[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Plattenpresse mit Pressentisch, Oberholm und
ggf. einen Mitteltisch sowie an diesen unter Zwischenschaltung von Isolationsplatten
angeschlossenen Heizplatten. Ferner können ggf. weitere Etagenheizplatten vorgesehen
sein.
[0002] Plattenpressen der vorerwähnten Gattung werden insbesondere zur Vulkanisation von
Förderbändern sowie zur Herstellung von Faserplatten, Spanplatten od.dgl. eingesetzt.
Die Isolationsplatten haben die Aufgabe, den Wärmefluß von den Heizplatten zu dem
Oberholm, dem Pressentisch bzw. ggf. auch dem Mitteltisch zu dämmen, um einerseits
diese Teile thermisch nicht zu stark zu beanspruchen und um andererseits die Wärme
im wesentlichen für den eigentlichen Preßvorgang zur Verfügung zu haben.
[0003] Die Isolationsplatten selbst bestehen im wesentlichen aus Asbest, Glasgewebe und/oder
schlecht leitenden Füllstoffen. Als Bindemittel werden meistens Kunstharze oder mit
Kautschuk modifizierte Harzgemische, beispielsweise Silikon, von Fall zu Fall auch
Zement, verwendet. Jedenfalls sind die Isolationsplatten regelmäßig von solcher Struktur,
daß sie Feuchtigkeit aufnehmen können und dementsprechend in den Platten immer eine
gewisse Restfeuchte vorhanden ist.
[0004] Diese Restfeuchte und auch die Tatsache, daß die Bindemittelkombinationen mit Ausnahme
von Zement unter Druck und Hitze in gasförmiger Form Reste von beispielsweise Phenol,
Kresol oder auch Formaldehyden abscheiden, wobei je nach Beanspruchung und Hitze Druckbeaufschlagung
Uberkondensationen entstehen, führen sowohl dazu, daß sich die Isolierplatten im wesentlichen
konkav oder konvex verformen als auch an Festigkeit und Formbeständigkeit verlieren.
[0005] Es ist ferner bekannt, bei sehr großen Pressentischen die Isolierplatten, die quadratisch
oder rechteckig sein können, stückweise aneinanderzulegen, so daß eine Isolationsplatte
aus mehreren Teilplatten besteht. Insbesondere bei derartigen Teilplatten sind fertigungstechnisch
gewisse Dickenunterschiede nicht vermeidbar. Diese Dickenungenauigkeiten führen zu
sogenannten Spitzenträgern, die spezifisch höher belastet und auch thermisch höher
beaufschlagt werden.
[0006] Es besteht dementsprechend einerseits die Aufgabe, die aufgrund der Restfeuchte usw.
auftretende ungleiche Verspannung bzw. Deformierung und sogar Zerstörung der Isolationsplatten
zu verhindern und darüberhinaus insbesondere bei Teilplatten Dickenungenauigkeiten
auszugleichen.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Isolationsplatten wenigstens
auf einer ihrer beiden Oberflächen bis zu den Rändern reichende nutartige Vertiefungen
aufweisen. Diese Vertiefungen gewährleisten bei thermischer Beanspruchung, ein besseres
und gleichmäßigeres Abgasen der Platten, weil die Gase nach außen austreten können,
so daß es einerseits nicht zu Gasblasen- oder Gaskissenbildung zwischen Isolier- und
Heizplatte kommen kann und daruberhinaus die Verformung der Platten vermieden wird.
Darüberhinaus ermöglichen die nutartigen Vertiefungen eine Egalisation fertigungsbedingter
Dickenunterschiede der Platten, in dem sie als Ausgleichszonen wirken und die Materialverdrängung
aufnehmen.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die nutartigen Vertiefungen
heizplattenseitig. auf der Oberfläche der Isolationsplatte vorgesehen sind, d.h. also
im Bereiche der größsten Wärmebeaufschlagung. Auch dadurch wird ein besonders günstiges
Abströmen des Gases gewährleistet.
[0009] Ferner sollen erfindungsgemäß die nutartigen Vertiefungen sich rasterartig durchkreuzend
auf den Isolierplatten angeordnet sein. Dadurch wird eine vorteilhafte flächenmässige
Aufteilung erreicht, so daß einerseits die Dickenunterschiede ausgesprochen günstig
ausgeglichen und darüberhinaus eine Vielzahl von Gasungskanälen gebildet werden. Dies
wird besonders gut gewährleistet, wenn der Abstand der nutartigen Vertiefungen etwa
50 bis 200 mm beträgt.
[0010] Um ein Verrutschen bei der Ausführungsform, bei der die Isolationsplatte aus mehreren
Teilplatten besteht, zu verhindern, ist ferner vorgesehen, daß zwischen den Teilplatten
Distanzkreuze angeordnet sind. Dabei können zweckmäßig die Distanzkreuzarme kürzer
als die Kantenlänge und/oder dünner als die Dicke der Teilplatten sein. Dadurch werden
zusätzliche Abgasungsräume bzw. Abgasungskanäle und Ausgleichszonen für die Dickenunterschiede
der Teilplatten gebildet.
[0011] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematisch gehaltener perspektivischer Darstellung eine Plattenpresse mit
Mitteltisch und
Fig. 2 ebenfalls in perspektivischer Darstellung vier nebeneinandergelegte Teilplatten
mit Distanzkreuzen in vergrößerter Darstellung.
[0012] Gemäß Fig. 1 weist die Plattenpresse einen Pressentisch 1 auf, der über eine Zylinderkolbenanordnung
2 heb- und senkbar ist. Auf dem Pressentisch 1 ist zunächst eine im ganzen mit 3 bezeichnete
Isolationsplatte, die aus mehreren Teilplatten 4 besteht, angeordnet. Oberhalb der
Isolationsplatte 3 befindet sich die eigentliche Heizplatte 5.
[0013] Die Presse weist ferner einen Oberholm 6 auf, der an dem - nicht gezeigten Pressenteil
- als Widerlager ortsfest angeordnet ist. An dem Oberholm 6 sind in gleicher Weise
wie am Pressentisch 1 eine Isolationsplatte 3 aus mehreren Teilplatten 4 sowie eine
Heizplatte 5 vorgesehen.
[0014] Schließlich weist die Plattenpresse noch einen Mitteltisch 7 auf, der ober- und unterseitig
mit Isolationsplatten 3 und Heizplatten 5 bestückt ist.
[0015] Die Isolationsplatten 3 bzw. die Teilplatten 4 sind, wie insbesondere aus der vergrößerten
Darstellung gemäß Fig. 2 hervorgeht, an ihrer einen Oberfläche mit nutartigen Vertiefungen
8 versehen, die die Teilplatten 4 rasterartig orthogonal durchkreuzen und so angeordnet
sind, daß ihre Öffnungen jeweils zu den Heizplatten 5 weisen.
[0016] Damit die Teilplatten 4 nicht gegeneinander verrutschen können, sind ferner Distanzkreuze
9 vorgesehen, die jeweils zwischen vier Teilplatten 4 angeordnet werden und diese
auf exakter Distanz halten. Ein Verrutschen der Teilplatte 4 gegeneinander ist nicht
möglich. Der besseren Übersicht wegen ist das Distanzkreuz 9 in Fig. 2 herausgehoben
dargestellt. Da die Distanzkreuzarme sowohl kürzer als die Kantenlänge als auch dünner
als die Dicke der Teilplatten 4 ausgebildet sein können, werden zusätzliche Kanäle
10 gebildet.
[0017] Zwischen dem Pressentisch 1 und dem Mitteltisch 7 sowie dem Oberholm 6 und dem Mitteltisch
7 können selbstverständlich zur Bildung mehrerer Preßetagen weitere Heizplatten -
ohne Isolationsplatten 3 - vorgesehen sein. Andererseits kann auch lediglich eine
Einetagenpresse Verwendung finden, bei der nur ein Preßraum zwischen Oberholm 6 und
Preßtisch 1 vorgesehen ist. Schließlich sind auch Mehretagenpressen ohne Mitteltisch,
bei denen die weiteren Etagen ausschließlich aus Heizplatten bestehen, einsetzbar.
1. Plattenpresse mit Pressentisch, Oberholm und ggf. einem Mitteltisch, sowie an diesen
unter Zwischenschaltung von Isolationsplatten angeschlossenen Heizplatten, und ggf.
weiteren Etagenheizplatten, insbesondere zur Vulkanisation von Förderbändern sowie
zur Herstellung von Faserplatten, Spanplatten od.dgl. dadurch gekennzeichnet, daß
die Isolationsplatten (3) wenigstens auf einer ihrer beiden Oberflächen bis zu den
Rändern reichende nutartige Vertiefungen (8) aufweisen.
2. Plattenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nutartigen Vertiefungen
(8) heizplattenseitig auf der Oberfläche der Isolationsplatte (3) vorgesehen sind.
3. Plattenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die.nutartigen
Vertiefungen (8) rasterartig sich durchkreuzend auf den Isolierplatten (3) angeordnet
sind.
4. Plattenpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der nutartigen
Vertiefungen (8) ca. 50 mm bis 200 mm beträgt.
5. Plattenpresse, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Isolationsplatten
aus Teilplatten bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Teilplatten (4)
Distanzkreuze (9) angeordnet sind.
6. Plattenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzkreuzarme
kürzer sind als die Kantenlänge der Teilplatten (4).
7. Plattenpresse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzkreuzarme
dünner als die Dicke der Teilplatten (4) sind.