[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit einer in eine
               Aufnahmebohrung eines Pumpengehäuses eingesetzten Flanschkolbenbüchse mit einer ersten
               und einer gleichachsig gegenüberliegenden zweiten Steu
prbohrung je Pumpenelement, die den eine erste und eine zweite obere und eine untere
               Steuerkante aufweisenden Pumpenkolben führt, wobei die der ersten oberen Steuerkante
               zugeordnete erste Steuerbohrung die Flanschkolbenbüchse geradlinig durchsetzt und
               die zweite Steuerbohrung mit der zweiten oberen Steuerkante und der unteren Steuerkante
               des Pumpenkolbens zusammenarbeitet.
 
            [0002] Bei dieser bekannten Einspritzpumpe kann durch den bei Öffnungsbeginn der zweiten
               Steuerbohrung durch die untere Steuerkante aus dem Pumpenraum mit hohem Druck austretenden
               feinen Absteuerstrahl, besonders bei Pumpengehäusen aus den üblichen Aluminiumlegierungen,
               an der Auftreffstelle des Absteuerstrahles am Pumpengehäuse Materialausschwemmungen
               auftreten. Um das zu verhindern, sind, z.B. bei der in der AT-PS 306 445 beschriebenen
               Einspritzpumpe, Prallstopfen in die Flanschkolbenbüchse eingesetzt. Diese Prallstopfen
               bestehen aus gehärtetem Material mit glattpolierter Oberfläche und sind derart in
               der Flanschkolbenbüchse angeordnet, daß der mit hohem Druck aus dem Pumpenraum austretende
               Absteuerstrahl erst nach Ablenkung in den Saugraum des Pumpengehäuses austritt. Bei
               Mehrzylinderpumpen mit in die Flanschkolbenbiichsen eingesetzten Prallstopfen kann
               es unter gewissen Umständen zu unliebsamen Fördermengenstreuungen der einzelnen Elemente
               kommen.
 
            [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, Einspritzpumpen der genannten Art derart auszubilden,
               daß die Prallstopfen als zusätzliche Bauteile der Flanschkolbenbüchse entfallen können
               und trotzdem Materialausschwemmungen durch den mit hohem Druck aus dem Pumpenraum
               austretenden Absteuerstrahl vermieden werden und Fördermengenstreuungen der einzelnen
               Elemente in Mehrzylinderpumpen nicht auftreten können.
 
            [0004] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die zweite Steuerbohrung
               in eine Querbohrung mündet, die in bezug auf die Achse des Pumpenkolbens sowie in
               bezug auf die Achse der Steuerbohrungen unter vorzugsweise rechten Winkeln angeordnet
               ist, wobei nur die zweite Steuerbohrung am Ende des Förderhubes von der unteren Steuerkante
               aufgesteuert ist.
 
            [0005] Durch die die Flanschkolbenbüchse geradlinig durchsetzende erste Steuerbohrung, welcher
               keine untere Steuerkante am Pumpenkolben zugeordnet ist, tritt zu Ende des Förderhubes
               kein Absteuerstrahl in den Saugraum des Pumpengehäuses aus. Die zweite Steuerbohrung,
               welcher eine untere Steuerkante am Pumpenkolben zugeordnet ist, mündet in eine als
               Prallschutz wirkende Querbohrung. Der beim Öffnen der zweiten Steuerbohrung durch
               die untere Steuerkante am Pumpenkolben aus dem Druckraum austretende Absteuerstrahl
               wird also gedämpft aus der Flanschkolbenbüchse in den Saugraum austreten. Durch entsprechende
               Ausführung der Oberfläche der Querbohrung in der Flanschkolbenbüchse können Materialausschwemmungen
               an der Auftreffstelle des Absteuerstrahles in der Querbohrung verhindert werden. Da
               sowohl die Querbohrung als auch die Steuerbohrung auf einfache Weise mit geringen
               Toleranzen herstellbar sind, kommt es auch nicht zu davon abhängenden Fördermengenstreuungen.
 
            [0006] Bei einer Einspritzpumpe gemäß der Erfindung mit einem Pumpenkolben, der eine zusätzliche
               untere Steuerkante aufweist, ist, in weiterer Ausgestaltung der Erfindung, die der
               zweiten Steuerbohrung zugeordnete untere Steuerkante in einer die Achse der Steuerbohrurgen
               enthaltenden Ebene um ein im Verhältnis zum Durchmesser der zweiten Steuerbohrung
               geringes Maß am Pumpenkolben in Förderrichtung gegen die der ersten Steuerbohrung
               zugeordnete zusätzliche untere Steuerkante versetzt. Durch diese Versetzung der unteren
               Steuerkantenam Pumpenkolben ist gewährleistet, daß der maximale Pumpenraumdruck durch
               das Öffnen der in die Querbohrung mündenden zweiten Steuerbohrung urdden durch diese
               austretenden Absteuerstrahl auf einen geringeren Druck abgefallen ist, bevor die die
               Flanschkolbenbüchse geradlinig durchsetzende erste Steuerbohrung durch die zusätzliche
               untere Steuerkante ebenfalls für den Absteuervorgang geöffnet wird. Dadurch ist verhindert,
               daß der ungedämpfte Absteuerstrahl dieser ersten Steuerbohrung zu Materialausschwemmungen
               am Pumpengehäuse führen kann.
 
            [0007] Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung ist die Querbohrung in der Flanschkolbenbüchse
               als Sackloch ausgeführt. Die dabei entstehende Zirkulation des Kraftstoffes im Saugraum
               bewirkt eine gute Durchmischung und damit weitgehend gleiche Temperaturen an den Ansaugstellen
               der einzelnen Elemente, wodurch weitgehend Fördermengenunterschiede bei den einzelnen
               Pumpenelementen vermieden werden.
 
            [0008] Bei einer erfindungsgemäß ebenfalls möglichen Ausführung ist die Querbohrung durchgehend
               und im Durchmesser abgestuft. Dadurch entsteht im Saugraum eine Verwirbelung des Kraftstoffes
               ohne eine wesentliche gerichtete Strömung. Auch dadurch kommt es zu einer guten Durchmischung
               des Kraftstoffes im Saugraum und es kann das Strömungsverhalten des Absteuerstrahles
               beeinflußt werden. Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, daß die saugraumseitigen
               Mündungen der Querbohrung verschiedene Durchmesser aufweisen. Durch die auf diese
               Weise erfolgende Aufteilung des Absteuerstrahles in einem wählbaren Verhältnis lassen
               sich besondere, a.uf die jeweilige Saugraumausführung abstimmbare, Strömungsverhältnisse
               im Saugraum erzielen.
 
            [0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
               näher erläutert. Es zeigen
               
               
Figur 1 einen teilweisen Vertikalschnitt einer Einspritzpumpe nach der Erfindung,
               Figur 2 einen teilweisen Horizontalschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
               Figur 3 einen teilweisen Vertikalschnitt durch eine andere Flanschkolbenbüchse gemäß
                  der Erfindung mit einem zwei versetzte untere Steuerkanten aufweisenden Pumpenkolben,
               Figur 4 eine Ausführungsvariante im Horizontalschnitt entsprechend der Linie II-II
                  in Fig. 1 und
               Figur 5 eine weitere Ausführungsvariante im Horizontalschnitt entsprechend der Linie
                  II-II in Fig. 1.
 
            [0010] Das Pumpengehäuse 1 in Fig. 1 weist je Pumpenelement eine Aufnahmebohrung 2 für die
               mit einem Flansch 3 versehene Flanschkolbenbüchse 4 auf. In der Flanschkolbenbüchse
               4 ist der Pumpenkolben 5 des Pumpenelementes, welcher in bekannter Weise von einem
               nicht dargestellten Nockentrieb betätigt wird, und eine erste 21' und zweite 20' obere
               und eine untere Steuerka.nte 20 aufweist, gleitbar geführt. In einem erweiterten Abschnitt
               der axialen Bohrung der Flanschkolbenbüchse 4 oberhalb des Pumpenkolbens 5 befindet
               sich das Druckventil 6, welches von der Druckverschraubung 7, von der die nicht dargestellte
               Einspritzleitung ausgeht, gegen einen in die Flanschkolbenbüchse 4 eingelegten Dichtring
               8 gepreßt wird.
 
            [0011] Die Flanschkolbenbüchse 4, die sich unter Beilage von Vorhubeinstellplättchen 9 an
               der oberen Stirnfläche des Pumpengehäuses 1 abstützt, ist mittels Stiftschrauben 10
               und Muttern 11 unter Beilage von Unterlegescheiben 12 mit dem Pumpengehäuse 1 starr
               verbunden.
 
            [0012] Die Aufnahmebohrung 2 des Pumpengehäuses 1 ist zu einem die Flanschkolbenbüchpe 4
               umgebenden Saug- und bzw. oder Überströmraum 1; erweitert, der durch die O-Ringe 14
               und 15 abgedichtet ist. In diesem Bereich weist die Flanschkolbenbüchse 4 die Steuerbohrungen
               16 und 17 auf.
 
            [0013] Die die Flanschkolbenbüchse 4 geradlinig durchsetzende erste Steuerbohrung 16 hat
               an der Saugraumseite eine Erweiterung 18, welche das Strömungsverhalten verbessert.
 
            [0014] Die der ersten Steuerbohrung 16 gegenüberliegende zweite Steuerbohrung 17, mündet
               in eine Querbohrung 19, die etwa den gleichen Durchmesser wie die zweite Steuerbohrung
               17 aufweist. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist in der hier dargestellten Ausführungsform
               die Querbohrung 19 als Sackloch ausgebildet.
 
            [0015] Der am Ende des Förderhubes, 
3ufgrund des Öffnens der zweiten Steuerbohrung 17 durch die untere Steuerkante 20 am
               Pumpenkolben 5, aus dem Pumpenraum mit hohem Druck durch die zweite Steuerbohrung
               17 austretende Absteuerstrahl trifft auf die der zweiten Steuerbohrung 17 gegenüberliegende
               Wandung der Querbohrung 19. Dadurch wird ein großer Teil der Strömungsenergie vernichtet
               und der Kraftstoffstrahl in Richtung der Querbohrung 19 abgelenkt. Der Austritt in
               den Saugraum 13 erfolgt somit etwa parallel zu dessen Wand und kann, da auch die kinetische
               Energie des Kraftstoffstrahles schon sehr herabgesetzt ist, zu keinen Materialausschwemmungen
               am Pumpengehäuse 1 führen.
 
            [0016] Fig. 3 zeigt die Flanschkolbenbüchse 4 einer erfindungsgemäßen Einspritzpumpe mit
               einem Pumpenkolben 5, der eine zusätzliche untere Steuerkante 21 aufweist. Dadurch
               daß die beiden unteren Steuerkanten 20 und 21 um das im Vergleich zum Durchmesser
               der beiden Steuerbohrungen 16 und 17 kleine Maß A gegeneinander versetzt angeordnet
               sind, wird erreicht, daß der Druckabfall vom maximalen Pumpenraumdruck auf einen geringeren
               Druck abgeschlossen ist, bevor die zusätzliche untere Steuerkante 21 die die Flanschkolbenbüchse
               4 geradlinig durchsetzende erste Steuerbohrung 16 öffnet, und daß dadurch der durch
               diese erste Steuerbohrung 16 austretende Absteuerstrahl zu keiner Beschädigung des
               Pumpengehäuses 1 führen kann.
 
            [0017] In Fig. 4 ist eine Flanschkolbenbüchse 4 dargestellt, bei welcher die Querbohrung
               19 durchgehend ist. Dadurch kommt es zu einer Aufteilung des Absteuerstrahles, der
               nun in zwei Teilstrahlen durch die im Durchmesser gegenüber der Querbohrung 19 vergrößerten
               Mündungen 22 in den Saugraum 13 austritt. Es kommt dadurch zu einer vorteilhaften
               Vermischung des abgesteuerten Kraftstoffes mit dem, meist eine andere Temperatur aufweisenden
               Kraftstoff im Saugraum und damit zur Vermeidung von Temperaturdifferenzen im Kraftstoff,
               welche erhebliche Fördermengenstreuungen der einzelnen Pumpenelemente bedingen können.
 
            [0018] Fig. 5 zeigt eine weitere erfindungsgemäß ausgeführte Flanschkolbenbiichse 4. Hier
               weisen die saugraumseitigen Mündungen 22 der Querbohrung 19 verschiedene Durchmesser
               auf. Dadurch und bzw. oder durch die erfindungsgemäß ebenfalls mögliche Anordnung
               der Querbohrung 19 unter frei wählbaren Winkeln in bezug auf die Achse des Pumpenkolbens
               5 sowie in bezug auf die Achse der Steuerbohrungen 16 und 17, ist es möglich, bestimmte
               günstige Strömungsverhältnisse für verschiedene Saugraumformen zu erzielen.
 
          
         
            
            1. Einspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit einer in eine Aufnahmebohrung eines
               Pumpengehäuses eingesetzten Flanschkolbenbüchse mit einer ersten und einer gleichachsig
               gegenüberliegenden zweiten Steuerbohrung jePumpenelement, die den eine erste und eine
               zweite obere und eine untere Steuerkante aufweisenden Pumpenkolben führt, wobei die
               der ersten oberen Steuerkante zugeordnete erste Steuerbohrung die Flanschkolbenbüchse
               geradlinig durchsetzt und die zweite Steuerbohrung mit der zweiten oberen Steuerkante
               und der unteren Steuerkante des Pumpenkolbens zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet,
               daß die zweite Steuerbohrung (17) in eine Querbohrung (19) mündet, die in bezug auf
               die Achse des Pumpenkolbens (5) sowie in bezug auf die Achse der Steuerbohrungen (16,
               17) unter vorzugsweise rechten Winkeln angeordnet ist, wobei nur die zweite Steuerbohrung
               (17) am Ende des Förderhubes von der unteren Steuerkante (20) aufgesteuert ist.
 
            2. Einspritzpumpe nach Anspruch 1 mit einem Pumpenkolben, der eine zusätzliche untere
               Steuerkante aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die der zweiten Steuerbohrung (17)
               zugeordnete untere Steuerkante (20) in einer die Achse der Steuerbohrungen (16, 17)
               enthaltenden Ebene um ein im Verhältnis zum Durchmesser der zweiten Steuerbohrung
               (17) geringes Maß am Pumpenkolben (5) in Förderrichtung gegen die der ersten Steuerbohrung
               (16) zugeordnete zusätzliche untere Steuerkante (21) versetzt ist (Fig.3).
 
            3. Einspritzpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querbohrung
               (19) als Sackloch ausgeführt ist.
 
            4. Einspritzpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querbohrung
               (19) durchgehend und im Durchmesser abgestuft ist.
 
            5. Einspritzpumpe nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
               die saugraumseitigen Mündungen (22) der Querbohrung (19) verschiedene Durchmesser
               aufweisen.