[0001] Die Erfindung betrifft einen Vielfachsteckverbinder mit einem Gehäuse und mit in
dem Gehäuse verschiebbar gelagerten, mit Betätigungsbügeln versehenen Kontaktstückträgern,
wobei die Betätigungsbügel in Führungsnuten der Gehäuseseitenwand seitlich gehaltert
sind.
[0002] Bei derartigen verschiebbar gelagerten Kontaktstückträgern ist zur manuellen Betätigung
der einzelnen Kontaktstückträger ein Betätigungsbügel erforderlich, welcher nach der
Montage der Kontaktstückträger in einem gemeinsamen Gehäuse an dem Kontaktstückträger
befestigt werden kann und in axialer Richtung Druck- bzw. Zugkräfte auf den Kontaktstückträger
überträgt. Die leichte Demontierbarkeit des Befestigungsbügels ist für ein nachträgliches
Auswechseln der Kontaktstückträger ebenfalls erforderlich.
[0003] Durch die DE-AS 26 21979 ist ein Betätigungsbügel bekanntgeworden, der an seinem
unteren Ende der Seitenschenkel mit seitlichen Ausnehmungen versehen ist, die in den
entsprechend ausgebildeten Kragen des Kontaktstückträgers eingreifen.
[0004] Bei dieser Anordnung ist es jedoch möglich, daß bei sehr hohen Druck- bzw. Zugkräften
das Bügelende durch seitliches Ausweichen der Bügelschenkel aus dem Führungskragen
herausgleitet und die Verbindung zwischen Betätigungsbügel und Kontaktstückträger
getrennt wird. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsmöglichkeit
für den Betägigungsbügel am Kontaktstückträger zu schaffen, die auch bei hohen Druck-
und Zugkräften eine sichere Verbindung zwischen Betätigungsbügel und Kontaktstückträger
gewährleistet, bei dennoch einfacher Montage- und Demontagemöglichkeit.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus einem einstückigen
Stanz-Biegeteil bestehenden Betätigungsbügel an ihren Schenkelenden mit einem Durchbruch
zur Aufnahme von Rastzapfen versehen sind und auf an den Seitenflächen der Kontaktstückträger
angeordneten, mit einem Bund versehenen Rastzapfen lösbar aufgerastet sind.
[0006] Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Führungsnuten in der Gehäuseseitenwand
im Bereich der Rastzapfen verbreitert ausgeführt sind und daß der mit Durchbrüchen
zur Aufnahme der Rastzapfen versehene Betätigungsbügel mit Längsschlitzen versehen
ist und das Bügelmaterial vom Bügelende bis zum jeweiligen Längsschlitz entlang der
Mittellinie getrennt ist.
[0007] Zur Vereinfachung der Montage und Demontage des Betätigungsbügels sind nach einer
weiteren Ausbildung der Erfindung die Schenkel der Betätigungsbügel im Bereich zwischen
den Durchbrüchen und den Längsschlitzen nach innen gekröpft.
[0008] Um die Montage des Betätigungsbügels noch weiter zu erleichtern und um einen Anschlag
für den maximal möglichen Hub des Kontaktstückträgers zu schaffen, sieht eine weitere
Ausbildung der Erfindung vor, daß in der Führungsnut der Gehäuseseitenwand ein mittig
angeordneter Aufgleit- und Hubbegrenzungszapfen angeordnet ist. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht des Betätigungsbügels
Fig. 2 die Ansicht eines Kontaktstückträgers mit aufgerastetem Betätigungsbügel in
vergrößerter Darstellung
Fig. 3 die Anordnung gemäß Fig. 2 im Schnitt
Fig. 4 die vergrößerte Ansicht eines in einem Gehäuse angeordneten Kontaktstückträgers
mit einem Betätigungsbügel vor dem Aufrasten im Schnitt
Fig. 5 die vergrößerte Ansicht eines in einem Gehäuse angeordneten Kontaktstückträgers
mit aufgerastetem Betätigungsbügel im Schnitt und
Fig. 6 die Ansicht eines Vielfachsteckverbinders mit eingesetzten Kontaktstückträgern
und Betätigungsbügeln in den verschiedenen Phasen des Aufrastvorganges.
[0010] Der in Fig. 1 dargestellte Betätigungsbügel 1 ist an seinen Schenkelenden mit Durchbrüchen
2 versehen. Der Betätigungsbügel ist vorzugsweise aus einem federelastischen Material
hergestellt. Das untere Ende der Schenkelenden ist nach innen gekröpft ausgeführt.
Im Anschluß an die Kröpfbereiche ist der Betätigungsbügel mit Längsschlitzen 3 versehen,
die an ihren den Durchbrüchen 2 zugewandten Enden scharfkantig zur Erzielung einer
Anschlagfläche 18 ausgebildet sind. Um ein Aufweiten der Durchbrüche 2 zwecks Aufgleiten
auf die Rastzapfen 6 des Kontaktstückträgers 5 zu ermöglichen, ist das Bügelmaterial
vom Ende bis zum jeweiligen Längsschlitz 3 entlang der Mittellinie 4 aufgetrennt.
[0011] In Fig. 2 und 3 ist ein Kontaktstückträger 5 dargestellt. Der Kontaktstückträger
ist mit den Rastzapfen 6, 6a versehen. Um ein Einsetzen des Kontaktstückträgers um
jeweils um 90° verschiedene Stellungen in das Steckverbindergehäuse 9 zu ermöglichen,
sind die Rastzapfen an allen vier Seitenflächen des Kontaktstückträgers vorgesehen.
Zur besseren Übersicht sind die Kontaktstücke des Kontaktstückträgers nicht näher
dargestellt. In Fig. 3 sind jedoch die Aufnahmekammern 7 für die Kontaktstücke erkennbar.
[0012] Auf die Rastzapfen 6 ist ein Betätigungsbügel 1 aufgerastet. Um ein seitliches Abrutschen
des Betätigungsbügels von den Rastzapfen zu verhindern, sind diese mit dem Kragen
8 versehen. Die Außenkanten dieses Kragens sind dabei vorzugsweise angeschrägt, um
ein besseres Aufgleiten des Betätigungsbügels auf den Rastzapfen zu ermöglichen.
[0013] In Fig. 4 ist ein Kontaktstückträger 5 in das Gehäuse 9 eingesetzt. Das Gehäuseinnere
ist mit hier nicht näher dargestellten Führungsflächen ausgerüstet um ein Hin-und
Hergleiten des Kontaktstückträgers zu ermöglichen. Der untere Bereich der Führungsnut
11 endet in einem Gehäuseseitenwanddurchbruch 19, durch den der jeweilige Rastzapfen
6 des Kontaktstückträgers nach außen hin hindurchragt.
[0014] Weiterhin ist das Gehäuse mit den Aufgleit- und Hubbegrenzungszapfen 10 versehen.
[0015] In der Darstellung ist der Betätigungsbügel 1 in die Führungsnut 11 des Gehäuses
eingeführt und soweit nach unten geschoben, daß die Bügelenden an der Aufgleitschräge
12 des Aufgleit- und Hubbegrenzungszapfens zur Anlage gelangen.
[0016] In weiterer Fortführung des Aufschiebens des Betätigungsbügels wird das Bügelende
nunmehr über die Aufgleitschräge geschoben und der Bügel auseinandergebogen.
[0017] Bei weiterer Bewegung des Bügels nach unten gelangen die Durchbrüche 2 über die Rastzapfen
6 und durch seitlichen Druck auf die Bügelenden schnappen diese über die Kragen 8
der Rastzapfen.
[0018] Der Betätigungsbügel ist somit fest mit dem Kontaktstückträger verbunden, wie in
Fig. 5 dargestellt.
[0019] In Fig.6 ist ein kompletter Vielfachsteckverbinder 13 dargestellt, wobei die einzelnen
Phasen des Aufrastvorganges der Betätigungsbügel näher dargestellt sind.
[0020] Der Betätigungsbügel 1a ist auf die Rastzapfen des Kontaktstückträgers 5 aufgerastet
und ganz nach vorn geschoben. Diese Stellung entspricht der Betriebsstellung des Vielfachsteckverbinders,
wobei hier zur besseren Übersichtlichkeit das Gegenstück des Steckverbinders, in welches
die Kontaktsteckerträger eintauchen und kontaktieren, nicht näher dargestellt ist.
[0021] Der Betätigungsbügel 1 b ist in die Führungsnut 11 des Gehäuses 9 eingeschoben und
das Bügelende befindet sich vor der Aufgleitschräge 12 des Aufgleit- und Hubbegrenzungszapfens
10.
[0022] Der Betätigungsbügel 1c ist über den Aufgleit- und Hubbegrenzungszapfen 10 geschoben,
bis der Durchbruch 2 über den Rastzapfen 6 gelangt. Durch die Verbreiterung der Führungsnut
11 in dem Bereich 14 kann das Bügelende aufspreizen, wenn nunmehr ein seitlicher Druck
auf die Bügelenden ausgeübt wird und über die Kragen 8 der Rastzapfen auf diese aufrasten.
Der Betätigungsbügel ist somit fest mit dem Kontaktstückträger verbunden.
[0023] Der im Gehäuse 9 verschiebbar gelagerte Kontaktstückträger kann nunmehr durch den
Betätigungsbügel betätigt werden, wobei als unterer Anschlag die untere Fläche 15
des Bügelendes in Verbindung mit der unteren Begrenzungs. fläche 16 des Gehäusewanddurchbruches
19 wirkt.
[0024] Als oberer Anschlag wirkt die untere Fläche 17 des Aufgleit- und Hubbegrenzungszapfens
10 in Verbindung mit dem unteren Bereich 18 des Längsschlitzes 3 im Betätigungsbügel
1.
[0025] Die Demontage eines Betätigungsbügels ist in der Fig. 6 beim Betätigungsbügel 1d
dargestellt. Hierbei wird ein Demontagewerkzeug 20 (z.B. Schraubendreher) in den Schlitz
3 des aufgerasteten Betätigungsbügels einge- führt und verdreht. Aufgrund der Elastizität
des Bügelmaterials wird das untere Ende des Bügels im Bereich des Durchbruches 2 aufgespreizt
und der Bügel kann vom Rastzapfen 6 gehebelt werden. Nach Durchführung des gleichen
Vorganges an dem anderen Bügelende kann der Betätigungsbügel nach oben hin entfernt
werden.
[0026] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein Betätigungsbügel
geschaffen wurde, der auf einfache Weise auf den Kontaktstückträger aufgerastet werden
kann und eine formschlüssige, nur mittels Demontagewerkzeug lösbare Verbindung mit
dem Kontaktstückträger sicherstellt. Dabei kann die Montage und Demontage vom Anwender
am Ort der Anwendung problemlos vorgenommen werden.
[0027] Alle Merkmale, die in der vorstehenden Beschreibung erwähnt und/oder in der Zeichnung
dargestellt sind, sollen, sofern der bekannte Stand der Technik dies zuläßt, für sich
allein oder in beliebigen Kombinationen oder Teilkombinationen als erfindungswesentlich
angesehen werden, auch wenn sie in den Ansprüchen nicht enthalten sind.
1. Vielfachsteckverbinder mit einem Gehäuse und mit in dem Gehäuse verschiebbar gelagerten,
mit Betätigungsbügeln versehenen Kontaktstückträgern, wobei die Betätigungsbügel in
Führungsnuten der Gehäuseseitenwand seitlich gehaltert sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus einem einstückigen Stanz-Biegeteil bestehenden Betätigungsbügel (1) an
ihren Schenkelenden mit einem Durchbruch (2) zur Aufnahme von Rastzapfen (6) versehen
sind und auf an den Seitenflächen der Kontaktstückträger (5) angeordneten, mit einem
Kragen versehenen Rastzapfen (6) lösbar aufgerastet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnuten (11) in
der Gehäuseseitenwand im Bereich der Rastzapfen verbreitert ausgeführt sind und daß
der mit Durchbrüchen (2) zur Aufnahme der Rastzapfen (6) versehene Betätigungsbügel
(1) mit Längsschlitzen (3) versehen ist und das Bügelmaterial vom Bügelende bis zum
jeweiligen Längsschlitz entlang der Mittellinie (4) getrennt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel der Betätigungsbügel
(1) im Bereich zwischen den Durchbrüchen (2) und den Längsschlitzen (3) nach innen
gekröpft sind.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß in der Führungsnut
(11) der Gehäuseseitenwand ein mittig angeordneter Aufgleit-und Hubbegrenzungszapfen
(10) angeordnet ist.