[0001] Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere einen Bürostuhl, mit einer auf einem
Sitzträger angeordneten und in der Neigung verstellbaren Sitzplatte und einer in der
Neigung verstellbaren Rückenlehne.
[0002] Bei den bekannten Sitzen dieser Art sind für die Verstellung der Neigung der Rückenlehne
und für die Verstellung der Neigung der Sitzplatte getrennte Bedienungsorgane vorgesehen.
Mit der Erfindung soll nun ein Sitz der angesprochenen Art geschaffen werden, bei
dem die Neigung der Sitzplatte und die Neigung der Rückenlehne mit einem einzigen
Bedienungsorgan entweder zeitlich unabhängig voneinander oder gleichzeitig verstellt
werden können.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine erste Gasfeder zur Verstellung
der Sitzplattenneigung zwischen der Sitzplatte und dem Sitzträger und eine zweite
Gasfeder zur Verstellung der Rückenlehnenneigung zwischen dem Sitzträger und der Rückenlehne
wirksam ist, daß die Ventilbetätigungsstifte der Gasfedern an den dem Sitzträger zugeordneten
Enden vorgesehen und V-förmig einander gegenüberliegend angeordnet sind und daß ein
sich quer zu der V-förmigen Anordnung der Ventilbetätigungsstifte erstreckender horizontaler
Verstellhebel um einen gemeinsamen Drehpunkt, der außerhalb der geraden Verbindungsringe
zwischen den Ventilbetätigungsstiften liegt, vertikal und horizontal verschwenkbar
am Sitzträger gelagert ist und mit einem keilförmigen Steuerkörper zwischen die beiden
Ventilbetätigungsstifte greift.
[0004] Wird bei dieser Anordnung der Verstellhebel in horizontaler Richtung zu dem einen
Ventilbetätigungsstift hin verschwenkt, so wird die Blockierung der einen Gasfeder,
beispielsweise der Gasfeder für die Sitzplattenneigung, gelöst, so daß die sitzende
Person.durch Verlagerung der mit den Oberschenkeln ausgeübten Kraft die Neigung der
Sitzplatte verstellen kann, während die andere Gasfeder mangels Betätigung blockiert
bleibt, sich also beispielsweise dabei die Neigung der Rückenlehne nicht ändern kann.
Umgekehrt kann die Blockierung der anderen Gasfeder aufgehoben werden, beispielsweise
zur Verstellung der Rückenlehnenneigung, ohne die eine Gasfeder zu entriegeln, wenn
der Verstellhebel in der entgegengesetzten horizontalen Richtung verschwenkt wird,
so daß er den zugehörigen Ventilbetätigungsstift hineindrückt. Wird der Verstellhebel
in die Ausgangsposition, also in die Mittellage zwischen den beiden Ventilbetätigungsstiften,
zurückgeführt, so sind beide Gasfedern wieder blockiert und die Sitzplatte bzw. die
Rückenlehne bleiben in der Stellung stehen, die sie vor Blockierung der zugehörigen
Gasfeder eingenommen haben.
[0005] Es ist aber auch möglich, beide Gasfedern gleichzeitig zu entriegeln, indem der Verstellhebel
von seiner Ausgangsstellung heraus vertikal nach oben geschwenkt wird, so daß die
beiden Schrägflächen des keilförmigen Steuerkörpers gleichzeitig an den Ventilbetätigungsstiften
angreifen und diese zur Lösung der Blockierung beider Gasfedern hineindrücken. Rückenlehne
und Sitzplatte passen sich dann gleichzeitig und automatisch jeder Körperhaltung an.
Wenn der Verstellhebel freigegeben wird, so daß er in seine Ausgangsstellung zurückkehrt,
bleiben die auf diese Weise eingestellten Neigungen der Sitzplatte und der Rückenlehne
aufrechterhalten.
[0006] Wie ohne weiteres bemerkt werden dürfte, ist es nicht notwendig, den Verstellhebel
federnd vorzuspannen, um ihn automatisch in die Ausgangsposition zurückzuführen, da
die notwendigen Rückstellmomente von den Ventilbetätigungsstiften kommen.
[0007] In einer zweiten, zu der obigen Konstruktion alternativen Ausführung sind anstelle
des keilförmigen Steuerkörpers zwei nach Art einer Schere in einer die Ventilstiftanordnung
enthaltenden Vertikalebene beweglich angeordnete Steuerarme vorgesehen, die am Sitzträger
befestigt sind, wobei der Verstellhebel durch die Steuerarme hindurchgreift und die
Steuerarme mit ihrer Außenseite mit den Ventilbetätigungsstiften zusammenwirken. Die
Funktion des keilartig zwischen die beiden Ventilbetätigungsstifte greifenden Steuerkörpers
einer vertikalen Verschwenkung des Verstellhebels wird also hier von den beiden Steuerarmen
übernommen, die bei einer vertikalen Verschwenkung des Verstellhebels gespreizt und
auf diese Weise die Ventilbetätigungsstifte gleichzeitig beaufschlagen. Bei einer
horizontalen Verschwenkung des Verstellhebels wird nur der eine oder der andere Steuerarm
und damit nur der eine oder der andere Ventilbetätigungsstift bewegt. Im übrigen gilt
für diese Ausführungsform das zu der obigen Ausführungsform Gesagte.
[0008] In beiden Ausführungsformen der Erfindung kann nun der Verstellhebel in seiner vertikalen
Schwenkendstellung, also in der Stellung, in der beide Ventilbetätigungsstifte beaufschlagt
werden, verrastbar sein. Da in diesem Falle die Gasfedern andauernd unblockiert bleiben
und somit nachgeben bzw. nachfahren können, je nachdem wie die Körperhaltung geändert
wird, wird eine dynamische Sitzposition erzielt.
[0009] Zweckmäßigerweise ist zur Führung des Verstellhebels eine Kulisse vorgesehen. Diese
kann plattenförmig ausgebildet sein und einen horizontalen, parallel zu der Anordnung
der Ventilbetätigungsstifte verlaufenden ersten Führungsschlitz in Höhe der Grundstellung
des Verstellhebels, in der die Ventilbetätigungsstifte unbeaufschlagt sind, und ausgehend
von dem horizontalen Führungsschlitz einen mittig zu der Anordnung der Ventilbetätigungsstifte
und vertikal verlaufenden zweiten Führungsschlitz aufweisen. Zur Erzielung der Verrastung
des Verstellhebels in der oberen vertikalen Schwenkendstellung für die dynamische
Sitzposition kann die Kulisse aus einem elastischen Material, vorzugsweise Kunststoff,
bestehen und kann der vertikale Führungsschlitz in seinem dem horizontalen Führungsschlitz
abgewandten Endbereich eine Einschnürung aufweisen, wobei sich Einschnitte von dem
vertikalen Führungsschlitz/zu beiden Seiten der Einschnürung weg erstrecken. Die Einschnitte,
die für das nötige Spiel eine gewisse Breite aufweisen müssen, haben dabei die Aufgabe,
den Einschnürungsbereich flexibel zu gestalten. Es ist ohne weiteres verständlich,
daß die durch die Einschnürung geschaffenen Lappen, an denen die Einschnürung ausgebildet
ist, so flexibel sind, daß sie durch den Führungsschlitz ragenden Verstellhebel bei
gesteigerter Kraftaufwendung weggedrückt werden können, so daß der Verstellhebel bis
zum Ende des Führungsschlitzes geführt werden kann, wo er dann durch die zurückspringende
Einschnürung verrastet wird.
[0010] Konstruktiv ist es nun von besonderem Vorteil, wenn der Drehpunkt des verschwenkbaren
Verstellhebels an dem einen Ende des Verstellhebels liegt und die Kulisse, durch die
sich der Verstellhebel hindurcherstreckt, auf der dem Drehpunkt entgegengesetzten
Seite der Anordnung der Ventilbetätigungsstifte vorgesehen ist.
[0011] Die zweite Ausführung der Erfindung gewinnt insbesondere dann an Bedeutung, wenn
es sich beispielsweise um einen Bürostuhl mit einem einzigen, mittig angeordneten
Standbein handelt. Der Verstellhebel ist in diesem Falle dann im Bereich der scherenartig
angeordneten Steuerarme ringförmig ausgebildet, und die scherenartig angeordneten
Steuerarme sind an zwei auf Abstand zueinander befindlichen Drehpunkten angelenkt,
so daß sich das Standbein durch den Ring des Verstellhebels und zwischen die Drehpunkte
der Steuerarme hindurch erstrecken kann.
[0012] In einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der die
Rückenlehne haltende Träger unter die Sitzplatte und ist dort im mittigen Bereich
am Sitzträger um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar befestigt, um die auch die
Sitzplatte kippbar ist, und sind die erste Gasfeder am vorderen Rand der Sitzplatte
und am Sitzträger und die zweite Gasfeder am Sitzträger und am Rückenlehnenträger
in dem unterhalb der Sitzplatte liegenden hinteren Bereich jeweils gelenkig befestigt.
Die Gasfedern nehmen also eine V-förmige Stellung ein.
[0013] In den obigen Ausführungen wurde nicht ausgeschlossen, daß der Drehpunkt der Scheren
unterhalb der Ventilbetätigungsstifte liegt, so daß für eine gleichzeitige Beaufschlagung
beider Ventilbetätigungsstifte der Verstellhebel nach unten bewegt werden müßte. In
der Praxis wird aber der Drehpunkt der als Schere wirkenden Steuerarme oberhalb der
Ventilbetätigungsstifte gelegt, so daß der Verstellhebel für eine gleichzeitige Beaufschlagung
der beiden Ventilbetätigungsstifte vertikal nach oben geschwenkt werden muB. Ähnliches
gilt im übrigen auch bei Verwendung eines keilförmigen Steuerkörpers anstelle der
Steuerarme.
[0014] Schließlich liegt es im Rahmen der Erfindung, wenn, ausgehend von der ersten Ausführung,
der Keil nicht in vertikaler Richtung sondern in horizontaler Richtung wirksam ist.
Dasselbe gilt auch für die Schere, die sich ebenso gut in einer Horizontalebene öffnen
kann, anstatt sich in der Vertikalebene zu öffnen. Dann allerdings muß in beiden Fällen
der Verstellhebel in seiner horizontalen Längsrichtung verschiebbar sein. Die horizontale
Verschwenkbarkeit aber bleibt erhalten. Wenn diese Ausführungsformen auch konstruktiv
wesentlich aufwendiger sind, so lassen sich mit diesen Ausführungsformen nichtsdestoweniger
die gleichen Effekte erzielen.
[0015] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden,
anhand der beiliegenden Zeichnung erfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0016] In der Zeichnung stellen dar:
Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bürostuhls, teilweise im Schnitt,
Figur 2 eine Draufsicht auf die Mechanik zur Betätigung der Gasfedern,
Figur 3 die wesentlichen Teile der Mechanik der Figur 2 in Seitenansicht und
Figur 4 eine Kulisse zur Führung des Verstellhebels.
[0017] Der in der Zeichnung dargestellte Bürostuhl weist ein Standrohr 10 auf, das sich
in einen Sitzträger 12, der mit gestrichelten Linien lediglich schematisch angedeutet
ist, hineinerstreckt und mit diesem in einer nicht näher gezeigten Weise verbunden
ist. Eine Sitzplatte 13 ist um eine horizontale Schwenkachse 14, die am Sitzträger
12 gelagert ist und im wesentlichen über dem Standrohr 10 verläuft, schwenkbar angeordnet.
Um die gleiche Schwenkachse 14 ist auch ein L-förmiger Rückenlehnenträger 16, wie
in Fig. 1 gezeigt, schwenkbar und trägt an seinem nach oben ragenden Schenkel die
Rückenlehne 18. Die Anordnung kann dabei in an sich bekannter Weise derart getroffen
werden, daß der Sitzträger 12 zusammen mit der Sitzplatte 13 und der Rückenlehne 18
um das Standrohr 10 herum drehbar ist.
[0018] Eine erste Gasfeder 20 ist mit ihrem zylinderseitigen Ende auf der Unterseite der
Sitzplatte 13 in deren vorderen Bereich gelenkig befestigt und mit ihrem kolbenseitigen
Ende am Sitzträger 12 um einen Bolzen 22 schwenkbar gelagert. Eine zweite Gasfeder
24 greift mit ihrem zylinderseitigen Ende am Rückenlehnenträger 16 an, während ihr
kolbenseitiges Ende am Sitzträger 12 um einen Bolzen 26 schwenkbar befestigt ist.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind dann die Gasfedern 20, 24 V-förmig zueinander angeordnet.
Die Gasfedern 20, 24 weisen an ihren kolbenseitigen Enden jeweils einen Ventilbetätigungsstift
28, 30 auf, wie in Fig. 1 gezeigt ist, der in Längsrichtung der jeweiligen Gasfeder
verschiebbar ist und in unbeaufschlagtem Zustand aus den nach innen über die Bolzen
22 und 26 ragenden Kolbenenden vorsteht. Werden die Ventilbetätigungsstifte 28, 30
beaufschlagt, also in die Kolbenenden hineingedrückt, so wird die Blockierung in den
Gasfedern 20 und 24 gelöst, so daß diese sich ausdehnen und die Neigung der Sitzplatte
13 bzw. der Rückenlehne 18 verstellen. Wenn jedoch ein den Gasfederdruck übersteigender
Gegendruck ausgeübt wird, so verkürzen sich die Gasfedern 20, 24, und die Sitzplatte
und die Rückenlehne neigen sich in der entgegengesetzten Richtung. Wenn die Ventilbetätigungsstifte
28, 30 nicht beaufschlagt sind und die Gasfedern somit blockiert sind, ist ihre Länge
unveränderlich, so daß auch die Neigung der Sitzplatte 13 und der Rückenlehne 18 unabhängig
von der jeweiligen Belastung erhalten bleibt.
[0019] Wie in Fig. 2 gezeigt ist, ist am Sitzträger 12 ein Verstellhebel 32 um einen Drehpunkt
34 vertikal und horizontal verschwenkbar gelagert. Der Verstellhebel 32 erstreckt
sich im wesentlichen in horizontaler Richtung quer zu der V-förmigen Anordnung der
Gasfedern 20, 24 und ist in seinem zwischen den Ventilbetätigungsstiften 28, 30 liegenden
Bereich als rechteckiger Ring 36 ausgebildet, durch den sich das Standrohr 10 hindurcherstreckt.
Auf der dem Drehpunkt 34 entgegengesetzten Seite des Sitzträgers 12 ist, wie gezeigt,
eine Kulisse 38 zur Führung des Verstellhebels 32 vorgesehen, auf die später noch
im einzelnen eingegangen wird.
[0020] Wie es insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, sind ferner zwei Steuerarme 40, 41 vorgesehen,
die am Sitzträger 12 um quer zu der V-förmigen Gasfederanordnung verlaufende horizontale
Achsen 44, 46 schwenkbar sind. Die Achsen 44, 46 liegen oberhalb des Drehpunktes 34
des Verstellhebels 33, und die Steuerarme 40, 42 erstrecken sich im wesentlichen vertikal
nach unten, wobei der Steuerarm 40 zwischen dem Ventilbetätigungsstift 28 und dem
Ring 36 und der Steuerarm 42 zwischen dem Ring 36 und dem Ventilbetätigungsstift 30
hindurchgreift. Die außenliegenden Steuerkurven arbeiten mit den Ventilbetätigungsstiften
zusammen, während die innenliegenden Steuerkurven der Steuerarme mit dem Ring 36 des
Verstellhebels 32 zusammenarbeiten. Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, werden bei einem
vertikalen Anheben des Ringes 36 die Steuerarme 40, 42 gespreizt, so daß die Steuerarme
die Ventilbetätigungsstifte 28 und 30 der Gas- ' federn 20, 24 beaufschlagen, wodurch
die Gasfedern entriegelt werden. Bei einer horizontalen Bewegung des Ringes 36 wird
entweder nur der eine oder der andere Steuerarm 40 bzw. 42 ausgelenkt, je nachdem,
in welche Richtung der Verstellhebel 32 geschwenkt wird, so daß nur der eine oder
der andere Ventilbetätigungsstift 28 oder 30 beaufschlagt wird, während der jeweils
andere unbeaufschlagt bleibt. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß
die unteren Enden der Steuerarme 40, 42 jeweils nach außen versetzt sind, wie in Fig.
3 gezeigt, so daß der Ring 36, wenn er sich in einer mittigen Lage zwischen den unteren
Enden der Steuerarme 40, 42 befindet, weder an dem einen Steuerarm noch an dem anderen
Steuerarm angreift und somit keiner der Ventilbetätigungsstifte 28, 30 durch die Steuerarme
beaufschlagt wird.
[0021] Der Verstellhebel 32 erstreckt sich durch die Kulisse 38, die im wesentlichen plattenförmig
ausgebildet ist, und, wie in Fig. 4 gezeigt, mit einem besonders gestalteten Durchbruch
versehen ist, der im folgenden_näher beschrieben wird. Zum Durchbruch gehört zunächst
einmal ein horizontaler Führungsschlitz 48 für die Horizontalbewegung des Verstellhebels
32 in demjenigen Bereich, in dem sich der Ring 36 des Verstellhebels zwischen den
nach außen versetzten Enden der Steuerarme 44 und 46 befindet. Von diesem horizontalen
Führungsschlitz 48 erstreckt sich mittig und vertikal nach oben ein weiterer Führungsschlitz
50, der in seinem oberen Endbereich eine Einschnürung 52 aufweist. Vor und nach der
Einschnürung 52 sind seitlich vom Führungsschlitz 50 und jeweils nach oben abknickende
Einschnitte 54 vorgesehen, die eine gewisse Breite aufweisen. Zwischen diesen Einschnitten
54 werden jeweils Lappen 56 gebildet, die die die Einschnürungen 52 bildenden Vorsprünge
tragen. Da die Kulisse 38 im übrigen aus einem federnden Kunststoffmaterial besteht,
wird mit dieser Ausbildung folgender Effekt erzielt. Wird der Verstellhebel 32 im
vertikalen Führungsschlitz 50 ausgehend vom horizontalen Führungsschlitz 32 nach oben
bewegt, so erfährt die ihn bedienende Hand eine Gegenkraft, wenn der Verstellhebel
in Anlage mit der Einschnürung 52 kommt. Spätestens in dieser Stellung sind auch die
beiden Ventilbetätigungsstifte 28 und 30 beaufschlagt, wie oben beschrieben. Wird
dann unter erhöhtem Kraftaufwand der Verstellhebel 32 weiter nach oben gedrückt, so
weichen die Lappen 56 seitlich aus, und der Verstellhebel 32 gelangt hinter die Einschnürung
52, wo er durch die in ihre Ursprungsstellung zurückkehrenden Lappen 56 festgehalten
wird. Auf diese Weise wird für eine Verrastung des Verstellhebels in seiner oberen
Schwenkendstellung gesorgt, so daß die Ventilbetätigungsstifte 28, 30 andauernd beaufschlagt
bleiben. Die Gasfedern sind also dann nicht blockiert, und die Neigung der Sitzplatte
und der Rückenlehne passt sich in dieser dynamischen Sitzposition andauernd der von
der sitzenden Person eingenommenen Körperhaltung an. Diese dynamische Sitzposition
kann natürlich wieder rückgängig gemacht werden, wenn der Verstellhebel 32 gegen die
Kraft der Lappen 56 nach unten in seine Ausgangsstellung zurückgeführt wird.
[0022] Zusammenfassend kann also festgestellt werden, daß mit der vorliegenden Erfindung
eine 3-Wege-Mechanik aufgezeigt worden ist, die eine sehr einfache und bequeme Handhabung
erlaubt.
1. Sitz, insbesondere Bürostuhl, mit einer auf einem Sitzträger angeordneten und in
der Neigung verstellbaren Sitzplatte und einer in der Neigung verstellbaren Rückenlehne,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Gasfeder (20) zur Verstellung der Sitzplattenneigung zwischen der Sitzplatte
(13) und dem Sitzträger (12) und eine zweite Gasfeder (24) zur Verstellung der Rückenlehnenneigung
zwischen dem Sitzträger (12) und der Rückenlehne (18) wirksam ist, daß die Ventilbetätigungsstifte
(28, 30) der Gasfedern (20, 24) an den dem Sitzträger (12) zugeordneten Enden vorgesehen
und, vorzugsweise V-förmig, einander gegenüberliegend angeordnet sind und daß ein
sich quer zu der Anordnung der Ventilbetätigungsstifte (28, 30) erstreckender horizontaler
Verstellhebel (32) um einen gemeinsamen Drehpunkt (34), der außerhalb der geraden
Verbindungslinie zwischen den Ventilbetätigungsstiften liegt, vertikal und horizontal
verschwenkbar am Sitzträger (12) gelagert ist und mit einem keilförmigen Steuerkörper
zwischen die beiden Ventilbetätigungsstifte (28, 30) greift.
2. Sitz, insbesondere Bürostuhl, mit einer auf einem Sitzträger angeordneten und in
der Neigung verstellbaren Sitzplatte und einer in der Neigung verstellbaren Rückenlehne,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Gasfeder (20) zur Verstellung der Sitzplattenneigung zwischen der Sitzplatte
(13) und dem Sitzträger (12) und eine zweite Gasfeder (24) zur Verstellung der Rückenlehnenneigung
zwischen dem Sitzträger (12) und der Rückenlehne (18) wirksam ist, daß die Ventilbetätigungsstifte
(28, 30) der Gasfedern (20, 24) an den dem Sitzträger (12) zugeordneten Enden vorgesehen
und, vorzugsweise V-förmig, einander gegenüberliegend angeordnet sind und daß ein
sich quer zu der Anordnung der Ventilbetätigungsstifte erstreckender horizontaler
Verstellhebel (32) um einen gemeinsamen Drehpunkt (34), der außerhalb der geraden
Verbindungslinie zwischen den Ventilbetätigungsstiften liegt, vertikal und horizontal
verschwenkbar am Sitzträger gelagert ist und daß zwei nach Art einer Schere in einer
die Ventilstiftanordnung enthaltenden Vertikalebene beweglich angeordnete Steuerarme
(40, 42) am Sitzträger (12) befestigt sind, durch die der mit ihnen zusammenarbeitende
Verstellhebel (32) hindurchgreift und die mit den Ventilbetätigungsstiften (28, 30)
zusammenwirken.
3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstellhebel (32) in seiner vertikalen Schwenkendstellung verrastbar ist.
4. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kulisse (38) zur Führung des Verstellhebels (32) vorgesehen ist.
5. Sitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulisse einen horizontalen,
parallel zu der Anordnung der Ventilbetätigungsstifte (28, 30) verlaufenden ersten
Führungsschlitz (48) in Höhe der Grundstellung des Verstellhebels (32), in der die
Ventilbetätigungsstifte (28, 30) unbeaufschlagt sind, und ausgehend von dem horizontalen
Führungsschlitz (48) einen mittig zu der Anordnung der Ventilbetätigungsstifte (28,
30) und vertikal verlaufenden zweiten Führungsschlitz (50) aufweist.
6. Sitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmig ausgebildete
Kulisse aus einem elastischen Material, vorzugsweise Kunststoff, besteht und daß der
vertikale FUhrungsschlitz (50) in seinem, dem horizontalen Führungsschlitz (48) abgewandten
Endbereich eine Einschnürung (52) aufweist, wobei sich Einschnitte (54) von dem vertikalen
Führungsschlitz (50) zu beiden Seiten zur Bildung von die Einschnürungen (52) tragenden
Lappen (56) wegerstrecken.
7. Sitz nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehpunkt (34) des verschwenkbaren Verstellhebels (32) an dem einen Ende des
Verstellhebels (32) liegt und daß die Kulisse (38), durch die sich der Verstellhebel
(32) hindurch erstreckt, auf der den Drehpunkt (34) entgegengesetzten Seite der Anordnung
der Ventilbetätigungsstifte (28, 30) vorgesehen ist.
8. Sitz nach einem der Ansprüche 2 bis 7, mit einem einzigen, mittig angeordneten
Ständerfuß, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstellhebel (32) im Bereich der scherenartig angeordneten Steuerarme (40,
42) als Ring (36) ausgebildet ist, daß die scherenartig angeordneten Steuerarme (40,
42) an zwei auf Abstand zueinander befindlichen Drehachsen (44, 46) angelenkt sind
und daß sich durch den Ring (36) des Verstellhebels (32) und zwischen die Drehachsen
der Steuerarme (40, 42) der Ständerfuß (10) erstreckt.
9. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Rückenlehne (18) haltende Träger (16) sich unter die Sitzplatte (13) erstreckt
und dort im mittigen Bereich am Sitzträger um eine Drehachse (14) schwenkbar ist,
um die auch die Sitzplatte (13) kippbar ist, und daß die erste Gasfeder (20) am vorderen
Rand der Sitzplatte (13) und am Sitzträger (12) und die zweite Gasfeder (24) am Sitzträger
(12) und am Rückenlehnenträger (16) in dem unterhalb der Sitzplatte (13) liegenden
hinteren Bereich jeweils gelenkig befestigt sind.
10. Sitz nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, -
daß die Drehachsen (44, 46) der Steuerarme (40, 42) oberhalb der Ventilbetätigungsstifte
(28, 30) liegen.
11. Sitz, insbesondere Bürostuhl, mit einer auf einem Sitzträger angeordneten und
in der Neigung verstellbaren Sitzplatte und einer in der Neigung verstellbaren Rückenlehne,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Gasfeder (20) zur Verstellung der Sitzplattenneigung zwischen der Sitzplatte
(13) und dem Sitzträger (12) und eine zweite Gasfeder (24) zur Verstellung der Rückenlehnenneigung
zwischen dem Sitzträger (12) und der Rückenlehne (18) wirksam ist, daß die Ventilbetätigungsstifte
(28, 30) der Gasfedern (20, 24) an den dem Sitzträger zugeordneten Enden vorgesehen
und einander gegenüberliegend angeordnet sind und daß ein sich quer zu der Anordnung
der Ventilbetätigungsstifte hindurch erstreckender horizontaler Verstellhebel in horizontaler
Richtung verschwenkbar und in Längsrichtung verschiebbar am Sitzträger gelagert ist
und mit einem in dessen Längsrichtung keilförmig zulaufenden Steuerkörper zwischen
die beiden Ventilbetätigungsstifte greift.
12. Sitz, insbesondere Bürostuhl, mit einer auf einem Sitzträger angeordneten und
in der Neigung verstellbaren Sitzplatte und einer in der Neigung verstellbaren Rückenlehne,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Gasfeder (20) zur Verstellung der Sitzplattenneigung zwischen der Sitzplatte
(13) und dem Sitzträger (12) und eine zweite Gasfeder (24) zur Verstellung der Rückenlehnenneigung
zwischen dem Sitzträger (12) und der Rückenlehne (18) wirksam ist, daß die Ventilbetätigungsstifte
(28, 30) der Gasfedern (20, 24) an den dem Sitzträger zugeordneten Enden vorgesehen
und einander gegenüberliegend angeordnet sind und daß ein sich quer zu der Anordnung
der Ventilbetätigungsstifte hindurch erstreckender horizontaler Verstellhebel in horizontaler
Richtung verschwenkbar und in Längsrichtung verschiebbar am Sitzträger.gelagert ist
und daß zwei nach Art einer Schere in einer die Ventilbetätigungsstifte enthaltenden
Horizontalebene beweglich angeordnete Steuerarme am Sitzträger befestigt sind, zwischen
die der mit ihnen zusammenarbeitende Verstellhebel greift und die mit ihrer Außenseite
mit den Ventilbetätigungsstiften zusammenwirken.