[0001] Die Erfindung betrifft eine Schraubverschlußkappe für flaschenartige Behälter, die
auf das Gewinde des Behälterhalses aufschraubbar ist und einen nach außen abstehenden,
über Scherstege mit der Verschlußkappe verbundenen Kragen aufweist.
[0002] Es ist bereits ein Originalitäts-Schraubverschluß bekannt, bei dem Kragen und Verschlußkappe
über eine Vielzahl kurzer, im wesentlichen steif-elastischer Scherstege miteinander
verbunden sind, die gleichzeitig abreissen, wenn unter Einwirkung eines von Hand aufzubringenden
bestimmten ausreichenden Drehmomentes auf die Verschlußkappe zwischen ihr und dem
Kragen eine relative Winkelverdrehung um wenige Grad eintritt (vgl. deutsche Patentschrift
22 43 220). Die Scherstege müssen dabei so bemessen sein, daß sie sich einerseits
unter vertretbarem Kraftaufwand von der Verschlußkappe lösen, jedoch andererseits
müssen sie eine ausreichend stabile Verbindung zwischen Verschlußkappe und Kragen
schaffen, daß ein vorzeitiges Abscheren der Stege während der Herstellung der Verschlüsse,
ihres Transports sowie dem in der Regel maschinellen Aufschrauben auf den Behälter
vermieden wird. Diese einander entgegengerichteten Anforderungen haben bislang dazu
geführt, daß entweder bei ausreichend stabiler Anbindung von Kragen an Verschlußkappe,
z.B. durch Vorsehen einer ausreichend hohen Vielzahl an Scherstegen oder einer Anbindung
über eine vergrößerte Fläche, die für das Abscheren der Scherstege von Hand aufzubringende
Kraft in der Praxis für eine problemlose Handhabung der Verschlüsse zu hoch war. Bei
weniger stabiler Anbindung ergab sich dagegen eine relativ hohe Ausschußrate an Schraubverschlüssen,
bei denen sich Kragen und Verschlußkappe schon vorzeitig voneinander getrennt hatten.
Die genannten Schwierigkeiten werden dabei umso größer, je größer der Nenndurchmesser
der Verschlußkappe ist, so daß sich Originalitäts-Schraubverschlüsse mit dem in Rede
stehenden Aufbau trotz der fertigungstechnischen Vorteile, die sie bieten, bislang
nur bis zu relativ kleinen Normabmessungen in der Praxis durchsetzen konnten.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schraubverschluß zu
schaffen, bei dem trotz zuverlässiger und stabiler Anbindung von Kragen an Verschlußkappe
der für das Abscheren der Anbindungsstellen erforderliche Kraftaufwand in vernünftigen
Grenzen gehalten ist.
[0004] Die Erfindung betrifft nun eine Schraubverschlußkappe für flaschenartige Behälter,
bestehend aus einer auf das Gewinde eines Flaschenhalses aufschraubbaren Verschlußkappe,
längs deren Außenumfang sich ein nach außen abstehender Kragen erstreckt, der über
eine Vielzahl von umfänglich verteilten Scherstegen mit der Verschlußkappe verbunden
ist, wobei längs des Umfanges des Kragens eine Vielzahl von federnd daran angeformten
Sperrzähnen ausgebildet ist, welche mit am Behälterhals angeordneten Rastzähnen derart
in Eingriff treten, daß die aufgeschraubte Verschlußkappe nur unter Abscheren der
Scherstege vom Flaschenhals entfernbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Scherstege
(27, 29) in wenigstens zwei Gruppen mit unterschiedlicher Biegsamkeit unterteilt und
so angeordnet und ausgebildet sind, daß die Scherstege (29) der zweiten Gruppe nach
einer mehrfach größeren Winkelverdrehung der Verschlußkappe (10) relativ zum Kragen
(20) als die Scherstege (27) der ersten Gruppe abscherbar sind.
[0005] Erfindungsgemäß sind die Scherstege anders als bei der bekannten Ausführung in mehrere,vorzugsweise
zwei, Gruppen mit unterschiedlicher Biegsamkeit unterteilt. Die Scherstege der zweiten
Gruppe sind relativ zu den Scherstegen der ersten Gruppe so längs des Kragens angeordnet
und ausgebildet, daß bei einem bestimmten auf die Verschlußkappe einwirkenden Drehmoment
zunächst nur die Scherste
ge der ersten Gruppe abreißen und dann bei weiterer Einwirkung eines Drehmomentes gleicher
oder annähernd gleicher Größe das Abtrennen der Scherstege der zweiten Gruppe erfolgt.
Dabei ist die für das Abtrennen der Scherstege der zweiten Gruppe erforderliche'relative
Winkelverdrehung zwischen Verschlußkappe und Kragen mehrfach, im allgemeinen etwa
zwei- bis dreifach, größer als die Winkelverdrehung, bei der sich die Scherstege der
ersten Gruppe von der Verschlußkappe lösen. Damit wird der Vorteil erzielt, daß trotz
einer hohen Anzahl an Kragen mit Verschlußkappe verbindenden Scherstegen und damit
zuverlässiger Anbindung des Kragens der für das Lösen der Verschlußkappe vom Kragen
aufzubringende Kraftaufwand nur bei etwa 50 % desjenigen liegen kann, der ansonsten
bei einer gleichhohen Anzahl gleichartiger Scherstege notwendig wäre. Die erfindungsgemäße
Schraubverschlußkappe erfüllt somit in hervorragender Weise sowohl die Anforderungen
des Anwenders hinsichtlich problemloser Handhabung als auch stabiler Verbindung zwischen
Kragen und Verschlußkappe, und ein vorzeitiges Abtrennen der beiden Teile während
der eingangs erwähnten Arbeitsvorgänge wird verhindert. Insbesondere bei Schraubverschlüssen
mit großen Nennabmessungen bestehen infolge der erfindungsgemäßen Maßnahmen nunmehr
keine Beschränkungen hinsichtlich der Anzahl an vorzusehenden Anbindungsstellen zwischen
Kragen und Verschlußkappe. Eine weitere Verbesserung gegen- über der bekannten Ausführung
zeichnet sich dadurch aus, daß auf der Oberseite des Kragens im Bereich von wenigstens
jedem Schersteg der ersten Gruppe ein Druckauffangsegment angeordnet ist, welches
eine Durchbiegung des Kragens bei einer äußeren Druckbelastung unter das untere Ende
der Verschlußkappe verhindert. Solche Druckbelastungen können beim Transport der Schraubverschlüsse
in Kartons oder während der Herstellung der Schraubverschlüsse nach dem Spritzgießverfahren
in einer Größe auftreten, die zu einer derartigen Verformung des Kragens führt, daß
dieser sich vorzeitig vondr Verschlußkappe löst.
[0006] Besondere Ausführungsformen der Erfindung sind durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet:
a) Die Scherstege der ersten Gruppe haben eine relativ kurze freie Erstreckungslänge
und die Scherstege der zweiten Gruppe eine relativ zu den Scherstegen der ersten Gruppe
mehrfach größere freie Erstreckungslänge zwischen Kragen und Außenumfang der Verschlußkappe.
b) Jedem Schersteg der zweiten Gruppe ist eine im Kragen ausgebildete Schrägfläche
zugeordnet, die die Verformung des Schersteges bei der Winkelverdrehung der Verschlußkappe
relativ zum Kragen in Abschraubrichtung begrenzt. Dabei ist es besonders vorteilhafte
wenn jeder Schersteg der zweiten Gruppe eine dem Neigungswinkel der Schrägfläche angepaßte
konische Gestalt aufweist.
c) Bei Betrachtung in Aufschraubrichtung der Verschlußkappe ist je ein Schersteg der
ersten Gruppe nahe dem Auflaufende von jedem federnden Sperrzahn und je ein Schersteg
der zweiten Gruppe nahe dem Ablaufende von jedem Sperrzahn vorgesehen.
d) Längs des Umfangs des Kragens sind federnde Zungen ausgebildet, an denen je ein
Sperrzahn nach unten abstehend angeformt ist, wobei Kragen und Zungen in einer gemeinsamen
im wesentlichen senkrecht zur Mittelachse der Verschlußkappe sich erstreckenden Ebene
liegen, und dabei ist die Schrägfläche im wesentlichen eine Verlängerung in Abschraubrichtung
der der Verschlußkappe abgewandten Kante eines im Kragen vorgesehenen Ausschnittes,
der die federnden Zungen bildet, wobei an der Übergangsstelle zwischen Kante und Schrägfläche
jeweils ein Schersteg der zweiten Gruppe in Richtung auf die Verschlußkappe abstehend
angeformt ist.
e) Die Arbindungsstellen der Scherstege der ersten Gruppe an der Verschlußkappe sind
im wesentlichen punktförmig und die Anbindungsstellen der Scherstege der zweiten Gruppe
an der Verschlußkappe flächig.
f) Auf der Oberseite des Kragens im Bereich von wenigstens jedem Schersteg der ersten
Gruppe ist ein Druckauffangsegment angeformt, welches eine Durchbiegung des Kragens
bei einer äußeren Druckbelastung unter das untere Ende der Verschlußkappe verhindert.
[0007] Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Schraubverschlußkappe;
Fig. 2 eine Teilansicht des Halses einer für die Schraubverschlußkappe nach Fig. 1
geeigneten Flasche;
Fig. 3 eine Teildraufsicht auf die Schraubverschlußkappe nach Fig. 1;
Fig. 4 eine Detailansicht des Kragens bei Betrachtung längs der Linie IV - IV in Fig.
3.
[0008] Nach Fig. 1 umfaßt die Schraubverschlußkappe nach der Erfindung eine allgemein mit
10 bezeichnete Verschlußkappe, wobei an der inneren Oberfläche der oberen horizontalen
Abschlußwand der Verschlußkappe 10 konzentrisch zu deren Mittellängsachse ein Dichtkonus
11 angeformt ist, der dichtend in die Mündungsöffnung des in Fig. 2 gezeigten Halses
einer Flasche 1 eingreifen kann. Längs des äußeren Umfanges der Abschlußwand erstreckt
sich im wesentlichen vertikal nach unten der Kappenrand 12 mit einem an seiner inneren
Oberfläche angeformten Innengewinde 15, dem ein nicht näher bezeichnetes Außengewinde
am Hals der Flasche 1 gemäß Fig. 2 entspricht In gleichem winkelabstand voneinander
sind längs der Außenumfangfläche des Kappenrandes 12 vertikal sich erstreckende Griffansätze
14 ausgebildet, die das Auf- und Abschrauben der Verschlußkappe 10 auf den Hals der
Flasche 1 erleichtern sollen.
[0009] In Abstand längs des Außenumfanges des Kappenrandes 12 im Bereich von dessen unteren
Ende erstreckt sich im wesentlichen horizontal oder senkrecht zur Mittellängsachse
der Verschlußkappe 10 ein Kragen 20, an dessen äußerer Umfangskante nach.unten abstehend
ein Ringsteg 21 angeformt ist. Der Ringsteg 21 hat die Aufgabe, am Kragen 20 angeformte
Sperrzähne 23 nach außen hin abzudecken, so daß an ihnen keine Manipulationen von
außen vorgenommen werden können. Vorzugsweise sind gemäß Fig. 3 die Sperrzähne 23
an federnden Zungen 23' angeformt und erstrecken sich davon nach unten parallel in
Abstand zum Ringsteg 21, so daß die Sperrzähne 23 eine auf- und abgehende Bewegung
vornehmen können. Die federnden Zungen 23' liegen vorzugsweise in der Ebene des horizontalen
Kragens 20 und werden gemäß Fig. 3 durch im wesentlichen L-förmige Ausschnitte 25,26
im Kragen 20 gebildet. Dabei erstreckt sich der längere Ausschnitt 25 parallel in
einem geeigneten Abstand zum Außenumfang des Kappenrandes 12, während der kürzere
Ausschnitt 26 senkrecht zum Ausschnitt 25 liegt und sich in Richtung auf den Außenumfang
des Kappenrandes 12 erstreckt.
[0010] An jeder auf diese Weise gebildeten federnden Zunge 23
J ist ein in Fig. 1 und 4 gezeigter Sperrzahn 23 angeformt der bei Betrachtung in Aufschraubrichtung
der Verschlußkappe 10 eine schräge Auflauffläche 23" aufweist, an die sich eine senkrechte
Ablauf- oder Sperrfläche 23"' anschlienßend,
[0011] Der Kragen 20 ist weiter über eine Vielzahl von umfänglich verteilt angeordneten
Scherstegen 27, 29 mit der Außenumfangsfläche des Kappenrandes 12 verbunden, wobei
die Scherstege 27,29 den Ringspalt 24 zwischen Kragen 20 und Kappenrand i2 überbrücken
und so bemessen sind, daß sie bei gewissen unterschiedlichen Relativverdrehungen zwischen
Kragen 20 und Verschlußkappe 10 von dieser abreißen.
[0012] Erfindungsgemäß sind dabei die Scherstege in wenigstens zwei Gruppen unterteilt.
Die Scherstege 27 der ersten Gruppe haben eine vorzugsweise kegelstumpfförmige Ausbildung
und eine Länge, die im wesentlichen nur der Breite des Ringspaltes 24 entspricht,
wobei sie annähernd punktförmig am Außenumfang des Kappenrandes 12 angebunden sind.
Infolge der kurzen Erstreckungslänge der Scherstege 27 der ersten Gruppe ist daher
ihre Verformungsfähigkeit in Abschraubrichtung der Verschlußkappe 10 stark eingeschränkt,
so daß sie schon bei einer relativ geringen relativen Winkelverdrehung zwischen Verschlußkappe
10 und Kragen 20 abreißen.
[0013] Die Scherstege 29 der zweiten Gruppe haben dagegen, wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich
ist, eine solche Erstreckungslänge zwischen ihren Anformungsstellen am Kragen 20 und
an der äußeren Umfangsfläche des Kappenrandes 12, daß sie infolge der hierdurch bedingten
größeren Verformbarkeit eine Relativverdrehung zwischen Kragen 20 und Verschlußkappe
10 über einen größeren Winkelbereich als die Scherstege 27 ohne Abreißen durch seitliches
Nachgeben mitmachen können. Erst nach überschreiten des besagten Winkelbereiches reißen
auch die Scherstange 29 der zweiten Gruppe an ihren Anbindungsstellen am Kappenrand
12 ab, so daß die Verschlußkappe 10 nunmehr endgültig von dem Kragen 20 freikommt.
[0014] Die Trennung von Kragen 20 und Verschlußkappe 10 erfolgt somit erfindungsgemäß in
wenigstens zwei Schritten, indem bei Einwirkung eines anfänglichen Drehmomentes auf
die Verschlußkappe zunächst nur die kurzen Scherstege 27 der ersten Gruppe abreißen
und bei weiterer Einwirkung eines Drehmoments anschließend auch die Scherstege 29
der zweiten Gruppe von der Verschlußkappe abgetrennt werden. Vorzugsweise sind dabei
die Scherstege 29 so bemessen, daß das für ihr Abscheren erforderliche Drehmoment
annähernd gleich oder nur unwesentlich größer als das Drehmoment ist, das zum Abscheren
der Scherstege 27 der ersten Gruppe führt. Trotz der für eine sichere Verbindung zwischen
Kragen 20 und Verschlußkappe 10, insbesondere bei Schraubverschlüssen mit großen Durchmesser,
hohen Anzahl an vorzusehenden Scherstegen, die ein vorzeitiges Abtrennen des Kragens
von der Verschlußkappe beim Transport und maschinellen Aufschrauben der Schraubverschlüsse
verhindern,, macht der für das Abscheren notwendige Kraftaufwand im allgemeinen nur
50 % desjenigen aus, der ansonsten bei der gleichen Anzahl für ein gleichzeitiges
Abscheren sämtlicher Scherstege notwendig wäre.
[0015] Jeder Schersteg 29 der zweiten Gruppe hat vorzugsweise eine konisch in Richtung auf
den Kappenrand 12 sich verjüngende Gestalt, indem wenigstens eine Seitenkante 29"
des Schersteges einen schrägen Verlauf aufweist, während sich die gegenüberliegende
andere Seitenkante 29' senkrecht zum Kappenrand 12 erstrecken kann. Der Neigungwinkel
der schrägen Seitenkante 29" ist dabei vorzugsweise auf den Neigungswinkel einer im
Kragen 20 ausgebildeten Schrägfläche 30 derart abgestimmt, daß der Schersteg 29 bei
einer bestimmten Winkelverdrehung der Verschlußkappe 10 relativ zum Kragen 20 an der
Schrägfläche 30 im wesentlichen bündig anliegt. Die Schrägfläche 30 begrenzt daher
den Weg, innerhalb dessen sich jeder Schersteg 29 ohne Abreißen vom Kappenrand 12
seitlich verformer oder abbiegen kann.
[0016] Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit an federnden
Zungen 23' angeformten Sperrzähnen 23 stellt jede Schrägfläche 30 vorzugsweise eine
gedachte Verlängerung in Abschraubrichtung der äußeren, vom Kappenrand 12 abgewandten
Kante des in Umfangsrichtung sich erstreckenden Ausschnittes 25 dar, die an der inneren
Umfangskante des Kragens 20 endet. Der Schersteg 29 ist dabei an der Übergangsstelle
zwischen besagter Kante und Schrägfläche 30 angeformt, so daß er in nahem Abstand
vor dem freien Ende der betreffenden federnden Zunge 23' liegt. Anstelle dieser Anordnung
von Schrägfläche 30 und Schersteg 29 im Kragen 20 können auch gesonderte, entsprechend
gestaltete, vorzugsweise trapezförmige, Aussparungen vorgesehen werden, wenn entweder
die Sperrzähne 23 aufgrund einer inhärenten Nachgiebigkeit direkt am Kragen 20 angeformt
sein können oder es erwünscht ist, die Scherstege 29 der zweiten Gruppe an anderer
Stelle des Kragens 20 als an den beschriebenen und gezeigten vorzusehen.
[0017] Die Scherstege 27 der ersten Gruppe am Kragen 20 sind gemäß Fig. 3 ebenfalls nahe
den federnden Zungen 23' oder Sperrzähnen 23, vorzugsweise vor Beginn der Auflaufflächen
23" der Sperrzähne, ausgebildet; sie können aber auch an anderer Stelle des Kragens
20 liegen. In jedem Fall sollte jedoch die Verteilung der Scherstege 27 der ersten
Gruppe und der Scherstege 29 der zweiten Gruppe längs des Umfanges des,Kragens 20
so sein, daß jeweils ein Schersteg 29 der zweiten Gruppe zwischen einem benachbarten
Paar Scherstege 27 der ersten Gruppe liegt.
[0018] Beispielsweise können bei einer Verschlußkappe mit einem Nenndurchmesser von 80 mm
in geeignetem Winkelabstand längs des Umfangs des Kragens 20 zwölf Scherstege 29 der
zweiten Gruppe sowie zwölf Scherstege 27 der ersten Gruppe vorgesehen sein. Die für
das Abscheren der Scherstege 27 der ersten Gruppe erforderliche Winkelverdrehung der
Verschlußkappe 10 relativ zum Kragen 20 kann dabei z.B. 5° betragen, während für das
Abscheren der Scherstege 29 der zweiten Gruppe eine Winkelverdrehung von z.B. 10 bis
15° notwendig ist. Dabei kann die Schrägfläche 30 unter einem Winkel von etwa 45°
gegenüber einer vertikalen Ebene liegen, die sich durch den Mittelpunkt der Verschlußkappe
und parallel zu der einen senkrechten Seitenkante 29' des betreffenden Schersteges
29 erstreckt.
[0019] Des weiteren sind erfindungsgemäß venigstens den Scherstegen 27 der ersten Gruppe
Druckauffangsegmente 28 zugeordnet, die gemäß Figur 4 an der Oberseite des Kragens
20 angeformt sind und vorzugsweise nasenförmig ausgebildet sind und einen trapezförmigen
Querschnitt aufweisen. Diese
Druckauffangsemente 28 bilden an ihren der Verschlußkappe
10 zugewandten Enden Anschlagflächen, die in Berührung mit der Außenfläche der Verschlußkappe
kommen, wenn z.B. während des Transports der Schraubverschlüsse oder beim Auswerfen
der Verschlüsse aus der Spritzgießform auf den Kragen 20 seitliche Druckkräfte einwirken,
die ohne das Vorsehen der Druckauffangsegmente 28 gegebenenfalls dazu führen, daß
sich der Kragen unter das freie Ende des
Kappenrandes 12 bewegt und dadurch der Kragen 20 vorzeitig von der Verschlußkappe 10
abgetrennt wird. Vorzugsweise sind derartige Druckauffangsegmente 28 nicht nur im
Bereich der
Scherstege 27 der ersten Gruppe, sondern auch an dazwischenliegenden Stellen des Kragens
20 vorgesehen. Des weiteren bewirken die Druckauffangsegmente 28 eine Versteifung
des Kragens 20 hinsichtlich einer Abbiegung in Richtung der Mittellängsachse des Schraubverschlusses.
[0020] Bei der Verwendung der Schraubverschlußkappe nach der Erfindung wird diese von Hand
oder maschinell auf den Hals eines flaschenartigen Behälters, vorzugsweise einer Weit-
halsflasche,aufgeschraubt, wobei während der Aufschraubbewegung schließlich die Sperrzähne
23 am Kragen 20 in Berührung mit den am Behälterhals ausgebildeten entsprechend gestalteten
Rastzähnen 3 kommen, welche, wie die Sperrzähne 23, mit Auflaufflächen 3" und senkrechten
Rastflächen 3' versehen sind. Beim Aufschrauben können daher die Auflaufflächen 23"
der Sperrzähne 23 auf den Auflaufflächen 3" der Rastzähne 3 abgleiten, wobei die Sperrzähne
23 dabei infolge ihrer federnden Anformung am Kragen 20 nach oben ausweichen. Wird
im Zustand der Eingriffnahme zwischen den Zähnen 23 und 3 die Verschlußkappe in entgegengesetzter
Richtung,d.h. in Abschraubrichtung, gedreht, so kommen die senkrechten Rastflächen
23"' der Sperrzähne 23 in Eingriff mit den senkrechten Rastflächen 3' der Rastzähne
3 und verhindern so eine weitere Verdrehung der Verschlußkappe 10 in Abschraubrichtung.
Erst bei überschreiten eines bestimmten Drehmomentes werden die den so fixierten Kragen
20 mit der Verschlußkappe 10 verbindenden Scherstege 27 der ersten Gruppe abgeschert
und dann nach einer weiteren Winkelverdrehung der Verschlußkappe 10 ebenfalls die
Scherstege 29 der zweiten Gruppe, wonach die Verschlußkappe 10 vom Hals der Flasche
1 gänzlich abgeschraubt werden kann.
[0021] Die Schraubverschlußkappe nach der Erfindung besteht vorzugsweise aus thermoplastischem
Kunststoff, z.B. Polyethylen, und läßt sich in wirtschaftlicher Weise nach dem Spritzgießverfahren
in einem Stück herstellen.
1. Schraubkappe für flaschenartigeBehälter, bestehend aus einer auf das Gewinde eines
Flaschenhalses aufschraubbaren Verschlußkappe, längs deren Außenumfang sich ein nach
außen abstehender Kragen erstreckt, der über eine Vielzahl von umfänglich verteilten
Scherstegen mit der Verschlußkappe verbunden ist, wobei längs des Umfanges des Kragens
eine Vielzahl von federnd daran angeformten Sperrzähnen ausgebildet ist, welche mit
am Behälterhals angeordneten Rastzähnen derart in Eingriff treten, daß die aufgeschraubte
Verschlußkappe nur unter Abscheren der Scherstege vom Flaschenhals entfernbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scherstege (27, 29) in wenigstens zwei Gruppen mit
unterschiedlicher Biegsamkeit unterteilt und so angeordnet und ausgebildet sind, daß
die Scherstege (29) der zweiten Gruppe nach einer mehrfach größeren Winkelverdrehung
der Verschlußkappe (10) relativ zum Kragen (20) als die Scherstege (27) der ersten
Gruppe abscherbar sind.
2. Schraubverschlußkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Scherstege
(27) der ersten Gruppe eine relativ kurze freie Erstreckungslänge und die Scherstege
(29 der zweiten Gruppe eine relativ zu den Scherstegen der ersten Gruppe mehrfach
größere freie Erstreckungslänge zwischen Kragen (20) und Außenumfang der Verschlußkappe
(10) haben.
3. Schraubverschlußkappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Schersteg (29) der zweiten Gruppe eine im Kragen (20) ausgebildete Schrägfläche (30)
zugeordnet ist, die die Verformung des Schersteges bei der Winkelverdrehung der Verschlußkappe
(10) relativ zum Kragen (20) in Abschraubrichtung begrenzt.
4. Schraubverschlußkappe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schersteg
(29) der zweiten Gruppe eine dem Neigungswinkel der Schrägfläche (30) angepaßte konische
Gestalt hat.
5. Schraubverschlußkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß je ein Schersteg (27) der ersten Gruppe bei Betrachtung in Aufschraubrichtung
der Verschlußkappe (10) nahe dem Auflaufende von jedem federnden Sperrzahn (23) und
je ein Schersteg (29) der zweiten Gruppe nahe dem Ablaufende von jedem Sperrzahn vorgesehen
ist.
6. Schraubverschlußkappe nach einem der Ansprüche 3 bis 5 mit längs des Umfangs des
Kragens ausgebildeten federnden Zungen, an denen je ein Sperrzahn nach unten abstehend
angeformt ist, wobei Kragen und Zungen in einer gemeinsamen im wesentlichen senkrecht
zur Mittelachse der Verschlußkappe sich erstreckenden Ebene liegen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägfläche (30) im wesentlichen eine Verlängerung in Abschraubrichtung der
der Verschlußkappe (10) abgewandten Kante eines im Kragen (20) vorgesehenen Ausschnittes
(25), der die federnden Zungen (23) bildet, ist, wobei an der Übergangsstelle zwischen
Kante und Schrägfläche jeweils ein Schersteg (29) der zweiten Gruppe in Richtung auf
die Verschlußkappe abstehend angeformt ist.
7. Schraubverschlußkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anbindungsstellen der Scherstege (27) der ersten Gruppe an der Verschlußkappe
(10) im wesentlichen punktförmig und die Anbindungsstellen der Scherstege (29) der
zweiten Gruppe an der Verschlußkappe flächig sind.
8. Schraubverschlußkappe nach einem der Anspruche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberseite des Kragens (20) im Bereich von wenigstens jedem Schersteg (27)
der ersten Gruppe ein Druckauffangsegment (28) angeformt ist, welches eine Durchbiegung
des Kragens bei einer äußeren Druckbelastung unter das untere Ende der Verschlußkappe
(10 verhindert.