[0001] Die Erfindung betrifft eine Dusch- und Trocknungseinrichtung für das Reinigen des
Gesäßbereiches des Benutzers eines Wasserklosetts mit einem Sitzbrett oberhalb der
oberen Berandung einer Klosettschüssel, mit einem beweglichen Unterduschen-Sprüharm,
der mit einem Warmwasserbereiter in Strömungsverbindung steht und dessen Sprühdüsenende
in den Mittenbereich der Klosettschüssel hinein oder aus diesem heraus bewegbar ist,
mit einem in Richtung auf die Klosettschüssel sich öffnenden Warmluftkanal, der mit
einem Heizlüfter in Strömungsverbindung steht, und mit einem außerhalb der 5Klosettschüssel
angeordneten Gerätegehäuse für den Warmwasserbereiter, eine Sprüharm-Bewegungseinrichtung
und Steuer- sowie Schaltorgane.
[0002] Eine Einrichtung dieser Art ist aus der DE-AS 2 132 873 bekannt. Das Gerätegehäuse
ist dort in den rückwärtigen Bereich des Sitzbrettes integriert, indem das Sitzbrett-Montagebrett
einen Teil des Gerätegehäuses darstellt. Der Unterduschen-Sprüharm ist sichelförmig
ausgebildet, bestehend aus einem mit einem Elektromotor in Wirkverbindung stehenden
Drehachsenteil und
/einem bogenförmigen Teil, der in Ruhestellung in eine Lage parallel zum Sitzbrett,
in Arbeitsstellung dagegen in die vertikale Mittellängsebene des Klosettbeckens in
dessen Schüssel hineingeschwenkt wird. Das Sprühdüsenende am vorderen Ende des Sprüharmes
ist dann senkrecht nach oben, in den Bereich des Zentrums der Sitzbrett-Öffnung gerichtet.
Das Ausblasen von Warmluft erfolgt im Bereiche der vorderen unteren Kante des Gerätegehäuses.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Einrichtung ist insbesondere, daß es zum Nachrüsten
vorhandener Wasserklosetts des Austausches des vorhandenen Sitzbrettes gegen ein spezielles
Sitzbrett mit integriertem Gerätegehäuse bedarf. Nachteilig ist ferner, daß der Sprüharm
in Ruhestellung innerhalb des Bereiches der Klosettschüssel verbleibt und deshalb
die Gefahr der Beschmutzung bei der Benutzung des Klosetts sowie die Gefahr einer
Fäkalienwasser-Absaugung bei Störungen in der Wasserversorgung besteht. Außerdem wird
das Reinigen der Klosettschüssel durch den parallel zu ihrem oberen Rand verlaufenden
Sprüharm erheblich behindert. Um die Verschmutzungsgefahr des in Ruhestellung befindlichen
Sprüharmes zu verringern, kann zwar ein Sitzbrett mit besonders breitem Sitzbrillen-Ring
vorgesehen sein, was, angewandt auf genormte Abmessungen von Klosettschüsseln, jedoch
eine Benutzer-Behinderung zur Folge hat. Nachteilig an der bekannten Einrichtung ist
schließlich auch der vergleichsweise große elektromechanische Aufwand für das Bewegen
des Sprüharmes und schließlich die Tatsache, daß der senkrecht nach oben gerichtete,
das Sprühdüsenende verlassende Wasserstrahl Schmutzwasser direkt auf dieses Sprühdüsenende
zurückrinnen läßt und einen normalen Reinigungsvorgang mit Waschhilfsmitteln behindert.
Wenn eine derartige ünterdusch-Einrichtung zur Wund-Pflege eingesetzt werden soll
oder wenn der Klosett-Benutzer aufgrund eines Leidens im Analbereich besonders empfindlich
ist, rufen solche senkrecht nach oben gerichteten Wasserstrahlen häufig einen unangenehmen
Schmerz hervor. Wenn eine solche Unterdusche von Frauen zur Wund- und Körperpflege
im Vaginalbereich benutzt werden soll, ist es erforderlich, zur Vorverlagerung des
Sprühdüsenendes den Sprüharm gegen eine verlängerte Ausführung zu ersetzen bzw. auf
einem Sprüharm zwei Düsen-Auslaßöffnungen gegeneinander versetzt anzuordnen. Der senkrecht
oder im wesentlich senkrecht aufwärts gerichtete Wasserstrahl aus dem Sprüharm kann
schließlich auch dazu führen, daß Wasser aus dem Bereiche der Klosettschüssel austritt
und die Umgebung näßt, wenn nämlich der Sprüharm in Tätigkeit gesetzt wird, ohne daß
die Sitzbrett-Öffnung, etwa von einem Wasserklosett-Benutzer, abgedeckt ist.
[0004] Bei einer ähnlichen, aus der CH-PS 453 242 bekannten Unterdusch-Einrichtung für Wasserklosetts
ist ebenfalls ein Spezial-Sitzbrett zur peripheren Überdeckung des sichelförmigen,
um eine horizontale Achse in der vertikalen Mittellängsebene des Klosettbeckens verschwenkbarenSprüharmserforderlich.
Das Gerätegehäuse ist hier im rückwärtigen Bereich hinter dem Klosettbecken am Sitzbrett
selbst ausgebildet, und zur Vermeidung von Austritt des senkrecht nach oben gerichteten
Unterdusch-Wasserstrahles bei nicht besetztem Sitzbrett ist ebenfalls wieder ein nur
bei Belastung die Funktion der Unterdusche freigebender Sitzbrett-Schalter vorgesehen.
[0005] Ähnliche, aus der CH-PS 348 375 und aus der DE-AS 2 511 692 bekannte Einrichtungen
benötigen ebenfalls wieder einen auf Sitzbrett-Belastung ansprechenden Sitzbrett-Schalter
zur Vermeidung ungewünschten Wasserstrahl-Austrittes aus der Sitzbrett-Öffnung sowie
speziell ausgebildete, der Unterdusch- und Trocknungseinrichtung angepaßte Sitzbrett-Konstruktionen.
Der Unterduschen-Sprüharm ist hier linear in den Mittenbereich der Klosettschüssel
hinein bzw. wieder zurück bewegbar, wofür im erstgenannten Falle ein Eingriff in die
Ausbildung der Klosettschüssel erforderlich ist, die Verwendung bei handelsüblichen,
genormten Wasserklosetts also nicht möglich ist, und im anderen Falle die wirksame
Sitzbrett-Öffnung zum Hindurchfahren zwischen dem rückwärtigen Rand der Klosettschüssel
und dem rückwärtigen Rand der Sitzbrett-Öffnung spürbar reduziert wird. Bei dieser
letztgenannten Einrichtung erfolgt die Warmluftzufuhr für die Trocknung des gereinigten
Gesäßbereiches des Benutzers des Wasserklosetts über eine in das Warmwasser-Sprühdüsenende
integrierte Warmluftdüse, was den Nachteil aufweist, einem leicht als unangenehm empfundenen
begrenzten Warmluftstrahl ausgesetzt zu werden, verglichen mit einer großflächigen
Erwärmung bei gleicher Warmlufttemperatur.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dusch- und Trocknungseinrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die preiswert herstellbar und funktionstüchtig
im praktischen Einsatz ist und insbesondere dafür geeignet ist, zur preisgünstigen
Nachrüstung handelsüblicher, standardisierter Klosettbecken mit Sitzbrett zu dienen,
ohne am Klosettbecken oder auch nur am Sitzbrett konstruktive Änderungen vornehmen
zu müssen, und dennoch sicherzustellen, daß eine Fäkalienwasser-Absaugung durch den
Sprüharm oder eine Sprüharm-Beschmutzung in Ruhestellung wie in Arbeitsstellung praktisch
vermieden ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Dusch- und Trocknungseinrichtung
der gattungsgemäßen Art der Warmluftkanal als Distanzkörper-Hohlkörper zwischen der
Klosettschüssel und dem Sitzbrett-Montagebrett ausgebildet und der Unterduschen-Sprüharm
als Rohrbogen ausgebildet ist, dessen Rohr-Außendurchmesser in der Größenordnung der
Höhe des Hohlkörpers liegt und dessen Krümmungsradius in einer gerätegehäusefesten
Schwenkachse liegt, die außerhalb der Klosettbecken-Seitenwand unterhalb eines Rohrbogen-Durchgangsweges
zwischen dem Sitzbrett und dem oberen Klosettschüssel-Rand wenigstens angenähert horizontal
und wenigstens angenähert quer zur Längserstreckung des Hohlkörpers angeordnet ist,
und daß das Sprühdüsenende des Sprüharm-Rohrbogens für Ausbildung eines flach parabolisch
verlaufenden Wasserstrahles bei in die Klosettschüssel hineingeschwenktem Sprühdüsenende
vom mittleren rückwärtigen Bereich der Klosettschüssel durch den Mittenbereich der
Klosettschüssel-Öffnung hindurch zum unteren Bereich der vorderen Klosettschüssel-Innenwand
ausgebildet ist.
[0008] Durch diese erfindungsgemäße, konstruktiv denkbar wenig aufwendige Lösung sind sämtliche
den beschriebenen, bekannten Einrichtungen gattungsgemäßer Art zueigenen Nachteile
überwunden. So braucht zur Nachrüstung vorhandener handelsüblicher Wasserklosetts
mit herkömmlichem Sitzbrett das Sitzbrett nicht ausgetauscht zu werden, sondern es
wird einfach zwischen dem Sitzbrett-Befestigungsbrett und der Klosettschüssel der
gleichzeitig als Warmluftkanal und als Distanzkörper dienende Hohlkörper eingefügt,
so daß sich zwangsläufig ein hinreichender Abstand zwischen dem Sitzbrett und dem
oberen Rand der Klosettschüssel für Hindurchschwenken des Sprüharm-Rohrbogens einstellt.
Dieser ist in Ruhestellung somit ganz aus dem Bereiche der Klosettschüssel herausgefahren,
wodurch dann keinerlei Behinderung beispielswise beim Reinigen des Klosettbeckens
und auch keinerlei Verschmutzungsgefahr des Sprühdüsenendes gegeben ist. Durch den
gekennzeichneten parabolischen Verlauf des Wasserstrahles ergibt sich eine schonende,
auch für die Wundpflege geeignete Auftreffrichtung des Wasserstrahles auf den zu pflegenden
bzw. zu reinigenden Gesäßbereich des Benutzers, und dieser Wasserstrahl-Verlauf erübrigt
es, bei weiblichen Benutzern für den Vaginalbereich eine zusätzliche bzw. eigens positionierte
Sprühdüse vorzusehen. Der beschriebene Wasserstrahl-Verlauf stellt darüber hinaus
sicher, daß bei manuellem Waschvorgang die Hand des Benutzers den Wasserstrahl nicht
abschirmt und daß der Verschmutzung aufnehmende Teil des Wasserstrahles nicht in den
Bereich des Sprühdüsenendes zurückfällt.
[0009] Eine Ausrichtung des Sprüharm-Rohrbogens derart, daß das eingeschwenkte Sprühdüsenende
unmittelbar vor dem Spülwassereinlauf im rückwärtigen Bereich der Klosettschüssel
zu liegenkommt, erbringt die Vorteile, einen parabolischen Wasserstrahl-Verlauf mit
besonders flachem, also schonend auftreffendem Maximum zu erzielen und gleichzeitig
etwaige vorgekommene Verschmutzungen des Sprühdüsenendes durch Betätigung der an sich
der Fäkalienabfuhr dienenden Spülwasserzufuhr wieder zu reinigen.
[0010] Eine Realisierung des Sprühdüsenendes mit teilweise eingestanzter Rohrbogen-Außenwand
nach Art der Formgebung der Anblas-Kante einer Blockflöten-Zunge erbringt den zusätzlichen
Vorteil, über eine Düse in Form einer als solche bekannten durchbohrten Kugel einen
Wasserstrahl-Austritt aus dem Rohbogen zu ermöglichen, der im ersten Bereich des Wasserstrahl-Verlaufes
angenähert tangential zum Rohrbogen im Bereiche des Sprühdüsenendes gerichtet ist,
um die volle Distanz vom hinteren zum vorderen Bereich der Klosettschüssel für den
flachen parabolischen Verlauf des Wasserstrahles ausnutzen zu können.
[0011] Von ganz besonderem praktischem Vorteil für die Nachrüstung vorhandener Wasserklosetts,
auch unter sehr beengten Umgebungsbedingungen am Orte der Installation des Wasserklosetts,
ist es, das Gerätegehäuse mit dem als Warmluftkanal und gleichzeitig als Distanzkörper
dienenden Hohlkörper einteilig auszubilden. Denn dann bedarf es außer der Verspannung
dieses Hohlkörpers zwischen dem Klosettbecken und dessen Montagebrett keinerlei weiterer
Montagearbeiten und insbesondere auch keiner Justage zwischen dem Gerätegehäuse einerseits
und dem Klosettbecken andererseits mehr. Vielmehr ist zwangsläufig sichergestellt,
daß die Verschwenkbewegung des Sprüharm-Rohrbogens ungestört zwischen dem Sitzbrett
und dem oberen Rand der Klosettschüssel hindurch verläuft. Außerdem wird durch dieses
aufgehängte Gerätegehäuse die Reinigungsmöglichkeit des Bodens in der Umgebung des
Klosettbeckens nicht erschwert.
[0012] Um einerseits, zur Nachrüst-Möglichkeit auch in beengten Räumen, die notwendigen
Aggregate in einem schmalen Gerätegehäuse unterbringen zu können und andererseits
die Schwenkachse für die Rohrbogen-Bewegung ohne vom Gehäuse vorstehende Konstruktionsteile
realisieren zu können, ist es zweckmäßig, das Gerätegehäuse so auszubilden, daß es
in seinem unteren Bereich in Richtung zum Warmluftkanal-Hohlkörper hin ausgewölbt
ist, im eingebauten Zustand also die Außenwand-Wölbung der Klosettschüssel untergreift.
[0013] Insbesondere bei dieser konstruktiven Ausbildung des Gerätegehäuses ist es ohne weiteres
möglich, für die Halterung und Bewegung des Rohrbogens einen entsprechend abgeknickten
Hebelarm vorzusehen, so daß in der Ruhestellung des Sprüharmes der gesamte Rohrbogen
auch in einem sehr wenig Platz benötigenden Gerätegehäuse aufgenommen werden kann.
[0014] Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung ist die erfindungsgemäße Einrichtung für
ältere oder behinderte Personen in derem häuslichen Bereich, also unter räumlichen
und wirtschaftlichen Gegebenheiten, die sparsamer bemessen sind, als beispielsweise
bei der Neueinrichtung eines Behindertenheimes oder einer Altenstation.
[0015] Diesen privaten Interessenten ist es von besonderem Interesse, eine einfache Betätigungsmöglichkeit
ohne bauliche oder installationstechnische Eingriffe in die vorhandene Einrichtung
zu erhalten. Eine besonders einfache Betätigungsmöglichkeit ist dadurch gegeben, daß
das Gerätegehäuse von einer haubenförmigen, verschwenkbar gelagerten Ummantelung umgeben
ist, die beispielsweise einfach mittels einer als Haltezapfen dienenden Schraube in
der Ummantelungs-Schwenkachse gehaltert ist und je nach der Schwenkbewegung - nämlich
je nach Druck auf die Oberfläche oder beispielsweise die Vorderfläche der Ummantelung
- Schalter für Freigabe der Unterdusch-Funktion oder für Freigabe der Warmluft-Abstrahlung
betätigen läßt.
[0016] Für den Bewegungsmechanismus erweist sich eine vom Nutzwasser gespeiste hydraulische
Einrichtung als besonders funktionstüchtig und dabei konstruktiv wenig aufwendig.
Die Dewegungsgeschwindigkeit des Sprüharmes und der Austrittsdruck des Wasserstrahles
am Sprühdüsenende sowie die Temperatur des Wasserstrahles lassen sich dabei in besonders
einfacher Weise den örtlichen Nutzwasser-Druckgegebenheiten wie auch den Wünschen
des Benutzers über manuell einstellbare Drosselstellen anpassen und variieren. Diese
Drosselstellen sind vorteilhafterweise einfach als Schlauchklemmen ausgebildet und
dadurch nicht nur billig realisierbar und unanfällig gegen Kalkablagerungen, sondern
auch feinfühlig einstellbar.
[0017] Besonders vorteilhaft für universelle Benutzung der erfndungsgemäßen Einrichtung
ist es, am als Warmluftkanal dienenden Hohlkörper eine Anschlußstelle für eine Haartrockenhaube
vorzusehen, bei deren Benutzung die Warmluft-Austrittsöffnungen zur Klosettschüssel
hin zweckmäßigerweise selbsttätig verschlossen werden.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachstehender Beschreibung
eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche vereinfacht dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispieles zur erfindungsgemäßen Lösung. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Klosettbecken mit angebautem Gerätegehäuse und
eingeschwenkter Unterdusch-Sprühdüse gemäß Sichtpfeilen I-I in Fig. 2,
Fig. 2 einen Mittel-Längsschnitt durch das Klosettbecken nach Fig. 1 gemäß Sichtpfeilen
II-II in Fig. 1,
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung und im Längsschnitt die bevorzugte Ausbildung der
Sprühdüse nach Fig. 1 bzw. Fig. 2,
Fig. 4 in Prinzipdarstellung die Anordnung einer verschwenkbaren Ummantelung des Gerätegehäuses
nach Fig. 1 bzw. Fig. 2,
Fig. 5 eine bevorzugte Ausbildung von handeinstellbaren Drosselstellen in Form von
Schlauchklemmen und
Fig. 6 ein Prinzipschaltbild für die Nutzwasserströmung und die elektrische Verschaltung
innerhalb des Gerätegehäuses.
[0019] Beim in Fig. 1 im Querschnitt dargestellten Klosettbecken 1 kann es sich um eine
beliebige handelsübliche Ausführung als Stand- oder Wandgerät und als Flach-oder Tiefspüler
handeln. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist ein Flachspül-Standklosett gewählt.
[0020] Auf dem oberen Rand 2 der Klosettschüssel 3 ist ein hochklappbares Sitzbrett 4, die
sogenannte Klosettbrille, abgestützt. Das Sitzbrett 4 ist um eine Schwenkachse 5 klappbar
an einem Montagebrett 6 befestigt. Dieses ist mittels Schraubbolzen 7 und Schraubmuttern
8 im rückwärtigen Bereich 9 des Klosettbeckens 1 oberhalb des oberen Randes 2 befestigt.
Die Anschlußmaße dieser Befestigung und die Geometrie des oberen Randes 2 des Klosettbeckens
1 sind genormt. Beim Sitzbrett 4 handelt es sich um eine beliebige handelsübliche
Ausführung, die diesen genormten Abmessungen angepaßt ist.
[0021] Für die erfindungsgemäße Ausbildung der Dusch- und Trocknungseinrichtung ruht das
Montagebrett 6 nicht unmittelbar auf der Montagefläche 10 im rückwärtigen Bereich
9 des Klosettbeckens 1, sondern dazwischen ist ein abgeflachter Hohlkörper 11, im
dargestellten Beispielsfalle ein flaches Rohr rechteckförmigen Querschnittes, angeordnet,
das einerseits als Distanzzwischenlage zwischen der Montagefläche 10, und damit dem
oberen Rand 2 des Klosettbeckens 1, und seinem Sitzbrett 4 und andererseits als Warmluftkanal
dient, der an einer Längsseite 12 mit öffnungen 13 zum Einblasen von Warmluft in den
oberen Bereich der Klosettschüssel 3 und damit in den Bereich des Sitzbrettes 4 ausgestattet
ist. Für eine waagerechte Lage des auf den oberen Rand 2 des Klosettbeckens 1 herabgeklappten
Sitzbrettes 4 weist dieses gegenüber normalen Ausführungen nach Maßgabe der Höhe des
abgeflachten Hohlkörpers 11 erhöhte Auflagestutzen 14 zur Abstützung auf den oberen
Rand 2 des Klosettbeckens 1 auf, *
[0022] Der gleichermaßen als Warmluftkanal wie als Distanzzwischenlage dienende abgeflachte
Hohlkörper 11, der sich in seiner Längsrichtung parallel zur Sitzbrett-Schwenkachse
5 unter dieser erstreckt, ist an einer Stirnseite und damit an einer Seite des Klosettbeckens
1 außerhalb der Klosettschüssel 3 zu einem seitlich hervorragenden hohlen Gerätegehäuse-Träger
15 verlängert. An diesem ist unmittelbar neben der Seitenwand 16 der Klosettschüssel
3 ein Gerätegehäuse 17 befestigt. Dieses wird also vom Klosettbecken 1 über den Hohlkörper
11 und dessen als Träger 15 dienende hohle Verlängerung gehaltert, so daß sich eine
Boden- oder Wandbefestigung des Gerätegehäuses 17 erübrigt.Dadurch entfällt das Erfordernis
genau einzuhaltender Montagetoleranzen in Bezug auf den Montageort des Klosettbeckens
1, und außerdem kann um das Klosettbecken 1 herum ungehindert unter dem aufgehängten
Gerätegehäuse 17 eine Bodenreinigung durchgeführt werden. Andererseits kann es zweckmäßig
sein, vorsorglich zur Aufnahme an sich unzulässiger Belastungen auf der Oberfläche
18 des Gerätegehäuses 17 unter diesem einen Stützfuß 19 zwischen dem äußeren unteren
Rand 20 und dem Boden 21 vorzusehen.
[0023] Die Breite 22 des Gerätegehäuses 17 einschließlich haubenförmiger Ummantelung23 ist
ohne weiteres kleiner ausführbar, als es dem üblichen Mindestabstand zwischen der
seitlichen Berandung eines Sitzbrettes 4 und der benachbarten Seitenwand eines Toilettenraumes
entspricht. Die Länge des vorstehenden Gerätegehäuse-Trägers 15, also der lichte Abstand
zwischen der benachbarten Seitenwand 24 des Gerätegehäuses 17 und der äußeren seitlichen
Berandung des Sitzbrettes 4 bzw. der Klosettschüssel-Seitenwand 16 wird aus Stabilitäts-
und Platzgründen zweckmäßigerweise nicht größer gestaltet, als angesichts unvermeidlicher
Montagetoleranzen für ungestörte Klappbewegungen des Sitzbrettes 4 um seine Schwenkachse
5 erforderlich.
[0024] Eine Behinderung des Benutzers des Klosettbeckens 1 ist dadurch nicht zu befürchten,
da die Oberfläche 18 des Gerätegehäuses 17 bzw. seiner haubenförmigen Ummantelung
23 höchstens geringfügig über die Oberfläche 25 des Sitzbrettes 4 vorsteht. Außerdem
ist dank des äußerst geringen erforderlichen gerätetechnischen Aufwandes im Gerätegehäuse
17 (vgl. unten) dieses Gerätegehäuse 17 in seiner Tiefe, gemessen parallel zur Mittellängsachse
26 des Klosettbeckens 1, wegen der verfügbaren Bauhöhe relativ kurz realisierbar,
so daß an der Rückseite des rückwärtigen Beniches 9 des Klosettbecken 1 praktisch
kein Überstand erforderlich ist und insbesondere dieses Gerätegehäuse 17 sich lediglich
bis höchstens in den Mittenbereich der Klosettschüssel 3 vor erstreckt, wie aus der
Prinzipskizze in Fig. 2 ersichtlich.
[0025] Wie aus Fig. 1 ersichtlich weist der Querschnitt des Gerätegehäuses 17 und damit
der Verlauf der dem Klosettbecken 1 benachbarten Seitenwand 24 eine L-ähnliche Form
zum Untergreifen der Klosettbecken-Seitenwand 16 im hohlkehlenförmig verlaufenden
Teil 27 unterhalb des seitlichen oberen Randes 2 auf. In diesem unter die Klosettbecken-Seitenwand
16 vorstehenden Teil des Gerätegehäuses 17 ist eine gerätefeste Schwenkachse 28 vorgesehen,
die wenigstens angenähert horizontal und parallel zur Mittellängsebene durch die Mittellängsachse
26 des Klosettbeckens 1 verläuft. Um diese Schwenkachse 28 ist ein innerhalb des Gerätegehäuses
17 liegender Hebel 29, im dargestellten bevorzugten Beispielsfalle ein zweiarmiger
Hebel mit einem abgeknickt verlaufendenarm 30, bewegbar. Der abgeknickt verlaufende
Arm 30 verläuft in der in Fig. 1 dargestellten ausgefahrenen Endstellung parallel
zum abgeknickten Verlauf der benachbarten Seitenwand 24. An den Hebel 29 greift zur
Durchführung der Schwenkbewegung ein in beide Richtungen umsteuerbarer hydraulischer
Arbeitszylinder 31, z. B. mit seiner Kolbenstange 32, an, der andererseits über eine
Gelenkverbindung 33 mit dem Gerätegehäuse 17 verbunden ist.
[0026] Am freien, in den oberen Bereich des Gerätegehäuses 17 hochragenden Ende 34 des Hebel-Armes
30 ist ein Rohrbogen 35 befestigt, beispielsweise angeschweißt oder über eine Klemmschelle
festgelegt. DieserRohrbogen 35 stellt einen in das Innere der Klosettschüssel 3 hineinschwenkbaren
bzw. aus ihr heraus schwenkbaren Sprüharm mit einem vorderen Sprühdüsenende 36 dar.
Der Rohrbogen 35 ist kreisbogenähnlich so ausgebildet,daß der Krümmungsradius 37 dem
Abstand zwischen der Mittellängsebene durch den abgeflachten Hohlkörper 11 unter dem
Sitzbrett-Montagebrett 6 und der gerätefesten Schwenkachse 28 entspricht,d.h. der
Krümmungsmittelpunkt des Schwenkweges des Rohrbogens 35 liegt auf dieser Schwenkachse
28. Der Außendurchmesser 37 des Rohrbogens 35 ist etwas geringer bemessen, als die
Höhe des abgeflachten, als Distanzzwischenlage und zugleich als Warmluftkanal dienenden
Hohlkörpers 11. Angesichts dieser Geometrie und Anordnung des Rohrbogens 35 am Gerätegehäuse
17, das seinerseits starr mit dem abgeflachten Hohlkörper 11 zwischen dem Sitzbrett
4 und dem oberen Rand 2 der Klosettschüssel 3 verbunden ist, ist unabhängig von der
konkreten Ausbildung des Klosettbeckens 1 und von der konkreten Ausbildung des Sitzbrettes
4 und ohne Erfordernis maßhaltiger Montage stets sichergestellt, daß der Rohrbogen
35 durch den Schlitz zwischen dem Sitzbrett 4 und dem oberen Rand 2 der Klosettschüssel
3 mit seinem Sprühdüsenende 36 seitlich in diese eingeschwenkt oder aus ihr wieder
herausgefahren werden kann. Das Bogenmaß des Rohrbogens 35 und der Anschlußwinkel
des ihn tragenden Armes 30 des Schwenk-Hebels 29 sowie dessen Abmessungen sind derart
gewählt, daß bei aus der Klosettschüssel 3 herausgefahrenem Sprühdüsenende 36 dieses
zur Vermeidung von Be- , hinderungen bei Reinigungsarbeiten auf dem oberen Rand 2
der Klosettschüssel 3 auch unterem seitlichen Randbereich des Sitzbrettes 4 vorgezogen
und bis in eine Durchgangsöffnung 38 in der benachbarten GehäuseSeitenwand 24 hineingezogen
wird. Die Gehäuse-Breite 22 ist dabei zweckmäßigerweise zur Vermeidung von Beschädigungen
und Behinderungen so ausgelegt, der der gesamte Rohrbogen 35 im in das Gehäuse 17
einzufahrenen Zustand vollständig innerhalb dieses Gerätegehäuses 17 liegt, also weder
seitlich noch unten vorsteht.
[0027] Aus Gründen, die unten noch näher erläutert werden, ist es zweckmäßig, das in die
Klosettschüssel 3 eingefahrene Sprühdüsenende 36 nicht nur möglichst in der Mittellängsebene
des Klosettbeckens 1 zu positionieren, sondern auch möglichst im rückwärtigen Bereich
9 der Klosettschüssel 3, also im Bereiche des Spülwassereinlaufes 39 für die Fäkalienspülung
und etwa unterhalb der rückwärtigen Berandung 40 der Klosettschüssel-öffnung 41. Um
dennoch die. Bewegungsbahn des Rohrbogens 35 aus dem Bereiche des Gerätegehäuse-Trägers
15 heraus und vor den Hohlkörper 11 verlegen zu können, ist zweckmäßigerweise vorgesehen,
die Ebene durch die Längsmittellinie 42 des Rohrbogens 35 bei eingeschwenktem Sprühdüsenende
36 nicht vertikal, sondern gegen die Vertikale geneigt auszubilden. Dazu kann entweder
die gehäusefeste Schwenkbogen-Achse 28 gegen die Horizontale geneigt ausgebildet sein,
oder der Rohrbogen 35 ist in der Weise gegenüber einem exakten Kreisbogenstück verformt
ausgebildet, daß er sich längs einer Zylindermantelfläche zwischen dem Sitzbrett 4
und dem oberen Klosettschüssel-Rand 2 störungsfrei hindurchschwenken läßt. Es ist
ersichtlich, daß die Geometrie des Rohrbogens 35 in konkreten Einzelfällen u. a. von
der gewünschten Höhenlage des Sprühdüsenendes 36 bei in die Klosettschüssel 3 eingefahrenem
Sprüharm (Rohrbogen 35) ab -
hängt, vgl. die Darstellung in Fig. 2.
[0028] Das Sprühdüsenende 36 ist dafür ausgelegt, eine Unter-Beduschung im Bereiche der
Sitzbrett-Öffnung 43 mit parabolisch verlaufendem Wasserstrahl 44 in der Mittellängsebene
durch die Mittellängsachse 26 des Klosettbeckens 1 hervorzurufen. Die Verlagerung
des Sprühdüsenendes 36 in den rückwärtigen Bereich 9 der Klosettschüssel 3 soll dabei
einen Strahlbogen mit möglichst flachem Maximum oberhalb der Klosettschüssel-öffnung
41 bei einem Ende des Wasserstrahles 44infolge Aufpralles auf die vordere Innenwand
45 unterhalb des vorderen oberen Randes 2 der Klosettschüssel 3 hervorrufen, vgl.
die Darstellung in Fig. 2.
[0029] Hierzu ist im Bereiche des Sprühdüsenendes 36 in die Mantelfläche des Rohrbogens
35, die im Rohrbogen-Schnittpunkt mit der Mittellängsebene durch die Mittellängsachse
26 zu den öffnungen 41 bzw. 43 hin weist, eine Einkerbung ähnlich der Schnabel-Ausbildung
bei einem Blockflöten-Mundstück vorgesehen, wie im einzelnen in Fig. 3 dargestellt.
Vor das freie Ende 46 des eingedrückten Rohrbogen-Wandungsteiles 47 ist von der unverformten
Vorderöffnung 48 her eine Kugel 49 mit Durchgangsbohrung 50, die in spitzem Winkel
zur Außenfläche des eingedrückten Rohrbogen-Wandungsteiles 47 verläuft, angedrückt,
wozu die Vorderöffnung 48 mittels beispielsweise eines Schraubstopfens 51 verschlossen
und vor diesem, gegen die Kugel 49 abgestützt, eine auf Druck beanspruchte Schraubenfeder
52 angeordnet ist. Durch einfaches Einführen eines spitzen Werkzeuges in die Durchgangsbohrung
50 läßt sich die Kugel 49 so einrichten, daß der Wasserstrahl 44 den gewünschten Verlauf
nimmt. Um die Ausbildung des Wasserstrahls 44 unterschiedlich vorgegebenen Wasserdruckverhältnissen
anpassen zu können, braucht lediglich der Schraubstopfen 51 mit-samt der Schraubenfeder
52 abgenommen und die Kugel 49 gegen eine mit anderem Bohrungsquerschnitt ausgetauscht
zu werden.
[0030] über das Gerätegehäuse 17 ist die haubenförmige Ummantelung 23 gestülpt, die die
zueinander parallelen Außenwände des Gerätegehäuses 17, darunter den noch nicht abgeknickt
verlaufenden Teil der Seitenwand 24, und die obere Berandung des Gerätegehäuses 17,
die nicht deckelförmig geschlossen ausgebildet sein muß, außen umgibt. Im Bereiche
des Gerätegehäuse-Trägers 15 und des Knickes 53 in der Seitenwand 24 ist diese Ummantelung
23 derart berandet bzw. mit Ausschnitten versehen, daß sie um einen Haltezapfen 54
und um die Außenmantelfläche eines die Rohrbogen-Durchgangsöffnung 38 realisierenden
Rohrstutzens 55 herum, also um eine durch das Zentrum der Durchgangsöffnung 38 verlaufende
Schwenkachse 56, durch in Bezug auf diese Schwenkachse 56 exzentrischen Druck auf
eine beliebige der Außenflächen dieser Ummantelung 23 um einen geringen Winkel aus
der stabilen (hängenden) Gleichgewichts-Ruhelage heraus verschwenkt werden kann. Dadurch
wird entweder ein gerätefest montierter Endschalter 57 für die Einfahrbewegung des
Rohrbogens 35 in die Klosettschüssel 3 mit anschließender Inbetriebnahme der Unterdusche
oder ein gehäusefest angeordneter Endschalter 58 für Inbetriebnahme eines in das Gerätegehäuse
17 eingebauten, elektrisch angetriebenen Warmluftgebläses 59 zum Ausblasen vorgewärmter
Trocknungsluft durch die Luftkanal-Öffnungen 13 oberhalb der rückwärtigen öffnungs-Berandung
40 des Klosettbeckens 1 (vgl. auch Fig. 2) betätigt. Zur Luftansaugung durch das Warmluftgebläse
59 weist das Gerätegehäuse 17 an beliebigen geeigneten Stellen, etwa im Unterboden
60, Luftöffnungen auf (in der Zeichnung nicht dargestellt). Der Speisung des Warmluftgebläses
59 und von elektromagnetisch betätigbaren Mehrwege-Umsteuerventilen 61 beliebiger
handelsüblicher Art dient ein über ein Kabel 62 erfolgender Elektroanschluß. Der Einspeisung
von unter normalem Leitungsdruck stehendem Nutzwasser zur Betätigung des umsteuerbaren
hydraulischen Arbeitszylinders 31 für die hydraulisch bewirkte Ein- und Ausschwenkbewegung
des Rohrbogens 35 sowie für die Speisung des Unterdusch-Sprühdüsenendes 36 über einen
in üblicher Weise bei Wasserentnahme über einen Differenzdruckschalter selbsttätig
einschaltenden Durchlauferhitzer 63, der ebenfalls an die elektrische Einspeisung
über das Kabel 62 angeschlossen ist, dient ein Schlauch- oder Rohrleitungsanschluß
64, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel im Gerätegehäuse-Unterboden 60 angeordnet
ist und an das Mehrwege-Umsteuerventil 61 angeschlossen ist. Diese Strömungsverbindungen
und elektrischen Anschlüsse innerhalb des Gerätegehäuses 17 sind in Fig. 1 zur Erhöhung
der Übersichtlichkeit nicht dargestellt, insoweit wird auf die Prinzipskizze Fig.
6 verwiesen.
[0031] Es ist zweckmäßig, an der vom Gerätegehäuse 17 abgelegenen Stirnseite 65 des gleichermaßen
als Warmluftkanal und als Distanzzwischenlage dienenden abgeflachten Hohlkörpers 11
eine mit einer Ventilklappe ausgerüstete Steckmuffe 66 anzuordnen, die über ein Gestänge
67 mit einem Sperrschieber 68 im Bereiche der Warmluftaustritts-öffnungen 13 in Wirkverbindung
steht. Auf diese Steckmuffe 66 kann ein Kupplungsstück 69 für den flexiblen Warmluftschlauch
70 einer herkömmlichen Haartrockenhaube 71 gesteckt werden, um,bei Betätigung des
Endschalters 58 und verschlossenen Warmluftaustritts-öffnungen 13 am Klosettbecken
1, aus dem Warmluftgebläse 59 die Haartrockenhaube 71 zu speisen.
[0032] Für die Ausstattung, und insbesondere auch für die nachträgliche Ausstattung, von
beliebigen vorhandenen bzw. handelsüblichen Klosettbecken 1 samt demontierbarem Sitzbrett
4 mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Dusch- und Trocknungseinrichtung bedarf
es keinerlei Eingriffes in die Ausgestaltung des Klosettbeckens 1 oder des Sitzbrettes-4
und somit auch keinerlei Veränderungen an diesen..Vielmehr werden lediglich die beiden
Schraubbolzen, 7 mit denen das Sitzbrett-Montagebrett 6 im rückwärtigen Bereich 9
hinter der Klosettschüssel-Öffnung 41 befestigt ist, gelöst, um vorübergehend das
Sitzbrett 4 samt Montagebrett 6 abzunehmen. Es wird dann die als einstückigeBaueinheit
angelieferte Dusch- und Trocknungseinrichtung aus Distanzhalter-Hohlkörper 11 mit
an seinen Träger 15 angeflanschtem Gerätegehäuse 17 auf die Montagefläche 10 (vgl.
Fig. 2) aufgelegt und unter Auflage des Sitzbrett-Montagebrettes 6 mittels der Schraubbolzen
7, die den Hohlkörper 11 durch vorgefertigte Bohrungen hindurch durchgreifen, festgelegt
und im vorderen Bereich des Sitzbrettes 4 durch Verlängerung oder Austausch für erhöhte
Auflagestutzen 14 gesorgt. Mit Anschluß des elektrischen Kabels 62 an das Stromnetz
und * des Leitungsanschlusses 64 über z. B. einen Schlauch 72 an das Wasserleitungsnetz
ist die Dusch- und Trocknungseinrichtung ohne irgendwelche sonstigen Installations-,
Montage- oder Justageerfordernisse sofort funktionsbereit. Insbesondere ist durch
die feste Zuordnung zwischen dem als Distanzstück und als Warmluftkanal gleichermaßen
dienenden abgeflachten Hohlkörper 11 und dem Gerätegehäuse 17 mit der Führung für
die Bewegungsbahn des Rohrbogens 35 sichergestellt, daß letzterer zwangsläufig durch
den Zwischenraum 73 zwischen der Unterfläche des Sitzbrettes 4 und dem oberen Klosettschüssel-Rand
2 hindurchbewegt wird, wenn das Sprühdüsenende 36 in die Klosettschüssel 3 hineingefahren
oder aus ihr herausgefahren werden soll.
[0033] In Ruhestellung befindet sich das Sprühdüsenende 36 im Bereiche des Gehäusedurchgangs-Rohrstutzens
55, also außerhalb von Klosettbecken 1 und Sitzbrett 4. Hierdurch ist einerseits sichergestellt,
daß Reinigungsarbeiten in keiner Weise behindert werden. Außerdem kann bei Benutzung
der Klosettschüssel 3 zur Darmentleerung oder auch als Ausguß keine Verschmutzung
des Sprühdüsenendes 36 eintreten; und schließlich erübrigt es sich auf diese Weise,
vor dem Leitungsanschluß 64 eigens eine Rückflutsperre vorzusehen, die andernfalls
erforderlich wäre, um sicherzustellen, daß bei Verstopfung im Klosettschüssel-Ablauf
74 und gleichzeitigem Unterdruck in der Speisewasserleitung (beispielsweise als Folge
eines Speisewasser-Rohrbruches) keinSchmutzwasser aus der Klosettschüssel 3 über den
Rohrbogen 35 in das Nutzwasser-Leitungsnetz abgezogen wird.
[0034] Zur Unterduschen-Reinigung des Analbereiches des Benutzers des Klosettbeckens 1 braucht
dieser lediglich durch Druck gegen den unteren vorderen Bereich der Gerätegehäuse-Ummantelung
23 den hierangeordneten Endschalter 57 zu betätigen. Wie aus der Prinzipdarstellung
Fig. 6 ersichtlich wird dadurch das elektromagnetisch betätigbare Mehrwege-Umsteuerventil
61 in dem Sinne angesteuert, daß der Kolben 74 im Arbeitszylinder 31 in diejenige
Endstellung verfahren wird, in der mittels des Hebels 29 der Rohrbogen 35 in die Klosettschüssel
3 hineinverfahren wird. Ein im Gerätegehäuse 17 im Bereiche des Knickes 53 in der
Seitenwand 24 angeordneter Endschalter 75 wird in der ausgefahrenen Endstellung des
Rohrbogens 35 betätigt und bewirkt das Umschalten des Mehrwegeventiles 61 auf Speisung
des Sprühdüsenendes 36 über einen Verbindungsschlauch 76 (in Fig. 1 nicht berücksichtigt)
und über den Durchlauferhitzer 63 mit Nutzwasser aus demselben Leitungsanschluß 64,
der auch zur Speisung des hydraulischen Arbeitszylinders 31 dient.
[0035] Der sich einstellende parabolische Strahl 44 auf Körpertemperatur erwärmten Wassers
ruft aufgrund seines flachen Maximums keinerlei Schmerzempfinden aufgrund der Unterduschenwirkung
hervor, was insbesondere beispielsweise bei Operationswunden im Analbereich wichtig
ist. Schmutz und Reinigungsmittel fallen nicht in den Bereich des Sprühdüsenendes
36 zurück, sondern werden zur vorderen Innenwand 45der Klosettschüssel 3 und damit
unmittelbar in den Klosettschüssel-Ablauf 74 fortgespült. Falls es sich beim Benutzer
des Klosettbeckens 1 um eine Frau handelt, erübrigt es sich aufgrund des flachen parabelförmigen
Verlaufes des Warmwasserstrahles 44, zur Pflege bzw. Reinigung des Vaginalbereiches
eine gesonderte Unterdusch-Sprühdüse bzw. eine zusätzliche Unterdusch-Sprühdüse vorzusehen.
Eine Sitzbrett-Kontaktschaltung zur Verhinderung eines Wasserstrahlaustrittes bei
nicht von einer Person besetzter Sitzbrett-Öffnung 43 erübrigt sich, weil kein aus
der öffnung 43 austretender, aufwärtsgerichteter Wasserstrahl vorkommt. Deshalb kann
auch ohne Besetzung der Sitzbrett-öffnung 43 ohne Verspritzgefahr der Schalter 57
betätigt werden, etwa um den Verlauf des Wasserstrahles 44 . kontrollieren ggf.durch
Eingriff in die Durchgangsbohrung 50 der Düsen-Kugel 49 (vgl. Fig. 3) die Strahlrichtung,
nämlich den Winkel zwischen der Längsachse der Durchgangsbohrung 50 und der Oberfläche
des eingedrückten Wandungsteiles 47, variieren-zu. können.
[0036] Je nach den Erfordernissen des Anwendungsfalles kann vorgesehen sein, die Unterduschen-Sprühwirkung
über eine Zeitschaltung oder durch Aufhebung der Betätigung des Schalters 57 zu beenden.
Durch Druck auf die Oberfläche 18 der Gerätegehäuse-Ummantelung 23 wird diese in der
entgegengesetzten Richtung um die Schwenkachse 56 gekippt und dadurch die Betätigung
des Schalters 57 aufgehoben und der Endschalter 58 betätigt. Hierdurch wird einerseits
das Mehrwege-Umsteuerventil 61 in die Ausgangsstellung zurückgesetzt, der Kolben 32'
also in die Ausgangsstellung zurückgefahren und dadurch mittels des Hebels 29 der
Rohrbogen 35 wieder aus der Klosettschüssel 3 heraus in das Gerätegehäuse 17 hinein
verschwenkt. Außerdem wird dadurch das Warmluftgebläse 59 angeschaltet, um durch Ausblasen
von vorgewärmter Luft aus den Luftkanal-öffnungen 13 den zuvor beduschten Körperbereich
zu trocknen. Auch die Tätigkeit des Warmluftgebläses 59 kann entweder durch Beendigung
der Betätigung des Schalters 58 oder über eine Zeitschaltung beendet werden.
[0037] Als besonders einfacorealisierbare und betätigbare Stelleinrichtung für die Beeinflussung
der Einschwenk- und Ausschwenkbewegung des Rohrbogens 35 ist zwischen dem Leitungsanschluß
64 und dem Umsteuerventil 61 eine Drosselstelle 77 vorgesehen, die in besonders einfacher
und funtionssicherer Weise als Schlauchklemme 78 gemäß der Darstellung in Fig. 5 realisiert
ist. Hierfür ist ein L-förmiger Bügel 79 mit dem freien Ende seines längeren Schenkels
80 z3. vom Inneren des Gerätegehäuses 17 her in eine Gehäusewand- oder Blechwinkel-Durchbrechung
81 eingesetzt und mit seinem kürzeren, mit einem Außengewinde versehenen Schenkel
82 durch eine Unterboden-Durchbrechung 83 geführt, um unterhalb des Unterbodens 60
eine Stellschrauben-Mutter 84 aufzunehmen. Zwischen dem Gerätegehäuse-Unterboden 60
und dem längeren Bügel-Schenkel 80 ist ein Verbindungsschlauch 85 für den Anschluß
des Umsteuerventiles 61 an den Rohrleitungsanschluß 64 eingeklemmt, so daß der wirksame
Strömungs-Querschnitt und damit die Speisung des Arbeitszylinders 31 über die Einstellung
der Stellschrauben-Mutter 84 unterhalb des Gerätegehäuse-Unterbodens 60 beeinflußbar
ist.
[0038] Eine gleich ausgebildete Drosselstelle 77' ist zweckmäßigerweise vor dem Durchlauferhitzer
63 vorgesehen, um über die Durchlaufmenge die Erwärmung des Unterduschen-Wasserstrahles
44 beeinflussen zu können.
[0039] In Fig. 6 ist berücksichtigt, daß es zweckmäßig sein kann, auch noch einen Fußschalter
86mitEndschaltern 57', 58' zur Einleitung der Unterduschen-Funktion bzw. der Trocknungsfunktion
vorzusehen, beispielsweise wenn Behinderten die entsprechende gezielte Druckausübung
auf unterschiedlich gelegene Flächen an der schwenkbar angeordneten Gerätegehäuse-Ummantelung
23 nicht oder nur unter Schwierigkeiten möglich wäre.
1. Dusch- und Trocknungseinrichtung, für das Reinigen des Gesäßbereiches des Benutzers
eines Wasserklosetts mit einem Sitzbrett (4) oberhalb der oberen Berandung einer Klosettschüssel
(3), mit einem beweglichen Unterduschen-Sprüharm, der mit einem Warmwasserbereiter
in Strömungsverbindung steht und dessen Sprühdüsenende (36) in den Mittenbereich der
Klosettschüssel (3) hinein oder aus diesem heraus bewegbar ist, mit einem in Richtung
auf die Klosettschüssel (3) sich öffnenden Warmluftkanal, der mit einem Heizlüfter
in Strömungsverbindung steht, und mit einem außerhalb der Klosettschüssel (3) angeordneten
Gerätegehäuse (17) für den Warmwasserbereiter, den Heizlüfter, eine Sprüharm-Bewegungseinrichtung
und Steuer- sowie Schaltorgange, dadurch gekennzeichnet, daß der Warmluftkanal als
Distanzkörper-Hohlkörper (11) zwischen der Klosettschüssel (3) und dem Sitzbrett-Montagebrett
(6) ausgebildet und der Unterduschen-Sprüharm als Rohrbogen (35) ausgebildet ist,
dessen Rohr-Außendurchmesser (37) in der Größenordnung der Höhe des Hohlkörpers (11)
liegt und dessen Krümmungsradius (37') in einer gerätegehäusefesten Schwenkachse (28)
liegt, die außerhalb der Klosettbecken-Seitenwand (16) unterhalb eines Rohrbogen-Durchgangsweges
zwischen dem Sitzbrett (4) und dem oberen Klosettschüssel-Rand (2) wenigstens angenähert
horizontal und wenigstens angenähert quer zur Längserstreckung des Hohlkörpers (11)
angeordnet ist, und daß das Sprühdüsenende (36) des Sprüharm-Rohrbogens (35) für Ausbildung
eines flach parabolisch verlaufenden Wasserstrahles (44) bei in die Klosettschüssel
(3) hineingeschwenktem Sprühdüsenende (36) vom mittleren rückwärtigen Bereich (9)
der Klosettschüssel (3) durch den Mittenbereich der Klosettschüssel-Öffnung (41) hindurch
zum unteren Bereich der vorderen Klosettschüssel-Innenwand (45) ausgebildet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch die Längsmittellinie
des Rohrbogens (35) gelegte Ebene bei in die Klosettschüssel (3) eingeschwenktem Sprühdüsenende
(36) gegen die Vertikalquerebene des Klosettbeckens (1) parallel zur Längserstreckung
des Hohlkörpers (11) geneigt und das Sprühdüsenende (36) in in die Klosettschüssel
(3) eingefahrener Endstellung wenigstens angenähert in der Mittellängsebene durch
das Klosettbecken (1) im Bereiche des Spülwassereinlaufes (39) in die Klosettschüssel
(3) gelegen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrbogen (35)
im Bereiche seines Sprühdüsenendes (36) einen keilförmig nach innen eingedrückten
Wandungsteil (47) aufweist, dessen freies Ende (46) zur verschließbaren Rohrbogen-Vorderöffnung
(48) hin weist und vor dessen freies Ende (46) eine durchbohrte Kugel (49) elastisch
angedrückt ist.
4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Warmluftkanal- und Distanzkörper-Hohlkörper (11) an einer Stirnseite zu einem
über die seitliche Berandung des Sitzbrettes (4) vorstehenden Gerätegehäuse-Träger
(15) mit angebautem Gerätegehäuse (17) verlängert ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Gerätegehäuse-Träger
(15) benachbarte Gerätegehäuse-Seitenwand (24) eine das benachbarte Stirnende des
Hohlkörpers (11) untergreifende Ausbuchtung aufweist, in deren Bereich die Rohrbogen-Schwenkachse
(28) gelegen-ist.
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite des Gerätegehäuses (17), gemessen in Längsrichtung des Hohlkörpers (11),
für vollständige Aufnahme des Rohrbogens (35) bei aus der Klosettschüssel (3) in den
Bereich der benachbarten Gerätegehäuse-Seitenwand (24) zurückgeschwenktem Sprühdüsenende
(36) bemessen ist.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gerätegehäuse (17) eine verschwenkbar angeordnete haubenförmige, nicht allseits
geschlossene Ummantelung (23) aufweist, die mit auf unterschiedliche Verschwenkbewegungen
der Ummantelung (23) gegenüber dem Gerätegehäuse (17) ansprechenden Schaltern (57,
58) in Wirkverbindung steht.
8. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Rohrbogen (35) ein umsteuerbarer hydraulischer Arbeitszylinder (31) in Wirkverbindung
steht und daß ein Nutzwasser-Anschluß (64) über ein Mehrwege-Umsteuerventil (61) wahlweise
mit einem der beiden Eingänge des Arbeitszylinders (31) oder mit einem Durchlauferhitzer
(63) in Strömungsverbindung setzbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß von Hand außerhalb des
Gerätegehäuses (17) einstellbare Drosselstellen (77, 77') vor dem Durchlauferhitzer
(63) und vor dem Arbeitszylinder (31) vorgesehen sind, die als Schlauchklemmen (78)
ausgebildet sind.
10. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
am als Distanzkörper und Warmluftkanal ausgebildeten Hohlkörper (11).unter Verschluß der Abblas-öffnungen (13) zur Klosettschüssel (3),eine Haartrockenhaube
(71) über einen Warmluft-Schlauch (70) anschließbar ist.