[0001] Die Erfindung betrifft ein Original eines optischen Informationsträgers, bestehend
aus einer auf einem Trägermaterial aufgebrachten Aufzeichnungsschicht, die ein eine
nach dem Verfahren zur Reliefgitterbildwiedergabe in nullter Beugungsordnung wiedergebbare
Information enthaltendes Reliefbild aufweist, das sich aus mehreren in der freien
Oberfläche der Aufzeichnungsschicht angeordneten Relief-Teilbildern zusammensetzt,
die aus Reliefgittern mit voneinander verschiedenen Gittertiefen bestehen, sowie ein
Verfahren zum Herstellen eines Originals.
[0002] Mit der aus der Zeitschrift Laser u. Opto-Elektronik Nr. 3/1976, Seiten 16/17 bekannten
Technik zur Reliefgitterbildwiedergabe in nullter Beugungsordnung werden gittermäßig
gerasterte Bilder erzeugt. Von den Reliefbildern, die beispielsweise drei Grundfarbengittermustern
in gelb, magenta und cyan in drei Fotolackschichten entsprechen, werden drei Nickelmatrizen
hergestellt, mit denen farblose thermoplastische Folien aus beispielsweise Polyvinylchlorid
geprägt werden. Diese Folien werden mechanisch überlagert und bei der Projektion mit
konventionellen Projektoren werden von den farblosen Reliefbildern farbige Projektionsbilder
erhalten. Die gitterförmige Rasterung erfolgt mit Reliefgittern von rechteckförmigem
Querschnitt, wobei die Gitterperiode etwa 1,5 pm beträgt. Für jeden Farbauszug in
magenta, gelb und cyan werden getrennt je eine Nickelmatrize mit unterschiedlicher
Relieftiefe erstellt, mit der die getrennten Prägebilder erzeugt werden. Die Relieftiefen
sind unterschiedlich, wobei die Relieftiefe beim Cyanauszug am größten und beim Gelbauszug
am kleinsten ist. Diese Farbauszugsbilder sind gerastert. Die Prägebilder werden zu
einem dreischichtigen Reliefbild überlagert, von dem farbige Bilder projiziert werden
können. Die beschriebene Technik ergibt sehr helle Farbbilder großer Auflösung. Die
Reliefbilder können durch Prägen relativ billig und schnell vervielfältigt werden.
[0003] Ein Nachteil, der die Einführung dieser Technik erschwert, ist der aufwendige Herstellungsprozeß
mit drei vollständig getrennten Arbeitsgängen zur Herstellung der einzelnen, den Farbauszügen
entsprechenden geprägten Retiefbilder. Ein weiterer Nachteil ist das paßgerechte Zusammensetzen
der drei getrennten Prägekopien, von denen jede ein Relief-Teilbild enthält, zu dem
für die farbige Projektion erforderlichen Duplikatbild.
[0004] Das eingangs beschriebene Original eines Informationsträgers ist aus der Druckschrift
DE-A-27 03 160 bekannt, wobei dieses Original aus einem Trägermaterial besteht, auf
dem eine Aufzeichnungsschicht aufgebracht ist. Letztere enthält ein die Information
wiedergebendes Reliefbild. Das Reliefbild setzt sich aus zwei Relief-Teilbildern in
der freien Oberfläche der Schicht zusammen, die aus zwei einander überlagerten Beugungsgittern
mit je einer anderen Tiefe bestehen. Diese Beugungsgitter besitzen zueinander eine
gegenseitige Winkelversetzung von 60° oder 90° oder einem sonstigen beliebigen anderen
Wert. Es ist möglich, beliebige zwei der drei Primärfarben in einem subtraktiven Beugungsfilter
mit nur einer Filterfläche genau zu mischen, da die Anzahl der einstellbaren Parameter
bei der Anfertigung der Musteraufzeichnung in der Fotolackschicht genau drei beträgt,
nämlich die Summe der Dicken der Tiefen der beiden Beugungsgitter, die Erstbelichtungszeit
und die Zweitbelichtungszeit. In dieser Druckschrift ist ausdrücklich erwähnt, daß
das Verfahren zum Herstellen einer Musteraufnahme sich nicht auf drei überlagerte
Gitterstrukturen, wie sie zum Mischen aller drei Primärfarben auf einer einzigen Oberfläche
eines subtraktiven Beugungsfilters erforderlich sind, ausweiten läßt, da in diesem
Fall acht verschiedene Parameter gebraucht werden, aber nur vier Parameter frei zur
Verfügung stehen. Es ist nur möglich, eine der beiden Seiten eines subtraktiven Beugungsfilters
mit zwei Gittern für zwei der drei Primärfarben und die andere Seite des Filters mit
einem einzigen Gitter für die restliche der drei Primärfarben zu beprägen.
[0005] Die Druckschrift GB-A 6 825 beschreibt ein Verfahren, bei dem das farbige Projektionsbild
durch Abbildung des gebeugten Lichtes erzeugt wird, wozu entsprechend den Farbauszügen
die Farbauszugsbilder mit Gittern unterschiedlicher Gitterkonstanten moduliert werden.
Dabei wird versucht, die verschiedenen Gitterbilder in einer Schicht durch Überlagerung
von zwei Gittern sehr unterschiedlicher Gitterkonstanten zu speichern. Hierzu wird
bei der Farbauszugsbelichtung den eigentlichen farbbestimmenden Gittern mit unterschiedlichen
Gitterkonstanten ein relativ grobes Gitter überlagert, das überdies bei jeder Aufnahme
in neue Positionen verschoben wird, wobei der Abstand zwischen den einzelnen Positionen
kleiner als die Gitterkonstante des groben Gitters ist. Eine derartige Doppel-gitter-Technik
mit partieller Verschiebung eines Gitters ist sehr schwierig zu handhaben. Es wird
weder mit Relief-gittern einheitlicher Gitterkonstanten und mit rechtecksförmigem
Gitterprofil gearbeitet, noch wird das ungebeugte Licht für die Projektion verwendet.
Eine derartige Abbildungstechnik führt zu keiner exakten farbgetreuen Projektion der
Reliefgitterbilder.
[0006] Bei dem in der Druckschrift GB-A 11 466 beschriebenen Verfahren werden zwei oder
mehrere Filme mit Farbauszugsgitterbildern übereinandergelegt, wobei die Gitterlinien
unterschiedliche Azimut-Winkel besitzen, d.h. die Gitter-Teilbilder zueinandergedreht
sind. Es wird dann das jeweils in der ersten Ordnung gebeugte Licht so unter ver schiedenen
Winkeln projiziert, daß sich die Teilbilder überlagern.
[0007] In der nicht zum Stand der Technik gehörenden deutschen Patentschrift 2 657 246 ist
eine Lösung angegeben, die die Nachteile bei der aufwendigen Herstellung der einzelnen,
den Farbauszügen entsprechenden geprägten Relief-Teilbilder vermeidet.
[0008] Danach setzt sich das Reliefbild aus den den einzelnen Farbauszügen entsprechenden
Relief-Teilbildern in der Weise zusammen, daß verschiedenfarbige Bereiche, das können
bei gerasterten Bildern auch Rasterpunkte sein, in einer Ebene angeordnet sind, wobei
sich die verschiedenfarbigen Bereiche nicht überschneiden, sondern höchstens berühren.
[0009] Derartige Reliefbilder eignen sich sehr gut zur Darstellung von flächenhaften mehrfarbigen
Vorlagen, wie graphische Darstellungen, in Form von Reliefgitterstrukturen in einer
Ebene.
[0010] Die in dem deutschen Patent 26 57 246 offenbarte Erfindung arbeitet mit drei Grundfarben,
die im allgemeinen nicht zur vorlagenähnlichen Darstellung von bunten Vorlagen mit
Mischfarben, beispielsweise von bunten Landschaftsbildern, ausreichen.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Original eines Informationsträgers zu schaffen,
der für die Wiedergabe von beliebigen, kompletten Farbbildern, unter Einschluß von
Mischfarben, geeignet ist.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens vier Relief-Teilbilder
vorhanden sind, die Relief-Teilbilder überlappungsfrei aneinander grenzen, und die
Gittertiefen der Relief-Teilbilder so gewählt sind, daß bei der Projektion mit weißem
Licht die nullte Beugungsordnung die Farben gelb, rot, blau-violett und grün aufweist.
[0013] Die weitere Ausgestaltung des Originals sowie das Verfahren zum Herstellen eines
Originals sind aus den kennzeichnenden Merkmalen der Patentansprüche 2-10 ersichtlich.
[0014] Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß durch die Belichtung der Aufzeichnungsschicht
mit den Farbauszugsvorlagen eines Farbsystems aus beispielsweise vier Grundfarben,
nämlich blau-violett, grün, gelb und rot, das Belichten durch ein Gitter und das Entwickeln
der Aufzeichnungsschicht ein aus einem Reliefbild bestehendes Original erhalten wird,
von dem infolge der in einer einzigen Ebene befindlichen Gitterstrukturen mit einer
einzigen Prägung eine Kopie hergestellt werden kann, die beim Projizieren diese vier
Grundfarben und sämtliche daraus durch Verschachtelung erzielbaren Mischfarben für
eine komplettes Farbbild ergibt.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer, perspektivischer Ansicht die Bildung von Mischfarben durch
subtraktive Überlagerung, wie im Stand der Technik bekannt,
Fig. 2 schematisch in perspektivischer Darstellung die Bildung von Mischfarben druch
additive Zusammensetzung, wie im Stand der Technik bekannt,
Fig. 3 schematisch die Verschachtelung der Grundfarben bei der Herstellung eines Originals,
Fig. 4 eine Anzahl von Rasterelementen mit schematisch dargestellter abgestufter Farbintensität
nach Fig. 3, und
Fig. 5 eine Vorrichtung zur Rasterung der Aufzeichnungsschicht.
[0017] Im Stand der Technik nach dem Verfahren zur Reliefgitterbildwiedergabe in nullter
Beugungsordnung erfolgt die Bildung einzelner Farben nach einem subtraktiven Verfahren,
das anhand von Figur 1 erläutert wird. Von den Grundfarben gelb (1), cyan (2) und
magenta (3) ausgehend werden Mischfarben wie grün (4) durch Überlagerung von gelben
und cyanfarbigen Bereichen gebildet, die als entsprechende Gitterstrukturen auf verschiedene
Folien geprägt werden. Entsprechend werden rot (5) durch Überlagerung von gelb (1)
und magenta (3) und blau-violett (6) durch Überlagerung von magenta (3) und cyan (2)
gebildet. Die Überlagerung aller Grundfarben ergibt schwarz (7). Die Überlagerung
verschiedenfarbiger Gitterbereiche für die subtraktive Farbbildung in einer einzigen
Ebene ist naturgemäß nicht möglich, so daß das subtraktive Verfahren nicht anwendbar
ist, wenn die Erzeugung von Reliefgitterstrukturen für verschiedene Projektionsfarben
in einer Ebene erfolgen soll.
[0018] Das gleichfalls bekannte additive Verfahren geht von den Grundfarben blau-violett
(6), grün (4) und rot (5) aus. Gelb (1) wird beispielsweise aus grünem (4) und rotem
(5) Licht gebildet. Entsprechend werden cyan (2) und magenta (3) gebildet. Bei Kopiermaterialien,
die nach dem additiven Farbsystem konzipiert sind, besteht ein Bildelement, beispielsweise
ein Rasterpunkt, aus je einem grünen (4), roten (5) und violetten Farbfilterbereich
(6), wie Fig. 2 zeigt. Die Farbfilterbereiche sind ohne Überlappungen nebeneinander
in einer Ebene angeordnet. Werden alle drei Farbfilterbereiche durchstrahlt, so erscheint
der Rasterpunkt weiß, werden nur ein oder zwei Farbfilterbereiche durchstrahlt, so
ist der projizierte Rasterpunkt farbig entsprechend dem einen oder den beiden durchstrahlten
Farbfilterbereichen.
[0019] Der nicht erwünschte Farbanteil kann durch Abdecken des betreffenden Farbfilterbereiches,
z.B. durch entwickelte Silberkörner in einer fotografischen Schicht, ausgeschaltet
werden. Es ist offensichtlich, daß die Helligkeit von projizierten Farbbildern nach
der additiven Technik nicht so groß ist wie die von Farbbildern nach der subtraktiven
Technik, da im ersten Fall zur Erzeugung einer Farbe nur ein oder zwei Teilbereiche
des Rasterpunktes durchstrahlt werden, während im zweiten Fall alle drei Teilbereiche
durchstrahlt werden. Ein weiterer Nachteil der beschriebenen additiven Technik ist
die Unterteilung der Bildelemente, in der Regel sind das Rasterpunkte, in kleinere
Flächen, weil dadurch die Anforderungen bezüglich der Positioniergenauigkeit für Farbauszugsvorlagen
bei Belichtungen der Fotolackschicht durch verschiedene Farbauszugsvorlagen merklich
ansteigen.
[0020] Das erfindungsgemäße Farbsystem ergibt genauso helle Projektionsbilder wie das subtraktive
Farbsystem und vermeidet die Schwierigkeiten in bezug auf die Positioniergenauigkeit
der Prägekopien, wie sie beim subtraktiven Verfahren auftreten. Letzteres ist eine
Folge der kompletten Bildspeicherung in Form von Reliefgitterstrukturen in der Oberfläche
einer einzigen Schicht.
[0021] Aus der Beschreibung des additiven und subtraktiven Farbsystems mit je drei Grundfarben
ist ersichtlich, daß die Schwierigkeit in der Erzeugung der Mischfarben besteht. Um
diese Schwierigkeit zu vermeiden, werden nach der Erfindung neben schwarz und weiß
vier Grundfarben verwendet. Die Grundfarben sind blau-violett (430-480 nm), grün (510-540
nm), gelb (570―600 nm) und rot (610-650 nm). Diese vier Grundfarben überdecken den
sichtbaren Spektralbereich in einer Weise, bei der die lücken zwischen den einzelnen
Grundfarbenbereichen viel geringer sind als bei nur drei Grundfarben.
[0022] Das wiederzugebende Farbbild kann gerastert, d.h. die Bildfläche in kleine Teilbereiche
zerlegt sein. Jeder Rasterpunkt, der nicht schwarz oder weiß ist, enthält nur eine
der vier Grundfarben. Mischfarben werden durch Verschachtelung von verschiedenfarbigen
Rasterpunkten gebildet, wobei noch die Rasterpunkte einer Farbe unterschiedliche Intensität
besitzen können. In Fig. 3 ist dies schematisch dargestellt, in der neben den vier
Grundfarben die Mischfarben cyan (2), gelb-grün (8), magenta (3) und orange (9) zu
sehen sind. Weiße Rasterpunkte (10) bleiben transparent, schwarze Rasterpunkte (11)
sind möglichst wenig lichtdurchlässig.
[0023] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, wird die jeweilige Farbintensität durch den Farbe
erzeugenden Flächenanteil 12 des jeweiligen Rasterpunktes 13 bestimmt. Der Farbe erzeugende
Flächenanteil 12 der Rasterpunkte 13 kann in allen Abstufungen zwischen voller Farbbedeckung
mit 100% Belegung an homogener Farbe und fehlender Farbbedeckung gebildet werden.
[0024] Die Wiedergabe von bunten Bildern mit Hilfe von vier, die Grundfarben blauviolett/grün/gelb/rot
erzeugenden Teilbildern mit entsprechenden Gitterstrukturen in einer Ebene erfolgt
durch Projektion über eine Abbildungsoptik. Zur Farbanpassung können die Gitterstrukturen
dabei als Rasterpunkte ausgebildet sein. Diese Wiedergabe-Technik ist auch bei Abbildungen
durch gerasterte Optiken wie Gitterraster aus Zylinderlinsen oder Kreuzraster aus
sphärischen Linsen anwendbar, wofür gleichfalls eine rasterartige Bildzerlegung erforderlich
ist. Dabei ist die Gitterkonstante für das Reliefgitter so zu wählen, daß das in der
ersten Beugungsordnung abgelenkte Licht auf die Zwischenlinsenbereiche des Linsenrasters
fällt.
[0025] Für feinere Farbabstufungen kann die Zahl der Grundfarben über vier hinaus erweitert
werden. In den meisten Fällen ist die Farbwiedergabe mit vier Grundfarben recht befriedigend.
Weiße Bildbereiche werden an gitterfreien Bildstellen gebildet oder an Bildstellen
mit Strukturen, die nur einen relativ geringen Beugungseffekt bewirken. Die Farbe
schwarz, die in der Praxis oft durch tiefes Dunkelbraun oder tiefes Dunkelviolett
angenähert wird, geht von stark strukturierten Bildstellen aus, die keinen ausgeprägten
Farbeffekt zeigen. Beispielsweise treten bei Reliefgittern in Fotolacken mit rechteckförmigem
Querschnitt bei Gittertiefen zwischen 0,5 ,um und etwa 1µm sehr dunkle Brauntöne oder
Blautöne auf.
[0026] Bei der Herstellung von Kopien des Originals wird von den Reliefstrukturen in der
Fotolackschicht des Originals eine Nickelmatrize abgenommen, mit der eine thermoplastische
Folie aus beispielsweise Polyvinylchlorid geprägt wird. Wenn der Brechungsindex der
Fotolackschicht und der Brechungsindex der thermoplastischen Folie gleich sind, beispielsweise
1,5 betragen, tritt an den Prägebildern keine Farbverzerrung auf. Bei Unterschieden
in den Brechungsindizes muß die Relieftiefe in der Fotolackschicht so eingestellt
werden, daß das Prägebild die gewünschten Projecktionsfarben richtig wiedergibt. Ein
Maß für die Tiefenanpassung ist der durch die Gittertiefe vorgegebene optische Weglängenunterschied
d . (n, - n
2) mit d = Relieftiefe, n, = Brechungsindex des Gittermaterials und n
2 = Brechungsindex des äußeren Mediums, bei Luft ist n
2 = 1 in der Praxis. Es werden die vier Grundfarben blau-violett, grün, gelb und rot
bei optischen Weglängenunterschieden von etwa 0,3/1,2/0,6/0,8 ,um erhalten, dies entspricht
rechnerisch Relieftiefen im Fotolack zwischen etwa 0,6 ,um und 2,4 µm. In der Praxis
wurden für eine optische Weglänge von 1,2 µm, abweichend vom rechnerischen Wert von
2,4 ,um, ein Wert von 2,1 µm gemessen.
[0027] Geeignete Verfahren zur Reliefbilderzeugung sind in dem deutschen Patent 26 57 246
angegeben. Eine Fotolackschicht auf einem Glas-oder Filmträger wird durch Farbäuszugsvorlagen,
im Sinne der vorliegenden Erfindung durch je eine für blau-violett, grün, gelb und
rot, so belichtet, daß nach der Entwicklung an den betreffenden Bildstellen Reliefstrukturen
der gewünschten Gittertiefe entstanden sind. Dabei werden weiße Bildstellen durch
Überoder Unterbelichtung gebildet. Schwarze Bildstellen werden durch Belichtunq durch
geeignete Vorlagen zur Erzeugung von das Projektionslicht möglichst panchromatisch
ablenkenden Strukturen gebildet. Sorgfalt erfordert das jeweilige paßgerechte Auflegen
der Farbauszugsvorlagen auf die Fotolackschicht, besonders bei gerasterten Bildern.
Je nach angestrebter Bildqualität werden übliche 120er Raster (120 Rasterperioden/cm)
oder feinere Raster bis zu Rasterpunkten von 10 ,um Durchmesser verwendet, die Positioniergenauigkeiten
zwischen 10 um und 1 um erfordern. Die benutzten Farbauszugsvorlagen einschließlich
der Schwarzauszugsvorlage sind so beschaffen, daß sie nur an den jeweils zu bebildernden
Stellen transparent sind. Für weiße Bildstellen ist die Variante möglich, daß an diesen
Stellen mindestens zwei oder mehr Vorlagen transparent sind, da schon durch die Zweifach-Belichtung
durch diese Stellen hindurch eine derart intensive Belichtung erfolgt, daß die Fotolackschicht
ausbelichtet wird. Große Sorgfalt erfordert die gittermäßige Belichtung, insbesondere
der Kontakt von Fotolackschicht und Gittervorlage. Dies gilt vor allem für Gittervorlagen
mit großen Liniendichten um 600 Linien/mm, die beispielsweise aus Metallstegen auf
Glasplatten bestehen, bei denen der Andruck in üblichen Vakuumkopierrahmen nicht zuverlässig
ausreicht. Deshalb erfolgt die Belichtung vorzugsweise in einer in Fig. 5 schematisch
dargestellten Spindelpresse aus einem Winkelrahmen 14 mit einer Lichteintrittsöffnung
15 sowie einer Spindel 16. Ein gewölbter Spindelkopf 17 trägt eine elastische Schicht
18, die das Aufzeichnungsmaterial aus einem Träger 19 und einer Fotolackschicht 20
gegen die Gittervorlage 21 anpreßt.
[0028] Zur Originalherstellung wird von etwa 2,5 ,um dicken Schichten aus Fotolack ausgegangen,
die bildmäßig und gittermäßig belichtet werden. Die bildmäßige Belichtung erfolgt
vorzugsweise im Kontakt mit der jeweiligen Farbauszugsvorlage, die gittermäßige Belichtung
im Kontakt mit einer Gittervorlage, beispielsweise einer Glasplatte mit lichtdurchlässigen
Stellen und mit durch Metallstege lichtundurchlässig abgedeckten Stellen. Bei den
bevorzugten positiven Fotolacken mit o-Chinondiaziden, bei denen die belichteten Schichtteile
bei der Entwicklung weggelöst werden, wird aktinisches Licht eingestrahlt, beispielsweise
paralleles Licht einer 200 Watt-Quecksilberhochdrucklampe durch eine Quarzlinse mit
der Brennweite f = 15 cm und durch ein Blauglasfilter mit maximaler Transmission von
75% der Lichtintensität bei 400 nm Wellenlänge. Zur Herstellung einer Metallmatrize
zum Prägen des Informationsträgers wird das Original mit einer dünnen elektrisch leitenden
Schicht beschichtet, auf der galvanisch ein Metallüberzug abgeschieden wird. Anschließend
werden das Original und der Metallüberzug, dessen Kontaktfläche mit dem Original das
Negativ-Reliefbild des Originals darstellt, voneinander getrennt. Ein verformbares
Material, aus dem der Informationsträger erzeugt wird, beispielsweise Polyvinylchlorid,
wird mit der so hergestellten Metallmatrize in an sich bekannter Weise unter Druck
und unter meist temperaturbedingter Viskositätserniedrigung geprägt.
Beispiel
[0029] Eine etwa 2.5 µm dicke Schicht aus positiv arbeitendem Fotolack wird durch Schleudern
und Trocknen auf einer blanken transparenten Polyesterfolie aufgebracht. Anschließend
wird diese Schicht unter Druck in Kontakt mit einem Gitter von 600 Linien/mm aus Metallstegen
auf einer Glasplatte gebracht und mit aktinischem Licht mit einer Energiedichte von
280 mWs/cm
2 bestrahlt. Diese Energiedichte wird zur gitterförmigen Ausbelichtung der Fotolackschicht
bis zum Polyesterträger benötigt.
[0030] In Vorversuchen wurde festgestellt, daß bei gleicher Intensität und zunehmenden Belichtungszeiten
Projektionsfarben in der Reihenfolge braungelb / magenta / blau-violett / gelb rot/
magenta/ / cyan / blaugrün grün/ gelbgrün / magenta auftreten, und bei weiter zunehmenden
Belichtungszeiten die Projektionsfarben in umgekehrter Reihenfolge erscheinen.
[0031] Die erste Reihenfolge der Farben ist auf zunehmende Gittertiefen in der Aufzeichnungsschicht
zurückzuführen, während die Umkehr der Farbenreihe die Folge von abnehmenden Gittertiefen
durch Überbelichtung der Schicht ist. Dabei wird infolge unvermeidlichen Streulichts
die Fotolackschicht auch an den Gitterstegen mehr und mehr entwickelbar.
[0032] Nach der Ausbelichtung werden nacheinander die verschiedenen Farbauszugsvorlagen
mit einem Rastermuster entsprechend einem 120er Raster in Kontaktanordnung aufgelegt,
und es wird je nach angestrebter Projektionsfarbe verschieden lang belichtet. Die
Farbauszugsvorlagen sind nur an den Stellen der jeweils gewünschten Projektionsfarben
und an den weißen Bildstellen transparent. Die paßgerechte Auflage der Farbauszugsvorlagen
auf der Aufzeichnungsschicht erfolgt mit Hilfe von Paßkreuzen bei gelbem Sicherheitslicht
unter einem Mikroskop. Es werden für die Projektionsfarben grün / rot / gelb blau
/ violett beispielsweise 110/130/150/220 mWs/cm
2 eingestrahlt. Diese Energiedichten wurden in Vorversuchen ermittelt. Die Schwarzauszugsvorlage
enthält in den betreffenden Bildbereichen ein Gittermuster von ca. 300 Linien/mm,
das zur bereits aufbelichteten Gitterstruktur senkrecht oder auch geneigt orientiert
ist; es werden etwa 1 50 mWs/cm
2 eingestrahlt. Die erhaltene Projektionsfarbe ist ein dunkles Graubraun. Entwickelt
wird mit wäßrigem alkalischem Entwickler. Bei der Projektion des Reliefbildes mit
einer Optik der Lichtstärke 1 : 2,8 wird ein buntes, der Originalvorlage ähnliches
Bild mit Mischfarben in entsprechend abgestuften Farbintensitäten erhalten. Weiße
Bildstellen werden weiß wiedergegeben, schwarze Bildstellen der Originalvorlage dunkelbraun.
[0033] In einem zweiten Versuch wurden die Energiedichten für die Belichtung durch die Farbauszugsvorlagen
hindurch auf 105/125/140/205 mWs/cm
2 festgelegt. Anschließend wurde das entwickelte Reliefbild mit einer dünnen Kupferschicht
bedampft, auf der galvanisch Nickel abgeschieden wurde. Mit der hergestellten Nickelmatrize
wurde bei ca. 130°C in einer Presse eine Polyvinylchloridfolie geprägt. Das durch
eine einzige Prägung entstandene Reliefbild in der Polyvinylchloridfolie ergab bei
der Projektion im ungebeugten Strahlengang ein farbiges Bild, das dem Projektionsbild
vom Originalreliefbild weitgehend glich.
1. Original eines optischen Informationsträgers, bestehend aus einer auf einem Trägermaterial
aufgebrachten Aufzeichnungsschicht, die ein eine nach dem Verfahren zur Reliefgitterbildwiedergabe
in nullter Beugungsordnung wiedergebbare Information enthaltendes Reliefbild aufweist,
das sich aus mehreren in der freien Oberfläche der Aufzeichnungsschicht angeordneten
Relief-Teilbildern zusammensetzt, die aus Reliefgittern mit voneinander verschiedenen
Gittertiefen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) mindestens vier Relief-Teilbilder vorhanden sind,
b) die Relief-Teilbilder überlappungsfrei aneinander grenzen und
c) die Gittertiefen der Relief-Teilbilder so gewählt sind, daß bei der Projektion
mit weißem Licht die nullte Beugungsordnung die Farben gelb, rot, blau-violett und
grün aufweist.
2. Original nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wietere Relief-Teilbilder
(2, 3, 8, 9) mit die Projektionsfarben blau, magenta, gelb-grün, orange ergebenden
Gittertiefen vorgesehen sind.
3. Original nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem
von den Relief-Teilbildern (1 bis 6, 8, 9) räumlich getrennte transparente Bereiche
(10) ohne Gitterstrukturen enthält.
4. Original nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich
zu den Relief-Teilbildern (1 bis 6, 8, 9) mit Gittertiefen entsprechend den gewünschten
Projektionsfarben, Relief-Teilbilder (11) mit rechteckförmigen Gitterstrukturen aufweist,
die die Intensität des Projektionslichtes über den gesamten sichtbaren Spektralbereich
schwächen.
5. Original nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Relief-Teilbilder
(1, 4, 5, 6) aus jeweils einer Grundfarbe zugeordneten Rasterpunkten besteht.
6. Original nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zu den einzelnen Grundfarben
gehörigen Rasterpunkte in der Aufzeichnungsschicht (20) überlappungsfrei nebeneinander
angeordnet und miteinander verschachtelt sind.
7. Original nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Relief-Teitbilder
(1 bis 6, 8, 9) Gittertiefen aufweisen, die Unterschiede in den optischen Weglängen
von 0,3 ,um bis 1,3 ,um erzeugen.
8. Verfahren zum Herstellen eines Originals nach Anspruch 1, bei dem die Aufzeichnungsschicht
durch getrennte Farbauszugsvorlagen hindurch informationsmäßig belichtet wird, die
in den Bereichen der jeweiligen Projektionsfarbe der einzelnen Farbauszugsvorlage
transparent sind, dadurch gekennzeichnet, daß
a) zunächst die gesamte Oberfläche der Aufzeichnungsschicht gleichmäßig mit einem
Gittermuster belichtet wird,
b) danach durch Farbauszugsvorlagen für Blau-Violett, Grün, Gelb und Rot hindurch
informationsmäßig belichtet wird, wobei die Relief-Teilbilder überlappungsfrei aneinandergefügt
werden und
c) die Aufzeichnungsschicht entwickelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Auszugsvorlage
für Schwarz hindurch die Aufzeichnungsschicht belichtet wird und daß bei dieser Belichtung
gitterförmige Reliefstrukturen erzeugt werden, die das weiße Projektionslicht panchromatisch
schwächen.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gittermäßige
Belichtung unter Andruck der Aufzeichnungsschicht an die Gittervorlage erfolgt.
1. Original d'un support d'information optique comprenant une couche d'enregistrement
appliquée sur une matière de support, dans laquelle il se trouve une image en relief
contenant une information pouvant être reproduite selon un procédé pour la reproduction
d'images en réseaux en relief dans l'ordre de diffraction zéro, cette image en relief
étant composée de plusieurs images partielles en relief, disposées à la surface libre
de la couche d'enregistrement, ces images partielles étant composées de grilles en
relief, ayant des profondeurs de relief différentes, caractérisé en ce que:
a) il y a au moins quatre images partielles en relief,
b) les images partielles en relief s'avoisinent sans superposition et,
c) les profondeurs de grille des images partielles en relief sont choisies de telle
façon qu'à la projection avec de la lumière blanche, l'ordre de diffraction zéro comprend
les couleurs jaune, rouge, bleu-violet et vert.
2. Original selon la revendication 1, caractérisé en ce que d'autres images partielles
en relief (2, 3, 8, 9) sont prévues dont les profondeurs de grille donnent les couleurs
de projection bleu, magenta, jaune-vert et orange.
3. Original selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'il contient en dehors
des images partielles en relief (1 à 6, 8, 9) des zones transparentes (10), séparées
dans l'espace sans structures à réseaux.
4. Original selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'il
comprend additionnellement aux images partielles en relief (1 à 6, 8, 9), ayant des
profondeurs de grille correspondant aux structures de réseaux souhaitées, des images
partielles en relief (11), ayant des structures à réseaux rectangulaires qui affaiblissent
l'intensité de la lumière de projection sur toute l'étendue du domaine spectral visible.
5. Original selon la revendication 1, caractérisé en ce que chacune des images partielles
en relief (1, 4, 5, 6) est composée des points de trame appartenant à une couleur
fondamentale.
6. Original selon la revendication 5, caractérisé en ce que les points de trame appartenant
à chacune des couleurs fondamentales sont disposés côte à côte et sans superposition
et sont intercalés.
7. Original selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que
les images partielles en relief (1 à 6, 8, 9) possèdent des profondeurs de relief
qui provoquent des différences entre les parcours optiques comprises entre 0,3 ,um
et 1,3 ,um.
8. Procédé pour la fabrication d'un original selon la revendication 1 dans lequel
on expose la couche d'enregistrement selon une information, à travers des modèles
de sélection colorée, qui sont transparents dans les domaines de la couleur de projection
de chaque modèle de sélection colorée, caractérisé en ce que:
a) on expose d'abord toute la surface de la couche d'enregistrement de façon uniforme
avec un échantillon de grille,
b) ensuite, on expose selon une information à travers des modèles de sélection colorée
pour le bleu-violet, le vert, le jaune et le rouge, en joignant les images partielles
en relief sans superposition et,
c) on développe la couche d'enregistrement.
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que l'exposition à la lumière
de la couche d'enregistrement à travers un modèle de sélection pour le noir et en
ce qu'il se crée pendant cette exposition des structures en relief en forme de grille,
qui affaiblissent la lumière de projection blanche de façon panchromatique.
10. Procédé selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que l'exposition sous
une grille s'effectue en pressant la couche d'enregistrement contre un modèle à réseaux.
1. An original of an optical information carrier, comprising a carrier material and
a recording layer which has been applied to said carrier material and contains a relief
image for reproducing in zero order diffraction color projection an information stored
in said relief image, the relief image being composed of a plurality of relief part-images
on the free surface of the recording layer, said relief part-images comprising relief
grids having different grid depths in the areas of the individual relief part-images,
characterized in that
a) there are at least four relief part-images
b) said relief part-images adjoin one another without overlapping, and
c) the grid depths of said relief part-images are selected in such a way that the
zero order diffraction color projection with white light provides the colors yellow,
red, blue-violet, and green.
2. An original according to claim 1, characterized in that further relief part-images
(2, 3, 8, 9) are provided which have grid depths corresponding to the projection colors
blue, magenta, yellow-green, and orange.
3. An original according to claim 1 or 2, characterized in that it additionally comprises
transparent areas (10) having no grid structures and being arranged spacially separately
from the relief part-images (1 through 6, 8, 9).
4. An original according to any of claims 1 through 3, characterized in that - in
addition to the relief part-images (1 through 6, 8, 9) with grid depths corresponding
to the desired projection colors - it comprises relief part-images (11) having rectangular
grid structures which attenuate the intensity of the projected light over the entire
visible range of the spectrum.
5. An original according to claim 1, characterized in that each of the relief part-images
(1, 4, 5, 6) represents a screen dot area in one of the base colors.
6. An original according to claim 5, characterized in that the screen dots of the
individual base colors are adjacently arranged in the recording layer (20) without
overlapping, and in that they are interlaced.
7. An original according to any of claims 1 through 6, characterized in that the grid
structures of the relief part-images (1 through 6, 8, 9) have depth differences causing
differences in optical path lengths from 0.3 ,um to 1.3 µm.
8. A process for the preparation of an original as defined in claim 1, wherein the
recording layer is exposed information-wise through the individual color separation
originals which are transparent in the areas of the appropriate projection color in
the particular color separation original, characterized in that
a) first the entire surface of the recording layer is uniformly exposed to a grid
pattern.
b) then an information-wise exposure is carried out through color separation originals
corresponding to blue-violet, green, yellow and red, whereby the relief part-images
adjoin one another without overlapping,
c) the recording layer is developed.
9. A process according to claim 8, characterized in that the recording layer is exposed
through a separation original for black, and in that grid-like relief structures are
formed during this exposure which attenuate the white projection light panchromatically.
10. A process according to claims 8 and 9, characterized in that the grid-wise exposure
is carried out while pressing the recording layer against the grid original.