[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gärschrank für die Backwarenbereitung, in welchem
zwei voneinander unabhängige Fördereinrichtungen vorgesehen sind, von denen die erste
zur Aufnahme der mit den vorzugärenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate und
die zweite zur Aufnahme der mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden Teigstücken
beladenen Kipptrögelapparate bestimmt ist, wobei jede der Fördereinrichtungen Rahmen
zur Aufnahme der Kipptrögelapparate aufweist.
[0002] Bei der durch die AT-PS Nr. 335941 bekannten Ausbildung dieser Art sind die Fördereinrichtungen
durch Kettenförderer gebildet, bei welchen an 3n Ketten die Aufnahmerahmen für die
Kipptrögelapparate in gleichen gegenseitigen Abständen angeordnet sind. Die Ketten
laufen dabei mehrmals über Umlenkrollen, da z.B. die mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden
Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate so anzuordnen sind, daß sie der Anordnung
der Beschickungsöffnungen eines gegenüberliegenden Etagenbackofens entsprechend zu
liegen kommen. Die Aufnahmerahmen weisen Haltestifte auf, mit welchen sie in Führungskulissen
eingreifen, um eine horizontale Führung der Aufnahmerahmen zu erreichen. Eine solche
Ausbildung hat den Nachteil, daß die Führung der Aufnahmerahmen sehr aufwendig ist
und überdies mit hoher Präzision gefertigt sein muß, da es sonst im Bereich der Umlenkrollen
zu einem Sperren oder Spießen der Fördereinrichtung kommen kann, weil sich die Aufnahmerahmen
dort in einer unstabilen Lage befinden.
[0003] Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß die, Laufschienen für
die Kipptrögelapparate aufweisenden Aufnahmerahmen mindestens doppelt so breit wie
die Kipptrögelapparate sind, daß die Aufnahmerahmen unabhängig voneinander anheb-
und absenkbar sind und Einrichtungen zum horizontalen Verschieben der Kipptrögelapparate
quer zu deren Einlaufrichtung aufweisen. Dadurch arbeiten die beiden Fördereinrichtungen
störungsfrei, wobei die unabhängig voneinander anheb- und absenkbaren Aufnahmerahmen
einzeln aus einer Warteposition, in welcher sie platzsparend aufbewahrt sind, in die
Arbeitsposition bewegt werden können.
[0004] Vorteilhafterweise kann für das Anheben und Absenken der Aufnahmerahmen jeder derselben
an einem separaten Seilzug aufgehängt sein, wodurch eine einfache und platzsparende
Ausbildung erzielt ist. Die Einrichtungen zum horizontalen Verschieben der Kipptrögelapparate
können als quer zur Einlaufrichtung der letzteren verlaufende Förderbänder ausgebildet
sein, was ebenfalls eine platzsparende Ausbildung ergibt. Dabei kann bei den für die
Aufnahme der mit den vorzugärenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate bestimmten
Aufnahmerahmen die in Einlaufrichtung gemessene Entfernung der Förderbänder der in
Längsrichtung der Kipptrögelapparate gemessenen Entfernung zwischen den an letzteren
vorgesehenen Laufrollen entsprechen.
[0005] Bei einem Gärschrank der eingangs genannten Art, welcher direkt vor einem, herausziehbare
Netzbänder aufweisenden Backofen angeordnet ist, können bei den für die Aufnahme der
mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden Teigstükken beladenen Kipptrögelapparate
bestimmten Aufnahmerahmen die backofenseitigen Querstege portalartig ausgebildet sein.
Dadurch wird vermieden, daß das Herausziehen der abgelegten Teigstücke unter den Aufnahmerahmen
durch letztere behindert wird. Zu demselben Zweck kann bei den für die Aufnahme der
mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate
bestimmten Aufnahmerahmen das backofenseitige Förderband gleich hoch angeordnet sein
wie der waagrechte Oberteil des portalartigen Quersteges. Um ein Ablegen der fertiggegorenen
Teigstücke direkt auf die Netzbänder zu ermöglichen, können bei den für die Aufnahme
der mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate
bestimmten Aufnahmerahmen unterhalb der Lauf schiene für die Kipptrögelapparate weitere
Laufschienen für das Einlaufen der aus dem Backofen herausziehbaren Netzbänder vorgesehen
sein. Dabei kann an den weiteren, für die Netzbänder bestimmten Laufschienen eine
Fördereinrichtung für das Herausziehen der Netzbänder aus dem Backofen angeordnet
sein. Ferner können die weiteren, für die Netzbänder bestimmten Laufschienen mit ihren
backofenseitigen Enden an den Laufschienen für die Kipptrögelapparate, gegebenenfalls
über Laschen, schwenkbar angelenkt sein, wobei ihre andern Ende absenkbar sind, wodurch
ein einfaches Ausbacken der fertigen Gebäckstücke erreichbar ist. Zum Absenken der
andern Enden der weiteren, für die Netzbänder bestimmten Laufschienen kann ein Seilzug
mit an dem zugehörigen Aufnahmerahmen angeordneter Seiltrommel vorgesehen sein. Um
ein händisches Belegen der Kipptrögelapparate oder der Netzbänder im Gärschrank zu
ermöglichen, kann wenigstens einer der Laufschienen für die Kipptrögelapparate bildenden
Längsholme der Aufnahmerahmen an an den Querstegen angelenkten Laschen befestigt sein
und der Gärschrank in wenigstens jener Seitenwand, die dem solcherart einklappbaren
Längsholm benachbart ist, eine Tür aufweisen. Um ein händisches Beschicken des Backofens
bzw. ein händisches Ausbacken zu ermöglichen, können alle Aufnahmerahmen über die
Höhe der obersten Etage des dem Gärschrank gegenüberliegenden Backofens anhebbar sein,
wobei der Gärschrank in wenigstens einer seiner Seitenwände eine Tür aufweist.
[0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
[0007]
Fig. 1 zeigt schematisch ein Schaubild des Inneren des Gärschrankes.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf einen Aufnahmerahmen für die mit den der Hauptgärung
zu unterwerfenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate.
Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2.
Fig. 4 stellt einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3 dar.
Fig. 5 zeigt im Aufrißschnitt eine Einrichtung zum vollständigen Einschieben bzw.
zum Einleiten des Herausziehens der Kipptrögelapparate aus dem Gärschrank.
Fig. 6 zeigt schematisch einen Grundriß einer Anlage zur Erzeugung von Backwaren,
wobei der Weg der Kipptrögelapparate angedeutet ist.
Fig. 7 ist ein Seitenriß der Anlage gemäß Fig. 6.
Fig. 8 gibt schaubildlich den erfindungsgemäßen Gärschrank wieder.
[0008] Im Gärschrank 1 sind Aufnahmerahmen 2 für die mit den vorzugärenden Teigstücken beladenen
Kipptrögelapparate 9 und Aufnahmerahmen 3 für die mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden
Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate vorgesehen. Die Aufnahmerahmen 2 sind im
folgenden kurz als "Vorgärrahmen", die Aufnahmerahmen 3 kurz als "Hauptgärrahmen"
bezeichnet. Alle Rahmen, also sowohl die Vorgärrahmen 2 als auch die Hauptgärrahmen
3, sind unabhängig voneinander anheb- und absenkbar, wobei für dieses Anheben und
Absenken jeder Aufnahmerahmen an einem separaten Seilzug 4 bei 4' aufgehängt ist.
Die Rahmen sind dabei über an jeder Ecke derselben angeordnete Gleiter 5 in vertikal
verlaufenden Schienen 6 geführt. Die Vorgärrahmen 2 und die Hauptgärrahmen 3 sind
im wesentlichen analog aufgebaut und gleichen einander im Grundriß, weshalb in der
Zeichnung (Fig. 2) nur der Grundriß eines Hauptgärrahmens wiedergegeben ist. An jedem
Rahmen ist eine Einrichtung zum horizontalen Verschieben der Kipptrögelapparate 9
vorgesehen, welche als quer zur Einlaufrichtung der letzteren verlaufende, mittels
eines Getriebemotors 10 antreibbare Förderbänder 7, 8 ausgebildet ist. Bei den Vorgärrahmen
2 entspricht der gegenseitige Abstand der Förderbänder etwa der gegenseitigen Entfernung
D der an den Kipptrögelapparaten 9 vorgesehenen Laufrollen 11, auf welchen die Kipptrögelapparate
auf den Laufschienen 3', 3" der Aufnahmerahmen 2, 3 rollen. Bei den Hauptgärrahmen
3 ist der backofenseitige Quersteg 12 portalartig ausgebildet, wobei das backofenseitige
Förderband 7 gleich hoch angeordnet ist wie der waagrechte Oberteil des portalartigen
Steges 12. Beim Vorgären laufen die Kipptrögelapparate 9 sowohl mit den in Einlaufrichtung
vorderen als auch mit den hinteren Laufrollen 11 auf die Förderbänder 7,8 auf. Beim
Hauptgärrahmen hingegen ist, wie angeführt, das ofenseitige Förderband in der gleichen
Höhe wie der waagrechte Teil des Quersteges 12 angeordnet, wobei am Kipptrögelapparat
Vorsprünge 13 vorgesehen sind, welche sich auf das ofenseitige Förderband 7 auflegen.
Damit eine vollkommene Auflage der Vorsprünge 13 am Förderband 7 stattfindet, sind
die Laufschienen 3' am ofenseitigen Ende so abgestuft, daß bei Aufliegen der Vorsprünge
13 am Förderband 7 die am ofenseitigen Ende der Kipptrögelapparate vorgesehenen Laufrollen
frei hängen.
[0009] An den Hauptgärrahmen 3 sind unterhalb der Laufschienen 3', 3" für die Kipptrögelapparate
9 weitere Laufschienen 14 für das Einlaufen der aus dem Backofen 20 herausziehbaren
Netzbänder 15 vorgesehen. Die beiden Laufschienen sind an ihren dem Backofen abgewandten
Enden durch einen Steg 16 miteinander verbunden. An dem Steg 16 ist der Antriebsmotor
17 für an den Laufschienen 14 angeordnete, als umlaufende Seilzüge ausgebildete Fördereinrichtungen
18 für das Herausziehen der Netzbänder 15 aus dem Backofen 20 vorgesehen. Die Rahmen
der Netzbänder 15 weisen dabei die Backofentüren durch Ausnehmungen durchsetzende
Verlängerungen 19 der Längsholme auf, welche sich bei vollkommen in den Backofen 20
eingeschobenen Netzbändern 15 bis in den Gärschrank erstrecken. An den freien Enden
der Verlängerungen 19 sind Vorspriinge 21 vorgesehen, welche in Mitnehmer 22 der Fördereinrichtungen
18 dann eingreifen, wenn sich der zugehörige Hauptgärrahmen 3 in der richtigen Höhe
vor der Beschickungstür des Backofens 20 befindet. Die Mitnehmer 22 sind dabei so
ausgebildet, daß die Hauptgärrahmen 3 mit den Laufschienen 14 für die Netzbänder 15
angehoben oder abgesenkt werden können, ohne durch die Vorsprünge 21 der Verlängerungen
19 behindert zu werden. Die Laufschienen 14 sind backofenseitig am Hauptgärrahmen
3 über Laschen 23 schwenkbar angelenkt, wobei ihre durch den Steg 16 verbundenen anderen
Enden absenkbar sind. Dazu ist ein Seilzug mit am Hauptgärrahmen 3 angeordneter Seiltrommel
24 vorgesehen.
[0010] Sowohl bei den Vorgärrahmen 2 als auch bei den Hauptgärrahmen 3 ist einer der Längsholme
der Rahmen nach innen klappbar. Dazu ist gemäß Fig. 2 der die Laufschienen 3" bildende
Längsholm an an den Querstegen angelenkten Laschen 25 befestigt. In der der Laufschiene
3" zugekehrten Seitenwand ist eine Tür 26 vorgesehen. In den gegenüberliegenden Seitenwand
befindet sich eine weitere Tür 32.
[0011] Die Aufnahmerahmen 2, 3 für die Kipptrögelapparate 9 sind um die Länge der Verlängerungen
19 der Rahmen der Netzbänder 15 länger als die Kipptrögelapparate. Dies deshalb, weil
die Netzbänder 15 so weit auf den für sie bestimmten Laufschienen 14 in den Gärschrank
hineinziehbar sein müssen, daß sie genau unter den auf den Förderbändern 7, 8 aufruhenden
Kipptrögelapparaten zu liegen kommen.
[0012] Mit 27 bzw. 27x, 27y, 27z ist je eine Transporteinrichtung für die Kipptrögelapparate
bezeichnet, mittels welcher letztere bis zu ihrem Aufliegen auf den Förderbändern
7, 8 auf den Aufnahmerahmen 2, 3 vorgeschoben werden können. Diese Transporteinrichtung
27 ist durch eine umlaufende Kette 28 gebildet, an welcher Mitnehmer zum Eingreifen
in die Lochungen der Längsholme der Kipptrögelapparate vorgesehen sind. Mit 29 sind
die Umlenkrollen der Kette bezeichnet, wobei die gegenseitige Distanz dieser Rollen
größer ist als der den Verlängerungen 19 der Rahmen der Netzbänder 15 entsprechende
Teil der Aufnahmerahmen 2, 3. Als Antrieb für die Fördereinrichtung 27 ist ein Getriebemotor
30 vorgesehen. Damit die Fördereinrichtung 27 das Anheben bzw. Absenken der Aufnahmerahmen
2, 3 für die Kipptrögelapparate nicht behindert, ist sie um ein Scharnier 31 aus der
Bewegungsbahn der Aufnahmerahmen 2, 3 herausschwenkbar.
[0013] Der Funktionsverlauf wird nachstehend an Hand der Figuren 6 bis 8 geschildert, und
zwar zuerst für die Erzeugung von Semmeln oder anderem geformten Gebäck.
[0014] Die Kipptrögelapparate werden einzeln aus dem Kipptrögelmagazin A heraus- und in
die Teigteil- und Schleifmaschine B eingeführt, wo sie mit den geschliffenen Teigstücken
belegt werden. Die aus der Teigteil-und Schleifmaschine B auslaufenden Kipptrögelapparate
laufen sofort durch die Öffnung 0 in den Gärschrank 1 ein. Der erste Kipptrögelapparat
läuft auf die Laufschienen des obersten, auf dem Niveau a bereitstehenden Vorgärrahmen
2 und wird auf diesem mittels der Transporteinrichtung 27 so weit gegen den Backofen
geschoben, bis die Laufrollen 10 auf den Förderbändern 7, 8 aufliegen (Position aC
1 in Fig. 8). Danach wird der erste Kipptrögelapparat mittels der Förderbänder quer
zu seiner Einlaufrichtung in die Position aC
2 verschoben und ein zweiter Kipptrögelapparat läuft in Position aC
1 ein. Der mit den beiden Kipptrögelapparaten beladene Vorgärrahmen wird auf das Niveau
b, und der nächste noch leere Vorgärrahmen auf das freigewordene Niveau a gehoben.
Nun wird der letztgenannte Vorgärrahmen mit zwei Kipptrögelapparaten beladen. Anschließend
wird der erste Vorgärrahmen von dem Niveau b auf das Niveau c, der zweite Vorgärrahmen
auf das Niveau b und ein dritter Vorgärrahmen auf das Niveau a gehoben und dann der
letzte Vorgärrahmen ebenfalls mit Kipptrögelapparaten beladen. Während des Anhebens
der Vorgärrahmen wird immer die Fördereinrichtung 27 aus der Bewegungsbahn der Vorgärrahmen
herausgeschwenkt. Am Ende der Vorgärzeit werden die Vorgärrahmen abgesenkt, und zwar
so weit, bis sich der erste Vorgärrahmen wieder auf dem Niveau a befindet. Nun wird
der als erster eingelaufene, sich in Position aC
2 befindliche Kipptrögelapparat nach aC
3 und gleichzeitig der in a0
1 befindliche Kipptrögelapparat auf aC
2 verschoben. Der in Position aC
3 befindliche Kipptrögelapparat wird nun durch die Transporteinrichtung 27x aus dem
Gärschrank durch die Öffnung P herausbewegt und in die Stanzmaschine D eingeführt,
in welcher die Teigstükke geformt und gegebenenfalls gewendet werden. Erfolgt letzteres
nicht in der Stanzmaschine, dann müssen die Teigstücke nach Durchlaufen der Stanze
in einem gesonderten Arbeitsgang gewendet werden. Der mit den gewendeten Teigstücken
beladene Kipptrögelapparat wird dann durch eine entsprechende Hubeinrichtung E auf
das Niveau d gehoben und durch die Öffnung R auf den obersten, aus einer Warteposition
auf dieses Niveau gebrachten Hauptgärrahmen 3 durch die Fördereinrichtung 27y so weit
eingeschoben, bis dieser Kipptrögelapparat backofenseitig mit seinen Vorsprüngen 13
am Förderband 7, und an dem dem Backofen abgewandten Ende mit seinen Laufrollen 10
am Förderband 8 aufliegt. Der so eingelaufene Kipptrögelapparat befindet sich nun
in Position dC
3 und wird nach dC
2 verschoben, worauf dann ein weiterer Kipptrögelapparat, auf dem gleichen Wege wie
der erste, in Position dC
3 eingeschoben wird. Beide Kipptrögelapparate werden nun um je eine Position weiterverschoben,
so daß sie sich dann in den Positionen dC
1 und dC
2 befinden. Der so beladene Hauptgärrahmen wird nun von dem Niveau d auf das Niveau
e gehoben und ein weiterer Hauptgärrahmen auf dem Niveau d bereitgestellt, welcher
dann analog dem ersten mit Kipptrögelapparaten beladen wird. Danach wird der auf dem
Niveau e befindliche Hauptgärrahmen auf das Niveau f, und der auf dem Niveau d befindliche
auf das Niveau e gehoben, worauf dann auf dem Niveau d ein dritter Hauptgärrahmen
bereitgestellt und ebenfalls in der beschriebenen Weise beladen wird. In dieser Lage
werden die Kipptrögelapparate so lange belassen, bis die Hauptgärung der Teigstücke
abgeschlossen ist. Nachdem alle Kipptrögelapparate von den Vorgärrahmen abgelaufen
und auf die Hauptgärrahmen aufgelaufen sind, kann bereits mit der neuerlichen Beladung
der Vorgärrahmen begonnen werden.
[0015] Durch das Höhenverstellen der Hauptgärrahmen 3 werden die Vorsprünge 21 der Verlängerungen
19 der Rahmen der Netzbänder mit den Mitnehmern 22 in Eingriff gebracht. Nach Ablauf
der Hauptgärzeit werden mittels der Transporteinrichtungen 18 die Netzbänder 15 aus
dem Backofen herausbefördert und auf den Laufschienen 14 unter die auf den Hauptgärrahmen
2 befindlichen Kipptrögelapparate gezogen. Danach werden die ausgegorenen Teigstücke
auf die Netzbänder 15 abgelegt und letztere mittels der Transporteinrichtungen 18
wieder in den Backofen 20 eingeschoben. Die entleerten Kipptrögelapparate werden durch
die Transporteinrichtung 27z durch die Öffnung S des Gärschrankes aus letzterem herausgeschoben
und wieder im Kipptrögelmagazin A für eine weitere Verwendung bereitgehalten.
[0016] Zum Ausbacken, also zum Ausbringen der fertigen Backwaren aus dem Backofen, werden
die Netzbänder mit dem fertigen Gebäck mittels der Transporteinrichtungen 18 aus dem
Backofen heraus auf die an den Hauptgärrahmen 3 angelenkten Laufschienen 14 gezogen,
welche dann mit ihren dem Backofen abgewandten Enden mittels des Seilzuges 24 abgesenkt
werden, wodurch das fertige Gebäck von den Netzbändern in bereitgestellte Körbe abrutscht.
Nach Anheben der dem Backofen abgewandten Enden der Laufschienen 14 können die Netzbänder
15 bereits wieder mit ausgegorenen Teigstücken belegt werden.
[0017] In Fig. 6 ist der Weg der Kipptrögelapparate eingezeichnet, und zwar der Weg vom
Kipptrögelmagazin A bis zur Hubeinrichtung E mit dünnen Linien und der Weg nach dem
Anheben von der Hubeinrichtung E bis zum Abkippen der Teigstücke bei F
1 und F
2 auf die Netzbänder mit dicken Linien. Der Weg der Kipptrögelapparate vom Ablegen
der Teigstücke bei F
1 und F
2 zurück zum Kipptrögelmagazin A ist strichliert eingezeichnet.
[0018] Bei der Herstellung von Brot werden die mit den Teigstücken beladenen, entsprechend
ausgestalteten Kipptrögelapparate erst bei der Öffnung R in den Gärschrank eingebracht,
also auf die Hauptgärrahmen aufgeschoben, weil eine Vorgärung bei Brot nicht erfolgt.
Das Verteilen der Kipptrögelapparate und Ablegen der Teigstücke auf die Netzbänder
erfolgt in gleicher Weise wie hinsichtlich der Semmelerzeugung geschildert. Die entleerten
Kipptrögelapparate werden aber bei der Öffnung R auch wieder aus dem Gärschrank herausgeführt
und eventuell in einem Magazin gestapelt.
[0019] Wenn die Netzbänder händisch belegt werden sollen, also z.B. bei der Bereitung von
Feinbackwaren, dann werden die Netzbänder bei leeren Aufnahmerahmen auf die Laufschienen
14 gezogen, wonach dann die Hauptgärrahmen durch einzelnes Absenken bzw. Anheben in
die Arbeitshöhe bewegt werden. Nach durch die Tür 26 erfolgtem Eintritt der Bedienungsperson
in den Gärschrank werden die Laufschienen 3" der Hauptgärrahmen nach innen geklappt,
wodurch ein freier Zutritt zu den Netzbändern möglich ist. Durch die Tür 32 ist ein
Zutritt = zu der anderen Längsseite der Netzbänder 15 ermöglicht, was ein besonders
leichtes Belegen der letzteren ergibt. Nach händischen Belegen der Netzbänder werden
die Hauptgärrahmen wieder auf die Niveaus d,e,f gebracht und die Netzbänder in den
Ofen eingeschoben.
[0020] Wenn eine direkte Beschickung des Backofens 20 bzw. ein direktes Ausbacken erwünscht
ist, werden alle Aufnahmerahmen, also Vorgärrahmen und Hauptgärrahmen, über das Niveau
der obersten Etage des Backofens, also über das Niveau f, angehoben, wodurch, nach
Öffnen der backofenseitigen Wand des Gärschrankes, ein freier Zugang zu den Backofentüren
möglich ist, da, wie angeführt, der Gärschrank durch die Türen 26 und 32 begehbar
ist.
1. Gärschrank für die Backwarenbereitung, in welchem zwei voneinander unabhängige
Fördereinrichtungen vorgesehen sind, von denen die erste zur Aufnahme der mit den
zu vergärenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate (9) und die zweite zur Aufnahme
der mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden Teigstücken beladenen Kipptrogelapparate
(9) bestimmt ist, wobei jede der Fördereinrichtungen Rahmen (2,3) zur Aufnahme der
Kipptrögelapparate (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die, Laufschienen (3',3")
für die Kipptrögelapparate (9) aufweisenden Aufnahmerahmen (2, 3) mindestens doppelt
so breit sind wie die Kipptrögelapparate (9), daß die Aufnahmerahmen (2, 3) unabhängig
voneinander anheb- und absenkbar sind und Einrichtungen (7, 8) zum horizontalen Verschieben
der Kipptrögelapparate (9) quer zu deren Einlaufrichtung aufweisen.
2. Gärschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Anheben und Absenken
der Aufnahmerahmen (2, 3) jeder derselben an einem separaten Seilzug (4) aufgehängt
ist.
3. Gärschrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen
zum horizontalen Verschieben der Kipptrögelapparate (9) als quer zur Einlaufrichtung
der letzteren verlaufende Förderbänder (7, 8) ausgebildet sind.
4. Gärschrank nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei den für die Aufnahme
der mit den vorzugärenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate bestimmten Aufnahmerahmen
(2) die in Einlaufrichtung gemessene Entfernung der Förderbänder (7, 8) der in Längsrichtung
der Kipptrögelapparate (9) gemessenen Entfernung (D) zwischen den an letzteren vorgesehenen
Laufrollen (11) entspricht.
5. Gärschrank nach einem der Ansprüche bis 3, welcher direkt von einem, herausziehbare
Netzbänder aufweisenden Backofen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei den
für die Aufnahme der mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden Teigstücken beladenen
Kipptrögelapparate bestimmten Aufnahmerahmen (3) die backofenseitigen Querstege (12)
portalartig ausgebildet sind.
6. Gärschrank nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei den für die Aufnahme
der mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate
bestimmten Aufnahmerahmen (3) das backofenseitige Förderband (7) gleich hoch angeordnet
ist wie der waagrechte Oberteil des portalartigen Quersteges (12).
7. Gärschrank nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei den für die
Aufnahme der mit den der Hauptgärung zu unterwerfenden Teigstücken beladenen Kipptrögelapparate
bestimmten Aufnahmerahmen (3) unterhalb der Laufschienen (3', 3") für die Kipptrögelapparate
weitere Laufschienen (14) für das Einlaufen der aus dem Backofen (20) herausziehbaren
Netzbänder (15) vorgesehen sind.
8. Gärschrank nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den weiteren, für die
Netzbänder (15) bestimmten Laufschienen (14) eine Fördereinrichtung (18) für das Herausziehen
der Netzbänder (15) aus dem Backofen (20) angeordnet ist.
9. Gärschrank nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren, für
die Netzbänder (15) bestimmten Laufschienen (14) mit ihren backofenseitigen Enden
an den Laufschienen (3', 3") für die Kipptrögelapparate, gegebenenfalls über Laschen
(2, 3), schwenkbar angelenkt sind, und daß ihre anderen Enden absenkbar sind.
10. Gärschrank nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Absenken der anderen
Enden der weiteren, für die Netzbänder (15) bestimmten Laufschienen (14) ein Seilzug
mit an dem zugehörigen Aufnahmerahmen (3) angeordneter Seiltrommel (24) vorgesehen
ist.
11. Gärschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der, Laufschienen für die Kipptrögelapparate bildenden Längsholme (3") der Aufnahmerahmen
an an den Querstegen angelenkten Laschen (25) befestigt ist, und daß der Gärschrank
(1) in wenigstens jener Seitenwand, die dem solcherart einklappbaren Längsholm (3")
benachbart ist, eine Tür (26) aufweist.
12. Gärschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Aufnahmerahmen (2,3) über die Höhe der obersten Etage des dem Gärschrank (1) gegenüberliegenden
Backofens (20) anhebbar sind, und daß der Gärschrank (1) in wenigstens einer seiner
Seitenwände eine Tür (26 oder 32) aufweist.