[0001] Die Wirkungsweise des Rotors wird im Prinzip durch die Beschreibungen in den nachstehenden
Abschnitten mit Hinweisen auf die entsprechenden Zeichnungen erläutert.
[0002] I. In einem Metallzylinder befindet sich ein kleinerer Kolben, der sich um eine in
der Längsrichtung exzentrisch angebrachte Achse dreht. Abb.l.
[0003] Der Drehkolben ist mit einem beweglichen Ausleger oder Flügel versehen, der durch
Fliehkraft oder Federdruck heraustritt und die Wandung des Zylinders abdichtend bestreicht.Abb.2
[0004] Zwischen der Zylinderwandung und der Oberfläche des Drehkolbens bildet sich ein Hohlraum.
Dieser wird dadurch abgedichtet oder verschlossen, daß die Oberfläche des Kolbens
sich an einer Stelle der Zylinderwandlung anlehnt und bei seiner Drehbewegung einen
gleitenden Kontakt herstellt. Abb.3
[0005] Diese Abschließung wird bei dem Bestreichen der Zylinderwandung durch den Drehkolben
nur kurzfristig erreicht, theoretisch nur an einem Punkt bzw. auf einer geraden Linie
des Umlaufes. Um die abdichtende Berührung zwischen Zylinderwandung und Kolbenoberfläche
zu vergrößern und dadurch zu verbessern, erhält die Zylinderwandung eine Ausbuchtung,
die dem Durchmesser des Drehkolbens angepaßt ist. Abb. 4
[0006] Die Ausbuchtung kann eine mehr oder minder große Tiefe erfahren, um die sich die
exzentrische Anordnung des Drehkolbens ver-
größert.Dadurch wird im Bereich des Kontaktes von Zylinderwandung und Kolbenoberfläche
ein hermetischer Abschluß gegenüber dem Hohlraum erreicht. Während des Durchganges
durch diesen Bereich ist der Flügel eingezogen, d.h. in den Körper des Kolbens hereingedruckt.
Abb. 5 und 6 Betrieb und Arbeitsleistung beginnen damit, daß in den Hohlraum zwischen
Zylinderwandung und Kolbenoberfläche ein Gasgemisch eingeleitet wird ; es wird nach
dem Austfitt des sich vergrößernden Flügels aus dem Abdichtungsbereich auf seiner
Rückseite eingesogen oder eingedrückt. Hat der Flügel im weiteren Umlauf seine größte
( oder nahezu größte ) Ausladung erreicht, wird das hinter ihm befindliche Gasgemisch
durch elektrische Zündung zur Explosion gebracht. Die Verpuffung wirkt sich auf die
Rückseite des ausgefahrenen Flügels aus und versetzt dadurch den Kolben in Drehung.
Vor dem Flügel befindet sich Frischluft, die auf seiner Vorderseite im weiteren Durchlauf
herausgedrückt wird. Abb. 7
[0007] Wenn der Flügel die Verschlußstelle zwischen Drehkolben und Zylinderwandung im eingezogenen
Zustand.erreicht, ist der ganze Hohlraum mit den expandierten Auspuffgasen gefüllt.
Abb.8
[0008] Nachdem der Flügel die Verschlußstelle bzw. den Abdichtungsbereich durchlaufen hat,
tritt er aus dem Kolben succssesive hervor und schiebt auf seiner Vorderseite die
Auspuffgase über ein Auslaßventil heraus. Abb. 9
[0009] Auf der Rückseite des Flügels wird gleichzeitig Frischluft eingesogen oder eingeführt,
die den Hohlraum ausfüllt und belüftet. Abb. lo
[0010] Nach dem zweiten Durchgang des eingezogenen Flügels durch den Bereich der Abdichtung
drückt dieser auf seiner Vorderseite die eingeführte Frischluft über ein Auslaßventil
heraus ; gleichzeitig wird auf seiner Rückseite über ein Einlaßventil ein Gasgemisch
eingesogen oder eingedrückt. Abb. 11
[0011] Nach weiterer Drehung und Explosion des Gasgemisches wird ein Zustand hergestellt,
aus dem sich der beschriebene Ablauf ( von FUllung-Verpuffung-Auspuff-BelUftung )
wiederholt.
[0012] III. Ein anderer und eintouriger Arbeitsablauf ergibt sich, wenn der Drehkolben mit
zwei Auslegern versehen wird, welche die Zylinderwandung an entgegengesetzten Stellen
abdichtend bestreichen. Abb. 12
[0013] Auf der Rückseite eines Flügels in seinem ausgefahrenen Zustand wird ein Gasgemisch
zur Explosion gebracht, die den Kolben in Drehung versetzt. Auf der Vorderseite des
Auslegers wird Frischluft über ein Auslaßventil herausgedrückt. Abb. 13
[0014] Nachdem sich die Explosion ausgewirkt hat, tritt ein zweiter Flügel in den Verpuffungsraum
ein, der auf seiner Vorderseite die Auspuffgase über ein Auslaßventil ausräumt. Abb.
14
[0015] Auf der Rückseite des Räumflügels wird gleichzeitig Frischluft angesaugt oder eingeführt,
während der Triebflügel die Verschlußstelle im eingezogenen Zustand passiert. Abb.
15
[0016] Nach dem Austritt des Triebflügels aus dem Drehkolben schiebt seine Vorderseite die
eingeleitete Frischluft heraus, während auf seiner Rückseite ein Gasgemisch eingesogen
oder eingeführt wird. Abb. 16
[0017] Nach Zündung und Explosion bei der größten oder annährend größten Ausladung des TriebflUgels
wiederholt sich der beschriebene Ablauf.
[0018] IV.
a) Wenn es sich als zweckmäßig erweist, d.h. wenn die Berechnung des Explosionsvorganges
in'den Etappen der Füllung und Verpuffung sowie der Räumung und Belüftung des Arbeitsraumes
zur optimalen Wirkungsweise ratsam erscheinen läßt, können Triebflügel und Raumflügel
nicht auf einer geraden Linie liegen; sie können beispielsweise nebeneinander parallel
angebracht werden. Abb. 17
Eine parallele Anordnung kann dadurch variiert werden, daß die Austritte von Triebflügel
und RaumflUgel aus dem Drehkolben so versetzt werden, daß ihre Achsen einen Winkel
von mehr als 18o0 darstellen; Abb. 18, sie können auch einen kleineren Winkel bilden. Abb. 19.
b) Den Drehkolben massiv oder schwer auszubilden, erscheint ratsam, so daß er als
Schwungscheibe dient und durch seine Masse einen gleichmäßigen und ruhigen Umlauf
gewährleistet.
c) Das Maß der Exzentrizität und damit die Höhe der Flügel in ihrem am breitesten
ausgefahrenen Zustand ergibt sich aus der Berechnung eines möglichst wirkungsvollen
Verpuffungsvorganges. Entsprechendes gilt für die Breite der Ausleger, welche der
Tiefe des Zylinders und des in ihm rotierenden Kolbens entspricht.
d) Das Verhältnis der Abmessungen von Zylinder zum Drehkolben ist aus den der Erläuterung
dienenden Abbildungen nicht zu entnehmen; es richtet sich nach den Berechnungen für
eine optimale Wirkungsweise.
e) WEitere Variationen und Kombinationen der prinzipiellen Wirkungsweise ergeben sich,
beispielsweise durch den Verbund mehrerer benachbarter Zylinder, in denen nicht nur
der Zündungszeitpunkt versetzt ist, sondern auch die Phasen des Arbeitsvorgangesin
ein benachbartes Aggregat übergeleitet werden.