(19)
(11) EP 0 024 359 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.03.1981  Patentblatt  1981/09

(21) Anmeldenummer: 80200601.5

(22) Anmeldetag:  24.06.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04F 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 16.08.1979 DE 7923375 U
09.11.1979 DE 7931603 U

(71) Anmelder: RÜTGERSWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
60326 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Henseleit, Peter, Dipl.-Ing.
    D-6000 Frankfurt a.Main (DE)
  • Schumacher, Wilfried
    D-6092 Kelsterbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verkleidungselement für Fassadenflächen


    (57) Dieses Verkleidungselement besteht aus einer dünnen faserbewehrten Beton- oder Kunstharzbetonplatte, die auf einer Unterkonstruktion zu einer glatten, schlagregendichten Fassade nach Art eines Verbundmauerwerks zusammensetzbar ist. Die Vorderseite ist als Sichtfläche (1) ausgebildet mit einer erhabenen bruchrauhen Steinstruktur optisch unterteilt durch horizontal und vertikal verlaufende hochliegende geschlossene oder tiefliegende teilweise offene Fugen (2). Das Element wird mit seinem oberen Stufenfalz (4) an der Unterkonstruktion befestigt, die dann von der Sichtfläche des darüber verlegten Elements verdeckt wird. Die besonders geformten seitlichen Ränder, z. B. auch als Stufenfalz und/oder als Nut und Feder, sorgen dafür, daß auch die seitlichen Stoßfugen absolut dicht zusammengefügt werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verkleidungselement für Fassadenflächen, das auf einer Unterkonstruktion aus Holz, Metall oder Kunststoff zu einer ebenen Wand nach Art eines Verbundmauerwerks zusammengesetzt wird.

    [0002] Solche Verkleidungselemente finden sowohl bei der Altbausanierung wie auch als vorgehängte Fassade zum Schutz einer Wärmeisolationsschicht bei Alt- und Neubauten Verwendung.

    [0003] Aus der DE-OS 22 42 198 ist ein Bauelement für Bauwerksverkleidungszwecke mit einer Sichtfläche nach Art eines Verbundmauerwerks bekannt, das aus einer aus Ziegelsteinmehl, Quarz und Polyesterharz gefertigten Platte besteht. Sie wird mit Zementmörtel oder einem anderen haftenden Material mit der Wand verbunden und dient in erster Linie dekorativen Zwecken.

    [0004] Außerdem sind Asbestzementplatten mit unterschiedlich gestalteter Sichtfläche, so auch nach Art eines Verbund-, oder besser Verblendmauerwerks, bekannt. Diese Platten Platten werden auf eine lattenartige Unterkonstruktion genagelt oder geschraubt. Sie bilden eine hinterlüftete Fassade, die auch als Schutz für eine Wärmeisolierschicht dienen kann. Da die Stoßfugen der Platten nicht verdeckt sind, sind die Platten als solche erkennbar. Eine schlagregendichte Verlegung kann nicht erreicht werden. Außerdem sind die Nagel- bzw. Schraubenköpfe der Befestigung sichtbar der Witterung und damit der Korrosion ausgesetzt.

    [0005] Es bestand daher die Aufgabe, ein Verkleidungselement für Fassaden zu entwickeln, das sich auf einer Unterkonstruktion aus Holz, Metall oder Kunststoff zu einer ebenen Wand nach Art eines Verbundmauerwerks zusammensetzen läßt, wobei die Stoßfugen ebenso wie die Befestigungspunkte verdeckt sind, so daß eine absolut schlagregendichte Fassade entsteht.

    [0006] Diese Aufgabe wurde gelöst durch das erfindungsgemäße Verkleidungselement für Fassadenflächen, das an einer Unterkonstruktion aus Holz, Metall oder Kunststoff . zu befestigen ist, dadurch gekennzeichnet, daß es aus faserbewehrtem Beton oder faserbewehrtem Kunstharzbeton besteht mit erhabenen Sichtflächen (1) in bruchrauher Steinstruktur, optisch unterteilt durch horizontal und vertikal verläufende hochliegende geschlossene oder tiefliegende teilweise offene Fugen (2) und einem Stufenfalz (4) zur Befestigung des Elements an der Unterkonstruktion.

    [0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß einerseits die Befestigungspunkte vor Feuchtigkeit und damit vor Korrosion geschützt sind und andererseits die ganze vorgehängte Fassade absolut regen- und staubdicht verlegt wird. Damit wird die Lebensdauer der Unterkonstruktion erheblich erhöht und außerdem wird vermieden, daß das Wärmeisolationsmaterial durchfeuchtet und damit seine Wärmedämmung vermindert wird. Hinzu kommt, daß die Elemente wegen der hohen Bruchfestigkeit faserbewehrten Betons bzw. Kunstharzbetons relativ dünn gestaltet werden können, so daß die Fassade trotz hoher Festigkeit nur ein geringes Gewicht aufweist.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von verschiedenen, jeweils einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Teil der Frontseite des erfindungsgemäßen Verkleidungselements mit der Sichtfläche 1, den hochliegenden geschlossenen Fugen 2 mit den als Scheinfugen 3 ausgebildeten Rändern und einem umlaufenden Stufenfalz 4, von dem nur der obere Teil sichtbar ist.

    Fig. 2 die Frontseite des gesamten Elements mit umlaufendem Stufenfalz 4, wobei zum besseren Verständnis die Oberflächenstruktur nicht gezeichnet wurde. Hieraus ergibt sich die allseitige Oberdeckung der Stoßfugen.

    Fig. 3 einen Teil der Frontseite einer Ausführungsform des Elements mit tiefliegender teilweise offener Fuge und einem nur am oberen und unteren Rand ausgebildeten Stufenfalz 4. Zur Abdichtung der seitlichen Stoßfuge eignen sich Randausbildungen entsprechend Fig. 15 wie Nut und Feder, Keil usw.

    Fig. 4 die Seitenansicht.des erfindungsgemäßen Elements mit umlaufendem Stufenfälz 4 in rechtwinkliger Ausführung. Beim Zusammenbau werden die Stufen so aufeinandergelegt, daß beiderseits ebene Flächen entstehen.

    Fig. 5 - 10 Seitenansichten von Ausführungsformen des Elements mit besonders ausgebildeter Form der oberen und unteren Ränder des Stufenfalzes 4 und zwar abgeschrägt 5, abgerundet 6, keil- 7, stufen- 8, ponton- 9 und S-förmig 10. Durch diese profilmäßig ausgebildeten Ränder wird die Dichtigkeit gegen Staub und Wasser noch verbessert.

    Fig.11 in perspektivischer Darstellung

    a) die T-förmige Ausführung des an der Rückseite des glatten Plattenteils angeformten Einhängepunktes 11, und

    b) die dazugehörige vertikale Metall- oder Kunststoffschiene der Unterkonstruktion.

    Fig.12 in perspektivischer Darstellung

    a) die schwalbenschwanzförmige Ausführung des an der Rückseite des glatten Plattenteils angeformten Einhängepunktes 12 und

    b) die dazugehörige vertikale und

    c) die entsprechende horizontale Metall- oder Kunststoffschiene der Unterkonstruktion.

    Fig.13 in perspektivischer Darstellung

    a) die keilförmige Ausführung des an der Rückseite des glatten Plattenteils angeformten Einhängepunktes 13 und

    b) die dazugehörige horizontale Metall- oder Kunststoffschiene der Unterkonstruktion.

    Fig.14 in perspektivischer Darstellung

    a) die knopfförmige Ausführung des an der Rückseite des Plattenteils angeformten Einhängepunktes 14 und

    b) die dazugehörige Metall- oder Kunststoffschiene.

    Fig.15 besondere Ausführungsformen der vertikalen Stoßfugen zweier benachbarter Elemente in der Sicht von oben und zwar keilförmig 15, abgerundet 16, pontonförmig 17, als Nut und Feder 18 oder mit einer Auswulstung 19 und entsprechenden Ausnehmungen 20 am Stufenfalz. Diese Ausbildung ist besonders vorteilhaft bei fehlendem seitlichen Stufenfalz zur besseren Abdichtung gegen Staub und Wasser.




    Ansprüche

    1. Verkleidungselement für Fassadenflächen, das an einer Unterkonstruktion aus Holz, Metall oder Kunststoff zu befestigen ist, dadurch gekennzeichnet , daß es aus faserbewehrtem Beton oder faserbewehrtem Kunstharzbeton besteht mit erhabenen Sichtflächen (1) in bruchrauher Steinstruktur, optisch unterteilt durch horizontal und vertikal verlaufende hochliegende geschlossene oder tiefliegende teilweise offene Fugen (2) und einem Stufenfalz (4) zur Befestigung des Elements an der Unterkonstruktion.
     
    2. Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen Ränder des Stufenfalzes (4) rechtwinklig, abgeschrägt (5), abgerundet (6), keil- (7), stufen- (8), ponton- (9) oder S-förmig (10) ausgebildet sind.
     
    3. Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die vertikalen Ränder des Elements rechtwinklig, abgeschrägt, keilförmig (15), abgerundet (16), pontonförmig (17) oder als Nut und Feder (18) ausgebildet sind.
     
    4. Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der vertikale Stufenfalz (4) mit einer Auswulstung (19) und die Gegenseite mit einer dazu passenden Ausnehmung (20) versehen ist.
     
    5. Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Befestigungspunkte auf der Rückseite des Stufenfalzes (4) Einhängeprofile angeformt sind, die T-förmig(11), schwalbenschwanzartig (12), dreiecks- (13) oder knopfförmig (14) ausgebildet sein können.
     
    6. Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß bei der Ausführung mit hochliegender geschlossener Fuge (2) deren Ränder mit einer Scheinfuge (3) versehen sind.
     
    7. Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ausführung mit tiefliegender teilweise geschlossener Fuge (2) der Stufenfalz (4) oben um eine Fugenbreite höher ist als die Ausnehmung unten.
     
    8. Verkleidungselement'nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß der Stufenfalz (4) umlaufend oder nur am oberen und unteren Rand ausgebildet ist.
     




    Zeichnung


































    Recherchenbericht