(19)
(11) EP 0 023 928 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.02.1981  Patentblatt  1981/07

(21) Anmeldenummer: 79102848.3

(22) Anmeldetag:  08.08.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D03D 47/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Simson, Dionizy
    CH-8400 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Düsenanordnung für eine Webmaschine mit Strahleintrag


    (57) Düsenanordnung für eine Webmaschine mit Luftstrahleintrag, wobei zwei oder mehr Eintragsdüsen (2,3) hintereinander geschaltet sind. Zwischen der Austrittsöffnung (21) der ersten Düse (2) und der Eintrittsöffnung (17) der zweiten Düse (3) ist ein Führungsrohr (14) von im Vergleich zum Querschnitt (A) des Düsenrohres (12) der ersten Düse wesentlich grösserem Querschnitt (B) angeordnet. Durch das Führungsrohr (14), das auf dem Fadenrohr (12) der ersten Düse (2) verschiebbar angeordnet sein kann, kann der Schussfaden und die aus der ersten Düse (2) strömende Luft in dem Bereich zwischen den beiden Düsen (2,3) geführt werden. Dadurch lässt sich in dem Bereich zwischen den beiden Düsen (2,3) eine starke Geschwindigkeitsabnahme der Luft erzielen, wodurch ein relativ grosser Mittelbereich M in dem Querschnitt (B) der Führungsrohre (14) erreicht werden kann. In ihm ist die Geschwindigkeit verhältnismässig konstant. Der Faden wird dadurch weniger stark abgelenkt, was sich beim Webbetrieb und insbesondere beim Einfädeln eines neuen Schussfadens z.B. nach Schussfadenbruch günstig auswirkt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Düsenanordnung für eine Webmaschine mit Strahl-, z.B. Luftstrahleintrag, mit mindestens zwei hintereinander geschalteten Eintragsdüsen für das einzutragende, fadenförmige Material.

    [0002] Bei einer bekannten Anordnung dieser Art (DE-OS 27 41 859 = US-PS 4 133 353) besteht zwischen der Austrittsöffnung der ersten Düse und der Eintrittsöffnung der folgenden Düse freier Raum, so dass der Luftstrahl der ersten Düse weitgehend in die Umgebung austreten kann. Dadurch kann das Eintragsmaterial vor dem Eintritt in die folgende Düse in die Umgebung abgelenkt werden. Dies ist insbesondere beim Einfädeln eines neuen Schussfadens durch die verschiedenen Düsen der Anordnung nachteilig.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser Hinsicht verbesserte Düsenanordnung zu schaffen.

    [0004] Die Erfindung besteht darin, dass zwischen der Austrittsöffnung der ersten Düse und der Eintrittsöffnung der folgenden Düse ein Führungskanal von -- im Vergleich zu dem Querschnitt A der Fadenkanäle der beiden Düsen -- wesentlich grösserem Querschnitt B angeordnet ist. Hierdurch wird es möglich, einen flächenmässig grösseren Mittelbereich von praktisch konstanter Geschwindigkeit in dem Führungskanal zu erzielen. Der Faden wird praktisch nur in diesem Mittelbereich vorwärts getragen. Die eine Geschwindigkeitsabnahme aufweisenden Randbereiche des Führungskanales sind relativ zu dem Mittelbereich von geringer Erstreckung. Diese Randbereiche vermögen praktisch keinen Einfluss auf den Faden auszuüben, so dass dieser nicht aus dem Mittelbereich abgelenkt wird. Der Webbetrieb und auch das Einfädeln eines neuen Schussfadens etwa nach einem Schussfadenbruch werden dadurch begünstigt. Die Luft kann in dem Bereich zwischen den beiden Düsen geführt werden.

    [0005] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.

    [0006] Die Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäss ausgebildete Düsenanordnung für eine Luftstrahlwebmaschine.

    Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine erste Ausführungsform,

    Fig. 1a zeigt eine andere Position der Teile nach Fig. 1,

    Fig. 1b erläutert ein zu Fig. 1 gehörendes Geschwindigkeitsdiagramm

    Fig. 2 und 3 veranschaulichen abgewandelte Ausführungsformen und

    Fig. 4 zeigt eine noch andere Bauart.



    [0007] Ein Gehäuse 1 enthält zwei als Ganzes mit 2,3 bezeichnete, hintereinander geschaltete Düsen. Jede Düse 2,3 enthält einen Düsenkörper 4, der unter Zwischenlage von Gummidichtungen 5 in eine Bohrung 6 des Gehäuses 1 eingeschoben ist. Der Düsenkörper 4 enthält einen Fadenkanal 8 für den von einer nicht dargestellten Schussfaden-Vorratsspule kommenden Schussfaden 7 und mehrere, um ihn herum angeordnete Luftzuführungskanäle 9. Diese erhalten Luft durch einen Zuführungskanal 11.

    [0008] Auf das Ausströmrohr 12 jeder Düse 2,3, dessen Querschnitt mit A bezeichnet ist, ist unter Zwischenlage eines Dichtungsringes 13 ein Führungsrohr 14 aufgeschoben, dessen Querschnitt B im Vergleich zu dem Querschnitt A wesentlich grösser ist, z.B. das Vier-bis Acht-fache beträgt.

    [0009] Das auf der Düse 2 befindliche,gemäss Pfeil 61 axial verschiebbare Führungsrohr 14 kann z.B. in Fig. 1 soweit nach links geschoben sein, dass zwischen seiner Austrittsöffnung 16 und crr Eintrittsöffnung 17 der folgenden Düse 3 nur ein geringer Abstand C von z.B. ein bis zwei Millimeter besteht.

    [0010] Die Geschwindigkeit der das Rohr 12 an der Austrittsöffnung 21 der Düse 2 verlassenden Luft wird durch die Vergrösserung des Querschnitts von A auf B stark abgesenkt. Dadurch kann en relativ grosser Mittelbereichlin dem Querschnitt B entstehen, welcher praktisch konstante Geschwindigkeit aufweist. Die Randbereiche sind im Vergleich dazu vernachlässigbar klein. Dies wirkt sich auf die Fadenführung stabilisierend aus; der Faden hat eine verstärkte Tendenz, im Mittelbereich zu verbleiben. Vgl. die entsprechenden Geschwindigkeitspfeile in dem Diagramm nach Fig. 1b. Ein Teil der Luft kann bei C in die Umgebung austreten. Der restliche Teil gelangt in die Einströmöffnung 17 der folgenden Düse 3.

    [0011] In entsprechender Weise kann das bei der Düse 3 befindliche Führungsrohr 14 verhältnismässig nahe an das durch die gemäss Pfeil 62 bewegten Kettfäden 22 gebildete Webfach 20 herangeführt werden, wo ein Gewebe 23 durch Eintragen der Schussfäden 7 erzeugt wird.

    [0012] Das Führungsrohr 14 von Düse 2 kann beispielsweise auch in Fig. 1 soweit nach links geschoben werden, dass es gemäss Fig. 1a in die Einströmöffnung 17 der Düse 3 hineinragt oder auf dem Einströmtrichter 24 aufsitzt. In diesem Fall kann keine oder nur sehr wenig Luft in die Umgebung austreten.

    [0013] Bei dem Beispiel nach Fig. 2 besitzt das Führungsrohr 14 lediglich in dem Endbereich 26 zwei Reihen von Perforationslöchern 27. Durch sie vermag ein Anteil der Luft in die Umgebung auszutreten, und zwar auch dann, wenn das Rohr 14 gemäss Fig. 1a soweit nach links ausgeschoben ist, dass es in die Eintrittsöffnung 17 der Düse 3 hineinragt oder auf dem Einströmtrichter 24 aufsitzt.

    [0014] Bei der Bauart nach Fig. 2 besitzt das Führungsrohr 14 und das Rohr 12 Gewinde 28, wodurch das Rohr 14 axial verschiebbar und einstellbar ist.

    [0015] Bei der Ausführungsfrom nach Fig. 3 besitzt das Führungsrohr 14 auf seiner ganzen Länge Perforationslöcher 27. Hierdurch lässt sich die Menge der durch das Rohr 14 hindurch in die Umgebung austretenden Luft einstellen.

    [0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist zwischen dem Fadenkanal 12 bzw. der Austrittsöffnung 21 der Düse 2 und der Eintrittsöffnung 17 der Düse 3 ein auf einem Halter 31 ortsfest angeordnetes Führungsrohr 14a vorgesehen. Sein Querschnitt F ist wesentlich grösser als der Querschnitt A des Kanals 12 der Düse 2. Auch auf diese Weise lässt sich erreichen, dass ein relativ grosser, mittlerer Strömungsbereich von praktisch konstanter Geschwindigkeit in dem Rohr 14a entsteht.

    [0017] Gegebenenfalls können die Düsen 2,3 wie auch das Führungsrohr 14a aufgrund von Führungen 41,42,43 in dem Gestell 1 gegeneinander verschiebbar und einstellbar angeordnet sein (Pfeile 44,45,46). Das Rohr 14a kann dann z.B. mit seinem Ende 14b über den Fadenkanal 12 unter Spiel 34 hinwegragen.

    [0018] Durch den Schlitz 34 kann eine gewisse Menge Luft in die Umgebung austreten bzw. in das Rohr 14a eintreten.

    [0019] Bei den verschiedenen Varianten lassen sich die Verhältnisse bezüglich der Führung des Schussfadens 7 zwischen den Düsen 2,3 einerseits und der ihn mitnehmenden Luft andererseits in verschiedener Hinsicht verändern. Das Führungsrohr zwischen den beiden Düsen kann insbesondere auch während des Webbetriebes vom Bedienungspersonal auf optimale Verhältnisse eingestellt werden.


    Ansprüche

    1. Düsenanordnung für eine Webmaschine mit Strahl-, z.B. Luftstrahleintrag, mit mindestens zwei hintereinander geschalteten Eintragsdüsen für das einzutragende, fadenförmige Material, dadurch gekennzeichnet , dass zwischen der Austrittsöffnung (21) der ersten Düse (2) und der Eintrittsöffnung (17) der folgenden Düse (3) ein Führungskanal (14) von -- im Vergleich zu dem Querschnitt (A) der Fadenkanäle (8) der beiden Düsen (2,3) -- wesentlich grösserem Querschnitt (B) angeordnet ist.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (14) auf einen Austrittskanal (12) der ersten Düse (2) aufgesetzt ist.
     
    3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (14) auf dem Austrittskanal (12) verschiebbar angeordnet ist.
     
    4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (14a) ortsfest zwischen den beiden benachbarten Dusen (2,3) angeordnet ist.
     
    5. Anoranung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (14) wenigstens an dem der folgenden Düse (3) zugekehrten Ende (26) Perforation (27) aufweist.
     
    6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die folgende Düse (3) gleichen Querschnitt (A) aufweist wie die erste Düse (2).
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht