[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälterverschluß mit einem tiefgezogenen, in den z.
B. zur Aufnahme von pulverförmigem Gut, wie Waschmittel, vorgesehenen Behälterrumpf
einzusetzenden, scheibenförmigen Deckel mit abgewinkeltem Rand.
[0002] Solche Deckel weisen in der Regel einen um 90° aus der Deckelfläche abgewinkelten
Deckelrand auf. Der Außendurchmesser dieses bei einem zylindrischen Behälter (Trommel)
ebenfalls im wesentlichen zylindrischen Deckelrandes ist in der Regel genau in die
lichte Weite der Trommel eingepaßt. Der Originalitätsverschluß dieser Deckel wird
in der Praxis beispielsweise durch einen durch den abgewinkelten Deckelrand und den
daran grenzenden Rumpfstreifen genähten Faden oder aber durch Klebebänder bzw. Haftklebeetiketten
erzielt. Sowohl das Erstellen als auch das Lösen solcher Originalitätsverseblüsse
ist umständlich.
[0003] In der älteren Patentanmeldung P 28 26 424.6 ist ein auf den Rand einer Trommel aufzuklebender
Pappdeckel beschrieben, welcher innerhalb seiner Fläche eine wiederzuverschließende
Aufreißklappe aufweist. Der Rand des Pappdeckels übergreift jedoch den Rand des in
der Regel gebördelten Rumpfrandes, so daß die Gestaltungsfläche bzw. die Gestaltbarkeit
der Außenseite des Behälterrumpfes negativ beeinträchtigt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wiederverschließbaren Behälterverschluß
zu schaffen, welcher eine eventuelle Gestaltung der Rumpfaußenfläche nicht beeinflußt
und der ohne besondere Hilfsmaßnahmen, wie zum Beispiel einem Klebeband oder Haftetiketten,
als Originalitätsverschluß auszubilden ist. Für den Behälterverschluß eingangs genannter
Art besteht die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe darin, daß der Rumpf oberhalb
des Deckels nach innen hin umgebördelt ist und daß die Deckelfläche eine wiederverschließbar
aufzureißende Klappe bzw. wiederverschließbare Aufreißklappe aufweist.
[0005] Indem der Deckel gemäß der älteren Patentanmeldung P 28 26 424.6 mit einem im wesentlichen
senkrecht zur Deckelfläche abgewinkelten Deckelrand versehen und der Rand der zu verschließenden
Öffnung des Behälters erst nach dem Einsetzen des Deckels umgebördelt wird, entsteht
ohne weiteres der erfindungsgemäße Originalitätsverschluß, wobei innerhalb der Deckelfläche
eine wiederverschließbare Aufreißklappe vorgesehen ist. Das Aufreißen der letzteren
geschieht vorzugsweise durch Trennen der Schichtdicke des Deckelmaterials zwischen
einer auf der Deckelaußenseite vorgesehenen Aufritzung und einer auf der Deckelinnenseite
zum Deckelrand hin versetzten Innenritzung. Daher kann eine Gestaltung der Behälteraußenfläche
weder beim ursprüngliches Aufsetzen und Befestigen des Deckels auf dem Behälter noch
beim späteren Öffnen und Wiederverschließen in Mitleidenschaft gezogen werden. Der
Deckel des erfindungsgemäßen Behälterverschlusses besteht ersichtlich aus einer einzigen
Pappfläche, mit deren Hilfe der jeweilige Behälter trotz für die Aufreißklappe vorgesehener
Ritzungen - vorzugsweise durch Verkleben des Deckelrandes mit der Innenwand des Behälters
- vollkommen dicht zu verschließen ist.
[0006] Gemäß weiterer Erfindung ist eine geradlinige als Filmscharnier einer aus der Fläche
des Deckels herauszureißenden Klappe anwendbare Rillung in die Deckelfläche eingebracht
und die Klappe weist an ihrer der Rillung. diametral gegenüberliegenden Seite eine
perforierte und mit dem Finger einzudrückende Aufreißlasche auf. Das erstmalige Öffnen
der Aufreißlasche soll dabei durch Trennen der Schichtdicke des, vorzugsweise aus
Pappe oder Karton bestehenden,Deckelmaterials mit Hilfe der auf der Deckelaußenseite
vorgesehenen und gegenüber einer Ritzung auf der Deckelinnenseite zum Deckelrand hin
versetzenden Außenritzung erfolgen. Vorzugsweise ist daher das Deckelmaterial zwischen
den gegeneinander versetzten, sich zwischen der Aufreißlasche und der Rillung erstreckenden
Innen- und Außenritzungen beim Aufreißen des Deckels zu delaminieren bzw. delaminiert.
[0007] Zum Öffnen der Aufreißlasche braucht der Verbraucher daher nur an der einzudrückenden
Aufreißlasche zu ziehen, um das an den versetzten Ritzungen geschwächte Karton- bzw.
Pappmaterial aufzutrennen bzw. zu delaminieren. Dieser Aufreißvorgang verläuft bis
zu der der Aufreißlasche gegenüberliegenden Rillung, welche nach Art eines Filmscharniers
das Aufklappen und Wiederverschließen des Deckels ermöglicht. Bewegt bzw. teilweise
abgetrennt wird dabei also nur die Aufreißklappe, während die um die Klappe herum
liegenden Teile der Deckelfläche fest mit dem Behälter verbunden bleiben. Vorzugsweise
verlaufen die gegeneinander versetzten Ritzungen bei runder Deckelform koaxial zueinander
und koaxial zum Deckelrand. Entsprechendes gilt natürlich für den Fall eines Behälters
mit rechteckigem bzw. mehreckigem Rumpf. Um den jeweiligen Behälter möglichst bequem
entleeren zu können, ist es zweckmäßig, den um die Aufreißklappe herumlaufenden und
fest mit dem abgewinkelten Deckelrand verbundenen Streifen der Deckelfläche möglichst
schmal zu halten.
[0008] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen
des Behälterverschlusses auf die zu verschließende Öffnung eines Behälters mit rundem
oder eckigem Querschnitt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Deckel, insbesondere
mit Hilfe eines Ziehwerkzeugs, in den gefüllten Behälter geschoben, anschließend wird
der über den Deckelrand überstehende Behälter- bzw. Rumpfrand nach innen umgebördelt.
Zum dichten Verschließen des Behälters ist dabei zwar ein längs des abgewinkelten
Deckelrandes auf der Innenwand des Behälters verlaufender Leimstreifen günstig, gegebenenfalls
ist letzterer aber nur zum Abdichten nicht jedoch zum Stabilisieren des Behälterverscklasses
erforderlich.
[0009] Wegen der Umbördelung kann der in die zu verschließende Öffnung des Behälters eingesetzte
Deckel ohne Gewaltanwendung nicht aus der Öffnung gelöst werden. Beim Öffnen der innerhalb
der Deckelfläche vorgesehenen Aufreißklappe wird deren perforierte Aufreißlasche zunächst
mit dem Finger eingedrückt und dann durch Unterfassen die Aufreißlasche unter Auftrennen
des zu delaminierenden Bereichs zwischen der Innen- und Außenritzung nach oben gerissen.
Zum Wiederverschließen ist die Aufreißklappe auf den etwa die halbe Deckelschichtdicke
aufweisenden, delaminierten Bereich zwischen der Innen- und Außenritzung aufzulegen.
[0010] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Behälterverschluß im Schnitt senkrecht zur Deckelfläche;
Fig. 2 einen Behälterverschluß gemäß Fig. 1 in der Draufsicht;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie A-B von Fig. 2; und
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Behälterverschluß mit geöffneter Aufreißklappe.
[0011] Die Erfindung bezieht sich zwar auf Verschlüsse für Behälter mit rundem, insbesondere
kreisförmigem, oder eckigem, insbesondere rechteckigem, Querschnitt bzm. mit entsprechend
geformter Behälteröffnung, der Einfachheit halber ist im Ausführungsbeispiel jedoch
nur von einem Behälter mit runder Öffnung also von einer sogenannten Trommel die Rede.
[0012] Die Fig. 1 zeigt das verschlossene Ende einer Trommel im Originalzustand. Die gezogene
Deckelscheibe 1 gemäß Fig. 1 und 2 weist einen etwa senkrecht zur Deckelfläche stehenden
(abgewinkelten) Deckelrand 2 auf. Letzterer ist bei kreisrunder Deckelscheibe 1 etwa
zylinderförmig und liegt glatt bzw. passend an der Innenfläche des Trommelrumpfes
3 an. Die Außenfläche des Deckelrandes 2 und die Innenfläche des Trommelrumpfes 3
sind vorzugsweise mit Hilfe eines umlaufenden Klebestreifens 4 stoffschlüssig verbunden.
Der die Deckelscnesibe 1 nach deren Einsetzen in den Trommelrumpf 3 überstehende Rand
des Behälters ist so umgebördelt, daß ein eir Wiesechraus- ziehen der besamten Deckglscheise
1 ausschlleßender Bördelrand 5 vorliegt.
[0013] Innerhalb der Deckelscheibe 1 kann gemäß Fig. 2 eine Aufreißklappe 6 vorgesehen sein.
Am Ende der Aufreißklappe 6 ist eine Aufreißperforation 7 vorgesehen, die der als
Filmscharnier der Aufreißklappe 6 dienenden Rillung 8 im wesentlichen diametral gegenüber
liegt. Zmischen den Enden der Aufreißperforation 7 und den Längsenden der Rillung
8 erstrecken sich zwei Ritzlinien, nämlich eine Oberritzung 9 und eine Unterritzung
10, die mit einem relativ geringen Abstand von zum Beispiel größenordnungsmäßig 5
mm etwa parallel zueinander und etwa parallel zum Deckelrand 2 verlaufen. Die Oberritzung
9 ist in die Ober- bzw. Außenseite der Deckelscheibe 1 und die Unterritzung 10 ist
in die Unter- bzw. Innenseite der Deckelscheibe 1 eingebracht. Im Bereich zwischen
der Oberritzung 9 und der Unterritzung 10 ist das Material der Deckelscheibe 1 etwa
längs der Linie 11 von Fig. 3 delaminiert bzw. durch Aufreißen der Aufreißklappe 6
zu delaminieren. Zum Stabilisieren der Deckelscheibe 1 kann ein etwa im Bereich unterhalb
des Bördelrandes 5 befindlicher Randstreifen 12 gegenüber der übrigen Fläche der Deckelscheibe
1 durch Tiefziehen abgesenkt sein.
[0014] Fig. 4 zeigt den erfindungsgemäßen Verschluß mit geöffneter, in Pfeilrichtung 13
um die als Filmscharnier dienende Rillung 8 aufgeklappter Aufreißlasche 6.
[0015] Vor dem Aufsetzen des erfindungsgemäßen Behälterverschlusses wird die Verpackung
mit dem vorgesehenen Produkt gefüllt und (zweckmäßig) die Innenwand des Trommelrumpfes
3 mit einem umlaufenden Klebestreifen 4 versehen. Daraufhin erfolgt das Einschieben
bzw. Eindrücken der Deckelscheibe 1 z. B. mit Hilfe eines Ziehwerkzeuges in den Trommelrumpf
3, derart, daß der abgewinkelte Deckelrand 2 an dem Klebestreifen 4 anliegt. Nachdem
die Deckelscheibe 1 mit dem abgewinkelten Rand 2 in den Trommelrumpf 3 eingedrückt
worden ist, wird der vorstehende bzw. über den Deckel überstehende Randstreifen des
Rumpfes 3 im Bereich des Deckelrandstreifens 12 so über den abgewinkelten Deckelrand
2 gebördelt, daß ohne besondere'Hilfsmaßnahmen, zum Beispiel ohne ein Klebeband oder
ein Haftklebeetikett ein Originalitätsverschluß entsteht.
[0016] Zum Öffnen der Verpackung bzw. Zerstören des Originalitätsverschlusses wird zunächst
die perforierte Aufreißlasche ? gemäß Fig. 2 mit Hilfe eines Fingers eingedrückt.
Dadurch entsteht die Möglichkeit, unter die Aufreißklappe 6 zu fassen und diese im
Verlauf der Ober-und Unterritzung 9, 10 aufzubrechen. Durch Trennen der Kartondicke
längs der Delaminierungslinie 11 zwischen den gegeneinander.versetzten Ober- und Unterritzungen
9, 10 ist es möglich, eine definierte Öffnung zu erhelten. Dagegen ist ein Öffnen
durch Druck auf die Außenlage des Behälters kaum möglich.
[0017] Nachdem die Aufreißklappe 6 aufgebrochen ist, kann sie um die als Filmscharnier dienende
Rillung 8 in Pfeilrichtung 13 nach außen geklappt werden, so daß ohne Schwierigkeiten
Produkt zu entnehmen ist (Fig. 4). Beim Wiederverschließen durch Herunterschwenken
der Aufreißklappe 6 wird der längs der Linie 11 gemäß Fig. 3 delaminerte Randstreifen
der Klappe 6 auf den entsprechend delaminierten Randstreifen der Klappenöffnun aufgelegt,
Durch der infolge des Gegeneinanderversetzens von Ober- und Unterritzung 9, 10 im
Bereich zwischen dem Pitzungen abtstehen- den delaminierten Rand an ·Klappe und Klappenöffnung
wird also erreicht, daß die Aufreißklappe 6, ohne daß die Gefahr eines Eindrückens
besteht, wieder zu verschließen ist.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 = Deckelscheibe
2 = Deckelrand
3 = Trommelrumpf
4 = Klebestreifen
5 = Bördelrand
6 = Aufreißklappe
7 = Aufreißperforation
8 = Rillung
9 = Oberritzung
10 = Unterritzung
11 = Delaminationslinie
12 = Randstreifen
13 = Pfeil
1. Behälterverschluß mit einem tiefgezogenen, in den z. B. zur Aufnahme von pulverförmigem
Gut, wie Waschpulver, Behälterrumpf eingesetzten, scheibenförmigen Deckel mit abgewinkeltem
Rand, dadurch gekennzeichnet, daß der Rumpf (3) oberhalb des Deckels nach innen hin
umgebördelt ist und daß die Deckelfläche eine wiederverschließbar aufzureißende Klappe
(6) aufweist.
2. Behälterverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Deckelaußenseite,
insbesondere um etwa 30°, abgewinkelte Deckelrand (2) mit der Innenwand des Rumpfes
(3) verklebt ist.
3. Behälterverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
und/oder der Behälter aus Karton bestehen.
4. Behälterverschluß nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckelrand (2) der lichten Öffnungsweite eines Behälters mit rundem, insbesondere
kreisförmigen, oder mehreckigen, insbesondere rechteckigen Querschnitt eingepaßt ist.
5. Behälterverschluß nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine geradlinige als Filmscharnier einer aus der Fläche des Deckels herauszureißenden
Klappe (6) anwendbare Rillung (8) in die Deckelflëche eingebracht ist und daß die
Klappe (6) an ihrer der Rillung (8) diametral gegenüberliegenden Leite eine perforierte
und mit dem -Finger einzudrückende Aufreißlasche (7) aufweist.
6. Behälterverschlut nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das DeckelMaterial zwischen angrenzenden, gegeneinander versetzten, sich zwischen
der Aufrelßlache und der Rillung erstreckenden Ober- und Unterritzungen (9, 10) beim
Aufreißen des Deckels delaminierbar bzw. delaminiert ist.
7. Behälterverschluß nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die gegeneinander versetzten Ritzungen (9, 10) bei runder Deckelform koaxial zueinander
und koaxial zum Deckelrand verlaufen.
8. Verfahren zum Aufbringen des Behälterverschlusses nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 7 auf einen Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel, insbesondere
mit Hilfe eines Ziehwerkzeugs, in den gefüllten Behälter geschoben wird und daß dann
der über den Deckelrand überstehende Rumpfrand nach innen umgebördelt wird.