[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen längenverstellbaren Baukörper mit einem aus
einem Trägerteil auf einer Lauffläche ausziehbaren Verlängerungsteil und mit einer
Kippsicherung für den ausgezogenen Verlängerungsteil, welche Kippsicherung aus wenigstens
zwei beidseits des Verlängerungsteiles angeordneten, flexiblen Zugmitteln besteht,
die jeweils zwischen den beiden Enden der Lauffläche im Trägerteil gespannt und jeweils
über wenigstens zwei mit einem zur Lauffläche senkrechten Abstand voneinander im Verlängerungsteil
gelagerten Umlenkrollen geführt sind, wobei die Zugmitteltrume zwischen den Abstützstellen
am Trägerteil und den diesen Abstützstellen bezüglich des jeweiligen Zugmittelverlaufes
nächstliegenden Umlenkrollen im wesentlichen parallel zur Ausziehrichtung des Verlängerungsteiles
verlaufen.
[0002] Baukörper mit einem aus einem Trägerteil ausziehbaren Verlängerungsteil sind vielseitig
einsetzbar. Der Verlängerungsteil kann dabei nicht nur als Lade, sondern beispielsweise
auch als Gleitschalung für den Brückenbau oder als verlängerbarer Kranausleger ausgebildet
sein. Ebenso gut können längenverstellbare Baukörper aber auch als Transportbehälter,
verschiebbare Dächer oder in ihrer Länge verstellbare Fahrzeuge dienen. Der erfindungsgemäße
Baukörper soll also überall dort ein- * gesetzt werden können, wo es darum geht, aus
einem Trägerteil einen Verlängerungsteil herauszuziehen und so zu führen, daß quer
zur Ausziehrichtung wirksam werdende Kräfte mit einfachen Mitteln vom Verlängerungsteil
auf den Trägerteil abgetragen werden können.
[0003] Um einen Verlängerungsteil aus einem Trägerteil ohne auskragende Führungen möglichst
weit herausziehen zu können, ist es bereits bekannt, beidseits des Verlängerungsteiles,
der auf einer beispielsweise durch zwei seitliche Schienen gebildeten Lauffläche geführt
ist, ein Seil im Trägerteil zu spannen, das sich entlang der Lauffläche erstreckt
und Z-förmig über zwei im Verlängerungsteil gelagerte Umlenkrollen geführt ist, die
einen vertikalen Abstand voneinander aufweisen. Die ein Kippen des Verlängerungsteiles
bewirkende Gewichtsbelastung wirkt auf die beiden seitlichen Seile im Sinne einer
Vergrößerung der durch den Seilverlauf sich ergebenden, Z-förmigen Schleife, so daß
diese beiden Seile durch den Verlängerungsteil nur auf Zug beansprucht werden können.
Da die Schleifenlänge durch die Seillängen vorgegeben ist, kann sich die Z-förmige
Schleife der Seile auch nicht vergrößern, was zwangsläufig eine Kippsicherung des
Verlängerungsteiles mit sich bringt. Nachteilig bei dieser vor allem bei Laden angewandten
Konstruktion ist jedoch, daß der Verlängerungsteil nur gegen ein Kippen aufgrund einer
Gewichtsbelastung festgehalten wird, nicht aber gegen ein seitliches Verschieben oder
Verkanten zufolge von Seitenkräften, wie sie beispielsweise bei einer Windbelastung
auftreten.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Baukörper der eingangs geschilderten
Art so zu verbessern, daß nicht nur eine einwandfreie Führung des Verlängerungsteiles
gegen ein vertikales Abkippen, sondern auch ein einfaches Abtragen von auf den Verlängerungsteil
wirkenden Seitankräften auf den Trägerteil gewährleistet wird.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß zumindest zwei der vorgesehenen Umlenkrollen
für jedes Zugmittel einen zur Lauffläche des Verlängerungsteiles parallelen, quer
zur Ausziehrichtung gerichteten Abstand aufweisen.
[0006] Da jedes der beiden Zugmittel über Umlenkrollen geführt wird, die einen zur Lauffläche
des Verlängerungsteiles senkrechten und einen dazu parallelen Abstand besitzen, ergeben
sich für die gebildeten Zugmittelschleifen zwei Wirkungskomponenten, nämlich eine
zur Lauffläche senkrechte und eine dazu parallele. Durch die Zugmittelschleifen können
folglich nicht nur Kräfte, die senkrecht zur Lauffläche des Verlängerungsteiles wirksam
sind, vom Verlängerungsteil über die Zugmittel auf den Trägerteil abgetragen werden,
sondern auch zur Lauffläche parallele, quer zur Ausziehrichtung wirkende Kräfte. Da
eine solche Zugmittelschleife nur im Sinne einer Schleifenvergrößerung belastet werden
darf, kann durch eine Schleife nur die Abstützung des Verlängerungsteiles nach einer
Seite gewährleistet werden. Es sind folglich zwei Zugmittel erforderlich, die bezüglich
der Abtragung von Seitenkräften gegensinnig wirken.
[0007] Liegen die Trume zwischen den Abstützstellen am Trägerteil und den diesen Abstützstellen
nächstliegenden Umlenkrollen jedes der beiden Zugmittel jeweils auf entgegengesetzten
Seiten des Verlängerungsteiles, so kann in einfachster Weise die gewünschte Erstreckung
der Zugmittelschleife auch parallel zur Lauffläche erreicht werden. Für eine solche
Zugmittelführung bedarf es der geringstmöglichen Anzahl an Umlenkrollen.
[0008] Um nicht nur geradlinige Ausziehbewegungen für den Verlängerungsteil in Kauf nehmen
zu müssen, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung wenigstens ein Zugmittel in seiner
Länge verstellbar sein. Durch die Verkürzung (oder Verlängerung) eines der beiden
Zugmittel wird zwangsweise eine Krümmung der Ausziehbahn erreicht.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar
wird ein erfindungsgemäßer, aus einem Trägerteil und einem ausziehbaren Verlängerungsteil
bestehender Baukörper im Schaubild gezeigt.
[0010] Der dargestellte Baukörper besteht im wesentlichen aus einem Trägerteil 1, der eine
Lauffläche mit zwei Laufschienen 2 für einen Verlängerungsteil 3 aufweist. Dieser
Verlängerungsteil 3, dessen Konstruktion wie auch die Konstruktion des Trägerteiles
1 an sich beliebig ist, stützt sich über Rollen 4 auf den Laufschienen 2 des Trägerteiles
1 ab. Zur Sicherung der Lage des Verlängerungsteiles 3 sind zwei Seile 5 und 6 beidseits
des Verlängerungsteiles 3 vorgesehen, die zwischen den Enden der Laufschienen 2 gespannt
und über Umlenkrollen geführt sind, die am Verlängerungsteil 3 lagern. Um eine möglichst
einfache Konstruktion zu erhalten, dienen die Laufrollen 4 zugleich als Umlenkrollen,
von denen das Seil 5 bzw. 6 senkrecht zu der durch die Laufschienen 2 gebildeten Lauffläche
nach oben zu Umlenkrollen 7a bzw. 7b und von dort jeweils auf die andere Seite des
Verlängerungsteiles 3 zu Umlenkrollen 8a und 8b geführt wird. Die beiden Seile 5 und
6, die jeweils zwischen den Abstützstellen 9a und 10a bzw. 9b und 10b des Trägerteiles
1 gespannt sind, weisen zwischen den Abstützstellen am Trägerteil und den diesen Abstützstellen
9 und 10 bezüglich des Seilverlaufes nächstliegenden Umlenkrollen 8 und 4 zu den Laufschienen
2 parallele Seiltrume 5a und 5b bzw. 6a und 6b auf, wobei die beiden Trume 5a und
5b bzw. 6a und 6b jedes der beiden Seile 5 und 6 auf verschiedenen Seiten des Verlängerungsteiles
3 liegen.
[0011] Da sich aufgrund dieser Seilführung eine Seilschleife bildet, die zwischen den Umlenkrollen
4 und 7 einen zur Lauffläche der Laufschienen 2 senkrechten und zwischen den Umlenkrollen
7 und 8 einen dazu parallelen, quer zu den Laufschienen 2 gerichteten Abschnitt aufweist,
können über die gespannten Seile 5 und 6 nicht nur Kräfte senkrecht zu der durch die
Laufschienen 2 gebildeten Lauffläche vom Verlängerungsteil 3 auf den Trägerteil 1
abgetragen werden, sondern auch Querkräfte, die ebenfalls die Seilschleifen im Sinne
einer Schleifenvergrößerung beanspruchen. Der Verlängerungsteil 3 kann daher weder
aufgrund seiner Gewichtsbelastung noch zufolge von auftretenden Seitenkräften gegenüber
dem Trägerteil 1 gekippt oder verkantet werden, und zwar unabhängig von seiner Ausziehlage.
Es ergibt sich somit eine allen Anforderungen bezüglich auftretender Belastungskräfte
entsprechende, kipp- und verkantsichere Führung für den Verlängerungsteil 3, der zufolge
dieser Führung bis ans Ende der Laufschienen 2 aus dem Trägerteil 1 ausgezogen werden
kann, ohne die Führungskräfte zu verringern.
[0012] Um die Länge der Seile 5 und 6 einstellen zu können, können Spannschlösser 11 vorgesehen
werden. Diese Spannschlösser können auch dazu dienen, nur ein Seil in seiner Länge
zu verändern, was eine Abweichung von der geraden Ausziehrichtung mit sich bringt.
[0013] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können beispielsweise an Stelle der Seile 5 und 6 Ketten eingesetzt
werden. Außerdem wäre es durchaus möglich, den Verlängerungsteil 3 nicht auf Rollen,
sondern auf Kufen oder auf einem Schlitten im Trägerteil 1 zu führen, wobei die Laufrollen
4 dann nicht mehr als Umlenkrollen dienen könnten. Schließlich muß noch erwähnt werden,
daß aufgrund der Führung in zwei Richtungen, nämlich parallel und senkrecht zur Lauffläche,
die Laufschienen 2 nicht horizontal verlaufen müssen. Es können auch Baukörper mit
vertikaler Ausziehrichtung nach der Erfindung ausgebildet werden, was allerdings ein
zusätzliches Zugmittel erfordert.
[0014] Obwohl dies bisher nicht ausdrücklich erwähnt wurde, ist es für die einwandfreie
Funktion eines solchen längenverstellbaren Baukörpers erforderlich, ein seitliches
Verschieben der Laufrollen 4 des Verlängerungsteiles 3 auf den Laufschienen 2 zu verhindern,
was durch die besondere Ausgestaltung der Laufschienen bzw. der Laufrollen erreicht
werden kann. Es wäre aber auch möglich, hiefür die Reibung zwischen den Laufrollen
und den Laufschienen auszunützen.
1. Längenverstellbarer Baukörper mit einem aus einem Trägerteil (1) auf einer Lauffläche
(2) ausziehbaren Verlängerungsteil (3) und mit einer Kippsicherung für den ausgezogenen
Verlängerungsteil (3), welche Kippsicherung aus wenigstens zwei beidseits des Verlängerungsteiles
(3) angeordneten, flexiblen Zugmitteln (5, 6) besteht, die jeweils zwischen den beiden
Enden der Lauffläche (2) im Trägerteil (1) gespannt und jeweils über wenigstens zwei
mit einem zur Lauffläche (2) senkrechten Abstand voneinander im Verlängerungsteil
(3) gelagerten Umlenkrollen (4, 7) geführt sind, wobei die Zugmitteltrume (5a, 5b,
6a, 6b) zwischen den Abstützstellen (9a, 10a, 9b, 10b) am Trägerteil (1) und den diesen
Abstützstellen (9, 10) bezüglich des jeweiligen Zugmittelverlaufes nächstliegenden
Umlenkrollen (8, 4) im wesentlichen parallel zur Ausziehrichtung des Verlängerungsteiles
(3) verlaufen, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwei Umlenkrollen (7, 8) für jedes der beiden Zugmittel (5, 6) einen
zur Lauffläche (2) des Verlängerungsteiles (3) parallelen, quer zur Ausziehrichtung
gerichteten Abstand aufweisen.
2. Längenverstellbarer Baukörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trume (5a, 5b, 6a, 6b) zwischen den Abstützstellen (9, 10) am Trägerteil (1)
und den diesen Abstützstellen (9, 10) nächstliegenden Umlenkrollen (4, 8) jedes der
beiden Zugmittel (5, 6) jeweils auf entgegengesetzten Seiten des Verlängerungsteiles
liegen.
3. Längenverstellbarer Baukörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Zugmittel (5, 6) in seiner Länge verstellbar ist.
4. Längenverstellbarer Baukörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel als endloses Seil (5, 6) ausgebildet ist, das mindestens an einer
Abstützstelle (9a oder 10a oder 9b oder 10b) befestigt ist, während die übrigen Abstützstellen
als Umlenkungen ausgebildet sind.