(19)
(11) EP 0 021 277 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1981  Patentblatt  1981/01

(21) Anmeldenummer: 80103302.8

(22) Anmeldetag:  13.06.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B66C 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 22.06.1979 DE 2925120

(71) Anmelder: Muhlack, Horst
D-2300 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Muhlack, Horst
    D-2300 Kiel (DE)

(74) Vertreter: Heldt, Gert, Dr. Dipl.-Ing. 
Neuer Wall 59 III
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Aufnahme und Heben von sperrigen Lasten


    (57) Sperrige Lasten sollen nacheinander in vertikaler und sodann in horizontaler Richtung bewegt werden. Die Last wird auf einem lasttragenden Teil (10) abgestellt, der nach Erreichen der erwünschten Höhe in horizontaler Richtung verfahrbar ist. Durch das Verfahren in horizontaler Richtung gelangt die Last an eine für ihre endgültige Lagerung vorgesehene Stelle, beispielsweise eine Plattform. Während des Anhebens ist die Last auf dem lasttragenden Teil verriegelt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme und Heben von sperrigen Lasten in horizontaler und vertikaler Richtung mit einem lasttragenden Teil, auf dem die Last zum Zwecke des Transports steht, und mit einer Kupplung zum Ankuppeln an ein Hebezeug, das die Last auf eine gewünschte Höhe hebt.

    [0002] Im allgemeinen werden Lasten in höher gelegene Gebäudeteile entweder durch das Treppenhaus oder mit Hilfe eines Lastenfahrstuhls transportiert. Ist die Last jedoch so sperrig, daß von diesen Transportwegen kein Gebrauch gemacht werden kann, muß das sperrige Gut mit Hilfe einer Hebemaschine, z.B. einem Kran, von außen in den Gebäudeteil transportiert werden.

    [0003] Eine kritische Situation entsteht in der Phase des Transportes, in der die schwebende Last in eine dafür vorgesehene öffnung, z.B. Fenster, hineingezogen werden muß. Die Auslenkung aus der stabilen Schwebelage kann aufgrund des unflexiblen Hebezeugs nicht entsprechend ausgeglichen werden, so daß durch die nun auftretenden Drehmomente die Gefahr des Abkippens auftritt und somit ein nicht vermeidbares Sicherheitsrisiko entsteht.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der einleitend genannten Art zu schaffen, von der sperrige Lasten in großen Höhen ohne Sicherheitsrisiko abgenommen werden können.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der lasttragende Teil in Richtung auf eine in der gewünschten Höhe befindliche feststehende Plattform beweglich angeordnet ist, mit einer sich auf der Plattform abstützenden Auflagefläche versehen und mit einer Sperrvorrichtung während des Anhebens verriegelbar ist.

    [0006] Durch diese Vorrichtung ergibt sich der Vorteil, daß eine große sperrige Last ohne Sicherheitsrisiko in grope Höhen mit wenig Aufwand und Hilfskräften von dem Hebezug, z.B. Kran, abgenommen werden kann; im weiteren der Vorteil, daß eine kostspielige, die transportierte Last schützende Oberflächenverpackung nicht mehr nötig ist; denn durch den käfigartigen Außenrahmen wird die Last geschützt vor Schäden, die z.B. durch Anschlagen an die Hauswand oder durch Quetschungen beim Heben durch die Verpackungseile entstehen können. Hinzu kommt, daß der mitunter mühsame Prozeß, vor dem Transport der Last den Schwerpunkt zu finden, durch den beweglichen lasttragenden Schlitten der Vorrichtung vereinfacht wird. Der Schlitten wird bei leicht angehobenem Käfig solange verschoben, bis der käfigartige Außenrahmen oberhalb seines Schwerpunktes aufgehängt ist.

    [0007] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen:

    Die Zeichnungen zeigen:

    Figur 1: eine perspektivische Gesamtansicht der Vorrichtung mit darauf stehender Last,

    Figur 2: einen Querschnitt durch den unteren Teil der Vorrichtung entlang der Schnittlinie II-II in Figur 1 und

    Figur 3: einen Längsschnitt durch den unteren Teil der Vorrichtung entlang der Schnittlinie III-III in Figur 1.



    [0008] Die Vorrichtung ist im wesentlichen aufgebaut aus einem käfigartigen Außenrahmen 1 und einem im Außenrahmen 1 beweglichen Rahmengefüge 2 als Boden.

    [0009] Der käfigartige Außenrahmen 1 setzt sich im wesentlichen zusammen aus vier Eckstreben 3 und einem Oberteil 4, das gebildet wird aus einem Rahmen 5, der aus Stabilitätsgründen verstrebt sein kann.

    [0010] Als Hebekupplung 6 werden Seile 7 benutzt, die z.B. an den Eckpfosten befestigt und zur Mitte hin zusammenlaufen können.

    [0011] Das Rahmengefüge 2 besteht aus einem Führungsrahmen 8, der längs zwei sich einander gegenüberliegenden Seiten an Führungsschienen 9 fest mit dem Außenrahmen 1 verbunden ist und einem eingelagerten ausziehbaren Schlitten 10, auf dem die Last 11 abgestellt wird. Der Schlitten 10 hat einen Rahmen, der aus zwei in die Führungsschienen 9 hineinragenden Profilschienen 12 und Querstreben 13 besteht, die die Profilschienen 12 untereinander verbinden. Diese Querstreben 13 sind so angeordnet und eingelagert, daß ihre Kopfenden mit einer Oberkante der Profilschiene 12 bündig abschließen.

    [0012] Der Schlitten 10 ragt im eingefahrenen Zustand nicht über den Außenrahmen 1 hinaus. An der in Ausziehrichtung gesehen äußeren Querstrebe 13 des Schlittens 10 ist eine Einfangvorrichtung 25 vorgesehen, mit der die in einigem Abstand von der Gebäudewand schwebende Vorrichtung eingefangen und geführt an eine Öffnung herangeholt werden kann. Diese Einfangvorrichtung 25 kann z.B. die Form eines nach oben geöffneten U-Profils haben, in deren freien Schenkeln Aussparungen 27 angebracht sind. In diese Aussparungen 27 kann dann z.B. eine Fangstange 15 eingehakt werden, an deren Ende ein quer zu ihrer Längsrichtung verlaufender Stift eingefügt ist.

    [0013] Der Führungsrahmen 8 besteht aus den Führungsschienen 9, die in Ausziehrichtung über die senkrechten Eckstreben 3 hinausragen und den Querstreben 14. Die Querstreben 14 sind unter den Führungsschienen 9 angebracht und schließen mit längsseitigen Außenkanten 30 der Führungsschienen 9 bündig ab. Sie sind außerdem so placiert, daß die äußeren Führungsschienen mit den Querstreben 13 des eingefahrenen Schlittens 10 in einer Flucht liegen. Die Führungsschienen 9 sind als U-Profil ausgebildet, deren offene Seiten einander zugewandt sind, die geführten Schienen 12 des Schlittens 10 sind als -Profil ausgebildet, wobei jeweils ein Schenkel 16 in das U-Profil der Führungsschienen 9 hineinragt und mit dessen einem freien Schenkel 17 parallel verläuft. Der untere Schenkel 18 des -Profils zeigt in die gleiche Richtung wie der andere freie Schenkel 22 der Führungsschiene 9.

    [0014] Eine leichte Führung zwischen Schlitten 10 und Führungsschiene 9 wird durch zwei auf jeder Seite im Profil angeordnete Laufräder 19, 21 erreicht. Jeweils ein Laufrad 19 ist am Joch im U-Profil in Höhe der in Anzugrichtung vorderen Eckstrebe 3 angebracht. Das Laufrad 21 ist mit dem Steg 31 des -Profils fest verbunden und steht im eingefahrenen Zustand des Schlittens 10 in Höhe der hinteren Eckstreben 3. Beim Ausfahren des Schlittens 10 läuft auf der jeweiligen Seite Rad 21 auf Rad 19 zu, bzw. beim Hineinschieben von diesem weg. Die Laufräder 19 werden von dem Schenkel 16 des -Profils beaufschlagt, während die Innenflächen 12, 22 der freien Schenkel des Jochs 20 vom Laufrad 21 wechselseitig beaufschlagt werden.

    [0015] Durch diese Anordnung sowie Dimensionierung der Laufräder 19, 21 können durch einfache Hindernisse in den Schienen 9, 12 Auszieh- und Anschlagsbegrenzungen 23, 24 für den Schlitten 10 erreicht werden.

    [0016] Die Ausziehbegrenzung 23 wird z.B. durch eine Vertiefung im oberen Schenkel 16 des -Profils gebildet, während als rückwärtige Anschlagbegrenzung 24 ein umgebogenes Wandstück des U-Profils dienen kann.

    [0017] Der lasttragende Schlitten 10 ist in mehreren Stellungen verriegelbar. Als eine von vielen Möglichkeiten kann z.B. eine Sperrung durch einen Einsteckbolzen 29 vorgenommen werden. Die Sperrung in den verschiedenen Stellungen kann dann dadurch geschehen, daß der Bolzen 29 von oben in durchgehende Bohrungen 26 zwischen Führungsschienen 9 und Laufschiene 12 gesteckt wird.

    [0018] Abschließend soll die Einordnung sowie die Funktion der Einzelteile der Vorrichtung beschrieben werden:

    Die Last wird auf den ausgezogenen Schlitten 10 abgestellt und in den käfigartigen Außenrahmen 1 hineingeschoben. Die Schwerpunktfindung sowie seine Fixierung geschieht bei leicht vom Kran angehobener Vorrichtung durch Verschieben des Schlittens 10 und seiner anschließenden Verriegelung durch den Bolzen 29. In diesem Zustand kann die justierte Last jetzt mittels der am Oberteil 4 befestigten Hebekupplung 6 der Vorrichtung durch einen Kran bis zur Einlaßöffnung befördert werden. In Höhe der Einlaßöffnung wird die schwebende Last an der Einfangvorrichtung 25 vom Gebäude aus mit einer Stange 15 eingefangen und an das Gebäude herangeführt. Die jetzt geführte Last wird nun so weit abgesenkt, daß der herausragende Teil 27 der Führungsschienen 9 in der Einlaßöffnung aufliegen. Durch diese Verbindung zwischen schwebender Last und Gebäudewand wird eine vom Gebäude weggerichtete Auslenkung des Käfigs während des Ausladevorgangs verhindert. In diesem stabilen Zustand kann nach Entfernen des Verriegelungsbolzens 29 die Last durch Herausziehen des Schlittens 10 in den Gebäudeteil befördert werden.




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Aufnahme und Heben von sperrigen Lasten in horizontaler und vertikaler Richtung mit einem lasttragenden Teil, auf dem die Last zum Zwecke des Transportes steht, und mit einer Kupplung zum Ankuppeln an ein Hebezeug, das die Last auf eine gewünschte Höhe hebt, dadurch gekennzeichnet, daß der lasttragende Teil in Richtung auf eine in der gewünschten Höhe befindliche feststehende Plattform beweglich angeordnet, mit einer sich auf der Plattform aufstützenden Auflagefläche versehen und mit einer Sperrvorrichtung während des Anhebens verriegelbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lasttragende Teil als Schlitten (10) ausgebildet und in einer Richtung beweglich angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (10) in einer Schiene (9) geführt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schiene (12) eine Ausziehbegrenzung (23) angeordnet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (12) in einer Führungsschiene (9) geführt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Führungsschiene (9) eine Anschlagsbegrenzung (24) aus einem umgebogenen Teil des U-Profils besteht.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der lasttragende Schlitten (10) im eingefahrenen Zustand mit den Eckstreben (3) des Außenrahmens (1) abschließt.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der lasttragende Schlitten (10) längsseitig mit der Schiene (12) in der Schiene (9) gelagert ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der lasttragende Schlitten (10) Querstreben (13) aufweist, die mit der Oberkante der Profilschiene (12) bündig abschließen.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden des lasttragenden Schlittens (10) jeweils eine Querstrebe (13) angebracht ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an der am Kopfende in Auszugsrichtung liegenden Querstrebe (13) eine Einfangvorrichtung (25) angebracht ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der lasttragende Schlitten (10) während des Hebens mit einem Bolzen (29) verriegelbar ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die geführten Schienen (12) als -Profil ausgebildet sind.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (9) in Auszugsrichtung über den Außenrahmen (1) hinausragen.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (9) als U-Profil ausgebildet und mit ihren offenen Seiten einander zugewandt sind.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsrahmen (8) entlang seiner Längsseiten an dem Außenrahmen (1) befestigt ist.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (9) durch Querstreben (14) miteinander verbunden sind und die Querstreben (14) unterhalb der Führungsschiene des Schlittens (10) verlaufen.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstreben (14) mit den Außenkanten der Führungsschienen (9) bündig abschließen.
     
    19. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstreben (14) mit den Querstreben (13) des eingefahrenen Schlittens (10) an den Enden in einer Flucht liegen.
     
    20. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem U- und -Profil Laufräder (19, 21) angeordnet sind.
     
    21. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufrad (19) am Joch (20) des U-Profils befestigt ist.
     
    22. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufrad (21) am Steg (31) des -Profils (12) an dessen dem Joch (20) zugewandten Seite befestigt ist.
     
    23. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das am Joch (20) befestigte Laufrad (19) von dem Schenkel (16) des -Profils beaufschlagt wird.
     
    24. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das am Steg (31) befestigte Laufrad (19) die freien Schenkel des Jochs (20) wechselweise beaufschlagt.
     
    25. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckstreben (3) senkrecht auf den Führungsschienen (9) stehen.
     
    26. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (2) mit dem Rahmen (5) durch mindestens vier Streben (3) verbunden ist.
     
    27. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (5) des Oberteils (4) parallel zum Boden (2) angeordnet ist.
     
    28. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (5) des Oberteils (4) diagonal verstrebt ist.
     
    29. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebekupplung am Rahmen (5) des Oberteils angebracht ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht