(19)
(11) EP 0 020 966 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1981  Patentblatt  1981/01

(21) Anmeldenummer: 80102550.3

(22) Anmeldetag:  09.05.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 29/60, B65H 29/62, B41F 13/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 20.06.1979 DE 2924819

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Lutz, Herbert
    D-8900 Augsburg 22 (DE)
  • Purkl, Walter
    D-8900 Augsburg 22 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Ausscheiden von Probe- und Makulaturexemplaren in einer Druckmaschine


    (57) Vorrichtung zum Ausscheiden von Probe- und Makulaturexemplaren mittels an einen Falzklappenzylinder anstellbaren Weichen, die zum Abstreifen der gefalzten Exemplare in den Falzklappenzylinder eingreifen, gekennzeichnet durch eine mit dem Falzklappenzylinder (1) synchron rotierende Kurvenscheibe (40), die durch eine Abtastrolle (31) abtastbar ist, welche über einen Schalthebel (17) eine erste Hälfte einer auf einer die Weichen (3a) tragenden achsparallel zu dem Falzklappenzylinder (1) verlaufenden Spindel (18) angeordneten Stirnkupplung im Rhythmus der Kurvenform der rotierenden Kurvenscheibe (40) um die Spindel (18) verschwenkt und durch eine Steuervorrichtung (22, 23, 28, 29, 36), durch die eine zweite Kupplungshälfte auf der Spindel (18) axial verschiebbar und in die erste Hälfte bei definierten Positionen der ersten Hälfte der Stirnkupplung ein- und ausrückbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausscheiden von Probe- und Makulaturexemplaren mittels an einen Falzklappenzylinder anstellbaren Weichen, die zum Abstreifen der gefalzten Exemplare in den Falzklappenzylinder eingreifen.

    [0002] Aus der DE-Patentschrift 682 645 ist eine Vorrichtung zum wechselweise erfolgenden selbsttätigen Ein- und Ausschalten der Antriebe zweier verschiedener Fördereinrichtungen von ein und demselben Hauptantrieb aus bekannt, die mit einer Bogenauslegevorrichtung zur Probebogenentnahme ausgerüstet ist. Diese bekannte Vorrichtung arbeitet in der Weise, daß der Trieb zwei unter Federdruck stehende Sperrglieder, z. B. Leitrolle und Keilfläche, aufweist, die derart zusammenwirken, daß das Triebrad, nachdem das eine Sperrglied, z. B. eine Rolle, durch Auflaufen auf das andere Sperrglied, z. B. eine Keilfläche, freigegeben wurde, entgegen einer Federwirkung in Kuppelstellung und wiederum in Antriebsverhinderung mit der einen Fördereinrichtung gebracht wird und daß das Triebrad spätestens nach einem Umlauf zurückkehrt in seine Ausgangsstellung, vom Sperrglied freigegeben und wiederum in Antriebsverbindung mit der anderen an den Hauptförderer angeschlossenen Fördereinrichtung gebracht wird. Diese bekannte Vorrichtung weist den Nachteil auf, daß die Zeit für das wechselweise erfolgende selbsttätige Ein- und Ausschalten der Antriebe zweier verschiedener Fördereinrichtungen sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und daß eine individuelle Steuerung dieser Vorrichtung nicht möglich ist.

    [0003] Eine Vorrichtung der eingangs definierten Art ist aus der DE-Offenlegungsschrift 2 052 924 bekannt. In dieser Offenlegungsschrift wird jedoch darauf hingewiesen, daß der Nachteil solcher Vorrichtungen darin besteht, daß die auszuscheidenden Exemplare volle Papiergeschwindigkeit aufweisen und somit unkontrolliert in den Raum hinausfliegen. Der Grund für diesen Nachteil liegt offensichtlich darin, daß mit den bisher bekannten Vorrichtungen, bei denen auszuscheidende Exemplare unmittelbar mit Hilfe von Weichen aus dem Falzzylinder entnommen werden, bei schnellaufenden Falzzylindern eine exakte positions- und zeitgerechte Steuerung des Enthahmevorgang, nicht möglich war.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Ausscheiden von Probe- und Makulaturexemplaren mittels an einen Falzklappenzylinder anstellbaren Weichen aufzuzeigen, mit der eine exakt steuerbare Entnahme von Probe- und Makulaturexemplaren direkt aus dem Falzzylinder möglich ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine mit dem.Falzklappenzylinder synchron rotierende Kurvenscheibe, die durch eine Abtastrolle abtastbar ist, welche über einen Schalthebel eine erste Hälfte einer auf einer die Weichen tragenden achsparallel zu dem Falzklappenzylinder verlaufenden Spindel angeordneten Stirnkupplung im Rhythmus der Kurvenform der rotierenden Kurvenscheibe um die Spindel verschwenkt und durch eine Steuervorrichtung durch die eine zweite Kupplungshälfte auf der Spindel axial verschiebbar und in die erste Hälfte bei definierten Positionen der ersten Hälfte der Stirnkupplung ein- und ausrückbar ist.

    [0006] Weiterbildungen der Erfindung und deren Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mitder Beschreibung und den Zeichnungen. Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Ausscheiden von Probe- und Makulaturexemplaren,

    Fig. 2a einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung und

    Fig. 2b einen Schnitt A-B der Darstellung gemäß Fig. 2a.



    [0007] In Fig. 1 ist ein Falzklappenzylinder 1 gezeigt, von dem Falzprodukte entweder zur weiteren Verarbeitung auf ein Schaufelrad 2 übertragen werden können oder beispielsweise als Probe- und Makulaturexemplare einer Entnahmestelle 10 zuführbar sind. An den Falzklappenzylinder 1 sind Ableitzungen 3a, die auf einer parallel zu der Achse des Falzklappenzylinders 1 verlaufenden Achse angeordnet sind, so anstellbar, daß diese unterhalb der Manteloberfläche des Falzklappenzylinders 1 zu liegen kommen. In dieser Stellung bewirken die Ableitzungen 3a ein Abstreifen der Falzprodukte von dem Falzklappenzylinder 1, so daß diese in das Schaufelrad 2 gelangen.

    [0008] Durch Abstellen, d. h. Herausheben der Ableitzungen 3a aus dem Falzklappenzylinder 1, gelangt ein Falzexemplar über stets unterhalb der Manteloberfläche des Falzklappenzylinders 1 angeordneten Ableitzungen 3b auf ein Transportband, das aus zwei Bahnen 4 und 5 besteht. Die Bahnen 4 und 5 laufen über Umlenkrollen 6 und 7 an einer Bandzusammenführungsrolle 11 zusammen, so daß ein durch die Ableitzungen 3b abgestreiftes Falzexemplar zwischen den Umlenkrollen 6 und 7 von den beiden Bahnen an der Bandzusammenführungsrolle 11 erfaßt und festgehalten.wird, so daß es zu der Entnahmestelle 10 transportiert werden kann. An der Entnahmestelle 10 laufen die beiden Bahnen 4 und 5 an den Umlenkrollen 8 und 9 wieder auseinander. Zwischen den Umlenkrollen 6, 7 und 8, 9.ist eine Anzahl weiterer Bandführungs- bzw. Umlenkrollen gezeigt, die nicht im einzelnen bezeichnet sind. Mit diesen kann die Führung der einzelnen Bahnen gemäß den jeweiligen Gegebenheiten festgelegt werden.

    [0009] In den Fig. 2a und 2b ist die erfindungsgemäße Steuervorrichtung zur zeitgerechten, exakten und schnellen Steuerung der Ableitzungen 3a im einzelnen dargestellt.

    [0010] Der in Fig. 2b angedeutete Falzklappenzylinder 1 weist eine Achse 41 auf, auf der eine Kurvenscheibe 40 angeordnet ist, so daß diese sich synchron mit dem Falzklappenzylinder 1 dreht. Die Kurvenscheibe 40 weist zwischen Schaltpunkten 12 und 13 eine Kupplungsstrecke auf, durch die, wie im nachfolgenden noch im einzelnen beschrieben wird, die zeitliche Steuerung der Ableitzungen 3a festg legt wird.

    [0011] Die Kurvenscheibe 40 wird durch eine Abtastrolle 31 abgefühlt. Die Abtastrolle 31 ist drehbar auf einem Lagerbolzen 16 angeordnet, der an dem gabelförmigen Ende eines Lagerhebels 15 fixiert ist. Mit seinem anderen Ende ist der Lagerhebel 15 drehbar auf einem ortsfesten Lagerbolzen 14 angeordnet. Da die Abtastrolle 31 gegen die Kurvenscheibe 40 gedrückt wird, erfolgt ein rhythmisches Verschwenken des Lagerhebels 15 bei einer Rotation des Falzklappenzylinders 1 bzw. der Kurvenscheibe 40 entsprechend der Kurvenform der Kurvenscheibe 40 um den ortsfesten Lagerbolzen 14.

    [0012] Auf dem Lagerbolzen 16 ist, wie aus Fig. 2a am besten ersichtlich, drehbar ein Schalthebel 17 mit seinem oberen gabelförmigen Ende angeordnet. Das untere Ende des Schalthebels 17 ist ebenfalls gabelförmig ausgebildet und umfaßt einen Verbindungsbolzen 21. Während der Schalthebel 17 mit seinem oberen gabelförmigen Ende drehbar auf dem Lagerbolzen 16 und mit seinem unteren gabelförmigen Ende drehbar auf dem Verbindungsbolzen 21 angeordnet ist, wurde der Lagerhebel 15 mit seinem unteren gabelförmigen Ende auf dem Lagerbolzen 16 durch eine Feststellschraube und durch Preßsitz fixiert, so daß er lediglich um den ortsfesten Lagerbolzen 14 verschwenkbar ist.

    [0013] Mit dem Verbindungsbolzen 21 .ist desweiteren eine Hälfte einer Stirnkupplung, vorzugsweise einer Klauenkupplung, verbunden. Diese erste Hälfte 34 der Kupplung ist über ein Lager 38 auf einer Tragspindel 18 angeordnet. Die Tragspindel 18 (nur teilweise dargestellt) verläuft parallel zu dem Falzklappenzylinder 1. Auf der Tragspindel 18 sind eine Anzahl Ableitzungen 3a (in Fig. 2a ist nur eine Ableitzunge gezeigt) fest angeordnet. Mit dem rechten, d. h. in Fig. 2a nicht gezeigten Ende ist die Tragspindel 18 in einem geeigneten'Lager in der Maschinenseitenwand angeordnet. Desweiteren ist an der rechten Lagerstelle der Tragspindel 18 mit herkömmlichen Mitteln, beispielsweise einer Feder, die Tragspindel 18 so vorgespannt, daß die Ableitzungen 3a in den Falzklappenzylinder 1 eingreifen, d. h. unter dessen Oberfläche zu liegen kommen. Dadurch werden von dem Falzklappenxylinder 1 durch die Ableitzungen 3a die gefalzten Exemplare abgestreift und können über ein in Fig. 1 gezeigtes Schaufelrad 2 weiter verarbeitet werden.

    [0014] Die Abtastrolle 31 wird durch eine auf einem Körper 19 angeordnete Feder 20 über einen Stift 30 und den Schalthebel 17 gegen die Oberfläche der Kurvenscheibe 40 gedrückt. Dadurch wird die Bewegung der Abtastrolle 31 über den Schalthebel 17 auf die erste Hälfte' 34 der Kupplung übertragen. Die erste Hälfte 34 der auf der Tragspindel 18 angeordneten Kupplung dreht sich somit entsprechend der Form der Kurvenscheibe 40 um ein geringes Ausmaß im Rhythmus der Rotation des Falzklappenzylinders 1 und der Kurvenscheibe 40 um die Tragspindel 18. Das Ausmaß der Verschwenkung der ersten Hälfte 34 der Kupplung ist relativ gering und in jedem Fall kleiner als die Teilung der Kupplung.

    [0015] Das Gegenstück der ersten Hälfte 34 ist ebenfalls auf der Tragspindel 18 angeordnet und wird im folgenden als zweite Hälfte 35 bezeichnet. Die zweite Hälfte 35 der Kupplung ist über eine Kupplungslängsführungsbuchse 44 auf der Tragspindel 18 axial verschiebbar, jedoch nicht um.die.Tragspindel 18 verdrehbar. Somit wird im entkuppelten Zustand die erste Hälfte 34 im Rhythmus der Rotation des Falzklappenzylinders um die Tragspindel 18 verschwenkt, während die zweite Hälfte 35,der Kupplung auf der Tragspindel 18, die mit ihrem linken Ende in einem in einer Seitenwand 39 angeordneten Lager 37 gelagert ist, von dieser rhythmischen Verschwenkbewegung nicht beeinflußt wird. Wie aus Fig. 2a hervorgeht, ist die Kupplungslängsführungsbuchse 44 fest, d. h. weder axial verschiebbar noch drehbar, auf der Tragspindel 18 angeordnet, während die zweite Hälfte 35 der Kupplung eine Bewegung in Axialrichtung auf der Kupplungslängsführungsbuchse 44 ausführen kann.

    [0016] In Fig. 2a ist ein Pneumatikzylinder 28 gezeigt, der mittels Schrauben 27 an der Seitenwand 39 der Maschine befestigt ist. Der Pneumatikzylinder 28 ist ein doppeltwirkender.Zylinder, so daß er in bekannter Weise mit Hilfe eines Elektromagnetventils 42 und eines nicht gezeigten Druckluftsystems eine Bewegung nach links oder rechts ausführen kann. Diese Bewegung wird über einen Schalthebel 23 zur Axialverschiebung der zweiten Hälfte 35 der Kupplung verwendet. Die Kraftübertragung erfolgt mit einem Bolzen 29 über einen Gleitstein, an dem das untere Ende des um den Bolzen 22 schwenkbaren Schalthebels 23 angeordnet ist, und den Bolzen 36 ebenfalls über einen Gleitstein, der auch eine Drehbewegung des Kupplungsteils 35 bei stillstehendem Hebel 23 zuläßt. Eine Verschwenkung des Schalthebels 23 um den Bolzen 22 bewirkt somit eine Verschiebung der zweiten Hälfte 35 der ersten Kupplung auf der Tragspindel 18 bzw. auf der Kupplungslängsführungsbuchse 44.

    [0017] Im folgenden wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben. Falls sich der Schalthebel 23 in seiner ausgezeichneten Stellung (Fig. 2a) befindet, steht die zweite Hälfte 35 der Kupplung nicht im Eingriff mit der ersten Hälfte 34. Somit werden die auf dem Falzklappenzylinder 1 befindlichen Falzprodukte 43 durch die Ableitzungen 3a abgestreift und gelangen in ein.Schaufelrad (Schaufelrad 2 in Fig. 1), da durch die Vorspannung der Tragspindel 18 die auf dieser angeordneten Ableitzungen 3a in den Falzklappenzylinder eingedrückt werden. Bei dieser Arbeitsweise folgt, wie bereits dargelegt, die Ab- ' tastrolle 31 der Kurvenform der Kurvenscheibe 40 und führt jeweils zwischen den Schaltpunkten 12 und 13 eine Bewegung in Längsrichtung des Schalthebels 17 aus, wodurch eine Verschwenkung der ersten Hälfte 34 der Stirnkupplung um die Tragspindel 18 erfolgt.

    [0018] Wird nun die Aussondierung eines Falzexemplares gewünscht, so erfolgt mit Hilfe des Elektromagnetventiles 42 eine Betätigung des Pneumatikzylinders 28 in der Weise, daß der Schalthebel 23 um den Bolzen 22 verschwenkt wird, so daß er die in Fig. 2a gestrichelt dargestellte Lage einnimmt. Diese Verschwenkbewegung um den Bolzen 22 entgegen der Uhrzeigerrichtung bewirkt eine Verschiebung der zweiten Hälfte 35 der Kupplung, so daß diese gegen die erste Hälfte 34 gedrückt wird.

    [0019] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt nun darin, daß eine zeitgerechte Kupplung, d. h. ein zeitgerechtes Einrücken der beiden Kupplungsteile nur dann möglich ist, wenn die Abtastrolle.31 über die Kupplungsstrecke zwischen den Schaltpunkten 12 und 13 auf der Kurvenscheibe 40 läuft, so daß eine Synchronisation des Einkuppelvorganges bezogen auf die Rotation des Falzklappenzylinders 1 erzielt wird. Befindet sich die Abtastrolle 31 über der Kupplungsstrecke der Kurvenscheibe 40, so nimmt die erste Hälfte 34 auf der Tragspindel 18 eine Stellung ein, bei der infolge des . durch den Pneumatikzylinder 28 auf die zweite Hälfte 35 der Stirnkupplung ausgeübten Andruckes ein Einrücken der beiden Kupplungsteile möglich ist. Bei der Rastung 32 und 33 ist an der Führungsnut eine Schräge angebracht, durch die erreicht wird,daß bei einem Kurvenanstieg vor vollständigem Ausrasten der Kupplungsvorgang mechanisch beschleunigt abgeschlossen, wird. Nach dieser Einkuppelung wird die Verschwenkbewegung der ersten Hälfte 34 auf die zweite Hälfte 35 übertragen, so daß nun auch die Tragspindel 18 so verschwenkt wird, daß die Ableitzungen 3a aus dem Falzklappenzylinder 1 heraustreten, d. h. sie werden in der Darstellung gemäß Fig. 2b entgegen der Uhrzeigerrichtung gedreht.

    [0020] Nun werden die ankommenden Falzprodukte 43 nicht mehr durch die Ableitzungen 3a abgestreift, sondern erst durch die Ableitzungen 3b (Fig. 1), so daß eine Aussondierung der Probeexemplare erfolgt.

    [0021] Die Bewegung des Pneumatikzylinders 28 wird durch eine Rolle 25 eines Endschalters 24 abgetastet. Wie in Fig. 2a gezeigt, läuft die Rolle 25 des Endschalters 24 über eine Schräge 26. Sobald nun der Pneumatikzylinder 28 die vorangehend beschriebene Verschwenkung des Schalthebels 23 ausgeführt hat, kann durch eine geeignete Steuerschaltung (nicht gezeigt) nach einem bestimmten Zeitpunkt das Elektromagnetventil 42 eine Umsteuerung des Pneumatikzylinders 28 vornehmen, so daß ein Ausrücken der zweiten Hälfte 35 der Kupplung erfolgt. Die Zeit wird so bemessen, daß jeweils nach Abgabe des zweiten Exemplares der Pneumatikzylinder das Kupplungs'teil 35 so rechtzeitig zurückzieht, daß beim Erreichen der Kupplungsstrecke der Kurvenscheibe das Auskuppeln erfolgen kann. Wahlweise kann sich der vorangehend beschriebene Vorgang mittels der elektrischen Steuerschaltung wiederholen, so daß zyklisch jeweils die Ableitzungen 3a von dem Falzklappenzylinder 1 abgehoben werden. Durch eine solche Wiederholung ist es möglich, daß nacheinander eine beliebige Anzahl von Probeexemplaren ausgeschieden werden.

    [0022] Falls eine große Anzahl von Makulaturexemplaren ausgesondert werden-soll, erfolgt die Umsteuerung des Pneumatikzylinders erst zu einem entsprechend späten Zeit- punkt durch das Elektromagnetventil 42. In diesem Fall bewegen sich die Ableitzungen 3a jeweils nach dem Ausscheiden von zwei auf dem Falzklappenzylinder befindlichen Exemplaren in die Ausgangsstellung zurück, gehen aber noch in der gleichen Lücke zurück, so daß fortlaufend die Falzexemplare ausgeschieden werden können.

    [0023] Zur Vermeidung eines vorzeitigen Ausrückens der zweiten Hälfte 35 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Rastung 32 und 33 versehen. Diese ortsfeste Rastung 32 und 33 ermöglicht ein Entkuppeln, d. h. ein Ausrücken der zweiten Hälfte 35, erst bei einer bestimmten Position, so daß ein Einschlagen der Ableitzungen 3a in einen ablaufenden Bogen bzw. ein Probeexemplar vermieden wird.

    [0024] Aus der vorangehenden Beschreibung geht hervor, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine äußerst schnelle sowie zeitlich und örtlich definierbare Steuerung der Ableitzungen möglich ist, da die Aus-und Einkuppelvorgänge exakt mit der Drehung des Falzklappenzylinders synchronisiert und sehr schnell ausführbar sind.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Ausscheiden von Probe- und Makulaturexemplaren mittels an einen Falzklappenzyinder anstellbaren Weichen, die zum Abstreifen der gefalzten Exemplare in den Falzklappenzylinder ein- . greifen, gekennzeichnet durch eine mit dem Falzklappenzylinder (1) synchron rotierende Kurvenscheibe (40), die durch eine Abtastrolle (31) abtastbar ist, welche über einen Schalthebel (17) eine erste Hälfte (34) einer auf einer die Weichen (3a) tragenden achsparallel zu dem Falzklappenzylinder (1) verlaufenden Spindel (18) angeordneten Stirnkupplung im Rhythmus der Kurvenform der rotierenden Kurvenscheibe (40) um die Spindel (18) verschwenkt und durch eine Steuervorrichtung (22, 23, 28, 29, 36, 42), durch die eine zweite Kupplungshälfte (35) auf der Spindel (18) axial verschiebbar und in die erste Hälfte (34) bei definierten Positionen der'ersten Hälfte (34) der Stirnkupplung ein- und ausrückbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastrolle (31) drehbar auf einem Lagerbolzen (16) angeordnet ist, der in dem gabelförmigen Ende eines Lagerhebels (15) fixiert ist, dessen anderes Ende verschwenkbar auf einem ortsfesten Lagerbolzen-(14) angeordnet ist und daß die erste Hälfte (34) der Stirnkupplung über ein Gelenk (17, 21) durch die Abtastrolle (31) um die Spindel (18) verschwenkbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (22, 23, 28, 29, 36, 42) einen Pneumatikzylinder (28) enthält, durch den über einen Schalthebel (23) die zweite Hälfte (35) der Stirnkupplung auf einer auf der Spindel (18) angeordneten Kupplungsführungsbuchse (44) in Axialrichtung der Spindel (18) verschiebbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Endschalter (24) die ein Einrücken der zweiten Hälfte (35) der Stirnkupplung in die erste Hälfte (34) bewirkende Steuerbewegung des Pneumatikzylinders (28) abfühlbar ist und daß nach erfolgtem Einrücken der Pneumatikzylinder (28) umgesteuert wird, so daß bei einer definierten Kurvenposition der Kurvenscheibe (40) die zweite Kupplungshälfte ausrückbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rastführung (32, 33) ein vorzeitiges Ausrücken der zweiten Hälfte (35) der Stirnkupplung verhindert.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, 'dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kupplungshälften (34, 35) Teile einer Klauenkupplung sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß, in Drehrichtung des Falzklappenzylinders (1) gesehen, hinter den steuerbaren Weichen (3a) weitere stets in den Falzklappenzylinder (1) eingreifende Weichen (3b) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht