[0001] Die Erfindung betrifft eine Düsenanordnung für eine Webmaschine mit Strahl-, z.B.
Luftstrahleintrag, mit mindestens zwei hintereinander geschalteten Eintragsdüsen für
das einzutragende, fadenförmige Material.
[0002] Bei einer bekannten Anordnung dieser Art (DE-OS 27 41 859 = US-PS 4 133 353) besteht
zwischen der Austrittsöffnung der ersten Düse und der Eintrittsöffnung der folgenden
Düse freier Raum, so dass der Luftstrahl der ersten Düse weitgehend in die Umgebung
austreten kann. Dadurch kann das Eintragsmaterial vor dem Eintritt in die folgende
Düse in die Umgebung abgelenkt werden. Dies ist insbesondere beim Einfädeln eines
neuen Schussfadens durch die verschiedenen Düsen der Anordnung nachteilig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser Hinsicht verbesserte
Düsenanordnung zu schaffen.
[0004] Die Erfindung besteht darin, dass zwischen der Austrittsöffnung der ersten Düse und
der Eintrittsöffnung der folgenden Düse ein Führungskanal von -- im Vergleich zu dem
Querschnitt A der Fadenkanäle der beiden Düsen -- wesentlich grösserem Querschnitt
B angeordnet ist. Hierdurch wird es möglich, einen flächenmässig grösseren Mittelbereich
von praktisch konstanter Geschwindigkeit in dem Führungskanal zu erzielen. Der Faden
wird praktisch nur in diesem Mittelbereich vorwärts getragen. Die eine Geschwindigkeitsabnahme
aufweisenden Randbereiche des Führungskanales sind relativ zu dem Mittelbereich von
geringer Erstreckung. Diese Randbereiche vermögen praktisch keinen Einfluss auf den
Faden auszuüben, so dass dieser nicht aus dem Mittelbereich abgelenkt wird. Der Webbetrieb
und auch das Einfädeln eines neuen Schussfadens etwa nach einem Schussfadenbruch werden
dadurch begünstigt. Die Luft kann in dem Bereich zwischen den beiden Düsen geführt
werden.
[0005] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
[0006] Die Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäss ausgebildete Düsenanordnung für eine Luftstrahlwebmaschine.
Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine erste Ausführungsform,
Fig. 1a zeigt eine andere Position der Teile nach Fig. 1,
Fig. 1b erläutert ein zu Fig. 1 gehörendes Geschwindigkeitsdiagramm
Fig. 2 und 3 veranschaulichen abgewandelte Ausführungsformen und
Fig. 4 zeigt eine noch andere Bauart.
[0007] Ein Gehäuse 1 enthält zwei als Ganzes mit 2,3 bezeichnete, hintereinander geschaltete
Düsen. Jede Düse 2,3 enthält einen Düsenkörper 4, der unter Zwischenlage von Gummidichtungen
5 in eine Bohrung 6 des Gehäuses 1 eingeschoben ist. Der Düsenkörper 4 enthält einen
Fadenkanal 8 für den von einer nicht dargestellten Schussfaden-Vorratsspule kommenden
Schussfaden 7 und mehrere, um ihn herum angeordnete Luftzuführungskanäle 9. Diese
erhalten Luft durch einen Zuführungskanal 11.
[0008] Auf das Ausströmrohr 12 jeder Düse 2,3, dessen Querschnitt mit A bezeichnet ist,
ist unter Zwischenlage eines Dichtungsringes 13 ein Führungsrohr 14 aufgeschoben,
dessen Querschnitt B im Vergleich zu dem Querschnitt A wesentlich grösser ist, z.B.
das Vier-bis Acht-fache beträgt.
[0009] Das auf der Düse 2 befindliche,gemäss Pfeil 61 axial verschiebbare Führungsrohr 14
kann z.B. in Fig. 1 soweit nach links geschoben sein, dass zwischen seiner Austrittsöffnung
16 und crr Eintrittsöffnung 17 der folgenden Düse 3 nur ein geringer Abstand C von
z.B. ein bis zwei Millimeter besteht.
[0010] Die Geschwindigkeit der das Rohr 12 an der Austrittsöffnung 21 der Düse 2 verlassenden
Luft wird durch die Vergrösserung des Querschnitts von A auf B stark abgesenkt. Dadurch
kann en relativ grosser Mittelbereichlin dem Querschnitt B entstehen, welcher praktisch
konstante Geschwindigkeit aufweist. Die Randbereiche sind im Vergleich dazu vernachlässigbar
klein. Dies wirkt sich auf die Fadenführung stabilisierend aus; der Faden hat eine
verstärkte Tendenz, im Mittelbereich zu verbleiben. Vgl. die entsprechenden Geschwindigkeitspfeile
in dem Diagramm nach Fig. 1b. Ein Teil der Luft kann bei C in die Umgebung austreten.
Der restliche Teil gelangt in die Einströmöffnung 17 der folgenden Düse 3.
[0011] In entsprechender Weise kann das bei der Düse 3 befindliche Führungsrohr 14 verhältnismässig
nahe an das durch die gemäss Pfeil 62 bewegten Kettfäden 22 gebildete Webfach 20 herangeführt
werden, wo ein Gewebe 23 durch Eintragen der Schussfäden 7 erzeugt wird.
[0012] Das Führungsrohr 14 von Düse 2 kann beispielsweise auch in Fig. 1 soweit nach links
geschoben werden, dass es gemäss Fig. 1a in die Einströmöffnung 17 der Düse 3 hineinragt
oder auf dem Einströmtrichter 24 aufsitzt. In diesem Fall kann keine oder nur sehr
wenig Luft in die Umgebung austreten.
[0013] Bei dem Beispiel nach Fig. 2 besitzt das Führungsrohr 14 lediglich in dem Endbereich
26 zwei Reihen von Perforationslöchern 27. Durch sie vermag ein Anteil der Luft in
die Umgebung auszutreten, und zwar auch dann, wenn das Rohr 14 gemäss Fig. 1a soweit
nach links ausgeschoben ist, dass es in die Eintrittsöffnung 17 der Düse 3 hineinragt
oder auf dem Einströmtrichter 24 aufsitzt.
[0014] Bei der Bauart nach Fig. 2 besitzt das Führungsrohr 14 und das Rohr 12 Gewinde 28,
wodurch das Rohr 14 axial verschiebbar und einstellbar ist.
[0015] Bei der Ausführungsfrom nach Fig. 3 besitzt das Führungsrohr 14 auf seiner ganzen
Länge Perforationslöcher 27. Hierdurch lässt sich die Menge der durch das Rohr 14
hindurch in die Umgebung austretenden Luft einstellen.
[0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist zwischen dem Fadenkanal 12 bzw. der Austrittsöffnung
21 der Düse 2 und der Eintrittsöffnung 17 der Düse 3 ein auf einem Halter 31 ortsfest
angeordnetes Führungsrohr 14a vorgesehen. Sein Querschnitt F ist wesentlich grösser
als der Querschnitt A des Kanals 12 der Düse 2. Auch auf diese Weise lässt sich erreichen,
dass ein relativ grosser, mittlerer Strömungsbereich von praktisch konstanter Geschwindigkeit
in dem Rohr 14a entsteht.
[0017] Gegebenenfalls können die Düsen 2,3 wie auch das Führungsrohr 14a aufgrund von Führungen
41,42,43 in dem Gestell 1 gegeneinander verschiebbar und einstellbar angeordnet sein
(Pfeile 44,45,46). Das Rohr 14a kann dann z.B. mit seinem Ende 14b über den Fadenkanal
12 unter Spiel 34 hinwegragen.
[0018] Durch den Schlitz 34 kann eine gewisse Menge Luft in die Umgebung austreten bzw.
in das Rohr 14a eintreten.
[0019] Bei den verschiedenen Varianten lassen sich die Verhältnisse bezüglich der Führung
des Schussfadens 7 zwischen den Düsen 2,3 einerseits und der ihn mitnehmenden Luft
andererseits in verschiedener Hinsicht verändern. Das Führungsrohr zwischen den beiden
Düsen kann insbesondere auch während des Webbetriebes vom Bedienungspersonal auf optimale
Verhältnisse eingestellt werden.
1. Düsenanordnung für eine Webmaschine mit Strahl-, z.B. Luftstrahleintrag, mit mindestens zwei hintereinander geschalteten Eintragsdüsen für das
einzutragende, fadenförmige Material, dadurch gekennzeichnet , dass zwischen der Austrittsöffnung (21) der ersten Düse (2) und der Eintrittsöffnung
(17) der folgenden Düse (3) ein Führungskanal (14) von -- im Vergleich zu dem Querschnitt
(A) der Fadenkanäle (8) der beiden Düsen (2,3) -- wesentlich grösserem Querschnitt
(B) angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (14)
auf einen Austrittskanal (12) der ersten Düse (2) aufgesetzt ist.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal
(14) auf dem Austrittskanal (12) verschiebbar angeordnet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (14a)
ortsfest zwischen den beiden benachbarten Dusen (2,3) angeordnet ist.
5. Anoranung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Führungskanal (14) wenigstens an dem der folgenden Düse (3) zugekehrten Ende (26)
Perforation (27) aufweist.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die folgende Düse (3) gleichen Querschnitt (A) aufweist wie die erste Düse (2).