[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben thermoplastischer Kunststoffe in
der Masse mit Anthrachinonylaminotriazinen der Formel

worin X
1 und X
2 eine Alkylmercapto- oder Arylmercaptogruppe oder eine Gruppe der Formel -NR
1R
2 bedeuten, worin R
1 und R
2 Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen bedeuten und R
2 ausserdem noch H sein kann oder worin die Reste R
1 und R
2 zusammen mit dem N-Atom und gegebenenfalls einem weiteren Heteroatom einen 5- oder
6-gliedrigen Heteroring, ein Y für ein H- oder Chloratom, eine Hydroxy-, Arylmercapto-,
Alkanoylamino- oder Aroylaminogruppe, oder eine Gruppe der Formel

und die andern Y für H-Atome, Hal für ein Chlor- oder Bromatom und n für 0 oder 1
stehen.
[0002] Sofern in Formel (1) X
1 und X
2 Alkylmercaptogruppen bedeuten, handelt es sich vorzugsweise um solche mit 1 bis 6
C-Atomen. Als Arylmercaptogruppen kommen beispielsweise Naphthylmercaptogruppen und
insbesondere gegebenenfalls durch Chloratome, Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 1 bis
6 C-Atomen substituierte Phenylmercaptogruppen, in Betracht. Bedeuten X
1 und X
2 Gruppen der Formel -NR
1R
2, so stehen R
1 und R
2 vorzugsweise für Alkylgruppen mit 1 bis 20 C-Atomen, Alkoxyalkylgruppen, Cycloalkylgruppen
mit 5 bis 10 C-Atomen, Benzyl oder Phenyläthylgruppen oder gegebenenfalls durch Chloratome,
Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 1 bis 6 C-Atomen substituierte Phenylgruppen, wobei
R
2 ausserdem noch H sein kann.
[0003] Die beiden Reste R
1 und R
2 können auch zusammen mit dem N-Atom beispielsweise einen Piperidin- oder Morpholinring
bilden.
[0004] Sofern Y eine Arylmercaptogruppe bedeutet, dann vorzugsweise eine Phenylmercaptogruppe,
die durch Chloratome, Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 1 bis 6 C-Atomen substituiert
sein kann.
[0005] Y kann auch für eine Alkanoylamingruppe mit 2 bis 6 C-Atomen oder eine gegebenenfalls
durch Chloratome, Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 1 bis 6 C-Atomen substituierte Benzoylaminogruppe
stehen, insbesondere aber für ein H-Atom oder eine OH-Gruppe, n bedeutet vorzugsweise
0.
[0006] Die erfindungsgemäss zu verwendenden Anthrachinonylaminotriazine stellen bekannte
Verbindungen dar. Man erhält sie vorteilhaft durch Kondensation eines Chlortriazins
der Formel
mit dem entsprechenden Aminoanthrachinon, beispielsweise 1-Aminoanthrachinon
l-Aminoanthrachinon-3-, -4-, -5-, -6- oder 7-chloranthrachinon,
l-Aminoanthrachinon-4-hydroxyanthrachinon,
1-Aminoarithrachinon-4-, -5- oder -8-phenylmercapto- anthrachinon,
l-Aminoanthrachinon-4- oder -5-acetylaminoanthrachinon,
l-Aminoanthrachinon-4- oder -5-benzoylaminoanthrachinon.
[0007] Die Triazine der Formel (2) erhält man durch stufenweisen Austausch von zwei Chloratomen
im Cyanurchlorid durch die Amine oder Mercaptane X
1H und X
2H.
[0008] Als Beispiele seien die folgenden Amine genannt: Methyl-, Aethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-,
n-Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-, n-Hexyl-, n-Octyl-, n-Decyl-, n-Dodecyl-, n-Hexadecyl-,
oder n-Octadecylamin, Dimethyl-, Diäthyl-, Di-n-propyl-oder Di-n-butylamin, β-Methoxyäthyl,
y-Methoxyn-propyl- oder γ-Isopropoxy-n-propylamin, Cyclohexylamin, Dicyclohexylamin
, Benzylamin, Phenyläthylamin, Anilin, o-, m- oder p-Toluidin, N-Methyl-Aethyl- oder-n-Butylanilin,
1-Aminonaphthalin, Piperidin oder Morpholin.
[0009] In der nachfolgenden Tabelle I sind einige Anthrachinonylaminotriazine der Formel

genannt, worin A den 1-Anthrachinonylrest , m die Zahl 1 bedeutet und die Bedeutung
von X
1 und X
2 aus den Kolonnen II und III hervorgeht.

[0010] In der nachfolgenden Tabelle II sind weitere Anthrachinonylaminotriazine der Formel
(3) genannt, worin m die Zahl 2, A den in den in Kolonne II angegebenen Stellungen
mit den Triazinylaminogruppen verbundenen Anthrachinonrest bedeutet, und worin X
1 und X
2 die in den Kolonnen III und IV angegebene Bedeutung haben.

[0011] In der nachfolgenden Tabelle III sind Verbindungen der Formel

aufgeführt, worin X
1 und X
2 die in Kolonne II und III und Y die in Kolonne IV angegebene Bedeutung haben. Kolonne
V gibt die Stellung von Y an.

[0012] Es können auch Mischungen verschiedener Farbstoffe verwendet werden.
[0013] Als thermoplastische Kunststoffe seien Polyolefine, wie Polyäthylen, Polypropylen-
oder Polyisobutylen, ferner Polyvinylchlorid, Polystyrol, sowie Copolymerisate des
Styrols, wie ABS, insbesondere aber lineare Polyester erwähnt.
[0014] Als lineare Polyester seien insbesondere jene erwähnt, die durch Polykondensation
von Terephthalsäure oder deren Estern mit Glykolen der Formel HO-(CH
2)
n-OH, worin n die Zahl 2-10 bedeutet, oder mit 1,4-Di(hydroxymethyl)-cyclohexan oder
durch Polykondensation von Glykoläthern von Hydroxybenzoesäuren, beispielsweise p-(ß-Hydroxyäthoxy)-benzoesäure
erhalten werden. Der Begriff lineare Polyester umfasst auch Copolyester, die durch
teilweisen Ersatz der Terephthalsäure durch eine andere Dicarbonsäure oder eine Hydroxycarbonsäure
und/oder durch teilweisen Ersatz des Glycols durch ein anderes Diol erhalten werden.
[0015] Von besonderem Interesse sind jedoch die Poly- ä
thylenterephthalate.
[0016] Die Färbung erfolgt nach den üblichen Verfahren, beispielsweise durch Mischen der
Farbstoffe mit dem Kunststoffgranulat oder -pulver und Extrudieren der Mischung zu
Fasern, Folien oder Granulaten. Letztere können dann im Spritzgussverfahren zu Gegenständen
verformt werden.
[0017] Die erhaltenen Färbunqen, insbesondere in
PES zeichnen sich durch gute Licht-, Wasch-, Trockenreinigung-, Ueberfärbe-, Thermofixier-,
Ausblut- und Chloritechtheit, sowie durch reine Farbtöne und gute Farbstärke aus.
[0018] In der SU-PS 192.993 und in der DE-AS 1.644.532 sind Anthrachinonfarbstoffe beschrieben,
die in 4-Stellung eine Arylaminogruppe aufweisen. Demgegenüber zeichnen sich die erfindungsgemäss
zu verwendenden Farbstoffe dadurch aus, Polyesterfärbungen mit deutlich besserer Lichtechtheit
und Wetterechtheit zu ergeben.
[0019] In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente
Gewichtsprozente und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
[0020] Ein zur Faserherstellung geeignetes unmattiertes Polyäthylenterephthalat-Granulat
wird in einem verschliessbaren Gefäss zusammen mit 1 % l-(2',4'-Bis-N-methyl-N-phenylamino-1',3',5'-triazinyl-6')-aminoanthrachinon
auf einer Schüttelmaschine 15 Minuten geschüttelt. Die gleichmässig gefärbten Granulatkörner
werden auf einer Schmelzspinnanlage (285° i 3°, Verweilzeit in der Spinnmaschine ca.
5 Minuten) zu Fäden versponnen, die auf einer Streckzwirnanlage verstreckt und aufgespult
werden. Man erhält infolge der Löslichkeit des Farbstoffs in Polyäthylenterephthalat
eine kräftige gelbe Färbung, die sich durch hervorragende Lichtechtheit, vorzügliche
Wasch-, Trockenreinigungs- , Ueberfärbe-, Sublimations- und Reibechtheit nach Thermofixierung
sowie hohe Chloritbleichbeständigkeit und gute Faserviskositätswerte auszeichnet.
Beispiel 2
[0021] 1000 Teile Polyäthylenterephthalat-Granulat, 10 Teile Titanoxid (Kronos RN 40) und
1 Teil fein verteiltes 1-(2',4'-Bis-N-methyl-N-phenylamino-1',3',5'-triazinyl-6')-amino-4-hydroxyanthrachinon
werden in einem verschlossenen Gefäss 2 Stunden auf dem Rollbock vermischt. Das eingefärbte
Granulat wird bei ca. 260° in Strängen von 2 mm extrudiert und wieder granuliert.
Das erhaltene Granulat wird im Ankerschneckenspritzgussautomat bei 270 bis 280° zu
Formlingen verspritzt. Man erhält einen rot gefärbten Formling von sehr guter Lichtbeständigkeit.
Beispiele 3 - 42
[0022] In der nachfolgenden Tabelle IV sind weitere Farbstoffe der Formel (3) aufgeführt,
die nach dem in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Verfahren zum Färben von Polyäthylenterephthalat
verwendet wurden. A bedeutet den Anthrachinonylrest. Die Bedeutung von X
1, X
2 und m geht aus den Kolonnen II, III und IV hervor. In Kolonne V ist die Stellung
der Triazinylaminogruppe im Anthrachinonrest angegeben.

Beispiele 43-82
[0023] In der nachfolgenden Tabelle VI sind weitere Farbstoffe der Formel (4) aufgeführt,
die nach dem in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Verfahren zum Färben von Polyäthylenterephthalat
verwendet wurden. A bedeutet den Anthrachinonylrest. Die Bedeutung von X
1, X
2 und
Y geht aus den Kolonnen II, III und IV hervor. In Kolonne V ist die Stellung von Y
im Anthrachinonylrest und in Kolonne VI die Farbe der gefärbten Polyesterfasern angegeben.

1. Färben thermoplastischer Kunststoffe in der Masse, dadurch gekennzeichnet, dass
man als Farbstoffe Anthrachinonylaminotriazine der Formel

worin X
1 und X
2 eine Alkylmercapto- oder Arylmercaptogruppe oder eine Gruppe der Formel -NR
1R
2 bedeuten, worin R
1 und R
2 Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen bedeuten und R
2 ausserdem noch H sein kann oder worin die Reste R
1 und R
2 zusammen mit dem N-Atom und gegebenenfalls einem weiteren Heteroatom einen 5- oder
6-gliedrigen
Heteroring bilden, ein Y für ein H- oder Chloratom, eine Hydroxy-, Arylmercapto-, Alkanoylamino-
oder Aroylaminogruppe oder eine Gruppe der Formel

und die anderen Y für ein H-Atom, Hal für ein Chlor- oder Bromatom und n für O oder
1 stehen.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer Verbindung
der Formel (1) ausgeht, worin X1 und X2 Gruppen der Formel -NR1R2 bedeuten,worin R1 und R2 Alkylgruppen mit 1 bis 20 C-Atomen, Alkoxyalkylgruppen, Cycloalkylgruppen mit 5-6
C-Atomen, Benzyl- oder Phenyläthylgruppen oder gegebenenfalls durch Chloratome, Alkyl-
oder Alkoxygruppen mit 1 bis 6 C-Atomen substituierte Phenylgruppen darstellen und
R2 ausserdem noch H sein kann.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer Verbindung
der Formel (1) ausgeht,worin X1 eine Alkylmercaptogruppe mit 1-6 C oder der Gruppen der Formel -NR1R2 bedeutet, worin R1 und R2 die im Anspruch 2 angegebene Bedeutung haben und X2 eine Alkylmercaptogruppe mit 1-6 C bedeuten.
4. Thermoplastische Kunststoffe enthaltend ein Anthrachinonylaminotriazin gemäss Ansprüchen
1-3.
5. Lineare Polyester enthaltend ein Anthrachinonylaminotriazin.