[0001] Die Erfindung betrifft einen luftgekühlten, drehschiebergesteuerten Viertakt-Verbrennungsmotor
mit einer in einer Lagerbohrung des Zylinderblockes um ihre Achse drehbar gelagerten
Zylinderbüchse, die einen fest mit ihr verbundenen, am Zylinderkopf abgedichtet anliegenden,
den Drehschieber bildenden Boden aufweist und über ein Zahnradgetriebe von der Kurbelwelle
aus im Verhältnis 1:2 angetrieben wird, wobei der Boden eine Durchlaßöffnung und der
Zylinderkopf mindestens eine Ein- und eine Auslaßöffnung aufweisen, die alle drei
auf dem gleichen Durchmesser angeordnet sind.
[0002] Derartige bekannte drehschiebergesteuerte Viertakt-Verbrennungsmotoren (vgl. DE-OS
27 14 351) werden in der Praxis in erster Linie als Tiodellmotoren, also zum Antrieb
von Modell-Flugzeugen, Modell-Schiffen und Modell-Autos verwendet. Bis zu einem Hubraum
von etwa 6 ccm funktionieren derartige drehschiebergesteuerte Viertakt-Verbrennungsmotoren
auch verhältnismäßig gut. Bei einem größeren Hubraum ist jedoch die Kühlung und Schmierung,
bei luftgekühlten Motoren, nicht mehr ausreichend. Die in der sich drehenden Zylinderbüchse
entstehende Wärme muß nämlich über deren Außen-wand auf den Zylinderblock und von
diesem über Kühlrippen auf die Außenluft übertragen werden. Ein Teil der Wärme wird
auch vom Boden der Zylinderbüchse auf den Zylinderkopf übertragen. Bei größeren luftgekühlten
Motoren ist jedoch die Wärmeabfuhr ungenügend, so daß sich insbesondere die Zylinderbüchse
unzulässig erwärmt. Ferner ist es bei einem derartigen drehschiebergesteuerten Viertakt-Verbrennungsmotor
unbedingt erforderlich, daß die sich mit großer Tourenzahl drehende Zylinderbüchse
an ihrer Außenwand geschmiert wird.
[0003] Dies erfolgt bisher dadurch, daß das in dem Kurbelgehäuse enthaltene Öl durch die
Bewegung der Kurbelwelle und auch das im Kurbelgehäuse angetriebene Zahnradgetriebe
hochgeschleudert wird und in den Spalt zwischen der Außenwand der Zylinderbüchse und
der Lagerbohrung eindringt. Diese Art der Schmierung ist jedoch bei Motoren mit größerem
Hubraum ungenügend.
[0004] Es ist ferner ein wassergekühlter, drehschiebergesteuerter Viertakt-Verbrennungsmotor
bekannt (US-PS 1 614 634) bei dem in die Wandung der Lagerbohrung für die Zylinderbüchse
eine zur Zylinderbüchse hin offene, schraubenförmige Nut eingearbeitet ist. Im . Zylinderkopf
ist ein Einlaßkanal vorgesehen, der über einen Ringkanal mit dieser schraubenförmigen
Nut in Verbindung steht. Durch diesen Einlaßkanal und den Ringkanal wird Schmieröl
in die schraubenförmige Nut gedrückt. Dieses Schmieröl schmiert die rotierende Zylinderbüchse
und tritt dann in das Kurbelgehäuse ein. Der Zylinderblock ist doppelwandig ausgeführt,
wobei durch den Hohlraum zwischen beiden Wänden Kühlwasser hindurchgepumpt wird.
[0005] Dieser bekannte wassergekühlte Verbrennungsmotor ist jedoch infolge der Wasserkühlung
wesentlich teurer als ein luftgekühlter Motor. Außer der doppelwandigen Ausgestaltung
des Zylinderblockes muß nämlich noch für das Kühlwasser eine Wasserpumpe, ein Kühler
und ein angetriebener Ventilator vorgesehen sein. Hinzu kommt noch eine Pumpe, für
das in die schraubenförmige Nut zu pumpende Öl und gegebenenfalls ein Ölkühler. Abgesehen
von den erhöhten Herstellungskosten, sind derartige zusätzliche Aggregate auch einem
Verschleiß unterworfen und damit reparatur- und störanfällig. Außerdem erhöhen sie
das Gesamtgewicht des Motors, was insbesondere bei Modellmotoren von Nachteil ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen luftgekühlten, drehschiebergesteuerten
Viertakt-Verbrennungsmotor der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem in einfacher
Weise eine ausreichende Kühlung und Schmierung ohne wesentliche zusätzliche Aggregate
sichergestellt ist.
[0007] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß in an sich bekannter Weise angrenzend
an die Außenwand der Zylinderbüchse in dem Zylinderblock mindestens ein sich vom Kurbelgehäuse
im wesentlichen bis zum Zylinderkopf erstreckender erster Kanal vorgesehen ist, der
zylinderkopfseitig in einen zweiten Kanal mündet und daß das sonst allseitig geschlossene
Kurbelgehäuse mit der Außenluft über einen Einlaßkanal und eine selbsttätig wirkende
Ventilanordnung in Verbindung steht, die bei Aufwärtsbewegung des Kolbens von seinem
unteren zu seinem oberen Totpunkt Außenluft in das Kurbelgehäuse einströmen läßt und
bei Abwärtsbewegung des Kolbens den Einlaßkanal verschließt, so daß die in das Kurbelgehäuse
eingesaugte Luft durch den ersten und zweiten Kanal verdrängt wird.
[0008] Bei dem drehschiebergesteuerten Viertakt-Verbrennungsmotor wird eine ausgezeichnete
Kühlung und eine wesentlich verbesserte Schmierung der Zylinderbüchse durch sehr einfache
Mittel erreicht, die keinen wesentlichen konstruktiven Aufwand erfordern. Es ist lediglich
erforderlich, angrenzend an die Außenwand der Zylinderbüchse in dem Zylinderblock
einen oder zweckmäßig mehrere als Kühlluftkanäle wirkende Kanäle und im Zylinderblock
oder auch Zylinderkopf einen Auslaßkanal sowie die oben erwähnte Ventilanordnung vorzusehen.
Der sich auf- und abbewegende Kolben dient seiner Aufwärtsbewegung saugt er kühle
Außenluft in.das Kurbelgehäuse an. Diese kann bei Abwärtsbewegung des Kolbens nur
durch die Kühlluftkanäle und den Auslaßkanal verdrängt werden, da bei Abwärtsbewegung
des Kolbens die Ventilanordnung den Einlaßkanal verschließt. Die an der Außenwand
der Zylinderbüchse entlangstreichende Luft kühlt die Zylinderbüchse, wobei sich diese
Kühlung über einen größeren Umfangsbereich der Zylinderbüchse erstreckt, da letztere
an den Kühlluftkanälen vorbei rotiert. Die Kühlluft reißt aber auch aus dem Kurbelgehäuse
Öltröpfchen in den oder die Kühlluftkanäle mit. Diese Öltröpfchen setzen sich an der
Außenwand der Zylinderbüchse fest und werden bei Rotation der Zylinderbüchse auch
in den Spalt zwischen Zylinderbüchse und Lagerbohrung mitgenommen. Durch die Kühlluftkanäle
ist also gleichzeitig auch eine ausgezeichnete Schmierung, insbesondere der von der
Kurbelwelle entfernter liegenden Teile der Zylinderbüchse gewährleistet.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Die Erfindung wird in folgendem anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt
Figuren 1 und 2 je einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel des Motors
mit zwei verschiedenen Kolbenstellungen,
Figur 3 einen Halb-Querschnitt nach der Linie III-III der Figur 1,
Figur 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV der Figur 2,
Figur 5 einen Teillängsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel und
Figur 6 einen Hälb-Querschnitt nach der Linie VI-VI der Figur 5.
[0011] In einer Lagerbohrung 1 des Zylinderblockes 2 ist eine Zylinderbüchse 3 um Ihre Achse
drehbar und in Achsrichtung begrenzt verschiebbar gelagert. Das obere Ende der Zylinderbüchse
3 ist durch einen fest mit der Zylinderbüchse verbundenen Boden 4 verschlossen. Dieser
Boden 4 weist eine exzentrisch angeordnete Durchlaßbohrung 5 auf. Der Boden 4 liegt
mit einer ebenen Dichtfläche 4a an dem Zylinderkopf 6 an und wird durch nicht dargestellte
Federn, die an dem Flansch 7 angreifen, zunächst mit geringer Kraft am Zylinderkopf
6 in Anlage gehalten. Der Zylinderkopf 6 besitzt eine Einlaßöffnung 8 und eine nicht
sichtbare Auslaßöffnung, die auf dem gleichen Durchmesser angeordnet ist, die die
Einlaßöffnung 8 jedoch in Umfangsrichtung versetzt. Eine weitere Öffnung, die ebenfalls
auf dem gleichen Durchmesser angeordnet ist, dient zur Aufnahme einer Glühkerze. Der
Boden 4 bildet einen mit dem Zylinderkopf 6 zusammenwirkenden Drehschieber.
[0012] An den Zylinderblock 2 schließt sich nach unten das Kurbelgehäuse 9 an. Nur zur Vereinfachung
der Zeichnungen sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel Zylinderblock 2 und Kurbelgehäuse
9 einstückig dargestellt, wobei jedoch in der Praxis beide Teile in der Regel getrennt
gefertigt und bei der Montage zusammengeschraubt werden. In dem Kurbelgehäuse 9 ist
die Kurbelwelle 10 gelagert. Sie trägt ein Ritzel 11, welches über ein erstes Kegelrad
12 das mit der Zylinderbüchse 3 fest verbundene Kegelrad 13 im Ver-In die Wandung
der Lagerbohrung 1 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel vier zur Außenwand 3a
der Zylinderbüchse 3 hin offene, achsparallele Nuten 14 vorgesehen, die, wie untenstehend
noch näher beschrieben wird, als Kühlluftkanäle und zur Zufuhr von Schmiermittel dienen.
Die Nuten 14 erstrecken sich von dem Kurbelgehäuse 9 bis annähernd zum Zylinderkopf
6 über annähernd die gesamte Länge der Zylinderbüchse 3. Zylinderkopfseitig münden
die Nuten 14 in einen Ringkanal 15, der in das zylinderkopfseitige Ende 2a des Zylinderblockes
2 eingearbeitet ist. Außerdem wird ein Teil des Ringkanales 15 durch einen am Umfang
des Bodens 4 in dessen Dichtfläche 4a eingedrehten Ringabsatz 16 gebildet. Dieser
Ringabsatz 16 hat gleichzeitig die Wirkung, daß die am Zylinderkopf 6 anliegende Dichtfläche
4a verkleinert und damit auch die Reibung zwischen beiden Teilen verringert wird.
Außerdem kann Schmiermittel auch besser zu der verbleibenden Dichtfläche 4a vordringen.
In den Ringkanal 15 mündet ein im Zylinderkopf 6 vorgesehener Auslaßkanal 17. Gegebenenfalls
kann dieser Auslaßkanal jedoch auch am zylinderkopfseitigen Ende 2a des Zylinderblockes
2 angeordnet sein.
[0013] Es ist ferner eine Ventilanordnung vorgesehen, die in bestimmter Weise die Zufuhr
von Außenluft in das sonst allseitig geschlossene Kurbelgehäuse steuert. Diese Ventilanordnung
wird beim in Fig. 1 - 4 gezeigten Ausführungsbeispiel durch Teile der Kurbelwelle
und einem mit dem Kurbelgehäuse 9 verbundenen Gehäuseteil (Stutzen) 18 gebildet. Die
Kurbelwelle 10 weist eine zum Inneren des Kurbelgehäuses 9 hin offene Axialbohrung
19 und eine außerhalb des eigentlichen Kurbelgehäuses im Bereich des Gehäuseteiles
18 vorgesehene Radialbohrung 20 auf. Die beiden Bohrungen 19 und 20 bilden zusammen
einen Einlaßkanal. Das die Kurbelwelle 10 umgebende Gehäuseteil 18 weist eine sich
über einen Teil des Umfanges der Kurbelwelle 10 erstreckende,
' mit der Radialbohrung 20 in einer Radialebene liegende Einlaßöffnung 21 auf. Diese
Einlaßöffnung 21 kann sich etwa über die Hälfte des Umfanges der Kurbelwelle 10 erstrecken.
Die Einlaßöffnung 21 ist gegenüber der Radialbohrung 20 so angeordnet, daß sich bei
Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 von seinem unteren zu seinem oberen Totpunkt in Richtung
A, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, die Radialbohrung 20 im Bereich der Einlaßöffnung
21 bewegt. Bei Abwärtsbewegung des Kolbens in Richtung B hingegen rotiert die Radialbohrung
20 in einem Bereich des Gehäusestutzens 18, der nicht von der-Einlaßöffnung 21 erfaßt
wird. Die Radialbohrung 20 ist damit durch den Stutzen 18 während der Abwärtsbewegung
des Kolbens verschlossen.
[0014] Das neue Kühl- und Schmiersystem arbeitet wie folgt:
Bei Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 von seinem unteren Totpunkt zu seinem oberen Totpunkt
in Richtung A entsteht in dem Kurbelgehäuse 9 ein Unterdruck, da der sich aufwärtsbewegende
Kolben wie ein Pumpenkolben wirkt. Während der Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 kann
frische Außenluft durch die Einlaßöffnung 21, die Radialbohrung 20 und die Axialbohrung
19 in das Innere des Kurbelgehäuses 9 eindringen. Die Querschnitte und Längen der
Bohrungen 19 und 20 und der Einlaßöffnung 21 sind gegenüber den Querschnitten und
Längen der Kühlkanäle 14 des Ringkanales 15 und des Auslaßkanales 16 so bemessen,
daß in den zuletzt genannten Kanälen ein größerer Widerstand entsteht als in den Bohrungen
19 und der Einlaßöffnung 21. Da die Luft stets auf dem Weg des geringsten Widerstandes
strömt, ist sichergestellt, daß während der Aufwärtsbewegung des Kolbens Außenluft
im wesentlichen nur durch die Einlaßbohrung 21 und die Bohrungen 19, 20 in das Innere
des Kurbelgehäuses 9 einströmt.
[0015] Hat nun der Kolben 22 seinen oberen Totpunkt erreicht, so hat sich die Kurbelwelle
10 so weit weiter-gedreht, daß die Radialbohrung 20 nicht mehr im Bereich der Einlaßöffnung
21 rotiert. Die Bohrung 20 ist nunmehr durch den in Fig. 4 rechts dargestellten Teil
des Gehäuseteiles 18 verschlossen. Während der Abwärtsbewegung des Kolbens 22 in Richtung
B läuft der Kolben 22 ebenfalls als Pumpe und verdrängt die vorher in das Zylindergehäuse
9 eingesaugte kühle Außenluft durch die Nuten 14 und den Ringkanal 15 in den Außenkanal
17. Die an der Außenwand 3a der Zylinderbüchse 3 entlangstreichende kühle Außenluft
kühlt die Zylinderbüchse 3. Dank der Rotation der Zylinderbüchse 3 erstreckt sich
diese Kühlung nicht nur auf Teilbereiche der Außenwand 3a, sondern auf die gesamte
Außenwand 3a der Zylinderbüchse 3.
[0016] Durch die aus dem Kurbelgehäuse 9 verdrängte Luft werden Öltröpfchen aus dem Kurbelgehäuse
in die Nuten 14 und den Ringkanal 15 mitgerissen. Diese Öltröpfchen bewirken eine
ausgezeichnete Schmierung zwischen Zylinderbüchse 3 und Lagerbohrung 1. Außerdem gelangen
diese öltröpfchen auch über den Ringkanal 15 und insbesondere in Absatz 16 in den
Bereich der Dichtfläche 4a und bewirken auch dort eine gute Schmierung. Diese kombinierte
Kühl- und Schmierwirkung wird beim erfindungsgemäßen Motor ohne zusätzliche Pumpe
erreicht.
[0017] Die aus dem Auslaßkanal 17 austretende, erwärmte Abluft kann entweder ins Freie abgeleitet
werden oder über eine Verbindungsleitung 23 auch zum Vergaser V zurückgeleitet werden.
Durch die Verbindungsleitung 23 wird verhindert, daß eventuell noch in der Abluft
vorhandene Öltröpfchen in die Außenluft gelangen. Gleichzeitig wird aber auch erreicht,
daß die Öltröpfchen über den Vergaser V dem Gemisch zugeführt werden und eine zusätzliche
Schmierung zwischen Kolben 22 und Zylinderbüchse 3 bewirken. Es geht also praktisch
kein Öl verloren. Die Verbindungsleitung 23 ist zweckmäßig außerhalb des Zylinderkopfes
über eine größere Länge geführt, so daß die Verbindungsleitung 23 gleichzeitig auch
als Wärmetauscher dient und die durch die Verbindungsleitung 23 strömende Abluft durch
die die Verbindungsleitung 23 umgebende Außenluft wieder abgekühlt wird.
[0018] In Fig. 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei der drehschiebergesteuerte
Viertakt-Verbrennungsmotor in der gleichen Weise funktioniert wie das in Fig. 1 -
4 dargestellte Ausführungsbeispiel. Teile gleicher Funktion sind deshalb auch mit
den gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei obige Beschreibung sinngemäß anzuwenden
ist. Bei dem in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedoch zwischen
der Außenwand 3a der Zylinderbüchse 3 und der Lagerbohrung 1 des Zylinderkopfes 2
ein aus mehreren Nadeln 24 bestehendes Nadellager vorgesehen. Die Nadeln 24 werden
durch Käfigringe 25 in Abstand gehalten. Die zwischen den einzelnen Nadeln 24 vorhandenen
Zwischenräume 26 bilden bei diesem Ausführungsbeispiel die Kühlluftkanäle. Die durch
die Kühlluft mitgerissenen Öltröpfchen schmieren die Lagernadeln 24. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist es sehr wesentlich, daß die Kühlluft durch die Zwischenräume 26 hindurchströmt,
da bei diesem Ausführungsbeispiel nur sehr kleine Kontaktflächen zwischen der Außenwand
3a der Zylinderbüchse 3 und den Lagernadeln 24 einerseits sowie zwischen letzteren
und der Lagerbohrung 1 andererseits vorhanden sind. Der Wärmeübergang von der Zylinderbüchse
3 auf den Zylinderblock 2 ist also gering. Die Wärmeabfuhr mittels der zwischen beiden
Teilen hindurchströmenden Kühlluft und auch die Schmierung des Nadellagers wird durch
das erfindungsgemäße Kühl- und Schmiersystem wesentlich verbessert.
[0019] Anhand der Fig. 5 soll auch noch gezeigt werden, daß die Ventilanordnung anders ausgestaltet
sein kann als bei dem in Fig. 1 - 4 dargestellten Ausführungsbeispiel. Gemäß Fig.
5 ist in der Wandung des Kurbelgehäuses 9 ein Einlaßkanal 27 vorgesehen. An der Innenseite
des Kurbelgehäuses 9 ist die Ventilklappe 28 eines Flatterventiles angeordnet. Bei
Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 wird die Ventilklappe 28 von dem Einlaßkanal 27 abgehoben,
und es kann kühle Außenluft in das Innere des Kurbelgehäuses 9 einströmen. Bei Abwärtsbewegung
des Kolbens in Richtung B wird im Kurbelgehäuse 9 ein Überdruck erzielt, der die Ventilklappe
28 an die Innenwandung des Kurbelgehäuses 9 andrückt und damit den Einlaßkanal 27
verschließt. Die in das Kurbelgehäuse eingesaugte kühle Außenluft kann nunmehr nur
noch durch die Zwischenräume 26, den Ringkanal 15 und den Auslaßkanal 17 entweichen.
1. Luftgekühlter, drehschiebergesteuerter Viertakt-Verbrennungsmotor mit einer in
einer Lagerbohrung des Zylinderblockes um ihre Achse drehbar gelagerten Zylinderbüchse,
die einen fest mit ihr verbundenen, am Zylinderkopf abgedichtet anliegenden, den Drehschieber
bildenden Boden aufweist und über ein Zahnradgetriebe von der Kurbelwelle aus im Verhältnis
1 : 2 angetrieben wird, wobei der Boden eine Durchlaßöffnung und der Zylinderkopf
mindestens eine Ein- und eine Auslaßöffnung aufweisen, die alle drei auf dem gleichen
Durchmesser angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise
angrenzend an die Außenwand (3a) der Zylinderbüchse (3) in dem Zylinderblock (2) mindestens
ein sich vom Kurbelgehäuse (9) im wesentlichen bis zum Zylinderkopf (6) erstrekkender
erster Kanal (14, 26) vorgesehen ist, der zylinderkopfseitig in einen zweiten Kanal
(17) mündet und daß das sonst allseitig geschlossene Kurbelgehäuse (9) mit der Außenluft
über einen Einlaßkanal (19, 20; 27) und eine selbsttätig wirkende Ventilanordnung
(20, 21; 28) in Verbindung steht, die bei Aufwärtsbewegung des Kolbens (22) von seinem
unteren zu seinem oberen Totpunkt Außenluft in das Kurbelgehäuse (9) einströmen läßt
und bei Abwärtsbewegung des Kolbens (22) den Einlaßkanal (19, 20; 27) verschließt,
so daß die in das Kurbelgehäuse (9) eingesaugte Luft zur Kühlung durch den ersten
und zweiten Kanal (14, 26, 17) verdrängt wird.
2. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kanal in an sich bekannter
Weise eine in die Wandung der Lagerbohrung (1) eingearbeitete, zur Außenwand (3a)
der Zylinderbüchse (3) hin offene Nut (14) ist.
3. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Nut (14) in Achsrichtung
der Lagerbohrung (1) erstreckt.
4. Motor nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet daß mehrere Nuten (14) vorgesehen
sind, die zylinderkopfseitig in einem mit dem zweiten Kanal (17) in Verbindung stehenden,
an sich bekannten Ringkanal (15) münden.
5. Motor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkanal (15) am zylinderkopfseitigen
Ende (2a) des Zylinderblockes (2) in diesen eingearbeitet ist.
6. Motor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Außenwand (3a) der Zylinderbüchse (3) und der Lagerbohrung (1) ein
Nadellager (24, 25) vorgesehen ist und die ersten Kanäle durch die zwischen den Lagernadeln
(24) vorhandenen Zwischenräume (26) gebildet sind.
7. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilanordnung (20, 21)
durch die Kurbelwelle (10) gesteuert wird.
8. Motor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbelwelle (10) eine Axialbohrung
(19) mit einer außerhalb des eigentlichen Kurbelgehäuses (9) vorgesehenen Radialbohrung
(20) aufweist, die zusammen den Einlaßkanal bilden, und daß die Kurbelwelle (10) im
Bereich der Radialbohrung (20) von einem Gehäuseteil (18) umgeben ist, welches eine
sich über einen Teil des Umfanges der Kurbelwelle (10) erstreckende, mit der Radialbohrung
(20) in einer Radialebene angeordnete Einlaßöffnung (21) aufweist.
Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kanal (17) über eine
Verbindungsleitung (23) mit dem Vergaser (V) verbunden ist.
10. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilanordnung aus einem
Rückschlagventil (28) besteht.