(19)
(11) EP 0 021 386 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1981  Patentblatt  1981/01

(21) Anmeldenummer: 80103512.2

(22) Anmeldetag:  23.06.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A47B 88/12, E04B 7/16, E01D 21/00, B66C 23/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 29.06.1979 AT 4591/79

(71) Anmelder: Freller, Walter
A-4522 Sierning (AT)

(72) Erfinder:
  • Freller, Walter
    A-4522 Sierning (AT)

(74) Vertreter: Lorenz, Eduard et al
Lorenz-Seidler-Gossel, Widenmayerstrasse 23
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Längenverstellbarer Baukörper


    (57) Ein Baukörper mit einem aus einem Trägerteil (1) ausziehbaren Verlängerungsteil (3) kann überall dort eingesetzt werden, wo es darum geht, aus einem Trägerteil (1) ein Verlängerungsteil (3) herauszuziehen und so zu führen, daß quer zur Ausziehrichtung wirksam werdende Kräfte mit einfachen Mitteln vom Verlängerungsteil auf den Trägerteil übertragen werden können. Zu diesem Zweck wird der Baukörper von einem Zugelement (5, 6) umschlungen, das in bestimmter Weise geführt und am Trägerteil (1) befestigt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen längenverstellbaren Baukörper mit einem aus einem Trägerteil auf einer Lauffläche ausziehbaren Verlängerungsteil und mit einer Kippsicherung für den ausgezogenen Verlängerungsteil, welche Kippsicherung aus wenigstens zwei beidseits des Verlängerungsteiles angeordneten, flexiblen Zugmitteln besteht, die jeweils zwischen den beiden Enden der Lauffläche im Trägerteil gespannt und jeweils über wenigstens zwei mit einem zur Lauffläche senkrechten Abstand voneinander im Verlängerungsteil gelagerten Umlenkrollen geführt sind, wobei die Zugmitteltrume zwischen den Abstützstellen am Trägerteil und den diesen Abstützstellen bezüglich des jeweiligen Zugmittelverlaufes nächstliegenden Umlenkrollen im wesentlichen parallel zur Ausziehrichtung des Verlängerungsteiles verlaufen.

    [0002] Baukörper mit einem aus einem Trägerteil ausziehbaren Verlängerungsteil sind vielseitig einsetzbar. Der Verlängerungsteil kann dabei nicht nur als Lade, sondern beispielsweise auch als Gleitschalung für den Brückenbau oder als verlängerbarer Kranausleger ausgebildet sein. Ebenso gut können längenverstellbare Baukörper aber auch als Transportbehälter, verschiebbare Dächer oder in ihrer Länge verstellbare Fahrzeuge dienen. Der erfindungsgemäße Baukörper soll also überall dort ein- * gesetzt werden können, wo es darum geht, aus einem Trägerteil einen Verlängerungsteil herauszuziehen und so zu führen, daß quer zur Ausziehrichtung wirksam werdende Kräfte mit einfachen Mitteln vom Verlängerungsteil auf den Trägerteil abgetragen werden können.

    [0003] Um einen Verlängerungsteil aus einem Trägerteil ohne auskragende Führungen möglichst weit herausziehen zu können, ist es bereits bekannt, beidseits des Verlängerungsteiles, der auf einer beispielsweise durch zwei seitliche Schienen gebildeten Lauffläche geführt ist, ein Seil im Trägerteil zu spannen, das sich entlang der Lauffläche erstreckt und Z-förmig über zwei im Verlängerungsteil gelagerte Umlenkrollen geführt ist, die einen vertikalen Abstand voneinander aufweisen. Die ein Kippen des Verlängerungsteiles bewirkende Gewichtsbelastung wirkt auf die beiden seitlichen Seile im Sinne einer Vergrößerung der durch den Seilverlauf sich ergebenden, Z-förmigen Schleife, so daß diese beiden Seile durch den Verlängerungsteil nur auf Zug beansprucht werden können. Da die Schleifenlänge durch die Seillängen vorgegeben ist, kann sich die Z-förmige Schleife der Seile auch nicht vergrößern, was zwangsläufig eine Kippsicherung des Verlängerungsteiles mit sich bringt. Nachteilig bei dieser vor allem bei Laden angewandten Konstruktion ist jedoch, daß der Verlängerungsteil nur gegen ein Kippen aufgrund einer Gewichtsbelastung festgehalten wird, nicht aber gegen ein seitliches Verschieben oder Verkanten zufolge von Seitenkräften, wie sie beispielsweise bei einer Windbelastung auftreten.

    [0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Baukörper der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß nicht nur eine einwandfreie Führung des Verlängerungsteiles gegen ein vertikales Abkippen, sondern auch ein einfaches Abtragen von auf den Verlängerungsteil wirkenden Seitankräften auf den Trägerteil gewährleistet wird.

    [0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß zumindest zwei der vorgesehenen Umlenkrollen für jedes Zugmittel einen zur Lauffläche des Verlängerungsteiles parallelen, quer zur Ausziehrichtung gerichteten Abstand aufweisen.

    [0006] Da jedes der beiden Zugmittel über Umlenkrollen geführt wird, die einen zur Lauffläche des Verlängerungsteiles senkrechten und einen dazu parallelen Abstand besitzen, ergeben sich für die gebildeten Zugmittelschleifen zwei Wirkungskomponenten, nämlich eine zur Lauffläche senkrechte und eine dazu parallele. Durch die Zugmittelschleifen können folglich nicht nur Kräfte, die senkrecht zur Lauffläche des Verlängerungsteiles wirksam sind, vom Verlängerungsteil über die Zugmittel auf den Trägerteil abgetragen werden, sondern auch zur Lauffläche parallele, quer zur Ausziehrichtung wirkende Kräfte. Da eine solche Zugmittelschleife nur im Sinne einer Schleifenvergrößerung belastet werden darf, kann durch eine Schleife nur die Abstützung des Verlängerungsteiles nach einer Seite gewährleistet werden. Es sind folglich zwei Zugmittel erforderlich, die bezüglich der Abtragung von Seitenkräften gegensinnig wirken.

    [0007] Liegen die Trume zwischen den Abstützstellen am Trägerteil und den diesen Abstützstellen nächstliegenden Umlenkrollen jedes der beiden Zugmittel jeweils auf entgegengesetzten Seiten des Verlängerungsteiles, so kann in einfachster Weise die gewünschte Erstreckung der Zugmittelschleife auch parallel zur Lauffläche erreicht werden. Für eine solche Zugmittelführung bedarf es der geringstmöglichen Anzahl an Umlenkrollen.

    [0008] Um nicht nur geradlinige Ausziehbewegungen für den Verlängerungsteil in Kauf nehmen zu müssen, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung wenigstens ein Zugmittel in seiner Länge verstellbar sein. Durch die Verkürzung (oder Verlängerung) eines der beiden Zugmittel wird zwangsweise eine Krümmung der Ausziehbahn erreicht.

    [0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar wird ein erfindungsgemäßer, aus einem Trägerteil und einem ausziehbaren Verlängerungsteil bestehender Baukörper im Schaubild gezeigt.

    [0010] Der dargestellte Baukörper besteht im wesentlichen aus einem Trägerteil 1, der eine Lauffläche mit zwei Laufschienen 2 für einen Verlängerungsteil 3 aufweist. Dieser Verlängerungsteil 3, dessen Konstruktion wie auch die Konstruktion des Trägerteiles 1 an sich beliebig ist, stützt sich über Rollen 4 auf den Laufschienen 2 des Trägerteiles 1 ab. Zur Sicherung der Lage des Verlängerungsteiles 3 sind zwei Seile 5 und 6 beidseits des Verlängerungsteiles 3 vorgesehen, die zwischen den Enden der Laufschienen 2 gespannt und über Umlenkrollen geführt sind, die am Verlängerungsteil 3 lagern. Um eine möglichst einfache Konstruktion zu erhalten, dienen die Laufrollen 4 zugleich als Umlenkrollen, von denen das Seil 5 bzw. 6 senkrecht zu der durch die Laufschienen 2 gebildeten Lauffläche nach oben zu Umlenkrollen 7a bzw. 7b und von dort jeweils auf die andere Seite des Verlängerungsteiles 3 zu Umlenkrollen 8a und 8b geführt wird. Die beiden Seile 5 und 6, die jeweils zwischen den Abstützstellen 9a und 10a bzw. 9b und 10b des Trägerteiles 1 gespannt sind, weisen zwischen den Abstützstellen am Trägerteil und den diesen Abstützstellen 9 und 10 bezüglich des Seilverlaufes nächstliegenden Umlenkrollen 8 und 4 zu den Laufschienen 2 parallele Seiltrume 5a und 5b bzw. 6a und 6b auf, wobei die beiden Trume 5a und 5b bzw. 6a und 6b jedes der beiden Seile 5 und 6 auf verschiedenen Seiten des Verlängerungsteiles 3 liegen.

    [0011] Da sich aufgrund dieser Seilführung eine Seilschleife bildet, die zwischen den Umlenkrollen 4 und 7 einen zur Lauffläche der Laufschienen 2 senkrechten und zwischen den Umlenkrollen 7 und 8 einen dazu parallelen, quer zu den Laufschienen 2 gerichteten Abschnitt aufweist, können über die gespannten Seile 5 und 6 nicht nur Kräfte senkrecht zu der durch die Laufschienen 2 gebildeten Lauffläche vom Verlängerungsteil 3 auf den Trägerteil 1 abgetragen werden, sondern auch Querkräfte, die ebenfalls die Seilschleifen im Sinne einer Schleifenvergrößerung beanspruchen. Der Verlängerungsteil 3 kann daher weder aufgrund seiner Gewichtsbelastung noch zufolge von auftretenden Seitenkräften gegenüber dem Trägerteil 1 gekippt oder verkantet werden, und zwar unabhängig von seiner Ausziehlage. Es ergibt sich somit eine allen Anforderungen bezüglich auftretender Belastungskräfte entsprechende, kipp- und verkantsichere Führung für den Verlängerungsteil 3, der zufolge dieser Führung bis ans Ende der Laufschienen 2 aus dem Trägerteil 1 ausgezogen werden kann, ohne die Führungskräfte zu verringern.

    [0012] Um die Länge der Seile 5 und 6 einstellen zu können, können Spannschlösser 11 vorgesehen werden. Diese Spannschlösser können auch dazu dienen, nur ein Seil in seiner Länge zu verändern, was eine Abweichung von der geraden Ausziehrichtung mit sich bringt.

    [0013] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So können beispielsweise an Stelle der Seile 5 und 6 Ketten eingesetzt werden. Außerdem wäre es durchaus möglich, den Verlängerungsteil 3 nicht auf Rollen, sondern auf Kufen oder auf einem Schlitten im Trägerteil 1 zu führen, wobei die Laufrollen 4 dann nicht mehr als Umlenkrollen dienen könnten. Schließlich muß noch erwähnt werden, daß aufgrund der Führung in zwei Richtungen, nämlich parallel und senkrecht zur Lauffläche, die Laufschienen 2 nicht horizontal verlaufen müssen. Es können auch Baukörper mit vertikaler Ausziehrichtung nach der Erfindung ausgebildet werden, was allerdings ein zusätzliches Zugmittel erfordert.

    [0014] Obwohl dies bisher nicht ausdrücklich erwähnt wurde, ist es für die einwandfreie Funktion eines solchen längenverstellbaren Baukörpers erforderlich, ein seitliches Verschieben der Laufrollen 4 des Verlängerungsteiles 3 auf den Laufschienen 2 zu verhindern, was durch die besondere Ausgestaltung der Laufschienen bzw. der Laufrollen erreicht werden kann. Es wäre aber auch möglich, hiefür die Reibung zwischen den Laufrollen und den Laufschienen auszunützen.


    Ansprüche

    1. Längenverstellbarer Baukörper mit einem aus einem Trägerteil (1) auf einer Lauffläche (2) ausziehbaren Verlängerungsteil (3) und mit einer Kippsicherung für den ausgezogenen Verlängerungsteil (3), welche Kippsicherung aus wenigstens zwei beidseits des Verlängerungsteiles (3) angeordneten, flexiblen Zugmitteln (5, 6) besteht, die jeweils zwischen den beiden Enden der Lauffläche (2) im Trägerteil (1) gespannt und jeweils über wenigstens zwei mit einem zur Lauffläche (2) senkrechten Abstand voneinander im Verlängerungsteil (3) gelagerten Umlenkrollen (4, 7) geführt sind, wobei die Zugmitteltrume (5a, 5b, 6a, 6b) zwischen den Abstützstellen (9a, 10a, 9b, 10b) am Trägerteil (1) und den diesen Abstützstellen (9, 10) bezüglich des jeweiligen Zugmittelverlaufes nächstliegenden Umlenkrollen (8, 4) im wesentlichen parallel zur Ausziehrichtung des Verlängerungsteiles (3) verlaufen, dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest zwei Umlenkrollen (7, 8) für jedes der beiden Zugmittel (5, 6) einen zur Lauffläche (2) des Verlängerungsteiles (3) parallelen, quer zur Ausziehrichtung gerichteten Abstand aufweisen.
     
    2. Längenverstellbarer Baukörper nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trume (5a, 5b, 6a, 6b) zwischen den Abstützstellen (9, 10) am Trägerteil (1) und den diesen Abstützstellen (9, 10) nächstliegenden Umlenkrollen (4, 8) jedes der beiden Zugmittel (5, 6) jeweils auf entgegengesetzten Seiten des Verlängerungsteiles liegen.
     
    3. Längenverstellbarer Baukörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß wenigstens ein Zugmittel (5, 6) in seiner Länge verstellbar ist.
     
    4. Längenverstellbarer Baukörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Zugmittel als endloses Seil (5, 6) ausgebildet ist, das mindestens an einer Abstützstelle (9a oder 10a oder 9b oder 10b) befestigt ist, während die übrigen Abstützstellen als Umlenkungen ausgebildet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht