(19)
(11) EP 0 016 381 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.1980  Patentblatt  1980/20

(21) Anmeldenummer: 80101145.3

(22) Anmeldetag:  06.03.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F01L 7/04, F01L 7/16, F02B 75/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 20.03.1979 DE 2910822

(71) Anmelder: Dylla, Norbert
D-8000 München 90 (DE)

(72) Erfinder:
  • Dylla, Günther
    D-8000 München 90 (DE)

(74) Vertreter: Liebau, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Patentanwaltsbüro Liebau & Liebau Postfach 22 02 29
D-86182 Augsburg
D-86182 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Luftgekühlter, drehschiebergesteuerter Viertakt-Verbrennungsmotor


    (57) Bei dem Motor ist in einer Lagerbohrung (1) des Zylinderblockes (2) eine Zylinderbüchse (3) drehbar gelagert, deren Boden (4) als Drehschieberwirkt und eine Durchlaßöffnung (5) aufweist, die mit Ein- und Auslaßöffnungen (8) im Zylinderkopf (6) zusammenwirkt. DieZylinderbüchse (3) wird von der Kurbelwelle (10) aus im Verhältnis 1 : 2 angetrieben.
    Zwecks Kühlung und Schmierung derZylinderbüchse (3) sind angrenzend an die Außenwand (3a) derZylinderbüchse in dem Zylinderblock (2) mehrere Kühlluftkanäle (14,26) vorgesehen, diezurZylinderbüchse (3) hin offen sind. DieseKühlluftkanäle (14,26) stehen über einen Ringkanal (15) mit einem Auslaßkanal (17) in Verbindung. Das Kurbelgehäuse (9) ist allseitig geschlossen und weist einen Einlaßkanal (19,20;27) mit einerVentilanordnung (20,21;28) auf, die den Einlaßkanal bei Abwärtsbewegung des Kolbens (22) schließt. Infolge dieser Ventilanordnung wirkt der dem Verbrennungsraum abgewandte Teil des Kolbens als Luftpumpe, weiche die in das Kurbelgehäuse eingesaugte Frischluft durch die Kühlluftkanäle (14,26) in den Auslaßkanal (17) verdrängt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen luftgekühlten, drehschiebergesteuerten Viertakt-Verbrennungsmotor mit einer in einer Lagerbohrung des Zylinderblockes um ihre Achse drehbar gelagerten Zylinderbüchse, die einen fest mit ihr verbundenen, am Zylinderkopf abgedichtet anliegenden, den Drehschieber bildenden Boden aufweist und über ein Zahnradgetriebe von der Kurbelwelle aus im Verhältnis 1:2 angetrieben wird, wobei der Boden eine Durchlaßöffnung und der Zylinderkopf mindestens eine Ein- und eine Auslaßöffnung aufweisen, die alle drei auf dem gleichen Durchmesser angeordnet sind.

    [0002] Derartige bekannte drehschiebergesteuerte Viertakt-Verbrennungsmotoren (vgl. DE-OS 27 14 351) werden in der Praxis in erster Linie als Tiodellmotoren, also zum Antrieb von Modell-Flugzeugen, Modell-Schiffen und Modell-Autos verwendet. Bis zu einem Hubraum von etwa 6 ccm funktionieren derartige drehschiebergesteuerte Viertakt-Verbrennungsmotoren auch verhältnismäßig gut. Bei einem größeren Hubraum ist jedoch die Kühlung und Schmierung, bei luftgekühlten Motoren, nicht mehr ausreichend. Die in der sich drehenden Zylinderbüchse entstehende Wärme muß nämlich über deren Außen-wand auf den Zylinderblock und von diesem über Kühlrippen auf die Außenluft übertragen werden. Ein Teil der Wärme wird auch vom Boden der Zylinderbüchse auf den Zylinderkopf übertragen. Bei größeren luftgekühlten Motoren ist jedoch die Wärmeabfuhr ungenügend, so daß sich insbesondere die Zylinderbüchse unzulässig erwärmt. Ferner ist es bei einem derartigen drehschiebergesteuerten Viertakt-Verbrennungsmotor unbedingt erforderlich, daß die sich mit großer Tourenzahl drehende Zylinderbüchse an ihrer Außenwand geschmiert wird.

    [0003] Dies erfolgt bisher dadurch, daß das in dem Kurbelgehäuse enthaltene Öl durch die Bewegung der Kurbelwelle und auch das im Kurbelgehäuse angetriebene Zahnradgetriebe hochgeschleudert wird und in den Spalt zwischen der Außenwand der Zylinderbüchse und der Lagerbohrung eindringt. Diese Art der Schmierung ist jedoch bei Motoren mit größerem Hubraum ungenügend.

    [0004] Es ist ferner ein wassergekühlter, drehschiebergesteuerter Viertakt-Verbrennungsmotor bekannt (US-PS 1 614 634) bei dem in die Wandung der Lagerbohrung für die Zylinderbüchse eine zur Zylinderbüchse hin offene, schraubenförmige Nut eingearbeitet ist. Im . Zylinderkopf ist ein Einlaßkanal vorgesehen, der über einen Ringkanal mit dieser schraubenförmigen Nut in Verbindung steht. Durch diesen Einlaßkanal und den Ringkanal wird Schmieröl in die schraubenförmige Nut gedrückt. Dieses Schmieröl schmiert die rotierende Zylinderbüchse und tritt dann in das Kurbelgehäuse ein. Der Zylinderblock ist doppelwandig ausgeführt, wobei durch den Hohlraum zwischen beiden Wänden Kühlwasser hindurchgepumpt wird.

    [0005] Dieser bekannte wassergekühlte Verbrennungsmotor ist jedoch infolge der Wasserkühlung wesentlich teurer als ein luftgekühlter Motor. Außer der doppelwandigen Ausgestaltung des Zylinderblockes muß nämlich noch für das Kühlwasser eine Wasserpumpe, ein Kühler und ein angetriebener Ventilator vorgesehen sein. Hinzu kommt noch eine Pumpe, für das in die schraubenförmige Nut zu pumpende Öl und gegebenenfalls ein Ölkühler. Abgesehen von den erhöhten Herstellungskosten, sind derartige zusätzliche Aggregate auch einem Verschleiß unterworfen und damit reparatur- und störanfällig. Außerdem erhöhen sie das Gesamtgewicht des Motors, was insbesondere bei Modellmotoren von Nachteil ist.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen luftgekühlten, drehschiebergesteuerten Viertakt-Verbrennungsmotor der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem in einfacher Weise eine ausreichende Kühlung und Schmierung ohne wesentliche zusätzliche Aggregate sichergestellt ist.

    [0007] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß in an sich bekannter Weise angrenzend an die Außenwand der Zylinderbüchse in dem Zylinderblock mindestens ein sich vom Kurbelgehäuse im wesentlichen bis zum Zylinderkopf erstreckender erster Kanal vorgesehen ist, der zylinderkopfseitig in einen zweiten Kanal mündet und daß das sonst allseitig geschlossene Kurbelgehäuse mit der Außenluft über einen Einlaßkanal und eine selbsttätig wirkende Ventilanordnung in Verbindung steht, die bei Aufwärtsbewegung des Kolbens von seinem unteren zu seinem oberen Totpunkt Außenluft in das Kurbelgehäuse einströmen läßt und bei Abwärtsbewegung des Kolbens den Einlaßkanal verschließt, so daß die in das Kurbelgehäuse eingesaugte Luft durch den ersten und zweiten Kanal verdrängt wird.

    [0008] Bei dem drehschiebergesteuerten Viertakt-Verbrennungsmotor wird eine ausgezeichnete Kühlung und eine wesentlich verbesserte Schmierung der Zylinderbüchse durch sehr einfache Mittel erreicht, die keinen wesentlichen konstruktiven Aufwand erfordern. Es ist lediglich erforderlich, angrenzend an die Außenwand der Zylinderbüchse in dem Zylinderblock einen oder zweckmäßig mehrere als Kühlluftkanäle wirkende Kanäle und im Zylinderblock oder auch Zylinderkopf einen Auslaßkanal sowie die oben erwähnte Ventilanordnung vorzusehen. Der sich auf- und abbewegende Kolben dient seiner Aufwärtsbewegung saugt er kühle Außenluft in.das Kurbelgehäuse an. Diese kann bei Abwärtsbewegung des Kolbens nur durch die Kühlluftkanäle und den Auslaßkanal verdrängt werden, da bei Abwärtsbewegung des Kolbens die Ventilanordnung den Einlaßkanal verschließt. Die an der Außenwand der Zylinderbüchse entlangstreichende Luft kühlt die Zylinderbüchse, wobei sich diese Kühlung über einen größeren Umfangsbereich der Zylinderbüchse erstreckt, da letztere an den Kühlluftkanälen vorbei rotiert. Die Kühlluft reißt aber auch aus dem Kurbelgehäuse Öltröpfchen in den oder die Kühlluftkanäle mit. Diese Öltröpfchen setzen sich an der Außenwand der Zylinderbüchse fest und werden bei Rotation der Zylinderbüchse auch in den Spalt zwischen Zylinderbüchse und Lagerbohrung mitgenommen. Durch die Kühlluftkanäle ist also gleichzeitig auch eine ausgezeichnete Schmierung, insbesondere der von der Kurbelwelle entfernter liegenden Teile der Zylinderbüchse gewährleistet.

    [0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0010] Die Erfindung wird in folgendem anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

    Figuren 1 und 2 je einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel des Motors mit zwei verschiedenen Kolbenstellungen,

    Figur 3 einen Halb-Querschnitt nach der Linie III-III der Figur 1,

    Figur 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV der Figur 2,

    Figur 5 einen Teillängsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel und

    Figur 6 einen Hälb-Querschnitt nach der Linie VI-VI der Figur 5.



    [0011] In einer Lagerbohrung 1 des Zylinderblockes 2 ist eine Zylinderbüchse 3 um Ihre Achse drehbar und in Achsrichtung begrenzt verschiebbar gelagert. Das obere Ende der Zylinderbüchse 3 ist durch einen fest mit der Zylinderbüchse verbundenen Boden 4 verschlossen. Dieser Boden 4 weist eine exzentrisch angeordnete Durchlaßbohrung 5 auf. Der Boden 4 liegt mit einer ebenen Dichtfläche 4a an dem Zylinderkopf 6 an und wird durch nicht dargestellte Federn, die an dem Flansch 7 angreifen, zunächst mit geringer Kraft am Zylinderkopf 6 in Anlage gehalten. Der Zylinderkopf 6 besitzt eine Einlaßöffnung 8 und eine nicht sichtbare Auslaßöffnung, die auf dem gleichen Durchmesser angeordnet ist, die die Einlaßöffnung 8 jedoch in Umfangsrichtung versetzt. Eine weitere Öffnung, die ebenfalls auf dem gleichen Durchmesser angeordnet ist, dient zur Aufnahme einer Glühkerze. Der Boden 4 bildet einen mit dem Zylinderkopf 6 zusammenwirkenden Drehschieber.

    [0012] An den Zylinderblock 2 schließt sich nach unten das Kurbelgehäuse 9 an. Nur zur Vereinfachung der Zeichnungen sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel Zylinderblock 2 und Kurbelgehäuse 9 einstückig dargestellt, wobei jedoch in der Praxis beide Teile in der Regel getrennt gefertigt und bei der Montage zusammengeschraubt werden. In dem Kurbelgehäuse 9 ist die Kurbelwelle 10 gelagert. Sie trägt ein Ritzel 11, welches über ein erstes Kegelrad 12 das mit der Zylinderbüchse 3 fest verbundene Kegelrad 13 im Ver-In die Wandung der Lagerbohrung 1 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel vier zur Außenwand 3a der Zylinderbüchse 3 hin offene, achsparallele Nuten 14 vorgesehen, die, wie untenstehend noch näher beschrieben wird, als Kühlluftkanäle und zur Zufuhr von Schmiermittel dienen. Die Nuten 14 erstrecken sich von dem Kurbelgehäuse 9 bis annähernd zum Zylinderkopf 6 über annähernd die gesamte Länge der Zylinderbüchse 3. Zylinderkopfseitig münden die Nuten 14 in einen Ringkanal 15, der in das zylinderkopfseitige Ende 2a des Zylinderblockes 2 eingearbeitet ist. Außerdem wird ein Teil des Ringkanales 15 durch einen am Umfang des Bodens 4 in dessen Dichtfläche 4a eingedrehten Ringabsatz 16 gebildet. Dieser Ringabsatz 16 hat gleichzeitig die Wirkung, daß die am Zylinderkopf 6 anliegende Dichtfläche 4a verkleinert und damit auch die Reibung zwischen beiden Teilen verringert wird. Außerdem kann Schmiermittel auch besser zu der verbleibenden Dichtfläche 4a vordringen. In den Ringkanal 15 mündet ein im Zylinderkopf 6 vorgesehener Auslaßkanal 17. Gegebenenfalls kann dieser Auslaßkanal jedoch auch am zylinderkopfseitigen Ende 2a des Zylinderblockes 2 angeordnet sein.

    [0013] Es ist ferner eine Ventilanordnung vorgesehen, die in bestimmter Weise die Zufuhr von Außenluft in das sonst allseitig geschlossene Kurbelgehäuse steuert. Diese Ventilanordnung wird beim in Fig. 1 - 4 gezeigten Ausführungsbeispiel durch Teile der Kurbelwelle und einem mit dem Kurbelgehäuse 9 verbundenen Gehäuseteil (Stutzen) 18 gebildet. Die Kurbelwelle 10 weist eine zum Inneren des Kurbelgehäuses 9 hin offene Axialbohrung 19 und eine außerhalb des eigentlichen Kurbelgehäuses im Bereich des Gehäuseteiles 18 vorgesehene Radialbohrung 20 auf. Die beiden Bohrungen 19 und 20 bilden zusammen einen Einlaßkanal. Das die Kurbelwelle 10 umgebende Gehäuseteil 18 weist eine sich über einen Teil des Umfanges der Kurbelwelle 10 erstreckende,' mit der Radialbohrung 20 in einer Radialebene liegende Einlaßöffnung 21 auf. Diese Einlaßöffnung 21 kann sich etwa über die Hälfte des Umfanges der Kurbelwelle 10 erstrecken. Die Einlaßöffnung 21 ist gegenüber der Radialbohrung 20 so angeordnet, daß sich bei Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 von seinem unteren zu seinem oberen Totpunkt in Richtung A, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, die Radialbohrung 20 im Bereich der Einlaßöffnung 21 bewegt. Bei Abwärtsbewegung des Kolbens in Richtung B hingegen rotiert die Radialbohrung 20 in einem Bereich des Gehäusestutzens 18, der nicht von der-Einlaßöffnung 21 erfaßt wird. Die Radialbohrung 20 ist damit durch den Stutzen 18 während der Abwärtsbewegung des Kolbens verschlossen.

    [0014] Das neue Kühl- und Schmiersystem arbeitet wie folgt:

    Bei Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 von seinem unteren Totpunkt zu seinem oberen Totpunkt in Richtung A entsteht in dem Kurbelgehäuse 9 ein Unterdruck, da der sich aufwärtsbewegende Kolben wie ein Pumpenkolben wirkt. Während der Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 kann frische Außenluft durch die Einlaßöffnung 21, die Radialbohrung 20 und die Axialbohrung 19 in das Innere des Kurbelgehäuses 9 eindringen. Die Querschnitte und Längen der Bohrungen 19 und 20 und der Einlaßöffnung 21 sind gegenüber den Querschnitten und Längen der Kühlkanäle 14 des Ringkanales 15 und des Auslaßkanales 16 so bemessen, daß in den zuletzt genannten Kanälen ein größerer Widerstand entsteht als in den Bohrungen 19 und der Einlaßöffnung 21. Da die Luft stets auf dem Weg des geringsten Widerstandes strömt, ist sichergestellt, daß während der Aufwärtsbewegung des Kolbens Außenluft im wesentlichen nur durch die Einlaßbohrung 21 und die Bohrungen 19, 20 in das Innere des Kurbelgehäuses 9 einströmt.



    [0015] Hat nun der Kolben 22 seinen oberen Totpunkt erreicht, so hat sich die Kurbelwelle 10 so weit weiter-gedreht, daß die Radialbohrung 20 nicht mehr im Bereich der Einlaßöffnung 21 rotiert. Die Bohrung 20 ist nunmehr durch den in Fig. 4 rechts dargestellten Teil des Gehäuseteiles 18 verschlossen. Während der Abwärtsbewegung des Kolbens 22 in Richtung B läuft der Kolben 22 ebenfalls als Pumpe und verdrängt die vorher in das Zylindergehäuse 9 eingesaugte kühle Außenluft durch die Nuten 14 und den Ringkanal 15 in den Außenkanal 17. Die an der Außenwand 3a der Zylinderbüchse 3 entlangstreichende kühle Außenluft kühlt die Zylinderbüchse 3. Dank der Rotation der Zylinderbüchse 3 erstreckt sich diese Kühlung nicht nur auf Teilbereiche der Außenwand 3a, sondern auf die gesamte Außenwand 3a der Zylinderbüchse 3.

    [0016] Durch die aus dem Kurbelgehäuse 9 verdrängte Luft werden Öltröpfchen aus dem Kurbelgehäuse in die Nuten 14 und den Ringkanal 15 mitgerissen. Diese Öltröpfchen bewirken eine ausgezeichnete Schmierung zwischen Zylinderbüchse 3 und Lagerbohrung 1. Außerdem gelangen diese öltröpfchen auch über den Ringkanal 15 und insbesondere in Absatz 16 in den Bereich der Dichtfläche 4a und bewirken auch dort eine gute Schmierung. Diese kombinierte Kühl- und Schmierwirkung wird beim erfindungsgemäßen Motor ohne zusätzliche Pumpe erreicht.

    [0017] Die aus dem Auslaßkanal 17 austretende, erwärmte Abluft kann entweder ins Freie abgeleitet werden oder über eine Verbindungsleitung 23 auch zum Vergaser V zurückgeleitet werden. Durch die Verbindungsleitung 23 wird verhindert, daß eventuell noch in der Abluft vorhandene Öltröpfchen in die Außenluft gelangen. Gleichzeitig wird aber auch erreicht, daß die Öltröpfchen über den Vergaser V dem Gemisch zugeführt werden und eine zusätzliche Schmierung zwischen Kolben 22 und Zylinderbüchse 3 bewirken. Es geht also praktisch kein Öl verloren. Die Verbindungsleitung 23 ist zweckmäßig außerhalb des Zylinderkopfes über eine größere Länge geführt, so daß die Verbindungsleitung 23 gleichzeitig auch als Wärmetauscher dient und die durch die Verbindungsleitung 23 strömende Abluft durch die die Verbindungsleitung 23 umgebende Außenluft wieder abgekühlt wird.

    [0018] In Fig. 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei der drehschiebergesteuerte Viertakt-Verbrennungsmotor in der gleichen Weise funktioniert wie das in Fig. 1 - 4 dargestellte Ausführungsbeispiel. Teile gleicher Funktion sind deshalb auch mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei obige Beschreibung sinngemäß anzuwenden ist. Bei dem in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedoch zwischen der Außenwand 3a der Zylinderbüchse 3 und der Lagerbohrung 1 des Zylinderkopfes 2 ein aus mehreren Nadeln 24 bestehendes Nadellager vorgesehen. Die Nadeln 24 werden durch Käfigringe 25 in Abstand gehalten. Die zwischen den einzelnen Nadeln 24 vorhandenen Zwischenräume 26 bilden bei diesem Ausführungsbeispiel die Kühlluftkanäle. Die durch die Kühlluft mitgerissenen Öltröpfchen schmieren die Lagernadeln 24. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es sehr wesentlich, daß die Kühlluft durch die Zwischenräume 26 hindurchströmt, da bei diesem Ausführungsbeispiel nur sehr kleine Kontaktflächen zwischen der Außenwand 3a der Zylinderbüchse 3 und den Lagernadeln 24 einerseits sowie zwischen letzteren und der Lagerbohrung 1 andererseits vorhanden sind. Der Wärmeübergang von der Zylinderbüchse 3 auf den Zylinderblock 2 ist also gering. Die Wärmeabfuhr mittels der zwischen beiden Teilen hindurchströmenden Kühlluft und auch die Schmierung des Nadellagers wird durch das erfindungsgemäße Kühl- und Schmiersystem wesentlich verbessert.

    [0019] Anhand der Fig. 5 soll auch noch gezeigt werden, daß die Ventilanordnung anders ausgestaltet sein kann als bei dem in Fig. 1 - 4 dargestellten Ausführungsbeispiel. Gemäß Fig. 5 ist in der Wandung des Kurbelgehäuses 9 ein Einlaßkanal 27 vorgesehen. An der Innenseite des Kurbelgehäuses 9 ist die Ventilklappe 28 eines Flatterventiles angeordnet. Bei Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 wird die Ventilklappe 28 von dem Einlaßkanal 27 abgehoben, und es kann kühle Außenluft in das Innere des Kurbelgehäuses 9 einströmen. Bei Abwärtsbewegung des Kolbens in Richtung B wird im Kurbelgehäuse 9 ein Überdruck erzielt, der die Ventilklappe 28 an die Innenwandung des Kurbelgehäuses 9 andrückt und damit den Einlaßkanal 27 verschließt. Die in das Kurbelgehäuse eingesaugte kühle Außenluft kann nunmehr nur noch durch die Zwischenräume 26, den Ringkanal 15 und den Auslaßkanal 17 entweichen.


    Ansprüche

    1. Luftgekühlter, drehschiebergesteuerter Viertakt-Verbrennungsmotor mit einer in einer Lagerbohrung des Zylinderblockes um ihre Achse drehbar gelagerten Zylinderbüchse, die einen fest mit ihr verbundenen, am Zylinderkopf abgedichtet anliegenden, den Drehschieber bildenden Boden aufweist und über ein Zahnradgetriebe von der Kurbelwelle aus im Verhältnis 1 : 2 angetrieben wird, wobei der Boden eine Durchlaßöffnung und der Zylinderkopf mindestens eine Ein- und eine Auslaßöffnung aufweisen, die alle drei auf dem gleichen Durchmesser angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise angrenzend an die Außenwand (3a) der Zylinderbüchse (3) in dem Zylinderblock (2) mindestens ein sich vom Kurbelgehäuse (9) im wesentlichen bis zum Zylinderkopf (6) erstrekkender erster Kanal (14, 26) vorgesehen ist, der zylinderkopfseitig in einen zweiten Kanal (17) mündet und daß das sonst allseitig geschlossene Kurbelgehäuse (9) mit der Außenluft über einen Einlaßkanal (19, 20; 27) und eine selbsttätig wirkende Ventilanordnung (20, 21; 28) in Verbindung steht, die bei Aufwärtsbewegung des Kolbens (22) von seinem unteren zu seinem oberen Totpunkt Außenluft in das Kurbelgehäuse (9) einströmen läßt und bei Abwärtsbewegung des Kolbens (22) den Einlaßkanal (19, 20; 27) verschließt, so daß die in das Kurbelgehäuse (9) eingesaugte Luft zur Kühlung durch den ersten und zweiten Kanal (14, 26, 17) verdrängt wird.
     
    2. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kanal in an sich bekannter Weise eine in die Wandung der Lagerbohrung (1) eingearbeitete, zur Außenwand (3a) der Zylinderbüchse (3) hin offene Nut (14) ist.
     
    3. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Nut (14) in Achsrichtung der Lagerbohrung (1) erstreckt.
     
    4. Motor nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet daß mehrere Nuten (14) vorgesehen sind, die zylinderkopfseitig in einem mit dem zweiten Kanal (17) in Verbindung stehenden, an sich bekannten Ringkanal (15) münden.
     
    5. Motor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkanal (15) am zylinderkopfseitigen Ende (2a) des Zylinderblockes (2) in diesen eingearbeitet ist.
     
    6. Motor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Außenwand (3a) der Zylinderbüchse (3) und der Lagerbohrung (1) ein Nadellager (24, 25) vorgesehen ist und die ersten Kanäle durch die zwischen den Lagernadeln (24) vorhandenen Zwischenräume (26) gebildet sind.
     
    7. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilanordnung (20, 21) durch die Kurbelwelle (10) gesteuert wird.
     
    8. Motor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbelwelle (10) eine Axialbohrung (19) mit einer außerhalb des eigentlichen Kurbelgehäuses (9) vorgesehenen Radialbohrung (20) aufweist, die zusammen den Einlaßkanal bilden, und daß die Kurbelwelle (10) im Bereich der Radialbohrung (20) von einem Gehäuseteil (18) umgeben ist, welches eine sich über einen Teil des Umfanges der Kurbelwelle (10) erstreckende, mit der Radialbohrung (20) in einer Radialebene angeordnete Einlaßöffnung (21) aufweist.
     
    Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kanal (17) über eine Verbindungsleitung (23) mit dem Vergaser (V) verbunden ist.
     
    10. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilanordnung aus einem Rückschlagventil (28) besteht.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht