegendruckzylinders 6 abtastenden Führungstachogenerator sowie
aus je einem Tachogenerator 12 bzw. 13 pro Druckwerk bestehen, der die Geschwindigkeit
des jeweiligen Beschleunigungsmotors 9 abtastet. Der vom Führungstachogenerator 11
abgegebene Strom wird dabei mit dem vom Tachogenerator 12 bzw. 13 abgegebenen Strom
verglichen und bei gleichen bzw. annähernd gleichen Werten erfolgt ein Signal zur
automatischen Aktivierung der in Figur 1 nicht näher dargestellten Schaltkupplung
zum Verbinden des jeweils beschleunigten Druckwerks 4 bzw. 5 mit dem Maschinenhauptantrieb.
Anstelle der hier geschilderten analog arbeitenden Synchronisiereinrichtung wäre selbstverständlich
auch eine digital arbeitende Synchronisiereinrichtung denkbar. Eine Anordnung der
vorstehend umrissenen.Art erweist sich demgegenüber jedoch als verhältnismäßig einfach
und kostengünstig.
[0012] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Gegendruckzylinder 6, wie am besten
aus Figur 2 erkennbar ist, mit einem fest auf einem seitlich auskragenden Antriebsstummel
14 angeordneten Antriebsrad 15 versehen, das über ein bei 16 angedeutetes Ritzel in
dauernder, drehschlüssiger Verbindung mit dem Maschinenhauptan trieb steht. Seitlich
neben diesem Antriebsrad 15 ist eine hier zweckmäßigerweise ebenfalls auf dem Antriebsstummel
14 des Gegendruckzylinders 6 angeordnete, den beiden Druckwerken 4 bzw. 5 zugeordnete,
als Ganzes mit 17 bezeichnete Antriebseinheit vorgesehen, die pro Druckwerk jeweils
ein Antriebsrad 18 bzw. 19 aufweist, das zwar axial feststehend, aber frei drehbar
auf dem hier als Träger dienenden Antriebsstummel 14 des Gegendruckzylinders 6 aufgenommen
ist und mittels einer jeweils zugeordneten, weiter unten noch näher zu beschreibenden
Schaltkupplung mit dem Antriebsstummel 6 drehschlüssig verbindbar bzw. hiervon lösbar
ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sollen das Rad 18 dem oberen Druckwerk 4
und das Rad 19 dem unteren Druckwerk 5 zugeordnet sein. Die Antriebsräder 18 bzw.
19 sind Endglied jeweils eines geschlossenen Räderzugs, der unabhängig davon, ob das
jeweilige Antriebsrad 18 bzw. 19 mit dem Antriebsstummel 14 gekuppelt ist oder nicht,
in Eingriff ist, so daß das Register nicht verändert wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
kämmt beispielsweise das dem unteren Druckwerk zugeordnete Antriebsrad 19 mit dem
Gummizylinderantriebsrad 20, das wiederum mit dem Plattenzylinderantriebsrad 21 in
Eingriff steht, von dem in bekannter, hier nicht näher dargestellter Weise der Antrieb
der Reibzylinder abgenommen werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel steht
das Plattenzylinderantriebsrad 21 gleichzeitig im Eingriff mit einem auf der Antriebswelle
22 des zugeordneten Beschleunigungsmotors 9 sitzenden Antriebsritzel 23. Selbstverständlich
wäre es auch denkbar, das vom Motor 9 abgegebene Beschleunigungsdrehmoment an einer
anderen Stelle des dem Druckwerk 5 zugeordneten Räderzugs in diesen einzuleiten. Die
Beschleunigungsmotoren 9 sind, wie bei 24 angedeutet ist, zweckmäßig über eine Kupplung
mit der Antriebswelle 22 verbunden. Hierdurch ist es möglich, den Beschleunigungsmotor
9 nach erfolgter Beschleunigung praktisch vollständig vom Räderzug abzuhängen. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel soll die Kupplung 24 als elektromagnetisch betätigbare
Lamellenkupplung ausgebildet sein, die beispielsweise mittels eines hier nicht näher
dargestellten Endschalters, der beim Einrücken der dem jeweils zugeordneten Antriebsrad
19 zugeordneten Schaltkupplung betätigt wird. Zweckmäßigerweise wird durch diesen
Endschalter gleichzeitig auch der Beschleunigungsmotor 9 abgeschaltet, d.h. stromlos
gesetzt.
[0013] Die zur Verbindung der Antriebsräder 18 bzw. 19 mit dem Antriebsstummel 14 und damit
mit dem Maschinenhauptantrieb jeweils vorgesehene Schaltkupplung ist, wie am besten
aus Figur 3 erkennbar ist, zur Vermeidung einer nachträglichen Registereinstellung
zweckmäßig als sogenannte Eintourenkupplung ausgebildet. Hierzu finden zweckmäßig
Kupplungselemente Verwendung, die nach Art von Nut und Feder in gegenseitigen Eingriff
bringbar sind, wie anhand der Kupplungselemente 25 und 26 für die dem Antriebsrad
19 zugeordnete und anhand der Kupplungselemente 27 und 28 für die dem Antriebsrad
18 zugeordnete Schaltkupplung angedeutet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist beispielsweise das der Maschinenwand 29 nahe, d.h. das dem Antriebsrad 15 benachbarte
Antriebsrad 19 mit einer seitlich auskragenden Laufbüchse 30 auf dem Antriebsstummel
14 frei drehbar gelagert, wie bei 31 angedeutet ist. Die Laufbüchse 30 ist stirnseitig
mit dem Kupplungselement 25 versehen, das in Form eines den Antriebsstummel 14 umgreifenden
Rings ausgebildet ist, der eine bei 32 angedeutete Stirnnut aufwei st. In diese Stirnnut
ist ein das Kupplungselement 26 bildender Mitnehmer, hier einfach ein den Antriebsstummel
14 radial durchsetzender, in einem entsprechenden Schlitz 33 des Antriebsstummels
axial verstellbar angeordneter und damit drehschlüssig mit dem Antriebsstummel 14
verbundener Mitnehmerkeil einrastbar. Dieser Mitnehmerkeil ist mit einer in einer
zentralen Bohrung des Antriebsstummels 14 angeordneten Stellstange 34 verbunden, die
mit einer bei 35 lediglich schematisch angedeuteten Stellvorrichtung elektrischer,
hydraulischer, pneumatischer oder mechanischer Art zusammenwirkt. Das neben dem Antriebsrad
19 angeordnete Antriebsrad 18 ist mit einer die durch die Kupplungselemente 25 bzw.
26 gebildete Schaltkupplung überbrückenden Muffe 36 bzw. entsprechenden Streben versehen,
die an ihrem Ende mit dem Kupplungselement 27 verbunden ist, das ebenfalls als den
Antriebsstummel 14 umfassender Ring ausgebildet ist, der mit einer Stirnnut 37 versehen
ist, in welche ein zugeordneter Mitnehmerkeil 38 des Kupplungselements 28 einrastbar
ist, das als mit dem Antriebsstummel 14 etwa mittels eines Keilprofils etc. drehschlüssig
verbundene Verschiebemuffe ausgebildet ist, die mit einer bei 39 wie bei 35 schematisch
angedeuteten Stellvorrichtung axial verstellbar ist. Das Antriebsrad 18 stützt sich
hierbei zweckmäßig einerseits auf der Laufbüchse 30 des Antriebsrads 19 und andererseits
im Bereich des freien Endes der glockenförmigen Muffe 36 direkt auf dem Antriebsstummel
14 ab. Die Stellvorrichtungen 35 bzw. 39 zur axialen Verstellung der Kupplungselemente
26 bzw. 28 und damit zum Einrücken bzw. Ausrücken der hierdurch gebildeten Schaltkupplungen
sind durch die Synchronisiereinrichtung 10 in Einrückrichtung betätigbar. Die Ausrückung
erfolgt zweckmäßig von Hand per Knopfdruck. Zur Sicherung der Kupplungselemente 26
bzw. 28 sowohl in der eingerückten als auch in der ausgerückten Stellung und damit
zur Gewährleistung eines sicheren Betriebs steht die von den Stellvorrichtungen 35
bzw. 39 aufgebrachte Stellkraft sowohl in der eingerückten als auch in der ausgerückten
Stellung an. Die genannten Stellvorrichtungen sind demnach dauernd in Betrieb, und
zwar entweder in der einen oder in der anderen Richtung. Um zu gewährleisten, daß
der Mitnehmerkeil 26 bzw. 38 praktisch selbsttätig in die jeweils zugeordnete Stirnnut
32 bzw. 37 hineinsucht ist es erforderlich, daß die Stellvorrichtungen 35 bzw. 39
in Einrückrichtung bereits betätigt werden, solange noch eine geringe Relativgeschwindigkeit
zwischen dem vom Beschleunigungsmotor 9 angetriebenen Antriebsrad 18 bzw. 19 und dem
mit der Geschwindigkeit des vom Maschinenhauptantrieb her angetriebenen Antriebsstummel
14 sich drehenden Kupplungselement 26 bzw. 28 gegeben ist. Die die Stellvorrichtungen
35 bzw. 39 aktivierende Synchronisiereinrichtung 10 ist daher entsprechend zu justieren.
Der Endschalter zum Abschalten des Beschleunigungsmotors 9 und .zum Lüften der Kupplung
24 bei eingerückter Schaltkupplung kann etwa mit dem Gestänge der Stellvorrichtungen
35 bzw. 39 zusammenwirken. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll dieser nicht
näher dargestellte Endschalter etwa im Bereich des N tbodens der Stirnnuten 32 bzw.
37 angeordnet sein.
[0014] Die vorstehend beschriebene Anordnung ermöglicht beispielsweise die Herstellung eines
mehrfarbigen Prospekts, der mit unterschiedlichen Firmenaufdrucken zu versehen ist,
im Komplettdruck-Verfahren, wobei infolge des in der Eindruckeinheit 3 erfolgenden
fliegenden Plattenwechsels beim Wechsel von einer Firmenaufschrift zur anderen keine
Betriebsunterbrechung erforderlich ist. Während beispielsweise das obere Druckwerk
4 der Eindruckeinheit 3 in Betrieb ist, kann das untere Druckwerk 5 zum Plattenwechsel
außer Betrieb gesetzt sein. Sobald die von der im Druckwerk 4 aufgespannten Form benötigte
Stückzahl nahezu erreicht ist, wird das nun vorbereitete Druckwerk 5 durch Einschalten
des zugeordneten Beschleunigungsmotors 9 in Arbeitsstellung gebracht. Hierbei erfolgt
nun zunächst eine Beschleunigung dieses Druckwerks 5 aus dem Stand bis in die Gegend
der Betriebsdrehzahl. Sobald diese in etwa erreicht ist, gibt die Synchronisiereinrichtung
10 einen Impuls an die zugeordnete Stellvorrichtung 35, die darauf den das Kupplungselement
26 bildenden Mitnehmerkeil in die Rastnut 32 des Kupplungselements 25 einrastet und
somit das Antriebsrad 19 und damit das gesamte Druckwerk 5 mit dem Hauptantrieb verbindet.
Da der bis zum Antriebsrad 19 führende Räderzug des Druckwerks 5 nie außer Eingriff
kommt und der das Kupplungselement 26 bildende Mitnehmerkeil ebenfalls an einer genau
definierten Stelle einrasten muß, ist sofort volle Registerhältigkeit gegeben. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Gegendruckzylinder 6 doppelten Durchmesser
wie die hiermit zusammenwirkenden Offsetzylinder der Druckwerke 4 bzw. 5 auf, so daß
jeweils zwei um 180
0 gegeneinander versetzte Stellungen der Kupplungselemente 25 und 26 bzw. 27 und 28
möglich sind, in denen volle Registerhaltigkeit gewährleistet ist. Sobald der Einkuppelvorgang
abgeschlossen ist, tritt der Endschalter in Tätigkeit und schaltet den Beschleunigungsmotor
9 ab und lüftet die Kupplung 24. Sobald der Ankuppelvorgang in Gang kommt, kann das
nun nicht mehr benötigte Druckwerk 4 etwa von Hand per Knopfdruck in Ruhestellung
verbracht und durch Plattenwechsel etc. für den nächsten Eindruck vorbereitet werden.
[0015] Im passivierten Zustand sind der druckwerksseitige Räderzug komplett vom Maschinenhauptantrieb
abgehängt und der Gummizylinder vom jedenfalls dauernd angetriebenen Gegendruckzylinder
abgestellt. Zweckmäßig ist der Gummizylinder einfach so gelagert, daß er sowohl vom
Gegendruckzylinder als auch vom zugeordneten Plattenzylinder abstellbar ist. Ein Verschieben
weiterer Baugruppen bzw. Teile ist hierbei nicht erforderlich. Nach Abstellung des
Gummizylinders kann das Gummituch gewaschen oder gewechselt werden. Gleichzeitig besteht
hohe Arbeitssicherheit bei Durchführung des Plattenwechsels.
[0016] Bei einer Produktion, bei welcher keine wechselnden Eindrucke bzw. Aktualisierungen
vorkommen, lassen sich mit der Eindruckeinheit 3 zwei Farben drucken, so daß es beispielsweise
möglich ist, mit der Eindruckeinheit 3 und zwei weiteren nachgeordneten Druckeinheiten
der bei 1 angedeuteten Art einen Schön- und Widerdruck mit vierfarbigem Schöndruck
und zweifarbigem Widerdruck herzustellen, was die Wirtschaftlichkeit der Gesamtanordnung
weiter erhöht.
1) Vorrichtung zum Herstellen von Druckerzeugnissen mit wechselnden Eindrucken bzw.
Aktualisierungen im Komplettdruck mit einer weiteren Druckeinheiten (1) zugeordneten
Eindruckeinheit (3), die mindestens zwei unabhängig voneinander und von einem gemeinsamen
Gegendruckzylinder (6), der von der zu bedruckenden Papierbahn (2) umschlungen ist,
aktivierbare bzw. passivierbare Druckwerke (4 bzw. 5) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die an den gemeinsamen, dauernd mit dem Maschinenhauptantrieb verbundenen Gegendruckzylinder
(6) an- bzw. abstellbaren Druckwerke (4 bzw. 5) der Eindruckeinheit (3) jeweils einen
eigenen, nach Beendigung des Beschleunigungsvorgangs passivierbaren Beschleunigungsmotor
(9) aufweisen und über jeweils eine als Eintourenkupplung ausgebildete Schaltkupplung
(25, 26 bzw. 27, 28) mit dem Maschinenhauptantrieb verbindbar sind, deren verstellbares
Kupplungselement (26 bzw. 28) unabhängig vom druckwerksseitigen Antriebsräderzug ist
und mittels einer Stellvorrichtung (35 bzw. 39) betätigbar ist, welche mittels einer
die Maschinengeschwindigkeit und die Geschwindigkeit des mittels seines Beschleunigungsmotors
(9) jeweils aus dem Stillstand beschleunigten Druckwerks (4 bzw. 5) abgreifenden Synchronisiereinrichtung
(10) aktivierbar ist.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkupplung jeweils
ein mit einer Ausnehmung (32 bzw. 37) versehenes Kupplungselement (25 bzw. 27) und
ein mit einem zugeordneten, hierin einrastbaren Mitnehmer versehenes Kupplungselement
(26, 28) aufweist, und daß jeweils das druckwerksferne Kupplungselement (26, 28) mittels
der Stellvorrichtung (35 bzw. 39) verstellbar ist.
3) Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Stellvorrichtung
(35 bzw. 39) gekoppelte Kupplungselement (26, 28) durch die Stellvorrichtung (35 bzw.
39) in der eingerückten Stellung in Einrückricbtung und in der ausgerückten Stellung
in Ausrückrichtung beaufschlagt ist.
4) Vorrichtung nach wenigstens einem ver vorhergehenden Ansprüche, dadurch qekennzeichnet,
daß die Synchronisiereinrichtung (10) jeweils zwei Gleichstrom-Tachogeneratoren umfaßt,
von'denen der eine mit Maschinengeschwindigkeit und der andere mit der Geschwindigkeit
des zu beschleunigenden Druckwerks (4 bzw. 5) angetrieben ist.
5) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung kurz
vor Erreichen von Gleichlauf der einander zugeordneten Kupplungselemente (25, 26 bzw.
27, 28) aktivierbar ist.
6) Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschleu nigungsmotor (9) durch einen beim Einrücken der das beschleunigte
Druckwerk (4 bzw. 5) an den Hauptantrieb ankuppelnden Schaltkupplung betätigbaren
Endschalter passivierbar ist.
7) Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschleunigungsmotor (9) über eine Kupplung (24) mit dem zugeordneten Druckwerk
(4 bzw. 5) verbunden ist, die durch einen beim Einrücken der das Druckwerk (4 bzw.
5) an den Hauptantrieb ankuppelnden Schaltkupplung betätigbaren Endschalter passivierbar
ist.
8) Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Antriebseinheit mit einem von einem antriebsmäßig mit dem Hauptantrieb
verbundenen Rad (15) angetriebenen Träger, auf dem pro Druckwerk (4 bzw. 5) jeweils
ein Antriebsrad (18 bzw. 19) frei drehbar axial feststehend gelagert ist, das mit
einem Kupplungselement (25 bzw. 27) der zugeordneten Schaltkupplung fest verbunden
ist, deren anderes Kupplungselement (26 bzw. 28) mit der Stellvorrichtung (35 bzw.
39) gekoppelt und drehfest axial verstellbar auf dem Träger aufgenommen ist.
9) Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch qekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (17)
auf dem Antriebsstummel (14) des Gegendruckzylinders (6) angeordnet ist.
10) Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das der Maschinenseitenwand (29) benachbarte, frei drehbar gelagerte Antriebsrad
(19) der Antriebseinheit (17) eine von der Maschinenwand abgewandte, seitliche Büchse
(30) aufweist, auf der ein weiteres, frei drehbar gelagertes Antriebsrad (18) angeordnet
ist und die stirnseitig mit einem eine Stirnnut (32) aufweisenden Kupplungselement
(25) versehen ist, der ein den Träger radial durchsetzender, in einem entsprechenden
Trägerschlitz (33) angeordneter Mitnehmerkeil (26) zugeordnet ist, der mittels einer
in einer zentralen Trägerbohrung gelagerten Stellstange (34) verschiebbar ist, und
daß das weitere Antriebsrad (18) eine die dem mit einer Büchse (30) versehenen Antriebsrad
(19) zugeordneten Kupplungselemente (25 bzw. 26) überbrückende Muffe (36) aufweist,
die an ihrem Ende ein mit einer Stirnnut (37) versehenes Kupplungselement (27) aufweist,
dem eine mit einem entsprechenden Mitnehmerkeil (38) versehene, mit dem Träger drehschlüssig
verbundene Verschiebemuffe (28) zugeordnet ist.